theile des III. Armee Corps angetreten; der General Lieutenant von Bülow, specteur der 2. Feld⸗Artillerie Inspektion, hat sich behufs sterung des 1. 6 n Feld⸗ Artillerie⸗Regiments Nr. 3 (General⸗Feldzeugmesster) und des 2. —— 3 — Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 17 auf Dienst⸗ reisen begeben.
— Der General⸗Lieutenant von Colom b, Kommandant von Cassel, ist mit Urlaub von Cassel hier angekommen.
Neuß j. SL. Gera, 26. April. (S. Ztg.) In der
ber⸗Bürgermeister Fischer⸗Gera an das Ministerium ge⸗ richtete Interpellation, betreffend strengere Gesetze, resp. er⸗ höhte euerung der Wanderlager, ⸗Aus ver käufe und ⸗Auktio nen, von dem Minister v. Beulwitz dahin beantwortet, daß aus dem Königreich Sachsen baldige Be⸗ richte über die dort beschlossene Did ung dieser Angelegen⸗ eit erwartet würden, welcher man sich diesseits dann anzu⸗ chließen gedenke.
utigen . Landstags wurde eine von dem Abg.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 27. April. (W. T. B.) ute fand bei dem Minister⸗Präsidenten Fürsten Auersperg eine Konferenz der direkt miteinander verhandelnden Minister der beiden Reichshälften statt. Am Vor⸗ mittage konferirten die Minister Sen, Depretis, Trefort und Chlumecky über le, , ,. ihrer Ressorts. — Tisza, der mit dem Grafen Andrassy, dem Baron Orczy und Baron Wenkheim am Morgen eine Besprechung hatte, wurde im Laufe des Vormittags vom Kaiser in einer längeren Privataudienz empfangen. Gleichzeitig fand eine zweistündige Konferenz bei dem ungarischen Finanz⸗Minister statt, an der die Herren von Hornbostel, Baron von Rothschild, von Hanse⸗ mann und Weninger theilnahmen. Baron Wodianer war durch Krankheit an der Theilnahme an dieser Konferenz be⸗ hindert.
— (W. T. B.) Wie die „Neue fr. Presse“ erfährt, dürfte morgen anläßlich der Anwesenheit der ungarischen Mi⸗ nister in Wien ein gemeinsamer Ministerrath unter dem Vorsitze des Kaisers stattfinden und würden in demselben die in der gegenwärtigen Lage zunächst auf finan⸗ 2 Gebiete erforderlichen Vorsichtsmaßregeln erwogen werden.
— (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ veröffentlicht ein St. Petersburger Schreiben vom 23. d., worin historisch über den Verlauf der Verhandlungen bis zu dem genannten Tage Folgendes mitgetheilt wird; Zunächst habe der Vorschlag Deutschlands in Betreff der nach der Zeit zu bemessenden gleichzeitigen Entfernung der russischen Truppen und der englischen Flotte von Konstantinopel und der Neutralisirung der geräumten Positionen die Zustimmung der Kabinete von London und St. Petersburg erhalten. Seitdem hätten sich die Dinge abermals zum Schlechteren gewendet, theils durch die fortgesetzten englischen Rustun⸗ gen, theils durch die Schwierigkeiten, welche englischerseits bei den Details der Räumungsfrage erhoben worden seien. Diese Schwierigkeiten seien anfangs durch einen neuen Vermittelungs⸗ vorschlag, die zur Wiedergewinnung der geräumten f, . erforderliche Anzahl von Stunden festzusetzen, geebnet worden. Plötzlich habe aber England erklärt, daß es seine Flotte nicht aus den Dardanellen zurückziehen könne, weil widriges Wetter und die Schwierigkeiten der Durchfahrt eventuell eine längere Zeit zur Rückkehr erforderlich machen würden. Hierdurch sei England von dem bereits angenommenen Prinzipe wieder urückgetreten, gleichwie es von dem bereits angenommenen
rinzipe des Zusammentritts der Vorkonferenz auch zurück⸗ getreten sei.
— (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ veröffentlicht fol⸗ ende ,. aus Konstantinopel: Großfürst Ni⸗ ih s theilte den türkischen Kommissären für die Repatrii⸗ rung der muhamedanischen Flüchtlinge aus Bulgarien mit, daß die Insurgenten im Rho dope-Gebirge Räuber⸗ banden seien, welche sich aus Trümmern der seiner Zeit dorthin verschlagenen Armee Suleiman 6 gebildet hätten. 9 denselben sei noch die muselmännische Bevölkerung einiger
rtschaften gestoßen.
— 28. April. (W. T. B.) Für die von der heutigen Neuen freien Presse“ veröffentlichte Meldung aus Konstan⸗ tinopel, daß unter der Intervention der Pforte Rußland den Rückzug der Truppen bis Adrianopel und England den Rückzug der Flotte von Ismid nach den Dardanellen zugestan⸗ den hätten, liegt hier keinerlei bestätigende Nach—
richt vor. — 29. April. (W. T. B.) Wie die „Presse“ wissen will, würden Englands Forderungen auf dem Kon⸗ reß — immer vorausgesetzt, daß die Vorlegung des voll⸗ ir igen Friedensvertrages an den Kongreß erfolge — dahin formulirt werden, daß die Grenzen ,, auf den Raum zwischen der Donau und dem Balkan beschränkt blieben, in Rumelien und Macedonien Reformen eingeführt, die Pro⸗ vinzen Thessalien und Epirus an Griechenland abgetreten würden, Bassarabien aber bei Rumänien und Batum bei der
Türkei belassen würde.
Schweiz. Bern, 27. April. (Bund.). Nachdem der Bundesrath am 12. d. M. den Entwurf eines Bundes⸗ esetzes, betreffend den Militärpflichtersatz, zu Ende erathen, hat derselbe nunmehr auch die bezügliche Botschaft erlassen; dieselbe wird demnächst im Bundesblatt“ erscheinen. — Die „Basl. Nachr. erhttlten die Mittheilung, daß in Folge Fallenlaffens der Monte⸗Cenere⸗Linie durch die Luzerner Kon⸗ ferenz der Provinzialrath von Mailand am 25. d. M. die Einstellung seiner Gotthardsubsidien nn, . habe, bis Garantien geleistet werden für die Verbindung Mailands mit der Gotthardbahn.
Niederlande. ga ag 27. April. (W. T. B.) Nach aus Curagao eingelangten Nachrichten, vom 24. v. Mts., hat der Senat von Venezuela e gen die Häfen von Margeaibo und Coro wieder für den auswärtigen Handel u öffnen; die Zustimmung der Kammer zu diesem Be⸗ Hin l wurde als gesichert angesehen.
Großbritannien und Irland. London, 29. April. (W. T. B.) Der „Times“ wird aus St. Petersburg, von gestern, gemeldet; Rußland hoffe, daß Lord Salisbury die rein negative Kritik des Friedensvertrages aufgeben werde; es f aber nicht bekannt, wie England 1 handeln gedenke. Rußland wünsche aufrichtig eine friedliche Lösung und sei
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bereit, jedwedes Arrangement zu acceptiren, durch welches der Saup — des Friedens feñ und eine mäßige Entschädi⸗ ung für die von ihm gebrachten Opfer erlangt werde. Was , Bessarabiens anbetreffe, so würde Rußland durch Ueberlassung des non Russen bevölkerten Theiles befriedigt sein. Eine friedliche Lösung sei indeß nur möglich, wenn bei den Verhandlungen der Punkt der formellen Unterbreitung des ganzen R es an den Kongreß vermieden würde, weil Rußland dies als eine Demüthigung ansehe. — Wie sich das „Reutersche Buregu“ aus Konstantin opel vom 22. M. melden läßt, sollen die Jn surgenten einen Ha nd st rei ch gegen ein ru ssifches Lager bei Philippopel ausgeführt und dabei eine große Anzahl Gefangene gemacht und 4 Geschütze, sowie eine Menge Gewehre genommen haben. Die Stämme der Pomaks und Rasloks hätten 10 bulgarische Dörfer nieder⸗ gebrannt und befänden sich auf dem Marsche gegen Samakow. Der russische 8 On ou habe die Pforte veranlaßt, den Insurgenten für den Fall ihrer Unterwerfung Sicherheit zuzusagen.
Frankreich. Paris, 26. April. (Cöln. Ztg) Gam⸗ betta hatte heute den Vorsitz im Budgetaus schusse. — Der Kredit, den die Regierung wegen der Senatoren⸗ wahlen verlangen wird, beträgt 350 0900 Fr. — Der Prinz von Wales traf heute, der Kronprinz von Dänemark trifft am 29. hier ein. .
— 28. April. (W. T. B.), In der gestrigen Ver⸗ sammlung der Aktionäre des Crédit foncier de France hob der Gouverneur der Gesellschaft, Christophle, die günstige Lage des Institutes hervor und erklärte in Bezug auf die egyptische Schuld, daß die definitive Entscheidung über dieselbe vor Allem von dem guten Einvernehmen der europäischen n, abhänge. Die jüngsten Schritte der französischen und englischen Regierung, welche unternommen seien, um den Khedive zur Erfüllung seiner Verpflichtungen anzuhalten, hätten zur Einsetzung einer En quetekommis⸗— sron unter dem Vorsitze von Lesseps geführt.
Italien. Rom, 28. April. (W. T. B. Der „Diritto“ weist die Besorgniß der „Spinion e“, daß die Sympathie des Ministeriums für eine Vermittelung zwischen Eng—⸗ land und Rußland eine Form habe annehmen können, welche geeignet sei, die Aktionsfreiheit Italiens zu beeinträch⸗ tigen, als unbegründet . und erklärt: die italienische Regierung habe zu keiner Zeit weder allein, noch in Ver⸗ bindung mit anderen Regierungen das Londoner Kabinet auf⸗ gefordert, sein politisches Programm bezüglich der Orientfrage zu formuliren.
Türkei. Konstantinopel, 27. April. (W. T. B.) Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Safvet Pascha, hat sich heute nach San Stefano begeben, um da⸗ selbst mit dem Großfürsten Nikolaus wegen der jüngsten Reklamationen der Russen in Betreff der Räumung von Schumla, Varna und Batum zu konferiren. — Der Aufstand der . in Thrazien nimmt noch immer zu; man befürchtet, daß sich die Griechen in Mace⸗ donien den n, anschließen werden. Die Generale Nepokoiczicki Und Skobeleff II. sollen als russische Kommissäre mit den türkische Kommissären Tefik Pascha, Vassa Effendi und Samih Päscha dis Pgzifikation der aufständischen Distrilte versuchen. — Genergl Totleben wird am Montag bei der Truppenrevue von dem Großfürsten Nikolaus als Ober⸗ Kommandant den Truppen vorgestellt werden, ebenso soll der General in der nächsten Woche von dem Großfürsten Niko⸗ laus dem Sultan vorgestellt werden, bei welcher Gelegen⸗ heit sich die letzteren Beiden von einander verabschieden werden.
— (W. T. B.) General Totleben ist hier eingetroffen Es cirkuliren hier Gerichte über neue Kämpfe . den Russen und den muhamedanischen Insurgenten im Rho dope⸗Gebirge. Die türkisch-russische Kommission wird das Werk der Pazifizirung in den aufständischen Distrikten in der nächsten Woche beginnen.
— 28. April. . T. B.), Der Adjutant des Kriegs⸗ Ministers, Mustaphg Bei, begiebt sich mit 2 Offizieren des Generalstabes demnächst nach Bulgarien, um die regel⸗ mäßigen Truppen, die zu den Aufständischen gehören, zur Niederlegung der Waffen aufzufordern. Eine Anzahl Griechen in Thrazien hat mit den muselmännischen Aufständischen gemeinschaftliche Sache gemacht, auch griechische Banden aus Macedonien haben sich über Thrazien nach Rumelien begeben, um sich dem Aufstande ,
— (W. T. B.) Die Truppenre vue, welche morgen in San Stefano abgehalten werden follte, ist abgesagt worden. — Großfürst Nikolaus wird nach einer Audienz bei dem Sultan am Dienstag mit seinem Stabe nach St. Petersburg abreisen. — Nach aus Adrianopel hier eingelangten brieflichen Nachrichten gewinnt der Aufstand der Muhamedaner immer mehr an Ausdehnung, namentlich hat sich derselbe über die Ortschaften Khaßkißöi, Stanimak und Kadiköi in der Nähe von Philippopel ausge⸗ breitet. In Thraeien sollen sich 25 000 Muhamedaner er⸗ hoben haben. — Ein Theil der russischen Armee in Asien wird nach Rumelien übergeführt werden, eine Division ist bereits in Poti eingeschifft.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. April. (W. T. B.)) Der „Regierungsbote“ veröffentlicht eine lange Reihe von Ernennungen, darunter diejenigen der Großfürsten Nikolaus und Michael zu General-Feldmarschällen. Der Großfürst Nikolaus wird aus Gesundheitsrücksichten von seinem Oberkommando abberufen und an seiner Stelle der General Totleben zum Oberkommandirenden der rus— sischen Truppen in Bulgarien ernannt. Zum Stabschef des Ge⸗ nerals Totleben ist der General Fürst Imeretinsky ernannt worden. — Die „Agence Russe“ sagt, man behaupte mit Unrecht, daß die deutsche Vermittelung beendet sei. mittelung habe ihren Zweck erreicht, indem sie die Wege zu einem Ideenaustausch zwischen den Mächten ebnete, welcher noch fortdauere. — Was die Insurrektion der Musel⸗ männer in Ro dosto anlange, so werde durch dieselbe die Rich igkeit der im Friedensvertrage von San Stefano in Aussicht genommenen Abgrenzung Bulgariens erwiesen, da dieser Yiff nicht zu Bulgarien hinzugenommen worden sei, weil in ihm die Muhamedaner die Majorität bildeten.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 25. April. (H. C.) Die beiden Kammern des Reichstages haben in der heutigen gemeinschaftlichen Abstimmung den Antrag
Diese Ver⸗
auf Ausstellung von Zweikronenzetteln Seitens der Reichsbank abgelehnt.
Süd⸗Amerika. Brasilien. Nachrichten des, W. T. B.“ aus Rio de Janeiro über Paris zufolge hat die Regie⸗ rung eine neue Emission von 160 Millionen Papier⸗ geld angeordnet, da man besorgt, daß die Einnahmen aus den Provinzen in Folge der Trockenheit und der Hungers⸗ noth in zureichendem Maße nicht eingehen werden.
Nr. 23 des Amtsblatts der Deutschen Reichs-⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung hat folgenden Inhalt: Ver⸗ fügungen: vom 21. April 1878: Errichtung einer Post⸗ und Tele- graphenanstalt am Weltausstellungsplatze in Paris; vem 17. April 1878: Wichtigkeit deutlicher Adressirung; vom 19. April 1878: Ver- ö 1 Verfahren beim Nachweis der Einnahmen für Postwerth⸗ zeichen.
Nr. 8 des Archivs für Post und Telegraphie“, Beiheft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs- Post⸗ und Telegraphenverwal⸗ tung hat folgenden Inhalt: J. Akten stäcke und Aufsätze: Zum Etat der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung für das Jahr 1878,79. — Die Vorlagen für den Pariser Postkongreß. III. — Das Wasser bauwerk an der Gileppe. — IL. Kleine Mittheilungen; Eine eigen⸗ thümliche Nothadresse. — Sprachliches. — Kulturfortschritte in Egypten. — III. Zeitschriften⸗Ueberschau.
— Das 1V. Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie“, Organ des Hydrographischen Bureaus und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von der Kaiser⸗ lichen Admiralität, 5. Jahrgang, 1878, hat folgenden Inhalt; Aus den Reiseberichten S. M. S. „Elisabeth“, Kap. zur See von Wickede. — Aus den Reiseberichten S. M Kbt. „Nautilus“, Korv.Kapt. Valois. — Aus den Reiseberichten S. M. Kbt. „Albatroß“, Korv.“ Kapt. Mensing J. — Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte im Monat Februar 1878. (Berichte von Schiffen) — Bericht des Hamhurger Schiffes Elze, Kapt. J. C. L. Scharfe, über eine Reise von Hamburg nach Kapstadt, Mauritius, Hobsonsbay (Melbourne), Neweastle und Manila, nebst Bemerkungen über diese Plätze. (Auszug aus einer Mittheilung von dem Seemanns— amte zu Hamburg.) — Reise der Bark „Meteor“, Kapt. Rud. Dinkelberg, von Hamburg nach Hongkong und von dort nach New⸗ Jork. (Von Kapt. R. Dinkelberg) — Die Barre vor dem Hafen von Cabo Frio. — Verordnung und Signale für Port Elizabeth. Algoabucht. Südostküste von Afrika. — Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Dezember 1877 und 1876 in Nordamerika und Centraleuropg. (Mittheilung von der Deutschen Seewarte.) — Kleine hydrographische Notizen. — Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat März 1878, nach den meteorologischen Aufzeichnungen der Normal⸗Beobachtungsstationen der Deutschen See⸗ warte. 2) Meteorologische und magnetische Beobachtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Observatorium zu Wilhelmshaven in dem Monat März 1878. — Anhang: Segel⸗Anleitung für die Mün⸗ dungen der Jade, Weser und Elbe. Deutsche Küste der Nordsee. Zusammengestellt von Kapt.-Lieut. Holzhauer, auf Grund der Ver⸗ messungen in den Jahren 1876 und 1877.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der 16. Jahreswoche von je 1900 Be— wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 30, l, in Breslau 34,3, in Königsberg 47,1, in Cöln 25,8, in Frankfurt a. M. 21,l, in Hannover 22,1, in Cassel 31,9, in Magdeburg 36,9, in Stettin 26,5, in Altona 30,33, in Straß burg 37, in München 34,4, in Nürnberg 32,5, in Augsburg 40,5, in Dresden 26,5, in Leipzig 28,8, in Stuttgart 28.0, in Braunschweig 28,8, in Karlsruhe 19,5, in Hamburg 30,53, in Wien 37,3, in Buda—⸗ pest 41,8, in Prag 45,4, in Triest 32,6, in Basel 41,9, in Brüssel 27,8, in Paris N,2, in Amsterdam —, in Kopenhagen 18.9, in Stockholm 283, in Christiania 19, in St. Petersburg 65,2, in Warschau 41,0, in Odessa 36,, in Bukarest 38,3, in Rom 39,7, in Turin 55,6, in Athen 17,6, in Lissabon 36,7“, in London 25,9, in Glasgow 29,4, in Liverpool 3141, in Dublin 29,8, in Edinburgh 26,7, in Alexandria (Egypten) 34.6. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ Vork 27,2, in Philadelphia 18.6, in Boston 18,9, in Chicago 129, in San Franzisko 15,4, in Calcutta 42,3, in Bombay 45,8, in Madrat 56,6. .
Die beim Wochenbeginn an den einzelnen deutschen Beobachtungs⸗ stationen verschiedenen Luftströmungen gingen im Laufe der Woche
ast allgemein in westliche und südwestliche über, nur in Conitz blie⸗ zen Nordwinde vorherrschend. In der zweiten Wochenhälfte mach⸗ ten sich jedoch in Berlin und Breslau nordwestliche, in Bremen südöstliche Windrichtungen geltend, die gegen das Ende der Woche mit Ausnahme Cölns, in Ostwinde umschlugen Die Temperatur der Luft entsprach im Allgemeinen dem Monatsmittel. Niederschläge fielen wenig. Der Luftdruck sank in der ersten Wochenhälfte und stieg in der zweiten etwas, ohne jedoch den beim Wochenbeginn ein⸗ genommenen Standpunkt wieder zu erreichen. .
Die allgemeine Sterblichkeit hat in den meisten europäischen Großstädten wieder zugenommen. In den deutschen Städten stieg die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl von 29,1 der Vorwoche auf 29,5 in der Berichtgwoche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr gerechnet). Eine namentliche Steigerung erfuhr die Sterblichkeit des e era letz während die der höheren Altersklassen (über 60 Jahre) abnahm.
Unter den Todesursachen fand ein geringer Nachlaß der meisten Infektionskrankheiten statt. Masern haben in Königsberg. Bremen, Wien, Pest, Paris, Liverpool, mehr oder minder nachgelassen; diph⸗ therische Affektionen raffen in Berlin, Wien, Königsberg, München, Crefeld und Paris noch zahlreiche Opfer hin. Unterleibstyphen waren in Nordhausen und Witten sowie in Turin häufiger, in Bromberg, Star⸗ gard, seltener. Todesfälle an Flecktyphen sind aus Breslau und Stettin (je ) aus Danzig. Berlin, Wien, Leipzig (ie 1) gemeldet. In St. Peters burg und Bukarest scheinen die Flecktyphen etwas nachzulassen, doch herrschen typhöse Fieber in jenen Staͤdten noch immer in hohem Grade. Darmkatarrhe der Kinder führten in Berlin, Wien München, Warschau, St. Petersburg noch häufig zum Tode. Die Pocken⸗ epidemie in London forderte in der Berichtswoche 80, in Wien 20 Opfer, auch in Warschau, St. Petersbnrg, Odessa, Lissabon und Barcelona ist die Zahl der Blatterntodesfälle noch immer eine be⸗ deutende. Aus Cöln wird 1 Todesfall an Pocken, aus Essen 1 an⸗ geblich an Varicellen gemeldet.
— Wie für 1876, so ist auch für das Jahr 1876 im Königlichen statistischen Bureau eine Statistik der Sterblichkeit in Preußen nach Todesursachen und Altersklassen aufgestellt worden. Im 16. Hefte des amtlichen Quellenwerkes „Preußische Statistik“ wird diese Arbeit veröffentlicht werden; die Stat. Corr. theilt jepoch schon S* daraus die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung mit: N
ei einem Vergleiche der Ziffern, mit denen die Sterblichkeit. statistik in, den belden genannten Jahren abschloß, ergiebt sich eine Abnahme in der absoluten Zahl der Todesfälle, obgleich 1876 das Gebiet der Beobachtung um das Herzogthum Lauenburg, wo deren II65 zu verzeichnen waren, sich erweiterte. Im Ganzen starben (ab⸗ gesehen von den Todtgeborenen) in Preußen 1875 677 802, 1876 da⸗
gegen nur 659 537 Personen, und zwar:; von 10000 Lebenden
überhaupt 1875 1876 1875 1876
356 860 3490909 282 2765 320 942 319528 246 235 677 809ꝰ 659 537 264 256.
Männer. Frauen zusammen
—
Die Verringerung der Sterblichkeit war für beide Geschlechter —— dieser . hervorgeht, die gleiche. Unter 100 00 Ge⸗ storbenen en 1875 52,65, 1876 532537 männlichen Geschlechts. D* etztere von Todesfällen regelmäßig stärker betroffen wird 2 — ri ist bekannt und durch die Sterblichkeit in dem artesten bensalter perurfacht. Cinmal gämsi gehört diesem von ö Bevölkerung ein größerer Bruchtheil an, als von der 8. 22 und dann setzen den Gefahren, welche in dieser Zeit das * bedrehen, die Knaben eine geringere Widerstandskraft entgegen, als die Mädchen. In den Jahren 1875 und 1856 sind von 1665.66 löbend geborenen Kindern unter den Knaben 240.74, unter den 3 . . a. n , ,. 7 rben, t durch die vorliegende Untersuchung festgestellt, daß 1876 von je 10 000 lebenden Ser e ,
tar männlichen weiblichen starben an . r chlech⸗ angeborner Lebensschwäche 14,13 Athrophie. . 9,10 Krämpfen. 49,36 9, . CTiusammen·. 7255 8. 50. Diesen drei, den jüngsten Altersklassen eigenthümlichen Todes⸗ ursachen fielen aber von 109,00 im ersten Lebensjahre gestorbenen e e,, 236 Mar en bl, 59 zum Opfer; die Gefahr, mit zen, bestimmt daher di ältni lir ich⸗ kr cr renn her die Verhãltnisse der Kindersterblich Unter den Gestorbenen des Jahres 1876 sind die einzelnen Altersklassen in wesentlich dem Ileichen Verhältnisse vertreten ge— wesen wie 1875, so daß die günstigere Sterblichkeit des Jahres 18756 für jede Altersstufe in demselben Maße jutrifft. Da aber diefen in beiden Jahren die gleichen Bruchtheile der Bevölkerung angehörten, so ist dann weiter zu schließen, daß die Krankheiten, welche in einer bestimmten Altersstufe ibre Opfer vorzugsweise oder ausschließlich suchen, 1876 ebenso häufig als Todesurfachen auftraten wie 18756.
Rom, 25. April. (Allg. Itg) Nach dem so eben zur Ver⸗ offentlichung gelangten militärischen Jahrbuche des Königreichs Italien für das Jahr 1878 setzte sich das OSffüier⸗Forps des itakieni⸗ schen stehen den Heeres am 1. Mar; 1875 wie folgt zufammen: Generalität 135 Mann (2 Armee⸗Generale, 47 General⸗Lieutenants und 36 General ⸗Majore) Oberste 271, Oberst⸗Lieutenants 309, Ma⸗ jore 684, Kapitäne 3493, Lieutenants N67 und Unter Lieutenants 1912, zusammen 11480 Offiziere jeden Grades und jeder Waffen⸗ gattung. An Ergänzungsoffizieren für das stehende Heer zähsfe man am 4. März JI. J.: 1 Oberst Lieutenant, 5 Majore, 18 Kapitäne II0 Lieutenants und 1968 Unter⸗Lieutenants. Die Provinzialmiliz Emiligis mobilen) zählte an demselben Tage einen Offizterstand von 2148 Mann, zu denen noch 193 Ergänzungsoffiziere kommen. End lich gab es am 1. März 1878 2368 Offiziere der Reserve.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
; Die französische Akademie hat die sie bente Ausgabe ihres Wörterbuchs veröffentlicht. Die erste erschien im Jahre 1694, die weiteren in den Jahren 1718, 1746, 1763, 1798 und 1835. Die neue Ausgabe enthält 2206 Wörter und 28 009 Zeilen mehr als die Ausgabe von 1835. Die Akademie sah fich veranlaßt, solchen Wörtern wie Telegramm, Steamer, Tunnel u. s. w, das Bürgerrecht zu geben; etwa 300 Wörter sind ausgeschieden worden.
— »Aus Baltischen Landen. Studien und Bilder von Louis Passarge.“ Unter diesem Titel ist vor Kurzem im Verlage von Carl Flemming in Glogau ein stattlicher Band er— schienen, in welchem eine Reihe von Aufsätzen vereinigt sind, die mit geringen Ausnahmen bereits vor längerer Zeit geschrleben und zum Theil auch in , , n, , n,. veröffentlicht worden sind. Diese Darstellungen sind ni t, veraltet, denn die Natur ist kon⸗ servativer, als der Mensch. Sie duldet eine Weile die Züge seiner in und wischt sie dann gelassen wieder von der Tifel. Einen olchen Eindruck erfährt man namentlich auf den Nehrungen Oft. Preußens, wo die Dünen sich über ganze Dörfer wälzen und die ur—⸗ sprüngliche Physiognomie der Wüste immer wieder herstellen. Es sind in frischen Farben gehaltene poesievolle und lebenswahre Schilde⸗ rungen, welche der mit scharfem Auge für das Eigenartige und Charakteristische von Land und Leuten und mit einem warmen Herzen für die Schönheiten der Natur ausgestattete Verfasser hier als Frucht seiner Wanderungen niedergelegt hat. In dem ersten Aufsatze machen wir mit dem Verfasser einen Ausflug zur alten Lenzenburg am Frischen Haff. Alsdann führt uns derselbe durch das Samland und später wandern wir an seiner kundigen Hand durch die interes⸗ santen Landstriche am Frischen und Kurischen Haff und andere Ge— genden Ostpreußens. Diese Mittheilungen über die Natur der ost— preußischen Landschaft sind wohl geeignet, manche Irrthümer zu zer streuen, welche in Betreff der Ostmakk unsers deutschen Vaterlandes vielfach noch immer gehegt werden. In weiteren Abschnitten des Buches entwirft der Verfasser mit sicherem Blick für das Reale und Konkrete, treffende Skizzen von dem russischen Grenzlande, von Stralsund und von den Inseln Rügen und Gotland, welche den provinziellen Hori⸗ zont dieser Bilder erweitern. Das Buch bildet eine anziehende, an= genehme Lektüre und ist allen ,,, einer stimmungsvollen Natur⸗ schilderung warm zu empfehlen. Willkommen als eine literarische Bereicherung wird auch der Abschnitt des Buches sein, welcher Mit— theilungen über Donalitius, den einzigen nennenswerthen littauischen Dichter, enthält.
— Der vom Deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag herausgegebene Katechismus der Votks⸗ wirthschafts lehre (Prag 1878, Verlag des genannten Vereins) erörtert in der schlichten Form fortlaufender, inhaltlich verbundener igen (344) und Antworten, klar und bündig die Gesetze der mensch⸗
ichen Wirthschaft in 5 größeren Abschnitten: Grundbegriffe (Bedürf⸗
nisse, Güter, Wrhyschal hy Erzeugung oder Produktion der Güter, Verkehr, Einkommen, Verwaltung des wirthschaftlichen Lebens. Die leichte Faßlichkeit der belehrenden Schrift sichert derselben das Ver—⸗ ständniß in den weiten Kreisen, für welche sie bestimmt ist.
— Der Direktor des Königlich preußischen statistischen Bureaus und des statistischen Seminars, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Engel, wird seine Vorlesung en über Theorie, Technik und Eneyklopädie der Statistik nach Ablauf der Osterferien, Freitag, den 3. Mai, Abends 6 Uhr, wieder aufnehmen.
Gewerbe und FGandel.
Aus dem der Generalversammlung der Schlesischen Feuerversicherungs- Gesellschaft uftatt. kn Geschäftsbericht entnehmen wir Folgendes: Die Resultate des Geschäftsbetriebes im verflossenen Jahre übertreffen diejenigen jedes Vorjahres. Es betragen: die Prämien ⸗Einnahme des Feuerversicherungs⸗Geschäfts 2767 057 10, der Gewinn an Transport-Versicherungen 40 997 , an Spiegel⸗ glas-Versicherungen 44 275 6, die Gesammteinnahme 4597 778 , die Brandschäden abzüglich des Rückversicherungsantheils 802 476 , die Reserven für illiquide Brandschäden 166 955 MS, die Prämien für Rückversicherungen 1088 336 ½ς, die gezahlten Provisionen 149 212 M, die Verwaltung kosten 216 765 16, die Prämien⸗Reserve nach deren Verstärkung L419 555. M, die gesammte Ausgabe 3 959 511 S Der erzielte Reingewinn von 638 267 M gestattet die Vertheilung einer Dividende von 259.
— Die Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗Versich e⸗ rungsgesellschaft Idung“ in Halle a. S. hat nach dem Geschäftsberichte in 1877 erfreuliche ö gemacht. Das Re⸗ sultat des Rechnungtabschlusses ist ein Ueberschuß von 263 373 , um welchen die Aktiva im Betrage von 9959 192 60 die Passiva übersteigen. Die Dividende auf die dem Jahre 1874 angehörenden
rämien wird im Jahre 1879 wieder 20 Prozent der Jahresprämien etragen. — Im vergangenen Jahre waren 2901 Anträge auf 7377 840 M zu erledigen. Es wurden 2448 Versicherungen auf 6 035 040 MS Kapital und 6 Rentenversicherungen auf 1172 ½ jähr⸗
liche Rente neu abgeschlossen. Am Schlusse des Jahres waren 535 798 Versicherungen auf 50 458 3902 * Kapital und 21 087 4 Rente in Kraft. Der Sicherheitsfond ist um 26 337 ½ erhöht und beträgt 164 420 46 Der . der Beamten · Pensionskasse stieg auf 11275 Æ Zur Vertheilung an die dividendenberechtigten Ver⸗ sicherten waren am 1. Januar 1878 im Ganzen 1129754 M aus den Ueberschüssen der Vorjahre vorhanden.
— Nach dem Rechenschaftsbericht der 66 und Glasversicherungs ⸗Aktlen ⸗Gesellschaft in ran kfurt a M. für 1877 beträgt der Reingewinn, nachdem für schwebende Schäden 20 115 A xreservirt, und das Prämien- Reserve⸗ konto von 86 358 M auf 93 873 M erhöht worden war, 59 716 4, welcher wie folgt verwendet wird: 29 450 66 zur Kapitalreserve, 9429 M zu Tantiemen und 30 857 6 an die Aktionäre als 400 Divi⸗ dende und 1409 Superdividende. Mit den diesjährigen Zuweisungen beläuft sich das Kapital⸗Reservekonto auf 59 099 M.
— Nach dem Geschäftsbericht des Basler Bankvereins für 1877 beirugen die Umsätze dieses Instituts (von einer Seite ge⸗ rechnet) in Wechseln 765 Mill. Fr, in Accepten 159 Mill. Fr., im Kontokorrent 110,6 Mill Fr., in Effekten 43 Mill. Fr. er⸗ dient wurden im Ganzen 582 857 Fr. gegen 6280 990 Fr in 1876. Davon gehen ab 95623 It für Geschäfts spesen, es sind abzuschreiben auf Effektenkonto 486 563 Fr, auf Debitoren 230717 Fr., auf Im⸗ mobilien 2c. 4402 Fr., zusammen 817 308 Fr., so daß das Gewinn⸗ und Verlustkonto einen Verlust von 234 451 Fr. ergiebt. Durch Ab⸗ sorbirung der Spezialreserve mit 483 9090 Fr. wird der Verlust ge⸗ deckt und noch ein Ueberschuß von 248 549 Fr. ausgewiesen, aus welchem 240 000 Fr. als 3 0½ Dividende vertheilt werden sollen.
— Dem Jahresbericht der St Petersburger Inter⸗ nationalen Handelsbank pro 1877 entnehmen wir, daß der Bruttogewinn der Gesellschaft 3 120 963 Rbl. betragen hat. Der⸗ selbe resultirte aus dem Vortrage von 1876 5969 * Zinsengewinn 1291. 171 Rbl, Coursgewinn bei Devi sen⸗Operationen 1 138 305 Rbl., Provisionen 426 054 Rbl. und Effektengewinn 259 462 Rbl. Ab⸗ geschrieben wurden für zweifelhafte Forderungen in St. Petersburg 303 032 Rbl. und in Kijew 431 587 Rbl.,, vom Immobilienbesitz 770 Rbl. Die Ausgaben betrugen 258 5534 Rbl., der Gewinnantheil des Direktors und dessen Gehülfen 1066 001 Rbl., der Reingewinn demnach 2914020 Rbl. Davon wurden je 109 701 Rbl. für das Reservekapital und die Verwaltung, 40 280 Rbl. zu Gunsten des Conseils, je 70 859 Rbl. zu Gunsten der Beamten und der Gründer und , n 1560000 Rbl. als 120, Dividende der Aktionäre verwendet.
Cöln, 28. April. (W. T. B). Seitens der Cöln-Min⸗ dener Eisenbahnverwaltung ist dem Eisenbahnkonmmissariate in Coblenz angezeigt worden, daß der Rechnungsabschluß pro 1877 eine Dividende von 51/0 oo ergeben habe.
Weimar, 27. April, W. T. B.) Die Generalversammlung der Weimar⸗Geraer Ei senbahn hat die Aufnahme einer An⸗ leihe im Betrage von 2 Millionen Mark abgelehnt. Seitens der an der Bahn betheiligten Staatsregierungen wurde die Erklärung abgegeben, daß die Auszahlung des Garantiezuschusses zur 43proz. Dividende für die Stammaktien angeordnet sei.
Wien, 27. April. (W. T. B.) Nach dem Rechnungsabschlusse der Lem berg-Czernowitzer Fisenbahn für das verflossene Ge⸗ schäftsjahr betragen die Einnahmen der Linie Lemberg⸗Czernowitz 4130 443 Fl. (gegen 2511 362 Fl. im Vorjahre) und diejenigen der Linie Czernowitz ⸗Suczawa 1 140 745 Fl. (gegen 554 174 Fl. im Vor⸗ jahre. Das Reinerträgniß der Linie Lemberg-Czernowitz beläuft sich auf 1779 605 Fl. und dasjenige der Linie Czernowitz-⸗Suczawa auf 519 526 Fl. Bei der ersteren Linie ist sonach eine Inanspruch⸗ nahme der Staatsgarantie nicht erforderlich, vielmehr wurde ein größerer Betrag der früheren für diese Linie gewährten Staats vorschüsse zurückgezahlt. Dagegen muß bei der zweiten Linie die Staatsgarantie mit 225 763 Fl. in Anspruch genommen werden. Die Einnahmen der rumänischen Linie betragen 9 610 344 Frs. e, 2 555 699 Fres. im Vorjahre), die Ausgaben 4523 689 Frs. gegen 2459 021 Frs. im Vorjahre). Das Reinerträgniß dieser Linie beziffert sich demnach auf 5086 655 Fres. und übersteigt das garantirte Reinerträgniß um 1 221481 Frs.
Wien, 29. April, (W. T. B. Die Unterhandlungen, die in den letzten Tagen zwischen dem ungarischen Finanz ⸗Minister Szell und der Gruppe Kreditanstalt⸗Rothschild⸗Diskonto⸗ Gesells chaft geführt wurden, beziehen sich ausschließlich auf eine kleinere ungarische Kreditbewilligung zur Deckung der Erforderniss des Jahres 1878 und haben mit der gemeinschaftlichen 60 Millionen—⸗ Anleihe nichts zu thun.
Antwerpen, 27. April. (W. T. B) Wollauktion. Ange⸗ boten: 2253 B. Böenos⸗Ayres⸗Wollen, 329 B. Montevideo⸗Wollen; verkauft: 2076 B. Buenos⸗Ayres⸗Wollen, 223 B. Monte video⸗ Wollen. Tendenz: Belebt, Buenos⸗Ayres⸗Wollen sehr fest, Monte⸗ video⸗Wollen vernachlässigt.
Helsingfors, 23. April. Wie finnische Zeitungen mittheilen, ist Konkurs über das Vermögen folgender Firmen eröffnet worden: LD Kaufmann Oskar Lundell in Helsingfors, 2) Tapetenfabrikant J. Jurjew daselbst, 3) Kaufmann A. Haggren in Tammerfors, 4) Kaufmann P. Larsson in Biörneborg, 5) . Grönholm daselbst, 6) Kaufmann G. F. C. gf e strgn⸗ daselbst, 7 Kaufmann Ernst Rostedt daselbst. Außerdem ist über den Nachlaß des ver— storbenen Postverwalters in Abo, General⸗Majors von Schantz, das Konkursverfahren eingeleitet worden.
rankfurter Trans
Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 28. April. (W. T. B) Der Lloyddampfer Aquila“ ist gestern Abend mit der ostindischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.
St. Petersburg, 27. April. (W. T. B.) Heute wurde die
Schiffahrt eröffnet. Zwei deutsche Dampfer sind bereits ein⸗ getroffen.
Berlin, 29. April 1878.
Nach aus Tokio (Japan) hier eingegangenen Nachrichten ist in der Nacht vom 8. zum 9. Mär; d. J. in . Wohngebäude der Kaiserlichen Ministerresidentur daselbst durch die Unachtsamkeit eines japanischen Dieners Feuer ausgebrochen, Derselbe hatte nan h heiße Asche in einen dazu nicht bestimmten Holzkasten i en, so daß dieser Feuer fing und das in der Nähe befindliche Holz- und Balken⸗ werk in Brand setzte. Das Feuer brach Nachts gegen 1 Uhr aus. Japanische Polizeibeamte auf ihrem Rondegange be— merkten es zuerst. Sie weckten die Dienerschaft und halfen noch selbst in anerkennenswerther Weise beim Löschen. 6 glücklicher Weise die zum Schutz gegen Feuersgefahr im Ge— bäude selbst angebrachten Wasserbehäster reichlich gefüllt waren, ö gelang es, trotz des heftigen Windes, den vereinten An— trengungen der . bald des Feuers Herr zu werden und die drohende Ge 9 des Niederbrennens sammtlicher Nebengebäude dieser Besitzung des Deutschen Reiches noch rechtzeitig abzuwenden.
Der Verein für die Geschichte Berlins hielt am Sonn⸗ abend im Bürgersaale des Rathhauses seine letzte ai ne ö. Beginn der Sommer⸗Erkursionen. Hr. Schukvorsteher Budezies
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Carl
sprach zunächst über die Familie von Röbel und deren Epitaphium in der Marienkirche. Das Derfflingersche Haus (bekannter unter dem Namen des d Heureuse'schen Hauses) an der Ecke der Roßstraße und des Köllnischen Fischmarktes war sodann der Segen ⸗ stand eineg zweiten Vortrags, in dem Hr. Geb. Hofrath Schnesder nach Vergleichung der betreffenden Hausakten mit den Urkunden deg Geheimen Staatzarchivs nicht nur eine anschauliche Geschichte dieseg Hauses, sondern gleichzeitig auch ein interessantes Bild von den letzten Regierungkjahren des Großen Kur für sten und den sozialen Zu⸗ ständen jener Zeit gab.
Im Sitzungssaale des Männer⸗Asyls für Obdachlose (Büschings⸗ straße 4) fand am 28. ds. Vormittags, die , lung des Berliner Asylvereins für Obdachlose statt. Dem verlesenen Geschäftsbericht zu folge nächtigten in der Zeit vom L April bis 31. Dezember 1877: 72274 und in dem in der Füsilierstraße belegenen Asyl für nn 10 339 Personen. Seit dem Bestehen der Asyle (ca. 97 Jahr) bis ultimo Dejember I877 sind 587 329 Obdachlose, und zwar 442734 Männer und 144595 Frauen beherbergt worden. Seit dem Bestehen der Asple hat der Verein vereinnahmt 180 79 M 5 . verausgabt 260 QMM, Per Kopf und Nacht kostet der Asplist dem Verein 25 3. Im Männer⸗Asyl nächtigten im ersten Quartal 1875: 25 611, im Frauen ⸗ Asyl 3530 Personen. Vom 1. April 1876 bis 31. Mär; 1877 nächtigten im Frauen⸗Asyl 5762 Frauen, 6752 Mädchen, 75 Kinder und 374 Säuglinge. Die Bilanz der Einnahmen und Ausgaben 23 ö April bis 31. Dezember 1877 beziffert sich auf 23 373 0 ĩ .
In denselben Räumen fand alsdann die Generalversammlung des Vereins für Volksbäder statt. In dieser wurde mitge— theilt, daß im Jahre 1876 31 339 Bäder, davon an Frauen 79595, 1877 26 305 Bäder, davon an Frauen 6286 verabfolgt wurden. Die meisten Bäder wurden Sonnabends und Sonntags genommen. Im Jahre 1877 war die Bäderzahl eine bedeutend niedrigere als in den vorangegangenen Jahren. Die Hauptursache sei hier⸗ bei in den Erwerb-verhältnissen zu suchen. Die Bilanz der Einnahmen und Ausgaben beziffert sich auf 5143 Js 47 3.
Im Königlichen Schauspielhause gelangten am Sonn⸗ abend Schillers Räuber“ neu einstudirt zur fn g. Die Vorstellung bot dadurch ein besonderes Interesse, daß das Erstlingswerk unseres herborragendsten Dramatikers zum ersten Male hier in Berlin in der ursprünglichen Gestalt, in welcher es aus der Hand des Dich⸗ ters hervorgegangen war, auf der Bühne erschien. Schiller hatte seine Tragödie auf den Wunsch des Freiherrn v. Dalberg, des da⸗ maligen Direktors des Mannheimer National⸗Theaters, in welchem die Räuber zum ersten Male am 13. Januar 1782 in Szene gin—⸗ gen, umarbeiten müssen. Auch die Zeit der Handlung war aus dem 18. Jahrhundert, für welches sie der Dichter ursprünglich konzipirt hatte, in das 16. Jahrhundert zurückverlegt, und dem entsprechend das Kostüm gewählt worden. Außerdem hatte der Dialog verschiedene ÄUug⸗= lassungen und Aenderungen erfahren. In dieser vom Dichter selbst herrührenden Bearbeitung, in welcher das Drama in Mannheim in⸗ scenirt wurde, haben sich dann „Die Räuber“ auf der deutschen Bühne eingebürgert. Das neue, eigentlich also ursprüngliche Ge—= wand, das Rokokokostüm der Zeit der Entstehung der Dichtung, in welchem sie am Sonnabend erschien, wirkt Anfangs wegen der Un⸗ gewohntheit etwas befremdend; bald aber gewinnt das Werk an individuellem Leben. Die Darstellung in der gegenwärtigen Be⸗ setzung war eine durchaus lobenswerthe. In den Rollen des und Franz Moor zeichneten sich die Herren Ludwig und Kahle durch feine Charakterisirung und dramatische Ge⸗ staltungskraft aus. Meisterlich gelang dem Letzteren besonders die Scene im letzten Akte mit dem ‚Pastor Moser“, in der Franz Moor vergeblich seine Gewissensqual zu unterdrücken bemüht ist. Die Scene fiel früher ganz weg. Von den Darstellern der übrigen hervorragen⸗ deren Rollen mögen mit Auszeichnung genannt sein: Frl. Meyer (Amalia), und die HH. Krause (der alte Graf v. Moor, Hiltl g Spiegelberg), Urban (Schweizer), Klein (Roller) und Link (Kosinskyh⸗. Vortrefflich gespielt wurden die beiden klei= neren, wiederhergestellte. Rollen des „Pastor Moser“ und des „Pater. durch die HH. Berndak und Oberländer. Uneingeschränkte Anerkennung verdient zuch die treff liche Darstellung der Räuber⸗Scenen, welche mit frischer Lebendigkeit, malerischer An= schaulichkeit und dramatischer Wirkung vorgeführt wurden, sowie die sorgfältige und reiche Inscenirung, welche Hr. Regisseur Deetz besorgt hatte. Das Auditorium folgte mit anhaltender Spannung der interessanten Aufführung bis zum Schluß, welcher erst um 11 Uhr erfolgte, und zeichnete die Traͤger der Hauptrollen durch wiederholten Hervorruf aus.
— Schiller's Räuber“, mit denen die Gesellschaft des Herzoglich Meiningenschen Hoftheaters am (Mitt⸗ woch) ihr Gastspiel beginnt, werden in folgender Besetzung zur Auf führung gelangen: Carl Moor — Hr. Nesper, Franz — Hr. Kober, Maximilian — Hr. Weilenbeck, Amalie — Fr. Bittner, Schweizer — Hr. Hellmuth-⸗Bräm, Herrmann — Hr. Richard, Kosinsky — Hr. König. ein Pater — Hr. Hassel, Pastor Moser — Hr. Teller. In den Rollen des Franz und Pastor Moser werden die Herren Teller und Kober alterniren. Letzterer wird in der ersten, Hr. Teller iche zweiten Aufführung des Trauerspielz den Franz von Moor
ielen.
. Im Residenz⸗Theat er findet am Donnerstag, den 2. Mai, das Benefiz des Hrn. Adolf Sonnentha! statt. Der Künstler kann nur noch diese Woche in Berlin verbleiben.
— Im Stadt Thegter findet morgen das Benefiz für . Flössel statt, zu welchem Fr. von Trautmann wie die Herren Mittell, Pander und Fliegner ihre Mitwirkung bereits zugesagt haben. Das Repertoire des Abends bilden die beiden unterhaltenden 2 „Der Diplomat der alten Schule“ und „Man sucht einen
rzieher“.
— Im National ⸗Theater wird Hr. Ludwig Barnay sein Gastspiel noch auf einige Tage ausdehnen. Derselbe wird dg als „Hans Jürge! und „Dr. Hagen“, dann als „Uriel Acosta⸗ und schließlich in der Rolle des Grafen Waldemar“ auftreten.
Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Realschule II. Ordnung zu Hanau. Osterprogramm 1878. 4. — Inhalt: 1) Geschichtliche Entwickelung der französischen Sprache. Die germanischen Elemente des Altfranzösischen. Von L. Ehlerz. 2) 5 j Jahres ⸗Beri über das Königliche Pädagogium und . . 84 ain . bei üllichau, herausgegeben am usse des uliahrs von Ostern 1877 bis Ostern 1875. Züllichau 1878. 4. . h Brockhgus' Konversationgs -⸗Lexikon. Zwölfte umgear⸗ beitete, verbesserte und vermehrte Auflage. Verlag von F. A. Brock. haus in Leipzig, Berlin und Wien. 1878. 113. bis 118. Heft. ,, tsch Not iz bla es deutschen Vereins für Fabrikation von Zieg elln, Thonwaaren, Kalk und Cement. Im . des gert und unter Mitwirkung von Vereinsmitgliedern redigirt on Dr. Rud. Biedermann. 14 Jahrg. Berlin. 1878. Zu haben im Bureau des Vereins, Nesselstr. Nr. J. 1. Heft. — r lhat folgenden In- halt: 1 Stenographischer Bericht der 14. eneralversammlung Vereins. — 2) Protokoll der Generalversammlung des Vereing deutscher Cementfabrikanten. — ) Stenographischer Bericht der Ver= handlungen der Sektion für Kalk. und Cementfabrikation des deut- 66 . für Fabrikation von Ziegeln, Thonwaaren, Kalk und ement.