1878 / 156 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Jul 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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vollständigt werden. Dabei geben wir nz gehorsamst ö tigung ganz muskelfrei ergeben, von der flichtung einer mikroskopischen Untersuchung zu befreien. Diese Besich⸗ 2 könnte ein Thierarzt vornehmen, nöthigenfalls auch ein Arzt, und die betreffenden Stücke wären ebenso mit dem Brennstempel wie die mikroskopisch untersuchten und frei befundenen e.

Für vollständig begründet erachten wir die Klage über die ungleiche Behandlung der 36 Provinzen. Noch jetzt ist die obli⸗ forisch mikreskopische Flelschbeschau nicht eingeführt in den e, ,. Schleswig, Danzig, Cöln, Aachen und Foblenz,. sowie in der Stadt Berlin; ganz vereinzelt wird 8 geübt in den Regierungsbezirken Stettin, Cöslin, Oppeln, üsseldorf. Es ist damit nicht nur eine . en das handeltreibende, sondern noch mehr eine Ungerechtig⸗ * egen das konsumirende Publikum gegeben, und wir können nur von Neuem und in dringlichster Weise den ganz geborsamsten An— trag wiederholen, den wir schon in unserem Berichte vom 8. Juli 1874 ausgesprochen haben, daß ; ; ; die obligatorische Fleischschau, insbesondere die mikroskopische Untersuchung aller geschlachteter Schweine in Preußen all⸗ gemein . werde. 3.

Die Proxinz Westfalen hat sich am längsten ihrer Immunität in Bezug auf Trichinen gerühmt und . gegen die Fleischschau Dpposition gemacht. Der Bericht der Königlichen Regierung zu R. vom 9. März d. J. zeigt nicht nur, wie nöthig und wie wohlthätig die neue Einrichtung war, sondern auch, mit welcher Leichtigkeit und Sicherheit sie sich bei gutem Willen der Behörden handhaben 6. Wir sind r. daß selbst in Berlin, wo scheinbar die Schwie⸗ rigkeiten die größten sind, nur ein fester Entschluß dazu gehört, um alle Schwierigkeiten zu überwinden. ;

Der N. Bericht theilt zu unserer großen Befriedigung mit, daß in dem dortigen Regierungsbezirk überall eine Nachrevisien des als trichinös befundenen Schweinefleisches, soviel wir verstehen, durch die Physiker, beziehungsweise den Departements Thierarzt, stattfindet. Wir können dict Einrichtung, welche übrigens schon früher in dem Regierungsbezirk Erfurt eingeführt war, nur dringend empfehlen, da wir wissen, daß an anderen Orten recht grobe Versehen statt⸗

efunden haben, indem Psorospermienschläuche oder vegetabilische äden für Trichinen gehalten worden sind. Zum Mindesten . . empfehlen, daß durch allgemeine Verordnung bestimmt würde, da . 1—2 mikroskopische Präparate von den als trichinös befun⸗ denen Schweinen oder Schweinetheilen, wohl verkittet, von den Fleischbeschauern an die Ortspolizeibehörde abgeliefert und dort zur eventuellen Revision wenigstens ? Monate aufbewahrt werden müssen. .

Wir sind um so mehr veranlaßt, diesen Antrag zu stellen, als es erst kürzlich vorgekommen ist, daß ein Fleischer, der ein anzes Schwein wegen der von dem Fleischbeschauer behaupteten Wes n n von Trichinen durch die Polizei konfiszirt worden war, von dem Ge⸗ richte mit seiner Entschaͤdigungsklage gegen den Vorbesitzer abge⸗ wiesen wurde, weil der letztere andere Sachverständige stellte, welche keine Trichinen in dem Fleische des Schweines hatten finden können, und weil von den Präparaten des Fleischbeschauers keines aufgehoben worden war. Der Fleischer strengte nunmehr eine Klage gegen den Fleischbeschauer wegen Entschädigung an. Das Resultat derselben ist uns nicht bekannt geworden; wir glauben aber, daß das Angeführte genügt, um die Nothwendigkeit einer Anordnung, wie die a . darzuthun. ;

s würde dann zu bestimmen sein, daß der Fleischbeschauer die Präparate mit Glycerin, dem etwas Sali (Kochsalz oder Jodkalium) in Lösung e t ist, anfeuchtet und mit Lack, welchegz um den Rand des Deckglases gestrichen wird, einschließt, daß er ferner auf das Präparat einen kleinen Zettel aufklebt, welcher den Tag der . und eine Ana so über die Herkunft des Präharates enthält. ; Berlin, den 24. April 1878.

Königliche Wissenschaftliche Deputatin für das Medizinalwesen. Sr. Exgellenz dem Staats⸗Minister und Minister der eistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegen⸗ eiten, Herrn Dr. Falk.

Abgereist: Se. Excellenz der Erste Präsident des Kam⸗ mergerichts, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Strampff, nach der Schweiz;

der Präsident des Bundes⸗Amtes für das Heimathwesen König nach Karlsbad.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Juli. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Vor— mittag um R / Uhr den Vortrag des Botschafters, Fürsten von Hohenlohe entgegen, empfing dann den Regierungs⸗Prä⸗ sidenten Steinmann und begab Sich hierauf in das Palais zu Sr. Majestät dem Kaiser und König.

Später arbeitete Höchstderselbe mit dem Kriegs-Minister und dem . des Militärkabinets und empfing um 116 Uhr den General von Reutern.

Um A/ Uhr Nachmittags stattete Se. Kaiserliche Hoheit einen abermaligen Besuch bei Sr. Majestät ab und fehr dann mit dem um 31 Uhr von hier abgehenden Zuge nach dem Wild⸗ park, um im geen Palais zu Übernachten.

Se. Königliche Hoheit der Prin riedri Carl hat, laut a be eigne Tin, ai n

einem von den sestädten . , drei Sachverständigen aus den reisen des abak⸗ baues, der Tabakfabrikation und des Tabakhandels, von welchen Bayern den Sachverständigen für den Tabakbau, Preußen den für die Tabakfabrikation und Baden den für den Taba 24 vorzuschlagen hat; : die Ernennung der Mitglieder der Enquetekommission für die Leinen⸗ und Baumwollenindustrie. Es wurden ernannt: D der Unter⸗Staatssetretär im Reichskanzler⸗Amte für 89 Lothringen Herzog, als Vorsitzender, 2)h der Geheime Ober⸗ Regierungs⸗Rath Dr. Stüve, 3) der a , er, Y der Königlich sächsische Geheime Regierungs⸗Rat

oettcher, 5) der Geheime Kommerzien⸗Rath Heimendahl in Crefeld, 6) der Kommerzien⸗ Rath Dr. Websky in Wüste⸗ Waltersdorf, 2 der Direktor der Aktien ⸗Baumwoll⸗ spinnerei am Stadtbach, Theodor Haßler in Augsburg, 3 der Fabrikant Jean Schlumberger in Gebweiler, 9) ein von dem Senat in Hamburg zu bezeichnender, insbeson⸗ dere mit den Verhältnissen des Baumwollhandels vertrauter Sachverständiger; —= d. der Gesetzentwurf wegen Abänderung der Gewerbeordnung. Der Gesetzentwurf wurde in der vom Reichstag beschlossenen Fassung genehmigt. Die Veranstaltung einer Enquete über die De we ftis ung von jugendlichen Arbeitern in der sogenannten Hausindustrie wurde zur Zeit nicht für an⸗ gezeigt erachtet; e. eine Petition, 3 die Abkürzung der Verjährungsfristen für persönliche Forderungen. Die Petition wurde der Kommission für Ausarbeitung eines bürger⸗ lichen Gesetzbuchs überwiesen.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, sowie der Aus⸗ schuß für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

Der Kaiserliche Gesandte von Heydebrand und der Lasa hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an— getreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Gesandtschaft in Kopenhagen interimistisch durch den Legations⸗Sekretär von Hirschfeld wahrgenommen.

Der Chef der Admiralität, Staats-Minister von Stosch, ist behufs Inspizirung nach Wilhelmshaven und Kiel abgereist.

= Briefsendungen ꝛ6. für. S. M. S. „Preußen“ sind bis incl. 10. Juli er. nach Swinemünde zu dirigiren.

Hannover, 4. Juli. Der Provinzial⸗Landtag enehmigte in seiner gestrigen Sitzung die noch rückständigen aragraphen des die Radfelgenbeschläge der Fuhrwerke be⸗

treffenden Gesetzes bis auf 5. 6, welcher abgelehnt und behufs anderweitiger Redaktion dem Verwaltungsausschuß über⸗ wiesen wurde, nahm den Wegezug von Hohenmoor, Brake und ,, nach Maasen in den Aemtern Hoya, Bruchhausen und Sulingen auf den Landstraßen⸗-Etat, be⸗ willigte dem Kranken⸗ und Siechenhause Bethesda in Kirch⸗ rode eine einmalige Unterstützung von 1000 S und über⸗ wies eine Petition des Clementinerhauses um eine Beihülfe von 3000 S dem Verwaltungsausschusse zu weiterer Er⸗ wägung und Beschlußfassung. Heute wird die letzte Sitzung des Landtages stattfinden.

Sachsen. Dresden, 4 Juli. Die Zweite Kammer genehmigte heute zwei Novellen jn den Gesetzen über die Erxbschaftssteuer und den Urkunden stempel, welche nöthig geworden sind durch die Bestimmung des Gerichtsver⸗ fassungsgesetzes, daß den Gerichten Gegenstände einer anderen Verwaltung als der Justizgesetzgebung durch die Landesgesetz⸗ gebung nicht übertragen werden dürfen.

Gamburg, 2. Juli. (H. C.) Der Senat hat der Bürgerschaft in einer Erwiderung auf deren Mittheilung wegen interimistischer Maßregeln zur Beschleunigung der Rechtsprechung in Fan chen einen Gesetzentwurf vorgelegt, ., er beabsichtigt, dem von der Bürgerschaft ausgesprochenen Wunsche auf Anfstellung ständiger Richter an Stelle der vom Senat vorgeschlagenen Hülfsrichter thunlichst entgegenzukommen. Da das Untersuchungsgericht und das Strafgericht um je einen Richter verstärkt werden muß, so wird die Anstellung zweier rechtsgelehrter Richter mit einem Gehelt von je 6006 S6, und vier nichtrechtsgelehrter Richter beantragt (865. 1 und 3). Der für das Strafgericht anzu⸗ stellende Richter wird aber seine Zeit nicht ausschließlich diesem Gericht zu widmen haben, sondern außerdem auch andere richterliche Geschäfte erledigen können, und stimmt der Senat daher der Anstellung von zwei weiteren ständigen rechtsgelehrten Richtern nur unter der Bedingung zu, daß die wesentlich auf die Erledigung gerichtlicher Requisitionen (Seugenvernehmungen, Eidesabnahmen u. dergl. Geschäfte mehr, welche ihrer inneren Natur nach dem Richteramte zu⸗ fallen) bezügliche Thätigkeit des Präturenaktuariats dem vierten rechtsgelehrten Richter übertragen werde. In dem 8. 3 des Gesetzentwurfs ist diese Bestimmung allerdings dahin verallgemeinert, daß die Requisitionen einem rechtsgelehrten Richter zu übertragen sind, weil die Geschäftsvertheilung eine innere Angelegenheit des Niedergerichts ist und der Fil einer a. sowie die Frage der Zutheilung der fraglichen

Sachen an mehrere Richter nicht unberücksichtigt bleiben darf.

wurde eine Vorlage, betreffend den am 1. Juni d. Is. zu

rungsbestimmungen zum Gesetz über den Spielkartenstempet.

sion und die Aufgaben derselben zu regeln bestimmt sind,

Tochter, Ih rer Königlichen Hoheit der Prinzessin Luise Margarethe, und mit Sr. Königlichen n. dem Herzog von Connaught gestern Nachmittag Windsor verlassen, um Sich über Dover nach dem Kontinent zu begeben.

Der Bundesrath hielt gestern eine Plenarsitzung unter Vorsitz des Präsidenten des Reichskanzler⸗Amts, Staats- Ministers Hofmann.

Nach Feststellung des Protokolls der vorigen Sitzung

Paris unterzeichneten Weltpostvertrag 2c., dem betreffenden Ausschuß, ein Antrag Schaumburg ⸗Lippes, auf Versetzung der Stadt Bückeburg in die zweite Servisklasse, dem Reichs⸗ kanzler überwiesen.

Ausschußberichte wurden erstattet über: a. die Ausfüh⸗

Die von den Ausschüssen vorgeschlagenen Bestimmungen wur⸗ den genehmigt; b. die Tabakenguete. Die Ausschuß⸗ anträge, welche die Zusammensetzung der bezüglichen Kommif⸗

wurden genehmigt. Die Kommission soll danach bestehen aus einem Vorsitzenden und einem Mitgliede des Reichskanzler⸗Amts; ünf Landesbeamten, von welchen Preußen, Bayern, Sachsen,

aktuariate in Wegfall kommen, so beantragt der Senat im §. 4, daß eintretende Vakanzen von Aktuariatsstellen beim Viedergericht nicht wieder besetzt werden, und im 5. 5 für den Fall von Vakanzen die Erwählung rechtsgelehrter Hülfsaktuare mit einem Gehalte von 1800 66

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 4. Juli. (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ meldet aus Konstantinopel vom eutigen Tage: Die Verhandlungen zwischen dem Grafen 93 und der Pforte wegen Zurückziehung der tür⸗ ischen Truppen aus Bosnien und der en gi, w ina anläßlich der bevorstehenden österreichischen Skkupation dauern fort; bis jetzt verweigerte jedoch die Pforte die Zurück⸗ ziehung ihrer Truppen. Aus Bukarest: Das 123. und 13. russische Arm ee⸗Corps veränderten seit einer Woche ihre Stellungen, dieselben eh heute zwischen Varna, Silistria und Schumla. Von Widdin bis Silistria stehen

nur 6 russische Reserve⸗Bataillone. Die Wahlen zum

est, 4. Juli. w e . sind auf den 14. August anberaumt worden; der Reichstag ist zum 17. Oktober einberufen.

Niederlande. Hagg, 30. Juni. (Leipz. Ztg.) Die

8 8 Maden 30 9 6.

14 —üdeii je einen dorzuschlagen ha ben, ünd

Zweite Kammer der Generalstaaten hat in ber Spe⸗

Da mit Einführung der Reichs⸗Gerichtsvmerfa ng die Gerichts e

zialdiskussion des = über das Primarunter—⸗ 6. en die ersten Artikel unter Ablehnung aller von katholischer und strengprotestantischer Seite dazu gestellten Amendements genehmigt. Da der Entwurf aus 94 Artikeln besteht und nicht weniger als ungefähr hundert Amendements bereits angezeigt sind, so wird, wenn die Debatte nicht ein rascheres Tempo annimmt, ein guter Theil des Sommers vorübergehen, bis die Kammer zum Schlusse der Berathung der Vorlage gelangt sein wird. Nach dem „Rotterd. Nieuwshlad“ ist das Befinden des Kriegs⸗Minifters de Roo seit der Operation, der er sich unterzogen hat, fortwäh⸗ rend ein beruhigendes und günstiges. Die Aerzte hoffen auf baldige Heilung der Operationswunde.

Großbritannien und Irland. London, 3. Juli. (S. E)). Gestern Morgen wurde die zweite Konferenz anglikanischer Bischöfe, die sogenannte pananglikanische Synode, im Lambeth Palace, der Residenz des Erzbischofs von Canterbury, mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet. Die englischen Bischöfe waren nahezu . erschienen, ebenso die schottischen und irischen, ferner eine Reihe von Bischöfen aus Amerika und den englischen Kolonien. Die Gesammtzahl der Versammelten beläuft sich auf ungefähr 85 (gegen 76, die zur ersten, im Jahre 1867 abgehaltenen Synode erschienen waren). Nur der allgemeine Zweck der Versammlung, welcher auf die Erhaltung und Fördernng der Einheit der anglika— nischen Kirche ausgeht, ist bekannt, die Einzelheiten werden geheim gehalten. Gestern Morgen wurde bei hestigem Regen⸗ wetter ein Versuch zur Hebung des nahe der iet Wight (bei Shanklin) versunkenen Kriegsschiffes „Eurydice“ 86 Alles ging anfangs recht gut von statten, dann wurde

ie See aufgeregt, ein Kabel brach, und die Arbeit mußte aufgegeben werden. Wann dieselbe wieder in Angriff ge— nommen werden wird, ist noch unbestimmt.

4. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte in Beantwortung einer Anfrage des Deputirten Childers der Schatzkanzler Northeote: erst nach dem Schlusse des Berliner Kongresses werde es möglich sein, zu bestimmen, welche Nacht ragskredite noch erforder⸗ lich sein würden. Der Kongxeß sei in seinen Berathungen jetzt so weit vorgeschritten, daß die Schließung desselben in 19 oder 14 Tagen zu erwarten stehe; er hoffe alsdann be— züglich der seit Berathung des Budgets erfolgten nachträglichen Ausgaben Vorschläge machen zu kön⸗ nen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung lenkte der Deputirte Monk die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Zustände auf Kreta und befürwortete die Annexion Kretas an Griechenland. Campbell äußerte, er glaube, eine Annexion sei unmöglich, doch sollte die Autonomie Kretas befriedigend gestaltet werden. Der Unter⸗Staatssekretär Bourke erklärte, im gegenwärtigen Augenblick sei es unzweckmäßig, diese Frage zu diskutiren. Die Regierung habe Kreta nicht vergessen, aber alle Staatsmänner der Neuzeit, darunter auch Palmerston, hätten die Schwierigkeiten einer Annexion Kretas trotz der Präponderanz der Christen anerkannt. Der Kongreß sei mit der e hinsichtlich Kretas beschäftigt. Er glaube, daß die griechische Frage heute dem Kongresse vorgelegen habe und wahrscheinlich auch die damit verwandte Frage betreffs Kretas; über das wahrscheinliche Ergebniß der Berckhungen könne er Nichts sagen. Lefsvre sprach sein Bedauern uͤber die An⸗ sichten Bourke's aus und äußerte, er hoffe, diejenigen des Marquis von Salisbury würden von denselben abweichen, da sonst anders Denkende wünschen dürften, nach dem Kongresse ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu geben. Lefevre erklärte die Behauptung für unrichtig, daß kein moderner Staatsmann die Einverleibung Kretas in Griechenland befürwortet habe. Der Gegenstand war damit erledigt.

5. Juli. (W. T. B.) In Middlesborough wurde Wil son (liberal) mit einer Majorität von 2892 Stimmen zum Unterhausmitgliede gewählt.

Frankreich. Paris, 3. Juli. Wie das „Journal officiel“ meldet, werden gelegentlich der Weltausstellung noch drei weitere internationale Kongresse stattfinden: der erste für die Homöopathen (vom 12. bis 14. August), der zweite für die Geometer (om 18. bis 20. Juli) und der driste für die Lage der Blinden (vom 23. bis 35. September).

Spanien. Cuba. Havanna, 4. Juli. (W. T. B.) Durch ein Dekret des Königs werden der Insel Cuba hinsichtlich der Munizipal⸗ und Provinziglverwal—⸗ tung dieselben Gesetze bewilligt, welche in Spanien in Kraft sind.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 4. Juli. (W. T. B) Die „Agence Ru sse“ schreibt: Nachdem der „Standard“ angedeutet hat, daß die englischen Kongreß⸗ bevollmächtigten einer Cession Batums an Ruß⸗ land sich widersetzen würden, haben verschiedene russische Organe, darunter der „Golos“, erklärt, daß, falls diese Drohung sich verwirklichen sollte, Rußland sich von dem Kon⸗

resse zurückziehen müsse. Ohne so weit zu gehen, wie diese ournale, müssen wir sagen, daß die öffentliche Meinung in Rußland nach den zur Verffentlichung gelangten Engagements sich weigert, anzunehmen, daß englische Minister geneigt sein könnten, ihrem Worte untreu zu werden. Amerika. Washington, 4. Juli. (W. T. B.) In hiesigen militärischen Kreisen herrscht Besorgniß, daß sich der gegenwärtige Krieg mit den Indianern auf alle Stämme derselben ausdehnen werde.

Das VI. Hel der Annalen der Hydrograrxhie und Maritimen eteorologie“, Organ des K,, Bureaug und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von der Kaiser⸗ lichen Admiralität, 6. Jahrgang, 1878, 67 folgenden Inhalt: Chronometer ⸗Untersuchungen auf der Sternwarte zu Kiel von Dr. C. F. W. Peters. Zur Theorie der Meeresströmungen. Von Prof. Dr. K. Zöppritz. Aus den Reiseberichten S. M. S. Jm, . Korv.⸗Kapt. Paschen. Auz den Reiseberichten S. M. S. . E * beth“ Kapt. zur See von Wickede. Aus den Reiseberichten S. IJä. S. . Nugusta . Korv. Kapt. daf en li = llus den Reifeb erich⸗ ten S. M. Kbt. Nautilus“, Korv. Kap. Valois. Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte im Monat April 1878 (Berichte von 13 Schiffen). Neue Route von Callao nach Pabellon de Piea. Peru. Häfen Gefle und Skutskär in Schweden. ie zu den Segelanweisungen für die Westküste von Patagonien, Küste von Chile, Insel Mas⸗a⸗Fuerg und Küste von . ANeber einige Häfen und Buchten von Neu⸗Seeland.

. Uebersicht der Witterung des Monats Februar 1878 in Nordamerika und Centraleuropa. (Mittheilung von der Deutschen See warte) Ueber die Gelbsieber⸗Erkrankungen auf den deutschen

Handelsschiffen in Rio de Janeiro. Kleine hydrographische Noti⸗

Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Wi 1878 nach ö meteorologischen Aufzeichnungen der Normal- Beobachtungsstationen der Deutschen Seewarte 2 r und magnet ische Beobachtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Ob⸗ ervatorlum zu Wilhelmshaven in dem Monat Mai 1878 An- 6 Segelanleitung für die Mündungen der Jade, Weser und Elbe. Deutsche Küste der Nordsee. Zusammengestellt von Kapt. Lieut. Holzhauer auf Grund der Vermessungen in den Jahren 1876

und 1877.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Kiel, 4 Juli. (W. T. B) Graf zu Rantzau auf Oppen⸗ dorf, Mitglied des Herren hauses, ist in der vergangenen Nacht gestorben.

Statistische Nachrichten.

ach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin nd * 2. ba Standesämtern in der Woche vom 23. Juni bis inel. 29. Juni cr. zur Anmeldung gekommen; 162 Ehe⸗ schließungen, 859 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene und 1052 Sterbefälle. In dem jetzt herausgegebenen Heft 5 der Monats hefte zur Statistik des Deutschen Reichs für das Jahr 1878 veröffentlicht das Kaiserl. statistische Amt u, a, eine Uebersicht der Einfuhr der hauptsächlichsten britischen und irischen Roherzeug⸗ nifse und Fabrikate nach Deutschland in den 5 Mo— naten Januar bis Ende Mai 18718, verglichen mit den ent- fprechenden Ergebnissen des Vorjahres. Die Uebersicht ist unter Zu⸗ grundelegung der unter Aufsicht des englischen Handelsamts zu e, . earbeiteten monatlichen „Accounts relating to trade and vavigation of the Uaited kiogdom aufgestellt. Der Gesammt⸗ wertfh der darin namentlich nachgewiesenen Waaren beziffert sich auf rund 167,5 Millionen Mark gegen 67 Millionen Mark in der eit vom 1. Januar bis Ende Mai 1877, ist also im laufenden * um 1157 Millionen Mark gestiegen. Von den wichtigeren Gegenständen dieses Verkehrs zwischen Großbritannien und Deutsch= land sind folgende hervorzuheben; rohes Kupfer in Blöcken und Platten für 2314 820 d (1877: 1103 560 M), verarbeitetes Kupfer für 329 5490 6Y (877: 499209 M), rohes Zinn für 448 920 M (1877; 294 380 e), Roheisen für 4753 940 M. (i877: 5 307 740 dς½6)), Eisen in Stangen, Winkeleisen, fagonnirtes Eisen für 348 940 S6 (1877: 322 686 „), Eisenbahnschienen für 366 880 ƽ (1877: 675 520 S6), Reifeisen und Eisen⸗ und Stahl⸗ platten zu Kesseln und Panzern für 1 385 9) (1877: 1510 280 ), Buß und Schmiedeeisen und andere Cisen⸗ und Stahlartikel mit Ausnahme der Self ig. für 1054969 S (1877: 1505 380 606), Metallwaaren und Messerschmiedewaaren ohne Unterschied des Ma—⸗ serials für 1415 740 ½ (1877: 1719 9669 6), Dampfmaschinen für 1322060 M (1877: 668 580 M), andere Maschinen für 4613 820 6. 1877: 4154 820 M), Thon und Porzellanwaaren für 351 180 4 Us77: 402 749 M, Kohlen und Coaks für 4 8320 809 . iS77: 6378 120 ü), Baumwollengarne für 19139 220 4. (1877: 16366 900 σς), Baumwollenwaaren für 10 661 680 e (1877: 9567 940 S), Leinengarn für 2126440 0 (1877: 2060 340 M ), Jutegarn für 352 340 MS (1877: 320 509 „*), Leinenwagren mit Ausnahme des Segeltuchs für 2073 760 66 (1877: 2 264 320 606), Juteartikel mit Ausnahme der Säcke für 4338 580 6 (1877; 3 592 780 6), Seide gesponnen und gezwirnt für 1409 940 60 (1877: 738 620 6ο), Seiden⸗ und Halbseiden waaren für 1056 000 ½ (15877: 748 3600 M, rohe Schafwolle für 1616820 ½ (1877: 1587 640 M, Wollengarn für 15 364 320 0 (1877: 13 760 360 M), wollene Tücher und Decken, auch gemischt mit anderem Material, für 9469 680 M6 (1817: 3236 520 ch, Kammwollwaaren, rein und gemischt, für 4877 240 S606 (1877: 5 61872) 46), Alkalien für 1910 720 16. (1877: 2149 140 M), Oel aus Sämereien für 4 831 620 M (1877: 4146 800 S), Heringe für S5 9 M (iS r; 333 680 wd... . Das neueste Heft ( Ve.) der Mittheilungen des Statisti⸗ chen Bureaus der Stadt Dresden, herausgegeben von Dr. 9 Jannasch (Dresden, in Kommission von R. v. Jahns Buchhand⸗ lung) enthält die für Dresden gewonnenen Resultate der 1875er Ge⸗ werbezählung. Nach derselben waren in Dresden 14 346 Hauptge⸗ werbebetriebe ermittelt, davon 13 252 oder 2, 37 o/o Kleinbetriehe (5 und weniger beschäftigte Personen) und 1994 Großbetriebe mit zu⸗ sammen 50 166 beschäftigten Personen (25 256 im Klein“, 24 909 im Großbetriebe). 3005 fo. der Betriebe gehörten der In⸗ dustrie der Bekleidung und Reinigung, 2,43 0 den Handels- gewerben an. Nur in 80 etrieben waren je mehr als 50 Arbeiter beschäftigt, in 12 mehr als je 200. Von den 50 165 im Gewerbebetriebe thätigen Personen waren 39 401 (78,54 υ) männlichen, 10 764 (21,465 / 9) weiblichen Geschlechts oder 10 der weiblichen Cinwohnerschaft Dresdens, Die meisten weiblichen Personen (3835 oder T64oso der Gesammtzahl der Beschäftig⸗ ten) wurden in der Bekleidungsindustrie verwendet. Als Lehr- linge wurden in den Großbetrieben 1989 (darunter 125 weib- liche) in den Kleinbetrieben 2470 (darunter 161 weibliche) aus- gebildet; auf 109 ,, kamen 31,ů Lehrlinge, auf 11, beschäftigte Personen 1 Lehrling. An Umtriebsmaschinen benutzten in Bresden 175 Haupthetriebe eigene Motoren, 7 Wasser⸗ kraft (— 115 Pferdekr.), 151 (272) Dampfkessel (138 Betriebe hatten 219 stationäre Maschinen von 4496 Pferdekr., 9 verwendeten 15 trans⸗ portable Maschinen von 171 Pferdekr.), 6 Gaskraft (12 Pferdekr.). Der Verfasser hat sich nicht auf Mittheilung der Zahlen und Tabellen beschränkt, sondern auch eingehend die verkehrs- und wirthschafts⸗ politische Bedeutung der von ihm gesammelten Daten erörtert.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Bremen, 4. Juli. (Wes. Ztg.) Bei der hiesigen geogra⸗ phischen Gesellschaft lief heute Abend folgendes, den Ausgang der schwedischen Polarexpedition anzeigendes Abschieds⸗ telegramm ein: „Gothenburg, 4. Juli, 3 Uhr Nachmittags. Die Vega“ verläßt heute ,,, Ihre Mitglieder senden Ihnen die herzlichsten Abschiedsgrüße. Nordenskjöld. Der Vorstand der geographischen Gesellschaft hat diesen ef h ruß sofort telegra⸗ hin mit den besten Wünschen für die glückliche Rückkehr und reichen Erfolg der Expedition erwidert.

Brockhaus Kleines Conversations ⸗-Lexikon“, 3. Auflage, mit zahlreichen Karten und Abbildungen, ist in der Ausgabe in 40 Heften bis zum 10. Heft, in der Ausgabe in 8 Vier⸗ telbänden bis zum 2. Viertelbande fortgeschritten. Dem 10. Heft ist eine fein kolorirte Tafel mit 63 verschiedenen Flaggen der RKriegs⸗ wie der Handelsmarine aller seefahrenden Nationen beigegeben. Da somit der vierte Theil des Werkes vorliegt, läßt sich nun über den Werth desselben ein begründetes Urtheil fällen. Je genauer man die einzelnen Artikel und ihr Raumverhältniß untereinander prüft, desto entschiedener wird man anerkennen müssen, daß die Aufgabe, eine Encyklopädie zu schaffen, welche allen Kreisen des Volkes den mög- lichst vollständigen Stoff in möglichst gedrängter Form bietet, hier aufs glücklichste gelöst wird. Die Karten und anderen Bildertafeln sind nicht nur ein Schmuck des Werkes, 9. tragen auch wesentlich zur Erhöhung seines Werthes bei. Der Preis, 5 M6, für das bis

jetzt VolAliegende 30 Bogen mit 5 Karten und 27 Tafeln oder

Doppeltafeln ist ein verhältnißmäßig sehr niedriger; das Werk hat denn auch, wie wir hören, schon eine überraschend weite Ver= breitung gefunden. ö

In zweiter Auflage ist bei C. Schünemann in Bremen er schienen: Die deut . Sozialdemokratie. Ihre Ge⸗ schichte und ihre Lehre; eine G Darstellung von Franz Mehring.“ Das Buch ist bei seinem ersten Erscheinen von der Kritik mit wohlverdientem Beifall aufgenommen, denn dasselbe zeichnet 6 vor andern nicht nur durch die Gemeinverständlichkeit, bündige ebersichtlichkeit und seine stilvolle Darstellung, sondern

Hr 3 S* 1 ** = r ü 5 I n 8, Qa ts mehr noch durch die glücklich erreichte Vereinigung schildernder Lebendig⸗

leit mit der kritischen Schãrfe eingehender wissenschaftlicher Untersuchung. Durch die Grjählung des Ursprungs der ee, n, ihrer Ver⸗ läufe und Entwickelungen, durch die vorzüglich gezeichneten Charakter⸗ bilder ihrer verschiedenen Führer wird dem Leser eine tiefere Er= kenntniß dieser allen staatserhaltenden Kreisen des deutschen Volkes o überaus gefährlichen Bewegung und ihres innersten Wesens er chlossen. Der Verfasser stellt sich auf den Boden des Gegners und löst aus dessen eigenem Gedan kengange heraus das Gewebe von s chillernden Irrthümern und gleißenden Unwahrheiten auf. Mehring bekundet ein eingehendes Verständniß für das Wesen der sozialen Bewegung, weil er selbst, wie er mittheilt, durch die blendenden Schriften Lassalle's ge⸗ fangen, in früheren Jahren ein warmer Verehrer des Agitators ge⸗ wesen und für die von ihm vertretenen Ideen mehrfach publizistisch eingetreten ist Ungeachtet der großen Schwierigkeiten gelingt es ihm, mit historischem Sinn den Nerv, der sich durch die Entwicklung hin⸗ durchzieht und ihre Richtung bestimmt, in jedem Stadium dem Auge bloß⸗ zulegen und den all mäͤhlichen Uebergang vom nationalen Sozialismus zum internationalen Kommunismus von Etappe zu Etappe zu verfolgen. Da⸗ bei gene igt sich der Verfasser einer bei diesem Gegenstande besonders schwer zu bewahrenden Objektivität, indem er nicht gegen Individuen, sondern gegen die prinzipiellen Ziele der Sozialdemokratie ankämpft, unseres Erachtens eher noch mit einer kleinen Zuneigung zur Schön⸗ färberei zu Gunsten der sozialistischen Führer, der ethischen Berech= tigung einer Anzahl von sozialistischen Forderungen, als nach dem Gegentheil. Der Inhalt des Buches ist in zwei Theile gegliedert, einem historischen und einem theoretischen. Der erste Theil ist eine in fesselndem Stile geschriebene Geschichte der deutschen Sozialdemokratie dargestellt in den lebensvollen und wahren Charakterzeichnungen ihrer Führer und des Einflusses derselben auf die Richtung, welche die sozialdemokratische Bewegung genommen. Der zweite Theil bietet in einer Reihe von zehn meisterlich geschriebenen Abhandlungen theoretische Erörterungen der wichtigsten einschlagenden Fragen, hauptsächlich eine scharfsinnige Kritik der sozialistischen Systeme speziell von Marx und Lasalle. Richtig bemerkt der Verfasser: Sagen, daß die Sozialdemokratie Widersinn wolle, ist Nichts; es aus ihrem eigenen Gedankengange heraus wissen, ist Alles und er fordert, daß »alle gebildeten Elemente, durch das ganze Land hin, die Unter⸗ nehmer und ihre Beamten, die Geistlichen, Lehrer, Aerzte, Richter, Standesbeamten diese geborenen Agitatoren gegen die Sozialdemokra⸗ tie“, ein Jeder in seinem Berufskreise den wahren Beduͤrfnissen der Arbeiter mit Verständniß entgegenkommen, aber den sozialistischen Träumen mit Entschieden heit entgegentreten sollen. Gegenüber den Verfechtern eines sozialistischen Zukunftsstaates ruft Mehring am Schlusse seiner empfehlenswerthen Schrift alle guten Patrioten ins Gewehr mit den Worten: „Wie der innerste Kern der Sozialdemokratie Haß gegen das Vaterland ist, so ist un⸗ sere mächtigste Waffe gegen sie die Liebe zum Vater⸗ lande. „Erst dann, aber dann auch gründlich, wird die Sozial⸗ demokratie überwunden sein, wenn die lockende Stimme des Ver⸗ suchers, wo immer sie auf deutschem Boden sich erhebt, erstickt wird von dem brausenden, jubelnden Rufe: Hie Deutschland allewege!“

Die vorliegende zweite Auflage ist einer sorgfältigen Revision unterzogen, vielfach in Einzelnheiten gebessert und vermehrt. Der erste Theil ist bis auf die Gegenwart fortgeführt, und im zweiten Theile sind die Abschnitte, welche die Theorien von Marx behandeln, einer umfassenden Durch⸗ und Umarbeitung unterzogen.

Von dem „Illustrirten Katalog der Pariser Welt⸗ aus stellung von 13978 (Leipzig, 5 A. Brockhaus, 1878) liegt nun⸗ mehr die 2. Lieferung vor. Dieselbe ist ebenso reich illustrirt wie die erste und bringt eine große Anzahl der vorzüglichsten Holzschnitt⸗ abbildungen, darstellend Gegenstände der englischen, französischen, dänischen Luxus⸗, Möbel⸗, Porzellan⸗ und Majolika⸗, Gold⸗, Silber Bronzewaaren. und namentlich der englischen und amerikanischen Maschinen⸗Induftrie nebst begleitendem Texte, Das Werk scheint, indem es durch seine vielen und schönen Illustrationen unmittelbar der Anschauung dient, in der That die Ver⸗ sprechungen des Prospekteß vollauf ju erfüllen und ein Musterbuch für das Atelier des Künstlers, wie für die Werkstatt des Handwerkers, für technische Ctablissements jeder Art, für polytechnische und Gewerbeschulen 2c. werden zu wollen, welches zu neuen Fortschritten anregt und die deutsche Industrie in dem Be⸗ streben fördert, sich jederzeit den vorgeschrittensten Industriestaaten ebenbürtig an die Seite stellen zu können. Der „Illustrirte Ka—⸗ talog für die Pariser Weltausstellung“ erscheint in monatlichen Lie ferungen von 3 Bogen in 40 zum Preise von 2 für die Lieferung und ist auf etwa 12 —15 solcher berechnet.

Gewerbe und Gandel.

In der. Generalpversammlung der Aktien⸗Gesellschaft für öffentliches Fuhrwesen wurde die Bilanz genehmigt und nach Erstattung des Revisionsberichts Decharge ertheilt. Das ktien⸗ kapital der Gesellschaft wurde da bereits im vorigen Monat die durch Rückkauf erworbenen Aktien im Nominalbetrage von 300 000 46 vernichtet worden sind auf 1 800 0) 4 festgesetzt. .

Dem Bericht des Aussichtsraths der Aachener Industrie⸗ bahn⸗Aktiengesellschaft für 1877 entnehmen wir, daß das verwendete Baukapital bis zum Jahresschluß 5 297 438 S oder pro Kilometer Bahnlänge 171 827 MS betrug. Der Betrieb der Bahn, welcher im Jahre 1876 noch viele Schwierigkeiten zu überwinden hatte, hat sich zu einem ganz regelmäßigen gestaltet. Die Einnahmen des Jahres 1877 betrugen aus dem Personenverkehr b4 062 S, aus dem Güterverkehr 394 024 S und aus Nebenerträgen 25 828 M, Summa 473 911 16 Demnach sind die Einnahmen gegen das Vorjahr um nahezu 5l 90 M gestiegen. Befördert wur⸗ den 303 2827 Personen und 397 264 Tonnen Gut. Die Betriebs- Ausgaben haben einschlieg lich der Rücklage in den Erneuerungsfonds und der Tantisme des Aufsichtsraths 276 02 6 betragen. Nach Abzug dieser Rücklage mit 50 290 Ss und der Tantiömen von 4500 S, bleiben somit als eigentliche Verwal⸗ tungs⸗ und Betriebskosten 221 252 6 Von der Gesammteinnahme verbleibt ein Brutto⸗Ueberschuß von 197 870 410 . wurden verwendet zur Verzinsung der Anleihen 95 275 MS, als Dotation des Reservefondg 5090 M, zusammen 100275 M; aus dem Netto⸗Ueber- r von 9] 595 „M sollen an die Inhaber der Stammprioritäts⸗

ktien 50/9 Dividende bezahlt und der schließlich verbleibende Rest auf Coursgewinn- und Verlustkonto abgeschrieben werden.

Die Dortmund-⸗Gronau-Enscheder Eisenbghn beförderte im Jahre 1877 364 909 Personen und vereinnahmte hier⸗ für 203 845 M; hierzu kommen Nebenerträge mit 2408 M, so daß die Total⸗Einnahme aus dem Personenverkehr 206 253 M betrug. Im Frachtverkehr wurden insgesammt 162 576 Toanen befördert und dafür 335 340 6 eingenommen. Das Gesammterträgniß der Bahn incl. der sonstigen Einnahmen stellt sich auf 577 487 ½ Hiervon beanspruchten die laufenden Betriebsausgaben 420 359 6, und ver⸗ bleibt somit ein Ueberschuß von 166928 , wovon 18900 4 in den Reserve⸗ und 138928 in den Erneuerungsfond flicßen.

Vom 8. d. M. ab gelangt auf die Aktien der in Liguidation befindlichen Bayerischen Wechslerbank eine dritte Quote in Höhe von 20 ½ zur Rückzahlung.

Am 30. v. M. ist die neue Strecke Wesel⸗Bocholt der

Cöln⸗Mindener Eisenbahn dem öffentlichen Verkehr über⸗ geben worden.

Dresden, 2. Juli. Mit der am 1. September d. J. begin⸗ nenden dritten Generalversammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur vereine, die in hiesiger Stadt abgehalten werden wird, soll eine öffentliche Aus—⸗ i rng aus dem Gebiete der Architektur und des Ingenieurwesens verbunden werden. Die Dauer der Ausstellung wird 14 Tage bis 3 Wochen . .

Havre, 4. Juli. (W. T. B.) Bei der heutigen Woll⸗ auktion waren 1687 Ballen angeboten, von denen 1614 verkauft wurden. Das Geschäft war belebt, Preise fest.

Verkehrs ⸗Anstalten. Auf der Indo Europäischen Tęelegrap

enli im Monat Juni 1878 an gebührenpflichtigen Depes

5e * chen

worden: a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach 2 und Indien 1117 Stück, b. aus Persien und Indien nach ondon, dem übrigen e. und Amerika 1253 Stück, e. vom europäischen Kontinent (ex * Rußland) nach Persien und Indien 362 Stück, d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Konti⸗ nent (exkl. Rußland) 314 Stück: Summa 3046 Stüc. 2 Das jährlich zweimal (im Kommissionsverlage von F. B. Din mars Buchhandlung 1A. Zuckschwerdt; in Weimar) erscheinende Illustrirte Post⸗, Telegraphen⸗ und Eisenbahnhand⸗ kuch für das Publi kum, nach amtlichen Quellen bearbeitet von FRud, Heymer, Post. Sekretär in Altenburg, ist, bis 1. Juli d. J berichtigt, in neuer Auflage erschienen. In dem kleinen Buch sind sämmtliche, innerhalb des Deutschen Reichs vorkommenden Post ver⸗ sen dungs Gegenstände eingehend behandelt, und soweit es zweckmäßig erschien, durch Formularbeilagen z. erläutert. Was den Post⸗ verkehr mit dem Auslande betrifft, so enthält dasselbe den vollständigen Gebührentarif für Briefe, die Vorschriften, Taxen und Reduktionstabellen über Postanweisungen, sowie die ge⸗ gebenen Bestimmungen über Verpackung, Adressirung, 5 vorschriften, Frankirungsweise ꝛc. von Geldbriefen und Packeten mit und ohne Werthangabe. Der zweite Theil Telegraphie giebt Auskunft über die Erfordernisse und Kosten einer Depesche nach sämmtlichen Staaten Europas. Der dritte Theil behandelt die Be⸗ förderung von Personen, Reisegepäck, Thieren und Gütern auf den Eisenbahnen Deutschlands, und im Anhang ist ein alphabetisches Verzeichniß der Straßen und Plätze Berlins mit Angabe der Him⸗ melsgegenden als Hülfsmittel bei Adressirung von Brlefen nach Ber lin beigegeben. Das Handelsbuch vereinigt mithin Alles, was das Publikum über die Verkehrsverhältnisse zu wissen nöthig hat. Der Preis beträgt nur 75 .

Soeben erschien die Jul i⸗Ausgabe von Goldschmidts Cours buch“. Dasselbe bewährt sich nun bereits im elften Jahre durch praktische Eintheilung des reichhaltigen Materials in vierzehn Routen, durch 15 Karten und handliches Format als zuverläfsiges Nachschlagebuch für die Reise. Auch die kleine Ausgabe, bekannt unter dem Titel „Eisenbahn-⸗Fahrpläne“, leistet durch dasselbe praktische System den Reisenden in ganz Deutschland und Dester⸗ reich bis über die Grenzen hinaus gute Dienste. In neuester Zeit enthält Goldschmidts Coursbuch auch eine praktische Beilage unter dem Titel Rundreisetouren“, welche sämmtlichen Ausgaben beige⸗ heftet ist. Diese Beilage führt sämmtliche Rundreisetouren mit den Billetpreisen, der Gültigkeitsdauer u. s. w. auf, und zwar von den Hauptstationen ausgehend, nach den Gegenden zusammengestellt, welche das Hauptziel für die Reise zu bilden pflegen: Harz, Rhein⸗ lande, (Dresden) ⸗Breslau⸗Prag⸗Wien, Böhmische Bäder, München⸗ . Semmering⸗Brenner, Kopenhagen, Schweiz, Paris, Ober-

alien ꝛe.

Berlin, 5. Juli 1878.

In Baden-Baden ist vom Ende der vorjährigen Sommer saison, welche mit einer Fremdenzahl für das Jahr 1877 von 39824 Personen schloß, das Ergebniß der Winterfreguenz folgendes gewesen: November 1877 630 P.,, Dezember 1877 366 P., Januar 1878 496 P., Februar d. J. 508 P., März d. J. 764 P., April d. J. 1590 P., bis Ende April d. J. zusammen 4554 Personen; in der gleichen Zeit des Winterhalbjahres 1876— 77 4561 Personen. Vom 1. Mai bis 18. Mai d. J. weist die Fremdenliste einen Zuwachs von 1290 Personen auf. Mit Rücksicht auf die vermehrte Bedeutung Badens als klimatischer Kurort, namentlich auch im Winter, ist, nach der amtlichen Bekanntmachung des Großherzoglichen Badearztes, Folgendes zu bemerken: Baden hat eine mittlere Jahrestemperatur von 8,9 C., mittlerem Luftdruck von 43, 70, Dun stdruck ,. 5 und relativer Feuchtigkeit im jährlichen Mittel von 79 . Eine Vergleichung mit südlicheren klima⸗ tischen Kurorten ergiebt: Vevey: Winter 4 1,8 C, Frühling 4 8,1 C, Sommer 4 15,0 C., Herbst 4 8,5 C., mittlere Temperatur 4 8,46. Meran: Winter 1,5 C., Frühling 9,8 C., Sommer 4 17.38 C., Herbst 4 9,9 C., mittlere Temperatur 4 9,6 C. Venedig: Winter 3,7 C., Frühling 10,1 C., Sommer 4 118,2 C., Herbst 106 C., mittlere Temperatur Æ 104 C. Baden: Winter 4 1,36 C., Frühling 4 8,91 C., Sommer 4 16,93 C., Herbst S867 C., mittlere Temperatur 8,94 C. Wie aus dieser Ver gleichung hervorgeht, machen die klimatischen Verhältnisse Baden auch in dieser Richtung zu einem vorzüglichen Kurort, der sich anderen, weit südlicher und jenseits der Alpen gelegenen ebenbürtig anreiht. Ebenso wichtig aber tritt Baden neuerdings als Badeort in den Vordergrund durch die Eröffnung des außen und innen gleich prächtigen großen Friedrichsbades, in welchem die Fort⸗ schritte der neuesten Bäderheilkunde zur Anwendung kommen. Im Jahre 1877 wurden abgegeben: Bäder in den verschie⸗ denen Privathadehäusern 55 120, im Großherzoglichen Dampfbade

ewöhnliche Dampfbäder 2128, russische Dampfbäder 5551. In der Tre nl wurden abgegeben; Mineralwasser, Flaschen und Krüge . . Glaͤser 5399, Kuhmilch Gl. 51 764, Ziegenmilch

2160.

Von dem ‚Korrespondenzblatt des Niederrhei⸗ nischen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege“, welches von dem Sekretär des Vereins, Hrn. Dr. Lent in Cöln, re⸗ digirt wird, sind jetzt die Nrn. 4—–5 (VII. Band) für die drei Monate April bis Juni d. J. erschienen. Auch diese vorliegenden Hefte ent- halten, wie die früheren Publikationen des thätig wirkenden Vereins, eine Reihe für die öffentliche Gesundheitépflege werthvoller Aufsätze, von denen wir folgende hervorheben: Hr. Stabsarzt Dr. Meisner in Sonderburg bespricht die Ursachen der häufigen chronischen Lun en leiden in den Heeren und die Mittel zur Vermeidung derselben. Die sanitären Maßnghmen in der Stadt Duisburg nach der Ueberschwem⸗ mung von 1876 behandelt r Stadt Baumeister Schülke in Duisburg, indem er eine Anzahl Anglysen von verschiedenen Brun-⸗ nenwässern, sowie des Ruhr und Wasserleitungswassers der Stadt Duisburg nach der Ueberschwemmung von 1876 mittheilt und zur Erläuterung einen Situationsplan der Stadt Duisburg mit Bezug auf die Ueberschwemmung des genannten Jahres n, er Wasserverbrauch amerikanischer Städte ist der Gegenstand einer Ab⸗ handlung von Herrn G. Grahn in Cssen. Von dem städtischen Turnlehrer Hrn. Eicheltheim in Düsseldorf wird die Frage erörtert: zist es zweckmäßig, das Turnen auch in den Strafanstalten einzu führen und event. in welchem Umfange? Mit dem Trink⸗ wasser des Landkreises Aachen beschäftigt sich Hr. Dr. Zander in Eschweiler in einem folgenden Aufsatze, in welchem Analy⸗ sen von 160. Brunnenwässern des Landkreises Aachen gegeben werden. Der Redacteur des Correspondenz. Blatt; veröffentlicht das Resultat einer auf seine Anregung von dem Kaiserlichen Gesundheits-⸗ Amte vorgenommenen Prüfung des von dem Dr,. Eisbein in Bonn konstruirten Apparates zur Untersuchung der Milch. Weiter ent⸗ balten die vorliegenden Rummern: eine Mittheilung über Ausfüllung eiserner Oefen mit Cementfutter, Berichte aus der chemischmikrvsko⸗

ischen Unterfuchungsstation des Vereins, den aus dem Aerztlichen

Hin ne Intelligenzblatt! entnommenen amtlichen Erlaß des bayerischen Staats Mmisteriums betreffend das öffentliche Wasser⸗˖ versorgungswesen, und unter der Rubrik Literatur eine Besprechung des auf Veranlassung des französischen Ministers für Ackerbau und Handel veröffentlichten: ‚Kecuenl des traraux du Comité consul- tatif d Hygiene publique de Eren et des actes offieiels de Administration sanitaire' von Hrn. Dr. J. Kribben in Aachen.