1878 / 208 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Sep 1878 18:00:01 GMT) scan diff

õöniglich Bayerische Armee. Abschie dsbewilligun gen. Im aktiven Heere

Schmiedigen, ö n.

8.

c. Lt. a. D., das Recht zum Tragen

Im Beurlaubtenstande. 18. August. Tin ch, Sec. Lt.

des 3. Inf. Regts. verabschiedet. 25. Au gust.

ö 13. Pr. Tt. des 10. Inf. Regts., Schwabe Seer. 1 . Hannawagcker, Sec. Lt. des 9. Inf. Re Scheu, Sec. Lt. des 14. Inf. Regts. Moritz, Sec. Lö. des E

96 Regt, diesen wegen beabsichtigter Auswanderung, Maassen, Sec.

Lt. des 1. Fuß Art. Regts

Nachgenannte Offiziere des Beurlaubtenstandes auf Nachsuchen verabschiedet, näm⸗

Lt. ts. ev.

Ger pg. 18. Augu st. Dr. Fran, Afsist. Ant gk K auf Nachsuchen verabschiedet.

XIII. (5niglich Württembergisches) Armee⸗Corys.

76. Augu st. Völmle, Pr. Lt. im

Im aktiven Heere, uß⸗Art. Bat. Nr. 13, Bött

Regt. Nr. 29, in das ; rar r. Ltg. im Fuß ⸗Art. Bat. Nr. 13, in das d i 29, Sauter, r. WM, Ka

r. Tt. im Feld-Art. Regt. mann, Sec. Lt, im ö Regt. Nr. 13. 66 Regt. Nr. 2

ennel, Hein bur das Feld⸗Art. Regt.

Ernennungen, Beförderungen und .

eld⸗ er,

eld⸗Art. Regt.

u f⸗

. Lt. im in das Fuß ⸗Art. Bat. Nr. 13. Krüger, Sec. 2 Fuß Art. Bat. Nr. 13, in r. 13, Schippert, Ser. Lt. im Feld ˖ Art. Regt Rr. 13, Rover, Sec. Lt. im Feld⸗Art. Regt. Nr. 23, in das

Fuß. Art. Bat. Nr. 13, sämmtlich vom 1. Oktober d. J. ab versetzt.

oe e l.

e Hoheit, char.

Regts. Nr. 19 gestellt. Abschied s bewilligungen.

mit schlichtem Abschied entlassen.

og Philipp von Württemberg, König * 1 la 22 der Armee, à la sßnite des Ulan.

Im Beurlaubtenstande. 25. , Ritz er, Sec. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr. 125,

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Berlin, 4. September.

Preußen. nehmen, wie

der Kaiser und König

Male zur Tafel gezogen.

Thal 6

Se. Majestät ö. T. an . ein meldet, täglich Bäder, ruhen nach denselben eine halbe 3 frü ce dann und gehen darauf mit dem dienst⸗ thuenden Flügelgdjutanten gewöhnlich auf dem Kaiserwege zieren. Das Diner nh 6 . . ö 3 ü n Bismarck, wu ,, Nach Tische unternehmen Se.

16 täglich eine Spazierfahrt im offenen Wagen in das (. ahrt von Gastein nach Wilhelmshöhe bei Cassel

unkt der Sedanfeier wird das übermorgen in Kils Kolos⸗ 3 zu veranstaltende Fest bilden, zu welchem das Pro⸗ m, äu reichhaltig, bereits festgesetzt ist. Der eteranen⸗ und Kriegerverein München hält heute Abend in der neuen Welt die Sedanfeier ab. Vom Balkone des Rathhauses ertönte heute Morgen die dem Kapellmeister Lohmann übertragene Festmusik. Auf Grund Aller höchster rn, . hat das Staats⸗Ministerium des Königlichen Hauses und des Aeußeren für die Konstruktion und Ausrüstung der Eisenbahnen in Bayern neue, mit den Normen für die Konstruktion und Ausrüstung der Eisenbahnen Deutschlands übereinstimmende Vorschriften er⸗ lassen, welche am J. Oktober d. J. in Kraft treten. Sie fin⸗ den Anwendung auf die Bahnen von normaler Spurweite. Bezüglich einzelner Bestimmungen dieses Reglements können in Rückicht auf besondere Verhältnisse Ausnahmen statt⸗ finden; dieselben bedürfen der speziellen Genehmigung. Auf Bahnen von untergeordneter Bedeutung finden die neuen Bestimmungen keine Anwendung. Die sechs Jäger⸗Bataillone, aus welchen die zwei neuen Infanterie⸗-Regimenter formirt werden, haben nach Be⸗ endigung der zur Zeit stattfindenden . Manöver direkt in ihre neuen Garnisonen abzurücken. Das neue 16. . terie Regiment erhält sein Regimentsstabsquartier in Passau und das neue 17. Regiment in Germersheim. Das ge⸗ sammte Hauptquartier des J. Armee⸗Corps wird morgen, Dienstag, von hier zu den größeren Manövern in Schwaben abgehen. ö neg. 2. Sentember. Der Tag von Sedan wurde in unserer Stadt auch für dieses Jahr in der seit Jahren üblichen Weise (efeiert, welche von Veranstaltung öffentlicher Festlichkeiten chsieht, die offizielle Betheiligung viel⸗ mehr auf die Beflaggung der öffentlichen Gebäude und die Klänge der Stadtmusik vom Perlachthurm beschränkt. Die Veteranenvereine der Stedt hatten sich schon den Sonntag gewählt, um die Exrinneruig an das Jahr 1870 durch Kirchen⸗ parade und Besuch des auf dem protestantischen Friedhof errichteten Denkmals für Lie Gefallenen festlich zu ö Heute hatten außer den öffntlichen Gebäuden auch die meisten Privatgebäude reichen Flagenschmuck angelegt, und Morgens und Abends erklangen, wie erwähnt, patriotische Weisen vom

Perlachthurm.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 2. Sep⸗ tember. (Leipz. Ztg.) Der Jahrestag der Schlacht von Sedan, zu dessen Ehren di Stadt ihren Flaggenschmuck an⸗ elegt hat, ist heute durch Hottesdienst und Schulaktus am n . sowie am Abend mit einem großen Lampion⸗ und Fackelzug nach dem Watzdorßlatze und mit Gesang und Rede

ist für die . vom 10 —15. d. Mts. in Aussicht genommen, Hor Him daselbst aufgestellin, mit Srinnerungskränzen ge—

doch ist noch nichts Definitives hierüber bestimmt.

Se. Majestät tragen

brauchen. ntha . Sr. Majestät ist eine ersichtlich gute.

Se. Kaiserliche und Königliche Kronprinz nahm gestern Vormitta den 2 ha die persönliche ur See, Pirner, entgegen. ; Deut Abend begiebt Sich

i des J. Königlich ln n nge reffe 3. am Sonnabend Abend von Augs⸗

burg aus, die Ankunft in Potsdam am Sonntag Mittag

Der Stellvertreter des Reichskanzlers, Graf Otto zu Stolberg⸗Wernigerode, hat dem Bundesrath den Entwurf ciner Verordnung wegen Ergänzung bezw. Abänderung der Verordnung vom 16. August,. 1876, betreffend die Kautionen der bel der Militär- und Marineverwaltung angestellten Beam⸗

ten, zugehen lassen.

5 inigten Staaten Der Kaiserliche Gesandte bei den Vereinig 3 zusahen.

Schlözer ist mit Ablauf seines Urlaubs nach Was n coc ri und hat die Geschäfte der Gesandt wieder übernommen. .

Der Königliche Gesandte Graf von Flemming ist von einer ne t , Urlaubsreise nach Karlsruhe zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Königlichen

Gesandtschaft wieder übernommen.

Die in der heutigen Börsn-Beilage abgedructe Rei tabellarische Uebersicht der Wochenausweise ö 4 den fummarischen Daten ab: Es belief sich der gesammte . auf 6 996 000 s oder 1 691 000 6 weniger und der Wechselbestand auf . . 9 ö i in der Vorwoche, während die Lombar r ö ö um 63 000 M nachweisen; r, n, 787 . . ; ö. 899 900 M weniger als in der Vorwoche, während die a, täglich fälligen Verbindlichkeiten in Betrage von 201 247 000 M6 einen Zuwachs um 2072 200 6, die an eine ebundenen Verbindlichkeiten in Höhe von 55 847 006 e aber eine Abnahme um 691 000 6 erkennen

beutschen Zettelbanken vom 23. August schließt

mit 70 793 000 M eine es betrug ferner der

Kündigungsfrist lassen.

Bei iwilligen Veräußerungen von Grund⸗ . Erkenntniß des Ober⸗Tribu⸗

,, r ö assungsverhandlung auf den Erwerber über, sondern d ö 9 . Auflassung erfolgte Eintragung des Eigen⸗

ü in das Grundbuch, die indessen unmittelbar thumsüberganges in das G ch en nge , ;

des Gesetzes zwischen der

int in das Grundbuch eine ge⸗ . ö durch irgend einen Akt 7

in Hi i s für die Eintragung überhaupt, sei es für die , . ktes vorhandenen so ist die Vornahme eines solchen

Aktes cine ungesetzliche, aus welcher dritte Personen keine

tg.) Am e eines der bedeutungsvollsten welt⸗

ĩ igni ämmtliche Staats⸗ und Ma⸗ . Ereignisfe waren ch j lag hen . ickt; von der nördlichen Kuppel der Frauenkirche wehte, in, die 3 *. 9. ö hene, Land, den nationalen Freudentag verkündend. Viele der Altstadt prangten im schönsten Flaggenschmuck. Den Glanz⸗

stücken geht, nach einem nals vom 7. Mai er.,

an die Auflassung sich anzuschließen hat. aus Nachlässigkeit oder Unkenntni Auflassun

31 . verstreichen. in we

Eintragung in dem bei Beginn des stande, geschaffen wird,

Rechte erwarten können. Bayern. München, 2. September. (Allg. heutigen Gedenkta

5 tratsgebaude mit deutschen und bayerischen c wi

ie seit Jahren,

zwar den rechten Arm noch in der

ö denselben aber beim Essen und Schreiben ge⸗ n nn, . des Aufenthaltes in Gastein auf das

oheit der ortrag des eldung des Kapitäns

Se. Kaiserliche Hoheit zur ayerischen Armee⸗Corps nach

schmückten Kriegerdenkmal urer allgemeinster Theilnahme fest⸗ lich begangen worden.

Neuß ä. L. Grei, 2. September. (Leipz Ztg.) Heute, am Sedanfeste, ind die Enthüllung des Krieger⸗ denkmals unter entsprechende Feierlichkeiten hier statt. Das Denkmal stellt die Germania har, auf hohem Piedestal stehend, mit der rechten Hand auf do Schwert gestützt, in der linken Hand die Fahne haltend. .

Bremen, 3. Septemba feier ist gestern unter ein s laufen, wie wohl nie zibor. diesem Jahre die Haupt

U Uhr hatten

chaft nach vie

stimmte das Lied: „Ei

sammelte Menge einfiel. Pastor Thikötter an die Balustraded Er gedachte in seiner Rede der üb uns bei der . von dem

der Hoffnungen auf eine

f die uns erfüllt;

in

señ eg. n, , aber die Ueberzeugung soll uns nichrlassen, daß Rettung und Hülfe . sind. Zu Gott n wir aufblicken, daß Er uns schirme vor Verzagtheit unsffnungslosigkeit, daß Er uns lehre, die heilsamen Wege Umkehr und Beugung, der Reue und Buße zu wandel Nach Schluß der Rede ertönte das Lied: anket Alle Gott.“

ra

U⸗

er zweite Theil der Feier fcuf dem S ützenhofe seinen Schauplatz, der mit Flaggen, en und Blumen ein entfprechendes festliches Gewand er hatte. Um 2 Uhr war ein Festessen, an dem an füpert . theil⸗ nehmen mochten. An Tafelreden verzeichnen: der Trinkspruch auf Kaiser und Reich, & Reichstagsabgeord⸗

nete für Bremen, Hr. Mosle, ausbrqser auf das deutsche

Heer und die Flotte von Hrn. Dr. Bulle, auf die deutschen Frauen von Hrn. Franz Schütte, auf den Reichskanzler von Hrn. 2 Papendieck. . Trinkspruche folgte ein n entsprechender Gesang. Nachmittags füllte sich der Schützenhof mit einer unzähligen Menge, 6 deren Unterhaltung die Turner durch ein und Gesangvereine durch Vorträge von Liedern beitrugen. Das ganze Fest hat den Eindruck hinter⸗ lassen, daß die Erinnerung an jene große Zeit, die wir am 2. September feiern, daß die Errungenschaften derselben tief im Herzen unserer Bevölkerung leben.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. September. (W. T. B.) Der Kaiser hat an den Minister⸗Präsidenten, Fürst Auersperg, ein Handschreiben gerichtet, in welchem er über die sym⸗ pathischen Kundgebungen für die tapfer und voll Hingebung kämpfenden Truppen seine hohe Befriedigung ausdrückt und den Wunsch ausspricht, daß die bestehenden patriotischen Hülfs⸗ vereine auch fortan, wie bisher, die werkthätige Unterstuͤtzung der Bevölkerung finden möchten. Zugleich wird der Minister— Präfident beauftragt, diesen Hülfsvereinen die kräftigste Unter⸗ stützung zuzuwenden. Ein Handschreiben der Kgiserin an den Minister⸗Präsidenten spricht den Wunsch aus, das möglichst viel Frauenvereine errichtet werden möchten, um die verdienstvolle Thätigkeit der patriotischen Hülfsvereine zu unterstützen. Zugleich sichert die Kaiserin ihre volle Fürsorge für möglichste Förderung der Hülfsvereine zu.

(W. T. B.) Nach Mittheilungen der „Polit. Korr.“ aus Konstantinopel hängt die beschleunigte Rückkehr des französischen Botschafters Fournier nach dort mit dem Ent—⸗ schluß Frankreichs zusammen, eine energischere diplomatische Aktion zur Ausgleichung der griechischen Diffe⸗ renzen einzuleiten. Aus Belgrad meldet die „Polit. Korresp.“, daß der Fürst Milan in Begleitung höherer Staatsdiener nach Nisch, Pirot und Vranja zu einem vier— wöchentlichen Aufenthalt abgereist sei.

Schweiz. Bern, 2. September. (N. Zürch. Ztg.) Die Gotthardkonferenz war von allen betheiligten Kantonen, ausgenommen Uri und Zug, beschickt und vertheilte die Nach⸗ subvention von 2 Millionen folgenderweise: Zürich 503 690 Fr., Bern, Baselstadt, Aargau je 402 0906 Fr., Baselland 61 000 Fr., Luzern, Solothurn, Schaffhausen je 50 000 Fr., k 40 900 Fr., Schwyz 30 000 Fr., Ob⸗ walden und Nidwalden je 5060 Fr. Nach Feststellung der Verpflichtungsscheine, welche die alte und neue Subvention umfassen, wurde beschlossen, den Bundesbeitrag, dem betreffen⸗ den Bundesgesetz gemäß, an die Kantone auszurichten.

Großbritannien und Irland. London, 4. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ läßt sich aus Konstantinopel, von gestern, melden: Frank⸗ reich habe der Pforte zu wissen gethan, daß es im Falle eines zwischen der Türkei und Griechenland ausbrechen⸗ den Konfliktes einen Angriff zur See als unzulässig betrach⸗ ten würde. Der Ministerrath habe am Dienstag über

die Abänderungen der mit Oesterreich abzuschließenden Neem nr bn berathen, vie Mintster seien indeß getheilter

Ansicht gewesen, und werde die Berathung heute fortgesetzt werden. Seitens der Türkei sei beschlossen . 3. durch die russischen Truppen eingenommenen Linien von den durch die R hodope⸗Insurgenten behaupteten Pofsttionen durch einen türkischen Truppenkordon zu trennen.

Ee C) Der jährliche Bericht des Kontre⸗-Admirals Corbett, Oberbefehls habers im Indischen Ozean, über den Sklavenhandel in den dortigen Gewässern ist soeben ver⸗ öffentlicht worden. In dem Jahre, welches mit dem 28. Mai 1878 endete, betrug die Zahl der an der Ostküste Afrikas ver⸗ urtheilten Sklavenschiffe 165, mit einem Tonnengehalte von 119. Die Hahl der befreiten Sklaven betrug 60, die der flüchtigen Sklaven, denen Zuflucht gewährt ward, 6. Im ver⸗ gangenen Jahre waren es 27 Schiffe von 2760 t mit 138 Sklaven und, 9 flüchtigen Sklaven. Diese Zahlen be⸗ weisen eine erhebliche Abnahme des Sklavenhandels an der ost⸗ afrilanischen Küste. 9 Kriegsschiffe wurden an der Küste im Jahre 1877 78 verwandt, doch hat Admiral Corbett in Folge der erfreulichen Abnahme des Sklavenhandels sich im Stande gesehen, ihre Zahl erheblich zu vermindern. Die Mehrzahl derselben kreuzen zwischen Madagaskar und dem Festlande; einige auch bei Zanzibar. Im Gebiete des Sul— tans von Zanzibar hat Sklaverei und Sklavenhandel in Folge der thätigen Mitwirkung des Sultans zur Unter⸗ drückung des Handels bedeutend abgenommen. Im Rothen Meere ist von den beiden dort stationirten Kriegsschiffen seit dem 1. Januar eine Dungalow mit 28 Sklaven aufgegriffen

worden. Der persische Golf ist ganz frei von Sklavenhandel gewesen.

Frankreich. Paris, 3. September. (W. T. B.) Die Gedächtnißfeier des Todestages Thiers“ 9 heute in der Notre⸗Dame⸗Kirche unter großer Betheiligung statt⸗ gefunden. Zahlreiche politische Notabilitäten, viele Mitglieder des diplomatischen Corps, fowie eine große Anzahl von De⸗ putationen aus den Provinzen wohnten der Feier bei.

Türkei. Konstantinopel, 3. September. (W. T. B.) Die Pforte ist mit der Ausarbeitung der Srganifations— pläne für Ostrumelien beschäftigt. Prinz Abd el Halim Pascha wurde neuerdings vom Sultan ins Palais berufen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Sep⸗ tember. Das amtliche Blatt veröffentlicht heute nach— stehendes (bereits . im Auszuge mitgetheiltes) Communiqué der Regierung (nach der Uebersetzung des „St. Petersburger Herold“:

Eine Reihe empörender und verbrecherischer Handlun en, die von einer Handvoll böswilliger Personen in der . unternommen wurden, den in Rußland bestehenden Bau der staatlichen Verwaltung zu erschüttern, hat am 4. August in der Residenz durch die Ermordung des Chefs der Gensd'armerie, General⸗Adjutanten Mefenzow, die äußerste Grenze erreicht. ie Regierung hat trotz der von Zeit zu Zeit auftreten⸗ den Propaganda verbrecherischen Charakters mit befonderer Langmuth alle der gerichtlichen Verfolgung unterliegenden Propagandisten⸗Angele enheiten den gesetzmäßigen Weg nehmen ile n r sich aller besonderen, außerordent lichen Maßregeln enthalten.

Jetzt ist die Geduld der Regierung vollständi er öpft; jetzt hält sie es für ihre Pflicht und lhre heilige . jedem rechtlichen und guten Bürger des Russischen Reiches

enüber, das öffentliche und private Leben und das Eigen⸗ ee reg vor den Rechtsverletzungen k schützen, welche durch ihren schädlichen und verbrecherischen Charakter die ruhige und regelrechte Entwickelung des Staatslebens und die ordnungs⸗ mäßige Erfüllung der den verschiedengrtigen Verwaltungs⸗ organen durch das Gesetz auferlegten 6 zurückhalten. Die Regierung kann und darf sich nicht gegen Personen, welche das Gesetz verspotten und Alles, was dem russischen Volke theuer und heilig ist, niederreißen, so verhalten, wie sie sich zu den treuen , des russischen Kaisers ver⸗ hält. Noch weniger kann sie den blutigen Verbrechen gegen⸗ Über gleichgültig bleiben, durch welche Leute, die sich aus der Mitte der guten Staatsbürger ausgeschieden haben, ihre em⸗ pörende Thätigkeit dokumenliren. Indem sie, für ihre ver⸗ drehten und des gesunden Sinnes haaren Ideen das Bürger⸗ recht fordern zertrümmern sie die Idee der Gesetzlichkeit und der Staatsgefsetze, indem sie Freiheit predigen beab⸗ fichtigen sie durch Drohungen und geheime Briefe die Frei⸗ heit Derjenigen zu unterdrücken, welche ihre Pflichten aus Pflichtgefühl und Gewissenhaftigkeit erfüllen, indem sie für das Prinzip ihrer persönlichen Unverletzlichkeit kämpfen, scheuen sie sich nicht, zum hinterlistigen Morde ihre Zuflucht zu nehmen. . ; Im Hinblick darauf wird die Regierung von nun an Diejenigen mit unbeugsamer Festigkeit und Strenge verfolgen, welche fich schuldig erweisen oder bei den verbrecherischen Plä⸗ nen gegen die bestehende staatliche Organisation, gegen die Grundprinzipien des öffentlichen und des Familienlebens und gegen die durch das Gesetz geheiligten Eigenthumsrechte bethei⸗ ligt erscheinen.

; 3 russische Volk bezeichnet die Verletzer der Ruhe des Staates und der Gesellschaft und die an den verübten Ver⸗ brechen Schuldigen Allen verneh mbar als Verworfene und wendet sich mit Unwillen von den blutigen Thaten der— selben ab. Das Volk fordert laut Schuts und erwartet ihn von den gesetzlichen Autoritäten und bittet die Regierung, das den russischen Boden beschimpfende Böse mit der Wurzel aus⸗ ureißen.

; . Repräsentanten unserer ständischen und kommunalen Institute haben sich schon in diesem Sinne ausgesprochen und eine ganze Reihe von verschiedenen Regierungsinstituten zu⸗ gegangenen Privathriefen und Kundgebungen von Personen aller J . der Bevölkerung, die bäuerliche nicht ausge— nommen, bezeugen, daß die Bevölkerung des Reiches bis in die Tiefe der Seele durch die Thätigkeit der Verbrecher und kJ falscher, dem russischen Volke fremder Lehren aufgeregt ist. fare, wie fest und beharrlich auch die Handlungsweise der

Regierung, wie streng und standhaft die Vollstrecker der Re⸗ gierungsmaßnahmen ihrer Pflicht und ihrem Gewissen folgen, mit welcher Verachtung und welchem Bürgermuth auch die Regierungsautoritäten sich gegen die hic nnr Drohungen der Bande Bösewichter verhalten die ö muß in der Gesellschaft selbst Stütze finden, und daher hält sie es jetzt für geboten, die Kräfte aller Stände des russischen Vol⸗ kes sich zur ., zu rufen, zur einmüthigen Mitwirkung bei den Bemühungen, das Böse, welches sich auf eine Lehre stützt, das sich dem Volke vermittels der verkehrtesten Begriffe und der fürchterlichsten Verbrechen aufbürdet, mit der Wurzel auszureißen. ;

Das russische Volk und seine besten Vertreter müssen durch die That beweisen, daß in ihrer Mitte kein Raum für ähnliche Verbrecher ist, daß sie sie in Wirklichkeit für Ver⸗ worfene halten, und daß jeder der treuen Unterthanen des russischen Kaisers mit allen von ihm abhängigen Mitteln die Regierung bei der Ausrottung unseres gemeinsamen inneren Feindes fördern wird. . . .

Zum Schluß hält es die Regierung für ihre Pflicht, sich an die studirende Jugend mit der Mahnung und der Bitte zu wenden, daß sie, die betrübenden und schweren Folgen, welchen sie sich aussetzt, indem sie sich von den in ihrer Mitte verbreiteten falschen Lehren . läßt, reiflich überdenke und wäge. Ein gewissenhaftes und gesundes Verhalten zur Wissenschaft, verbunden mit Fleiß, war und wird immer der beste und sicherste Schutz gegen das Betreten des falschen Weges der Verführung sein. Das Abweichen von dieser unab⸗ änderlichen, durch die Erfahrung geheiligten Wahrheit hat schon zum tiefsten Bedauern nicht wenige Opfer aus der Mitte der Jugend vorzeitig zu Grunde gerichtet, die durch ihre Fähig⸗ keiten auf eine hellere und für das Gemeinwohl nützliche Zu⸗ kunft Hoffnung gaben.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 3. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Die im Auslande verbreitete Nachricht, daß die Cholera in Schweden ausgebrochen sei, wird von dem „Svenska Telegrambyran“ als gänzlich unbegründet bezeichnet.

Amerika. New⸗Orleans, 3. September. (W. T. B.) Die Bundesbehörden haben über das hier herrschende Elend telegraphisch nach Washington berichtet und die unver⸗ zügliche Uebermittelung von Lebensmitteln erbeten. In Baton⸗ Rouge sind 11 Personen dem gelben Fieber erlegen. Die Sterblichkeit in Memphis und Vicksburg ist auch gestern eine sehr beträchtliche gewesen. Die Neger sind ruhig.

Neichstags⸗ Angelegenheiten. Braunschweig, 4. September, (W. T. B.) Bei der gestrigen Nachwahl im 3. braunschweigischen Wahlkreise (Holz⸗ minden⸗Gandersheim) erhielt, soweit bis jetzt ermittelt, Frhr. . Stauffenberg 5771, der Hausmarschall von Cramm 706 immen.

Statistische Nachrichten.

Dem Bexichte, betreffend die Justizverwaltung im Königreich Württemberg in dem Jahre vom 1. Januar bis 31. Dezember 1877, welchen der württembergische Staats⸗Minister der rf! d. d. 39. Juli 1878 an den König erstattet hat, entneh⸗ men wir: In der Zahl und Organisation der Behörden des Justiz⸗ departements ist keine Aenderung eingetreten. Die Zahl der Rechts anwälte betrug am Schlusse des Jahres 1877 186. 29 Kan⸗ didaten haben die erste, 26 die zweite höhere ö 24 die Notariatsprüfung mit Erfolg bestanden. Die Zahl der im⸗ matrikulirten Notare blieb auf 13. Der Etat des Justizdeparte⸗ ments war berechnet auf: rot. 3 332 601 M, ausgegeben wurden: 3 657 649 S½ις; die Mehrausgabe betrug 325048 M. Die Ein nahmen, der Justizverwaltüng an Sporteln, Geldstrafen und Konfiskationen betrugen: 1045242 S6. Wird diese Summe von den Ausgaben abgezogen, so berechnet sich der wirkliche

Aufwand der Staats kasse für das Justizdepartement auf 2612 407 und nach Abzug der mit 252 662 den Kameralämtern zum Wiedereinzug übergebenen Inquisitiongkosten auf rot. 2 359 744 Bei dem Just iz⸗Ministerium hat der Geschäftsbetrieb wieder beträchtlich zugenommen; die durchlaufenden Nummern nicht gerech⸗ net, kamen 117 Aktenstücke ein, welche sämmtlich erledigt wurden. Bei den Ober ˖ Amtsgerich ten waren am 1. Januar 1877 Un⸗ tersuchungen anhänglg 3015, bis zum 31. Dejember 1877 gingen ein: 30 941, es waren also zu erledigen 33 956. Erledigt wurden 30 949, unerledigt blieben 3007. In den erledigten Untersuchungen betrug die Zahl der Beschuldigten 36 578. Von diesen wurden außer Ver⸗ folgung gesetzt 18 014, vor das Kreis⸗ oder Schwurgericht verwiesen 325, von den Ober -Amtsgerichten abgeurtheilt 13 239, und zwar freigesprochen 2653, verurtheilt 10 586. Von diesen Ver⸗ urtheilten waren 8544 männlichen und 2042 weiblichen Geschlechts, 611 unter 18 Jahren, S539 zwischen 18 und 50 Jahren, 1435 über 50 Jahre; 464 Württemberger, 1182 Nichtwürftemberger. Unter den 36578 Beschuldigten befanden sich 6499 in Untersuchungshaft, bößd weniger, 11390 mehr als einen Monat. Bei. 11 953 End— urtheilen der Ober⸗Amtegerichte wurden 253 Nichtigkeitsbeschwerden, 3 von der Staatsanwaltschaft, 259 von den Beschuldigten erhoben; auf 93 wurde wieder verzichtet, 130 wurden vom Kassationshof ver— worfen, 19 waren von Erfolg, bei 11 stand die Entscheidung am Jahresschluß noch aus. Ohne Voruntersuchung wurden 5113 Straf— fälle verhandelt, Vertheidiger wurden zugezogen in 981 Fällen, das Privatanklageverfahren fand statt in 1445 Fällen, Anträge auf Wieder⸗ aufnahme kamen ein in 49 Fällen. Bei den Staatsanwalt⸗ schaften lagen Anzeigen strafbarer Handlungen (in höheren, nicht vor die Ober ⸗Amtsgerichte gehörigen Straffällen) am 1. Januar 1877 vor: 61, bis 31. Dezember gingen ein: 12711, es waren also zu erledigen: 1272. Erledigt wurden: durch Uebergabe an andere Behörden: 1182, durch Beruhenlassen: 3454, Erhebung der Klage: 8087, zu⸗ sammen 12723. In Behandlung blieben: 49. Geschlossene Voruntersuchungen waren am 1. Januar 1877 anhängig iso; es gingen bis 31. Dezember 1877 ein; Si58; es waren also zu er—⸗ ledigen: 8318; eingestellt wurden zusammen 3673; verwiesen wurden an das Schwurgericht, die Strafkammern und Ober⸗Amtsgerichte zusammen: 44393. Im Ganzen erledigt wurden: 3173, unerledigt blieben: 145. Bei den Strafkammern der Kreisgerichts⸗ höfe waren Strafanfälle am 1. Januar 1877 anhängig: 769 und gingen bis 31. Dezember 1877 ein: 3774, zusammen 4543. Erledigt wurden durch freisprechendes Erkenntniß: 289; durch verurtheilendes Erkenntniß: 3130, auf andere Weise: 592, zusammen 1002. Unerledigt blieben; 541. Die Zahl der Beschul⸗ digten betrug 4868; von diesen wurden freigesprochen 566, verurtheilt 4102. 3618 Verurtheilte waren männlichen, 484 weiblichen Ge⸗ schlechts; 291 unter 18 Jahren, 3542 zwischen 18 und 50 Jahren, 269 über 50 Jahre; 3601 Württemberger, 501 Nichtwürttemberger. Bei den Schwurgerichtshöfen lagen am 1. Januar 1877 Straffälle vor 43, bis 31. Dezember 1677 kamen hinzu 334, zu⸗ sammen 377. Erledigt wurden durch freisprechendes Erkenntniß 48, durch verurtheilendes Erkenntniß 303. Unerledigt blieben 25. Die Zahl der Angeklagten betrug 425, von welchen 76 freigesprochen, 356 rerurtheilt wurden. Von den Verurtheilten waren: 363 männlichen, 52 weiblichen Geschlechts; 31 unter 18 Jahren, 281 zwischen 18 und O Jahren, 43 über 50 Jahre; 319 Württemberger, 36 Vichtwürttemberger. Im Laufe des Jahres wurden 6 Todesurtheile wegen Mordes gefällt, welche durch die Königliche Gnade in lebenslaͤngliches Zuchthaus verwandelt wurden. In den ror die Kreisgerichte und Schwurgerichtshöfe gehörigen Straffällen befanden sich in Untersuchungshaft: 4071 Beschuldigte, von diesen wurden 1130 außer Verfolgung gesetzt, 2580 vor die Straf— kammern und 361 vor die Schwurgerichtshöfe verwiesen. Nichtig—⸗ keits beschwerden waren bei der Strafkammer des Ober Tribunals am 1. Januar 1877 anhängig 12, es kamen bis 31. De⸗ zember 1877 hinzu: 46, zusammen 258, und zwar 8 Urtheile der Schwurgerichtshöfe 10, der Strafkammern 72, der Ober⸗Amtsgerichte II, 17 von der Staatsanwaltschaft, 41 von den Beschuldigten er⸗ hoben. Verworfen wurden 196, von Erfolg waren 24, durch Ver— zicht zc. erledigt 30, zusammen 250. Straffälle wurden nach gepflogener Verhandlung durch Erkenntniß erledigt: Bei den Ober Amtsgerichten 13 132 und zwar durch Verurtheilung 10 557, durch Freisprechung 2545, bei den Strafkammern 4175 und zwar 3761 bez. 14, bei den Schwurgerichten 369 und zwar 307 bez. 62. Im Einzel nen betrug die Zahl der abgeurtheilten Fälle bei Mord und Mordversuch L„Kindestödtung 15, unzüchtige Handlungen mit Gewalt und mit Kindern unter 14 Jahren 146, Blutschande 21, Todtschlag, Körper⸗ verletzung mit tödtlicher Folge 37, Brandstiftung 235, Körperverletzung 2420, Diebstahl 3478, Beleidigung und Verleumdung 6277. Betreffs der Civilrechtspflege konstatirt der Bericht: bei den Ortsgerichten waren Rd rtf eil anhängig 14145; erledigt wurden durch Erkenntniß 3614, auf andere Weise 9h45, zusammen 13 259, in Verhandlung blieben 886.ů Bei den Ober⸗Amts⸗ gerichten waren Civilprozesse anhängig am 1. Januar 1877: 2238, bis 31. Dezember 1877 gingen ein: 24 120 zusammen 26 3658. Er⸗ wurden 24080, in Verhandlung blieben 2278, 1878 mit einer Dauer unter, 400 über 6 Monaten. Von den erledigten 24 080 Projessen wurden 13 251 ohne mündliche Hauptverhandlung, 9043 nach mündlicher Verhandlung ohne Beweisverfügung, 1786 mit Be— weis verfügung erledigt, 19787 mit einer Dauer unter drei Monaten, 2148 unter 6 Monaten, 1514 unter 1 Jahr, 631 mit einer Dauer von 1 Jahr und mehr. Gantprozesse waren während des Jah⸗ res 1877 anhängig 3581. Erledigt wurden durch Erkenntniß 1424 durch Vergleich 777, zusammen 2201, in Verhaadlung blieben 1380. Bei den Ci vilkam mern der Kreisgerichtshöfe waren Civil⸗ prozesse erster Instanz im Jahre 1877 anhängig zusammen 5755 erledigt wurden 1634. in Verhandlung blieben 1121. Civil⸗ . zweiter Instanz waren anhängig 451; erledigt wur— den 354, in Verhandlung blieben 97. Bei der Civil—⸗ Kammer des Ober⸗Tribunals unddes Landes⸗-Oberhandel s⸗ gerichtes waren am 1. Januar 1877 Prozesse anhängig: 46; bis 31. Dezember 1877 fielen an: 296, zusammen 341. Erledigt wurden von der Civilkammer: 228, vom Landes ⸗Oberhandelsgericht: 64, zu⸗ sammen 292. In . blieben 49 Prozesse, 39 bei der Civilkammer, 16 heim Landes⸗Oberhandelsgericht und zwar 47 mit einer Dauer unter 6 Mongten. Unter den anhängig gewesenen 341 Prozessen waren 316 Berufungen, 24 Nichttgkeitsklagen und 1 Wiederaufnahmeklage. Von den erledigten 292 Prozessen wurden 99 ohne mündliche Verhandlung, 178 nach mündlicher Verhandlung ohne Beweisverfügung, 15 mit Beweisverfügung erledigt; 220 mit einer Dauer unter 3 Monaten, 56 unter 6 Monaten, 12 unter 1Jahr, 4 von 1 Jahr und mehr. Unter den 74 Prozessen des Landes⸗Oberhandelsgerichts befanden sich 59 Handelsstreit⸗ und 15 Wechselsachen. Ehen wurden dem Bande nach getrennt: 142, zeitlich getrennt: 10, ungiltig erklärt: 4, nichtig erklärt: 2.

Kunst, Wissenschaft und Ziteratur.

Im Neuenburgersee in der Schweiz ist, der N Zürch. Ztg.“ zufolge, wiederum eine Pfahlbauer⸗Ansiedlung entdeckt . welche sich, soweit der Flecken Auvernier reicht, am Ufer 1azieht.

ö Wie der Bayer. Kur.“ berichtet, wurde jüngst vom Ingenieur Zapf in dem zwischen Mittenwald und Krün gelegenen Barmen see eine Reihe von Pfahlbauten entdeckt. Mächtige hellgraue ir l stehen aufrecht im See; einige derselben zeigen an ihrer Ober⸗

äche noch Zapfen und Einschaitte, die die Verbindung der Pfähle und Balken vermittelten. Diese Pfähle ziehen, manchmal in Doppel⸗ reihen, parallel mit dem südlichen Ufer am See hinab. Von den⸗ selben gehen andere Pfahlreihen in entgegengesetzter, d. h. nördlicher, Richtung in den See hinaus. Diese Pfaͤhle sin aber viel schmäler, als die oben erwähnten, sie stehen auch nicht in Zwischenräumen, sondern Pfahl an Pfahl bei einander, so daß sie Pallisaden gleichen. Keiner der Pfähle reicht bis zur Oberfläche des Wassers herauf. Sie stehen durchschnittlich 4—5 Fuß unter demselben. Hier und da ist

auch ein Widerlager auf dem Grunde des Sees sichthar. Die See⸗ trecke, auf der sich diese Pfablbauten noch zeigen, mag ungefähr m betragen. Der See selbst ist 170 Tagwerk groß, an Stellen 500 Fuß tief und sehr fischreich. Im Verlage des Bergmannsfreund ist erschienen: Saar⸗ brücker Bergmanns kalender für 18794, herausgegeben vom Bergmannsfreund. Wie die 6 vorausgegangenen Jahrgänge, enthãlt derselbe eine volksthümliche größere Erzählung von Wilhelm Fischer, fo wie einen reichen Inhalt des Unterhaltenden, Belehrenden und Gemein- nützigen aller Art. Der Preis beträgt im einzelnen Stück 30 3, in größerer Anzahl von Cremplaren nur 25 3 das Stück. Der Reinertrag fließt, wie von den früheren Jahrgängen, der Saarbrücker Knappschaftskasse zu.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Washington, 3. September. (W. T. B.) Nach dem Be⸗ richte des landwirthschaftlichen Bureaus über den gegen⸗ wärtigen Stand der Tabaksernte ist ein beträchtlich geringerer Ertrag als im vergangenen Jahre zu erwarten. Das Durchschnitts⸗ erträgniß der Tabaksernte wird auf 8.0 oo geschätzt.

Gewerbe und Sandel.

Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis Ende August 1878 39289 800 6 41 prozentige und 8 640 900 4 5 prozentige, zusammen 47 930 700 4M Pfandbriefe auggegs zen worden, wovon noch 38 583 009 66. 44 prozentige und 7975 1090 M 5pro⸗ zentige, zusammen 46 562 100 ις Pfandbriefe verzinslich sind. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 3 368 409 M; in der Feststellung begriffen 7 Darlehnsgesuche auf Grundstücke zum Feuer⸗ versicherungswerthe von 479 425 ; im Laufe des Monats August 1878 angemeldet 9 Grundstücke mit einem Feuerversicherungswerthe von oi 165 4

Da den Beschlüssen der letzten außerordentlichen General⸗ versammlung der Reden hütte die Eintragung in das Handelg= register verweigert wurde, so fand gestern eine anderweite General- versammlung der Gesellschaft statt, in welcher mit überwiegender Majorität der Verkauf des . an die neu gebildete Ge⸗ sellschaft, sowie die Liquidation beschlossen wurde.

Ueber die Einfuhr und Ausfuhr des Großherzog⸗ thums Hessen über Bremen im Jahre 1877 erhält man nach den Mittheilungen der Großherzoglichen Hessischen Centralstelle für die Landesstatistik“, wenn die einzelnen Artikel der Einfuhr und der Ausfuhr in Hauptwaarengruppen zusammengefaßt werden, folgende Uebersicht: Verzehrungsgegenstände: Einfuhr 291 437 S oder 33,81 / der gesammten Einfuhr. Ausfuhr 1 780 804 M oder 79, 57*½ der gesammten Ausfuhr; Rohstoffe 119 806 S oder 13,90 bez. 307 484 M oder 13,74 υά. 9; Halbfabrikate 253 720 M oder 29,43 9 bez. 2910 M oder G13 o; Manufaktur⸗ waaren 19 864 M oder 2.30 9,9 bez. 631 S6½ oder O03 Yo; andere Industrieerzeugnisse 177 206 M oder 20, 56 ; 1466089 oder 6,53 / . Die gesammte Einfuhr in das Großherzogthum über Bremen betrug demnach im Jahre 1877 862 033 S, die gesammte Ausfuhr 2 237 916 M6. In den dem Jahre 1877 vorausgegangenen fünf Jahren umfaßte der Verkehr des Großherzogthums mit Bremen folgende Werthsummen: im Jahre 1876: Einfuhr 825 858 S; Aus⸗ kuhr 2 171 65 c; im Jahre i575 1 (069 635 0 bez. 2 G57 61 ; 1874 1399 095 6 bez. 1 987 097 ƽ ; 1873 1315844 M bez. 1980425 4M; 1872 16534 431 S bez. 2 862 890 S0

Paris, 4. September. (W. T. B.) Nach einer Mittheilung des Journal des Dsbats“ wird der Verkauf der 3prozen⸗ tigen amortisirbaren Rente demnächst geschlossen werden, nachdem ein Betrag derselben von 90 Millionen nunmehr verkauft

worden ist. Verkehrs ⸗Anstalten. New⸗YJork, 3. September. (W. T. B. Der Hamburger . Lessing“ ist heute Nachmittag 1 Uhr hier einge⸗ roffen.

Berlin, 4. September 1878.

Lon don, 2. September. (Allg. Corr.) Ein beklagenswerther Unfall ereignete sich am letzten Sonnabend auf der London Chatham und Dover⸗-Eisenbahn. Ein von dem Seebade⸗ orte Ramsgate nach London kommender, mit heimkehrenden Ausflüglern angefüllter Eisenbahnzug stieß ganz in der Nähe der Station Sittingbourne mit einigen durch Versehen auf dein Geleise stehen gebliebenen Güterwagen zusammen. Da der Zug mit un⸗ gewöhnlicher Schnelligkeit fuhr, war die Kollision eine so fürchterlich, daß zwei Waggons vollständig zertrümmert wurden und mehrere an- dere entgleisten. Drei Passagiere wurden auf der Stelle getödtet, und über 59 trugen mehr oder weniger erhebliche Verletzungen davon. Von den Schwerverletzten gab einer auf dem Wege nach London seinen Geist auf, während ein anderer im Krankenhause zu Chatham starb. Der Verkehr auf der Linie war stundenlang unterbrochen.

Lon don, 4. September. (W. T. B.) Gestern Abend stieß der Dampfer „Prinzeß Alice“, der mit etwa 600 Personen an Bord eine Lustfahrt nach Gravesend gemacht hatte, auf der Rückkehr von dort, unweit London, mit einem anderen Dampfer, dessen Name unbekannt ist, auf der Themse zusammen. Die „Prinzeß Alice“ sank sofort, und man fürchtet, daß alle auf ihr besindli Personen ertrunken sind. Nähere Details über die Katastrophe konnten noch nicht ermittelt werden.

4. September, Vormittags. (W. T. B.) Ueber das Schiffs⸗ unglück wird weiter berichtet: Der Dampfer, welcher die Prinzeß Alice niederfuhr, heißt Bywellcastle / und ist ein Kohlenschiff, das sich auf der Fahrt nach Nord⸗England befand. Die ertrunkenen Per⸗ sonen waren meistens Frauen und Kinder, auch der Kapitän und die n Mannschaft sind bei der Katastrophe um das Leben ge⸗ ommen.

Im Friedrich⸗Wil helmstädtischen Theater ging gestern ein nach einem älteren Stoffe bearbeitetes Lebensbild: Der Gold⸗ fisch', von E. Jacobson und H. Wilken, zum ersten Mal in Scene. Das Lebensbild, das kaum in einer oder der anderen Episode einige Lebenswahrheit gewinnt, ist doch reich an komischen Situationen, launigen Couplets und hat dem anwesenden lachlustigen Publikum offenbar gefallen. Der Grund hierfür dürfte weniger in Humor des Stücks als in der drastischen Konik der Darsteller zu finden sein. Unter ihnen nahmen die Damen Frl. Krön (Minka und Frl. Schmidt und die Herren M. Schultze, Haßker! um Guthery die erste Stelle ein und verdienten den reichen Beifall, der ihnen gespendet wurde.

Im Laufe des Gastspieleyklus' des K. K. österreichischen , Hrn. Franz Kierschner wird Laube's „Cato von

isen“, mit dem genannten Künstler in der Hauptrolle, im Ostend⸗ Theater zum ersten Male in Scene gehen.

Bäder⸗Statistik.

Elster (Sachsen) bis 26. August (2775 Parteien. Glücksburg (Ostseebad in Schleswig) bis 29. August. Helgoland bis 31. Augussttꝛꝛ.·. . omburg v. d. Höhe (Reg.⸗Bez. Wiesbaden) bis 31. August ippspringe (Westfalen) bis 22. August.. .. Veuenahr (Rheinprovinz) bis Ende August Deynhausen (Westfalen) bis 30. August.. . Schandau (Sachsen) bis 30. August ( 63 Part.... Schwalbach (Nassau) bis Ende August ... Schweizermühle lim Bielagrunde bei Königstein i. Sachsen) bis 28. August (161 Va ;ᷣte,,, Weißer Hirsch mit Oberloschwitz (Sachsen) bis 30. August e t,),

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