1878 / 198 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Aug 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Nach dem des Bundesraths vom 4 Juli

Tabak⸗Enquete⸗Kommission die Aufgabe,

ber den U 9 territoriale ker. Verarbeitung und

i. Tabaks

der des

2 21 messen erach 32 entsprechen

für die Arbeiten der Komm . stellt:

Die von Seiten der Kommission zu veranstaltenden ört⸗ lichen Erhebungen zerfallen ihrer Art nach in folgende Gruppen;: 1) Sammlung des vorhandenen statistischen Ma⸗ terials, 2) Ergänzung e,. durch neue, in sämmtlichen Gemeinden vorzunehmende Erhebungen, 3) Feststellung der . e, 23 ich nicht im Wege allgemeiner Erhebungen aufklären lassen, durch besondere Kommissionen und Kommis⸗— sarien, durch Vernehmung Sachverständiger u. s. w.

Zu 1. Zum Zweck der Sammlung des . ern en Materials wird zunächst die Aufstellung folgender ebersichten in Aussicht genommen:

a. Uebhersichten über den Tabakbau, zur Feststellung der Ausdehnung desselben und des Verhãltnisses der Fläche des mit Tabak bebauten Landes zur Fläche der Acker⸗ und Gartenländereien und der Gesammtfläche, auf Grund der Tabaksteuer⸗Anmelderegister für 1878/79 und der im Jahre 1878 stattfindenden . über die landwirthschaftliche Bodenbenutzung. .

b. Uebersichten über die bei der Tabakfabrikation und dem Tabakhandel betheiligten Gewerbe, auf Grund der Erhebungen für die Gewerbestatistik von 1875 65. 238 der Protokolle des Bundesraths von 1876), zur Feststellung des Verhältnisses der Zahl der Hauptbetriebe für Tabakfabrikation und Tabaklhandel und der darin beschäftigten Personen zu den betreffenden Zahlen für sämmtliche Gewerbe, auf welche die Statistik sich erstreckt;

c. Uebersichten über die Produktion und Besteue⸗ rung des inländischen Tabaks, über den Betrag und die Veranlassung der Steuererlasse, über Ein⸗ und Ausfuhr von Tabak, über die für Tabak gezahlten Zoll⸗ und Steuer⸗ rückvergütungen c. für die Jahre 1871,72 bis 1876,77, auf Grund der betreffenden, jährlich durch die Zolldirektivbehörden aufzustellenden Uebersichten; .

d. Nachweisungen über die Kreditirung des Ein⸗ , von Rohtabak für die Jahre 1875676 bis 1877778

e. Nachweisungen des Verkehrs mit Tabak in den Niederlagen für unverzollte Gegenstände für die Jahre 18765 bis 1877, nach dem fuͤr die statistischen Uebersichten über den Niederlageverkehr vorgeschriebenen Muster.

Die Unterlagen für die zu a., d. und e. bezeichneten Nebersichten werden durch die Zolldirektivbehörden zu be⸗ affe d die Uehersichten zu h. und C. den bei dem Kaiser⸗ 2. ane chen Amt vorhandenen bezüglichen Nachweisungen zu entnehmen sein.

An das Kaiserliche statistische Amt ist das Ersuchen zu richten, die Hauptübersichten aufzustellen und zugleich mit e ,, Darstellungen über die territoriae Ver⸗ reitung des Tabakbaues und der Tabakfabrikation der Kom⸗ mission mitzutheilen.

Zu 2. Durch die zu 1 bezeichneten Ergänzungen des in der amtlichen Statistik vorliegenden Materials werden die Verhältnisse des Tabakbaues auch ohne besondere statistische Erhebungen allgemeiner Art genügend klar zu stellen sein. Ein Gleiches darf aber für den Umfang, die territoriale Vertheilung, innere Gliederung und wirthschaftliche Be⸗ deutung der Tabakfabrikation⸗ des Tabakhandels und des Handels mit Tabakfabrikaten im Reich nicht er⸗ wartet werden. Die Gewerbestatistik von 1875 konnte, dem ausgedehnten Umfange ihrer Aufgabe entsprechend die Verhältnisse dieser Gewerbszweige nicht in der erforder⸗ lichen Spezialisirung zur Darstellung bringen, und es liegt in sonstigen Publikationen kein ausreichendes Material zur Ergänzung des . vor. In dieser Richtung ist des⸗ halb die Aufstellung , besonderer Uebersichten auf Grund örtlicher, in Art der Aufnahmen für die Gewerbe⸗ statistik zu bewirkender Erhebungen in Aussicht zu nehmen: a. Uebersichten über den Handel mit Rohtabak, ins⸗ besondere über die Zahl der ,. unterschieden nach der Art ihres Geschäftes, nach der Zahl der beschäftigten Personen, der Herkunft, Bestimmung und Behandlung des Rohtabaks, dem Umsatz an Rohtabak u. s. w.

b. Uebersichten über die Tabakfabrikation, ins⸗ besondere über die Zahl und geographische Vertheilung der

abriken, deren Bedeutung nach der uh der beschäftigt en ersonen, nach den verwendeten Betriebskräften und Ma⸗ schinen, dem Kapitalwerth der Fabrikeinrichtungen, der Menge des in den einzelnen Fabriken in ben letzten Jahren ver⸗ arbeiteten Rohtabaks, ferner über die Art und Menge der in denselben hergestellten Fabrikate, über die Hausindustrie mit Tabak, über die mit der Tabalindustrie verbundenen Hülfs⸗

gewerbe, z. B. Cigarrenkisten fabrikation u. s. w. c. Uebersichten über den . mit Taba kfabri⸗

katen, insbesondere über die Zahl der Händler, die Art des Betriebes, über die Bedeutung des Handels nach der Zahl der beschäftigten Personen, über die Verbindung dieses mit anderen Geschäftsbetrieben u. s. w.

Diese Uebersichten würden das statistische Material zu

, w, zestselung der Verhetnisse, elch fich niht u 3. Zur Feststellung der Verhältnisse, welche sich ni im Wege allgemeiner Erhebungen aufklären lassen, sollen an folgenden Orten Bezirkskommissionen ein esetzt werden: I) Danzig für a. Ostpreußen und b. Westpreußen. 2 Schwedt a. G. für a. Regierungsbezirk Potsdam (ausschließli Berlin) und b. Regierungsbezirk Stettin. 3) Berlin für a. Berlin und b. Regierungsbezirk rankfurt a. O. 4) Breslau für Schlesien. 5) agdeburg für a. Provinz Sachsen und h., Herzogthum Anhalt. 6) Minden . a. Westfalen und b. Lippe⸗Detmold. 7) Cassel für a. Hessen Nassau und b. Waldeck. 8) Altona für a. Schleswig⸗Holstein und b. Lübeck. 9) Cöln für die Rhein⸗

etriebes

tung

Osnabrück für die Provinz Hannover. 11) Nürn⸗ wern rechts des Rheins. 12) Ludwigshafen für 3 13 Dresden für das ĩ

rach, u um Baden). 16) n 2 eim, Heidel⸗ berg, Mosbach (Großh

trelitz. ö . zogthu

m

welche sich diese Erhebungen er⸗ 1 herbeizuführen, demnächst aber die Zusainmenstellung er Ergebnisse vorzunehmen und die Uebersichten der Kom⸗ mission mitzutheilen. Das von den Bezirkskommissionen ge⸗ sammelte Material würde unmittelbar an dieselbe einzusen⸗ den sein. Die Kommission wird sodann in die Prüfung und Sich— des in den vorhandenen und in den neu aufgestellten statistischen Uebersichten, in den Vorlagen der Bezirkskommis⸗ sionen, in den eingehenden Denkschriften und Petitionen ꝛc. enthaltenen Materials einzutreten und dabei insbesondere zu erwägen haben, ob und bezw. in welchen Punkten dieses Material einer Ergänzung durch weitere Erhebungen im Wege des e t gn f s mit den Bezirkskommissionen, dem Reger hen statistischen Amt, den Landesbehörden, den land⸗ wirthschaftlichen Anstalten und Vereinen, den Handels- und Gewerbekammern, oder endlich durch Entsendung von Kom⸗ missarien und unmittelbare Vernehmung einzelner Sachver— ständiger vor der Kommission bedarf. .

Nachdem die Erhebungen in dieser Weise ihren Abschluß gefunden haben, wird es der Kommission obliegen, auf der Grundlage der gewonnenen Information diejenige . einer höheren Besteuerung des Tabakverbrauchs zu finden, welche

elt

erträge;

d) eine objektive Darstellung der Vorzüge und Mängel der betreffenden Besteuerungsformen, unter Berücksichtigung der in anderen Staaten gemachten Erfahrungen, verbunden mit einer eingehenden Erörterung der wahrscheinlichen Folgen der Einführung derselben auf die Erwerbs- und Konsum⸗ verhälnisse in dem Zollgebiet und in den Zollausschlüssen;

e. die Vorbereitung der dem betreffenden Abschnitt des an den Bundesrath zu erstattenden Berichs beizufügenden 1 und sonstigen Uebersichten und tabellarischen Dar⸗

ellungen.

Hierauf würde die Kommission darüber in Berathung zu treten haben, ., Besteuerungsform als die zweckent⸗ sprechendste zu beseichnen und dem Bundesrath zur Einfüh— rung im Deutschen Reich in Vorschlag zu bringen sei.

Mit der Entwerfung des über die Ergebnisse ihrer Be⸗ rathungen an den Bundesrath zu erstattenden Berichts wür⸗ den die Arbeiten der Kommission ihren Abschluß erlangen.

Nach der vom Reichs⸗Eisenbahnamt veröffent⸗ lichten, in der Ersten Beilage abgedruckten Uebersicht der Betrieb s⸗Ergebnisse deutscher . Bayerns im Monat Juli d. J. stellt sich auf den 87 Bahnen, welche in dem Zeitraume vom 1. Januar 1877 bis Ende Juli 1878 im Betriebe waren und zum Vergleich gezogen werden können: f . .

die Einnahme aus allen Verkehrszweigen im Monat Juli d. J. bei 36 Bahnen 414 Proz. der Gesammtzahl höher und bei 51 Bahnen = 58,6 Proz. geringer, als in demselben Monat des . und die Einnahme pro Kilometer im Monat Juli d. J. bei 30 Bahnen 34,5 Proz. der Gesammt⸗ zahl höher und bei 57 Bahnen 66,5 Proz. der Gesammt⸗ zahl (darunter 16 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) ge⸗ ringer, als in demselben Monat des Vorjahres; die Einnahme aus allenVerkehrszweigen bis Ende Juli d. J. bei 435 Bahnen 494 Proz. der Gesammtzahl höher und bei 44 Bahnen 50,6 Proz. geringer, als in demselben Zeitraum des Vor— ahne und die Einnahme pro Kilometer bis Ende Juli

J. bei 35 Bahnen 40,2 Proz. der Gesammtzahl höher und bei 52 Bahnen 59,8 Proz. (darunter 13 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben aten des . . Bei den unter Staatsverwaltung tehenden Privat⸗Eisenbahnen einschließlich der Chemnitz⸗ Würschnitzer Eisenbahn betrug Ende Juli d. J. das esammte konzessionirte Anlagekapital 1 242 369 800 M ö. 495 8090 M, Stammaktien, 44 596 0900 6 Prioritäts⸗ tammaktien und 789 278 g00 S6 Prioritäts⸗Ob . und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapita bestimmt ist, 4492,5g Bm, so daß auf je 1“ km 276 538 entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privat⸗ Eisenbahnen ausschließlich der Uelzen⸗Langwedeler Eisen⸗ bahn betrug Ende Juli d. J. das gesammte kon⸗

*

Ein Anlagekapital 3 osa 6g 5o 6 & 110 129 336893

maktien, 331 594 590 C. Prioritäts⸗Stammaktien und 1640969 649 M Prioritäts⸗-Obligationen) und die Länge der⸗ jenigen Strecken, für welche dieses Kapital, bestimmt ist, 11 975,05 km, so daß auf je 1 km 257 427 M kommen.

e, drr, , , von Manteuffel, General⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, ist von seiner Besitzung Topper in der Neumark hier ein— getroffen.

Der Bundesraths⸗Yevollmächtigte, Herzoglich sachsen⸗ meiningischer Staats ⸗Minister non Giseke ist hier an⸗ gekommen.

Sachsen. Dresden, 22. August. Das „Dr. J.“ meldet: Se. Majestät der gong gedenkt am 29, 30. und 31. August, sowie am 4. und 5. September den Manövern der sächsischen Truppen beizuwohnen. In der Begleitung Sr. Majestät wird sich auch Se. Excellenz der Kriegs⸗Minister General der Kavallerie von Fabrice befinden.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 22. August. (W. T. X.) Das „Armee⸗Verordnungsblatt“ veröffentlicht die Ernennung des F3M. Baron Philippovich zum Kommandanten der 2. Armee unter Verleihung des Großkreuzes des St. Leopold⸗ Ordens mit der Kriegsdekoration, sowie die Ernennung des

4 von Württemberg zum Feldzeugmeister und

ommandanten des 13. Armee⸗Corps. Ferner sind ernannt worden: FMC. Ramberg zum Kommandanten des 5., Graf Szapary zum Kommandanten des 3. und Baron Bie⸗ nerth zum Kommandanten des 4. Armee⸗Corps. Außer⸗ dem wurden 5 Generäle zu Divisionskommandanten ernannt. (W. T. B.) FMX. Baron Jovanovic meldet aus dem Lager bei Stolatz, daß am 21. d. M. die Stellungen der Insurgenten vor Stolatz nach , nigen heftigen Ge⸗ fechte durch die dritte und einen Theil der zweiten Gebirgs⸗ Brigade genommen und die Verbindung mit der in Stolatz eingeschlossen gewesenen Besatzung wieder hergestellt wurde. Soweit bisher ermittelt wurde, betragen die Verluste der diesseitigen Truppen 10 Todte und 22 Verwundete. Der Verlust des Gegners ist sehr bedeutend. Mehrere ir n,, darunter hehe Risman, Begovic, ind gefallen. Nach Nachrichten aus Serajewo fielen den Kaiserlichen Truppen bei der Einnahme Sera— jewos unter den erbeuteten Trophäen 27 Kanonen, darunter auch mehrere Kruppsche Hinterlader, sowie viele Waffen, Fahnen und eine große Menge Munition in die Hände. Der „Polit. . wird gemeldet: Aus Serajewo von gestern: Sämmtliche fremde Konsuln befinden sich unversehrt und haben dem Armee⸗Kommandanten Philippovich ihren Besuch gemacht Aus Konstantinopel: Der Abmarsch der russischen Garden beginnt erst am 27. d. Mehemed Ali Pascha ist auch mit der Mission, die Grenzregulirungs⸗ Schwierigkeiten zwischen der Pforte und Serbien und Monte— negro auszugleichen, beauftragt worden.

Schweiz. Bern, 22. August. (W. T. B.) Nach—⸗ dem die letzte zwischen dem Nationglrath und dem Ständerath in der Gotthardbahnfrage bestandene Tf ehr ihre Er— a gefunden hat, sind die gefaßten Beschlüsse vom Na— tionatrath heute in nnn, Schlußabstimmung mit 81 gegen 13 Stimmen genehmigt worden.

Frankreich. Paris, 22. August. (W. T. B.) In der bereits signalisirten Rede, welche der Minister Wad⸗ dington gestern bei dem Banket in Laon gehalten hat, gab derselbe eine Darstellung des Verhaltens der französischen Delegirten auf dem Berliner Kon⸗ en e und hob sodann hervor, das Werk des Kon⸗

resses sei bis jetzt noch vielfach der Gegenstand von

in und ungerechten Angriffen. Der Augenblick, den Ber— liner Vertrag als Ganzes zu würdigen, sei noch nicht ge⸗ kommen. Er könne erst dann eintreten, wenn der Vertrag voll⸗ ständig ausgeführt sein werde. Der Vertrag von Berlin sei das Werk einer ausgleichenden Transaktion, durch welche die Mächte, indem sie den vollendeten Thatsachen volle Rechnung trugen, die Menge der sich entgegenstehenden und bekämpfen⸗ den Ansprüche, Jiele, Rückforderungen und Gegenwirkungen auszugleichen fuchten⸗ Er (der Minister) glaube, daß der Vertrag eine billige und verhältnißmäßig dauerhafte Lösung der , rage darstelle, aber unter der Bedingung, daß er vollständig und loyal, in allen seinen Bestim— mungen ohne Ausnahme ausgeführt werde. Die französische Regierung werde in dieser Richtung ihr Möglichstes thun. Nach der Rede Waddingtons ergriff der Botschafter Graf St. Vallier das Wort und bezeichnete es als die vornehmste Aufgabe ing . in Berlin, ein gutes Einvernehmen zwischen Frankreich und Deutschland herzustellen. Er könne , , daß er bis jetzt seinen Zweck habe erreichen önnen.

Türkei. Konstantinopel, 22. August. (W. T. B.) Da die Insurgenten im Rhodope⸗Gebirge ihre Stel⸗ lungen trotz der an sie ergangenen Aufforderung nicht auf⸗ gegeben haben, so haben die russischen Truppen sie bei Kara⸗ nußlar und Akbunar angegriffen. Die Insurgenten behaupten indessen noch ihre Positionen.

Serbien. Belgrad, 22. August. (W. T. B.) Nachdem die e, . des Berliner Koͤngresses bezüglich Serbiens amtlich publizirt worden sind und eine Proklamation des Fursten offiziell die Wiederherstellung des i en angekündigt hat, begeht das Land heute die Feier seiner Unabhängigkeit.

Amerika. New⸗Orle ans, 22. August. (W. T. B.) Das gelbe Fieber hat na nn in das un tere Missis⸗ sippithal verbreitet. Die Sterblichkeit hat abermals fen . auch viele Neger sind von der Epidemie ergriffen worden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bureau. Teplitz, Freitag, 25. August, Vormittags. Die Groß—⸗ here gn badische Familie hat Sich gestern Abend von Sx. ajestät dem Kaiser und König auf die herzlichste Weise verabschiedet. Bei der Abreise , , . welche um 1119 Uhr erfolgte, waren auf dem Bahnhofe der Hofmar— chall Graf . und die Spitzen der Behörben zur erabschiedung anwesend. . . Das Befinden Sr. Majestät ist ein befriedigendes; Aller⸗ höchstdieselben werden heute Abend 8 Uhr nach Gastein ab⸗ reisen.

Wien, Freitag, 23. August, Vormittags. Wie von der Wiener Zeitung“ versicher: wird, betragen nach den bis zum 16. d. eingegangenen Berichten aller Theile der Okkupations⸗ armee die Verluste derselben 161 Todte, 676 Verwundete und 139 Vermißte; der Gesammtverlust beträgt demnach 976 Mann.

St. Petersburg, Freitag, 23. August, Vormittags. Der „Regierungsbote“ veröffentlicht einen Kaiserlichen Befehl, wonach das Verbot der Ausfuhr von Pferden aus den Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres und über die Westgrenze Rußlands aufgehoben wird. Nach einer Meldung. des „Russischen Invaliden / sind die für die Militärbezirke Ost⸗ und West⸗Sibirien und Turkestan einberufenen Ersatzmannschaften wieder in ihre Heimath entlassen worden. Zur Jurückbeförderung der zur Heimkehr bestimmten russischen Truppen sind die 3 Punkte Sebastopol, Odessa und Nicolajew ausersehen. Von dort geschieht die Weiterbeförderung der Truppen in ihre Standquartiere auf 3 Routen. Gleichzeitig erfolgt aus Sebastopol die Zurückbeförderung der türkischen Gefangenen. . Beförderung auf den Bahnen hat bereits am 16. August e.

egonnen.

Kairo, Freitag, 23. August. Der Khedive hat gestern den Beschlüssen der zur Untersuchung der Finanzlage 6 niedergesetzten Engquetekommission zugestimmt, wonach sämmt⸗ 4 9 des Khedive an den Staat zurückgegeben wer—

en sollen.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei, den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 11. August bis incl., 17 August er. zur Anmeldung gekommen: 133 K S65 Lebendgeborene, 25 Todtgeborene und 607

erbefälle.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Karlsbad, 19. August. Michael Horvath, der bedeutendste ungarische Historiker, nach Deak Abgeordneter der Pester Innerstadt, Titularbischof von Trebinje (Bosnien), ist heute hier im 89. Lebens jahre gestorben.

München, 21. August. Die „Allg. Itg. meldet: Se. Majestät der König hat den Professor der Historlenmalerei an der Münche— ner Akademie der bildenden Künste, Johann v. Schraudolph, unter besonderer Allerhöchster Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen und Verdienste auf dem Gebiete der Kunst, sowie unter , . desselben zum Ehrenmitglied der Akademie in den erbete⸗ nen Ruhestand treten lassen. Johann v. Schraudolph ist aus Oberst⸗ dorf im Allgäu gebürtig und gehört zu den geachtetsten und bedeu— tendsten Künstlern aus der Corneliusschen Zeitperiode, hat unter der Leitung des Professors Heß an der Ausschmückung der Allerheiligen Hofkirche und der Basilika in München mitgewirkt; ferner im AÄuf— trage Sr. Majestät des Königs Ludwig J. den Dom in Speyer mit Wandgemälden ausgeschmückt. Im Oktober 1849 wurde er zum Professor der Akademie in München ernannt. Derselbe ist Ritter des Verdienst Ordens vom hl. Michael und der bayerischen Krone, somi⸗ Mitglied des Naximilians⸗Ordens.

Der Erlaß, betreffend Abänderungen und Er⸗ gänzungen der Instruktion vom 2. September 1875 zur Ausfüh⸗ rung des Gesetzes vom 13. Februar 1875 über die Natural⸗ leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden vom 11. Juli 1878 ist soeben in einer Oktav⸗Ausgabe für O, 15 M in

b. Deckers Verlag, Marquardt u. Schenck, hierselbst, erschienen. Ebendaselbst ist auch das Gesetz vom 13. Februar 1875 nebst der Instruktion vom 2. September 1875 für den Preis von 0, 75 S zu beziehen.

„Neue Zuständigkeits⸗Tabellen für Verwal⸗ tungs⸗Angelegenheiten (Streit, und Beschlußsachen)“ von C. Parey, Direktor des Königlichen Bezirksverwaltungsgerichts zu Kötlin. Geheftet „50 66 Elegant gebunden gio0 M (Carl . Verlag, Berlin W., Rechts und Staatswissenschaftlicher

erlag.

Im Anschluß an die Entscheidungen des Oberverwaltungs⸗ ö und an die Organisationsgesetze der inneren Verwaltung, erausgegeben im Auftrage des Königlichen Ministeriums des Innern von M. von Brauchitsch' erscheinen obige Zuständigkeits tabellen, die gleich diesen einen wichtigen Beitrag zur Verwaltungsliteratur bilden. Neben den vorhandenen Tabellen zeichnen sich die vorliegenden wesentlich dadurch aus, daß die Streit und Beschlußsachen nicht von einander getrennt, sondern, soweit sie zusammengehören, auch in diesem Zu⸗ sammenhange und in der durch das Gesetz vorgeschriebenen Reihen folge mitgetheilt sind. Der Verfasser hat geglaubt, nur auf diese Weise von den einzelnen Prozeßarten ein vollständiges Bild von der ersten Entstehung an durch alle Instanzen bis zur letzten endgültigen Entscheidung geben zu können.

Eine solche Darstellung erschien in der Praxis vielfach als ein Bedürfniß, um über dieselben oder gleichartigen Gegenstände alles auf die Streit und Beschlußbehörden, Beschwerde⸗, Berufung und Revisions⸗Instanzen, sowie auf die Fristen Bezügliche auf einem Blatte zusammenzuhaben und um alle in derselben Prozeßangelegen⸗ heit möglichen Rechtsmittel mit einem Blick übersehen zu können.

In dieser Weise sind 50 übersichtliche Tabellen aufgestellt und war enthalten: Tabelle L XVII.: Angelegenheiten der Landgemein en und Gutsbezirke, der Amtsverbände und Kreise; XVIII XVII.:

Armensachen, Disziplinarangelegenheiten, Anfechtungsklagen, Erlaß von Polizeivorschriften, Schulangelegenheiten, Einquartierungssachen, Sanitäts , Feld., Gesindepolizei, Rechtsmittel gegen polizeiliche Ver⸗ fügungen und Zwangsverfahren; XWXVIII.—XXXII.: Jagd-, Forst⸗ Wass r., Fischerei. Polizei und DVelchangelegenhesten XXXIII. A- E.: Gewerbepolizei; WXXIV-—XLIII.: Angelegenheiten der Handelskammer, Versicherunge , Hülfskassen⸗ und Sparkassen Angelegenheiten, Bau⸗ olizei, Enteignungssachen, Angelegenheiten des Personen standes und er Staatsangehörigteit, Aufstellung der Geschworenenlisten, Steuer- und Synagogenangelegenheiten; LIV. L.: Wege polizei, Gründung neuer Ansiedelungen und Kolonien, Dismembrationen, n ,, in Angelegenheiten der evangelischen und katholischen Kirche, Lu sicht über die Verwaltungsgerichte, Perhorreseenzgesuche, Substitutionen und Kostensachen. .

Eine jede dieser Tabellen ist versehen mit dem der behandelten Sache entsprechenden Formular und mit zahlreichen erläuternden

nmerkungen aus den Motiven zu den Gesetzen und aus den Ent- cheidungen der e . Gerichtshöfe. Das Auffinden der einzelnen

aterien wird durch die Anordnung selbst und durch sorgfältig ge⸗ aer. ausführliche alphabetische und chronologische Register er⸗ ichtert.

Die besonderen Tabellen über Gesindepolizei und über die Zu⸗ ständigkeiten in Angelegenheiten der evangelischen und katholischen Kirche dürften als willkommene Zugaben bei diesem neuen Tabellen- werke erscheinen. ö

Eine soeben im Verlage von Puttkammer C Mäühlbrecht hierselbst erschienene Schrift: Die Orientfrage, beantwortet durch die Vorträge von 1855 und 1575 mit den wichtigsten amtsi⸗ Hen Urkunden von Dr. Alb. Friedr. Berner, Geheimem min Rath und ordentlichem Profe ssor der Rechte an der Üniversstät zu Berlin, befeuchtet die Ergebnifse der Berliner Kon reßverhand⸗ lungen vom Standpunkte wissenschaftlicher Forschung. Rach einem Rrientirenden Kapitel über die Bedeutung der Orientfrage und der tgatsrechtlichen Stellung Bosniens und der erzegowing, Serbiens,

ontenegros und der Moldau und Wallachel zur Türkei, erörtert

der Verfasser in den beiden folgenden Kapiteln di- Geschichte und den Inhalt des Pariser Frieden g von 1856 und die Stellung Rußlands nach dem Pariser Frieden. Das vierte Kapitel ist dem Dreikaiser. bund und dem Berliner Memorandum gewidmet, während sich das fünfte Kapital mit der Stellung der Mächte und der Konferenz in Konstantinovel beschãftigt. Der Inhalt des nächsten Kapitels bildet dann die Besprechung der letzten friedlichen Versuche und des Londoner Pro⸗ tokolls vom 31. März 1877. Die Ablehnung desselben Seitens der Pforte führte zum Kriege. Mit dem Kriege und dem Frieden von St. Stefano vom 3. März d. J. beschäftigt sich das siebente Kapitel. Die Verhandlungen bis zum Berliner Kongreß bilden den Gegenstand des nächstens Kapitels. Alsdann wird ein besonderes Kapitel dem Inhalte des Berliner Vertrageg vom 13. Juli 1878 gewidmet. Nachdem in dem Schluß⸗ Kapitel noch von dem Vertrag betreffend Cypern, vom 4. Juni 1875, die Rede gewesen, gelangt der Verfasser über den Haupterfolg des Berliner Vertrages für Europa und Deutschland zu fol⸗ gendem abschließenden Urtheil: Für Europa liegt der größte Erfolg des Berliner Friedens darin, daß eine provisorische Lösung der orientalischen Frage ohne einen Krieg der euro päischen Großmächte unter einander erreicht worden ist. Für Deutsch⸗ land aber hat dieser in seiner neuen Hauptstadt abgeschlossene Friede die Bedeutung der Inauguration von Deutschlands neu gewonnener Stellung unter den Völkern Europas. Vertreten durch seinen großen Reichs kanzler, hat Deutschland durch seine nach allen Seiten hin wirkende Thätigkeit der Friedens vermittlung der Welt gezeigt in welchem Sinne es seine wuchtige Macht zu gebrauchen Willens ist. Dem russischen Reiche war es eine Gegenleistung schuldig. Die freie, hehre, unyarteische Haltung im Mittelvunkte Europaß, die Waage der Gerechtigkeit in der Hand, das ist die ihm durch den Gang der Geschichte jetzi zue wiesene große Aufgabe.. Als Anlagen sind der Broschüre, welche als ein werthvolles Hülssmittel zum Verständniß der die Orientfrage betreffenden faktischen und rechtlichen Verhältnisse bezeichnet wer⸗ den darf, beigefügt: der Pariser Vertrag vom 30 März 1856, mit seinen drei Annexen und der Deklaration über das See⸗ recht. vom 16. April 1856; der Vertrag von St. Stefano vom 3. März 1878; weiter das Berliner Memorandum vom 13. Mai 1876 2c. ferner das Londoner Protokoll vom 31. März 1877 und endlich der Berliner Vertrag vom 135. Juli 1878.

Gewerbe und FSandel.

Inowrazlaw, 260. August. Die „Pos. Ztg.“ meldet: Das Steinsalzbergwerk ist erbohrt und befludet sich in 152 m Tiefe. Auf einer Stelle unfern von dem Bohrloch (Josefine war das Salz schon bei 139 m erreicht, der Schacht war indeß hier nicht angelegt worden, weil die Verhandlungen wegen Ankaufs des Terrains sich an dem Kostenpunkt zerschlagen. Der Schacht selbst ist, nachdem die vor drei Jahren in denselben eingedrungenen Wassermassen durch Pumpwerke ausgehoben worden waren, bis auf 142 m Tiefe abgeteuft. Von dieser Tiefe ist nun ein ea. zwei Zoll weites Loh gebohrt bis 152 m Tiefe, wo man, wie bemerkt, auf das Lager stieß. Das Abteufen der übrigen 19 m des Schachtes bis zum Lager selbst dürfte noch die Zeit von 3 bis 4 Wochen in Anspruch nehmen. Erst dann wird an die Ausbeute des Lagers gegangen werden können.

Mer seburg, 22. August. (W. T. B) In der heutigen re,, Thüringischen Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft waren 321 Aktionäre anwesend. Die ausscheidenden Mit- glieder der Verwaltung wurden mit großer Majorität wiedergewählt. Der Geschäftsbericht wurde ohne Diskussion entgegengenommen.

London, 22. August. (W. T. B) Vom Globen wird das , der drei großen Verlags⸗-Buchhandlungs⸗

irmen: Zavoir Virtue C Comp., Daldy, Jsbister C Comp. und Gebrüder Tinsley mitgetheilt.

Berlin, 23. August 1878.

Zur Wil helms⸗Spende.

In Folge unseres Aufrufs vom 29. Juni cr. und des Mahnrufs vom 13. Juli er. hat in allen Gauen Deutschlands die Sammlung für die Wilhelms⸗Spende am 20, 21. und 22. Juli er. und später stattgefunden.

Nach der Zahl der bisher bei uns eingegangenen Sam⸗ mellisten ist anzunehmen, daß ein nicht unbedeutender Theil derselben noch nicht zur Absendung gelangt ist. Da nun der Abschluß der Sammlung am 1. Septem⸗ ber er. erfolgen soll, so richten wir an Alle, welche sich an diesem patriotischen Unternehmen ee ü ft haben, das Ersuchen, dahin wirken zu wollen, daß uns sowohl die Sammel⸗ listen als auch etwa noch nicht abgelieferte Geldbeträge späte⸗ stens bis zum 31. August er., Vormittags, zugehen.

Bis zu dem letztgenannten Termine können übrigens auch noch Beiträge gezeichnet und in bisheriger Weise ab— geliefert werden.

Berlin, den 23. August 1878.

Der geschäftsführende Ausschuß für die Wilhelms⸗Spende. Duncker, . Bürgermeister.

Die verehrlichen Zeitungs⸗Redaktionen werden um Abdruck vor⸗ stehender Mittheilung gebeten.

Cassel, 253. August. (W. T. B Der Internationale Verein gegen Verunreinigung der Flüsse, des Bodens und der Luft wird hier am g. und 16. September seine zweite Versammlung halten. .

Stockholm, 20. August. In der heutigen ersten Sitzung des internationalen Kongresses für die Reform des Gefängnißwesens verlaß zunächst Dr. Wines einen im Auf⸗ trage der permanenten Kommisston verfaßten Bericht über die während der ö , . sechs Jahre im Gefängnißwesen in den verschiedenen Ländern Europas und den Vereinigten Staaten vor⸗ 1 Verbesserungen und den damit in Verbindung stehenden

. Veranstaltungen für die Erziehung armer oder verwahr⸗ ö. g ö Nach Beendigung des Vortrages wurde die Sitzung geschlossen.

Folgende Staaten und Landestheile sind durch '. Delegirte auf dem Kongresse vertreten; . Dänemark, Finnland, Frank⸗ reich, Niederland, Italien, Kroatien mit Slavonien und Dalmatien, Norwegen, Oesterreich, Preußen, Rußland, Schweden, Schweiz, Ungarn, Nordamerika und Neuseeland. Dle Anzahl sämmtlicher Theilnehmer am Kongresse, worunter u. A. alle Gefaäͤngniß⸗Direktoren Schwedens sich befinden, beträgt heute 205.

Der Kongreß wird in drei Sektionen arbeiten, nämlich einer für an ,,, einer für Verbesserungsanstalten und einer für präventive Institutionen. Im Ganjen kommen 16 Fragen zur Dig kussion. Die Frage wegen Errichtung einer anenten internatio⸗ nalen Kommission für das e, , ,. in den vorbereitenden Sitzungen von den offiziellen Delegirten ein . erörtert worden. Man war der Ansicht, daß dabin zu streben 4 daß die Beschlüsse dieser Kommission von densenigen Regierungen, deren Delegirte an . Gaffung derselben Theil genommen, für offiziell bindende erklärt würden.

Am Freitag veranstaltet König Oscar fär die Kongreß—= Mitglieder auf Drottningholm eine größere Festlichkeit, wozu Se. Majestät eigens aus Christianig hier herkommen wird.

In Verbindung mit dem Kongresse ist eine Aus stellung von Fabrikaten veranstaltet, welche in den 6 chen, norwegischen, dänischen und finnländischen Gefängnissen herg t wurden.

(Allg. Corr.) Aus der Kapstadt wird unterm 24. Jali meldet: Die Table Bai wurde von dem heftigsten Sturme gesucht, dessen man sich seit 1865 erinnert. Er begann aas dem Nordosten, am Donnerstag, den 18 ds., dauerte den ganzen und nahm in der Nacht den Charalter eines Orkang an. Früh am Morgen des 19. d. M. wurden die Barke Caledonia, die bier in leckem Zustande eingelaufen war, sowie die Brigantine Iran, welche nach Mossel Bai unterwegs war, ans Ufer getrieben. Es wurden alle Anstrengun zur Rettung der an Bord Befindlichen gemacht, aber 6 Kapitän und drei Matrosen der Barke ertranken dennoch. Das Un⸗ wetter mäßigte sich während des Tages, nahm aber in der Nacht wiederum an Heftigkeit zu, und ungefähr um 7 Uhr Morgens, am 20. riß sich die Barke Redbreast' von ihrem Anker los und wurde ans Land getrieben. Die ganze Mannschaft wurde gerettet, Den ganzen Tag über wüthete der Sturm mit mehr oder weniger Stärke und erreichte am Sonntag, den 21., seinen 6 Zwei Barken eine amerikanische Etta

ring“ und eine französische ‚Neril ! wurden in großer Gefahr schwebend beobachtet. Der Regenfall während der letzten zwei Monate war ein solcher, der jeden vorherigen gleich langen Zeitraum über⸗ trifft. In vielen Theilen der Kolonie sind durch die dadurch ver⸗ ursachten Ueberschwemmungen große Beschädigungen verursacht wor- den. Es ist hier die Nachricht eingelaufen, daß eine Strecke von drei Meilen der Erdwerke der Eisenbahn durch das Breda Thal voll⸗ kenn are pat wurde, wodurch der Verkehr mit Worcester unter⸗ rochen ist.

Nachrichten aus Bädern und Kurorten.

In Badenweiler hat sich im abgelaufenen Monat die Zahl der Fremden bedeutend gesteigert, so daß der Fremdenverkehr dleses Jahres dem der letzten Jahre gleichkommt, wie die folgende Ueber- icht darthut. Es belief sich: h der Fremdenbesuch (angekommene

remde) am 7. August 1875 auf 2230 Personen, am 5. August 1876 auf 2140 Personen, am 7. August 1877 auf 1876 Personen und am 7. August 1878 auf 2130 Personen; 2) die Zahl der anwesenden Fremden am 13. August 1875 auf 853 Personen, am 6. August 1875 auf 828 Personen, am 7. August 1877 auf 688 Personen, am 8. August 1878 auf 831 Personen. Hierbei ist noch hervorzuheben, daß die Zahl der in den benachbarten Orten Oberweiler, rieb erreliet und Schweighof befindlichen Fremden . herabgegangen ist, daher in diesem Jahre Badenweiler stärker als früher an den vorerwähnten Zahlen betheiligt ist.

Bad Weil bach. Die 2 der diesjährigen Saison ist nun überschritten und ein Urtheil über das Ergebniß derselben gestattet. Leider können die diesjährigen Frequenzverhältnisse ebenso wenig wie die vorjährigen als befriedigend bezeichnet werden. Und doch nimmt Weilbach durch seine altberühmte alkalische Schwefelquelle sowohl als auch durch seine neuen vortrefflichen Einrichtungen für Bäder und Inhalationen jeder Art für die Behandlung der Hals- und Brustkatarrhe, Engbrüstigkeit, Lungen krankheiten u. f. w. unbestritten einen der ersten Plätze ein und wird in dieser Beziehung kaum von einer anderen Schwefelquelle Deutschlands und der Schweiz über- troffen. Dabei bietet der Aufenthalt zu Weilbach, trotz der isolirten Lage des Badeortes, genug an Ahwechselung und Unterhaltung. Die Nachmittage können zu den lohnendsten Ausflügen nach Frank⸗ furt a. / M., Homburg v. d. H., Soden, Mainz, Wiesbaden u. s. w. verwendet werden, An Ort und Stelle hat die Königliche Verwal- tung des Bades für Zerstreuung und Unterhaltung der Gäste auß⸗ reichende Fürsorge gefroffen

Der Besuch des Bades Soden ist in den letzten Jahren ein weit geringerer, als früher. Bis zum 1. August d. FJ. wurde Soden von 1894 Fremden besucht. Das Hauptkontingent zu den Bade⸗ ginn stellt Norddeutschland. Soden ist gegen alle Nord⸗ und

ordostwinde durch die 3 Terrassen des Taunusgebirges geschützt. Durch seine m,, reine, milde Südluft, gepaart mit kräf⸗ tigender Bergluft, ist Soden ein vorzügliches Heilbad für Lungenleidende, Halsleidende, sowie für mit Asthma Behaftete. Ven den 25 verschiedenen Heilguellen werden Nr. 1 (Milchbrunnen), Nr. 3 (Warmbrunnen), Nr. 4 (Soolbrunnen), Nr. 6 (Schwefel⸗ brunnen), Nr. 18 und Nr. 19 (Champagnerbrunnen) zum Trinken von den Leidenden nach ärztlicher Vorschrift benutzt. Nr. 5 (Sauer brunnen) liefert ein bei den Einwohnern des Orts fehr beliebtes Trinkwasser. Die Eisenbahn bringt die Fremden binnen 12 Minuten nach Höchst, wo im Main Flußbäder zu haben sind. Soden ist durch die Cisenbahn mit Wiesbaden (1 Stunde), Mainz (; St.). Biebrich, Rüdesheim, Frankfurt 4. M. (25 Min ), Homburg ( St) in Verbindung gesetzt. Selbst eine Tour nach Ems, Worms, nach dem Niederwald oder Nassau (Steindenkmal) ist ganz bequem in einem Tage zu machen.

Wetterbericht vom 23. Angust 1878. 8 Uhr Norgens.

Barometer auf

O Gr. n. 4. Meeres- spiegel reduce. in Millimeter.

760,5 O., leicht 762, 0 still

I600 8till

I55, 9 N. mässig 755,5 WNVW., still 758,5 S., still I609.3 NO., mässig 750,5 SSV. schwach 756, 4 O., leicht 761 3 OS80., still 761,3 OS0O., schwach I62,1 S8. , still 763,2 still

761.7 O0 NO., still 752,9 SS V., still 755,0 S., Jeicht 755.3 O., leicht 757,4 O., leicht 758, d NNO., leicht 759,2 S0O., mässig 761, 1 O. schwach I623 Ro., leicht 760,9 S0. , still 763,7 O., leicht

Temperatur

Stationen. Wind. Wetter. in oO Gelsius.

Aberdeen Kopenhagen

Stockholm.. Haparanda Petersburg Moskau...

wolkig) heiter heiter halb bed. halb bed. wolkig Regen?) bedeckt?) wvolkig halb bed. halb bed. ꝙ) heiter] . 2

Swinemünde Neufahrwass. Memel...

K Crefeld . Karlsruhe. Wiesbaden Cassel .... München. Leipzig.. Berlin.. Mien, Breslan..

halb bed bedeckt bedeckt Regen bedeckts) wolkig

heiter 14,4

) Seegang leicht. N Seegang mässig. *) Ziemlich grobe Sec. Dunstig. 6) Nachts a. c) Nachts Thau. ) Seegang leicht, früh leichte Regenschauer. 3) Fräh Regen. ̃

Anmerkung. Die Stationon sind in 3 Gru 9 I) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Os a. ) Mittel. europa südlich dieser Küsten zone. Innerhalb jeder Gruppe ist die Reihenfolge von West nach Ost eingehalten.

Uebersicht der Ritternung.

Das barometrische Minimum liegt über Gornwalles und verur- sacht schwachen Südwest im Kanal und mässigen bis steifen Ost- vind im übrigen England. In Centraleuropa ist das Wetter ruhig nud im Osten heiter, im Rheingebiet hat sich jedoch mit stark fallendem Barometer und Erwärmung rübung ünd ste len weise

eingestellt. Reiehliche Regen sind am Kanal und in Sad- Irland gefallen. Deutsche Seewarte.