,,, 18. Mai. Koch, rst und Pion. Insp, io bei der Insp. des Ing. . und der Festungen, unter Verleihung ö als 2 Major, der nachgesuchte Abschied mit Pen. bewill gt.
Im Beurlaubtenstande. J. Mai. Gerstl, Ser, Lt. des i. Inf. Regt. mit schlichtem Abschied entlassen. — 13. Mai. Scherer, Sec. Lt. des 8. Inf. Regt. auf Nachsuchen verabschiedet.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 29. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König begaben Sich heute Vormittag um 101 Uhr mittelst Extrazuges nach Potsdam und hielten da⸗ selbst im Lustgarten die Frühjahrsparade über die Potsdamer Garnison ab. .
Nach Berlin zurückgekehrt, nahmen Se. Majestät die Vorträge des Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski und des Staatssekretärs, Staats⸗Ministers von Bülow entgegen.
— Gestern Nachmittag 4 Uhr fand im Weißen Saale und in den anstoßenden Gemächern des Königlichen Schlosses ein Parade⸗Diner statt.
Unter den Geladenen befanden sich außer den hier an⸗ wesenden Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses und ee dere, Hosstaaten die General⸗Feldmarschälle, die landsässigen Fürsten, die aktiven Staats⸗Minister, die an beiden Paraden vom 28. und 29. d. M. betheiligten Generale und Stabsoffiziere, die Militärbevollmächtigten, die Mitglieder der . Gesandtschaft und mehrere fremdherrliche
ziere.
Von der Gesellschaft auf das Ehrerbietigste begrüßt, er⸗ schien der Allerhöchste Jof und nahm an der Tafel zunächst dem Thronhimmel Platz. Rechts von Sr. Majestät dem Kaiser und König saßen Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin Friedrich Carl, der Prinz Heinrich der Niederlande, die Prin⸗ zessin Marie, der Prinz Albrecht, die Prinzessin Luise Mar⸗ garethe, der Prinz Georg und Ihre Hoheiten der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen, der Prinz Friedrich von Anhalt und der Prinz Friedrich von Hohenzollern. Zur linken Seite Sr Kaiser— lichen Majestät hatten Ihre Plätze Ihre Königlichen Hoheiten die Erbprinzessin von Meiningen, der Prinz Friedrich Carl, der Prinz Alexander, der Prinz August von Württemberg, der Prinz Heinrich, Ihre Hoheiten der Erbprinz von Anhalt, der Prinz Ferdinand von Holstein und Se. Durchlaucht Hein— rich XVIII. Prinz Reuß.
— Die von auswärkigen Blättern gebrachte Nachricht, daß die Einladungen zu einem Kongresse hereits an die Kabinette abgegangen seien, wird durch ‚W. T. B.“ als un⸗ begründet bezeichnet.
— Allerhöchste Privilegien wegen Ausgabe auf jeden Inhaber lautender Papiere sind verliehen worden: unterm 4. Mai is78 der Stadt Wohl au 150 000 S6 41prozentige Stadtanleihescheine über ein zur Abtragung älterer Schulden und zur Beslreitung der Kosten für den Bau von Kasernements und eines Gymnasialgebäudes von dem Reichs⸗Invalidenfonds ,, Darlehen; 4. Mai 1878 dem Kreise Haders⸗ leben 200 000 S 41prozentiger Kreisobligationen, in zwei
Serien à 100 000 S zu emittiren, für Wegebauzwecke; 8. Mai
1877 der Stadt Rödelheim 60 ho rut gg, Wantoffen R.
aan aG wait
obligglloi mme we Ff ßrtten Reglement für die Land— Feuer⸗Sozietät der Kurmark Brandenburg und der Niederlausitz vom 15. Januar 1855 ist unterm 6. Mai 1878 ein IX. Nachtrag (betreffend Abänderung der §§. 41, 42 und 90) Allerhöchst genehmigt worden.
Den Kreisständen des Kreises Pleß ist das Ent⸗ eignungsrecht für die zur Ausführung der Chaussee von der Gleiwitz⸗Plesser Kreisgrenze über Ornontowitz bis zur Wygoda⸗Sohrauer Chaussee bei Marxiahütte erforderlichen Grundstücke unterm 7. April 18758 verliehen worden; ebenso ist behufs Beseitigung des zum Schloßgarten in Efchwege (Reg. Bez. Cassel) gehörigen Thürmchens (Rondel) unterm 17. April 1878 die Anwendung des Enteignungsrechts ge⸗ nehmigt 3.
Für das Ueberfahrtsgeld bei der Fähranstalt zu
Friedrichstadt (Reg. Bez. Schleswig) ist unterm 25. up? 1878 ein Tarif ö vollzogen worden.
— Die im Umlauf befindlichen Einsechstelthaler— stücke deuts chen Gepräg es, die Einhalb⸗ Cu erh und Einachtelthalerstücke . hessischen und kurhessischen Gepräges, die auf Grund der Zehntheilung des Groschens ge— prägten Zweipfennigstücke und die auf Grund der Hehn⸗ und Zwölftheilung des Groschens geprägten Einpfennigstücke (Ein⸗ fünftel,, Einzehntel⸗ und Einzwölftel⸗Groschenstuͤcke) werden laut Bekanntmachung des Finanz-Ministers vom 3. d. M. Nr. 108 des Reichs- und Staats-Anzeigers) nur noch bis zum 1. Juni d. J. einschließlich, innerhalb des preußischen Staats bei den in der Bekanntinachung namhaft gemachten Kassen, in Zahlung ge⸗nommen bezw. umgewechselt.
— Die Verordnung vom 5. Juli 1847, betreffend das Spiel in auswärtigen Lotterien, ist, nach einem Er— kenntniß des Ober⸗Tribunals vom 2. Mai 1858, weder e,. ö l,, , e gr hn Sin n d vom
; noch dur nführung des deutschen Straf⸗ gesetzbuchs berührt worden. ö. ö
Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Großherzogli sächsischer Geheimer Finanz⸗Rath Dr. 3 36 . lich sächsischer Regierungs⸗Rath Sch lippe sind abgeresst.
— Der hiesige japanische Gesandte Siuzo Aoki ist nach Berlin zurückgekehrt und hat di aftli z wieder . hat die gesandtschaftlichen Geschäste
Briefsendungen ꝛc. für S. M. S. „Hertha“ sind von heute ab bis zum 7. Juni er. nach Gibraltar und vom 8. Juni er. ab bis auf Weiteres nach Plymouth zu dirigiren.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Dr. Hannhorst als Sekundärarzt der fe ieee en und Pflegeanstalt zu Neuhof bei Ueckermünde, Annuschat in Blesen, Tomaszewski in Storchnest, Dr. Einstmann in Oeder—⸗ uart, hr. Blume in Dörverden, Br. Schlingmann in Rheda, ber Stahsarzt a. D. Dr. Helmbold in Hamm, Feaux und Dr. M. Weber in Bonn, Dr. P. Becker in Cöln, Dr. Kuhlen in Mühlheim a. Rh., Dr. Müller in Siegburg und Dr. Rade—⸗
Sachsen. Dresden, 238. Mai. Die Zweite Kammer hat rn den Gesetzentwurf, die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen betreffend, nach längeren Debatten mit einigen Aenderungen, in der Hauptsache aber nach der Regierungsvorlage angenommen.
— Dem „Dresdner Fournal“ wird aus Chemnitz unter dem 27. Mai geschrieben: „Gestern ist der sozialdemo⸗ kratische Agitator, Neichstagsabgeordnete Most, hier ver⸗
3. tet worden. Ueber den Vorgang ist aus sicherer Quelle olgendes zu vernehmen gewesen. Seitens der Führer der iesigen Sozialdemokraten war für gestern (Sonntag, Vormit⸗ tag 10/6 Uhr) eine öffentliche Volksversammlung anberaumt, für welche als Tagesordnung „Das Attentat auf den Kaiser und die Sozialistenverfolgung“ in Aussicht ge—⸗ nommen war. Das hiesige Polizeiamt ertheilte jedoch zu einer öffentlichen Versammlung mit dieser Tages⸗ ordnung die Erlaubniß nicht. Einer nachher angemeldeten, zu derselben Zeit und an demselben Ort abzuhaltenden Ver⸗ sammlung mit der Tagesordnung „Das Reichs⸗Gesundheitsamt“ war selbstverständlich nicht entgegenzutreten, und so fand diese Versammlung statt. Das Lokal sammt Nebenpiecen war überfüllt, denn Most war als Referent angekündigt. Nach der Wahl des Bureaus begann Letzterer seinen Vortrag, Nachdem er eine Weile über das Reichs⸗-Gesundheitsamt gesprochen hatte, schweifte er ab und sprach danach von dem Attentat auf den Kaiser und von der Sozial⸗ demokratie, und da er von dem Leiter der Versammlung nicht unterbrochen wurde, so wurde die letztere von dem anwesenden Polizei⸗Inspektor für aufgelöst erklärt. Trotzdem der Vor⸗ sitzende nun die Anwesenden aufforderte, sich zu entfernen, ergriff Most noch einmal das Wort, erklärte, er wolle nur konstatiren, daß er doch über die verbotene Tagesordnung gesprochen habe, und schloß mit einem Hoch auf die Sozial⸗ demokratie. Infolge dieses osten sibeln VoLꝗrgehens gegen die gesetz⸗ lichen Vorschriften erfolgte Mosts Sistirung nach der Polizei⸗ hauptwache und dort sodann seine Verhaftung durch den Po— lizeibirektor Siebdrat. Die Sache ist bereits, wie wir heute hören, an die Königliche Staatsanwaltschaft abgegeben worden. Im Uebrigen haben Ausschreitungen Seitens der Besucher obgedachter Versammlung nicht stattgefunden.“ — Das „Ch. Tabl.“ veröffentlicht folgende Bekanntmachung, nach welcher drei hiesige Beamte, deren Beruf es ist, für die öffentliche Ordnung, Sicherheit und Ruhe zu sorgen, aus Anlaß der Vorgänge in der gestrigen Volksversammlung in einem ano⸗ nymen Briefe mit Ermordung bedroht werden:
„Heute ist durch die Post ein Brief dem Herrn Polizei⸗Inspek⸗ tor Earius zugegangen, durch welchen dieser eben so wie Herr Stagts⸗ anwalt Schwerdfeger und der unterzeichnete Polizeidirektor aus An⸗ laß der Vorgänge in der gestrigen Volksversammlung mit Mord be⸗ droht werden. Behufs der Ermittelung des Verfassers liegt dieser Brief in der Haupt⸗Polizeiwache zur Einsicht aus, und hat der Rath der Stadt Chemnitz eine Belohnung von 100 M für Denjenigen ausgesetzt, welcher das nächste Anhalten zur Ermittelung des Ver= fassers an die Hand giebt. Chemnitz, am 27. Mai 1878. Das Polizeiamt. Siebdrat.“
Baden. Baden⸗Baden, 28. Mai. (W. T. B.) Der Großherzog und die Großherzogin von Baden sind heute Nachmittag zum Besuche Ihrer Majestät der Kaiserin hier eingetroffen, auf dem Bahnhofe von den Spitzen der Stagts⸗ und städtischen Behörden empfangen und von dem zahlreich versammelten Publikum mit lebhaften Zu⸗ rufen hearntt 10rhen, ö
( Sach sen⸗ Weimar G fene, TOeturur, 27. Muß. Die von dem sozigildemokratischen Agitator Ufert auf gestern Nachmittag und Abend in Weimar und umgelegenen Dörfern ausgeschriebenen Volksversammlungen, für welche Vor⸗ träge über das „Berliner Attentat und die Sozialdemo⸗ kratie“ und über die „hereinbrechende Reaktion“ auf die Tagesordnung gestellt waren, sind, wie die „Leipz. Ztg.“ hört, auf Grund des Landesgesetzes über das Strafandrohungsrecht der Polizeibehörden vom 7. Januar 1854 von dem Groß⸗ herzoglichen Bezirksdirektor verboten worden. — Der Land⸗ tag hat heute seine Zustimmung zu dem Bau einer Sekun⸗ därbahn von Salzungen nach dem Eisenacher Qber⸗ lande durch das Fuldat hal, nach dem mit der 5 Krauß u. Comp. hu ünchen abgeschlossenen Bau⸗ und Be⸗ triebsvertrage, ertheilt und hierzu die Summe von 1ũ 020 000 . ö. Mitteln der französischen Kriegsentschädigung be—⸗ willigt.
Oesterreich Ungarn. Wien, 28. Mai. (W. T. B.) In der . Sitzung der öst erreichischen Delegation verlas Graf Andrassy ein n in welchem er die nunmehrige thatsächliche h. des auf Oesterreich fallenden Theiles des 69⸗Millionen⸗-Kredites begründete. Der Minister theilte mit, daß sich das gemeinsame Ministerium wegen Bedeckung des bewilligten Kredites an die beiden Finanz- Minister gewendet habe und nunmehr einen Theil des Kre—⸗ dites thatsächlich zu verwenden gedenke. Die Konstellation sei heute dieselbe, wie zur Zeit, da der Kredit verlangt wurde. „Die Regierung“, r Graf Andrassy fort, „mußte die Bedeckung und theilweise Verwendung des Kredites ver⸗ langen, nachdem es klar geworden, daß die Entschei⸗ dung der Frage, ob die Krisis,. zum Kongresse oder zum Kriege . nicht mehr auf sich warten lassen könne; in keinem Falle konnten die nöthigsten militärischen Vor⸗ kehrungen länger verschoben werden. Die Monarchie darf nicht in eine Lage gerathen oder in einer solchen bleiben, welche uns in moralische Abhängigkeit zu anderen Staaten bringen müßte. Die Monarchie kann auf dem Kongresse, oder ohne solchen, nur als gleichberechtigter, gleich machtvoller . erscheinen. Wir bedürfen gewisser militärischer Vor⸗ 33 weil, wenn der Kongreß zu einem europäischen Einverständniß sührt, der Moment gekommen sein wird, wo die Umgestaltung aller Verhältnisse an unserer Grenze sich faktisch vollziehen soll und in diesem Falle noch Komplikationen entstehen können, die auch nach einer Einigung üher die euro⸗ päischen Interessen unsere speziellen Interessen in Frage stellen können; wir bedürfen auch Vorkehrungen, falls der Kongreß nicht eine Einigung erzielen sollte, um Stellung zu nehmen. Die Mittheilung der Details der militärischen Maßnahmen wird man nicht verlangen. Zweck derselben ist die Verstär⸗ kung der Truppen in Dalmatien und Siebenbürgen, die Her⸗ stellung der Bereitschaft einiger Truppenkörper und die In⸗ standsetzung einiger , n,. zur Sicherung der Kommunikationen im Falle eines Aufmarsches. Die po⸗ k Zwecke der Regierung sind unverändert dieselben. Ueberzeugt, daß die durch den Krieg entstandenen Fragen
maker in Aachen.
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Regierung die tiative zur Einberufung des Kongre Heute ist die , nahe gerückt, daß der ö in kurzer Zeit zusammentreten werde. Die Aufgabe der
. des europäischen Friedens zu wirken und zugleich für ie Wahrung der österreichischungarischen, sowie der allge⸗ meinen europäischen Interessen entschieden einzutreten. Die Regierung hat diesen Standpunkt vor dem Frieden von San Stefano eingenommen und J. denselben auch heute fest.
ndem sie konstatirt, daß die Situation dieselbe ist, in deren
oraussicht der Kredit beansprucht worden, und ferner, daß ihre Politik in keiner Weise geändert ist, bittet die Regierung die Mittheilung der theilweisen Inanspruchnahme des Kredit zur Kenntniß zu nehmen.“
Die Delegation beschloß, das Exposs dem Budgetausschuß zu überwei ö. 8) D
— 3 e ungarische Delegation na das Exposé des Grafen Andrassy zur Kenntniß . beschloß die Drucklegung und Vertheilung desselben In Be— antwortung einer Interpellation erklärte Graf Andrafsy sich bereit, den Friedensvertrag von San Stefano im Driginaltext vorzulegen und verhieß in kürzester Zeit, vielleicht schon in der nächsten Sitzung, Aufklärungen bezüglich jener Punkte des Friedensvertrages zu geben, woälche von Desterreich⸗ Ungarn angefochten seien. — Den Grafen Andrassy soll Baron Haymerle zum Kongreß begleiten.
— (W. T. B.). Der „Polit. Korresp.“ wird aus Kon— stantinopel gemeldet: Die Pforte hat dem englischen und dem französischen Botschafter zwei Dokumente eingehändigt, welche auch den übrigen Mächten notifizirt und dem Kon—⸗ gresse vorgelegt werden sollen. Das eine Dokument resumirt die Verhandlungen, welche dem Vertrage von Sen Stefano vorauszingen, und verbreitet sich eingehend über die Schwierigkeiten, mit welchen die tüischen Unterhändler zu kämpfen hatten. Das andere Dokument enthält ein aus— führliches Programm der im osmanischen Reiche einzuführen— den Reformen. — Weiter wird derselben Korrespondenz aus Konstantinopel berichtet: Reouf Pascha ist an Stelle Fuad Paschas zum Kommandanten des 4. Corps der Ver— theidigungsarmee von Konstantinopel ernannt worden. 13 Bataillone der Varnaer und Schumlaer Garnison sind in Konstantinopel eingetroffen.
— 29. Mai. (W. T. B.) Die Blätt er besprechen das gestrige Exposé des Grafen Andrassy. Die „Presse' hebt hervor, aus dem geringen Umfange der laut der ministe⸗ riellen Erklärung in Aussicht genommenen militärischen Vor— bereitung gehe hervor, daß keinerlei kriegerische Aktion geplant werde, es handle sich für er en mn speziell um die Herstellung geordneter und stabiler Zustände in den Nachbar— ländern, eine vorsichtige Regierung sei gezwungen, alle Even⸗ tualitäten ins Auge zu fassen. Das „Fremdenblatt“ meint, das Exposé werde überall, wo das Gefühl und das Verständniß für die Interessen des Reiches lebendig seien, einen wohlthuenden Eindruck hervorbringen, und spricht die Hoffnung aus, der Budgetausschuß werde jetzt den Widerstand gegen die Bedeckung des Kredites aufgeben. Die „Tages⸗ presse“ betont, daß die Politik des Grafen Andrassy ganz die nämliche sei wie früher; Andrassy wolle auch heute den Frie— den Europas, sowie die Interessen der österreichisch ungarischen ö bei der Regelung der Dinge im Orient gewahrt ehen.
Schmesz. Bern, 27. Mai. (N. Zürch. Ztg. schw ern *r r fch⸗ it kurz. F. Kö 3th .. 26. d. M. neuerdings und zwar bis zum 30. Juni verlän⸗ gert worden.
Luzern, 27. Mai. (N. 3. 3.) Der Regierungs⸗ rath beantragt beim Großen . die Ablehnung der dem Kanton zugetheilten Nachtragssubvention an die Gott— hardbahn.
Tessin. Der Große Rath hat am 24. Mai das neue Wahlgesetz angenommen.
Niederlande. Haag, 26. Mai. (Leipz. Ztg.) Die Zweite Kammer der Generalstaaten hat in ihrer vor⸗ gestrigen Sitzung den Gesetzentwurf, betreffend die Ausdeh⸗ nung der Erbschafts⸗Besteuerung auf die direkte Linie, mit einer Majorität von 16 Stimmen (mit 48 gegen 32 Stim⸗ men) genehmigt. Der Finanz⸗Minister berechnet den jähr lichen Ertrag aus dieser Maßnahme auf 23 Millionen Gil⸗ den. Er erhält durch denselben die Mittel für die Verzinsing und Amortisation des neuen, 4proz. Staatsanlehens von 43 Millionen Gulden. Daß die Erste Kammer ebenfalls so⸗ wohl dem Anleihe⸗ als dem Erbschaftssteuergesetze zustinmen wird, steht außer allem Zweifel.
Großbritannien und Irland. London, 25. Mai. (W. T. B.) Am Donnerstag wird dem Kronprinzen des Deutschen Reichs eine bereits mit zahlreichen Uiterschrif— ten bedeckte Loyalitätsadresse der hier vohnenden Deutschen überreicht werden. In derselben win auf das Band der Liebe zu dem gemeinsamen theueren Vaterlande i e fen das alle Deutschen umschließe, und daran ein
erzliches Willkommen an den Kronprinzen und die Versiche⸗ an zas glorreiche aus und den erhabenen Fürsten geknührft, dem es ver⸗
. unerschütterlicher Anhänglichkeit Kaiserh gönnt gewesen sei, die dem deutschen Vaterlinde gebührende
und so lange vorenthaltene Machtstellung zu sichern. Das ruchlose Attentat, dessen Gegenstand der Kaser gewesen, habe nur dazu beigetragen, die Gefühle der Anhänglichkeit und Liebe aufs Neue zu beleben. — 29. Mai. (W. T. B.) Earl Russel ist gestern Abend kurz vor 11 Uhr gestorben. — (C. C.) Die indische Regiecung hat, zufolge aus Calcutta unter dem 26. Juni eimetroffener Mittheilung, eine Depesche an die indischen Farsten erlassen, wonach deren Armeen nicht die zur Bevahrung der Sicherheit in 3 Gebieten erforderliche Ihl üßberschreiten dürfen. , . sollen ihnen ht gelieser werden. Ueber Zahl, Einrichtung u. s. w. verlangt die Regierung fortwährend in Kenntniß erhalten zu wewen und wird zeitweise nicht blos die einzelnen Armeen, sordern auch die Zeughäuser ꝛc. besichtigen lassen. ̃ — Aus der Kapstadt wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 7. Mal ria Madeira gemeldet:
Am 30. v. M. griffen zie britischen Streltkräfte die Rebellen bei Tutaba und Kandoba a und zerstreuten sie. Das Gefecht dauerte den ganzen Tag, und eg wurden viele Kaffern ge— tödtet. Auf britischer Seite blieben Lieutengnt. Saltmarshe und drei Gemeine des S0. Regiments todt; Kapitän Stevens und btei Mann wurden verwundet. Am 3. Mai fand guch
nur eine europäische Lösung erhalten können, ergriff die
ein Kampf im Zengonke Thale statt, in welchem 21 Kaf—
Regierung gegenüber dem Kongresse wird sein, für die Er—
wurden. undert Frauen und Kinder ergaben sich gen sfter re , e, ba; 2000 Mann starke feindliche Streit hien wurde im Givili⸗ Thale angegriffen, wohei 22 Kaffern getödtet 3 j00 Rinder erbeutet wurden. Am 4. Mai fand ein Kampf in Fort White statt, in welchem 24 Feinde todt auf dem Platze gi en Aus Trangvaal liegen keine authentischen Berichte vor.
offi . ini ien drei Dekrete Staate übernommen
I8. Mai d. J.
Range 8 a Regierung h waltungsrath Präsident
Hand el s
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bau (Feld⸗, B vom 10. b liche
Der zwei Acker⸗
ö at mit schwacher M r , ausgearbeltet, der nun dem Plenum unterbreitet
msoll: „Der Senat fordert die Regierung auf, die e. ö. Handelsverträge für jetzt offen zu halten und hie bestehenden einfach bis zur Promulgirung des neuen olltarifs, welcher dem Parlamente vorliegt, zu verlängern, Irn in möglichst kürzester Frist herzustellende Tarif soll provisorisch auf alle Länder angewendet werden, welche uns die Behandlung der meistbegünstigten Nation fugefte en und unsere Erzeugnisse nicht mit höheren Zöllen elasten als die unserigen. Für die übrigen Nationen soll der Tarif in einem von den Kammern zu bestimmenden Verhältnisse erhöht werden. Der Senat. beantragt, daß die Zölle, welche egenwärtig unsere Industrien beschützen, für keine derselhen eb esett und für diejenigen, welche gegenwärtig lei⸗ ben, in einem entsprechenden Maße erhöht werden. Der! Senat lenkt die ganz besondere Aufmerksamkeit der Regierung auf die Lage der Handelsmarine und forbert sie auf, die Lösung der auf diesel be bezüg⸗ lichen Fragen nöch im Laufe dieses Jahres anzustreben. — In dem betreffenden Ausschusse der Deputirten⸗ kamm er verlas heute Hr. Berlet die erste Hälfte seines Be⸗ richts über den Hande svertrag mit Italien. Derselbe zählt die Erzeugnisse auf, für welche Itallen nach der Ansicht des Ausschusses zu hohe Zölle ansetzt. Diese Erzeugnisse um⸗ fassen für sich allein die Hälfte der französischen Ausfuhr nach lalien, die sich im Ganzen auf 100 Millionen beläuft. Es sind die folgenden: Seiden⸗ und Wollgewebe, Baumwoll⸗ ammet, Citronen und Orangen, Essig, Stearinsäure, Nudeln, en er n,, Wichse, Gläser, Fenster⸗ und Flaschenglas, Strohhüte und Flechtwerk, Eingemachte Früchte und Käse. Versailles, 28. Mai. (W. T. B.) In der sein en
Sitzung bes Senats wurde der Gesetzentwurf, über Kreirung einer neuen 3 prozentigen und amortisirbaren Anleihe zum Zweck des Rückkaufs von Eisen⸗ bahnen berathen. ö (von der Rechten) bekämpfte den Gesetzentwurf un beantragte dessen Vertagung. Der Finanz⸗Minister Say sprach sich gegen eine Vertagung aus und gab Aufschluß über die finanzielle Lage, die in hohem Maße befriedigend sei. Das Budget von 158 stehe im Gleichgewicht, und das Budget von 1879 weise einen Ueberschuß auf. Die Vertagung wurde darauf mit 161 gegen I9 Stimmen abgelehnt, und der Senat beschloß, nachdem die einzelnen Artikel genehmigt worden waren, die zweite Lesung vorzunehmen. .
1 r. Kae msrten kammer richtete Bouchet an den Minister des Auswärtigen eine Anfrage über die Lage der französischen Staatsangehörigen in Venezuela, welche Gläubiger der dortigen Regierung seien und nicht allein keine Bezahlung erhielten, fondern auch noch mißhandelt wür⸗ den. Der Minister gab die Richtigkeit der von Bouchet an⸗ geführten Thatsachen zu und erklärte, es habe sich neuerlichst der e gh. Konsul mit definitiven Instruktionen an den Sitz der Regierung begeben; sobald eine Antwort eingegangen sei, werde er weitere Mittheilung machen.
Spanien. Madrid, 27. Mai. 6. Ztg.) Die Oppo⸗ sitiöon hat in Folge befriedigender Erklärungen des Präsi⸗ henten wieder im Kongreß ihre Sitze eingenommen, worauf die Versammlung in die Erörterung der Arbeitsein⸗ stellungen in Barcelona eintrat.
Italien. Rom, 28. Mai. (W. T. B.) Der deu ts ch e Botfchafter, von Keu dell, hat heute S. Majestät dem König Humbert die Insignien des Demselben anläßlich Seiner Thronbesteigung von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm verliehenen Schwarzen Adler-Ordens überreicht.
Türkei. Konstantinopel, 28. Mai. (W. T. B.) Der Premier⸗Minister Sadyk Pascha ist ahbgesetzt worden. An seine Stelle tritt Mehemed Ruschdi Pascha mit dem Titel „Großvezier“.
— (P. T. B.) Der Kaiserliche Hat, durch wel⸗ chen das Großvezierat wieder errichtet und Mehe⸗ med Ruschdi Pascha zum Großvezier ernannt wird, begründet diese Veränderung mit der Nothwendigkeit, das Prestige und die Vorrechte der Krone zu erhalten und die Ruhe und das öffentliche Vertrauen zu sichern. Der Groß⸗ vezier wird zugleich aufgefordert, die verfassungsmäßigen Re⸗ formen durchzuführen.
Numänien. Bukarest, 28. Mai. (W. T. B.) Gestern passirte eine ungewöhnlich große Anzahl ru ssischer Truppen hier durch; ein . derselben hat in Plumbinta, zwei Stunden von Bukarest, Quartiere bezogen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Mai. (W. T. B.) Der Schah von 3 ist mit dem um 1 Uhr Nachmittags abgehenden Zuge nach Warschau abgereist. Der Kaifer geleitete den Schah mit einem sehr glänzenden Ge— folge bis zum Bahnhofe. — Die Kgiserliche Familie hat . ihre Residenz in Zarskoje⸗Seloc gengmmen. — Der General Ignatieff hat sich mit Urlaub nach Kiew begeben. — Die 7Rgence Ru sfe“ bestätigt, indem sie die ander- weitigen Angaben der Journale widerlegt, daß bis jetzt die Kabinette lediglich vertraulich 6 t worden seien, ob das ins
Petersbourg“ konstatirt mit Befriedigung den Fort⸗ schritt in der Situation zu Gunsten des Zu⸗ , des Kongresses und der Herstellun
er Verständigung. Das Journal weist sodann darau hin daß sich Rußland vor 2 Jahren in derselben Lage efunden habe, wie Frankreich im nuar 1859. Frank⸗ reich habe damals erklärt, vor dem Ausbruch eines Krieges das thun zu wollen, was es nach einem solchen zu thun gezwungen sein würde. Auch der Appell Ruß⸗ lands an Europa im Jahre 1876 sei nicht gehört worden, und Rußland habe auf eigene Kosten sich der schwierigen Aufgabe unterziehen müssen, die Unmöglichkeit des status quo im Brient nachzuweisen. Heute sei dieser Nachweis geführt, und es komme jetzt darauf an, die Konflagration der entgegen⸗ stehenden Interessen, welche durch die Berechnungen der Pforte in Bewegung gefetzt seien, zu verhindern. Wenn dieser Zweck erreicht würde, so würde für die Interessen der Christen im Orient und für den europäischen Frieden viel gewonnen sein. Obgleich angesichts der Agitation der Kriegspartei in Konstantinopel, Pest und London immer noch eine Re⸗ serbe nothwendig sei, so fördere doch jeder Tag die Ver⸗ ständigung.
Amerika. Washington, 28. Mai. (W. T. B) Der Senat hat die Bill zur Verhinderung einer abermaligen Einziehung von Green backs genehmigt. — Die Rep räl⸗ sentantenkgmmer hat die Bill, durch welche die Armee auf einen Bestand von 20 900 Mann reduzirt und die Ver⸗ wendung von Truppen in Angelegenheiten der Civilverwaltung verhindert wird, angenommen.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Lon don, Mittwoch, 29. Mai. Das eutersche Bureau! meldet: Das Gerücht von einem angeblich gegen den Kron⸗ prinzen des Deutschen Reichs verübten Attentat hat seinen Ursprung in dem Versuche, den eine Anzahl deutscher Sozial⸗ demokraten am vorigen Sonntag machte, um die Ueberreichung einer Loyalitätsadresse zu verhindern, welche von den deutschen Arbeitern in London an den Kronprinzen gerichtet war und auf der deutschen Det cht übergeben werden sollte. Die Sozialdemokraten rotteten sich, durch einige Franzosen ver⸗ stärkt, vor der deutschen Botschaft zusammen, sangen die Mar⸗ seillasse und stießen den Ruf: Nieder mit dem Kronprinzen! aus. Schließlich wurden die Tumultugnten von der Polizei auseinander getrieben.
Statistische Nachrichten.
An den 9 preußischen Universitäten, der Akademie zu Münster und dem Lyceum zu Braungherg waren nach dem Centralblatt f. d. ges. Unt. V. in Pr. im Wintersemester 1877 4-78 524 Dozenten (außerdem 9 Lektoren für Sprach⸗ und landwirth⸗ schaftlichen Unterricht und Lehrer für Thierheilkunde, sowie 37 Lehrer für den Unterricht in Stenographie, Musik u. s. w. thätig, davon 266 in Berlin, 100 in Bonn, 99 in Breslau, 118 in Göttingen, Fg in Greifgwäld, 938 in Halle, 589 in Kiel, 18 in Königsberg, 68 in Marburg, 29 in Muͤnster, 10 in Braunsberg. 466 waren ordentliche, 7 Honorar⸗ 208 außerordentliche Professoren, 243 Privat⸗ dozenten. Der evangelisch⸗theologischen Fakultät gehörten S6, der katholisch⸗theologischen 25, der juristischen 92, der medizinischen 268, der philosophischen 463 Dozenten an. ; Bie Zahl der Stud irenden auf den genannten Universitãten 2c. betrug im Wintersemester 1377 - 18 38801 immatrikulirte; außerdem waren 2345 jum Besuch der Vorlesungen berechtigt, so daß im Ganzen 11141 die Vorlesungen besuchten, davon Berlin 5006 (2834 Immatrikulirte und 72 Berechtigte), Bonn 895 (859 K 36), Breslau Lö (909 4 18), Göttingen 927 09 . 18). Greifswald 471 eh 4 Hi), Halle 8s C5 4 35), Kiel 277 Hä ,s) Königz= erg 663 (655 * 8), Marburg 422 (415 4 7), Münster 312 (3035 4 9), Braunsberg 17 (Immatrik.). Von den S801 Immatrikulirten gehör⸗ fen 729 der evang - theolog. Fakultät, 258 der kath. theo 2548 der juristischen, 1394 der medizinlschen, 38874 der theolegischen Fakultät an. In der evangelisch-theologischen Fakultät zählte Halle (184), in der katholisch theologischen Münster (197), in der juristischen Berlin (15s), in der medizinischen Berlin (3456) und in der philosophischen ebenfalls Berlin (1163) die meisten Immatrikulirten. Gegen das Sommersemester 1877 ergiebt ch für das Winter⸗ semester 1577778 ein Zugang von 522 immatrikulirten Studirenden, wovon 497 allein auf Berlin fallen. ö Von den im Winterfemester 157 71— 78 immatrikulirten Studi⸗ renden waren 7635 Preußen und 1166 Nichtpreußen (davon 473 in Berlin, 219 in Göttingen, 143 in Halle, gs in Bonn). Von den Preußen waren aus den Provinzen: Preußen 1066, Brandenburg 99, Pommern 537, Posen 485, Schlesien 1191, Sachsen 748, Schleswig⸗ Holstein 244, Hannover 592, Westfalen 665, Hessen⸗Nassau 328, der Rheinprovinz 845, aus Hohenzollern 4. Von den 3 ge⸗ hörten 699 dem Deutschen Reiche an, 35 dem eisleithanischen Oester⸗ reich, 316 anderen eurgpäischen Staaten (darunter 112 Rußland), 116 außereuropäischen Ländern (ö Afrika, 100 Amerika, 9 Asien, 2 Australien) an. . Kunst, Wissenschaft und Literatur. In Wien starb am Sonnabend der Physiker und Mathe⸗ matiker A. Freiherr von tt ns ng, im Alter von 82 Jahren. — Fa cob von Falke, der wohl ekannte Verfasser der Bücher „Die Kunst im Hause“ und „Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltaussteslung“, hat vor Kurzem im Verlage von Carl Gerolds Sohn in Wien unter dem Titel: Zur Kultur und Kunst wiederum eine Reihe von Studien, zu einem Bande vereinigt, er⸗ scheinen lassen. Es sind acht, bereits früher erschienene, aber an ver⸗ schiedenen Stellen zerstreute Aufsätze, welche hier der Verfasser in theilweise neuer, durch Zus . bereicherter Form gesammelt hat. Diese Arbeiten, welche ihrer Entstehung nach überwiegend den letzten Jahren an⸗ gehören, sind nicht veraltet und erweisen durch sich selbst ihre Berech⸗ ligung, dem ephemeren Leben der Zeitung oder dem beschränkten Kreife der Fachzeitschrift entrissen zu werden. Der erste Auffaß, Das englische Haus,, welcher zuerst in der Wiener Abendpost zum Abdruck kam, schildert das englische Wohnhaus in seinen ver⸗ schiedenen Entwickelung stadien während der angelsächsischen und nor⸗ mannischen Herrschaft bis zur völligen Ausbildung im sechszehnten Jahrhundert, sowie weiter seine mwandlung durch den pallgdig nischen Stil im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert, die Rück⸗ a. um alten 96 und die gegenwärtige Buntheit und Mannig⸗· faltigkeit der Stile. Ein folgendes Kapitel bespricht das englische städtische Haus und sein Inneres in der Gegenwart. Die zweite Studie, Kostüm und Mode in asthetisch . kritischer Schilderung, welche, wie auch die dritte, gleichfalls der Wiener Abendpost , ent⸗ nommen ist, beleuchtet in besonderen, mit zahlreichen charakteristischen Illustrationen ausgestatteten Abschnitten die n,. und Ver⸗ änderung der Trachtenformen, ihre Bedingungen und (ihren künst= lerischen Charakter, das antike Kostüm, das Kostüm des Mittelalters, das malerische Kostüm vom sechszehnten bis zum achtzehnten Jahr⸗ hundert und die indifferenten Moden im neunzehnten Jahrhundert. „Die Patina der Bronzemonumente / ist der Gegenstand des folgenden Aufsatzes, in welchem der künstlerisch schädliche Einfluß der schmutzigen alk womit man zahlreiche neue Bronzemonumente überzogen
Auge gefaßte, aber noch nicht festge 55. Datum vom 11. Juni für den Zusammentritt des Kongresses ihnen konvenire, — 29. Mai. (BW. T. B.) Das „Journal de St.
glatte, mãähliche freilich im Anfang durch den metallischen Glanz etwas störend wir⸗ kende, Bearb itung Bildhauern und Broncegießern In dem vierten Essay: „Zeitgemäßes über Bilderrahmen, welcher in den Mittheilungen des österreichischen Museums - abgedruckt war, tritt der Verfaffer vom kritischen wie historischen Standpunkte aus 9 modernen Geschmacksrichtung entgegen, welche die Bilder rahmen, und mehr verbreitert und nach innen derart vertieft, daß eine
die Selbstreinigung der metallischen Oberfläche, sowie die all Blldung einer grünen oder braunen Orydschicht befördernde,
empfohlen wird.
einer völligen Isolirung des Bildes wegen, mehr Beschattung des Bildes eintritt. Sollte nicht umgekehrt, sagt Falke, mäßige Breit. des Rahmens, vermehrter Abstand des Bildes von der Wand und Vertiefung des Rahmens nach außen der Be- leuchtung des Bildes und der Vermittlung des Rahmens mit der Wand zugute kommen? Der nächstfolgende, mit Illustrationen ge⸗ schmückte Aufsatz (6) hat die Stickerei in ihrem geschichtlichen Gange zum Vorwurf. Ein Theil desselben war früher in der ö für bildende Kunst“ erschie en, doch ist der ganze fortsetzende Ab- schnitt vom sechfehnten Jahrhundert bis auf die Gegenwart neu hin⸗ zugekommen. Mit den „Kuriositãten der Töpferkunst aus dem sechzehnten Jahrhunder!“ in der 6. Studie der vorlie⸗ genden Sammlung führt uns, der Verfasser einzelne be= fonders charakteristische Zweige dieser Kunst und Zeit vor, die Ar beiten eines Augustin Hirschvogel, eines Bernard Palissy und jene Arbeiten, die man als Henri⸗deux oder Diron. Waare hezeich et Der vorletzte Auffatz bebandest das Gebiet der nationalen Haus inzustrie. unter welcher der Verfasser alle in oder aus dem Volke für das Volk eigenthümlich geschaffenen Gegenstände des häuslichen Gebrauchs und deren Verzserungsweisen versteht, in ihrer künstlerischen Bedeu· tung und ihrer Entfaltung in den verschiedenen Ländern Europas. Der Verfasser empfiehlt warm die ungesäumte Pflege dieser volksthümlichen Kunst, welche unter der spekulativen Rich⸗ tung der Gegenwart mehr und mehr leide, und bezeich⸗ net? das Gelingen dieser Bestrebungen als einen unnenn- baren Vortheil für das Land, als eine Wohlthat in materieller, eivilisatorischer und moralischer Hinsicht. In den Erinnerungen an Stockholm“ dem letzten Effay der Reihe, dessen erste
euilleton der Wiener „Neuen freien Presse“ bildete, de
älffe ein
Gewerbe und Handel.
Nach amtlichen Nachrichten ist die Zollfreiheit von Ge⸗ treide ꝛce bei der Einfuhr nach Konstantinopel zum Zwecke des dortigen örtlichen Verbrauchs unter Aufhebung der früher be⸗ willigten Prämie von der Pforte bis Ende Juni d. J. verlängert worden. 2. Das Kö. 9 n,, von Cerealien aus dem Vilayet Syrien ist aufgehoben worden,.
— Rach dem Geschäftsbericht der F. Wöhlertschen Ma⸗ schinenbau-Anstalt und Cisengießerei betrug der Betriebs⸗ gewinn in 1877 223 128 M bei einem Umsatze von 1054 970 6 Dieser Ertrag konnte nicht ausreichen alle Lasten, worunter sich allein 177 506 M für Hypothekenzinsen befinden, zu decken. Die an⸗ erkannten Forderungen an die Quistorpschen Massen sind bis auf den Betrag von 5 co abgeschrieben. Für das Jahr 1878 sind üach dem Berichte für ca. 1676 000 M. Maschinen c. in Auftrag. Zum Schluß wird mitgetheilt, daß die Direktion der Fabrik eine neue Branche zugeführt habe: es ist dies der Bau von Lokomotiven für Tramway⸗ und Sekundär⸗CEisenbahnen.
— In der ordentlichen e, , r,, der Dankberg⸗ schen Ofenfabrik wurde der Rechnungsabschluß pro 1877 vor- gelegt und der Geschäftsbericht verlesen. Diesem zufolge schließt bas Geschäftsjahr mit einer Unterbilanz von ea. 40 000 c ab. Die sich anschließende außerordentliche Generalversammlung, in welcher über die Liquidation Beschluß gefaßt werden sollte, war nicht be⸗
schluß hig. ᷓ . : Wien, 28. Mai. (W. T. B.) Die Generalyersammlung der Nationalbank hat der Verlängerung des Bankprivilegiums bis Ende Juni d. J. ohne Debatte und einstimmig zugestimmt. ; Rotterdam, 28. Mai. (W. T. B.). Bei der heutigen Zinnauktion wurden 20080 Blöcke Bancazinn zu 391 à 393 FI. angeboten, der Mittelpreis betrug 393 Fl. Es wurde Alles verkauft.
Verkehrs⸗Anstalten.
Haag, 26. Mai. (Leipz. Ztg.) Die für den Handels verkehr zwischen den Nied rlanden und eutschland wichtige Eis en bahn kin se Boxtel⸗Goch⸗Wesel ist nunmehr vollendet und wird am 1. des nächsten Monats dem öffentlichen Betriebe übergeben werden.
Plymouth, 28. Mai. (W. T. B.). Der Hamburger Postdampfer . Gellert“ ist von New⸗Jork hier eingetroffen.
New⸗JPork, 28. Mai. (W. T. B.). Der Hamburger Postdampfer Lessing' ist heute Nachmittag 2 Uhr hier ein⸗ getroffen. ö
Berlin, 29. Mai 1878.
Das „Kommunalblatt“ veröffentlicht felgendes Schreiben des Direktors der Königlichen Sternwarte über die Leistungen der Normaluhren während des
ahres 877: . 3 66 Magistrat hiesiger Königlicher Haupt- und Residenzstadt beehre ich mich hiermit, den in dem diesseitigen Schreiben vom 23. No⸗ vember 1876 in Aussicht gestellten Bericht über die Leistungen der Normaluhren während des ihrn 1877 ganz ergebenst zu übersenden. Im Allgemeinen ist auch diesmal der Betrieb ein befriedigender ewesen, wenngleich eine längere Unterbrechung der elektrischen Regu⸗ de. der am Hacke schen Markt aufgestell ten Uhr zu beklagen ge⸗ wesen ist. Diese Unterbrechung war bekanntlich in Folge einer Zer= reißung des, einen Sprecarm durchsetzenden Kabels durch Schiff . eingetreten, und die besonderen Umstände hatten die endgültige Reparatur dieses Schadens ziemlich lange verzögert. Während dieser Unterbrechung der strengen elektrischen Regulirung ist indessen die Ühr im selbständigen Gange durch Herrn Theodor Tiede so nahe regulirt worden, daß die Angaben dez Minuten · Zifferblattes so genau richtig geblieben sind, wie sie im Allgemeinen abgelesen werden, näm⸗ lich bis auf eine Minute. .
In Folgendem ist nun eine vollständige Uebersicht der Leistungen saͤmm̃tlicher Ühren fur das Jahr 187 gegeben. .
1 Die Ftormaluhr am Moxitzplatz hat mit ihrem Sekunden Zifferblatt die Zeit an 361 Tagen des Jahres innerhalb Sekunden richtig angegeben. An 2 Tagen hat der Fehler 4 Sekunden erreicht und an 2 anderen Tagen 8 -= 10 Sekunden. Das weniger genau eingetheilte und auch nur für gröbere Angaben bestimmte vordere) Minuten ⸗ Zifferblatt ist stets etwa auf 5 Minute richtig
ewesen. . ö e ee gg n ee. Stillstände sind bei der Uhr im Jahre 1877 gar nicht vorgekommen. ⸗
3 n , am Spittelmarkt hat mit ihrem Sekunden Zifferblatt eine Fehlergrenze von? Sekunden an 365 . also das ganze Jahr pin . z . Minuten · Ziff erb
at stets auf nahezu inute richtig gezeigt. ;
ö Ern ind auch an dieser Uhr im Jahre 1877 nicht vor⸗ gekommen.
3) Die NRormaluhr am Potsdamer Thore hat am Sernnden Jifftrblatt an z66 agen eine Fehlergrenze von einer
alben Sekunde eingehalten, an 2 Tagen einen Fehler ven 2 Se⸗
. an 4 Tagen einen Febler von 46 Sekunden erreicht und wo die elektrlsche Leitung durch unbekannte Störun.
an einem Tage, Sekunden · Zifferblatt
gen unterbrochen gewesen ist, auch an ihrem
t, als die wahrscheinliche Folge rauher Ciselirung erklärt und 6. Hrn uns ö 16 vollendeter wirkenden Patina eine
einen Fehler von nahezu einer halben Minute gemacht. Die Uhr