1878 / 137 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Jun 1878 18:00:01 GMT) scan diff

ist mustergültig in Kirchen⸗Gothisch ausgeführt und e ul fh f e, e d. eth s awaeefnh

Am Sonnabend, den 8. d. Majestät abgesandt worden.

Bayern. München, 12. Juni. ö T. B. 6 Zeit von der hiesigen Bürgerscha dresse ist ein Antwortschreiben

en Kaiser gerichtete

M., ist die Adresse an Se.

Auf die

t an Se. Majestät

an den Bürgermeister durch den Kabinets⸗-Rath, Wirklichen Geheimen Rath von Wilmowski eingegangen, worin derselbe sagt: Ich beeile mich, zu 4 ich die Adresse dem

Kaiser, sobald es der werde; inzwischen ha

ustand Sr. ich die Adre

ajestät erlaubt, vorlegen . Sr. Kaiserlichen und

König;ichen . dem Kronprinzen vorgelegt, welcher Sich

über den da

ausgesprochenen Patriotismus und die warme

Verehrung für Se. Majestät anerkennendst ausdrückte, auch die geschmackvolle Ausstattung derselben rühmte. Die Aldreffẽ ist dem Hohenzollern ⸗Museum überwiesen worden.

11.

Juni. (Allg. Ztg. Se. Majestät der König

3 den Prediger am hiesigen Dom zu Unserer lieben Frau,

Joseph Ehrler, zum Bischof in

Speyer er⸗

nannt. Der „Allg. Ztg.“ wird aus München unter dem 2. 8. M. geschrieben: „Daß, wie dieser Tage in einigen

Blättern mitgetheilt wurde, der bevorstehende

andtag nur

den Militäretat erledigen werde, dürfte doch nicht richtig sein, da jedenfalls dringend zu wünschen ist, daß von den bei Ver⸗ tagung der Kammern unerledigt gebliebenen Gegenständen wenigstens der Gesetzentwurf bezüglich des Verwaltu ngs⸗ gerichtshofs in der bevorstehenden Session erledigt wird.

Es würde dies auch kaum sehr Herrn Reichsraths von Neu⸗

da das Referat des mayer vollendet ist, so daß im Ausschuß der

Reichsraths kammer

viel Zeit erfordern,

die Berathung hierüber alsbald nach

dem Wiederzusammentritt des Landtags stattfinden kann. Wenn übrigens die auf die Durchführung der Reich s ju stiz⸗ gesetze sich beziehenden Regierungsvorlagen von Kammeraus⸗ schüssen berathen werden sollen, welche auch nach der Wieder— vertagung der Kammern permanent bleiben, so bedarf es hierzu eines besonderen Gesetzes, das während der bevorstehenden Kammersession vereinbart werden müßte; dieselbe wird des⸗ halb jedenfalls einige Wochen beanspruchen, so unangenehm es auch nach allen Seiten hin sein mag, wenn Ausschuß und Kammer⸗ sitzungen während der heißen Jahreszeit stattfinden müssen.“ Wie demselben Blatte von unterrichteter Seite versichert wird, haben bereits einige bayerische Mitglieder des Reichs⸗ tags erklärt, daß sie eine Wiederwahl nicht mehr annehmen werden. Unter denselben befindet sich auch 7 Pr. Ratzinger,

der bisherige Abgeordnete des Wahlkreises

osenheim. Nach

dem Jahresherichte des hiesigen städtischen statistischen Bureaus

hatte München Ende des Jahres

1877 eine Bevölkerung von

222 009 Seelen. Demzufolge würde nun, da nach dem Land⸗ . auf je 31 500 Seelen ein Abgeordneter zu

wahlen ist,

. Kammer von größerer Bedeutung Sessen.

Nachricht von der Erkrankung der Kaiserin von

ünchen bei der nächsten Landtagswahl nicht mehr wie bisher fünf, sondern sieben Abgeordnete zu wählen 6. mstand, der für das Parteiverhältniß der kün

tigen werden dürfte.

Darm stadt, 12. Juni. In She der

ußland ist

der Prinz Alexander von Hessen heute früh nach Zarskoje⸗

Selo abgereist.

Anhalt. Dessau, 11. Juni. (Leipz. Ztg.) Der aus Anlaß des zweiten Attentates auf Se. Ma jest ät den Kaiser angeordnete Gottes dienst wurde hier am 7. d. M. in der fast überfüllten Schloßkirche im Beisein der Behörden und des Militärs durch den Ober⸗Hofprediger, Superintendenten Teich⸗ müller abgehalten. Der Herzogtiche Hof war zur Theil

nahme an der sehr erhebenden Fe

Schwarzburg⸗Sondershausen. (Leipz. Ztg) Sowohl von hier als auch von

11. Juni.

ier von Wörlitz eingetroffen. Sondershausen,

Arnstadt werden in den nächsten Tagen mit sehr zahlreichen Unterschriften bedeckte Adressen an Se. Majestät den

Kaiser abgehen, in welchen den

schmerzlichen Gefühlen Aus⸗

druch gegeben wird, welche das gegen das Leben Sr. Masestät verübte verruchte Attentat in den Herzen der Bürger her⸗

vorgerufen hat.

Elsaß⸗Lothringen. Metz, 8. Juni. (Hamb. Nachr.) Täglich mehren sich die aus dem Bezirk Lothringen kom⸗ menden Kundgebungen der Sympathie ünd An⸗ hänglichkeit an die Person unseres allverehrten Kai ers, und namentlich ist es der die südwestlichste Ecke des ezirks

bildende Kreis Chateau⸗Salin

3, aus dem die erste der⸗

artige Kundgebung laut wurde. In der Kreisstadt Chateau⸗ Salins traf die Kunde von dem letzten fluchwürbigen Attentat

am vorigen Montag ein, zu spät

jedoch, als daß die an diesem

Tage dort zu einer Konferenz versammelten Lehrer zweier Kan⸗ tone dieses Kreises in ihrer Versammlung dieselbe erfahren konnten. Nur einige e e g n vor ihrer Abreise die verhängnißvolle

Kunde, und die

e beeilten sich, im Namen ihrer sämmtlichen

Kollegen an Se. Majestät ein Telegramm folgenden In— halts zu senden: „Die zu einer Konferenz versammelten Lehrer der Kantone Chateau⸗Salins und Vic banken dem Himmel, daß er von Neuem die so kostbaren Tage Ew. Majestät er⸗ halten hat. Ein ähnliches Telegramm wurde Namens der Stadt Pfalzburg von dem dortigen Gemeinderath an den Kaiser n und gleichzeitig beschlossen, eine Adrefse an

Se. Majestät zu richten.

Desterreich Ungarn. Wien, 12. Juni. (W. T. B. Die „Pol. Korr.“ veröffentlicht folgende Meldungen: a

Kon stantinopel vom

heutigen Tage: Es liegen wieder

sichere Anzeichen dafür vor, daß die russischen Truppen sich in kurzer Zeit von San Stefano .

zurücklußießen bea bsichtigen.

quartier hat den Auftrag ertheilt,

Das russische Haupt⸗ alle Vorräthe in 66 .

fand binnen 20 Tagen ae r nl. un und Adrianopel

u schaffen. Die Insurgenten ich behaupten. 353 6 e

als Observationscorps bei maki und Leskopolje angedrdnet.

im hodopegebirge sollen

attaro: Der Fürst von Mon⸗ tenegro hat die Aufstel lung 39

ing, einer Brigade Sitn itz a, zwischen Far⸗ Wik es scheint, soll daffelbe

als Pressionsmsttel dienen bei den in Skutari stattfinden den Verhandlungen zur Ausgleichung der zwischen der Türkei und Montenegro schwebenden n n Man meint, daß im

26 8. . . ; nen Affensivstoß gegen Podgort Demselben Blatte . aus 3 meldet, die Turkei habe bekannt

erhandlungen die Montenegriner

a unterne men würden. on pom heutigen Tage ge⸗ gegeben, daß sie das Pro⸗

Protestes der europächen Mächte aufge geben habe.

153. Juni, (W. T. B.) Die meisten Morgen⸗ zeitungen begrüßer den Berliner Kongreß mit den besten Doffnungen. Da Fremdenblatk“ hofft schon um deßwillen auf eine 9 weil die entschiedensten Anta⸗ gonisten, England ud Rußland, nach reiflicher Ueberlegung aller Eventualitäten, in Kongreßtische sich eingefunden hätten. Die „Presse“ neint, Rußland werde sich gewiß mit solchen Zugeständnisse genügen lassen, durch welche die Ehre und Machtsphäre Ruslands von den belästigenden Bedingun⸗

en. des Pariser Vertages befreit und zugleich ein ansehn⸗ icher ietszuwachs in Asien erlangt werde. Die hiesige Polizeidirektion hat die Zurschaustellung von Abbildungen Hödels und Nobiling verboten.

Pest, 12. Juni (W. T. B.) In der Sitzung des Unterhauses beanragte der Abgeordnete Istoczy, daß an⸗ läßlich der Ordnung der orientalischen Angelegenheiten das j⸗udische Reich in Palistina wieder hergestellt werde. Der An⸗ trag soll nach der Gledigung des Ausgleichs zur Berathung gelangen. Im weiten Verlaufe der Sitzung wurde die Spiritus steuer uw das Zollbündniß definitiv erledigt.

Belgien. Brissel, 13. Juni. (W. T. B.) Der König hat nach Arnahme des Entlassungsgesuchs des Ministeriums den Staats-Minister Frare-⸗Orban mit der Bildung des ieuen Kabinets beauftragt.

Großbritannien und Irland. London, 13. Juni. (W. T. B.) Wie zem „Reuterschen Bureau“ aus Quebeck in Cangde, vom gestrigen Tage, gemeldet wird, haben daselbst strikende Arbeiter ein Mehlmagazin ge⸗ plündert und sich 200 Barrels Mehl bemächtigt. Den Polizei- mannschaften gelang 6 nur mit vieler Mühe die Ruhestörer zu zerstreuen. Die Plizei wurde bei ihrem Einschreiten ge⸗ zwungen, die Waffen enzuwenden, wobei einer der Arbeiter erschoßen wurde. Außerdem sind mehrere der Ruhestörer sowohl, wie der Polizeimannschaften und der unbetheiligten Anwesenden durch Genehrschüsse, Säbelhiebe und Steinwürfe verwundet worden. Schließlich gelang es der Polizei die 2 wieder herzustellen und das Legislaturgebäude zu esetzen.

Frankreich. Paris, 11. Juni. Das „Journal officiel“ veröffentlicht heute die vollständige, von dem Präsidenten der Republik genehmigte Liste der Mitglieder der internationalen Preisvertheilungs Jury sowie der Präsidenten, Vize⸗Präsidenten und Sekretäre der neuen Gruppen. Die Jury hielt bereits gestern unter dem Präsidium des Handels-Ministers Hrn. Teisserene de Bort ihre erste Sitzung; ihre eigentlichen Arbeiten wird sie am nächsten Donnerstag beginnen. . .

12. Juni. (W. T. B.) Der vormalige König von Hannover, Georg V. (eb. 27. Mai 18189, ist, wie die „Agence Havas“ meldet, heute früh 6 Uhr gestorben.

Spanten. Cuba. Aus Havana wird unterm 9. d. M. be⸗ richtet: Heute wurde . ein Tedeum für die Beendigung des cubanischen Aufstandes und die Wiederkehr des Friedens celebrirt. Der General⸗Kapitän und die Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden wohnten dem feierlichen Akte bei.

Türkei. Konstantin opel, 12. Juni. (W. T. B.) Russische Generalstabs⸗Offiziere haben einen 10 Kilometer von Adrianopel entfernten Platz behufs Errichtung eines aßen für die Kaiserliche Garde ausgewählt. Der bulgarische Exarch ist nach Philippopel abgereist. Im Rho dopegebirge haben neyerdings bei Stanimak und im Ardathale, wohin russische Truppen eingedrungen waren, Kämpfe zwischen den Russen und den Insurgenten stattgefunden. Ein russischer Militärkordon bewacht die Straße von Tartar⸗Bazardschik nach Sofia.

Rumänien. Bukarest, 12. Juni. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer berieth heute den Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Anwendung des mit Oesterreich giltigen Ta rifs mit 15 Prozent ilch ng für alle Länder, welche keine Han⸗ delsverträge mit Rumänien abgeschlossen haben. Jonescu be⸗ antragte, den zwischen Oesterreich und Rumänien bestehenden Tarif nr Zuschlag anzuwenden. Der Finanz⸗Minister er⸗ klärte jedoch, die Frage sei eine wirthschaftliche und politische, die Regierung wolle den Staaten keine Konzessionen machen, welche den Abschluß eines Handelsvertrages und damit zugleich die Unabhängigkeit Rumäniens verweigern. Die Seffion der Kammern ist bis zum 2. Juli verlängert worden.

Rußland und Polen. St. Peters burg, 13. 6. (W. T. B. Das neueste über das Befinden' der Rai? serin veröffentlichte Bu lletin vom 12. b. Mis. lautet: Die Kaiserin hat die Nacht ruhig zugebracht; das Fieber ist unbe⸗ deutend, die Schwäche vermindert. Die örtlichen Symptome sind in der Besserung begriffen. Die Herzogin von Edinburgh ist gestern in Jarskoje⸗Selo angekommen. Der Justiz⸗Minister Graf Pahlen hat sich gestern von seinen Beamten verabschiedet. Während der Abwesenheit des ürsten Gortschakoff wird derselbe durch den wirklichen taatsrath Giers vertreten werden.

Schweden und Norwegen. Sto cho l m, 8. Juni. (Wes. tg.) Wenn schon das erste Attentat auf das Leben des Deut⸗ chen Kajsers allgemeinen Unwillen in Schweden erregte, so hat der zweite Morböverfuch hier den tiefsten und peinlichsten Ein⸗ druck gemacht, und man folgt den täglich per Telegraph ein— gehenden Bulletins über das Befinden des Kaisers mit dem ungetheiltesten. Interesse. Die hiesige Zeitung Nya Dag! Allehan da“ hat den richigen Ausdru für die Stimmung , wenn sie anläßlich einer von den 6 1 igen Deutschen beabsichtigten Adresse an en Kaiser Wilhelm, schreibt: „Die Aus—⸗ legung von Listen zur Unterzeichnung der Adresse hat ihren natürlichen Grund in dem ÄAbscheu, die eine solche . einflößen muß. Aber dieser Abscheu wird in der schwedischen Hauptstadt, sowie im ganzen TVande, nicht nur von den hiesigen Deutschen empfunden; er wird von allen er n gn ewohnern Schwedens ohne Rücsicht auf die

ationalität getheilt, und Listen mit einigen Hunderten oder Tausenden von Namen vermögen nicht' den Ausdruck der durch den Mordversuch hervorgerufenen Stimmung wahrheits⸗ getren e n,. Diese Stimmung ließe sich nur dadurch um Ausdruck hringen, 4 Jedem nicht nur in der Haupt⸗ adt, sondern im ganzen Lande, der seinen Namen schreiben

jekt der 2 des Einfuhrzolles angesichts des

kann, Gelegenheit gegeben würde, die Listen zu unter— zeichnen!.

Amerika. New⸗NYork, 19. Juni. Ser Kabel) Zwischen 17 Freiwilligen und einer 190 Köpfe starken In dianer⸗ bande kam es bei South⸗Mountain, Idaho, zu einem Kampfe. Die Freiwilligen wurden zum Rückzuge gezwungen und verloren sieben der irn. Ausführlichere Berichte bestätigen die Meldung, daß die Demokraten eine Majorilat in der Legislatur des Staates Oregon erzielt haben. Ein Demokrat wurde auch zum Senator für den Staat in den Kongreß gewählt. Mr. Thomas Winans, der Eisenbahn⸗Bauunternehmer in Baltimore, ist gestorben. Die chine sische Regie rung hat 2 Bereitwilligkeit zu er⸗ . einen bevollmächtigten Minister nach Washington zu senden.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Der Professor der Philologie, Dr. K. Lehrs, ist nach lang— jähriger segensreicher Thätigkeit an der Albertus -Universität zu Kö. nigsberg am Abend des ersten Pfingstfeiertages im Alter von 76 Jahren daselbst verstorben.

München, 11. Juni. (Allg. Ztg) Am S8. d. M., Vor— mittags 11 Uhr, wurde das hiesige klin ische In stitut offizie eröffnet. Der Feier, welche Prof. Dr. v. Ziemssen mit einer Rede einleitete, wohnten der Herzog Karl Theodor, der Staats⸗Minister Dr. v. Lutz, der Rektor magnificus Hofrath Prof. Dr. v. Helferich, die Mitglieder der Fakultät und sonstige Gäste bei.

Paris 1I. Juni. Reute Nachmittag um zwei Uhr wurde in dem Saale des „Großen Orient“ der internationale litera- rische Kongreß eröffnet.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

London, 11. Juni. (E. C.) Für die im Jahre 1879 beab— sichtigte große Londoner landwirthschaftliche Austellung, deren Vorsitz der Prinz von Wales übernommen hat, sind bis jetzt 4000 Pfd. Sterl. gesammelt worden. Ein Raum von 100 Aercz, etwa englische Meilen vom Marble arch im Hydepark, nahe bei vier Eisenbahnstationen, ist zur Ausführung des Planes in Aussicht enommen worden. Andererseits wird sehr empfohlen, den alten n, in Richmond als Bauplatz zu nehmen.

Paris, 11. Juni. (Fr. C.) Heute Nachmittag begann im Trocadero⸗ palaste der von der französischen Ackerbaugesellschaft veransfaltete

inte rnationgle Kongreß der Landwirthe. Der Präͤsiden⸗

Marquis von Dampierre, hatte zu seiner Rechten den Prinzen von Wales und zu seiner Linken den Herzog von Aumale; alle namhaf— teren landwirthschaftlichen Gesellschaften des Auslandes waren durch Deputationen vertreten. Nach der Begrüßungsrede des Vorsitz enden verlas der Generalsekretär der französischen Ackerbaugesellschaft, Hr. Lecouteux, eine gedrängte Uebersicht der Arbeiten, welche der Kongreß zu erledigen haben wird.

Gewerbe und Handel.

Helsingfors. 6. Juni. Wie finnische Zeitungen berichten, haben folgende nn Kon kurs angemeldet: 1 Kaufmann G W. Ekholm zu Helsingfors, 2) Landmann J. G. Häggblom zu Helsing⸗ fors, 3) Sysmä Trädrulle Fabriks Aktiebolag zu Sys mä, 4 Diepo⸗ t . Burgman zu Sysmä, 5) Kaufmann Lars Thuring zu Hel—

ngfors.

Nach dem Geschäftsbericht der Lei pzig⸗Gaschwitz⸗Meu— selwitzer Eisenbahn haben zwar die Betriebseinnahmen einen Rückgang von 30 974 M gegen 1876 erlitten, es ist der Verwaltung aber möglich geworden, Ersparnisse in den Betriebskosten zu erzielen Letztere erreichen die Höhe von 220 260 S6 und haben sich um 22 994 M been 1876 vermindert. Die monatlichen Betriebz⸗ einnahmen betrugen im Jahre 1877 bei der Königlichen Staatz. bahnverwaltung 343 423 M, während 1876 374 397 M vereinnahmt wurden. Der Personenverkehr ergab 70 785 (1876: 77468 6. Die Einnahmen im Güterverkehr betrugen 229 143 M (1876 249 819 6). Die zur Verrechnung gelangende Cinnahme bei der Königlich sächsiichen Staatsbahnverwaltung stellt fich auf 341 424 S6, hierzu 19945 M Einnghme der eigenen Verwaltung, macht zusammen 351 4689 S6. Nach Abzug der Betriebsausgaben bei der Königlichen Staatsbahnverwaltung von 22360 260 S6 und der Ausgaben der eigenen Verwaltung von 113 767 S verbleibt unter Hinzurechnung von 601 ½½ . Vortrag aus 1876 ein Gesammtüberschuß von 1892 , von welchem 3006 66 zum Reservefonds zu über, weisen sind. Den Restbetrag von 15 043 M schlagen die Verwal— tungsergane vor, mit Yo unter die Inhaber der Prioritäts Stamm- aktien zu vertheilen. Hiernach wäre der Dividendenschein Nr. 5 der Prioritäts · Stammaktien mit 3, 60 M4 einzulösen und ein Betrag von 1002 S auf 1878 vorzutragen. . .

Thorn, 13. Juni. (W. T. B.) Das Geschäft auf dem hie⸗

sigen Woll markt entwickelte sich lebhaft. Es standen etwa 1060) Centner Wolle zum Verkauf, von denen bereits drei Viertel verkauft worden sind. Für gute Wollen wurden 6 bis 9 0 höhere Preise als im Vorjahre erzielt. Geringere Wollen wurden zu den Preisen des Vorjahres verkauft. . St ralsund, 12. Juni. . T. B) Wollmarkt. Ziem—⸗ lich schleppendes Geschäft, Markt bis 9 Mittag nahezu beendet. ö. stellten sich, durchschnittlich auf 150 185 M, fur einzelne essere Posten auf 170 - 174 M1.

Po sen, 12. Juni Abends. (W. T. B) Wollmarkt. Der Markt . beendet. Sammtliche Wollen, mit Ausnahme kleiner Quantitäten, die auf die Lager gehen, sind verkauft. Der Schluß des Marktes blieb unverändert matt. Preise für hochfeine 0 = 32. für feine 181=190, für mittelfeine 155 170, für mittlere 145 - 156, für ordinäre 120 = 135 , ö

Weimar, 12. Juni. (W. T. B) Wollmarkt. Die ge⸗ sammten Zuführen von mehr als 3000 Etr. wurden vollständig ver⸗ kauft. Die Preise zogen gegen gestern um 3 46 pro Gentner an.

Verkehrs⸗Anstalten. Southampton, 12. Juni. (W. T. B.) Der Dam p fer des Norddeutschen Lloyd Moe“ sst hier eingetroffen. Liverpool, 12. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer „Hel⸗ betig! von der Na tional⸗Dampffchiffs⸗ Compagnie 66. Messing'sche Linie) ist hier eingefroffen.

Berlin, 13. Juni 1878.

Auszug aus dem Verwaltungsbericht der Direktion des astrophysikalischen Observatortiums auf dem Telegrapheénberge bei Pots dam für das Jahr 1877.

Berlin 1858, Mai 1. Ew. Excellenz

beehrt sich die ergebenst unterzeichnete Direktion des Kbnig— lichen Observatoriums in Gemäßheit der hohen Verfügung vom 1. März den folgenden Bericht über die gien n . Thätigkeit des ihr unterstellten Instituts und die wi tigeren er r nn iss der Verwaltung im abgelaufenen Jahre zu überreichen. ;

Bis zum Anfang des Verwaltungsjahres 1877/78 befand sich auf dem Grundstück des Instituts abgesehen von der vor mehreren Jahren von Dr. Neumayer für magnetische Be⸗ stimmungen errichteten und seitdem noch unbenutzt stehen ge— bliebenen kleinen Holzhütte nur ein zu Beobachtungen eingerichtetes Lokal, in welchem der Observator Professor Sphrer seit Mitte 1876 seine Sonnenbeobachtungen angestellt 8 Zu Anfang des Jahres ist weiter ein Laboratorium

für physikalische und photographische Arbeiten in dem für

gefunden wurde.

den Observator Dr. Vogel gebauten Wohnhause eingerichtet

und im Sommer ein leicht ko

Durchmesser zu einstweiliger nomischen Instruments neben

on den permanenten

selben die Wohnung des Institutsdieners.

un ert,

nstruirter Drehthurm von 5 m eines größern astro⸗

dem Interims⸗Observatorium des Professors Spörer errichtet worden. Anlagen sind in diesseitige Be⸗ nutzung genommen worden: mit Anfang des Jahres das zweite Observgtor Wohnhaus und seit dem Oktober die Woh— nung des 1. Assistenten im Assistentenhause und in eben dem—

Ferner ist der

Brunnen mit den von demselben ausgehenden thermischen Röhren bald nach Anfang des Jahres soweit

daß die regelmäßigen thermischen Beobachtunge

aufgenommen werden können. Der Instrumenten⸗Vorrath des Instituts hat bedeutende Vermehrungen erhalten, jedoch haben wegen des Standes der Bauausführungen nur wenige der neuen Instrumente auf— gestellt und in Benutzung genommen werden können. An— eliefert sind im Laufe des Jahres von den Stücken des ersten usrüstungsplanes der bei H. Grubb in Dublin in Be— stellung gegebene parallaktisch montirte Refraktor von 0, 203 i

Oeffnung und 3,2 m Brennweite, Adie in London, die Hauptpendeluhr burg, und eine große Quecksilber-Luftp

in Bonn, ferner von dem

den Optiker Dr. Schröder in Ham

fertig gestellt, n darin haben

der Magnetograph von von Knoblich in Ham⸗ umpe von hr. Geißler großen Refraktor sämmtliche durch burg zu liefernden Theile.

A conto des ersten Ausrüstungsplans endlich ist noch an⸗ elguft ein älteres großes Universal⸗Instrument von A. u. G. epfold in Hamburg, aus Privatbesitz.

Aus Mitteln des Etats für 1857 /‚78 sind an= Apparaten angeschafft ein Mikroskop von Schröder burg und ein Fernrohr von demselben von 0,978 m

und C, 85 m Brennweite,

können.

wichtigern in Ham⸗ Oeffnung

18 aus Privathesitz angekauft, mit mit einem in Potsdam nach besonderer Angabe angefertigten Stativ und einigen weiteren Vervollständigungen. es möglich gewesen, aus den laufenden Fonds einen großen Dampfapparat und hydraulische Gebläsevorrichtungen zu be— schaffen, während die für Montirung c. noch aufzuwendenden Kosten aus dem diesjährigen Etat werden bestritten werden

Ferner ist

Für die Bibliothek des Instituts ist ein sehr ansehnlicher Kern gewonnen, indem es gelungen ist, einen Theil der von in ; hinterlassenen Bibliothek für das Observatorium zu erwerben und den Rest

dem verstorbenen Professor

derselben ihm zu sichern.

Sonst vorkommende Gele

Erman hierselbst

genheiten, namentlich ältere oder

aus andern Gründen schwieriger zu erlangende Publikationen aus den Arbeitsgebieten des Observatoriums zu erwerben, sind sorgsam beachtet und nach Maßgabe der verfügbaren Mittel benutzt worden, während der Ankauf neuer Publikationen nur in sehr geringem Umfange, wesentlich auf die laufenden Bände der interessirenden Fachsournale beschränkt vorgenommen ist.

Mit Einschluß der bereits aus der Erm

Wer an ih übernommenen Schln

anschen Sammlung

Stücke zählte die Bibliothek am

des Verwaltungsjahres 243 Nummern.

Das wissenschaftliche Personal des Instituts hat sich im abßzelaufenen Jahre dadurch vergrößert, daß vom 1. Juni 1877 ah der Dr. Gustav Müller, der bis dahin in Berlin gewesen war und dort bereits zu seiner Information an einigen Ar— beiten des Dr. Vogel theilgenommen hatte, als ständiger außeretatsmäßiger Hülfsarbeiter, speziell als Assistent für die Arbeiten des Dr. Vogel, engagirt worden ist.

e mn Spörer ist ein Assistent im abgelaufenen Jahre noch nicht herangezogen worden, außer daß demselben für besondere rechnerische Arbeiten durch ver⸗

1 die Arbeiten des

schiedene Personen nach Maßgabe des

leistet worden ist.

edürfnisses Hülfe ge⸗

Für die Besorgung nicht wissenschaftlicher Hülfsleistungen

ist mit dem 1. Mai v.

J. der vordem als Diener im Bau⸗

bureau beschäftigt gewesene Chr. Doll als interimistischer

Institutsdiener angenommen.

Der früher von der Bauverwaltung in Tagelohn be⸗ an, Maschinist Meier ist mit dem 1. Juli v. J. diesseits ür die Maschinistenstelle engagirt.

ur Wahrnehmung der der Natur der Verhältnisse nach zur Zeit eist te . und in sehr beschränktem Umfange

auszuübenden,

em nach Ew. Excellenz Instruktion vom

II. Juli 1876 einzusetzenden Ausschusse der Angestellten zu⸗ fallenden Funktionen sind für das abgelaufene Verwaltungs—

jahr alle drei etatsmäßig Ang

selben haben für dasselbe zu

estellten berufen worden. Die⸗ ihrem Vorsteher den Observator

Dr. Vogel gewählt, die Führung des Inventars und die Ver⸗ waltung der Bibliothek dem Dbservator Professor Spörer

übertragen.

Die Seitens der Bauverwaltung eingeräumte

informatorische Theilnahme am Maschinenbetriebe ist diesseits

dem Dr. Vogel aufgegeben. Schließlich sin

von wichtigeren administrativen Vor⸗

kommnissen noch die besonderen Maßnahmen zu erwähnen,

welche zur Abnahme einiger wichtigen , , zu treffen waren: eine Reise des Assistenten Dr.

ü des Grubbschen Refraktors, und bei dieser Gelegen⸗ ͤ ö t neueren photographischen Prozessen zu Grunde liegenden

ohse nach Dublin zur

heit zur i n. von den wichtigsten englischen Fach⸗ anstalten, und eine Reise des geschäfts führenden Direktions⸗ mitgliedes und des Observators hr. Vogel nach Hamburg zur Prüfung der Schröderschen Arbeiten; über beide Angelegen⸗

heiten ist Ew. erstattet worden. noch nicht graphen, haben

Betreffs

Excellenz besonderer Bericht

der Herstellung des

vergebenen Haupt⸗Instruments, im Januar d. J.

des

d tiker Dr. Schröder, theils in Potsdam, . h einem Einverständniß über die

Konstruktion im allgemeinen, vorbehaltlich der Erledigung einiger noch offenen Fragen durch besondere dafür anzustellende We feen k noch nicht zur Aufstellung eines Lieferungs⸗

J, stattgehabt, die zu

vertrages geführt haben. In dem

seiner Zeit

letzten Helio⸗

Konferenzen mit

theils

Jahre 1877 sind die Sonnenbeobachtungen,

welche der i , Spörer seit seiner Berufung nach Pots⸗

dam als Fortsetzung

einer Anklamer Beobachtungen nach

gleichem Plane und mit denselben Mitteln dort fortgesetzt hat,

gleichmäßig weitergeführt.

Der Professor Spörer hat die Sonne in diesem Jahre an

die Zahlen wie folgt:

8 28 5 83 Beobacht. Tage 11 Fleckenfrei 1

S ð3 August

Oi 29 Septbr. D S8 Oktbr.

229 Tagen beobachtet, wobei dieselbe an 103 Tagen si ö hin die einzelnen Monate vertheilen sich

eckenfrei

S Novbr. c0 Dezbr.

Aus den Ortsbestimmungen für die Flecken auf der Pro⸗ jektionsscheibe sind die ae, , 2 bis auf die letzten Monate berechnet. Danach sind für das Jahr 1876 und die beiden ersten Drittel des Jahres 1877 kurze Zusam⸗ menstellungen angefertigt, vornehmlich zur Herleitung der mittlern heliographischen Breite der Flecken, inbem eine fort⸗ dauernde Abnahme dieses Elements zum Flecken Minimum in ewisser Beziehung zu stehen scheint. Diese Zusammen⸗ tellungen sind in Nr. 2123, 2142 und 2165 der „Astrono⸗ mischen Nachrichten veroffentlicht.

Für Beobachtung der Protuberanzen war das Jahr 1877 sehr ungünstig. In drei Monaten erlaubte die Himmels⸗ beschaffenheit solche niemals, in vier andern nur ausnahms⸗ weise, und eine längere Reihe aufeinander folgender Beobach⸗ tungen kam nur im Juni vor, wo u. a. eine merkwürdige Protuberanz beobachtet wurde, über welche in Nr. 2140 der „Astronomischen Nachrichten“ berichtet worden ist.

Die Bearbeitung der Flecken⸗ und Protuberanzbeobach⸗ tungen von Oktober 1871 his Ende 1873 zur r, der

beiden Publikationen von 1874 und 1876, ist von Professor

Spörer im verlaufenen Jahre größtentheils ausgeführt worden. Die Erscheinung des neuen von Schmidt in Athen Ende November 1875 aufgefundenen Sterns im Schwan hat Dr. Vogel und Dr. Lohse Anlaß zu einer von Anfang Dezember 1856 bis zum März 1877 fortgesetzten spektroskopischen Beob⸗ achtungsreihe am Berliner Refraktor gegeben. Ein ausführ⸗ licher Bericht über die Beobachtungen des Pr. Vogel und eine Vergleichung derselben mit den Angaben der auswärtigen Be⸗ obachter des Sterns, nebst allgemeinen Betrachtungen über die physische Ilha ei der Sterne mit hellen Linien im Spektrum, ist der Berliner Akademie überreicht und in deren Monatsbericht für Mai 1877 abgedruckt. Eine entsprechende Zusammenstellung des Dr. Lohse über seine Beobachtungen des Stiterns mit einer Theorie der Erscheinung s. g. neuer Sterne und einer Vergleichung älterer Erscheinungen ist der Akademie vorgetragen, nachdem die Beobachtungen im Oktober in Potsdam wieder hatten aufgenommen werden können, und in dem Dezemberheft ihrer Monatsberichte mitgetheilt.

Weiter hat hr Vogel seine in Berlin begonnenen spektral—⸗ photographischen Arbeiten, unter Betheiligung des Dr. Müller, fortgesetzt. Letzterer hat die von pr. Vogel in Berlin begonnenen Messungen im Sonnenspektruͤm vermittelst des großen Schröderschen Spektralapparats fortgesetzt, und an der Ausmessung der Photographien gearbeitet. Nach den direkten Messungen und den Photographien sind Zeichnungen einzelner Theile des Sonnenspektrums im dreifachen Maßstabe des Angströmschen Atlas angefertigt und ist ein Theil der Untersuchungen zum Druck vorbereitef. Die— selben bezwecken, die Angströmsche Arbeit zu kontroliren Und zu erweitern und sollen dazu dienen, etwaige kleine Verände⸗ rungen im Sonnenspektrum aufzufinden, und vornehmlich eine Grundlage für Untersuchungen der Spektra der Sonnenflecken bilden, welche Dr. Vogel sich vorgesetzt hat. Die Beobachtungen, welche derselbe , mit Dr. Müller im Jahre 1876 am Berliner Refraktor mit dem Spektralphotometer, insbesondere zur Bestimmung der Absorption der die Sonne umgebenden Gashülle, angestellt hat, sind 1877 bearbeitet und die Refultate im Märzheft der Berliner Monatsberichte veröffentlicht.

Die coelestischen Beobachtungen des Assistenten Br. Lohse haben außer den oben bereits erwähnten hauptsächlich in Untersuchungen der Oberfläche des Planeten Mars bestanden. Von Ende August an ist dieselbe so oft als thunlich beobachtet und gezeichnet wobei sich auch für die Bestimmung der Rotations auer vielfache Anhaltspunkte ergeben haben zum Theil in Berlin mit Benutzung des dortigen Refraktors, da das 10füßige Grubbsche Fernrohr erst Anfang Oktober nach Potsdam gelangte und bis dahin dort nur das relativ kleine Steinheilsche zu den Marsbeobachtungen angewandt werden konnte. Gleichzeitige Beobachtungen an diesem Fernrohr durch Dr. Vogel und an dem Berliner Refraktor durch Dr. Lohse 66 wiederholt die Gunst der örtlichen Lage des neuen SOb⸗ ervatoriums sehr deutlich hervortreten lassen.

Jupiter steht für ein detaillirtes Studium seiner QOber⸗ fläche hier jetzt zu tief; einige Beobachtungen ließen wesent⸗ liche Veränderungen gegen 1576 erkennen, indem zwei breite dunkle Zonen in der Aequatorialgegend, jedoch merklich nach Norden verschoben, gesehen wurden, die 1876 nicht vorhan⸗ den waren. Dr. Lohse hat Anregung dazu gegeben, daß die regelmäßige Beobachtung der Jupiter⸗Oberfläche während der Periode des tiefen süd . Standes des Planeten auf süd⸗ lichen Sternwarten fortgesetzt wird; es sind ihm bereits zahl⸗ reiche interessante Zeichnungen und Beobachtungsberichte von dort her zur Verwerthung zugestellt, worüber Näheres in einer besondern Abhandlung veröffentlicht werden wird.

Die Sonne hat Dr. Lohse zur Fortsetzung seiner Unter⸗ suchungen über die Struktur der 3 nur wenig Gelegen⸗ heit gegeben, indem im ganzen Jahre nur einmal ein größerer Fleck aufgetreten ist. ;

Für die späteren photographischen Arbeiten des Obser⸗ vatoriums hat Dr. Lohse Versuche angestellt, welche sich im abgelaufenen Jahre auf eine Durchprobung der den

chemischen Prinzipien erstreckt haben, eine Arbeit, die namentlich für die spätern Pphotographischen Sonnen⸗ aufnahmen brauchbares Material. geliefert hat und als deren vorläufiges Ergebniß die Auffindung einer neuen Methode der Präparation photographischer Platten bei

i ist, über welche bereits im Photogra⸗ . ö . seine Sammlung nicht aufgenommen.

hischen Archiv berichtet wurde. Ferner hat derselbe Unter⸗ . über die Glüherscheinungen eingeschlossener Metall- elektroden angestellt, welche indeß noch mit vollkommeneren Mitteln fortgesetzt werden sollen, sobald die Vollendung des

Observatoriums dies gestatten wird. Ein Nebenresultat der

bisherigen Versuche war die derlelung von dünnen Metall⸗ niederschlägen aller Art durch eine Methode, welche später von anderer Seite unabhängig aufgefunden und bereits publizirt worden, und seitbem unter dem Namen einer neuen galvanoplastischen Methode bekannt ist. .

Die Schwierigkeiten, welche die Eigenschaften des in der Gasanstalt des Observatoriunis erzeugten Gases, eines Fett⸗ gases, der Verwendung bei chemischen erimenten und der⸗ gleichen entgegenstellen, gelang es hr. Lohse durch Konstruktion weckmäßiger Apparate zu Überwinden. (S. Poggendorffs hee, neue Folge II. 479 .

Am Ende des Jahres 1876 ist auf dem Ohservatorium eine meteorologische Station eingerichtet, welche sich während des Jahres 1857 jedoch auf die Beobachtungen des Drucks, der Temperatur und e, . der Luft, der Niederschlags⸗ menge und von Bodentemperaturen beschränken mußte. Die erstgenannten Elemente werden früh 6k, Nm. 24h und

Abends 10h aufgezeichnet, die Bodentemperatur wird in acht verschiedenen Tiefen bis 3 Meter w entlich an den Wochentagen des 1. Januar abgelesen. Außerdem konnte seit dem März der Tiefbrunnen zu regelmäßigen Beob⸗ achtungen, theils der Temperatur des Erdreichs bis 40 Meter unter der Oberfläche in Röhren, die von der Brunnenwand ausgehen, theils der Wärmevertheilung im Innern des Brunnens und der dadurch erzeugten Luftströmungen benutzt werden. Diese Beobachtungen sind von dem Dbservator Professor Spbrer oder unter seiner Aufsicht ausgeführt.

Eine andere Art thermometrischer Beobachtungen hat Dr. Lohse aus e suhzn, welcher sich vorgenommen hat, bie Wärme⸗ strahlung der Sonne 633 einer ganzen nern, , in gleichförmiger Art zu messen. Er bedient ich hierzu eines Quecksilberthermometers mit berußter Kugel, die in einer zweiten angeschmolzenen dünnen Glashülle eingeschlossen ist. Dasselbe hangt in einem Holzlasten, der auf der einen Seite eine Glasscheibe, in der gegenüberliegenden Wand behufs Ab⸗ fung der Skale von außen eine schmale Glasplatte enthält. Soll eine Beobachtung angestellt werden, so wird der Kasten mit dem Thermometer so aufgestellt, daß keine Sonnenstrahlen hineinfallen und abgewartet, bis das Thermometer auf einen festen Stand kommt. Ist dieses erreicht, so wird der Kasten gedreht, so daß die Kugel von der Sonne durch die Glaswand be rahlt wird, und nun 5 Minuten lang von 1538 zu 153 der Stand des Thermometers abgelesen, wobei genau die Tageszeit und in, 2 Weise die Himmelsbeschaffenheit notirt wird. Die Fortsetzung dieser von br. Lohse im Jahre 1875 be⸗ gonnenen Messungen hat im Verlauf des Jahres 1877 zu 706 neuen Beobachtungssätzen geführt.

Direktion des Astrophysikalischen Observatoriums. A. Auwers. W. Foerster. G. Kirchhoff. An den Königlichen Staats- und Minister der geistlichen,

Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten Herrn Pr.

Falk, Excellenz.

Berlin, 13. Juni. (W. T. B.) Das „Berliner Tageblatt“ dom 15. d. M. macht die Mittheilung von einem meuchlerischen Angriff, welcher am Dienstag Nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr auf einen berittenen Schutzmann unternommen worden sei. Der Schutzmann soll gegen 55 Uhr zwischen der Tege⸗ ler und Jungfernhaide entlang geritten sein und, nach⸗ dem er von einer in einer Lichtung lagernden Gesell⸗ schaft von Personen sich weiter begeben. aus einem Revolver eine Kugel nachgeschickt bekommen haben. Diese Mittheil ung beruht in gewisser Beziehung auf Uebertreibung. Thatfächlich i st nur richtig, daß am Dienstag im Neuen Hofsäger“ ein großes sozial⸗ demokratisches It gefeiert werden follte. In Folge dessen be—⸗ gaben sich zahlreiche Personen nach dem Loka und, als sie dies geschlossen gefunden, nach der Jungfern haide. Zur Beobachtung der Auszügler war ein Schutzmann zu Fuß abgesendet worden. Auf diesen wurde, als er hinter der Badeanflalt des 2. Garde⸗Regiments aus der daselbst belegenen Schonung heraus⸗ trat, ein Schuß abgefeuert, dessen Kugel in das Ruder des dem Schiffer Schreiber gus Kemmen gehörigen Kahnz einschlug. Der Schuß war unzweifelhaft auf den Schutz mann gerichtet, da der Flug des Geschosses mit der Richtung seines Weges übereinstimmte. Bei einer sofort vorgenommenen Durchsuchung der Schonung wurde je⸗ doch Leider Niemand mehr vorgefunden.

In Magdeburg tagt gegenwärtig der zweite deu tsche Lehrertag. Es sind dazu zahlreiche Delegirte aus allen Theilen Deutschlands eingetroffen. Aus Berlin sind ca. 20 Delegirte an⸗ wesend. Seitens der französtschen Regierung ist der Instructenr für das französische Volksschulwefen, Hr. Jost, aus Paris delegirt. Die Vorbersammlung am Montag eröffnete der Vorfitzende des Lokal⸗Comités, Hr. Lehrer A. Schröder (Magdeburg), mit einer kurzen. Begrüßungsrede, in der er u. A. bemerkte: Angesichts der jüngst in Berlin vorgekommenen ruchlosen Verbrechen ewinnen die hier zur Debatte stehenden Fragen bezüglich der chulerziehung. Schuldisziplin ꝛc. eine gan außerordentliche Wichtigkeit. Es wurde beschlossen, über folgende Gegenstände zu verhandeln: 1) die Organisation des deutschen Lehrertages, 2) die Eingabe an den Reichstag, betreffend die s§5. 229, DJ und 237 des Strafgesetzbuches, den Lehrern böswilligen Schülern gegenüber das Recht der körperlichen Züchtigung zu gestatten; J) das Unter⸗ richts gesetz:: a. die Lehrerbildung. b. die Lehrerbesoldung, c. der Reli⸗ gionsunterricht; 4 die Lehrerinnenfrage; 5) die Stellung der Lehrer in der Gemeindeverwaltung und 6 die Schulsparkassen.

Den Vorsitz übernahm Hr. Berger Keipzig). Diefer wies darauf hin, daß man eine rechte Pfingstfreudigkeit nicht haben könne, da die entsetzliche Kunde von dem Attentat die Herzen mit Schrecken und Schmerz erfüllt habe. Ereignisse dieser Art Ehen uns in einen Schlund blicken, aus dem die Hyder der Auflehnung gegen Gesetz und Ordnung heraufzüngelt. Um gegen diese Nebel dauernd anzukämpfen, bedürfe es der Schule und der Frziehung. Diese Aeußer ungen wurden mit lang anhaltendem Beifall begrüßt und führten zu dem einstimmigen Entschluß, an Se. Majestät den Kaiser ein Dank und Ergebenheits⸗Telegramm abzusenden. Zu diesem Beschluß erklärte der General⸗Inspektor Jost von Paris seine ausdrückliche Zustimmung, indem er unter allgemeinem Bravo aus- führte, es sei Sache der Lehrer zur Treue und EGrgebenheit gegen das Staatsoberhaupt zu erziehen, möge dasselbe heißen, wie es wolle. Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten.

Eine kleine soeben im Verlage von H. S. Hermann hierselbst erschienene Schrift Der richtige Berliner in Wörtern und Redensarten“ macht keinen Anspruch auf wissenschaftliche Bedeutung, ist aber in dieser Anspruchslosigkeit ebenso originell wie unterhaltend. Der Verfasser hat Über 66g Wörter und Redensarten gesammelt und in alphabetischer Ordnung veröffentlicht, die in Berlin im Volke

üblich sind, aber nicht der hochdeutschen Schriftsprache angehören.

Dabei hat der Verfasser alle bereits veralteten Lokalredenzarten in Auch muß lobend erwähnt werden, daß 3 aus . fortgelassen st. Die Ver⸗ lagshandlung hat die kleine Schrift sehr fauber ausgestattet. .

Die Gesellschaft des Wallner-⸗-Theatergz, unter Leitung und Mitwirkung ihres Direktors, Hrn. Lebrun, begann am 9. d. M. ihre Gastvorstellungen am Bellevue Theater in Stettin mit . ö tück und Darstellung fanden eine sehr beifällige

ufnahme.

. Die Krollsche Oper wird am Sonntag durch Rossini's

Tell ihr Repertoire wiederum erweitern. Gleichzeitig beginnt Hr. geh 26 hiesigen Königli chen Opernhause in der Titelrolle sein astspiel.

. Ostend⸗Theater. Wegen Heiserkeit des Hrn. Direktors Julius Simon mußte die auf Mittwoch angesetzte Aufführung der Friederike von Sesenheim e n, werden. 6. nunmehr völlig genesen, wird morgen als ‚Faust‘ und am Sonn- abend in der vorgenannten Novität als „Goethe“ auftreten.

Im Nationgl⸗Theater findet Sonnabend daz letzte der mit so großem Beifall aufgenommenen Gastspiele der platt deut⸗ schen 2 Fr. Lotte Mende, Hrn. Kinder und Hrn.

Reimers, statt.

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