göniglich ayerische Armee.
bschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. 8. Au . 86 Lt. a. D., das Recht zum Tragen der
entzogen. ;
de. 18. August. Tin sch, Sec. Lt.
des 56 6. ken gehe. — . Lz u st Nachgenannte Offiziere Beurlaubtenstandes auf Nachsuchen verabschiedel, näm⸗·
! Lt. des 10. Regts,, Schwabe, See. Lt. k, Sec. Lt. des 9. Inf. Regts., Scheu, f
Lt dez 1. Juf. Regts, R oriß, Sec. Cr. des Cbev Regts., d 3 * 1 —— 2 Maassen, Sec. Lt. des 1. Fuß ⸗Art. 8
ꝛ 8. 18. Aug u st. Dr. Frank, Assist. Art n g m e rr nn auf Nachsuchen verabschiedet. XII. (xniglich Württembergisches) Armee ⸗Corps. Ernennungen, Beförderungen und .
en Heere. 76. Augu st. Völmle, Pr. Lt. im eld⸗ 5 dal . Ig, in das Fuß ⸗ürt. Bat, Nr. 13, Böttcher, ink. Br. Tig. im Fuß ⸗Art. Bat. Nr. 13, in das Feld⸗Art. Regt. 25, Sauter, Pr. * 91 y, ,. t. 9 2 r . 51 eld⸗Art. Regt. Nr. 13. Roos, .
. in das Duß· Art Bat. Nr. 13, Krüger, ennel, Hein burg, Sec. Lts. im Fuß ·˖ Art. Bat. Nr. 13, in das Feld⸗Art. Regt. Nr. 13, Sch ippert, See. Lt. im , . Regt Nr. 15, Ro ver, Sec. Lt. im Feld⸗Art. Regt. Nr. 29, in das . Bar Nr. 13, sammilich vom J. Oktober d. J. ab versetzt. = 29. August. Herjog Philipp von Württemberg, König⸗ liche Hoheit, char. Dberst la suite der Armee, à la snite des Ulan.
Regts. Nr. 19 gestellt. r iedsbewilligungen. Im Beurlaubtenstande. 25. At i. Ritzer, 8 gt. der Ref. des Inf. Regts. Nr. 125,
mit schlichtem Abschied entlassen.
Aichtamtlich es Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 4. September. Se. Majestät der e und König . wie „W. T. B.“ aus Gastein meldet, täglich Bäder, ruhen nach denselben eine halhe Stunde, frühstücken dann und gehen darauf mit dem dienst⸗ thuenden n gewöhnlich auf dem Kaiserwege
zieren. Das Diner findet täglich um 3 Uhr statt. Der e, cn Fürst von Bismarck, wurde bereits mehrere Male zur Tafel gezogen. Nach Tische unternehmen Se. Majeslck täglich eine Spazierfahrt im offenen Wagen in das 6 Thal. . ; . 1 593 Ii hrt von Gastein nach Wilhelmshöhe bei Cassel ist für die Zeit vom 10. —15. d. Mts, in Aussicht genommen, doch ist h nichts Definitives hierüber bestimmt. e
Se. Majestät tragen zwar den rechten Arm noch in der Binde, können denselben aber beim Essen und Schreiben ge⸗ brauchen. Die Wirkung des Aufenthaltes in Gastein auf das Befinden Sr. Majestät ist eine ersichtlich gute.
— Se. Kaiserliche und Königliche o heit der Kronprinz . gestern Vormittag den ortrag des Militär⸗Kabinets, ,. die persönliche Meldung des Kapitäns
Pirner, entgegen. . . 7 . Abend i . . Se Kaiserliche Hoheit zur nspizirung des J. Königlich ayerischen Armee⸗Corps nach r Die Rückreise erfolgt am Sonnabend Abend von Augs⸗ burg aus, die Ankunft in Potsdam am Sonntag Mittag.
Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Graf Otto zu k hat dem Bundesrath den , . einer Verordnung wegen Ergänzung bezw. Abänderung der Verordnung vom 16. August, 1876, betreffend die Kautionen der bei der Militär⸗ und Rarineverwaltung angestellten Beam⸗
ten, zugehen lassen. .
— Der Kaiserliche Gesandte bei den Vereinigten Staaten von Schlözer 6 mit Ablauf seines Urlaubs nach . ton zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. .
— Der Königliche Gesandte Graf von Flemming ist von einer i n ,. Urlaubsreise nach Karlsruhe zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Königlichen Gesandtschaft wieder übernommen.
— Die in der heutigen Börsn-Beilage abgedruckte tabellarische Uebersicht der Wochen ausweise der beutfchen Zettelbanken vom 23. August schließt mit
olgenden fummarischen Daten ab: Es belief sich der gesammte KRassenbestand auf S564 996 009 6 oder 1 691 000 MS weniger und der Wechselbestand auf 560 816 000 96 oder 553 000 M weniger als in der Vorwoche, während die Lombardforderungen mit 6 795 0o00 M eine Junahme um 63 900 t nachweisen; es betrug ferner der Notenumlauf 7187 873 O00. oder 6 899 000 M weniger als in der Vorwoche, während die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten im Betrage von 201 247 000 M einen Zuwachs um 2072 200 0, die an eine Kündigungsfrist gehundenen Verbindlichkeiten in Höh; von ö 84 00 e aber eine Abnahme um 691 000 6 erkennen lassen. — Bei freiwilligen Veräußerungen von Grund⸗ stücken . nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribu⸗ nals vom 27. Mai er, das Cigenthum nicht schon mit der Auflassungsverhandlung auf den Erwerber über, sondern durch die auf Grund der Auflassung erfolgte Eintra ung des Eigen⸗ thumgsüberganges in das Grundhüch, die inde en, ünmitte bar an die Auflassung sich ,, en hat. Läßt der Richter aus Nachläfsigkeit oder Unkenntniß des Gesetzes zwischen der Auflassung und der . in das Grundbuch eine ge⸗ raume Zeit verstreichen, in welcher durch irgend einen Akt ein Hinderniß, sei es für die Eintragun überhaupt, sei es für die Eintragung in dem bei Beginn des ktes vorhandenen Zu⸗ stande, geschaffen wird, so ist die Vornahme eines solchen Aktes eine ungesetzliche, aus welcher dritte Personen keine
Rechte erwarten können.
BPayern. München, 2. September. heutigen Gedenktage eines
Allg.
mückt; von der nördlichen Kup wie seit Jahren, die deutsche Tri
8 äu eranen⸗ und
Balkone des Rathhauses ertönte heute Morgen die dem
Allerhöchster Ermächtigung hat das ö Hauses und kes
tg.) Am der bedeutungsvollsten welt⸗
3 n g Ereignisse waren sämmtliche Staats: und Ma⸗
i utschen und bayerischen Flaggen ge⸗ . 39 3 9 Frauenkirche wehte,
olore weit hinaus in das
unkt der Sedanfeier wird das übermorgen in Kils Kolos⸗ eum zu veranstaltende Fest bilden, zu welchem das Pro⸗ reichhaltig, bereits festgesetzt ist. Der Kriegerverein München hält heute elt die Sedanfeier ab. Vom
Abend in der neuen
Umeister Lohmann übertragene Festmusik. — Auf Grund . ? i taats⸗Ministerium des
Aeußeren für die Konstruktion und Ausrüstung der Eisenbahnen in Bayern neue, mit den Normen hr die Konstruktion und Ausrüstung der Eifenbahnen Deutschlands übereinstimmende Vorschriften er⸗ lassen, welche am 1. Oktober d. J. in Krast treten, Sie fin⸗ den Anwendung auf die Bahnen von normaler Spurweite. Bezüglich einzelner . dieses Reglements können in Rückficht auf besondere Verhältnisse Ausnahmen statt⸗ finden; dieselben bedürfen der speziellen Genehmigung. Auf Bahnen von untergeordneter Bedeutung finden die neuen Bestimmungen keine Anwendung. — Die sechs Jäger⸗-Bataillone, aus welchen die zwei neuen Infanterie⸗ Regimenter formirt werden, haben nach Be⸗ endigung der zur Zeit stattfindenden . anöver direkt in ihre neuen Garnisonen abzurücken. Das neue 16. fn terie⸗Regiment erhält sein Regimentsstabsquartier in Passau und das neue 17. Regiment in Germersheim. — Das ge⸗ sammte Hauptquartier des J. Armee⸗Corps wird morgen, Dienstag, von hier zu den größeren Ma növern in Schwaben abgehen. ; . 2. Sentember. Der Tag von Sedan wurde in unserer Stadt auch für dieses Jahr in der seit Jahren üblichen Weise (efeiert, welche von Veranstaltung öffentlicher Festlichkeiten chsieht, die offizielle Betheiligung viel⸗ mehr auf die Beflaggung der öffentlichen Gebäude und die Klänge der Stadtmusik vom Perlachthurm beschränkt. Die Veteranenvereine der Stedt hatten sich schon den Sonntag gewählt, um die Erinnerung an das Jahr 1870 durch Kirchen⸗ parade und Besuch des auf dem protestantischen Friedhof errichteten Denkmals für üie Gefallenen sestlich zu 3. Heute hatten außer den öffntlichen Gebäuden auch die meisten Privatgebäude reichen Flagenschmuck angelegt, und Morgens und Abends erklangen, wie erwähnt, patriotische Weisen vom
Perlachthurm.
Sachsen⸗Weimar⸗(isenach. Weimar, 2. Sep⸗ tember. (Leipz. Ztg. Der Jahrestag der Schlacht von Sedan, zu dessen Ehren di Stadt ihren Flaggenschmuck an⸗ gelegt hat, ist heute durch Fottesdienst und Schulaktus am Vormittag, sowie am Abend mit einem großen Lampion⸗ und Fackelzug nach dem Watzdorflatze und mit Gesang und Rede vor dem daselbst aufgestelltun, mit Erinnerungskränzen ge⸗ schmückten Kriegerdenkmal urer allgemeinster Theil nahme fest⸗ lich begangen worden.
Neuß ä. L. Grei, 2. September. (Leipz Heute, am Sedanfeste, ind die Enthüllung des Krieger⸗ denkmals unter entsprechende Feierlichkeiten hier statt. Das Denkmal stellt die Germania har, auf hohem Piedestal stehend, mit der rechten Hand auf do Schwert gestützt, in der linken Hand die Fahne haltend.
Bremen, 3. Septemba (Wes. Ztg.) Die Sedan⸗
4 fer ein« so allgemeinen Betheiligung ver⸗ erer in sestern unt . Zum zweiten Male fand in
en, wie wohl nie zabor. a, Jahre 6h . auf dem Marktplatze statt, unter
tg.)
caanisirten Theinihme vieler Vereine und der oberen ö. 2 ee . den öffntlichen Gebäuden, vom Donitzthurme und den Zäusern weht Flaggen herab, deutsche, preußische und bremisse, das Rathhlus trug einen Schmück von Kränzen. Um 1 ÜUhr hatten . Vereins, die Schulen sich an der großen Trppe der neuen sörse zugekehrt aufgestellt. Auf dieser hatten sch die Bürgersaft, die Gewerbe- und lanbwirthschaftliche Kimmer, sowie d''teserpe⸗ und Landwehr⸗ Offiziere versammelt während Seit und Richterkollegium vom Rathhause, die Handelskammer om Schütting der Feier zusahen. Den übrigen Theil des Arktes füllte eine bunte, nach' vielen Tausenden zählende Mge.. Ein. Musikcorps stimmte das Lied: „Cin' feste Burgn, in welches die ver— sammelte Menge einfiel. Darauf zt als Festredner Hr. Pastor Thikötter an die Balustrade Freitreppe der Börse. Er gedachte in seiner Rede der überltigenden Gefühle, die uns bei der Kunde von dem Siecon Sedan ergriffen, der Hoffnungen auf eine neue rei ukunft des Deutschen Reiches, die uns erfüllt; wie leidesese Hoffnung auf den Auffchwung des religiösen und sichen Lebens unseres Volkes, feines Handels und Wöäls, seiner Gewerhe und Künste tief gebeugt sei. in klaffender Ab⸗ grund des Perderbens habe sich vans aufgethgn, wilde, gaottiose, izrtötznbe Gelee e de uns'te, whkitte de. hrungen. Angeficht der Mörderhän hie sich gegen unseren Kaiser ausgestreckt, können wir kein liches Volksfest feiern, die heutige Sedanfeier ist eine tiefer Die wehenden . nen, der Kanonendonner und Glogäng sollen uns ma nen, daß wir wieder ausziehen müsspen Feind im Innern mit den Waffen des Geistes und denhrheit zu bekämpfen; aber die Ueberzeugung soll uns nichrlassen, daß Rettung und Hülfe möglich sind. Zu Gott in wir aufblicken, daß Er uns schirme vor Verzagtheit ungffnungslosigkeit, daß Er uns lehre, die heilsamen Wege Imtehr und Beugung, der Reue und Buße zu wandel Nach Schluß der Rede ertbnte das Lied; „Nunanket Alle. Gott.“ Glockengeläute und Kanonend beschlossen die Feier, welche, vom herrlichsten Er begünstigt, zwar einfach, aber der Würde des Tages prechend war. Der Festzug bewegte sich, die Bürgerschafan, über die Qbern⸗ ö biegend, zum Kriegerdenkmal. Hierspirten sich die Kor— porationen und Vereine an dem Hühm Denkmale hinauf. Unter den Klängen der „Wacht am wurden die Kränze von den Spitzen der Fahnen abges und am Fuße des Denkmals medergelegt. Der Vo] des Kriegeryereins VDidmete hier dem Andenken der (nen herzliche Worte, und nachdem dann die Vereine abmst, hielt der Vortra patriotischer 4 die Menge noch Weile in den Wall⸗ anlagen zurück. ;
3 zweite Theil der Feier fqif dem Schützen hofe seinen Schauplatz, ber mit Flaggen, en und Vlumen ein entfprechendes festliches Gewand er hatte. Um 2 Uhr war ein Festessen, an dem an füsert Personen theil⸗ nehmen mochten. An Tafelreden verzeichnen: der
Langmut Propagandisten⸗Angelegenheiten den gesetzmäßigen Weg nehmen ale rnb sich aller besonderen, außerordentlichen enthalten.
Heer und die Flotte von Hrn. Dr. Bulle, auf die deutschen ag von Hrn. Franz Schütte; auf den Reichskanzler von
; 283 Papendieck. dem Trinkspruche folgte ein 4 entsprechender Gesang. Nachmittags füllte sich der Schützenhof mit einer unzähligen Menge, zu deren Unterhaltung die Turner durch ein Schauturnen und Gesangvereine durch Vorträge von Liedern beitrugen. Das ganze Fest hat den Eindruck hinter⸗ lassen, daß die Erinnerung an jene große Zeit, die wir am 2. September feiern, daß die Errungenschaften derselben tief im Herzen unserer Bevölkerung leben.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. September. (W. T. B.) Der Kaiser hat an den Minister⸗Präsidenten, Fürst Auersperg, ein Handschreiben gerichtet, in welchem er über die sym⸗ pathischen Kundgebungen für die tapfer und voll Hingebung kämpfenden Truppen seine hohe Befriedigung ausdrückt und den Wunsch ausspricht, daß die bestehenden patriotischen Hülfs⸗ vereine auch fortan, wie bisher, die werkthätige Unterstuͤtzung der Bevölkerung finden möchten. Zugleich wird der Minister⸗ Präfident beauftragt, diesen Hülfsvereinen die kräftigste Unter⸗ stützung zuzuwenden. Ein Handschreiben der Kgiserin an den Minister⸗Präsidenten spricht den Wunsch aus, das möglichst viel Frauenvereine errichtet werden möchten, um die verdienstvolle Thätigkeit der patriotischen Hülfsvereine zu unterstützen. Zugleich sichert die Kaiserin ihre volle Fürsorge für möglichste Förderung der Hülfsvereine zu.
— (W. T. B.) Nach Mittheilungen der „Polit. Korr.“ aus Konstantinopel hängt die beschleunigte Rückkehr des französischen Botschafters Fournier nach dort mit dem Ent⸗ schluß Frankreichs zusammen, eine energischere diplomatische Aktion zur Ausgleichung der griechischen Diffe⸗ renzen einzuleiten. — Aus Belgrad meldet die „Polit. Korresp.“, daß der Fürst Milan in Begleitung höherer Staatsdiener nach Nisch, Pirot und Vranja zu einem vier⸗ wöchentlichen Aufenthalt abgereist sei.
Schweiz. Bern, 2. September. (N. Zürch. Ztg.) Die Gotthardkonferenz war von allen betheiligten Kantonen, ausgenommen Uri und Zug, beschickt und vertheilte die Nach⸗ subvention von 2 Millionen folgenderweise: Zürich 503 000 Fr., Bern, Baselstadt, Aargau je 402 000 Fr., Baselland 61 000 Fr., Luzern, Solothurn, Schaffhausen je 50 000 Fr., . 40 9600 Fr., Schwyz 30 0909 Fr., Ob⸗ walden und Nidwalden je 5060 Fr. Nach Feststellung der Verpflichtungsscheine, welche die alte und neue Subvention umfassen, wurde beschlossen, den Bundesbeitrag, dem betreffen⸗ den Bundesgesetz gemäß, an die Kantone auszurichten.
Großbritannien und Irland. London, 4. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ läßt sich aus Konstantinopel, von gestern, melden: Frank⸗ reich habe der Pforte zu wissen gethan, daß es im Falle eines zwischen der Türkei und Griechenland ausbrechen⸗ den Konfliktes einen Angriff zur See als unzulässig betrach⸗ ten würde. — Der Ministerrath habe am Dienstag über die Aba ndegun en der mit Oesterreich abzuschließenden ee d, net bn berarhen, vie Minister seien indeß getheilter Ansicht gewesen, und werde die Berathung heute fortgesetzt werden. — Seitens der Türkei sei beschlossen worden, die durch die russischen Truppen eingenommenen Linien von den durch die Rhodope⸗Insurgenten behaupteten Positionen durch einen türkischen Truppenkordon zu trennen. = ES. C.) Der jährliche Bericht des Kontre⸗Admirals Corbett, Oberbefehlshabers im Indischen Ozean, über den Sklavenhandel in den dortigen Gewässern ist soeben ver⸗ öffentlicht worden. In dem Jahre, welches mit dem 28. Mai 1878 endete, hetrug die Zahl der an der Ostküste Afrikas ver— urtheilten Sklavenschiffe 15, mit einem Tonnengehalte von 1719. Die Zahl der befreiten Sklaven betrug 66, die der flüchtigen Sklaven, denen Zuflucht gewährt ward, 6. Im ver⸗ gangenen Jahre waren es 27 Schiffe von 2760 t mit 138 Sklaven und. 9 flüchtigen Sklaven. Diese Zahlen be⸗ weisen eine erhebliche Abnahme des Sklavenhandels an der ost⸗ afrilanischen Küste. 9 Kriegsschiffe wurden an der Küste im Jahre 1877 — 78 verwandt, doch hat Admiral Corbett in Folge der erfreulichen Abnahme des Sklavenhandels sich im Stande gesehen, ihre Zahl erheblich zu vermindern. Die Mehrzahl derselben kreuzen zwischen Madagaskar und dem Festlande; einige auch bei Zanzibar. Im Gebiete des Sul⸗ tans von Zanzibar hat Sklaverei und Sklavenhandel in Folge der thätigen Mitwirkung des Sultans zur Unter— drückung des Handels bedeutend abgenommen. Im Rothen Meere ist von den beiden dort stationirten Kriegsschiffen seit dem 1. Januar eine Dungalow mit 28 Sklaven aufgegriffen
worden. Der persische Golf ist ganz frei von Sklavenhanbel gewesen.
Frankreich. Paris, 3. September. (W. T. B.) Die Gedachtnißfe ier des Todestages Thiers“; 0 heute in der Notre ⸗Dame⸗Kirche unter großer Betheiligung statt⸗ gefunden. Zahlreiche politische Notabilitäten, viele Mitglieder des diplomatischen Corps, sowie eine große Anzahl von De— putationen aus den Provinzen wohnten der Feier bei.
Türkei. Konstantin opel, 3. September. (W. T. B.) Die Pforte ist mit der Ausarbeitung der Organisations— pläne für Ostrumelien beschäftigt. — Prinz Abd el Halim Pascha wurde neuerdings vom Sultan ins Tini. berufen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Sep⸗— tember. Das amtliche Blatt veröffentlicht heute nach⸗ stehendes (bereits , im Auszuge mitgetheiltes) Cosmmunigqus der Regierung (nach der Uebersetzung des „St. Petersburger Herold“ :
Eine Reihe empörender und verbrecherischer Handlungen, die von einer Handvoll böswilliger Personen in der Absicht
unterngmmen wurden, den in Rußland bestehenden Bau der staatlichen Verwaltung zu erschüttern, hat am 4. August in der Nesidenz Gensd armerie, General⸗Adjutanten Mesenzow, die äußerste Grenze erreicht.
durch die Ermordung des Chefs der
ie Regierung hat trotz der von Zeit zu Zeit auftreten⸗
den . verbrecherischen Charakters mit besonderer
alle der gerichtlichen Verfolgung unterliegenden
aßregeln
Trinkspruch auf Kgiser und Reich, M Reichstagsabgeord⸗
d, den nationalen Freudentag verkündend. Viele Straßen . prangten im schönsten Flaggenschmuck. Den Glanz⸗
nete für Bremen, Hr. Mosle, ausbrqer auf das deutsche
jetzt hält sie es für ihre Pflicht und i je dem rechtlichen und guten Bürger des Russischen Reiches
Jetzt ist die Geduld der gen nn unf d ier, re heilige uldigkeit,
enüber, das öffentliche und private Leben und das Eigen⸗ shumsrecht vor den Rechtsverletzungen zu schützen, welche durch ihren schädlichen und verbrecherischen Charakter die ruhige und regelrechte Entwickelung des Staatslebens und die ordnungs⸗ mäßige Erfüllung der den verschiedengrtigen Verwaltungs⸗ organen durch das Gesetz auferlegten . zurückhalten.
Die Regierung kann und darf sich nicht gegen Personen, welche das Gesetz verspotten und Alles, was dem russischen Volke theuer und heilig ist, niederreißen, so verhalten, wie sie sich zu den treuen . des russischen Kaisers ver— hält. Noch weniger kann sie den blutigen Verbrechen gegen⸗ Über gleichgültig Heiben, durch welche Leute, die sich aus der Mitte der guten Staatsbürger ausgeschieden haben, ihre em⸗ pörende Thätigkeit dokumentiren. Indem sie, für ihre ver⸗ hrehten und des gesunden Sinnes baaren Ideen das Bürger⸗ recht fordern — zertrummern sie die Idee der Gesetzlichkeit und der El abeger indem sie Freiheit predigen — beab⸗ sichtigen sie durch Drohungen und geheime Briefe die Frei⸗ eit Derjenigen zu unterdrücken, welche ihre Pflichten aus Pflichtgefühl und Gewissenhaftigkeit erfüllen, indem sie für das Prinzip ihrer persönlichen Unverletzlichkeit kämpfen, — scheuen sie sich nicht, zum hinterlistigen Morde ihre Zuflucht zu nehmen. ⸗? ; . Im Hinblick darauf wird die Regierung von nun an Diejenigen mit unbeugsamer Festigkeit und Strenge verfolgen, welche sich schuldig erweisen oder bei den verbrecherischen Plä⸗ nen gegen die bestehende staatliche Organisation, gegen die Grundprinzipien des öffentlichen und des Familienlebens und gegen die durch das Gesetz geheiligten Eigenthumsrechte bethei⸗ igt erscheinen. 9 3 russische Volk bezeichnet die Verletzer der Ruhe des Staates und der Gesellschaft und die an den verübten Ver⸗ brechen Schuldigen — Allen vernehmbar als Verworfene und wendet sich mit Unwillen von den blutigen Thaten der⸗ selben ab. Das Volk fordert laut Schutz und erwartet ihn von den gesetzlichen Autoritäten und hittet die Regierung, das den russischen Boden beschimpfende Böse mit der Wurzel aus— ureißen. ; ö. Repräsentanten unserer ständischen und kommunalen Institute haben sich schon in diesem Sinne ausgesprochen und eine ganze Reihe von verschiedenen Regierungsinstituten zu⸗ gegangenen Privatbriefen und Kundgebungen von Personen aller Klassen der Bevölkerung, die bäuerliche nicht ausge— nommen, bezeugen, daß die Bevölkerung des Reiches bis in die Tiefe der Seele durch die Thätigkeit der Verbrecher und , falscher, dem russischen Volke fremder Lehren aufgeregt ist.
fo n wie fest und beharrlich auch die Handlungsweise der
Regierung, wie streng und standhast die Vollstrecker der Re— gierungsmaßnahmen ihrer Pflicht und ihrem Gewissen folgen, mit welcher Verachtung und welchem Bürgermuth auch die Regierungsautoritäten sich gegen die wiederholten Drohungen der Bande Bösewichter verhalten — die , muß in der Gesellschaft selbst Stütze finden, und daher hält sie es jetzt für geboten, die Kräfte aller Stände des russischen Vol⸗ kes sich zur Hülfe zu rufen, zur einmüthigen Mitwirkung bei den Bemühungen, das Böse, welches sich auf eine Lehre stützt, das sich dem Volke vermittels der verkehrtesten Begriffe und der fürchterlichsten Verbrechen aufbürdet, mit der Wurzel auszureißen. .
Das russische Volk und seine besten Vertreter müssen durch die That beweisen, daß in ihrer Mitte kein Raum für ähnliche Verbrecher ist, daß sie sie in Wirklichkeit für Ver⸗ worfene halten, und daß jeder der treuen Unterthanen des russischen Kaisers mit allen von ihm abhängigen Mitteln die Regierung bei der Ausrottung unseres gemeinsamen inneren Feindes fördern wird. ö — .
Zum Schluß hält es die Regierung für ihre Pflicht, sich an die studirende Jugend mit der Mahnung und der Bitte zu wenden, daß sie die betrübenden und schweren Folgen, welchen sie sich aussetzt, indem sie sich von den in ihrer Mitte verbreiteten falschen Lehren . läßt, reiflich überdenke und wäge. Ein gewissenhaftes und gesundes Verhalten zur Wissenschaft, verbunden mit Fleiß, war und wird immer der beste und sicherste Schutz gegen das Betreten des falschen Weges der Verführung sein. Das Abweichen von dieser unab⸗ änderlichen, durch die Erfahrung geheiligten Wahrheit hat schon zum tiefsten Bedauern nicht wenige Gpfer aus der Mitte der Jugend vorzeitig zu Grunde gerichtet, die durch ihre Fähig⸗ keiten auf eine hellere und für das Gemeinwohl nützliche Zu⸗ kunft Hoffnung gaben.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 3. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Die im Auslande verbreitete Nachricht, daß die Cholera in Schweden ausgebrochen sei, wird von dem „Svenska Telegrambyran“ als gänzlich unbegründet bezeichnet.
Amerika. New⸗Orleans, 3. September. (W. T. B.) Die Bundesbehörden haben über das hier herrschende Elend telegraphisch nach Washington berichtet und die unver⸗ zügliche Uebermittelung von Lebensmitteln erbeten. In Baton⸗ Rouge sind 11 Personen dem gelben Fieber erlegen. Die Sterblichkeit in Memphis und Vicksburg ist auch gestern eine sehr beträchtliche gewesen. Die Neger sind ruhig.
Neichstags⸗ Angelegenheiten. Braunschweig, 4. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Nachwahl im 3. braunschweigischen Wahlkreise (Holz⸗ min den⸗ Gandersheim) erhielt, soweit bis jetzt ermittelt, Frhr. 8 Stauffenberg 5771, der Hausmarschall von Cramm 706 Stimmen.
Statistische Nachrichten.
Dem Bexichte, betreffend die Justizverwaltung im Königreich Württemberg in dem Jahre vom 1. Januar bis 31. Dezember 1877, welchen der württembergische Staats⸗Minister der ö. d. d. 30. Juli 1878 an den König erstattet hat, entneh⸗ men wir: In der Zahl und Organisation der Behörden des Justiz⸗ departements ist keine Aenderung eingetreten. Die Zahl der Rechts- anwälte betrug am Schlusse des Jahres 1877 180. — 29 Kan⸗ didaten haben die erste, 26 die zweite höhere 8, 24 die Notariatsprüfung mit Erfolg bestanden. Die Zahl der im⸗ matrikulirten Notare blieb auf 13. — Der Etat des Justizdeparte⸗ ments war berechnet auf: rot. 3 332 601 Æ, ausgegeben wurden: 3 657 649 S½ι ; die Mehrausgabe betrug 325048 M Die Ein⸗ nahmen der Justizverwaltung an Sporteln, Geldstrafen und Konfiskationen betrugen: 1 045242 S6. Wird diese Summe von den Ausgaben abgezogen, so berechnet sich der wirkliche
Aufwand der Staatskasse für das Justizdepartement auf 2612 407 4 und nach Abzug der mit 252 662 6 den Kameralämtern zum Wiedereinzug übergebenen Inquisitiongkosten auf rot. 2359 744 A6 — Bei dem Justiz⸗Ministerium hat der Geschäftsbetrieb wieder beträchtlich ugenommen; die durchlaufenden Nummern nicht gerech⸗ net, kamen 9117 Aktenstücke ein, welche sämmtlich erledigt wurden. — Bei den Ober -⸗Amtsgerich ten waren am 1. Janugt 1877 Un“ ter suchungen anhängig 3015. bis zum 31. Dejember 1877 gingen ein: 30 941, es waren also zu erledigen 33 956. Erledigt wurden 30 949, unerledigt blieben 3007. In den erledigten Untersuchungen betrug die Zahl der Beschuldigten 36 578. Von diesen wurden außer Ver⸗ folgung gesetzt 18014, vor das Kreis⸗ oder Schwurgericht verwiesen b3625, von den Ober Amtsgerichten abgeurtheilt 13239, und zwar freigesprochen 2653, verurtheilt 19 586. Von diesen Ver- urtheilten waren 8544 männlichen und 2042 weiblichen Geschlechts, 611 unter 18 Jahren, 8539 zwischen 18 und 50 Jahren, 1436 über 50 Jahre; 2464 Württemberger, 1182 Nichtwürttemberger. Unter den 36 578 Beschuldigten befanden sich 6499 in Untersuchungshaft, 5369 weniger, 1139 mehr als einen Monat. Bei 11 953 End⸗ urtheilen der Ober⸗Amtsgerichte wurden 253 Nichtigkeitsbeschwerden, 3 von der Staatsanwaltschaft, 250 von den Beschuldigten erhoben; auf 93 wurde wieder verzichtet, 130 wurden vom Kassationshof ver⸗ worfen, 19 waren von Erfolg, bei 11 stand die Entscheidung am Jahresschluß noch aus. Ohne Voruntersuchung wurden 5113 Straf⸗ fälle verhandelt, Vertheidiger wurden zugezogen in 981 Fällen, das Privatanklageverfahren fand statt in 1445 Fällen, Anträge auf Wieder⸗ aufnahme kamen ein in 49 Fällen. — Bei den Staatsanwalt⸗ schaften lagen Anzeigen strafbarer Handlungen (in höheren, nicht vor die Ober⸗Amtsgerichte gehörigen Straffällen) am 1. Januar 1877 vor: 61, bis 31. Dezember gingen ein: 12 711, es waren also zu erledigen: 12772. Erledigt wurden: durch Uebergabe an andere Behörden: 1182, durch Beruhenlassen: 3454, Erhebung der Klage: S087, zu⸗ sammen 12723. In Behandlung blieben: 49). — Geschlossene Voruntersuchungen waren am 1. Januar 1877 anhängig 180;, es gingen bis 31. Dezember 1877 ein: 838; es waren also zu er— ledigen: 8318; eingestellt wurden zusammen 3673; verwiesen wurden an das Schwurgericht, die Strafkammern und Ober⸗Amtsgerichte zusammen: 4439. Im Ganzen erledigt wurden: 8173, unerledigt blieben: 145. — Bei den Strafkammern der Kreisgerichts⸗ hö fe waren Strafanfälle am 1. Januar 1877 anhängig: 769 und gingen bis 31. Dezember 1877 ein: 3774, zusammen 45453. Erledigt wurden durch freisprechendes Erkenntniß; 289; durch verurtheilendes Erkenntniß: 3130, auf andere Weise: 592, zusammen 40902. Unerledigt blieben; 541. Die Zahl der Beschul⸗ digten betrug 4668; von diesen wurden freigesprochen 566, verurtheilt 4102. 3618 Verurtheilte waren männlichen, 484 weiblichen Ge⸗ schlechts; 291 unter 18 Jahren, 36542 zwischen 18 und 50 Jahren, 269 über 50 Jahre; 3601 Württemberger, 501 Nichtwürttemberger. — Bei den Schwurgerichtshöfen lagen am 1. Januar 1877 Straffälle vor 43, bis 31. Dezember 1877 kamen hinzu 334, zu⸗ sammen 377. Grledigt wurden durch freisprechendes Erkenntniß 48, durch verurtheilendes Erkenntniß 303. Unerledigt blieben 25. Die Zahl der Angeklagten betrug 425, von welchen 76 freigesprochen, 355 verurtheilt wurden. Von den Verurtheilten waren: 3603 männlichen, 52 weiblichen Geschlechts; 31 unter 18 Jahren, 281 zwischen 18 und 50 Jahren, 43 über 50 Jahre; 319 Württemberger, 36 Vichtwürttemberger. Im Laufe des Jahres wurden 6 Todesurtheile wegen Mordes gefällt, welche durch die Königliche Gnade in lebenslaͤngliches Zuchthaus verwandelt wurden. — In den ror die Kreisgerichte und Schwurgerichtshöfe gehörigen Straffällen befanden sich in Untersuchungshaft; 4071 Beschuldigte, von diesen wurden 1130 außer Verfolgung gesetzt, 2580 vor die Straf- kammern und 361 vor die Schwurgerichtshöfe verwiesen. — Nichtig⸗ keits besch werden waren bei der Strafkamm er des Ober⸗ Tribunals am 1. Januar 1877 anhängig 12, es kamen bis 31. De⸗ zember 1877 hinzu: 246, zusammen 258, und zwar gegen Urtheile der Schwurgerichtshöfe 10, der Strafkammern 72, der Ober⸗Amtsgerichte 176, 17 von der Staatsanwaltschaft, 241 von den Beschuldigten er⸗ hoben. Verworfen wurden 196, von Erfolg waren 24, durch Ver⸗ zicht ꝛc. erledigt 30, zusammen 250. — Straffälle wurden nach gepflogener Verhandlung durch Erkenntniß erledigt: Bei den Ober⸗Amtsgerichten 13 132 und zwar durch Verurtheilung 10 587, durch Freisprechung 2545, hei den Strafkammern 4175 und zwar 3761 bej. 4, bei den Schwurgerichten 369 und zwar 30] bez. 62. Im Einzelnen betrug die Zahl der abgeurtheilten Fälle bei Mord und Mordversuch LKindestödtung 15, unzüchtige Handlungen mit Gewalt und mit Kindern unter 14 Jahren 146, Blutschande 21, Todtschlag, Körper⸗ verletzung mit tödtlicher Folge 37, Brandstiftung 23, Körperverletzung 2420, Diebstahl 3478, Beleidigung und Verleumdung 6277. — Betreffs der Civilrechtspflege konstatirt der Bericht: bei den Ortsgerichten waren Rag eil. anhängig 14145; erledigt wurden durch Erkenntniß 3614, auf andere Weise 9645, zusammen 13 259, in Verhandlung blieben 886. Bei den Ober⸗Amts⸗ gerichten waren Civilprozesse anhängig am 1. Januar 1877: 2238, bis 31. Dezember 1877 gingen ein: 4 120 zusammen 26358. Er⸗ wurden 24 080, in Verhandlung blieben 2278, 1878 mit einer Dauer unter, 400 über 6 Monaten. Von den erledigten 24 989 Prozessen wurden 13 251 ohne mündliche Hauptverhandlung, 9043 nach mündlicher Verhandlung ohne Beweisverfügung, 1786 mit Be⸗ weisverfügung erledigt, 19787 mit einer Dauer unter drei Monaten, 2148 unter 6 Monaten, 1514 unter 1 Jahr, 631 mit einer Dauer von 1 Jahr und mehr. Gantprozesse waren während des Jah⸗ res 1877 anhängig 3581. Erledigt wurden durch Erkenntniß 1424, durch Vergleich 777, zusammen 2201, in Verhandlung blieben 1380. Bei den Ci vilkam mern der Kreisgerichtshöfe waren Civil⸗ prozesse erster Instanz im Jahre 1877 anhängig zusammen 5755; erledigt wurden 4634, in Verhandlung blieben 1121. Civil⸗ prozesse zweiter Instanz waren anhängig 451; erledigt wur⸗ den 354, in Verhandlung blieben 97. — Bei der Eivil⸗ Kammer des Ober⸗-Tribunals unddes Landes-Oberhandels⸗ gerichtes waren am 1. Januar 1877 Prozesse anhängig: 46; bis 31. Dezember 1877 fielen an: 2965, zusammen 341. Erledigt wurden von der Civilkammer: 228, vom Landes ⸗Oberhandelsgericht: 64, zu⸗ sammen 292. In Verhandlung blieben 49 Prozesse, 39 bei der Civilkammer, 19 beim Landes⸗Oberhandelsgericht und zwar 47 mit einer Dauer unter 6 Mongten. Unter den anhängig gewesenen 341 Prozessen waren 316 Berufungen, 24 Nichtigkeitsklagen und 1 Wiederaufnahmeklage. Von den erledigten 292 Prozessen wurden 99 ohne mündliche Verhandlung, 178 nach mündlicher Verhandlung ohne Beweisverfügung, 15 mit Beweisverfügung erledigt; 220 mit einer Dauer unter 3 Monaten, 56 unter 6 Monaten, 12 unter 1èJahr,. 4 von 1 Jahr und mehr. Unter den 74 Prozessen des Landes⸗Oberhandelsgerichts befanden sich 59 Handelsstreit⸗ und 15 Wechselsachen. — Ehen wurden dem Bande nach getrennt: 142, zeitlich getrennt: 10, ungiltig erklärt: 4, nichtig erklärt: 2.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Im Neuenburgersee in der Schweiz ist, der N Zürch. Ztg.“ zufolge, wiederum eine Pfahlbauer-⸗-Ansiedlung entdeckt ehh welche sich, soweit der Flecken Auvernier reicht, am Ufer
inzieht. 6. Wie der „Bayer. Kur. berichtet, wurde jüngst vom Ingenieur Zapf in dem zwischen Mittenwald und Krün gelegenen Barmen ee eine Reihe von Pfahlbauten entdeckt. ächtige hellgraue fähle stehen aufrecht im See; einige derselben zeigen an ihrer Yber⸗ äche noch Zapfen und Einschaitte, die die Verbindung der Pfähle und Balken vermittelten. Diese Pfähle ziehen, manchmal in Doppel- reihen, parallel mit dem südlichen Ufer am See hinab. Von den⸗ selben gehen andere r, in entgegengesetzter, d. h. nördlicher, Richtung in den Ses hinaus. Diese Pfähle sin aber viel schmäler, als die oben erwähnten, sie stehen auch nicht in Zwischenräumen, sondern Pfahl an Pfahl bei einander, so daß sie Pallisaden gleichen. Keiner der Pfähle reicht bis zur Oberfläche des Wassers herauf. Sie stehen durchschnittlich 4—6 Fuß unter demselben. Hier und da ist
trecke, auf der sich diese Pfahlbauten noch zeigen, mag
m betragen. Der See selbst ist 170 Tagwerk groß, an e Stellen 500 Fuß tief und sehr fischreich.
Im Verlage des Bergmannsfreund ist erschien⸗n: Saar⸗ brücker Bergmannskalender für 18794, herausgegeben vom Bergmannsfreund. Wie die 6 vorgusgegangenen Jahrgänge, enthalt derselbe eine volksthümliche größere Erzählung von Wilhelm Fischer, so wie einen reichen Inhalt des Unterhaltenden, Belehrenden und Gemein- nützigen aller Art. Der Preis beträgt im einzelnen Stück 30 3, in größerer Anzahl von Exemplaren nur 25 3 das Stück. Der Reinertrag ie wie von den früheren Jahrgängen, der Saarbrücker Knappschaftskasse zu.
Land⸗ und Forstwirthschaft. . Wash ingten, 3. September. (W. T. B.) Nach dem Be⸗ richte des Land wirthschaftlichen Bureaus über den gegen- wärtigen Stand der Tabaksernte ist ein beträchtlich geringerer Ertrag als im vergangenen Jahre ju erwarten. Das Durchschnitts= erträgniß der Tabaksernte wird auf 80 oso geschätzt.
Gewerbe und Sandel.
Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende Au gu st. 1878 39 289 8590 60 4) prozentige und 8 640 9090 AÆ 5 prozentige, zusammen 47 930 700 ½¶ Pfandbriefe , worden, wovon noch 35 585 000 6½ 4 . und 7979 109 S6 5pro⸗ zentige, zusammen 46 562 100 „ Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 3 368 4090 M; in der Feststellung begriffen 7 Darlehnsgesuche auf Grundstücke zum Feuer⸗ versicherungswerthe von 479 425 K; im Laufe des Monats August 1878 angemeldet 9 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von 613 125 M6 9.
— Da den Beschlüssen der letzten außerordentlichen General- versammlung der Redenhütte die Eintragung in das Handels- register verweigert wurde, so fand gestern eine anderweite General- versammlung der Gesellschaft statt, in welcher mit überwiegender Majorität der Verkauf des n rg an die neu gebildete Ge⸗ sellschaft, sowie die Liquidation beschlossen wurde.
— Ueber die Einfuhr und Ausfuhr des Großherzog⸗ thums Hessen über Bremen im Jahre 1877 erhält man nach den Mittheilungen der Großherzoglichen Hessischen Centralstelle für die Landesstatistik', wenn die einzelnen Artikel der Einfuhr und der Ausfuhr in Hauptwaarengruppen zusammengefaßt werden, folgende NUebersicht: Verzehrungsgegenstände: Einfuhr 291 437 S oder 33,81 / 9 der gesammten e Ausfuhr 1 780 804 16 oder 79, 57/9 der gesammten Ausfuhr; Rohstoffe 119 806 SV oder 13,90 0½ bez. 307 484 S oder 13,74 650᷑; Halbfabrikate 253 729 M oder 29,43 G9 bez. 2910 M oder O, 13 ; Manufaktur⸗ waaren 19 864 M oder 2.30 9 bez. 631 S oder O03 e; andere Industrieerzeugnisse 177 206 M oder 20,56 0/0; 146089 A1 oder 6,53 0/59. Die gesammte Einfuhr in das Großherzogthum über Bremen betrug demnach im Jahre 1877 862 033 Sς, die gesammte Ausfuhr 2 237 91666 — In den dem Jahre 1877 vorausgegangenen fünf Jahren umfaßte der Verkehr des Großherzogthums mit Bremen folgende Werthsummen: im Jahre 1876: Einfuhr 825 858 S; Aus- fuhr 2171 405 ½è; im Jahre 1875 16009 626 6 bez. 2 052 671 41; 1874 1399 095 M bez. 1987 097 Æ ; 1873 1315844 M bez. 1980425 S; 1872 1 534431 646 bez. 2 862 890
Paris, 4. September. (W. T. B.) Nach einer Mittheilung des Journal des Döbats“ wird der Verkauf der 3prozen⸗ tigen amortisirbaren Rente demnächst geschlossen werden, nachdem ein Betrag derselben von 90 Millionen nunmehr verkauft
worden ist. . Verkehrs ⸗Anstaltem. New⸗York, 3. September. (W. T. B.) Der Hamburger k Lessing“ ist heute Nachmittag 1 Uhr hier einge⸗ offen. R
auch ein Widerlager auf dem Grunde des Sees sichtbar. ö
Berlin, 4. September 1878.
Lon don, 2. September. (Allg. Corr.) Ein beklagenswerther Unfall ereignete sich am letzten Sonnabend auf der London Chatham⸗ und Dover⸗Eisenbahn. Ein von dem Seebade⸗ orte Ramsgate nach London kommender, mit heimkehrenden Ausflüglern angefüllter Eisenbahnzug stieß ganz in der Nähe der Station Sittingbourne mit einigen durch Versehen auf dem Geleise stehen gebliebenen Güterwagen zusammen. Da der Zug mit un⸗ gewöhnlicher Schnelligkeit fuhr, war die Kollision eine so fürchterlich, daß zwei Waggons vollständig zertrümmert wurden und mehrere an- dere entgleisten. Drei Passagiere wurden auf der Stelle getödtet, und über 50 trugen mehr oder weniger erhebliche Verletzungen davon. Von den Schwerverletzten gab einer auf dem Wege nach London seinen Geist auf, während ein anderer im Krankenhause zu Chatham starb. Der Verkehr auf der Linie war stundenlang unterbrochen.
London, 4. September. (W. T. B.) Gestern Abend stieß der Dampfer „Prinzeß Alice“, der mit etwa 600 Personen an Bord eine Lustfahrt nach Gravesend gemacht hatte, auf der Rückkehr von dort, unweit London, mit einem anderen Dampfer, dessen Name unbekannt ist, auf der Themse zusa mmen. Die „Prinzeß Alice“ sank sofort, und man fürchtet, daß alle auf ihr 3 Personen ertrunken sind. Nähere Details über die Katastrophe konnten noch nicht ermittelt werden.
4. September, Vormittags. (W. T. B.) Ueber das Schiffs⸗ ung lück wird weiter berichtet: Der Dampfer, welcher die Prinzeß Alice niederfuhr, heißt ‚Bywellea stle“ und ist ein Kohlenschiff, das sich auf der Fahrt nach Nord⸗England befand. Die ertrunkenen Per- sonen waren meistens Frauen und Kinder, auch der Kapitän und die gesammte Mannschaft sind bei der Katastrophe um das Leben ge⸗ kommen.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater ag, , ein nach einem älteren Stoffe bearbeitetes Lebensbild: Der Gold⸗ fiüsch“, von E. Jacobson und H. Wilken, zum ersten Mal in Scene. Das Lebensbild, das kaum in einer oder der anderen Cpisode einige Lebenswahrheit gewinnt, ist doch reich an komischen Situationen. launigen Coupleiß und hat dem anwesenden lachlustigen Publikum offenbar gefallen. Der Grund hierfür dürfte weniger in dem Humor des Stücks als in der drastischen Konik der Darsteller zu finden sein. Unter ihnen nahmen die Damen Frl. Kren (Minka und Frl. Schmidt und die Herren M. Schultze, Haßkerl un ,, e. ein und verdienten den reichen Beifall, der ihnen gespendet wurde. . Im Laufe des Gastspielcyklus' des K. K. österreichischen
n mn . Hrn. Franz Kierschner wird Laube's „Cato von
isen“, mit dem genannten Künstler in der Hauptrolle, im Ostend⸗ Theater zum ersten Male in Scene gehen.
Bäder⸗Statistik.
Elster (Sachsen) bis 26. August (2775 Parteien). Glücksburg (Ostseebad in Schleswig) bis 29. August Helgoland bis 31. August JJ r . v. d. Höhe (Reg.-Bez. Wiesbaden) bis 31. August ippspringe (Westfalen) bis 22. Augusts... . Neuenahr (Rheinprovinz) bis Ende August Deynhausen ¶Westfalen) bis 30. August... Schandau (Sachsen) bis 30. August (4653 Part.). Schwalbach (Nassau) bis Ende Augustiꝛ Schweizermühle (im Bielagrunde bei Königstein i. Sachsen) bis 28. 2 o rt, Weißer Hirsch mit Oberloschwitz (Sachsen) bis 30. August ö o
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