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of. Dr. Dobbert. Erste un . S5) Big , , tensta r — . — ü eg , Gan nabend
in den Museen. — Nationalökonomie: Dr. Meyer.
S.) Montag t — 5, Donnerstag 4 —5. (S. S.) Mon⸗ C5, Donnerstag 4-5. Gewerbliche Gesundheitspflege: Sa⸗ niläts⸗ Rath Dr. Reincke. (W. S. u. S. S) Montag 5— 7, Donnerstag 5— 6. — Gewerbliche Gesetzgebung: Dr. jur. et phil. ilse. B. S. u. S. ** Donnerstag 5 -= 7. — Privatdozenten: 64 Analysis. (W. ee der höheren Geometrie: (S. S Dr. Reichel. (W. S.) Dienstag 4 — 65. (S. S.) Dienstag 3—. Seminar für praktischen Maschinenbau: Ingenieur Brauer. (W. S. u. S. 3 r 24. — a. Eisenkonstruktionen für den ochbau mit besonderer Berücksichtigung der Eisenbahnhochbauten und ür den Wasserbau: Regierungs⸗Baumeister Landsberg. 48.5 öchentlich zwei mal zwei Stunden. b. Baumechanik mit besonderer Rücksicht auf die Praxis: Regierungs. Baumeister Landsberg. (S. 8 Wöchentlich zwei mal zwei Stunden. — Anwendungen der Ri keitslehre n. besondere Probleme des Maschinenbaues: Ing. ö. (W. S. u. S. S.) Wöchentlich zwei Stunden. — 6 Eisenbahn⸗Baumeister a. D. Wolff. (W. S. u. S.) Wöchentlich zwei Stunden. — Theorie der Raumkurven und Flächen unter Anwendung der Methoden der darstellenden und . Geometrie (Vortrag mit Uebungen): Dr. Bu ka.
S. u. S. S.) Dienstag 3— 4, Sonnabend 2 — 4. — Ausge⸗ wählte Kapitel aus dem Gebiete der physikalischen Chemie: (W. S) Anorganische Farbstoffe: S.) Dr. Philipp. (W. S) Dien tag 5 -= 6. (S. S.) Freitag 5 —5. — Die Fortschritte der chemi⸗ schen Technologie (verbunden mit einem Colloquium): Dr. Weyl. (W. S. u. S. S.) Wöchentlich 2 Stunden. — Die Wärmetechnik: Dr. Weyl. (W. S. u. S. S.) Wöchentlich? Stunden. — Technologie des Glases und der Thonwaaren mit Bezug auf das Kunstgewerbe: Dr. Biedermann.
W. S. u. S. S). Wöchentlich 2 Stunden. — PYraktische Arbeiten n den Werkstätten der Gewerbe⸗Akademie täglich unter der be⸗ sonderen Leitung des Werkstättenvorstehers Professor Consentius und der Meister, wird hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Immatrikulation am 7. Oktober d. Is. beginnen und mit dem 17. dess. M. schließen.
Die Gesuche um Aufnahme als Studirender bezw. Hospitant müssen in der Zeit vom 1. bis Ende September d. Is. an die , , Direktion — C., Klosterstraße 35, — eingesandt werden.
Dem desfallsigen Gesuche um Aufnahme als ordentlicher Stu⸗ dirender ist das Reifezeugniß eines Gymnasiums, einer Realschule oder einer reorganisirten Gewerbeschule beizufügen. Für die Auf⸗ nahme in die Anstalt ist von den Studirenden eine Gebühr von 30 „ und von den Hospitanten eine solche von 20 ½ zu erlegen,
Das Honorar fur die Vorlesungen, Uebungen und praktischen Arbeiten in den Laboratorien wird halbsährlich im Voraus entrichtet . wf e mn der wöchentlichen Unterrichtsstunden in dem Halb⸗ ahr bestimmt.
Bei Studirenden ist die Stunde für , halbjährlich mit 3 M, für Uebungen mit 2 , bei Hospitanten die Stunde für Vor⸗ träge mit 4 M und für Uebungen mit 3 M zu berechnen.
Außerdem sind für die Theilnahme an den praltischen Uebungen im Laboratorium 75 S, für die Theilnahme an den physikalischen Uebungen 15 ½ und für die Theilnahme an den praktischen Arbeiten im photographischen Atelier für jede wöchentliche Stunde 6 „S für das Semester zu entrichten.
Das Studienprogramm wird dem Gesuchsteller gegen portofreie Einsendung von 80 3 in Postmarken unter Kreuzband übersandt.
Berlin, den 23. August 1878. Der Direktor der Königlichen Gewerbe ⸗Akademie. In Vertretung: Aronhold.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 29. August. Sr. Majestät dem Kaiser und König bekommen, wie „W. T. B.“ aus . meldet, die dortigen Bäder, wie in früheren Jahren,
ehr gut.
3. erfrischende Alpenluft hegünstigt bei der guten Witte⸗ rung die Rekonvaleszenz Sr. Majestät ungemein.
— e. Majestät die Kaiserin⸗Königin ist estern Abend, von Salzburg zurückkehrend, über Schloß rauchenwies, wo Allerhöchstdieselbe Se. Königliche Hoheit den
Fürsten von Hohenzollern besuchte, in Coblenz eingetroffen.
Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing gestern Vormittag den Flügel⸗-Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Oberst⸗Lieutenant von Winterfeld, nahm dann die Vorträge des Civil⸗Kabinets, des Finanz Ministers und des Ministers des Innern entgegen und ertheilte Nachmittags dem Hofprediger Rogge eine Audienz.
Gegen 31 / Uhr begaben Sich die gin Herrschasten zum Diner bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl nach Glinike.
— Das Staats⸗Ministerium trat heute zu einer Sitzung zusammen.
— Der IV. Senat des Ober⸗Tribunals hat in seiner Sitzung vom 23. Mai 18758 entschieden, daß betreffs der An⸗ meldefrist der Appellation allein das Datum der ge⸗ richtlichen Präsentation der Anmeldeschrift maßgebend ist; nur wenn der Beweis erbracht werden kann, daß durch das Versehen der betreffenden Gerichtsbeamten eine Verzöge⸗ rung der Empfangnahme des Schriftstückes eingetreten sei, so . das Datum des , als entscheidend zu erachten. Einen solchen Beweis liefert nicht der Postausgabe⸗ stempel allein, da die wirkliche Ausantwortung an den betref⸗
r an n einem Lersehen der Post
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und Fürsil urg⸗rudolstädtis. von 6 nd von hien .
— Der bisherige Kreisrichter Ascher zu Züllichau ist * nr . ernannt und wird im Kollegium der . ichen General⸗Kommission zu Münster be⸗
3 Dekonomie⸗Kommissions⸗Rutß Baumann zu Wesel ist in den Ruhestand versetzt worden. ꝛ
— S. M. S. gedeckte Korvette , 19 Ge⸗ schütze, Lomdt. Kapt. z. S. von Wickede, ist am 13. Juli cr. in die ee, r, n. eingelaufen, am 16. vor Puntac Arenas zu Anker gegangen und beabsichtigte am 17. oder 18. Juli die Reise nach Santa Cruz fortzusetzen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 28. August. (W. T. B.) Seit gestern sind keine weiteren Nachrichten vom Okkupa⸗ tion s⸗Schauplatze hier eingetroffen. Nur die 20. Truppen⸗ Division hat in gänzung früherer Meldungen berichtet, daß unsere Verluste bei Doboj am 23. August 4 Todte und 15 Verwundete und am 26. August 2 Todte und 21 Ver⸗ wundete betragen haben. Von den letzteren sind inzwischen drei Soldaten ihren Wunden erlegen. — Die „Pol. Korresp.“ veröffentlicht folgende . aus Konstantinopel von . Die Pforte hat über die Ausschreitungen der albane⸗ rn Liga in Prizrend Nachrichten erhalten, wonach diese Liga nicht allein die muhamedanische Bevölkerung zur Erhebung treibt, sondern auch die regulären türkischen Truppen zum Abfall von ihren Fahnen und zum Uebertritt zu den Auf⸗ ständischen verleitet. In den an Novibazar grenzenden Distrikten herrscht große Aufregung.
— Ueber die Operationen der Okkupationstruppen in Bosnien und der Herzegowina schreibt die „Wiener Abendpost“ vom 27. d.:
„Die nach der Besetzung von Mostar auf dem herzegowinischen und nach der Einnahme von Serajewo auch auf dem bosnischen Okkupationsgebiete eingetretene Unterbrechung in der Vorrückung der K. K. österreichisch'ungarischen Truppen hält auch zur Stunde noch an. Der Stillstand in der Bewegung ist jedoch nur ein scheinbarer und äußert sich lediglich nach der Richtung der nächsten Operations⸗ obsekte. Thatsächlich sind die Kaiserlichen Truppen auf beiden Okkupationsräumen in voller Thätigkeit, denn es gilt jetzt vor Allem die Sicherung des Erworbenen, die e fn, einer intermediären Basis in der Herzegowing und in Bosnien selbst. Im Gebirgskriege gehört der Schutz der Bewegungs⸗ und Verbindungslinien zu den schwierigsten, die volle Aufmerksamkeit der Generale und die auf⸗ reibendste Thätigkeit der Truppen erheischenden Aufgaben. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Vertheidiger des Landes die Fak⸗ foren seiner Kraft aus der Schilderhebung der Bergbewohner selbst
zieht. Die mindestens dreißig Nizam⸗ und Redif⸗Bataillone zählende
und von einer guten Artillerie unterstützte reguläre Truppe bildet den Krystallisationskern, an welchen alle Ellemente des Widerstandes naturgemäß anschießen. In der Front geschlagen, werfen sich die durch die Stöße unserer Brigaden bei Kosng, Jajce, Scheptsche, Busowatscha und Serajewo zersprengten feindlichen Abtheilungen in Schaaren von lockerem taktischen Verbande auf unsere Flanken und Nachschubslinien. Sie könnten da die Verpflegs⸗ und Schlachtvieh⸗ Kolonnen bedrohen, die Reserve⸗Anstalten beunruhigen, wenn wir die Operationslinien verlängern wollten, ehe noch ausreichende Bürg⸗ , . gegen den Eintritt der angedeuteten Eventualitäten geschaffen wurden.
Den ,, Beobachter kann daher die adoptirte methodische, systematische, langsamer, aber unentwegt dem letzten Ziele zustrebende DOperationsweise nur mit Beruhigung erfüllen. Sie allein bietet die Garantie des bleibenden Erfolges im Gebirgskriege. Der größte Theil von Nordtirol war 1703 schon in den ersten 10—12 Tagen der bayerisch französischen Invasion von den feindlichen Heersäulen überschwemmt. Kufstein, Rattenberg, Hall, ja die Landeshauptstadt Innsbruck selbst und die Grenzpässe von Scharnitz, Luetasch. Ehren⸗ 51 befanden sich in der Gewalt des Kurfürsten Max Emanuel. Geblendet von solchen Erfolgen, ließ er in Einem Zuge seine Ba⸗ taillone über den Brenner ruͤcken; ja seine Streifpartien beunruhigten selbst Sterzing. Diese Ueberstürzung war aber auch das Verhängniß des Kurfürsten. In seinem Rücken erhob sich das Volk des Inn⸗ und Ziller⸗“, des Stubayer⸗ und Lechthals und wenige Wochen später stand kein Bayer und kein Franzose mehr auf Tiroler Erde.
Solchen Rückschlägen kann im Gebirgekriege nur durch eine schrittweise Besetzung des Landes . werden. Nach jeder ge⸗ wonnenen Etappe . diese in den Flanken gegen alle Zufälligkeiten sicher zu stellen. Wie es scheint, sind im Haupfquartier zu Serajewo diese Erwägungen die maßgebenden, daher der scheinbare Stillstand, der, wie aus den heutigen Mittheilungen hervorgeht, keineßwegs die Entsendung von Streifkommanden und Sicherungs⸗Abtheilungen, selbst auf un en Entfernungen von Mostar, Serajewo und Ban⸗ jaluka, ausschließt. Die erwähnten Mittheilungen illustriren zur Genüge die erfolgreiche Thätigkeit dieser Streifkommanden.
ndererseits ist es wieder sehr erklärlich, daß die Führer der Aufständischen Alles aufbieten, um auf unsere iar und rückwärtige Verbindung zu drücken. Dort allein können sie hoffen, irgendwelche Partialerfolge durch Ausnützung ihrer vorhin geschilderken natür⸗ lichen Vortheile zu erringen. Dem Angriffe auf die halbreisförmigen — 1 des Grafen Szapary zunächst der Begleitungshöhen der Bosna bei Doboj vom 22. d. M. ist daher am 26. d. M. ein neuer gf lg Derselbe scheint jedoch nach der vorliegenden Meldung des Dihpisions⸗Kommandos mit en erf Kräften unternommen worden ju sein. Daß auch dieser Angriff von unseren Truppen zurückgewiesen wurde, ist selbstverständlich.“
est, 27. August. (W. 3.) Der Honved⸗Minister von Szende hat * ern in Vertretung des Ministers des In⸗ nern gegen den Vizegespan des Pester Komitates wegen seines Verhaltens in der Vorspan naffaire das Disziplinar⸗ verfahren eingeleitet und denselben vom Amte suspendirt. Obergespan Graf Stephan Szapäry wurde mit der Durch⸗ n, der auf die Beistellung des Vorspanns und der Fuhr⸗ werke bezüglichen Verordnung betraut und hierzu mit den nöthigen außerordentlichen Vollmachten bekleidet. =. 29. August. (W. T. B.) Das „Amtsblatt“ ver⸗ öffentlicht eine von ,, Mitgliedern des Kabinets kontrasignirte Königliche 4 wonach einzelne , der 83. Hon ved⸗Infanterie⸗Brigade während der Besorgung des internen Sicherheitsdienstes in den Grenz⸗ distrikten zeitweilig auch außerhalb der Grenzen der unga⸗ rischen Kronländer verwendet werden können.
Schweiz. Bern, 27. August. (N. Zürch. Ztg) Durch ein Kreisschreiben des Bundesrathes . die
Gotthardkan tone Beschi einer Konferen
den 2. 6 um die Verthe .
14 2 — 9 —w— . ie ngen, effend nza dos
der pr le n, Subventionen, .
Großbritannien und Irland. London, 28. August.
W. T. B.) Wie dem Reuterschen Bureau“ gemeldet wird,
ben in Folge der Vorstellungen des Gouverneurs von
rapezunt, des Patriarchen und des englischen Konsuls die Lazen ie,. der Besetzung Batums durch die Russen keinen Widerstand entgegen zu setzen. — Lord n, . ell Ciberahl) ist an Stelle Lorne's mit 1462 Stimmen zum Mitgliede des Unterhauses für Argyleshire gewählt worden. Oberst Malcom (konservativ) erhielt 110 Stimmen.
— (Allg. Korr) Aus Larnaca auf Eypern meldet der Spezial⸗Korrespondent des Reuterschen Bureaus unterm 25. d. M.: „Samir Pascha hat sich an Bord des Pelican“ eingeschifft, um mit mehreren anderen ottomanischen Funk⸗ tionären nach Konstantinopel zurückzukehren. Die wenigen türkischen Beamten, die noch auf der Insel bleiben, werden allmählich durch Engländer ersetzt. ie letzte Abtheilung indischer Truppen segelt morgen ab. General Watson, der anfänglich zum Gouverneur von Larnaca designirt war, ist auf Urlaub nach England zurückgekehrt.“
Eine sorgfältige Inspektion der Küste Cyperns hat zu der der g. geführt, daß n a der künftige Hafen der Insel sein müsse. Der Generalstab der Flotte hat, dem Standard? n. demnach die Weisung erhalten, eine detaillirte Inspektion des Hafens von e m st⸗ vorzunehmen und über dessen Eigenschasten einen Bericht zu erstatten.
Der Spezial-Korrespondent der Daily⸗News“ auf Cypern hält seine unlängst gemachten Angaben über die unter den europäischen Truppen daselbst herrschenden Krankheiten aufrecht und macht seine Gewährsleute namhaft.
Frankreich. Paris, 27. August. Das „Journal officiel“ veröffentlicht die von dem Marine⸗Minister ver— sprochenen näheren Aufschlüsse über die ersten Anfänge des , in Neucaledonien. Dieselben auten:
Am 19. Juni wurde ein Ansiedler, Namens Choene, der sich geweigert hatte, dem Stamme Dogny ein bei ihm lebendes Kanakenweib auszuliefern, an J, . und getödtet, sein Eigenthum geplündert und seine Familie ermordet. Nach diesem Racheakte rührte sich der Stamm nicht mehr, und man konnte 1 es mit einer vereinzelten Bewegung zu thun zu haben.
m 21., 22. und 23. Juni verhaftete man die Häuptlinge des schuldigen Stammes, um durch sie der Mörder habhast zu werden, und in der Nacht vom 24. zum 25. begann das Ge⸗ metzel in Foa, von Dogny ab die Straße von Kanala nach Teremba. Die Stämme, welche die Dörfer Moindu, Momea, Farino, Pocquereux, la Foa, la Uameni, das Thal von Thio, Duluparĩ la Uenghi bewohnen, erhoben sich gleichzeitig. In der Nacht vom 25. ermordete man die Familie Boizot in Dogny und die Gensd'armen in la Foa, 14 kim davon. Am Morgen des 25. erreichten die Aufrührer Teremba, 18 km nördlich von Foa. Am 26 dauerte das Morden in la Uameni, in Ua⸗Tom, in Bulupari und am Eingange des Thiothals fort. Die Ein⸗ eborenen schienen einem bestimmten Plane zu folgen, denn der
ufstand ging von mehreren Herden aus. Die Kanakenbanden lösten einander ab; die ersten überrumpelten die Ansiedler und machten sie nieder, die zweiten plünderten, die letzten voll⸗ endeten das Werk der Zerstörung, indem sie die Meiereien und Behausungen niederbrannten. Der Widerstand Chäne's gegen die Forderung der Kanaken war der Vorwand der ersten Verbrechen gewesen, dem ganzen Aufstande scheint aber ein vorgefaßter Plan zu Grunde zu liegen. Die Theilnahme Atai's, des einzigen Kanakenführers, der sich zu allen Zeiten gegen unsere Herrschaft aufgelehnt und deshalb schon mehrere Strafen ausgestanden hatte, beweist, daß man . ausging, die Eingeborenen der Insel zu einer allgemeinen Erhebung zu verleiten. Indeß fand dieselbe nur in einem ziemlich beschränk⸗ ten Kreise Anklang. In den ersten Augenblicken hieß es, die Stämme von Mont⸗d'Or hätten sich erhoben und die von Honaillon und Pomerilhuen nähmen an dem Aufstande Theil. Dem war indeß glücklicherweise nicht so; nur eine gewisse Gährung war unter den Eingeborenen zu beobachten. Auf der anderen Seite haben sich die Stämme von Kanala unter ihren . Kake und Gelima gleich in den Augenblicken der Erhebung zu unserer Verfügung gestellt. Hr. Servan, der Bezirksvorstand, war an ihrer Spitze. Die Regierung nahm ohne Bedenken ihren Beistand an, und einer ihrer Führer wurde in dem Kampfe gegen die von Atai befehligten Stämme verwundet.
In der Hauptstadt der Kolonie war die Aufregung groß, als die Nachrichten von dem Blutbade von Foa und Bulupari einliefen; die Bevölkerung verlangte Hei allem Vertrauen, welches sie in die von der Re⸗ gierung für die Sicherheit von Numéa ergriffenen Maß— regeln setzte, den Truppen, die bereits nach Urail und Bulupari aufgebrochen waren, aktiven Beistand zu leisten. Der Gouverneur nahm dies bereitwillig an, und ein Corps von berittenen Freiwilligen wurde * ildet, sogleich ausge⸗ rüstet und den Truppen nachgeschickt, während der „Beau⸗ temps⸗Beaupré“, die „Vire“ und die „Seudre“ die Küste entlang fuhren und überall, wo es nöthig war, Truppen⸗ abtheilungen zurückließen.
Die „Depéche“, welche in Buraks angelegt hatte, wohin viele Pflanzer gefluchtet waren, überbrachte einige; Nähere über die Begebenheiten. Danach waren in Foa die Gensd'armerie und die Kolonisten überfallen worden, wäh⸗ rend sie in Bulupari schon auf den Angriff vorbereitet, aber der i gn, unterlegen waren. .
An Beispielen persönlichen Muthes fehlte es nicht. Ein An⸗ ar Herr . der in dem Augenblicke heim kam, als eine Fran schon getödtet war, hat durch 66. muthige Vertheidi⸗ gung den Kindern und Dienstleuten das Leben gerettet und die Kanaken zurückgewiesen. Lecas, Ober⸗Aufseher des De⸗ portirtenlagers von Bulupari, hat init dem größten Nachdruck widerstanden; acht Kanaken flelen unter seinen Streichen, aber seine Frau, seine Kinder und zwei Aufseher wurden niedergemacht; mit einer letzten Anstrengung gelang es ihm, sich selbst zu befreien.
Der Gouverneur, dessen ruhige Haltung der Be⸗ völkerung, welche natürlich en gt war, allen Allarm⸗ nachrichten der Flüchtigen Glauben zu schenken, neuen Muth ö ergriff sofort entschlossene Maßregeln. Die Distrikte von Urail und Bulupari wurden in Be⸗
erungszustand erklärt und die in
geborenen sofort auf der Insel Nu internirt. Soweit reichen die ersten schriftlichen Meldungen aus der Kojonie. Durch den Telegraphen weiß man bereiks, daß der 6 ohne neue Opfer zu fordern, bewältigt worden und daß man nür noch damit beschäftigt ist, mittels einer bewaffneten Expe⸗ dition auf seine Urheber und Hauptschuldigen zu fahnden.
Rußland und Polen. St Petersburg, 29. August. 6 T. B.) Se. Majestät der Kaiser ist mit den Großfürsten rgei Alexandrowitsch und Dimitri Constantinowitsch gestern Na mittag um 3 Uhr in Luzk eingetroffen und nach der Revue über die dortigen Truppenabtheilüngen um 5 Uhr weitergereist.
Amerika. New⸗York, 28. August. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten sind im Ganzen 220 neue Erkrankungsfälle am gelben Fieber und 57 Todesfälle vorgekommen. In New⸗Orleans wurden S0 neue Fälle konstatirt.
Asien. Ching. Juni 1878. Der Nothstand in den nördlichen Provinzen Chinas, welcher in den kn Monaten seinen Höhepunkt erreicht hatte, beginnt glück⸗ licherweise sich seinem Ende zu nähern.
In Folge der zuerst Ende April, seitdem hausiger einge⸗ tretenen Regen ist die Frühjahrs- — vorzugsweise Weizen- — Ernte Nord-Chinas, mit welcher man in der Umgebung von Peking jetzt gerade beschäftigt ist, zwar etwas verspätet ein⸗
etreten, im Ganzen aber, wie es scheint, ausreichend ausge⸗ allen. Die Behörden sind deshalb gegenwärtig damit beschäf⸗ tigt, die in den großen Städten zusammengeströmten Hülfs⸗ bedürftigen nach ihren heimathlichen Distrikten zurückzubeför⸗ dern. Die Beunruhigung der Gemüther in der Hauptstadt steht auch nicht mehr mit der Hungersnoth, sondern mit Vor—⸗ ängen im Kaiserpalaste im Zusammenhang. Die Kaiserinnen⸗ Regentinnen sollen durch verschiedene Vorkommnisse und Anzeigen in große kö. versetzt worden sein. Man ließ daher den mit fremden Gewehren e, n, Theil der Kaiserlichen Garde, welche er außerhalb der Hauptstadt garnisonirt, in den Kaiser⸗Palast einrücken, eine Maßregel, welche zu den beunruhigendsten Gerüchten in der Hauptstadt Verankassung ab. Die Aufregung wurde noch vermehrt durch das plötz⸗ iche Eintreten einer Geldkrisis, in Folge deren mehrere Wechslerläden gestürmt wurden.
Zu größeren Ruhestörungen in der Hauptstadt ist es übrigens nicht gekommen. Die Regierung, aus ihrer größten Verlegenheit durch das Eintreten der Fruͤhjahrsernte und die bis jetzt günstigen Aussichten auf die Herbsternte befreit, be⸗ ont wieder sicherer und fester aufzutreten, und allgemein 3 sich eine günstige Auffassung der Verhältnisse vorzu⸗ ereiten.
Numa ansässigen
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von dem trefflichen Werke des Professors Dr. Heinrich Dernburg „Lehrbuch des preußischen Privatrechts“, (Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhaufes, 1878) welches wir bereits an dieser Stelle erwähnt haben, liegt gegen—⸗ wärtig die zweite Abtheilung des zweiten Bandes vor. Der zweite Band enthalt das dritte und vierte Buch, das erstere umfaßt das Obligationenrecht, das letztere die privaten Gewerberechte. Die Ein⸗ theilung des Obligationenrechts ist die gewöhnliche; in zwölf Kapiteln und Einhundertundzwei Paragraphen werden die allgemeinen Lehren — mit Einschluß des materiellen Kon kursrechts — behandelt; mit Para- graph 133 beginnt der zweite jetzt erschienene Abschnitt, der sich mit den einzelnen Qbligationen — den kontraktlichen und außer⸗ kontraltlichen — beschäftigt. Außer den in dem Landrecht erörterten Verträgen hat auch die neuere Gesetzgebung ECingang gefunden, insbesondere Theile des Handelsrechts, welche ihre Entstehung der späteren Entwicklung des Verkehrs verdanken, na— mentlich die wichtigen Materien der Dienstverträge, der Aktien⸗ und Versicherungs verträge, des Verlagsrechts und des Reichshaftpflicht⸗ gesetzes. Das vierte Buch enthält das literarische Urheberrecht, den Schutz von Kunstwerken, Photographien, Mustern und Modellen, das Patentrecht, den Firmen⸗ und Markenschutz.
Trotz steter Verweisung auf die bezüglichen Gesetze in den aus⸗ führlichen Anmerkungen unter dem Texte ist das verdienstliche Werk eine streng wissenschaftliche Arbeit, ein Lehrbuch und kein Kommentar. Die zu erwartende Kodifikation des deutschen Civilrechts thut demselben keinen Eintrag, zumal das bestehende preußische Landrecht die Basis der Neubildung sein wird. Ein sehr ausführliches alpha⸗ betisches Sachregister und ein Citatenregister erleichtern den Gebrauch
des Lehrbuchs.
— Das kürzlich erschienene vierte und fünfte 9 des zweiten Jahrganges dritter ß (Jahrgang XXII. der Gruchot' schen Beiträge zur rläuterung des deutschen Rechts, herausgegeben ron Rassow und Küntzel (Berlin, Verlag von en Vahlen) zeichnet sich durch besondere Reichhaltigkeit aus. eun Aufsätz⸗ gehören der Rubrik Abhandlungenꝰ an; der Titel „Aus der Praxis“ setzt die Rechtsgrundsätze des Ober⸗Tri⸗ bunals mit Bezug auf die Subhastationgordnung und die Gesetze vom 5. Mai 1877 fort und . sechszehn nz Rechts fälle; der Abschnitt „Literatur“ liefert eine zum Theil eingehende Beurtheilung von vierzehn Schriften juristischen Inhalts. Unter den Abhandlungen beanspruchen ein besonderes Interesse der — noch nicht beendigte — dem internationalen Privatrecht angehörige Aufsatz von v. Kujawa über örtliche Begrenzung der Anwendbarkeit des Rechts (Nr. 19), der Aufsatz über Antheilsrechte von Plathner (Nr. 21) und über Ausbildung der Referendarien von Rassow (Nr. 227), sowie die ebenfalls noch nicht abgeschlossenen, für die Handhabung der neuen e gelen ebung wichtigen Glossen vom Freiherrn von Bülow . Nr. 26. Die Mittheilungen einzelner Rechtsfälle aus der Praxis“ sind sämmtlich Entscheidungen des Ober ⸗Tribunals (III. Senat). — Der Abschnitt ‚Literatur' hat auch einige der deutsch⸗ österreichischen Jurisprudenz angehörige Arbeiten in seinen Bereich gezogen. , . ausführlich und anerkennend sind die Kritiken der deutschen Reichs⸗Konkurtordnung! von G. von Wilmowski, des Hiroverkehrs und des Gebrauchs der Cheks“ von Koch und des Preußischen Hypothekenrechts“ von Dernburg und Hinrichs.
Die geschickte Verbindung der theoretischen und Praktischen Auf⸗ fassung, welche den „Beiträgen“ eigen ist, sichert er gbr eine stets zunehmende Gunst und Verbreitung in dem juristischen Leserkreise. Einer besondern Empfehlung bedarf es nicht bei einem Werke, das sich bereits eine gesicherte Stellung in der periodischen juristischen Literatur erworben hat.
— Verfügungen in Grundbuchsachen' von Paul Wolff, 4. Ausgabe. Berlin, R. v. Deckers Verlag, Marguardt u. Schenck. 8. 18 Bog. geh. Preis 4 M — Seit dem . einen der dritten Ausgabe . kaum 3 Jahre verflossen, und schon hat sich die Nothwendigkeit einer Neubearbeitung des Werkes ergeben, welches in seiner heutigen Gestalt, wenn auch wenig von der früheren ab⸗ weichend, doch insofern an Vollständigkeit gewonnen hat, als es die inzwischen ergangenen ministeriellen Verfügungen, sowie die eine konstante Praxis in Grundbuchsachen anbahnenden appellationsgericht⸗
lichen Entscheidungen aufweist. Das in 14 Abschnitte getheilte, mit einem das Auffinden der einzelnen Materien erleichternden Sach⸗ register versehene Werk bejweckt, an der Hand von Beispielen den Grundbuchbeamten, sowie besonderg den angehenden Praktikern An- leitung zur Bearbeitung von Grundbuchsachen zu gewähren und ihnen über schwierige Fragen fortzuhel fen.
— Eine Geschichte der Malerei von den älte sten . bis auf die Gegenwart, herausgegeben von Alfred Woltmann, erscheint, aufs Reichste mit Holsschnitten illustrirt, im . von E. A. Seemann in Leipzig. Die Be⸗ arbeitung der Geschichte der antiken Malerei hat der Herausgeber der auf diesem Gebiete bewährten Feder von Karl Wörmann Über⸗ lassen, dessen Antheil an dem Gejammtwerke in der soeben aus⸗ gegebenen ersten Lieferung von sieben Bogen ziemlich vollständig vor⸗ 1 Das ganze Werk, in Format und Ausstattung sich genau an Lübke s Geschichte der Plastik! und dessen „Geschichte der Archi⸗ tektur anschließend, ist auf 9 bis 10 Lieferungen berechnet, die in Zwischenräumen von zwei zu zwei Monaten erscheinen sollen.
Von dem oft besprochenen, im Verlage der Gebrüder Kröner in Stuttgart erscheinenden Prachtlieferungs werke: Unser Vaterland“ liegen bereits wieder zwei neue Hefte, das 21. und 22. vor. In denselben übernimmt — nachdem L. v. Hörmann den Volkstypen und Trachten in Tirol einen interessanten Abschnitt ge⸗ widmet, — K. v Seyffertitz die Führung durch das schöne Vorarl⸗ berg, vom Seegestade durch den Bregenzerwald rheinaufwärts. Mat- thias Schmid und R. Püttner haben sich in die illustrative Aus- stattung des Textes getheilt. In wohlgelungenen Holschnitten wer⸗ den dem Leser vorgeführt: die Gebhardskapelle bei Bregenz ein Haus im Bregenzer Walde, die Brücke von Egg, Bregenzerwälderinnen, eine Vedute auf dem Wege nach Au, der Schröken, Hohenems, die Ruine Neuenburg bei Götzis, die Kirche in Rankwyl, Feldkirch, so⸗ wie Häuser an der Ill daselbst, und endlich der Eingang zum Mar- gretenkapf. Die prächtigen größeren Kunstblätter, welche diesen Heften beiliegen, stellen dar: Bilder aus der Umgebung von Bozen, Alt⸗Bregenz, Landeck und Blick auf Scesaplana von Gollafera, sämmtlich von R. Püttner.
— Bei Brockhaus in Leipzig ist vor Kurzem ein von technischen Fachzeitschriften angelegentlich empfohlenes Werkchen erschienen, be⸗ titelt: VJocabulaire technique frangais-allemand. tech- nisches Vokabular für technische Lehranstalten, sowie zum Selb t⸗ studium für Techniker, Studirende und Industrielle, von Dr. Wers⸗ hoven. In übersichtlicher, nach den Materien geordneter Dar- stellung werden darin die in den Hauptgebieten der Industrie, Technik und Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Maschinenwesen, Technolo⸗ gie, Gewerbe, Eisenbahnbau ze. vorkommenden technischen Ausdrücke deutsch und französisch gegenübergestellt. Das Werkchen wird beson⸗ ders Denjenigen willkemmen und nützlich sein, welche französische Zeitschriften und Werke technischen oder naturwissenschaftlichen In⸗ halts ohne umständliches Nachschlagen in größeren Wörterbüchern zu lesen wünschen.
— Der unter Redaktion des hiesigen Königlichen Musikdirektors Hrn. Hermann Krügar im Verlage von Fernau in Leipzig erscheinende ‚Musiker⸗Kalender“ ist für das Jahr 1879 in seinem sechsten Jahrgange erschienen. Derselbe ist geziert mit dem Porträt J. Stockhausens, dessen kurze Biographie manche interessante Mittheilungen aus dem Leben dieses bedeutenden Sängers und Diri⸗ genten enthält. Der Kalender selbst ist sehr praktisch eingerichtet. Er enthält außx dem gewöhnlichen Kalender Schemata für Stun⸗ denpläne jedes Quartals und jedes einzelnen Tages — letztere mit historischen Daten, den Geburts⸗ und Sterbetagen bedeutender Mu⸗ siker, versehen „ Hongrartabellen, Schemata zu Verzeichnissen der ge⸗ und verliehenen Bücher, Musikalien und Helder, einige Seiten Notenlinien für plötzlich auftauchende musikalische Gedanken und dann im Il. Theil einen Musikalisch⸗statistischen Wegweiser durch das ganze Musik⸗ leben Berlins (bis auf die Klavierstimmer) sowie durch die Institute und Lehrer von ganz Deuts chland und in den Hauptorten Oesterreichs und der Schweiz. Daß dabei einzelne unrichtige Daten vorkommen, ist verzeihlich, und erwähnen wir folgende, die uns aufgestoßen: Der Ge⸗ burtstag von A. B. Marx ist am 15. Mai, nicht am 27. November; Frl. Hohenschild, Gesanglehrerin, wohnt Königgrätzerstr. 5, nicht 8; das arne von Frl. Neo ist Schöneberger⸗, nicht Tempel⸗ y, er . — um für die nächste Ausgabe eine Korrektur zu er⸗ möglichen.
— Ueber die Aufgabe des Schiffes „Alert“, das, wie bereits gemeldet, in wenigen Tagen seine wissenschaftliche Forschungs⸗ reise nach dem südlichen Stillen Ocean unter der Führung des Kapitäns Sir George Nares antritt, weiß die Londoner Wochenschrift Nature“ Folgendes mitzutheilen: Seine erste Arbeit wird in einer Prüfung der Binnengewäser bestehen, die aus der Meerenge von Magellan längs der Seeküste von Chile nach dem Golf von Penas führen. Von Fidschi aus wird das Fahrzeug den südlichen Stillen Ocean kreuzen und auf der Fahrt, sovlel als mög⸗ lich, unsere Kenntniß der Hydrographie des unteren Archipelagus — der Gesellschafts⸗ und Freundschaftsinseln — bereichern. Nach einigen Monaten, die in der Nachbarschaft von Fidschi und mit der Ent⸗ deckung von Fährlichkeiten in der Straße zwischen dieser Gruppe und Neuseeland zugebracht werden sollen, wird die Expedition sich schließ⸗ lich damit beschäftigen, die Positionen der verschledenen Seen und Eilande auf der Höhe des australischen Festlandes und zwischen demselben und den Häfen des niederländischen Indien zu ermitteln und Karten davon anzufertigen. .
Gewerbe und Sandel.
Dem Geschäftsbericht der Halberstadt-⸗Blankenburger gan . für 1877 entnehmen wir nach der ‚„Magdeb. Ztg.“
olgendes:
Die Betriebsresultate des Jahres 1877 sind günstiger als alle dieienigen der Vorjahre. Nach Bezahlung der Pröoritätezinsen, in Höhe von 10 580 M6 und nach Hinzurechnung des Ueberschusses von 1876 von 11 047 M schließt die Bilanz mit einem Ueberschuß von 51 453 M ab. Die Betriebs einnahmen haben 204 234 66 be⸗ tragen. während die gesammten Betriebsausgaben inkl. der Zinsen der Obligationen sich auf 152780 Sp stellten. Die Ein⸗ nahmen sind also nach Abzug des Uebertrages vom vorigen Jahre um 35979 S6 und die Ausgaben um 6621 S höher als im Jahre 1876. Nach §. 5 der Statuten soll der Reservefonds jährlich einen Zuschuß von mindestens 2009 Thlrn,, gleich 6009 M pro Meile, gus der Betriebseinnahme erhalten. In der letzten Generalversamm⸗ lung ist zwar eine Aenderung dieser statutarischen Bestimmung dahin beschlossen, daß der fragliche Zuschuß aus den Betriebsüberschüffen und nur mit mindestens 400 n per Kilometer der Bahn zu leisten sei. Die Herzogliche Regierung hat indessen ihren Konsens zu dieser Statutenänderung an die Bedingung geknüpft, daß neben dem Re⸗ servefonds ein Erneuerungsfonds gebildet und dessen Maximal betra auf 30 000 M festgesetzt werde, während wir durch die General⸗ versammlung nur autorisirt waren, in die Bildung eines Erneue⸗ rungsfonds mit einem Maximalbetrage von 18 600 S6 zu willigen. Die gedachte Aenderung der Statuten hat da⸗ her noch nicht in Kraft treten können, und muß für das abgelaufene Betriebsjahr noch die jetzige Statutenvorschrift zur Anwendung kommen. Es wird ferner Seiteng der fee l en Regie rung an der Ansicht festgehalten, daß der fragliche jährliche 6 zu dem Reservefonds, welcher nach 8. 5 des Statutes aug der Be⸗ triebseinnahme geleistet werden soll, fur die Jahre vom 1. Juli 1873 bis ult. Dezember 1876, für welche er nicht abgeführt ist, nachträglich noch K und hat dieselbe auf unseren Antrag sich damit einverständlich erklären zu wollen, daß von . nachträglichen Prä⸗ stirung für die Zeit vom 1. Juli 1873 bis ult. Dezember 1876 ab⸗ . werden dürfe, sich bis dahin ablehnend verhalten und die Ent⸗
chließung sich bis dahin vorbehalten, daß das Ergebniß des abgelau⸗ enen Jahre 1877 vorliege. Würde die Nachzahlung fuͤr die Vergangenheit
geschehen mussen, so in minim 27 00 M per?
I. ö würde. r sha an en ten, von triebs überschusse de 1877 ad 51 423 5 a. 66 Betrag von 20
dem Reservefondg, b. und den Betrag von 24 000 M4 dem zu bilden den Erneuerung fonds zu überweisen, den Rest mit 7453 M aber für das Jahr 1878 vorzutragen, nachdem der Regierungekommissar sich damit einverstanden erklärt, und, wenn diese Verwendung stattfinde, uns seine Befürwortung zugesagt und in Aussicht gestellt llt daß die er ga ic⸗ , a2. sodann damit, daß von einem weiteren Zu⸗ chusse zum Reservefonds für die Jahre vom 1. Juli 1873 bis uit. Dezember 1877 abgesehen werde, sich einverstanden erklären, und b. auch die Forderuag, das Maximum des zu bildenden Erneuerunge⸗ fonds auf 30 O09 M zu bestimmen, fallen lassen, vielmehr die Feststellung desselben auf 24 000 M für genügend erachten, end⸗ lich auch c. die Genehmigung zur Uebertragung des Ueberschuffes von 453 M auf das Betriebsjahr 1878 ertheilen werde. Durch die angegebene Verwendung des Ueberschusses von 1877 würde die Ge⸗ sellschaft von der Nachleistung der Zuschüsse für den Reservefonds und damit von einer die Aussicht auf eine Dividendenzahlung für lange Zeit abschneidenden Last deßinitiv befreit.
— In das Handelsregister des hiesigen Stadtgerichts ist die Aktiengesellschaft Charlottenburger Ken , .,. mit einem Aktienkapital von 1600020) ½ eingetragen worden. Die Gesellschaft hat das vormals der Westẽr dar lf en H. Quistorp & Co, gehörige Wasserwerk, ferner einige Grundstücke, die ebenfalls früher der Quistorpschen Gesellschaft gehörten, in Charlottenburg und Cöpenick, sowie den am Teüfelssee im Grunewald gelegenen, zum Betriebe der Wasserwerke nöthigen Grund und Boden erworben.
Paris, 21. August. Die Patrie“ schreibt: Der Preis des Bro des ist in Cinigen Stadtvierteln von Paris gestern gestiegen, was bei der Mittelmäßigkeit der Getreideernte nicht Wunder nehmen kann. Der Ertrag der letzteren ist beinahe überall hinter den Erwartungen zurückgeblieben und weit unter einem mittel guten. Frankreich, welches schon seit einigen Jahren mehr einführt als ausführt, wird also genöthigt sein, seine Einkäufe im Auslande noch zu vermehren.
Paris, 29. August. (W. T. B. Wie der „Soir“ meldet, hätten die Censoren des Credit foneier Schritte gethan behufs baldiger Einberufung einer Generalversammlung.
Verkehrs⸗Anstalten.
In Jütland ist der letzte Pfeiler der festen Lim fjord⸗ brücke, welche von Aalborg nach Nörresundby führt, jetzt fer tig gestellt so daß man im Laufe dieses Herbstes die Brücke dem öffent⸗ lichen Verkehr übergeben zu können hofft.
— Aus Brisbane auf Queensland, vom 8. Juli, meldet die Allg. Korr.“: Von dem Besitzer der Zeitung Queensland“ ist eine Expedition zur Erforschung des zwischen Blackwall, Queeng⸗ land und Port Darwin gelegenen Territoriums (eine Distanz von 1400 Meilen) organisirt worden. Es soll hauptsächlich die Natur des Landes, sowie die Zweckmäßigkeit der Herstellung einer trans⸗ kontinentalen Eisenbahn sestgestellt werden. Die Erpedition wird am 12. d. M. von Blackwall aufbrechen.
Southampton, 27. August. Das Po stdampfschiff Main“, Kapitän J. Barre, vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 17. August von New Jork abgegangen war, ist heute 6 Uhr 6 wohlbehalten hier angekommen und hat nach Landung der für Southampton bestimmten Passagiere, Post und Ladung 8 Uhr Morgens die Reise nach Bremen sortgesetzt. Der „Main“ überbringt 136 Passagiere und volle Ladung. ö
Berlin, 29. August 1878.
Ueber die ien, Expeditionen von Schiffen aus deutschen Häfen 9 remen und Hamburg) nach den Mündungen der sihirischen Flüsse Ob und Jenissei berichtet die Wes. Ztg.“ .
Der nach dem 2b bestimmte Dampfer Neptun! ist bereits am 31. Juli Vardö passirt und dürfte seinen Bestimmungsplatz gegen Mitte August erreicht haben. Der Dampfer n r. in Be⸗ gleitung des Schleppdampfers „Moskwa“ und drei Leichter⸗ fahrzeugen ist leider im Beginne seiner Reise nach dem Jenissei mit einem norwegischen Lootsen an Bord, auf einer in den Karten nicht verzeichneten Klippe in der Nähe des kleinen Ortes Brönö an der norwegischen Küste während der Nacht vom 29. auf den 30. Juli gestrandet. Die Luiser ist allerdings später durch Hülfe der Moskwa“ und eines von Drontheim requi⸗ rirten Schleppdampfers abgekommen, mußte indeß nach Bergen zur Reparatur zurückkehren und somit die Weiterreise nach dem Jenissei der vorgerückten Jahreszeit wegen unterlassen. — Um die Expedition für dieses Jahr nicht aufgeben zu müssen, haben sich die Betheiligten sofort entschlossen, durch die Charterung eines anderen Dampfers Ersatz zu schaffen, und hat der norwegische Dampfer „Zaritza“, Kapitän Brunn, von 313 Registertons bereits am 17. August mit dem nicht beschädigten Theile der Ladung aus der „‚Luise“ und in Pegleitung der Moßkwan die Reise von Brönö aus fortgesetzt. Nach den letzten Nachrichten waren die Schiffe am 21. August Ham⸗ merfest passirt, und beabsichtigten die Kapitäne dann aus dem Por- sanger Fjord nach See zu gehen, so daß sie die Müändmna des Jenissei vermuthlich in den ersten Tagen des September erreichen werden. Es steht zu hoffen, daß diese, trotz des unglücklichen Zwischenfalls der Strandung der ‚Luise“, mit anerkennenswerther Energie aufrecht erhaltene Expedition glücklich zu Ende geführt und der Dampfer Zaritza im Herbst bock teh e ten mit sibirischen Gütern nach Europa zurückkehren werde.
, 258. August. Im Anschluß an die Naturforscher⸗ versammlung wird der ju Cöln am 1. Oktober 1877 gegründete ö Verein gegen Verunreinigung der 5 üsse, des Bodens und der Luft! am 9. und 10. Sey tember hier seine zweite Jahresversammlung halten. Die Eröff⸗ nungsrede hat ro fee Reclam (Leip 9 bernommen. Wissen⸗ chastliche Vorträge werden folgende 6 ten; 1) Ueber Nägeli's
ilz⸗Theorie: Dr. med. Kipps (Frankfurt a. M.), 2) die Medizinal⸗ , in Holland: Dr. mel. Fach linz ee 3) Ueber die zefundheitsgesetze der Schweiz: Prof. Dr. Vogt (Bern), Die Er⸗ nährungsbedürfnisse der Pflanzen und die Spuͤljauche: Prof. Dr.
eiden (Jomritz, 5) Ueber ö in Städten: Prof. Dr. Reclam (Leipzig), 6) Bericht über die Rieselfelder bei Berlin: Prof. Dr. Heiden (Pomritz), 7 Ueber die besten Mittel zur Erreichung der Vereinszwecke: Liernur (Frankfurt 4. M.), 8) Ueber Verunreinigung des Rheins: Regierungs Rath Waldorf (Coblenz) 9 Wasser⸗ gewinnung und Wasserversorgung: Hofrath Dr. Ewich (Cölm).
Weimar, 26. August. In den Tagen vom 18. — 20. Septem- ber wird hier eine von dem Vorstande des Börsenvereins einberufene Versammlung von namhaften Buchhändlern Deutsch⸗ lands und Guster?niq zusammentreten. .
Jena, 28. August. (W. T. B.) Zu dem morgen hier zusam⸗ mentretenden . Juristen tage sind bereits 6 Gäste eingetroffen. .