.
Krieg egen könne aber nur geschehen, wenn Verwal⸗ tungsbeamten in * Autorität stärke, ihren sittlichen Ernst hebe. Nach beiden Richtungen hin sei in den letzten ahren vielfach gefehlt worden. In diesem Zeitpunkt des
othstandes sei ein einfaches Präventivgesetz einer Aenderung der gemeinen Gesetzgebung vorzuziehen. Eine absolut unan⸗ Echt re Definition lasse sich nicht finden; auf die Worte omme es nicht genau an, wenn nur das Ziel klar e ffn sei, wie has hier der Fall sei. Innerlich müsse die sozialdemokratische Gefahr allerdings ur das religiöse Bewußtsein überwunden werden, aber dadur werde ein Präventivgesetz nicht überflüssig. Die Frage der Beschwerdeinstanz müsse von rein praktischen Gesichtspunkten aus beurtheilt werden; wolle man irgend eine Cautel schaffen, so beschränke man die ö. des Gesetzes.
Bei dem Schlusfe des Blattes hatte der Abg. Bebel das
Wort.
— Am Sonnabend, Vormittag um 10 Uhr, fand nach den Ferien eine Sitzung des Gerichtshofes für Kom⸗ petenzkonflikte statt.
— Nach Inhalt der ECirkularverfügung des Ministers des Innern und des Finanz⸗Ministers vom 1. Dezember 1877 können in einzelnen Fällen Gensd'armen zeitweilig eine dop⸗ pelte Dienstaufwandsentschädigung — für ihren eigenen Patrouillenbezirk und für den ihnen vertretungsweise zugewiesenen Geschäftsbezirk — beziehen, und ist der Bezug der fraglichen Kompetenz für den vertretenen fremden Bezirk davon abhängig, ob der vertretende Gensd'arm einen Anspruch darauf erhebt. .
Die Ausführung dieser Anordnung hat inzwischen mehrfach u . Veranlassung . Die Minister haben des⸗ hit. — im Einverständnisse mit dem Kommando der Landgens⸗ d'armerie — durch Cirkularerlaß vom 3. Juli d. J. bestimmt, daß im Falle der Vertretung eines erkrankten oder beurlaubten Gensd'armen bis zu 14 Tagen, nach dem Prinzipe der Gegenseitigkeit, keine Uebertragung der Dienstaufwands⸗ rg . an den Stellvertreter zu erfolgen habe. Hinsichtlich der Vertretungen a. mit einer Dauer von über 14 Tagen bis 1 4 Wochen, in welchen Fällen dem am Dienste behinderten
ensd'armen die Dienstaufwandsentschädigung nach Maßgabe der Cirkularverfügung vom 1. Dezember pr. belassen werden kann, b. mit einer Dauer von mehr als 4 Wochen, wo die qu. Entschädi⸗ D vom Beginne der 5. Woche ab unbedingt disponibel ist, ist ie Entscheidung darüber, ob einem, neben den Dienstgeschäften seines eigenen Bezirks mit einer Vertretung beauftragten Gensd'armen die Dienstaufwandsentschädigung des vertretenen Gensd'armen ganz oder theilweise i bewilligen sei, in jedem Einzelfalle Seitens der Bezirks⸗Regierungen ꝛc. im Ein⸗ verständnisse mit den Gensd'armerie⸗Brigaden von Aufsichtswegen zu treffen. Hierbei soll es nicht lediglich darauf ankommen, ob Ansprüche der oben er⸗ wähnten Art von dem vertretenden Gensd'armen erhoben sind oꝛer nicht, doch soll dergleichen Ansprüchen, sofern sie zur Bexrücksichtigung billigerweise geeignet erscheinen, die letztere nicht zu versagen sein. Sofern eine Stellvertretun erkrankter oder beurlaubter Gensd'armen dur dazu einberufene Hülfsgensd'armen stattfindet, muß . der Dienstaufwandsentschädigung an den am Dienste behinderten Gensd'armen von demjenigen Tage ö werden, an welchem der Hülfsgensd'arm einge⸗ reten ist.
— In Bezug auf die Unantastbarkeit des Gesell⸗
/ afts vermögens einer offenen . Seitens olcher Gläubiger, welche nicht strikte Gesellschaftsgläubiger sind, t das G. J. Senat, durch Er⸗ enntniß vom 25. Juni 1878 folgende Re . ausgesprochen: 1) Ebensowenig wie die Privatgläubiger eines Gesellschafters sind auch diejenigen Gläubiger, welchen sämmtliche Gesellschafter einer andelsgesellschaft aus privaten r m sen solidarisch =. Forderungen haftbar sind, befugt, Be 6, . aus dem Ge⸗ sellschafts vermögen zu beanspruchen. 2) Errichtet eine offene Handelsgesellschaft (ohne fraudulose Absicht) durch Absonderung eines Fonds aus dem Gesellschaftsvermögen eine neue Handels⸗ 6. ö welche unter besonderer Firma dieselben Gesell⸗
chafter hat, die der älteren Gesellschaft angehören, so sind ennoch die Gesellschaftsgläubiger jeder der beiden Gesells chaf⸗ ten der andern Gesellschaft gegenüber als Privatgläubiger der Gesellschafter zu behandeln.
— Der Chef der Admiralität oon Stosch ist zur Vor— nahme von Inspizirungen nach Kiel abgereist.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren; Dr. . in Lövenich, Dr. Erich in Cremmen, Dr. Sinai in Thorn, Dr. n n of in Orsoy, Achenbach in Spangen⸗ berg, Dr. Weber in malkalden, Dr. Otto in Wiesbaden, Dr. Tir, Dr. Pauli und Dr. Lange . a. M., Dr. Brackmeyer in Belzig, Jacobs in Gr. Tychow und Dr. Ramdohr in Düben. (Allg. Ztg.) 36
Bayern. München, 13. September, Se. Majestüt der König hat die Unterstellung der Artillerie in administrativer Beziehung unter die betreffenden General ⸗Kommandos, gleichwie solche bereits bei der Feld⸗ Artillerie besteht, mit der Wirksamkeit vom 1. Oktober d. J.
an verfügt. — Der vormalige Präsident der Vereini Staaten von Am e Grant, ist heute n , eingetroffen und am Bahnhof von dem amerikanischen Konsul empfangen worden.
14. September. (W. T. B) Der Kön ig empfing gestern Abend den neuernannten Erzbischof von München, Dr. Anton Steiche le, und den Bischof von Speyer, Joseph Ehrler, im Thronsaale der Königlichen Resitzdenz, wo die Beeidigung derselben erfolgte. Der Minister von Lutz verlas die Eidesformel.
Baden. Karlsruhe, 14. September. Ueber die *. J,, des Großherzogs im. Bereiche des XX. rmee⸗Corps meldet die ‚„Karlsr. Itg.“; Mittwoch, den 11. d, Morgens, verließ der Großherzog Thann, um nochmals den Uebungen der 29. Division beizuwohnen, welche wieder in zwei Abtheilungen gegen einander manövrirte; die Auf⸗ stellung war an der Aspacher Brücke, wo Se. Königliche 8 zu Pferd stieg und dem Manöver um Aspach bis zum luß folgte. ittags 1 Uhr traf der Großherzog mit seinem militärischen Gefolge vom Manbverterrain zu Pferd in Sennheim ein, von wo die Weiter⸗ reise nach Metz um 116. Uhr über Mülhausen und Straßburg stattfand. Die Ankunft in Metz ersolgte Abends; der Großherzog wurde daselbst am Bahnhofe von dem kommandirenden General des, XV. Armee⸗Corps und seinem Stabe, sowie von dem Gouverneur und dem Komman⸗ danten von Metz empfangen. Donnerstag, den 12. d., früh, verließ Se. Königliche Hoheit Metz mit der Bahn, um den Manövern der 30. Diviston bei Bolchen beizuwohnen. Der Großherzog stieg mit seiner militärischen Suite in Contchen zu Pferde und begab sich von da zur Begrüßung der Truppen an die Plätze ihrer Aufstellungen. Das Ma⸗ növer der Division fand auch hier in 2 e lunge⸗ gegen einander bei Helsdorf, Machern und Hollingen statt; dasselbe begann um gig Uhr und endete gegen A/ Uhr Mittags. Abends erfolgte die Rückkehr nach Metz.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 14. September. (W. T. B.) In Ergänzung der Meldung vom 9. September über die Ver⸗ luste bei Bihaes berichtet das Brigade⸗Kommando, daß sich der Gesammtverlust durch das Einrücken von Leichtverwun⸗ deten und Vermißten auf 98 Todte, 400 Verwundete und 35 Vermißte beziffert. Die durch die Verlustangaben der Zeitungen hervorgerufenen Besorgnisse erscheinen hiernach gemildert. — Die „Polit. Korresp. veröffentlicht folgende Meldungen. Aus Cettinje von heute: Der Anführer der Insurgenten von Korjenice, Omer Aga Scherovic, wurde auf montenegrinischem Gebiete unweit Grahovo von Montenegrinern festgenommen. Einigen bosnischen Begs ist die von ihnen nachgesuchte Er⸗ laubniß zum Durchzuge durch Montenegro nach Albanien ver⸗ sagt worden. — Aus Belgrad von heute: Die europäischen Kommissare für die serbisch türkische Grenzregulirung sind hier eingetroffen. Dieselben gehen morgen zusammen nach Nisch.
— 15. September. Gestern ö en die Operationen an der Save begonnen und ist diese von unseren Truppen überschritten worden. Ueber den weiteren Verlauf dieser Ope⸗ rationen können in den nächsten Tagen Mittheilungen nur in dem Maße veröffentlicht werden, als dies mit Rüͤcksicht auf die gebotene möglichste Geheimhaltung der militärischen Be— wegungen thunlich ist. — Die „Presse“ meldet aus Dre⸗ noycze: Gegenüber von Breczka überschritt am Mittwoch eine neue Division österreichischer Truppen die Save. Auf dem anderen Ufer befanden sich reguläre türkische Truppen verschanzt. Artillerie unterstützte den Uebergang. Breczka wurde von dem linken Ufer der Save aus beschossen. .
Pest, 14. September. (W. T. B.). Der „Pester Lloyd“ ist vom Finanz-Minister Sz ell ermächtigt worden, den Nach⸗ richten von seiner . Demission ein for⸗ melles Dementi entgegenzusetzen.
Schweiz. Bern, 14. September. Der „Bund?“ schreibt: Wie der Große Rath von Bern die Nachsubvention für die Gotthardbahn von 402 000 Fr., so hat auch der Große Rath von Schaffhausen die seinem Kanton zugeschiedene Quote pon 50 060 Fr. einstimmig bewilligt. Auch anderwärts Higte sich der beste Wille, z. B. im Großen Rathe des Kantons Aargau. Das Gefühl scheint immer mehr zum Durchbruch zu gelangen, daß das große Werk der centralschweizerischen Alpen⸗ Überschienung wenigstens am mangelnden Opfersinn der Schweiz nicht zu Grunde gehen dürfe.
Niederlande. Haag, 16. September. (W. T. B.) Der König hat heute die Generalstaaten mit einer Thronrede eröffnet. In derselben wird zunächst der sympathischen Kundgebun⸗ gen bei Gelegenheit der Vermählung des Prinzen und der Prin⸗ zessin Heinrich mit Anerkennung gedacht und sodann hervor⸗ gehoben, daß die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten die freundschaftlichsten seien. Die Industrie des Lan⸗ des befinde a im Allgemeinen in einer befriedigenden Lage, namentlich sei dies mit der Landwirthschaft der Fall. Der Zustand der Finanzen erheische aber ernste Maßnahmen zum Zweck der Vermehrung, der Einnahmen, womit eine Steuerreform im innigsten Zusammenhange stehe. Ferner werde den Kammern ein neuer Strafgesetzentwurf vorgelegt werden. Was die indischen , , anbelange, so sei die Lage im Allgemeinen zwar eine zufriedenstellende, inbessen habe die Aufrechterhaltung der Autorität im Norden von Sumatra doch neue außerordentliche Maßregeln nothwendig gemacht. Mit Wärme gedenkt die Thronrede der in Sumatra befind⸗ lichen Truppen.
Großbritannien und Irland. London, 15. Sep⸗ tember. (W. T. B.). Hier eingegangene Nachrichten aus Kairo bestätigen, daß Wilson nunmehr den Posten des Finanz-Ministers mit Bewilligung der englischen Regierung definitiv übernommen hat, und daß zum Minister für öffentliche Bauten und Landwirthschaft ein Fran⸗ ose ernannt werden wird. Wie es heißt, würde die von ilson abgeschlossene Anleihe genügen, um die lokalen Schul⸗ den, insbesondere die an Beamte und Unternehmer rückstän⸗ digen Beträge zu regeln, sowie die Einlösung des nächstfälligen Coupons der unifizirten Schuld zu sichern. Die Ich gen Nubar Pascha und Riaz Pascha haben alle Steuer⸗ erheber nach Kairo berufen und denselben unter Darlegung der eingetretenen Veränderungen im Beisein der europäischen Beamten die Anweisung ertheilt, daß künftighin keinerlei andere Befehle, als die von dem Ministerium ausgegangenen, befolgt werden dürfen. ö
ankreich. Paris, 15. September. (W. T. B.
2 von dem Mar fchall⸗räfidenten bei **) cennes abgehaltenen großen Truppenparade, an welcher gegen 55 000 Mann theilnahmen, wohnten der Herzo
von Cambridge, die Großfürsten Konstantin und Alexis un
die Militär⸗Attachés der hiesigen Botschaften und Gesandt⸗ schaften bei.
Italien. Rom, 14. September, (W. T. B.) Die griechische Note, welche die see,, der Signatar⸗ mächte des Berliner Vertrages nachsucht, ist, dem Vernehmen 33. vom 7. September er. datirt. In derselben wird zu⸗ nä ft auf die von Griechenland bei der Pforte gemachten Schritte behufs Ernennung von Kommissaren für die Grenz⸗ regulirung und auf die ausweichende Antwort der Pforte hin⸗ ewiesen. Alsdann wird hervorgehoben, daß die Antwort der . darauf abzielte, jedes Einvernehmen zwischen der Pforte und Griechenland über die Ausführung der Kongreß⸗ beschlüsse zurückzuweisen. Der griechischen Regierung erwüchsen dadurch große Schwierigkeiten, und sehe sich dieselbe genöthigt, die Vermittelung der Mächte anzurufen.
— 16. September. (B. T. B.) Der König und die Königin haben sich von Mantua nach Monza begeben. — Der italienische Gesandte in Tanger hat unterm 13. d. M. die Nachricht, daß er von Mauren insultirt worden 6 für unbegründet erklärt. — Die „Opinione“ er⸗ ährt: aus einem zwischen Frankreich und Italien statt—⸗ gehabten Meinungsaustausch ergebe sich, daß der Deputirte Musir sich in keinerlei Mission nach Tunis begeben habe, welche einen Argwohn der französischen Regierung erregen könnte. Jeder solche Argwohn sei durch die aufrichtigen Er— klärungen der italienischen Regierung zerstreut worden.
Türkei. Konstantinopel, 15. September. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach soll Midhat Pascha nunmehr die Erlaubniß zur Rückkehr in die Türkei erhalten haben, der⸗ selbe würde jedoch seinen Aufenthalt auf Mitylene oder Kreta nehmen. — Der arm enische Patriarch in Erzerum hat sich telegraphisch an mehrere der hiesigen Botschafter gewendet und denselben von den Ausschreitungen der Kurden, welche eine förmliche Panik unter der Bevölkerung hervor⸗ gerufen hätten, Kenntniß gegeben, Zugleich hat derselbe guf die Besorgnisse hingewiesen, die für den Fall des Abmarsches der russischen Truppen unter der christlichen Bevölkerung Platz gegriffen hätten und den Beistand der Mächte angerufen. Die hiesigen Botschafter haben in Folge dessen zum Schutze der Bevölkerung Schritte bei der Pforte gethan.
— Der englische Botschafter Layard wurde gestern vom Sultan in Audienz empfangen. — Man versichert wiederholt, daß England die Forderungen Griechen⸗ lands nicht unterstützen werde, überhaupt werde kein Kollektivschritt der Mächte betreffs Griechenlands erfolgen, vielmehr werde jede Macht einzeln bei der Pforte vorstellig werden. — Das Projekt Englands, betreffend die in der asiatischen Türkei auszuführenden Reformen wird von der Pforte als wenig praktisch angesehen. Die eng⸗ lischen und französischen Kommissare, welche zur Reorganisirung der Finanzen berufen werden, sollen Mitglieder des projek⸗ tirten obersten Finanz Konseils werden. — Es heißt, Midhat Pascha werde vorerst zum Gouverneur von Kreta ernannt werden. —
Nußland und Polen. gen tet 14. September. h. T. B.) Se. Majestät der Kaiser Alexander, welcher . Morgen in Sebastopol angekommen war, ist heute stachmittag um 3 Uhr hier eingetroffen. In Sebastopol hatte der Kaiser die aus der Türkei zurückgekehrten Truppen be⸗ sichtigt und über den Zustand derselben sich nach der Revue sehr befriedigt geäußert.
— 16. September. (B. T. B.) Der „Regierungs⸗ bote“ veröffentlicht den Wortlaut des Telegramms des Sultans an den Kaiser Alexander, vom 29. August, in welchem der Sultan die von den Bulgaren verübten Grau⸗ samkeiten beklagt und den Kaiser ersucht, das Leben, die Ehre und das Eigenthum der Muselmänner auf wirksame Weise zu schützen. Die Antwort des Kaisers vom 30. August lautet: „Das Telegramm Ew. Majestät machte mir peinliches Bedenken; ich hoffe, daß die hien gemachten Meldungen von den Leiden der , en Bevölkerung in Bulgarien und Ostrumelien übertrieben sind. Ew. Majestät haben Recht, indem Sie die Hoffnung ausdrücken, daß ich solche Zustände nicht dulden werde; ß bin versichert, daß der Ober⸗Befehls⸗ haber meiner Armee, sowie der russische Kommissär in Bul⸗ garien jede unrechte Handlung streng bestrafen werden, welche egen die Bevölkerung gerichtet ist, deren Sicherheit sie rn sollen.“
Amerika. Philadelphia, 13. September. (Times.) General Miles hatte am 8. d. M. mit 21 Soldaten und einigen Sconts einen Kampf mit den Indianern im Yellow stone⸗Lande zu beslhel 13 der Letzteren wurden de, . und die Uebrigen gefangen genommen. Auf ameri⸗ anischer Seite wurde ein Offizier getödtet und ein Gemeiner schwer verwundet.
New⸗Hork, 14. September. CV. T. B.) Bei einer in Chicago gehaltenen Rede erklärte der Präsident ö die vom Senator Sherman getroffenen
inanzmaßregeln für durchaus richtige und loyale. Da⸗ egen sprach sich der Redner gegen die Einmischung der Legis⸗ ative in die Frage der Geldeirkulation und der Wiederauf⸗ an. der Baarzahlungen aus, da durch eine solche Ein⸗ mischung des Staates nur das Vertrauen der Handelswelt 4 und das Aufblühen der Geschäfte verzögert werden würde.
New⸗Orleans, 14. September, (W. T. B.). Das. . Fieber beginnt hier nachzulassen; es ist kühlere
itterung eingetreten. Hülfe und Unterstützungen sind jetzt sehr reichlich vorhanden.
Nr. 37 des Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler⸗Amt, hat folgenden In⸗ halt: , ene Verwaltungssachen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Münz ⸗ und Bankwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichsmünzen; Goldankäufe der Reichsbank; Uebersicht über die bis Ende . d. J. eingezogenen Landes⸗ münzen. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer in den Monaten April bis August 1878. — Postwesen: Postkarten für den Verkehr im Weltpostverein; Post⸗ nachnahmesendungen. — Cisenbahnwesen: Aufhebung der Station Rothenstein als Güterstation; Eröffnung der J Senden · e , — Marine und Schiffahrt: Ertheilung von Flaggen attesten; Beginn einer Seeschiffer⸗ und Seestenermanns ⸗ Prüfung. —
Ergebniß. Das geht aus der folgenden Zufammenstellung
Konsulatwesen: Ernennungen. = Personalverãnderungen: Ernennung beim Rechnungshof. ; — Nr. 5 des Amtsblatts der Deutschen Reich s⸗ ost⸗ und Telegraphenverwaltun hat folgenden Inhalt: ügung: vom 8. September 1818 eglaubigung des orto. frei . 28 6 . Ver ohslich ig Dienstsache Siegel marken. eidungen: vom J. 1 für die mittels verschloßener Taschen beförderten i. aus dem Orte der Aufgabe ⸗Postanstalt. Vom 5. Sep⸗ sember 1578: Ausfüllung des Postvermerks auf dem Postanweisungs⸗ Formular. . — Nr. 16 des Archivs für Post und Telegraphier, Bei⸗ heft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs ⸗Post⸗ und Telegraphen· verwaltung, hat folgenden Inhalt: Attenstücke und Aufsätze: Der pariser Kongreß für Wohlfahrts einrichtungen. — Das Postwesen der argentinischen Republik. — Neue BVersuche mit dem ernsprecher. — Kleine Mittheilungen: Die Organisation des französischen Post · und Telegraphenwesens. — Außerordentlicher Kredit für Telegraphenzwecke in Frankreich. — K in Konstantin opel. — De Elektrieität im Dienste der Kunsk. — Die Durchstechung der Landenge von Cenfralamerika. — Der Elephant als Transportmittel. — Zeit⸗ schriften · Ueberschau.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamts sind in der 35. Jahreswoche von je 1000 Re⸗ wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 300, in Breslau 28,0, in Königsberg 300, in Cöln 21,3, in Frankfurt 4. M. 9,1, in Hannover 20,8 in Cassel 16,9, in Magdeburg 6,4, in Stettin 368, in Altona 294, in Stra s burg 26,0, in München 36,1, in Nürnberg 3044, in Augsburg 33,6, in Dresden 24.5, in Leipfig o, 3, in Stuttgart 264, in Braunschweig 227. in Karlsruhe 25,8, in Hamburg 2,0. in Wien 249, in Buda⸗ peff 34,5, in Prag 33,5, in Trlest zs, 7, in Basel 20,9, in Brüel, 17,4, jn Paris I,5, in Amsterdam 26,8, in Kopenhagen 2, in Stockholm 5, in Christiania 170, in St. Petersburg 37,2, in Warschau 33506, in Odessa 53, in Bukarest 29,1, in Rom 24,9, in Turin 18,3, in Athen — in Lissabon 2638, in London 184, in Glasgow 19,1, in Liverpool 8,3, in Dublin 244, in Edinburgh 16,8, in Alexandria (Egypten) —. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ York 26,9, in Philadelphia 21, in Boston — in Chieago 194, in San Franzisko 149, in Calcutta 26,8, in Bombay 34,8, in Madraß 309.
Die beim Wochenbeginn an allen deutschen Beohachtungsstationen herrschenden westlichen und südwestlichen Windrichtungen gingen im Laufe der Woche meist in östliche und südöstliche und am Schlusfe der Woche in nördliche und nordwestliche über, nur in Conitz und Bremen blieb Südwest., in München Nordostwind vorherrschend. Die Temperatur der Luft war eine hohe, in den letzten Tagen der Woche des Monatsmittel sogar übersteigend. , fielen spärlich und nur in den ersten Tagen der Woche. Der Luftdruck stieg und behauptete sich während der Woche auf seinem Standpunkt.
Die Sterblichkeitsverhältnisse haben sich in der Berichtõwoche etwas günstiger gestaltet. Die allgemeine Sterblichkeits ver hältnißzahl für die deutschen Städte sank auf 26 9 von 27, der vorhergegangenen Woche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet) und zeigt eine ewas geringere Betheiligung des Säuglingsalters an der Gesammt⸗ sterblichkeit (in Berlin und München war dieselbe jedoch etwas größer als in der Vorwoche). Unter den Todegursachen ist ein geringer Nachlaß der meisten Infektionskrankheiten zu konstatiren. Nur Scharlachfieber und diphtheritische Affektionen zeigen sich häufiger. Das Scharlach⸗ fieber herrscht namentlich in Esen mit großer Heftigkeit und . dafelbst in der Bericht⸗woche 21 Opfer; auch in Breslau, legnitz, Thorn, Berlin, sowie in den gen, englischen Städten grassirt das Scharlachfieber noch immer. Biphtherie zeigt sich außer in Berlin und Wien in Königsberg und Danzig häufiger. Die Zahl der Todesfälle an Ünterleibstyphus stieg in Posen, und Pari und in den russichen Städten, sowie in Verlin und Wien ist sie eine kleinere als in der vorhergegan⸗ genen Woche. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder werden be⸗ fonders in den kleineren Städten seltener; in den größeren wie Berlin, Wien, Pest, Breslau, Hamburg, München, sowie in St. Petersburg, Warschau, London, Kopenhagen, Stockholm ist die Zahl der daran gestorbenen Kinder noch immer eine größere. — Der Pocken⸗ evedemie in London erlagen in der Berichtswoche noch 3 Personen, auch in Sdeffa hat die Zahl der Blatterntodesfaͤlle ab-, in Pest, St. Petersburg, Warschau wieder zugenemmen; in Wien blieb sie die gleiche der Vor⸗ woche. Vereinzelte Choleratodesfälle werden aus St. Petersburg, Baltimore, Chicago und New⸗Orleans gemeldet, aus letzterer Stadt vom Ende Juli auch 26 Todesfälle am gelben Fieber und wurde ein weiteres Umfichgreifen der recht bösartig auftretenden Seuche befürchtet
— (Stat. Korr.) Die Entwickelung des Stein kohlen verkehrs auf der Oberschlesischen Eisenbahn. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn behauptet wird, daß die heimischen Kohlen lager den größten Theil ihres heutigen Werthes dem Ausbau der Eisenbahnen verdanken, und daß die Förderung nie eine solche Aus; dehnung erlangen konnte, wie jetzt der Fall ist, wäre der Absatz auf das enge Gebiet beschränkt geblieben, das ihm die früheren Verkehrs mittel eröffneten. Durch die Statistik der sächsischen Staatseisen⸗ bahnen ist dafür ein trefflicher Beweis geliefert worden; den Zahlen aber, die hierbei angeführt wurden, können diejenigen zur Seite treten, welche die Königliche Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn kürzlich zu einer a, lehrreichen Uebersicht über die Entwickelung des Steinkohlenverkehrs auf ihren Linien zusammenstellen ließ. Welch einen unerwarteten Umfang derselbe in den letzten 25 Jahren gewonnen hat, mögen zunächst folgende Angaben zeigen. Es wurden
befördert nach Stationen im Bereiche der oberschlei. Bahn fremder Bahnen metrische Tonnen zu 20 Ctr. 18 228 295 60 431 , 334729 105 848 1863... 601 732 411 603 1868... 934543 1173219 1 1265782 1713 937 2979719 1877 ... —ĩ 1519439 1936 884 3 456 323. Da die Bewegung i Zahlen selbstverständlich abhängt von der Länge der Bahnen, so ist hierdurch noch nicht die Annahme aus⸗ Erlen, daß bei der Erweiterung ihres Netzes nur ein größerer heil des Ausbringens auf ihnen befördert wurde, dieses selbst aber keine Aenderung erfuhr. Die folgende Uebersicht macht jedoch eine solche Auffassung unmöglich. Es wurden nämlich in dem Kohlen
becken von . Oberschlesien Niederschlesien gefördert dap. abgefahren gefördert dav. , metr. Tonn. mit de, Bahn metr. Tonn. mit der Bahn 0
9 o 1858. . 2581 919 2, 57 724 682 39,48 1863. . 3488 855 29, 93 S88 371 51,79 1868 .. 5366 752 40, 06 1324708 45,72 1873. . 73839314 51, 98 2294819 66,49 1877. . 38101052 52,53 2 006333 —
Hier zeigt sich, 9. im Laufe der Zeit nicht allein ein stetig wachsender Theil der gesammten Förderung durch die Eisenbahnen an den Ort der Bestimmung geführt wurde, sondern daß zugleich ie i 4 Folge der Verbesserungen der Verkehrsmittel sich verdrei⸗ a at.
zusammen
288 726 440577 1013335 219762
Von nicht geringerer Bedeutung als der Ausbau des ober schlesischen Bahnnetzes für die Steinkohlen- Bergwerke ist aber der Stand dieser Industrie für den Bahnbetrieb und sein .
ervor, der gleichzeitig zu entnehmen ist, daß die anderen Zweige des Verkehrs
September 1878:
nicht in demselben Maße an Ausdehnung und Einträglichkeit zuge⸗ nommen haben; es wurden von der oberschlesischen Bahn vereinnahmt für den Kohlentransport
d. i. von 100 4
Gesammt · einnahme
ge. auf erbat fiel, 1
ö
w
k ĩ 1877 d 3,ů 15 52, 90
Hiernach bilden 1877 die Einnabmen aus der Kohlenbeförderung einen geringeren Theil von dem Gesammtertrage als in den vorher- gehenden Jahren. Dieses Ergebniß beruht aber theilweis auf einer veränderten Berechnung, da den Einnahmen vor dem Jahre 1875 der Gewinn aus der Beförderung von Post⸗ und Viehsendungen nicht zugezählt ist. 21 .
— Nach den von der württembergischen evangelischen Ober, kirchenbehörde eingezogenen Berichten ergiebt sich folgende Stati st ik der kirchlichen Trauungen in der evangelischen Kirche Württembergs in der ersten Hälfte des Jahres 18783. Die Zahl der vor den Standesämtern von Gliedern der eoangelischen Rirche in der Zeit vom J. Janaar bis 30. Juni 1878 abgeschlossenen Ehen beträgt: I) Chen zwischen Evangelischen 4766, 2) gemischte Ehen (mit Katholiken) 323, 3) gemischte Ehen (mit Israeliten) 1, im Ganzen 5090. Hievon entfallen auf 48 Diözesen (incl. der Garnifonsgemeinden) mit Ausschluß des Stadtdirektions bezirks Stuttgart bei 449 Eheschließungen zwischen Evangelischen 4449 firchliche Trauungen, bei 257 gemischten Ehen (mit Katholiken) 251 kirchliche Trauungen; im Ganzen bei 4762 Cheschließungen 1700 kirchliche Trauungen. Die kirchliche Trauung unterblieb bei 47 evangelischen und 15 gemischten, zusammen bei 57 Paaren. Von den nichk eingesegneten kommen: 1) auf die Ober⸗Amtsstädte bezw. Orte: Z neben S809 Trauungen, 2) auf die übrigen Städte: 4 neben 191 Trauungen, 3) auf die Landgemeinden: 23 neben 3229 Trauungen. Der Prozentsatz nicht eingesegneter Ehen beträgt hiernach in Städten: 2A /s C gegenüber 3 (9 im 2. Halbjahr 1877 und, 36 o im 1. Halbjahr 1877; in ländlichen Gemeinden; Vio dso gegenüber von 100 im 2. Halbjahr 1877 und 1509 im 1. Halbjahr 18773 im ganzen Lande (abgesehen vom Stadtdirektionsbezirk Stuttgart) 116 d gegen⸗ über 280 im 1. Halbjahr 1877. Sieht man von 5 Eheschließungen von Paaren ab, welche theils Ausländer, theils solche waren, welche sich zu einer Sekte halten, bei denen unentschieden ist, ob die Trauung n n, so wurden in 25 Diözesen sämmtliche Ehen kirchlich ein⸗ gesegnet. Die Trauung unterblieb in 8 Diözesen nur je in einem, in 5 je in zwei, in 6 je in drei, in 1 in vier, in 1 in fünf und in 2 in sechs Fällen. Die höchste Zahl kirchlich nicht eingesegneter Chen hat die Stadt Heilbronn mit 6 (neben S3 kirchlich: n Trauungen); ihr zunächst sseht Eßlingen mit 5 Fällen (neben 49 kirchlichen Trauungen). — In der Stadtdiözefe Stuttgart wurden von 212 zwischen FTvangelischen geschloffenen Ehen 1959, und von 56 gemischten Ehen (mit Katholiken) 35, im Ganzen von 328 geschlossenen Ehen 235 kirchlich eingesegnet. Die Trauung unterblieb nach dem dekanat—⸗ amtlichen Berichte bei 70 evangelischen und 18 gemischten, zusammen bei 85 Paaren. Zweifelhaft blieb, ob die Trauung erfolgte, bei 5 Eheschließungen. Der Prozentsatz nicht kirchlich eingesegneter Ehen würde hiernach im Stadtdirektionsbezirk Stuttgart zwischen 2s und 270 (gegenüber 32 / im 2. Halbjahr 1877 und 380 im 2. Halbjahr 186) be- tragen. Es wird hierbei jedoch bemerkt, daß das Verhältniß ein den kirchlich eingesegneten Ehen ohne Zweifel erheblich günstigeres wäre, wenn die von Sektenangehörigen, deren Ehen unter den von Eoangelischen geschlossenen mitgezählt sind, in ihrer Gemeinschaft eingesegneten Ehen, von den nur eiviliter geschlossenen in Abzug gebracht würden, worüber jedoch die Notizen fehlten. — Im ganzen Bande machen die nicht kirchlich eingesegneten Ehen etwas über 25/i9 oso aus (gegenüber 30 c im zweiten Halbjahr 1877 und 54 Yo in der 2. Hälfte des Jahres 1876). Fünf Paare, welche sich im Jahre 1877 mit dem Civilakte begnügt hatten, ließen sich im Jahre I878 noch nachträglich trauen.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
„Allgemeine Deutsche Wechselordnung und Allge⸗ meines Gan ff ches Handelsgesetz buch, nebst den dieselben er⸗ gänzenden und abändernden Bundes ⸗ und Reichsgesetzen. Mit Sach⸗ register. Fünfte Ausgabe. Berlin 18678. R. v. Deckers Verlag, farquardt Schenck. 36 Bogen gr. 8., geheftet Preis 375 M — Die Deutsche Wechselordnung und das Deutsche Handelsgesetzbuch, welche durch die Verfassungs⸗Urkunden von 1870 und 1871 in saͤmmt⸗ lichen Staaten des Deutschen Reichs eingeführt worden sind, haben durch die neuere Gesetzgebung vielfache Aenderungen und Ergänzun⸗ en erfahren. Die Mehrzahk derselben ist bereits in den früheren kfaeer hn dieses Werkes gesammelt und aufgengmmen, Da⸗ hin gehören namentlich die auf die Schiffahrt, sich be⸗ ziehenden Bundes und Reichsgesetze, die Gesetze über die Aufhebung der Schuldhaft und der Zinsbeschränkungen, siber die Reichskonsulate und das Reichs⸗Ober ⸗Handelsgericht, über die Erwerbs. und Wirthschaftsgenossenschaften und über den Wechsel⸗ stempel. Neu hinzugekommen sind jetzt; die Reichsbankgeseße, die Gesetze über den Schutz der Urheberrechte an Mustern, Modellen und Photographien, das Patentgesetz und die Strandungtordnung. Einzelne Aenderungen der Handels und Wechselgesetze sind außerdem durch die neuen Reichs⸗Justizgesetze von 1877 angeordnet und an den betreffenden Stellen angegeben. Die vorliegende fünfte Ausgabe liefert somit ein vollständiges Bild von dem gegenwärtigen Stande der deutschen Handels- und. Wechselgesetzgebung. Das dem Werke hinzugefügte Sachregister wird die Benutzung desselben wesentlich erleichtern helfen.
— Das Gesetz, betreffend die Revision des Ser vit tarifs und der Klasseneintheilung der Orte nebst zwei Beilagen, enthaltend: den Servistarif und die Klasseneintheil ung der Orte, vom 3. AÄugust 1878, ist soeben in einer korrekten 8. Aut
abe in R. v. Deckers Verlag (Marquardt u. Schench hierselbst er⸗ . Preis O, 60 A6
— „Die Geisteskräfte der Menschen verglichen mit denen der Thiere.“ Cin Bedenken gegen Darwins Ansicht über denselben Gegenftand. Von L. Strümpel!, Professor in Leipzig. gr. 8. 1873. Leipzig, Verlag von Veit C Gomp. 1 M 60 8. = Das Bedenken des Verfassers richtet sich nicht gegen den natur- wiffenschastlichen Theil der Abstammungs lehre Darwins. Seine Ab⸗ sicht ist vielmehr, nachzuweisen, daß die Uebertragung dieser Grund⸗ sätze auf das Gebiet der geistigen Bildungen, wenigstens in der Weise, wie es Darwin . hat, fehlerhaft sei. Insbesondere weist er nach, daß die beiden 8 Darwins, einmal, daß es keinen spezifischen Unterschied zwischen den Geisteskräften des Menschen und der Thiere gebe, und zweitens, daß die Fort⸗ bildung zum menschlichen Geiste nur durch eine graduelle Steigerung der thierischen Anlagen zu Stande . sei, weder den Thatsachen entspreche, noch . logisch denkbar sei. Seinen Beweit beschränkt der Ver sasser auf die zum Verstande gehörigen
ustände, und thut dar, daß, während der Mensch zwar einen Ver⸗ . des Gedächtnisses als Wirkung eines n, , . Mechanismus mit den Thieren theile, doch von gewissen Stellen an anz neue pfychische Elemente mit ciner eigenen Rausalität aus der en ff menschlichen Natur dazukommen, und daß die geistige Ent- wicklung des Menschen von da an noch anderen, als blos mechanischen
Gesetzen folge.
Gewerbe und Sandel.
Nach Mittheilungen aus Gibraltar haben die feanzösischen Be⸗ darm. 6 . der ersten Nachricht von dem Ausbruche der
Gholera in Marokko einen Grenzkordon zur Verhütung der Elnschleppung dieser Krankheit gezogen. Ferner haben die spanischen Behörden eine r Quarantäne für alle aus den Häfen von Algerien nach den Häfen der spanischen Ostkäste kommenden Schiffe angeordnet. .
Nach Her ngen des Gesundheits⸗ Amtg in Malngga sollen 3 — alle Provenienzen aus Gibraltar einer Quarantäne unter⸗ worfen sein.
— Der Aufsichtsrath der Vereinigten Königs- und Laurahütte m , r sich in seiner 752 Sitzung mit der ö der Bilanz und der Feststellung der Dividende für das ver
offene Geschäftsjahr; die Divldende konnte auf 200 bemessen werden. Es stellte sich der Bruttogewinn pr. 1577/78 auf 1533 988 , ka—⸗ von gehen ab Abschreibungen mit 900 000 1, so daß ein Netto— ewinn von 5635 588 M verbleibt, von welchem nach Abzug der tatutenmäßigen Zuwendungen an Reservefonds und Tantieme zuzüg⸗ sich des Saldovortrags aus dem Vorjahre eine Dividende von 290 bestritten werden kann.
Frankfurta M. 15. September. (Lein; Ztg.) Von der Leder⸗ me s fe wird weiter berichtet- Alle an den Markt gebrachten — * leder wurden mit einem Äufschlage geräumt. Am Schlusse der Messe war die Nachfrage nach effektiv feinen und starken Sohlledern aus Mangel an Vorrath nicht ganz zu befriedigen, so da * schon Ab⸗ schlüsse per Oktober gemacht wurden. Auch die Oberledermesse ver⸗ lief sehr rasch, da Zufuhren darin sehr unbedeutend waren. Deutsche Rindleder bei äußerst knappen Beständen sehr gesucht und mit ziem⸗ lichem Auffchlage bezahlt. Ostindische Kipse bei guter Auswahl be⸗ liebt. Braune und schwarze Kalbfelle , feine, kräftige Waare gesucht. Deutsche Vacheleder zu bisherigen Preisen in feiner Qualität etwas höher bezahlt. Schwarze Zeugleder wur⸗ den zu erhöhten Preisen gehandelt. Weiße und braune Schaf⸗ leder sehr begehrt bei einem Aufschlage von 8 bis 19 ,. Die Preise stellten fich in Partien für 50 kg wie folgt: für 5 bäutige Wildochfenleder in Prima⸗Qualität 188 — 194 6, do. in leichter und geringer Waare 170-183 0, 6 häutig Wildkuhleder in Prima⸗ Qualität 195 -= 198 M, do. Mittelgewicht 175 189 46, do. leichtere und geringere Qualität 140 - 152 S6, Zahmsohlleder, prima starke Waare 172 —– 180 , do. leichtere und geringere Waare 153 — 165 4, schweres (Riemen) Vacheleder 175 —- is5 46, Vacheleder, Primg— Dualität 156 — 155 M, do. Mittelwaar: und geringere Sorten 1506 fis 142 M, schwarzes Zeugleder 135— 145 6 Deutsches Rindleder nach Qualität und Gewicht per Pfund 2 — 220 , do, geringere Waare 1,70 – 1,90 A1, ostindische Kipse, leichtere 2,19 2,30 4, do. schwerere und geringere Waare 1,60 = 1,20 166, Kalbleder, braunes, feine Waare 3, 50 —4 M, do. sogenannte Meßwaare 280 - 3.40 A, Kalbleder, schwarzes, Prima⸗Qualität 2,40 – 2,60 A, do. geringeres 1,900 - 2, 20 M
Leipzig, 15. September. (W. T. B.) Die während der bevor- stehenden Michaelismesse in den Räumen der „Leipziger Börsen⸗ halle“ statffindende Garnbörse wird am Montag, den 30. Sep⸗ tember e., ihren Anfang nehmen.
Havre, 14 September. (W. T. B) Wollaukt ion. An. eboten 2352 B., verkauft 653 B. Das Geschäft war sehr ne nd Preise unverändert.
Washington, 14. September. (W. T. B.) Die Verfügung des Schatzamts, wonach der freie Umtagusch von baarem Geld gegen Greenbacks mit dem 16. d. Mts. beginnen sollte, ist bis auf Weiteres sistirt worden.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Moskau-Kursker Eisenbahn hat die Uebernahme der auf die Kursk-Charkow⸗Asower Bahn übergehenden Güter bis auf Weiteres sistirt.
— Die Uralische Bergwerksbahn sollte, wie die M ydb. Ztg.“ schreibt, am 15. September in ihrer ganzen Ausdehnung von Perm nach Jekaterinburg eröffnet sein. Dieselbe zerfallt in zwei Linien: die Hauptlinie führt von Perm nach Jekaterinburg, die Nebenlinie zu den Lunjewschen Steinkoh lengruben; die Eröff nung dieser letzteren, der sogenannten Tschussowaja ⸗Kiselowka Linie erfolgt nicht vor Anfang 1886. Von den 3 Millionen Pud Schienen, wel he die Herstellung der Uraler Bahn erforderte, sind 1 Million russischen und 2 Millionen Pud ausländischen Ursprungs. Dagegen stellt sich das Verhältniß des einheimisch bezogenen Fahrparks zu Gunsten Rußlands: die meisten Waggons wurden bei dem Kolomensch n Maschinenetablissement bestellt; die Bernadaki'sche Fabrik hat 315 gedeckte Güterwaggons geliefert.
Trie st, 16. September. (W. T. B.) Der Lloyd dampfer „Vesta“ ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute Morgen 5 Uhr aus Alexandrien hier eingetroffen. .
Berlin, 16. September 1878.
Die große Herbstausstellung des Gartenbauvereins in der Flora erfreute sich am gestrigen Sonntage eines überaus zahlreichen Besuͤches. Das Refultat der Preisrichterberathungen ist das folgende: Die goldene Medaille Sr. Majestät des Kaisers erhielt Hr. Gruson— Buckau; silberne Staatsmedaillen die Herren Baumschul⸗Inspettor Wrede von der Landesbaumschule zu Alt ⸗Geltow, Amtgvorste her Gärtner⸗HFechlin, Fr. Schultz ⸗ Charlottenburg und die Königliche Härtaerlehranstalt zu Potsdam; bronzene Staatsmedaillen die Herren Ravens. Berlin, Kunze⸗Altenburg, Kleinwächter⸗Potsdam, Lauche Potsdam, Chons⸗Berlin, Brandt Charlottenburg, hic · Berlin, F. Schuitze ˖ Charlottenburg und Alisch K Co. Berlin, Mit goldenen Verelnzmedaillen wurden die Herren Baumschul Besitzer Spãäth⸗ Berlin und Garten. Inspektor Bouché- Berlin, sowie Frau Reichen⸗ deim dekorirt, Außerdem wurden 17 kleine und 2 kleine silberne und 45 bronzene Medaillen, sowie 14 Ehrendiplome und X Geld⸗ preise vertheilt. Der Magistrat von Berlin erhielt für seine Osdorfer Bemüse eine silberne Vereinsmedaille.
Witterungsverhältnisse im nördlichen und mitt⸗ leren Deutschland während des August 1878.
Im Allgemeinen wich auf dem ganzen Beobachtungsgebiete die Witterung des August nicht viel von der diesem Monate durchschnitt⸗ fich zukommenden ab. Es hatte namentlich in den östlichen Provinzen der August mehr heitere und freundliche Tage, als der Juli, und seine mittlere Temperatur übertraf die der andern beiden Sommer⸗ monate, Juni und Juli. Während in Der ersten Hälfte; nament- lich in Dem erften Drittheile des Monats, die Wärme im Vergleich ju ihrem normalen Werthe einen NUeberfluß zeigte, trat in der zweiten Hälfte ein Mangel ein, ki Ende deg August von Nenem die Temperatur sich b heblich waren die Kontraste aber nicht, am in den mittleren Provinzen. An Niederschl Stationen, wie sich aus der unten folgenden U ziemlich reich; einige derselben wurden von äußerst heft von elektrischen Entladungen begleiteten Regengüssen . Ein längere Zeit andauernder sich übe weitere Strecken verbreiten. der Landregen wurde nicht beobachtet, vielmehr vertheilten sich nur Niederschläge von kürzerer Dauer, wenn auch zuweilen von großer Intensttät äber den ganzen Mongt. Ein ziemlich boher Barometer⸗ stand und Winde der polaren . herrschten in den ersten Tagen des August überall vor. . östlichsten Provinzen nahm bei ziemlich klarem Himmel die Wärme rasch zu, so daß z. B. in Glaußen die mittlere Temperatur des 1. August 1157, die des . Uugust 15 860 und die des 3. August 16.40 betrug. 9 den mitt · leren rovinzen hielten starke Niederschläge e Wärme