1878 / 141 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Jun 1878 18:00:01 GMT) scan diff

ung des bestandes einer Strafthat und Ermittelung 2 ö nicht erfüllen.

Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hoh en⸗ ollern, Oberst⸗Lieutenant und Commandeur des 2. Garde⸗ . hat sich mit kurzem Urlaub nach Dresden

17. Juni. (W. T. B.) Aus Jubiläums Ihrer Ma⸗ jestäten des , und der Königin ist gestern bend Prinz Luitpold von Bayern, heute Prinz Albrecht von Preußen und im Laufe des Vormittags Erzherzog Wilhelm von Oesterreich hier eingetroffen. r⸗ wartet werden noch der Großherzog von Baden, der Groß⸗ herzog und die Großherzogin voön Sachsen⸗-Weimar, der Graf und die Gräfin von Flandern, der Herzog von Sachsen⸗Alten⸗ burg, der Fürst von Reuß und der Erbprinz von e. zollern. Auch der päpstliche Nuntius aus München i hier eingetroffen. K Am Sonnabend Nachmittag e, . die Majestäten in Pillnitz eine aus gegen 1700 Schulkindern mit 1560 Lehrern bestehende Deputation aus der Umgegend von Dresden; am Abend konzertirte die Dresdner Liedertafel in Pillnitz, Gestern Nachmittag fand daselbst ein aus 3009 Theil⸗ nehmern bestehender ländlicher Festzug statt, welchem an 18 0090 Zuschauer beiwohnten. Darauf brachten die vereinigten Leipziger Universitäts⸗Gesangvereine „Paulus“ und „Arion“ eine . Huldigung dar.

Sachsen. Dresden Anlaß des silbernen E

eute Vormittag empfingen die Majestäten im hiesigen Schlosse 31 Deputatlonen aus dem Lande zur Beglückwün⸗ schung und 14 Deputationen, welche Ehrengaben überreichten. eute Abend findet eine große Parade der Bergleute statt. je Dampfschiffe haben gestern zwischen hier und Pillni über 35 060 Personen befördert. Es hat sich keinerlei Unf und keinerlei Störung zugetragen.

Oesterreich nngarn. Wien, 17. Juni. (W. T. B.)

R Abgeordnetenhause erklärte in Beantwortung einer

nterpellation wegen der Ermordung dalmatinischer Türken der Ministerpräsident, die Regierung habe bereits sehr ener— ische Schritte gethan, um volle Genugthuung zu erlangen. 86 weiteren Verlaufe der Sitzung wurde das Einführungs⸗ Pier ö. den Ausgleichsgesetzen in dritter Lesung angenommen.

e AÄusgleichsgesetze sind damit im Abgeordnetenhause voll⸗ ständig erledigt. ;

(W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ enthält folgende Meldungen: Aus Kattaro: 300 albanische Baschibozuks überfielen am 15. d. Morgens die Montenegriner bei Ubla. Diese gingen hierauf zum Angriff, über und nahmen 30 bis 40 Albanesen gefangen. Es soll eine gemischte Untersuchungs— kommission eingesetzt werden. Die Montenegriner haben 4 Bataillone Verstärkungen erhalten. Aus Konstanti⸗ nopel:; Neuerdings ist eine Schaar griechischer Freiwilliger na 2 vorgedrungen; wie es heißt, wäre die britische Flotte heute nach den . abgegangen.

18. Juni. (W. T. B.) Die Moxgenblätter nehmen aus der Erledigung des Ausgleichswerkes im Abgeordnetenhause Anlaß, einen Rückblick auf die Ausgleichsverhandlungen zu werfen. Die „Presse“ konstatirt, daß durch den Kampf beider Theile des

Reiches ber Kredit und das Ansehen der Monarchie nicht ernstlich gelitten haben und daß vielmehr das Ausland eine bessere Einsicht in die un⸗ zerreißbaren Bande der Interessen zwischen den beiden Reichs⸗ hälften gewonnen habe. In 6konomischer Beziehung werde weder Oesterreich noch Ungarn den Ausgleich zu bedauern haben. Die Mehrbelastung werde sich als ein Mehrerträgniß und im Falle, daß eine Steuerreform schnell nachfolge, als eine wahre Entlastung der einzelnen Staatsbürger erweisen. . hoch sei auch die Wiederherstellung des inneren Friedens anzuschlagen. Das „Fremdenblatt“ beurtheilt den Ausgleich in ähnlichem Sinne und führt zugleich aus, daß mit der Sanktio⸗ nirung desselben, welche den größten Erfolg des Kabinets Auersperg verkünden werde, dieses seine von dem Monarchen übernommene Mission erfüllt haben werde. Die „Neue freie Presse“ und das „Neue Wiener Tageblatt“ heben hervor, es herrsche allgemein die Ueberzeugung, daß der wieder zu⸗ sammentretende . eine veränderte Situation vorfinden

werde und daß diese auch eine Rückwirlung auf die Gliede⸗ rung der Parteien ausüben müsse.

Großbritannien und Irland. London, 17. Juni. (WBW. T. B.) Im Oberhause erklärte heute auf eine An⸗ frage Lord Granvilles der Lordpräsident des Geheimen Raths Herzog von Richmond, das am Freitag von dem „Glo bbe“ publizirte Memorandum sei von einer Persönlichkeit ver⸗ öffentlicht worden, welcher das vertrauliche Schriftstück zu⸗ gänglich gewesen sei; zur Veröffentlichung desselben habe die Regierung keine Autorisation ertheilt. Die Angaben des publizirten Memorandums seien un vollständig und un⸗ genau. Die Regierung werde, so bald es thunlich sei, eine Darlegung ö Politik geben.

Im Unkerhaufe zog Hanburn seinen Antrag, ein Tadelsvotum gegen gab on? auszusprechen, zurück, da derselbe auch von den Konservativen 26. unterstützt wurde. n,, g, sprach sich sehr scharf über das Verhalten Han⸗

ury's aus.

Frankreich. Paris, 15. Juni. Der lebenslängliche Senator, General Chareton, ist gestorben.

Spanien. Madrid, 14. Juni. (Ag. dag Der Kon⸗

. beräth die Cubanische Anleihe. er General

artinez Campos ist in Madrid angekommen und . empfangen worden.

Italien. Rom, 17. Juni. (W. T. B.) In der heu⸗ tigen Sitzung der Deputirtenkammer richteten mehrere Deputirte, darunter Luzzati, Interpellationen in Be⸗ treff der Zollfrage an die Regierung. Luzzati wider⸗ legte die von dem Berichterstatter der französischen Deputirten⸗ kammer gegen den Vertrag vom 6. Juli 18757 erhobenen Ein⸗ wendungen und gab den freundschaftlichsten Gesinnungen für Frankreich, sowie der Hoffnung Ausdruck, daß hald ein Ein⸗ verständniß in der Zollfrage zwischen den beiden Ländern werde erzielt werden können. In Erwiderung auf die Interpellationen legten der Minister⸗ räsident und der Finanz⸗Minister die bezügliche Anschauung, der Re— gierung dar und hoben hernor, daß es fortan unmöglich sei, eine neue Verlängerung des Handelsvertrages zuzu⸗ gestehen. Die Anwendung des allgemeinen Tarifes gegen⸗

über Frankreich stelle sich als eine absolute Nothwendigkeit aus. Dagegen könne aber eine Verlängerung der 23 f⸗ ahrtskonvention zugestanden werden. Die Minister ten sodann hinzu, daß die Kon ventionaltaxrife aufrecht erhalten werden würden, sei es gegenüber denjenigen Staaten mit welchen Unterhandlungen im Gange seien, sei es mit denjenigen, bezüglich . Italien durch die Klausel der meistbegünstigten Nation gebunden sei. Die Interpellanten erklärten sich durch die Antworten der inister zu⸗ frieden gestellt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung beantragte der Deputirte Morano eine Motion, durch welche die Re⸗ ierung aufgefordert werden sollte, jede Verlängerung, owte alle n ,, mit anderen Staaten zu fistiren, bis Verträge mik allen Ländern abgeschlossen werden könnten. Die Kammer beschloß auf den Antrag des Minister⸗Präsidenten, die Debatte über diese Motion auf sechs Monate zu vertagen. . 18. Juni. (W. T. B.) Bei den gestern hier statt⸗ ehabten Wahlen wurden 16 Liberale und 2 Klerikale zu m,, 3 Liberale zu Provinzialräthen gewählt.

Amerika. Washington, 17. Juni. (W. T. B.) Nach dem von dem Departement it Landwirthschaft erstatteten Semestralberichte hat sich die Ausdehnung des für die Baumwollen kultur bestimmten Areals gegen 1877 um 3 Proz. vermehrt. Der Stand der Baumwollernte ist J. als im vorhergehenden Jahre; der mittlere Stand derselben für alle Staaten stellt sich auf 99 Proz. und ist um etwa 10 Tage weiter vorgeschritten, als zu derselben Zeit im ver— gangenen Jahre. Es zeigen sich wenig Insekten.

Mittelamerika. San Salvador. Die Regierung der Republik San Salvador hat soeben die Ausweise über Aus⸗ und Einfuhr im Jahre 1877 publizirt. Dieselbe vertheilt sich auf die verschiedenen Länder, mit denen San Salvador in Handelsverbindung steht, folgendermaßen:

Ausfuhr Einfuhr . Doll. 1 805 403 1219 991 die Vereinigten Staaten. g56ß 761 270129 Frankreich. ö 546 679 361 825 eutschland 204193 82 471 Mittelamerika 447 896 376626 sonstig ni 33 960 gs2 2311 042 ie Hauptartikel für die Ausfuhr waren: Indigo mit 1636 227 Doll., Kaffee mit 1 686 194 Doll., Silbererze mit 142 466 Doll., Muskobade mit 111 634 Doll,, Balsam mit 50 137 Doll. Die Bilanz wurde hergestellt durch Reis, Käse, . Cigarren, Tabak und andere weniger bedeutende rtikel.

Die Haupteinfuhren bestanden in Baumwollenwaaren für 1077701 Doll,, Seldenw. für 53 215 Doll., Wollenw. für 58 832 Doll., Provisionen für 58 42 Doll., Mehl 11 856 Doll., Eisenwagren für 370 404 Doll,, Wein und Spirituosen 48 065 Doll., Töpfer⸗ und Glaswaaren u. s. w. 64 448 Doll. Der , der Einfuhren ist nach den dem Zollamt vorge⸗ legten Fakturen berechnet, der Taxwerth, nachdem die Steuer bezahlt wird, ist aber höher, etwa um i0 Prozent; dagegen sind die Ausfuhrwerthe annähernd richtig. Es läßt sich also annehmen, daß gemäß der amtlichen Abschätzung dem Lande in seiner Handelsbilanz ein Nettogewinn von 1649 899 Doll. erwächst, welcher auf die Gesammtbenölkerung vertheilt, die Summe von etwa 4 Doll per Kopf beträgt.

Asien. China. Peking, April 1878. Der Noth⸗ stand in den Provinzen Shan si, Honan und Chihli ist fortwährend im Steigen begriffen und hat eine wahrhaft entsetzliche Höhe erreicht. Das Verzehren der Kinder soll in einigen Distrikten von Shansi gang und gäbe geworden sein, die Eltern tauschen zu diesem Zweck die Kinder gegenseitig aus, um wenigstens nicht ihre eigenen zu essen. Ganze Dörfer sind von ihren Einwohnern verlassen worden, die sich nach den größeren Städten geflüchtet haben, um dort als Bettler ihr Leben zu fristen Falles Hausgeräth, die Kleider, das Holz aus den Gebäuden, die Frauen und Kinder sind längst verkauft worden, um Lebensmittel wenigstens für einige Tage zu beschaffen. Die Rinde der Bäume, die gedörrten Stengel von Getreide und Gras dienen zur fast ausschließlichen Nahrung, und die Leichen der Verhungerten und Erfrorenen liegen in solchen Mengen an den Wegen und auf den Feldern umher, daß die Regierung sich genöthigt gesehen hat, durch ein in der „Peking⸗ Zeitung“ veröffentlichtes Kaiserliches Edikt die Beerdigung derselben auf Staatskosten anzuordnen.

Um das Unglück noch zu erhöhen, sind auch die Aus⸗ sichten für die Frühjahrsernte sehr schlecht; in den schon jetzt am härtesten getroffenen Provinzen hat es so wenig geschneit oder geregnet, daß, wenn nicht innerhalb der nächsten vierzehn Tage bedeutende Niederschläge stattfinden, die Frühjahrsernte ganz verloren sein dürfte.

Es geschieht manches, um den Nothstand zu mildern, die „Peking-Zeitung“ verkündigt täglich Steuernachlässe, Sen⸗ dungen von Geld und Getreide, Herabsetzungen in dem Auf⸗ wand des Hofes, aber die Mittel, welche ohnehin unter dem Steuerausfall des letzten Jahres gelitten haben, fangen an knapp zu werden, und der Mangel an Verbindung mit und innerhalb der nothleidenden Provinzen, wie die Unzuverlässig⸗ eber Beamten machen sich in immer höherem Grade ar.

Etatistische Nachrichten.

Uebersicht über die Zahl der Studirenden im Sommer⸗ semester 1878 auf der . , n zu Erlangen: Im Winkersemester 1877778 sind immatrikulirt gewesen 448, davon sind abgegangen 112, es sind demnach geblieben Z36, dazu sind in diesem Semester gekommen 79, die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 415. Von diesen studiren: Theologie 1409 (nämlich 76 Bayern und 4 Nicht⸗Bayern, darunter 4 zuglelch Philologie, 1 Philosophie), . und Kameralwissenschaft 56 (39 Bayern und 11 Nicht. Bayern), edizin 96 (58 Bayern und 38 Nicht Bayern), Pharmacie 36 (27 Bayern und 9 Nicht⸗Bayern), Chemie und Naturwissenschaften 32 (17 Bayern und 15 Nicht⸗Bayern), Mathematik und Physik 12 (8 Bayern und 4 Nicht Bayern, darunter 1 zugleich Naturwissen⸗ schaften), Philologie 47 (37 Bayern und 10 Nicht⸗Bayern, dar⸗ unter 16 zugleich Theologie), Philosophie 2 (1 Bayer und 1 Nicht⸗ Bayer), in Summa 415 (263 Bayern und 152 Nicht⸗Bayern).

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Stuttgart, 17. Juni. (Göln. 36 Der um die deutsche Alter⸗ thumsforschung hochverdiente Finanz⸗Rath Dr. Paulus ist im 77. Lebensjahre 9. tern an einem Schlaganfall gestorben. Die Kruspe

Es lohnte sich wohl, aus dem Sagenflor, welcher die majestäti⸗ schen Kirchthürme, die düsteren Hallen der Klöster, die hochragenden Giebel der alten Patrizierhäuser von Erfurt umrankt, einen duftigen Kra zu winden, wie es der Verfasser unternommen hat. Denn Erfurt m seiner glänzenden r n heit besitzt daran einen besonders reichen Schatz. Von stattlichen Hügeln schauten früher wie es in dem poetischen Vorwort heißt, majestätisch drei berühmte Münster auf ein Meer von Häusern herab und kündeten den Ruhm vergangener Zeiten. 6 Kirchen ragen aus dem Gewirr der Dächer, dazu eine onft außerordentlich große Menge von Thürmen, die der Stadt zu dem Beinamen der Thurmreichen verhalfen. Noch gürten die doppelten Zwingmauern die Altstadt, sind auch gegenwärtig die letzten Spuren ihrer Thürme vom Zahn der Zeit beseitigt, und in der äußeren Umwallung zeigen sie, wenn auch nicht in ihrer ursprüng⸗ lichen Form und Zahl es sollen ihrer im Ganzen 200 gewesen sein die Macht vergangener Tage. Noch schwebt über uralten Steinbauten der Geist der Vorzeit, und manch über⸗ moostes Wappengebilde redet von Heldenkraft und Rittersinn. ... Die Sammlung ist systematisch übersichtlich geordnet: zuerst wer⸗= den die sagenhaften Anklänge aus der altgermanischen Götterwelt zusammengestellt, dann folgen Zeit und Personensagen der verschieden⸗ 6 Art; weiter unter der Hauptüberschrift ‚ertliche Sagen und agenbafte Anklänge. zunächst die Klostersagen, welche sich an das eter⸗, Prediger Barfüßer⸗, Augustiner⸗, Schotten⸗ Neuwerks⸗ darienknechten und Weißfrauen⸗Kloster knüpfen; daran schließen sich die Kirchensagen, die sich auf den Dom, die St. Severikirche, den Nikolai⸗ thurm, dle Kaufmannskirche, die Magdalenenkapelle und die ehe⸗ malige St. Benedikts kirche (an der Krämerbrücke) beziehen. Den Schluß bilden die Sagen, welche den Templerhof, das Rathhaus, die Bürger⸗ häuser, die Monumente, Brunnen und Glocken zum Gegenstande haben. Der Verf. schöpfte theils aus mündlichen, theils aus schriftlichen Ueberlieferungen oder gedruckten Quellen. Die Darstellung ist, dem Gegenstande angemessen, kurz und schlicht, und bietet mit ihren mannigfachen Hinweisen auf analoge Sagen in anderen Orten manches Material für die sagenvergleichende Forschung.

In R. v. Deckers Verlag (Marquardt u. Schenk) hierselbst sind R. L. Stabs , rten“ in zweiter und ver⸗ mehrter Auflage erschienen. Der Verfasser führt den Leser durch die schönsten und meist betretenen Touristenpartien, aber nicht wie Bädecker, mit der Karte in der Hand und historischen und ethno⸗ graphischen Belehrungen im Munde, sondern in der Form eines heiteren Plauderers, der bald in launigem Dialog, bald in ernsterer Betrachtung den Ferienreisenden geschaute Scenerlen noch einmal ge⸗ nießen, oder vorgesetzte Reiseziele im Voraus liebgewinnen läßt. Der umfangreiche Band verdient auch in seiner Erweiterung freundliche

Beachtung. Gewerbe und Sandel.

Berlin, 18. Juni. Der Berliner Wollmarkt wird vor⸗ aussichtlich in diesem Jahre weniger zahlreich beschickt werden, als dies im vorigen Jahre der Fall war. Während sich im vergangenen Jahre die Gesammtsumme der auf dem Markt zur Lagerung ge⸗ kommenen Wollen auf eirea 370090 Centner belief, dürfte dieselbe in diesem Jahre höchstens auf die Höhe von 30 000 Centner an⸗ wachsen. Ebenso verhält es sich mit den festen Lagern der Stadt; während das Quantum Wolle, welches im verflossenen Jahre sich auf festem Lager befand, etwa 1 600 000 Kg betrug, dürfte dasselbe in diefem Jahre sich nur auf etwa 1 200000 kg belaufen. Was bon den Eisenbahnen noch eingehen wird, läßt sich allerdings augen⸗ blicklich noch nicht mit Bestimmtheit angeben, jedoch glaubt man, daß noch eta 2000 Centner erwartet werden können, welche vom Stettiner Markt hierher überführt werden. Ueber die zu erwartenden Preise läßt sich noch keine Mittheilung machen, da der Verkauf erst morgen beginnt; jedoch läßt sich nach dem Ausfall der auswärtigen Märkte wohl voraussehen, daß auch hier die Preise sich etwas höher stellen werden als diejenigen des Vorjahres. Die Anfahrt der Wollen, welche heut schon zum 2 Theil gelagert sind, erfolgte in ruhiger Ordnung und ohne jede An—⸗ häufung, über welche in früheren Jahren geklagt werden mußte. Die Produzenten haben ihre Wollen früher als sonst eingeliefert, so daß man mit der Lagerung auch früher als bisher beginnen konnte.

Dem Geschäftsbericht der Direktion der Bazar⸗Aktien⸗ gesellschaft pro 1877378 entnehmen wir, daß ein Reingewinn von 5 576 MS erzielt wurde und somit dieselbe Dividende wie im vergangenen Jahre beantragt werden kann. Die 10 fremd⸗ sprachigen Ausgaben des Bazar, an ihrer Spitze die französische Ausgabe mit circa 100000 Abonnenten, prosperiren in erfreu— licher Weise. Das ursprüngliche Aktienkapital, das am 1. Ok⸗ tober 1871 2550 000 6 betrug, wird sich bis zum 1. Juli auf 1885 200 M herabmindern. Die Außenstände sind zur Oster⸗ messe bis auf ea. 45 000 ις eingegangen. Auf etwaige Verluste sind 11000 6 ausgesetzt. Durch Veräußerung älterer Jahrgänge hat die Gesellschaft eine Einnahme von 10 612 M erzielt, die, sowie weitere 10 060 S, vom Inventarkonto abgeschrieben sind. Von dem Reingewinn von 25 576 M sollen 50o Zinsen auf 1 962 909 6 Aktienkapital mit 98 100 66 und 3060 Super-⸗Dividende auf dieselbe Summe mit 58 860 M, Summa 8 oo pro Aktie mit 156 960 6 und 3 0,0 Superdividende auf Genußscheine von 588 900 M mit 17 649 4 bezahlt, ferner 30so zur Verloosung von 128 Aktien mit 76 800 verwendet werden, während 17 500 M als 1009 Tantieme an Auf⸗ sichtsrath und Direktion, 000 als Gratifikationen und Unter⸗ stützungen gezahlt und auf neue Rechnung vorgetragen werden,

Der Verwaltungsrath und die Liquidations⸗-Kommission der Deutschen Transatlantischen Dampfschiffahrts⸗Ge⸗ sellschaft in Liquidation erstattet an die Aktionäre folgenden Schlußbericht: In Gemäßheit des Beschlusses der Generalversamm⸗ lung ist der Grundbesitz der Gesellschaft in Hoboken an das zu diesem Zwecke zusammengetretene Konsortium zum Preise von 600 000 derkauft worden. Sodann ist durch den behufs völliger Tilgung der Schuld der Gesellschaft ausgeführten Verkauf von 13162/ Aktien der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft die Summe von g47 880 M eingegangen. Die restlichen Aktiva bestanden außer einem auf 51 9000 υ sich belaufenden Baarsaldo aus 3000 Stück Aktien der n, ,,, , Packetfahrt · Aktiengesell schaft. Die Vertheilung dieser Aktien ist in der Weise geschehen.

daß bei einem Vertheilungsmodus von 1 Packetfahrt⸗Attie auf 10 Aklien der Tranzatlantischen Dampfschiffahrts ⸗Gesellschaft, die Be⸗ sitzer von 28 719 Aktien der Transatlantischen Gesellschaft die auf entfallenden 2871 i ,, in natara bezogen haben. Die übrigen 129 Packetfahrt⸗Aktien sind durch die Nord⸗ deutsche Bank verkauft worden zum Durchschnittscourse von 48,63 vo incl. Zinfen und abzüglich Spesen. Der Erlös jener 129 Packet⸗ fahrt⸗ÄAktien ist an die Besitzer der nicht eingelieferten 1290 Aktien der Gesellschaft mit 73 6 15 3 pro Aktie auszuzahlen und entfällt außerdem auf jede Aktie der Gesellschaft aus der Vertheilung des obgedachten Baarsaldos noch ein Betrag von 1 4 70 3. Diese Beträge sind gegen ö der Aktien resp. der s. 3. ausgegebe⸗ nen Bezugschelne in Hamburg zu erheben. . ;

Auf die Aktien der in Liquidation befindlichen Leip⸗ ziger Vereinsbank soll vom 3. Fuli er., ab eine fernere Quote zur Rückzahlung und zwar in Höhe von eg. 3oso gleich ca. 48 M per Stück erfolgen. Bisher sind 510 K per Aktie zurückgezahlt worden.

Die , Nordostbahn Gefell schaft hatte nach dem Geschaͤftsbericht im vergangenen Jahre eine Ge, sammteinnahme von 15 62 Sz Fres. Die Ausgaben stellten sich auf 6 563 5iz Fres.R, es verbleibt daher ein Ueberschuß auf 5 g99 309 Fres. gegen 5 511 708 Fres. in 1876. Davon gehen ab für den 6 n 670 000 Fres. Bei Hinzurechnung der Rein⸗ erträge der Dampfboote und der Betheiligungskapitalien bei dritten Bahnunternehmungen, ferner des Saldovortrages von Il steigt die gesammte Reineinnahme auf 6333 919 Fre, was eine ehreinnahme von 385 517 Fres. ergiebt. ür Verzinsung der Anleihen gelangten hiervon 5 788 130 Freg. zur Ver⸗ wendung. Das Aktienkapital des Unteraehmens beträgt 39 Millionen

Die Sagen der Stadt Erfurt“ von H . Erstes Bändchen. Erfurt, E. Weingart (Körnersche Buchhandlung).

Fres, dazu kommen 11 Millionen Fres. Prioritäts - Aktien. Ferner

emittirte die Gesellschaft 59,1 Millionen Fres in eigenen Obliga— lionen, 20 Millionen Freg. in solidarisch . mit ker Schweizer Centralbahn. Das Unternehmen schuldet Ende 1877 mußerdem an Subventionsdarlehen 127 Millionen Fres., an dag

toir d Eseompte 25 Millionen Freg, an das schweizerische Ronsortium 39 Nillionen Fres. an furzfristigen Darlehen 153 Mill ionen ——— Als Betriebs⸗ und verfügbare Kapitalien werden 55 Millionen Fres. ausgewiesen.

Der Leggebetrieb und dag Leinengeschäßt sind nach

„Hand. Arch. in der Provinz; Hannover im Hesn 1877 wieder sehr ungünstig verlaufen. Es wurden an flachsenen, halb⸗ ir und heedenen Leinen geleggt im Landdrosteibezirk Hannover

II 6092 m Cann 1876 34992 m 1422 0690, Hildesheim 1311139 m (— 296990 m 184200), Lüneburg 1162343 m = dig 284 m 1456 ac), Qenabrück Sös s5b mn (= 67 194 m 10978 00, zusammen 3 540 424m - 647 450 m 15,465 0/ù) im Werthe von 1 946 592 44 449 378 M 18.45 0).

Auch der Flachsmarkt, für welchen nur der Landdrosteibezirk Eine rg . . . . belebt.

n Heede kamen r. (— 1297 Ctr.) im Werthe von 7 758 S (— 41 336 40) in den Handel. ; d

Der Garnhandel beschränkt sich hauptsächlich auf das Fürsten⸗ tham Lüneburg, wo 12000 Bund im Werthe von 78 9000 M6 (gegen 146 219 B. und 105 827 6 in 1876) in den Handel gebracht wurden. Im Landdrosteibezirk Hildesheim wurden 23, 9 /9 Handgarne (gegen Bas oso in 1876) und 76,51 o/ Maschinengarne (gegen 76. 64 dio in 1876) verwendet; im Landdrosteibezirk Lüneburg 25,55 9 Niaschinen⸗ und 7c, 465 o/o Handgarne (ohne die Garne zu den in Wustrow geleggten mechanischen Leinen nur S,64 0/9 Maschinen. und Il, 36 co Hand⸗ mri g . Landdrosteibezirk Hannover kamen Maschinengarne gar ni .

Die Kapitalwerthe der geleggten Leinen, sowie der in den Handel gelangten Flächse, Heede und Garne zusammengestellt, ergiebt sich für das Jahr 1877 ein Gesammtbetrag von 2716 851 ½ 48 3. Für en. 6 9 . k. 3 426 223 Æ 98 8.

sthin stellt sich für das Jahr eine Abnahme um 709 372 50 * en 2 ö ö z ö

uf den eichen wurden gebleicht: Hannover 594 300 m hildesheim 959 260 m, Lüneburg 1098746 6 Ganzen 203 791 m weniger als im Vorjahre.

Die Flachsernte schwankte zwischen O63 und 1 . Mittelernte). Die Flachsbereitungsanstalt in Ripdorf bei Uelzen ist 6 Monate hindurch im Betriebe gewesen, und es sind während dieser Zeit 800 Gentner gerotteter Flachs zubereitet worden.

. Die mechgnische Weberei in Wustrow hat sich eines verhältniß⸗ mäßig guten Betriebes zu erfreuen gehabt; unterbrochen wurde der— selbe nicht. Im Laufe des Sommers sind noch sechs neue Stühle aufgestellt worden, zu welchen in diesem Jahre (1878) noch einige hinzukommen sollen.

London, 17. Juni. (W. T. B.) Der Strike der Baumweollengrbeiter in Lanegshire ist fast beendigt. Die Arbeiter haben in den meisten Fabriken ihre Arbeit bei einer Lohnreduktion von 10/0 wieder aufgenommen.

Paris, 15. Juni. Das „Journal offieiel / veröffentlicht heute den amtlichen Ausweis über den Handelssverkehr Frankreichs mit dem Auslande während der ersten fünf Mo— nate des Jahres 1878. Die Gesammtziffer der Ein⸗ und Aus⸗ fuhren beträgt 3 047 921 000 Frs., d, i. um 187 Mill. mehr als im Vorjahre; jedoch sind nur die Einfuhren festiegen nämlich um 248 Mill., während die Ausfuhr um 61 Mill. zurückgegangen ist. Die . 8. h . . . . gebessert, insbesondere ist die Ausfuhr der fabrizirten Artikel in diesem 19 700 000 Frs. gewachsen. ; ö

Verkehrs⸗Anstalten. „Die Libgu⸗Romnyer Eisenbahn hat die Güter— übernahme für den Verkehr nach Minsk, sowie den südlich und . e, , en, ne, , . . vom 7. bis 23. d. M. istirt. Transporte via Wileika nach Libau⸗Romnyer Stati nördlich von Minsk sind nicht behindert. z .

w ö. 53 . T. * . Dampfer . in. von der Nationgl⸗Damp iff s ⸗Compagni C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen. i .

Plym outh, 1. Juni. (W. T. B) Der Dampfer Tiber ist mit der Post des bei Ponce (Portorico) gescheiterten Packetbootes Tasmanian“ und der Hamburger Po st⸗ damp fer Lessing“ aus New-Pork sind hier eingetroffen.

New⸗NVork, 17. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer des Lorddeutschen Lloyd „Weser“ und der Dampfer „The Au een von der National⸗Dampfschiffs⸗ Compagnie (C. Messing'sche Linie) sind heute hier eingetroffen.

Berlin, 18. Juni 1878.

Der unter dem Hohen Protektorate Ihrer Königlichen oheit der Prinzessin Friedrich Carl stehende en ihn rauen und Jungfrauen-Verein wird in diesem ahre am 2. Juni, Nachmittags 1 Uhr, im Restaurant

lößchen, Potsdamerstraße 123, die alljährliche festliche

Speisung von Veteranen und Invaliden veranstalten. Zu der Feier ladet alle Gönner und Freunde des Vereins hierdurch

ergebenst ein der Vorstand des Preußischen Frauen- und Jungfrauen-Vereins.

Am Montag Nachmittag feiert: das evangelische Johannes“ itt am Plötzen see sein Jahres fest in hergebrachter Weise. Nach en vom Inspektor, Prediger Müller, hierbei erstatteten Jahres ericht pro 1877 brachte der veranstaltete Bazar, hauptsächlich in Folge der Bemühungen Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, einen Ertrag von 21 000 Ii die später eingerichtete Hauskollekte einen solchen von über e A6; für die Stadtmission ging ein Betrag von 1000 ein. ie Ansprü be an das Johannesstift steigerten sich im vorigen Jahre bedeutend. Ursprünglich auf 25 Kinder berechnet, nahm die Anstalt eren zuletzt 122 auf, so daß die Gesammtzahl der Haus— genossen von 137 auf 159 und gegenwärtig, auf 168 Per- nen stieg. Die Gesammtausgaben der Anstalt auf alle Haus⸗ Renofsen vertheilt, betragen pro Kopf 312 6, bei Vertheilung nur of die Kinder, Brüder, Rekonvaleszenten und Pensionäre 330 M. i Hanzen hat das Johannisstift in seinem 2Msährigen Bestehen Gt Brüder als Krankenpfleger, Misstonare, Stadtmifsionare, Ge hene pfleger 2c. ausgesendet und 451 Kinder erzogen, während 3 Kinderanmeldungen erfolgten. Die Einnahmen des vorigen 7 beziffern sich auf 81 939 , die Ausgaben auf 49 260 , so daß i Ueberschuß von 31779 ½½ und nach Abzug der Schulden g In von 17 9 ö. 3 . 6 . Mp6 verbleibt. ngen und Legaten sind vorhanden erth⸗ öotumen eungh ga * een . Frankfurt 4. M., 13. Juni. Heute Morgen war zum ersten

3. für die städtischen Behörden und die Vorstände 6 bethei 9 en Vereine das historische Museum geöffnet. Das vom nbumeister Baurath Denziger dem Dome gegenüber in gothi⸗ im Stile erbaute Archivgebaͤude enthält in seinem Erdgeschosse les, was bisher an Kunst⸗ und Alterthumsgegenständen in der . i Gemäldegalerie, auf dem Römer und der Stadtbibliothek vor⸗ . war. Der Verein für Geschichte und Alterthums⸗ * J hat seine gesammten Kollektionen, die Sencken⸗ J sche naturforschende Gesellschaft ihre ethnographische sammlung beigesteuert und der Musealverein die Lücken durch (. If. ergänzt. Private haben theils mit, theils ohne Vorbehalt igenthumzrechtes merkwürdige Gegenstände hergegeben, so Hr.

Stadtyfarrer Münzenberger seine Sammlung von Meßgewände und Monstranzen, die aus = Trierer Eren tze 23 r. Dr. meran seine Sammlung von Grabfunden. Auf diese ise ist durch die Fürsorge des Konservalors Hrn. Otto Cornill in wenigen Monaten ein Museum entstanden, welchem der Raum fast zu eng ist. Besonderes Interesse dürften die Erinnerungen an das alte Reich erregen, so die goldene Bullen, die Justrumente, welche bei dem aus Goethe's Jugend zeschichte bekannten „Pfeifer⸗ 666 gespielt wurden, bei den Krönungen erbeutete Beutel, au enen das Geld unter das Volk geworfen wurde, sowie der Thron⸗ himmel, welcher, mit dem bayerischen Wappen versehen, bei Karlz VII., mit dem österreichischen bei Franz J. (1745), Krönung benutzt wurde ꝛc. Besonders reich ist die Sammlung kostbarer Laden und Kileingdien der Zünfte, wie ehen Frankfurt in seinem Archiv allein für die Wol⸗ lenweber so viele Zunf rollen aufzuweisen hat, als Lübeck im Ganzen. Unschätzbar sind die mit Initialen verzierten Bücher, welche 1897 aus den aufgehobenen Klöstern an die Stadt gefallen sind; die aus derselben Quelle stammenden Handschriften gehen bis zum 9. Jahrhundert zurück. Von eigentlichen Kunstwerken sind in erster Linie zu nennen: die Reste des weltberühmten Altarwerkeg, das Albrecht Dürer im Auf⸗ trage von Jacob Heller bis 1509 für die hiesiße Dominikanerkfrche malte, Das Hauptbild, die Himmelfahrt Mariä, welches, von den Mönchen nach München verkauft, bekanntlich dort 1671 verbrannte, ist, in einer Kopie von Jobst Harrich (1617) vorhanden. Das ie,. i 6 ö. . ö . b gg ö Konstruktion die * mt, ist fa o umfangrei = iche prernr icserern ,

Aeber die Bäder im Königreich Württemberg entnehmen wir dem kürzlich veröffentlichten im Auftrage des man fich 2 , . Ministeriums des Innern vom Königlichen Mesizinal⸗ Kollegium herausgegebenen Medizinalbericht von Württemberg pro 1873-75 folgende Angaben; Die Gesammtzahl der Heilbäder und 66 Badeanstalten in. Württemberg beträgt 56. Viele der eigent⸗ ichen Mineral! und Heilquellen wurden schon seit den ältesten 36 benutzt, z. B. Wildbad, Göppingen und Sulz seit dem 13. . ahrhundert, während in die neuere Zeit mehr die Einrichtung von Badeanstalten mit mehr oder weniger künstlichen Heilapparaten, wie türkisch⸗römischirische Bäder, Kaltwasserheilanstalten u. f. w. fällt. Nach dem Hauptcharakter sind die Bäder Württembergs in folgenden Gruppen aufgeführt: 1) eisenhaltige Quellen 15 (Cannstatt, Berg, Stuttgart Berg, Ueberkingen, Niedernau, Laimnau, Bergerhausen, Teinach, Göppingen, Heiligenkreuzbad in Ravensburg, Neuftädtle, Schrezheim, Brandenburg, Calw, Röthenbach), Y) Bittersalsquellen (Mergentheim, Rietenau, Theußerbad, Horb), 3) erdige Quellen 2 Waldsee, Sennerbad in Ravensburg, 4 Soolen 6 SSagstfeld, Offenau, Rottweil, Altstadt, Sulz, Hall), 5) schwachfalinische Quellen Röthenbach, Ziegelbach, Nieraß). 6) Schwefel⸗ bäder 3 (Balingen, Reutlinger Heilbrunnen, Sebafliansweiler), Q Säuerlinge 1 (Ditzenbach), 8) indifferente Thermen 4 (Wildbad, Oberes und Unteres Bad und Kleinwildbad in Liebenzell, . See⸗ badanstalten 2 (Friedrichshafen, Kreßbronn), 10) Kaltwasserheil⸗ anstalten 2 (Teinach, Herrenalb) ꝛc. Die frequentesten Bäder sind Wildbad mit ea. 4590, Cannstatt und Mergentheim je mit ca. 1000 jährlichen Kurgästen. Der Versandt von Mineralwässern ist zum Theil sehr bedeutend, z. B. von der Teinacher Quelle jährlich ca. ö h r. von der Berger Quelle ca. 100 000 Stuck Krüge o aschen.

Weltausstellung in Paris 1878. II.

Die internationalen Ausstellungen in der schnellen Reihen⸗ folge von 2 bis 3 Jahren sind auch ein Zeichen der Fe, welche das Leben der Völker in der zweiten Hälfte des 19. Jahr⸗ hunderts im Drange des Fortschreitens charakterisirt. Der ruhigen Ueberlegung und einer den Interessen der gesammten Welt dienlichen Entwickelung der friedlichen Arbeiten wird freilich durch diese Ueber⸗ stürzung nicht Rechnung getragen. Der Menschengeist und Fleiß kann der Zeit nicht vorguseilen, und wenngleich in den letzten Jahren die Triumphe der Wissenschaft und der menschlichen Arbeit nicht zu unterschätzen sind, so bleibt doch gewiß, daß dieselben im Allgemei⸗ nen nur eine Vervollkommnung, eine gewissenhaftere, genialere Ausarbeitung des bereits Bekannten, Vorhandenen waren.

So kommt es auch, da beim Studium der diesjährigen Welt⸗ ausstellung das Resultat fast mit dem zusammen fällt, welches sich aus den Prüfungen der vorhergegangenen Ausstellungen von 1867, 1853 und 1876 ergab. Man kann ni zt mehr als allenfalls eine gesteigerte Proportion der Leistungen konstatiren; neue überraschende Fakta und refgrmirende Erfindungen finden sich so gut wie garnicht. Jetzt, wo die Arbeiten zum größten Theil beendet sind und man sich mit Muße dem Studium der ausgestellten Gegenstände hingeben kann, wo ferner der erste fesselnde Eindruck des großen imposanten Bildes auf dem Marsfelde schon etwas verwischt ist und ruhigere Betrachtung und Beurtheilung Platz greifen, kommt man zu der Ueberzeugung, daß durchaus nicht viel Besseres geleistet wurde, als bei früheren Gelegenheiten schon anerkannt worden ist, im Gegentheil, was Instruk⸗ tivität und Güte des Gesammten anbelangt, die diesjährige Aus⸗ stellung hinter diejenige von Philadelphia 1876 zurücktritt. Damit sei nicht gesagt, daß es nicht viele Dinge gäbe, welche für den Fach⸗ mann interessant und belehrend wären, auf den Laien den Eindruck des Neuen Neberraschenden machen, indessen das Gesammtresums für den Kritiker muß sich dahin formiren, daß die Ausstellung von 1878 im Allgemeinen nur in der Ausdehnung einen Fortschritt an,, .

rotzzem wir uns heute auf europäischem Boden, im Fentrum der arbeitenden und industriellen Welt beßsinden, bietet das Studium des internationalen Fortschrittes auf den einschlägigen Gebieten nicht so viel Stoff als bei der amerika nischen Exhibition. Nimmt doch die französische Abtheilung allein fast drei Viertel des gesammten Raumes für sich in Anspruch, fo daß die Ausstellung dadurch zum Theil ihren internationalen Cha— rakter einbüßt und den eines rein französischen Unternehmens erhält. m ö die , . te,, Unternehmen

t en Vorgängerinnen bei Weitem zurücksteht, ist si

. 3. 35 n,, n, .

as prätendirte Uebergewicht Frankreichs in fast allen Zweigen des menschlichen en, ,, muß hier als git a . . den, und trotz der gefährlichen Konkurrenz, welche England zu machen sich bemüht, leuchten, da die übrigen großen Kulkurstaaten entweder gar nicht oder nur sehr mäßig repräsentirt sind, die fran⸗ zösischen Leistungen doch um ein Bedeutendes hervor. Dies ist haupt⸗ sächlich auf allen Gebieten des Kunstgewerbes zuzugestehen, in welchen Frankreich nach wie vor mit unbestrittener Meisterschaft die Tate hält. Anders ist es auf dem Felde der Maschinentechnik. Hier ist gegen 18716 im Ganzen nicht nur Unbedeutenderes zu sehen, sondera speztell en, . wird trotz seiner großen Zahl von ausgestellten Gegen⸗ tänden durch andere, in bei Weitem beschränkterem Maße revräsenkirte Staaten übertroffen. Wem das mächtige Gebäude der Maschinen⸗ halle mit ihren Annexen in Pbiladelphla noch in der Erinnerung ist; wer sich das Wunderwerk der großen Corlißmaschine, jene Triumphe der Nonotuk Compagnie und alle die überraschenden bis dahin voll ständig unbekannten, in ihrer technischen Vollendung imposanten Neuerungen der Maschinenindustrie, vergegenwärtigt, dem miiß die n Maschinenabtheilun wie eln' Schattenspiel erscheinen. Frankreich speziell, welches auch hier in der Ausdehnung um Gewal⸗ tiges prädominirt, kann sich mit dem Wenigen, was Belgien, Amerita, England und Desterreich⸗ Ungarn ausgestellt haben, nicht messen, Desgleichen muß diese Schwäche in din Leistungen auch auf dem Gebiete der n, , Produktion konstatirt werden, und dies um so mehr, als hierbei der Hauptkonkurrent, Deutschland, gar nicht repräsentirt ist. Das Bergwerks- und Hüttenwesen ist in fo unge⸗ nügender Weise vertreten, daß man gan; davon absehen kann, Ver. gleiche zu ziehen. Ebenso ist die Ausstellung der wissenschaft⸗

lichen, medizinischen und hygienischen Zweige der Staaksindu krien

—— X. 4 verhältnißmäßig so geringfügig, daß man glau⸗

2 man * dies n Dingen nur einen untergeordneten Anders würde sich, be

das Bild gestaltet haben,

Staaten angeschlossen hätte.

Vaterlandes in Philadelphia

chemischen Produktion, des B

Berg und Hüttenwesens, auf

Staaten aufkommen konnte.

e

gerade Weltausstellungen

Will man der Sache näher auf den Grund gehen, um llarzu— stellen, . das überraschende Uebergewicht der . gif. gen auf dem Gebiete der Kunstindustrie seine Begrundung hat, so ii * vor Allem daz industrielle Leben in Paris felbst. Hier ö er Konzentrirungepunkt des geschäftlichen und industriellen Lebens,

. maß und tonangebende Centrum des Landes, der Ausgang?⸗

atz aller Ideen, nach welchen das Gewerbe des ganzen an . seine Modelle formt. Paris ist der Hauptstapelplatz 6 ö,, . der Sitz des Wohlstandes, des Kapitals und des eschmackes, so daß alle Leistungen gewissermaßen erst hier ihre Sanktion erhalten und somit eine Ginheitlichkelt' der Bestrehungen des gesammten Volkes resultirt, die nothwendiger Weise Gutes her⸗ pi e f agi . ö Handels. und Hafenplãätze

n nur Vororte, t ü

und ö 96 * selbst. , nders in Deutschland. Hier finden wir diese Uebereinstimmun

ö. Ansichten über das Kunstgewerbe, die einheitliche 3 . r aunr nicht. Die Kunstweber in Süddeutschland verfolgen andere Ziele, huldigen anderen Grundsätzen als diejenigen im Norden. Der Mobeltischler vom Rhein neigt einem Geschmacke zu, welcher im Asten nicht getheilt wird, die Tuchfabrikation Westfalens unter scheidet sich bei Weitem von derjenigen in Sachsen und der Mark, und der Kunsttöpfer Schlesiens formt seine Waare anders als derjenige im Harz. Verschiedene Strömungen begegnen sich allenthalben, und Berlin, als Capitale, bildet nur den Mittelpunkt, in welchem fie zusammenfließen und in welchem sich ein möglichst buntes Bild der Leistungen der verschiedenen Landestheile zeigt. Aehnlich ist es in Desterreich · Ungarn und in Amerika. Das Kunstgewerbe des ersteren Landes ist in Wien nicht stark genug, um all die divergirenden An—⸗ sichten und Richtungen in den verschiedenen Kronländern zu einigen und in Amerika treten sic der Osten, Westen und Süden sowoh auf diesem Gebiete, wie in der Landwirtschaft schroff gegenüber. Daß dadurch den Werken, welche zur Ausstellung gelangen, der einheitliche nationale Charakter genommen wird, eine Vervollkommung schwerer

erzielt wird und eine erfol z s leuchtet ein. rfolgreiche Konkurrenz problematisch ist,

Das Ostend-Theater erfreut sich mit jedem Tage mehr des regsten Zuspruches des Publikums; . Tie r fr allabendlich gefüllt. Am Mittwoch, den 19, geht Benedix „Mathilde“ mit Hru. Dir. Simon, Frl. von Born und Hrn. Lautenburg in den Hauytrollen neu in Scene. Am Sonnabend findet wieder ein sogen. Lustspiel · Abend statt, welcher mit den großen Konzerten im Garten und den Gesangvorträgen des schwedischen Sänger⸗Quartetts mannig⸗ fache Unterhaltung bieten wird, während am Montag, den 24. d. M., . s „Glas Wasser“, soigfältig vorbereitet, zur Aufführung

5 Neuigkeiten und periodische Schriften. Deutsches Gesetz und Rechtsbuch nebst Rechts⸗ lexikon. Bearbeitet nach Materialien des er nen le . tend: I) die nach Materien geordneten Reichsgesetze von 1867— 1878; 2 ein Rechtslexikon, welches die Gesetze und Verordnungen von 1567 1878 sachlich ergliedert, nach Stichworten in alphabetischer Ordnung bringt, womit zugleich ein Wörterbuh aller im Rechts leben vorkommenden Fremdausdräcke verbunden ist; 3) im Anhang Formulare zu Klagen, Klagebeantwortungen und sonstige im Rechts⸗ leben vorkommende Schriftstücke, sowie einen Rathaeber in Rechts. sachen, der Rechtsbeistand. Mit dem Bildniß Sr. Majestät des 5 Wilhelm J. Berlin, 1878. Aug. Bolms Verlag. 1. Sft.

Kunst denkmale und Alterthümer im Hannoverschen dargestellt von H. Wilh. H. Mitboff. 5. Bd. Herzogthümer ö und Ir d r ml den . er, , . . und Diepholz.

n auf Tafeln J.— X. und in Holzschnitten. bean, me, , . .

Preu e Jahr bücher. Herausgegeben von H. v. Treitschke und W. Wehrenpfennig. 21. Bd. 6. Heft. Juni . 6 1878. Verlag von G. Reimer. Inhalt: Zur Geschichte und poli⸗ tischen Bedeutung des Blandschen Silbergesetzes (8. v. Holst. Siebenbürgen und der Dualismus in Oesterreich. Ueber kunst⸗ gewerbliche Fachbildung. Aus dem deutschen Süden. (= r. Der So⸗ zialismus und der Meuchelmord. (H. v. Treitschke) Notizen. (Die Meininger. = Göthe Schiller) ( Julian Schmidt)

Forstliche Blätter. Zeitschrift für Forst⸗ und Jagdwesen. Herausgegeben von Th. Grunert, Königl. preuß. Ober- Forst= meister c., und Professor Dr. Bern. Borggreve, Königl. Preuß. Qberfoörster 2c. 15. (G3. Folge 2.) Jahrg. 1378. Berlin und Leipzig, 1878. Verl. v. H. Volgt. . 6. Heft: Juni. Jahalt: J. Auf⸗ sätze. Reinigungs hiebe und Bodenschutz. Ueber „unschädlich“ fein sollende sogenaante Forstnebennutzungen“, insbesondere die Entnahme der blauen Schmiele (Melinia cosralea, Mnch.). Von B. Borggreve. . zur Frage, betreffend die Geschlechtsreife der Frischtinge und die Entwicklung resp. das Ansprechen der Sauen Überhaupt. Von B. Borggreve. II. Bücheranzeigen. III. Mittheilungen (Forst⸗ und Jagdrechtlich wichtige Entscheidungen deutscher Geri 33 Das i r een für das Deutsche Reich u. A.).

Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge⸗— meinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rhein⸗ land und Westfalen. Herausgegeben von dem Vereingvorst inde. Düsseldorf. 1878. Nrn. 3s und 4. 5 und 6. Jahalt: Ueber die Ausbildung der Jugend zum Gewerbebetrieb, nebst Nachtra J. Bericht über die Versammlung von Delegirten der dem deutschen Handelstage angehörenden Handelskammern und sonstigen Vereine von Rheinland und Westfalen am 1. Juni 1878. Korrespondenz zwischen dem deutschen Handelstage und dem Verein zur Wahrung der gemein amen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und West⸗ falen, die Einberufung einer Plenarversammlung des Handels tages betr. Protokoll: der Vorstands⸗ und Ausschußsttzungen. * Motive zum neuen franz. Zolltarif (übersetzt/. Gutachten der franz. Handelskammern über den neuen Zolltarif (äbersetzt) u. A.

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