1878 / 222 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Sep 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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so ermiether verhältnißmäßigen Erlaß am inse fordern) sich bezieht, handelt es sich im gegenwärtigen alle, wo die Unmöglichkeit der Benutzung der Miethwohnun auf eingetretener Untüchtigkeit beruhte, nicht. Die angebli dem Kläger bei Abschluß des Vertrags gemachte Mittheilung, daß bei Hochwasser Grundwasser in der Wohnung sich zeige, 25 darum von keiner Erheblichkeit, weil aus einer derartigen issenschaft des Klägers noch nicht einmal zu entnehmen, daß

er auch von einer hieraus resultirenden Gesundheitsgefährlichkeit

der Wohnung bei deren Miethung Kenntniß gehabt.“

Der General⸗Feldmarschall, Graf von Moltke, Chef des Generalstabes der Arniee, ist, nach Cassel abgereist, um den großen Herbstübungen des XI. Armee⸗Corps beizu⸗

wohnen.

Der General⸗Lieutenant Dieterich, Inspecteur der . . ⸗Inspektion, ist von Urlaub hierher zurück⸗ gekehrt.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 19. September. (W. T. B.) Den durch die Journale gehenden bezüglichen Gerüchten gegen⸗ über ist die „Pol. Korr.“ in der Lage, zu bemerken, daß aller⸗ dings ein theilweises Revirement der auswärtigen Vertretungen der Mongrchie in Aussicht genommen, jedoch nicht so weit gediehen sei, um positine Meldungen zu begründen. Es seien deshalb die bezüglichen Personal⸗ notizen als ö anzusehen. ;

Die Kämpfe um Bihaes herum wurden am 5. en

on atte,

K Tage f . etzt. General⸗Major Zach, welcher si e

früher in den Besitz der Position von Zegar gesetzt unternahm gestern nach vorausgegangener Beschießung der Festung und zweier Schanzen am Debeljaca⸗Berge einen An⸗ griff auf die . und gelang es ihm, mit 4 Bataillonen die orwerke am Debeljaca⸗Berge zu nehmen und zu behaupten. Gegen 6 Uhr Abends machten die Insurgenten sowohl von der Festung aus, wie von dem rechten Unnaufer her heftige Vorstöße gegen den genannten Berg, wurden jedoch 6 Eine andere 800 Mann starke ö btheilung näherte sich über Paparovie dem Plateaurande bei Baljevac, wurde jedoch von 5 Compagnien des . Regiments Nr. J6 angegriffen und mit großen Verlusten zurückgetrieben. Unsere Verluste sind noch nicht näher konstatirt, die Majors Braun und Ballaska vom 79. Reserve⸗ Regiment und 3 Offiziere sind ver⸗ wundet. Das Gros des über Doboj vorrückenden dritten Armee⸗Corps erreichte Gracaniea und fand daselbst viele von den Insurgenten zurückgelassene Waffen und Muni⸗ tionsvorräthe vor.

General⸗Major Reinlaender meldet aus Zavalje von heute Abend 7 Uhr, daß die Festung Bihacs heute kapitulirt hat. Die Kaiserlichen . haben Nach⸗ mittags 4 Uhr die Festung besetzt und daselbst 5 Geschütze, darunter 4 von schwerem Kaliber, und eine Anzahl anderer Waffen, sowie Munitionsvorräthe vorgefunden. Von regulä—⸗ rem türkischem Militär befanden 9 ein k und die Bedienungsmannschaft für die Geschütze in der Festung.

Die „Pol. Korresp.“ enthält folgende Meldungen. Aus Bu karest: Dem Vernehmen nach steht die Veröffent⸗ lichung eines Fürstlichen Dekrets bevor, wonach der Fürst das Prädikat „Königliche Hoheit“ annimmt. Die diplomatischen Agenten Rumäniens in Wien, Paris und Berlin sollen als bevollmächtigte Minister akkreditirt wer⸗ den. Aus Belgrad: Nach Berichten aus Bosnien i Hadji Loja in Zwornik angekommen. Die aus dem Distrikt von Breczka vertriebenen Insurgenten haben sich nach Bjelina n, wo sich dieselben verschanzen. Aug Kon stan tinß el: Die Nachricht, das aftntische sase n g ik! sei von der Pforte ängenommen, ist ver⸗ früht, die Pforte ist noch mit der Prüfung desselben beschastigt und dürfte erhebliche Aenderungen vornehmen. Dagegen soll das von General Klapka aufgestellte asiatische Eisenbahn⸗ projekt im Prinzipe genehmigt sein.

Zur Situation in der Herzegowina wird der „Pol. Korr., aus Mo star, 10. September, geschrieben:

Siitdem sich Trebinje in österreichischen Händen befindet, be— festigt sich die Ueberzeugung, daß die einstigen herzegowinischen In⸗ surgenten, die eine . eine verdã ig Haltung beobachteten und eine unter Umständen nicht gleichgültige Positlon bei Bilek okkupirten, die verlorene Sache der mohamedanischen Fanatiker in der Herzegowina kaum n. unterstützen werden. Die Situation hat sich für die ö. schen Okkupationstruppen jetzt bedeutend

. und vereinfacht. Die Reste der an vielen Orten von der Division des L. Baron Jovanovie geschlagenen und zer⸗ sprengten Banden halten sich zumeist an der montenegrinischen Grenze auf, und bei der Haltung, welche Fürst Nicolaus den Ereig- nissen gegenüber beobachtet, ist es mehr als wahrscheinlich, daß die⸗ se kaum mehr gefährlich werden dürften.

Es ist ein Symptom gesunder Beurtheilung der Lage Seitens der ehemaligen , . Insurgenten der Herzegowina, daß sie jeden Gedanken an Widerstand, wenn derselbe wirklich bestanden haben soll te, völlig aufgegeben haben. Peko Pavlovis und Simonisés fowie Vukalovis und Petrovis haben den größten Theil ihrer Leute ent-

lassen und warten nur eine gün ab, um ihre Unter⸗ w , . ee writes in unfe⸗ land ein schrieb ein er christlicher Notable an o Pavlovis und wir e danken. Gott. und dem Kaiser von Desterreich, daß die böse Zeit der Willkür vorüber sst und die Freihkest ung zu scheinen ansängsl. Bas Kreuz erstrahlt im neuen Glanze, und da ist es die Pflicht eines jeden von uns, mit allen Kräften beizutragen, daß unseren Befreiern das Werk erleichtert werde. Wir bitten euch, die ihr so lange für uns gekämpft habt, nunmehr die Waffen niederzulegen und vereint mit ung an der Wiederaufrichtung der theueren Heimath zu arbeiten. Es heißt, daß Peko Pavlovis im zustimmenden Sinne geantwortet habe, und die hiesigen christlichen Notablen versichern, daß man österreichischerseits bald faktische Beweise dieser Gesinnung der ge⸗ wesenen Insurgenten in Händen haben werde. .

In der Herzegowina schreitet überhaupt das Werk der Pazifika⸗ tion vorwärts. Die christliche Bevölkerung beider Konfessionen unterstützt die Bemühungen des FMeL. Jovanovic auf das eifrigste, und was die Mohamedaner betrifft, so sind und bleiben sie allerdings ein unzuverlässiges Element, allein sie haben größtentheils die Hoff⸗ nung auf Erfol n . Von den bedeutenderen Begs steht nur noch Bajraktarovsts im Felde, Seine Schaar besteht höchstens aus 409 Mann, und die kleinen Banden, welche sich im Gebirge bei Bilek herumtreiben, . mehr Freibeuter als Insurgenten. J Me. Jovanovic dürfte noch vor Eintritt des Herbstes mit diesen Rauf⸗ lustigen fertig werden. Sollte die eine oder die andere Schaar aus

cherem Verstecke heraus ihr Unwesen noch eine Weile treiben, o wird sie bald genug durch Kälte und Hunger tirre gemacht und gezwungen werden, die Ebene aufzusuchen, wo ihrem Treiben rasch ein Ziel gesetzt werden wurd.

In der Stadt selbst bewegt sich das Leben in seinem gewöhn⸗ lichen Geleise. Die Tscharschija macht sehr gute Geschäft, alle Ge⸗ wölbe wimmeln von Käufern, die Handwerker sind vollauf beschäftigt und die Hans und Meanas sehen äußerst animirt aus. Jedermann geht seiner Beschäftigung nach, und das Gefühl der Sicherheit durch- dringt alle Kreise in wohlthuendster Weise. Die hiesige christliche Einwohnerschaft fühlt sich überaus glücklich über die eingetretene Ver⸗ änderung ihrer Lage und giebt bei jeder Gelegenheit diesen ihren Empfindungen Ausdruck.“

Ueber die „Posavina“ bringt das „Fremdenblatt“ folgenden Artikel:

Die . Posavina (was so viel bedeutet wie Save⸗ land) führt derjenige heil Ostbosniens, der zwischen der Drina und Sape liegt. Sieht man von der ganz kurzen Wasserscheidestrecke zwischen der Spretzaguelle und Zwornik ab, so bildet die Posavina, in der sich in den nächsten Tagen größere und entscheidende militärische Ereignisse abspielen werden, eigentlich eine Insel. Im Norden wird dieser Landstrich nämlich von der Save mai ben Samaes und Raesa im Westen von der Bosna (abgerechnet das, gleichfalls den Namen Posavina führende Ufergebiet jenseits von Brood), im Süden von der Spretza in ihrer ganzen Entwicklung, von ihrer Quelle, drei Viertelstunden westlich von

wornik, bis zur Mündung in die Bosna bei Doboj begrenzt. Im

sten endlich ist die 1 Landschaft durch die Drina abgeschlossen. Man sieht sonach, daß die Umgrenzung der Posaving mit Ausnahme der kleinen Lücke zunächst Zwornik überall eine von Flüssen ist. In⸗ nerhalb dieses Raumes sollen etwa 30 9000 Insurgenten konzentrirt sein, und zwar hauptsächlich in den Stellungen Gracanica, Tuzla und Zwornik, also auf einer Linie, die mit der Save parallel läuft. Diese Linie ist ungefähr acht Meilen lang und ist identisch mit dem insofern zur Vertheidigung günstigen Höhenzuge der Majevitza⸗Planina, als die Wegzugänge mit Ausnahme der Straße Bren ka⸗Fracanica allenthalben sehr . sind und sonach das Operiren mit geschlossenen Truppenabtheiluhgen lich erschweren. Gleichwohl wohnt der genannten Linie als Defensiv⸗ linie eine Schwäche inne, die ste heute für die Insurgenten taktisch vollends werthlos macht, und zwar durch den Umstand, als es sich hier nicht nur um eine Vertheidigung der Saveseite, also in der Front, sondern auch um eine solche in der Flanke von Doboj und Samacs her handelt. Diese Thatsache, sowie die weitere, daß gerade auf diesem Theile Bosniens die Okkupationstruppen nun⸗ mehr in achtunggebietender Stärke auftreten werden, kann uns nur mit Zuversicht erfüllen, und wenn der feindliche Widerstand auch ein hartnäckiger werden sollte, so ist die ganze strategische und taktische Situgtion eine für unsere Truppen äußerst hoffnungsvolle.

Der wichtigste Abschnitt in der Posavina ist das oben erwähnte Majevitzagebirge. Etwa acht Meilen lang und drei bis vier Meilen breit, dehnt es sich zwischen Save und Spretza in nordwestlich⸗süd⸗ östlicher Richtung, in , . ganzen Ausdehnung von Norden nach Süden mit Kommunikationen durchzogen, die aber nahezu ausnahms los in die Kategorie der Kaldermas und Saumwege rangiren. Nur längs der Save selbst und dann von den Orten Breeka und Samaes nach Graeanieg führen leidlich Wege, die zur Noth auch für Armeefuhrwer ke. praktikabel nd. Auf der ganzen Kammhöhe des Majevitzagebirges giebt es übrigens keine aus , . vortheilhafte Position mit Ausnahme jener Sattel höhen, wo die beiden erwähnten Straßenzüge übersetzen, und dann auf der Sattelhöhe beim Lipnik⸗Han zwischen Breska und Tuzla. Dieser Weg ist die direkte Verbindungslinie der beiden ge⸗ nannten Städtchen. Von Breska aus durchzieht die meist nur als Saumweg sich präsentirende Kommunikation Anfangs das kleine Thälchen der Breska, später, nach Passirung der Vorhöhen von Vi⸗ ternjak, jenes der Sikoztschitza und erreicht schließlich, an hohen Schieferwänden vorüberziehend, die Kammhöhe des Gebirges. Gegen Süden, also in das Spretzathal, fällt die Maje⸗ vitza⸗Planina in mehreren Terrassen ab, während der Weg sich durch die Anfangs enge, gegen Tuzla aber sich bis auf einen Kilometer erweiternde Schlucht der Jolina an lehmigen und waldlosen Hängen hinabzieht. Nur auf den Höhen r. sich Eichenhaine, dann seitwärts der Sattelpassage Ulmen,

uchen und nicht zu vergessen die prachtrollen Linden, welche über einem der romantischesten Friedhöfe schatten, über dem von Dokani, einem Dörfchen seitwärts der Sattelpassage. Während nun die Majevitza sich dabei immer mehr verflacht und savewärts vollends in welliges und am Ufer in plattes Tiefland übergeht, fällt es ziemlich steil nach der Drina⸗Seite zu ab, wobei sich zahlreiche Schluchten nach dem genannten Flusse öffnen.

Dieser östliche Abschnitt führt den Lokalnamen Podrina“ und erstreckt sich als 6 zwischen Zwornik und Belina. Der kite: Ort, der bekanntlich bereits im serbisch, türkischen Krieg 1876 insgferne eine Rolle gespielt hat, als es dem General Alimpics trotz mehrfacher Versuche nicht gelang, die verschanzte Posttion zu er⸗ stürmen, soll neuerdings nicht unerheblich verstärkt und gewissermaßen zu einem verschanzten Lager umgewandelt worden sein. ir haben gute Gründe, an den übertriebenen Nachrichten von der Widerstandts⸗ fähigkeit dieser Position zu zweifeln. Ueberdies hat der Platz nur als Defen e . zur Drina ˖Save⸗Front eine unleugbare Be⸗ deutung. Erfolgt aber ein Angriff von landeinwärts (von Westen oder gar aus dem Gebirge aus Südwesten), wie er unter den gegebenen Umständen erfolgen könnte, dann hätte das aus Belina hinausgeworfene Streiteorps nicht einen, sondern zwei Flüsse, die Save im Norden und die Drina im Osten, im Rücken und jeder Rückzug wäre undenkbar. Sonstige wichtige Punkte in der Save⸗Ebene sind das Grenzfort Raesa auf österreichisch⸗ ungarischem Boden gegenüber der Drinamündung, dann das Städtchen Breska, schräg gegenüber dem ungarischen Grenzorte , mit ca. 3000 Seelen gemischter Bevölkerung und wegen seiner Wichtigkeit als botnischer Exportplatz bis zuletzt Sitz einer Kaiserlich Königlichen Konsularagentur. eiteres haben wir an der Save die seit der Emigration der Mohamedaner aus Serbien bestehende Kolonie der⸗ selben von Orasje oder Dolnje⸗Azizie und Samacs mit 2000 meist moslimischen Bewohnern. Zwischen Orasje und Samacs liegt, weithin als stattlicher Bau sichtbar, eines der äͤltesten katho—⸗ lichen Klöster Bosniens, Tolisa, mit ausgedehntem Besitzthum.

nicht unwesent⸗

Das ganze Tiefland, meist von staubigen, bei schlechtem Wetter grundlosen Straßen durchzogen, ist entweder Weide oder Ackerland, durchsetzt von schütteren Elchenbainen, von Weiden⸗ und Pappel⸗ pen. Hin und wieder zieht ein Straßenfragment auf ho

ferdamme längs der Save, aber man benutzt es nicht und arbeitet sich mit den landesüblichen Karren durch Sumpfland durch. Viele Uferhbäuschen, ja ganze Ortschaften sind vollends auf Pfählen erbaut aus Anlaß der häufigen, ziemlich verheerenden Save⸗Ueberschwem⸗ mungen.“

Großbritannien und Irland. London, 19. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Nach einem Telegramm aus Kingston. in Jamaiecg, von gestern, sin vereinzelte Fälle des gelben Fiebers konstatirt worden, die e, ee tritt aber bis jetzt nicht epidemisch auf. Die ankommenden Schiffe müssen mit einem Certifikat versehen sein, daß sie von einem nicht infizirten Orte kommen.

Frankreich. Paris, 19. September. (W. T. B.) Midhat Pascha ist heute früh nach Marseille ab⸗ gereist, um sich von da nach Kreta zu begeben. Die Rede Gambetta“s in Romans wird von allen Journalen lebhaft besprochen. Die republikani⸗ schen Blätter äußern sich meist zustimmend; nur der „Temps“ und das „Journal des Débats“ machen einige Vorbehalte, namentlich betreffs einiger Aeußerungen Gambetta's, die sie mit der Unabsetzbarkeit der richterlichen Beamten für nicht vereinbar erachten. Dagegen ist das Urtheil der bongpar⸗ tistischen 2 ein sehr scharfes, und die katholischen Blät⸗ ter betrachten Gambetta's Rede als eine offizielle Kriegserklä⸗ rung an den Katholizismus.

Numänien. Bukarest, 19. September. (W. T. B.) ürst Carl wird nunmehr in Folge der letzten Mission des inisters der auswärtigen Angelegenheiten, Cogalniceano, im Auslande, in Gemäßheit der Voten der Kammern und des Kongreßbeschlusses . lich der Unabhängigkeit Rumä⸗ niens und kraft eines , fer des Ministerraths den Titel „Königliche Hoheit“ annehmen. Die diplomati⸗ schen Agentschaften, welche Rumänien im Auslande unter nnn fn Titel unterhielt, werden in offizielle Legationen umgewandelt. Ein Dekret des Fürsten theilt das diplomatische Personal Rumäniens in 3 Klassen: Außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Mi⸗ nister⸗Residenten und Geschäftsträger. Die derzeitigen diplo⸗ matischen Agenten in Paris, ien und Berlin werden 9 bevollmächtigten Ministern ernannt. Die ruminische

egierung hat die Note des diplomatischen Agenten Ruß⸗ lands, Baron Stuart, bezüglich des für die Uebertragung Bessarabiens an Rußland vorgeschlagenen Ver— hen ihrerseits mit einer Note beantwortet. In der⸗ elben verwirft die Regierung die Einsetzung einer inter⸗ nationalen Kommission zur Trgacirung der neuen Grenzen, welche die Durchführung des Berliner Vertrages verzögern würde und auch überflüssig sei, da die Grenzen durch den Thalweg des Kilia⸗Armes gebildet werden. In der Note wird ferner mitgetheilt, daß die rumänische Regierung ihre höheren Beamten beauftragt habe, die auf die verschiedenen administra⸗

tiven und gerichtlichen ,,, ö Fragen,

sowie die Ucbergabe der Archtve mit den russischen Delegirten zu ordnen. Schließlich beglückwünscht die Note Rumänien zu den Wünschen des Kaisers Alexander, die guten Beziehungen wieder aufzunehmen.

Die rumänische Regierung richtete ferner an ihre Ver⸗ treter im Auslande ein Cirkularschreiben, mit welchem denselben Kopien der russischen Note in Betreff Bessarabiens und der obigen Antwortsnote der rumäni⸗ in Regierung mitgetheilt werden. In dem Cirkular⸗ schreiben heißt es. Obwohl mehrere Bedingungen des Berliner Vertrages für Rumänien schmerzlich sind und die Erwar— tung der rumänischen Nation, wie sie in den Beschlüssen der Kammern und durch die Worte ihrer Vertreter auf dem Kongresse kundgegeben wurden, . wurde, so ist die rumänische Regierung dennoch bereit, sich den Beschlüssen Europas zu fügen und dieselben loyal zur Ausführung zu bringen. Sie hoffe, daß der Eifer Rumäniens und dessen Bemühungen für seine Fortentwickelung in der ihm von dem Berliner Vertrage angewiesenen materiellen und moralischen Lage für Europa eine Bürgschaft dafür sein würden, daß Rumänien, wie bisher in der Vergangenheit, so auch in Zu⸗ kunft in seiner Eigenschaft als Vermittler zwischen dem Orient und dem Occident ein Element der Ordnung und der Civili⸗ sation sein und das Vertrauen der Großmächte verdienen werde.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Wa bern, Freitag, 20. September. Die heute vor Sr. Majestät dem Kaiser stattgehabte Parade des XI. Armee⸗Corps nahm bei prachtvollem Wetter den glänzendsten Verlauf. Se. Majestät erschienen in großer Generals⸗ Uniform mit dem Bande des Schwarzen Adler⸗Ordens, fuhren bis in die Nähe des rechten Flügels der Parade⸗Aufstellung in einem vierspännigen offnen Wagen, stiegen dort zu eile und sprengten im Gallopp zur Front, den rechten Arm nicht in der Binde. Ihre Majestät die Kaiserin folgte im sechs⸗ , Wagen. Nach Abritt der Front begrüßten Se.

ajestät der Kaiser die Kriegervereine, von denen über 200 neben der Tribüne aufgestellt waren. Bei dem nun folgen⸗ den Para demarsch cotoyirten die betreffenden anwesenden 3 ihre Regimenter. Alle 5 und Plätze, welche

e. Maje stät passirten, sowie der Paradeplatz waren mit einer dichtgedrängten Menschenmenge angefüllt, von welcher Se. Majestät mit unbeschreiblichem Jubel begrüßt wurden.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stad; Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 8. September bis inel. 14. September er. zur Anmeldung gekommen: . . i bl ießzumden, S68 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene und 609

erbefälle.

Neber den Hopfen«, Tabgak⸗ und Rübenbau im König⸗ reich Württemberg entnehmen wir den ‚Württembergischen Jahr⸗ büchern für 6 und Landeskunde“ folgende Angaben: Was die Ausbreitung und den Ertrag des Hopfenbaues in den letzten 11 Jahren von 1867 1877 betrifft, so beirug im Jahre 1867 die an⸗ läche 4665 ha oder O, 50/0 der ganzen Ackerfläche mit einem Erkrage von 3 912 809 kg oder 839 kg pro ha. Für die fol⸗ genden Jahre betragen diese Zahlen: nämlich für 1868 5143 ha oder O60 9 mit 460817090 Eg oder 794 Eg pro ha, für

gebaute

in Port⸗Royal.

869 5030 ba eder OGösSo/ mit 1988 650 Eg oder 395 Eg ha, für 1870 5118 ba oder O59, mit 3534 600 kg. oder 691 Eg pro ha, für 1871 4770 ha oder O, 55oso, mit 1 820 200 Eg Ertrag oder 382 Eg 8 ha, für 1572 4814 ha oder G66 o/so mit 3035 109 Kg oder 630 Eg pro ha, für 1873 4913 ha oder 0, 57 υ mit 3 686 650 kg oder 757 Eg pro ha, für 1874 5071 ha oder 9,59 0e / mit 2669400 Eg oder 526 Eg pro ha, für 1875 5493 he oder O. 63 υ mit 4 S27 350 Eg oder 879 kg

ro ha, für 1876 5640 ha oder Q65 ο mit 1 538450 kg oder 33 kg pro ha, für 1877 betrug die angebaute Fläche 6173 ha oder 0710/0 der ganzen Ackerfläche mit einem Gesammtertrage von 1482 830 Eg oder 726 Eg pro ha. Der Umfang des Tabakbaus jn Württemberg erforderte 1571̃ 77 1783 ha. oder O8 Cg der Gesammtfläche, der Ertrag in trockenen Blättern betrug 5571 Ctr. oder 31,1 Ctr. auf J ha, der mittlere Preis eines Centners trockener Blätter 28 , der Brutto ⸗Geldertrag der Tabaksernte

156 000 S, der Brutto⸗Geldertrag . Hektar 871 M Diese Zahlen stellen sich für 1872173: 254,1 ha oder 1,90 / der Gesammtfläche bez. 8504 Ctr. oder 335,55 Ctr. auf 1 ha, bez. 33 S pro Ctr. bez. 281 000 S und 1105 M pro ba; für 1873/74: 372 ha oder 1,20) der Gesammtfläche mit einem Ertrage von 13001 Cte. oder I4,9 Etr. auf 1 ha, mit einem mittleren Preise von 20 pro Ctr. und einem Brutto⸗Geldertrag von 261 069 66 und 702 9 ha; für 18745‚75: 185, ha oder O, 8olo mit 7267 Ctr., oder 39,3 Ctr. pro ha, einem mittleren Preise von 27 6, einem Bruttoertrage von 196 000 S und 1061 SPè pro ha; sür 1875/76: 262,2 ha oder 1,109 der Gesammtfläche mit einem Ertrage von 7415 Ctr. oder 28,3 Etr. pro ha, einem mittleren Preise von 21 4 pro Ctr., einem Brutto⸗ Ertrage von 155 000 M oder 594 6 pro ha; für 1876.77 beträgt die mit Tabak bebaute Fläche 188, ha oder O9oso der Gesammt⸗ fläche, der Ertrag in trockenen Blättern 5621 Ctr. oder 29,9 Ctr. auf 1 ha, der mittlere Preis eines Centner trockener Tabakblätter 21 M Der Brutto⸗Geldertrag der Tabakernte 118000 M, der Ertrag pro ha 628 S Ueber den Rübenbau wird berichtet, daß die mit Zuckerrüben bebaute Fläche betrug: im Jahre 1871 2874 ha oder 235 9, 90 der Gesammtfläche; 1872 2911 ha oder 23 ,½, 1873 3664 ha oder 2,7 , 1874 2802 ba oder 2,1 ,, 1875 3147 ha oder 2,2 do, 1876 2593 ba oder 1, 8 9so. Vom Hektar wurden gewonnen 448.5 Ctr. bez. 483 7, 421,3, 538,5, o20.4 und 415,4 Ctr. Der Ertrag der Rübenernte betrug 1250 000 Ctr. bez. 1429 000, 1 536 0065, 1 569 000, 1 684 000 und 10580090 Ctr. Ueber die Ergebnisse des Wiesenbaues ergiebt sich aus dem Berichte, daß das Areal der Wiesen 266 857 ha bekrug. Der Wiesenertrag im Jahre 1877 berechnet sich im Ganzen auf 27 216 417 Ctr., während derselbe im Jahre 1876 20 488 033 Ctr. betragen hat. Der durchschnittliche Heu⸗ und Oehmdeertrag des Jahres 1877 betrug 101,99 Ctr. vom Hektar und übertrifft den eines Mittel⸗ jahres um 89 oso und den des Vorjahres mit 7678 Ctr. um 32, 83 / 9. Bei der außerordentlich günstigen Witterung der Heuernte war auch die Qualität des Heues eine gute. Ueber die Ergebnisse des Obstbaues theilt der Bericht mit: der Ertrag des Jahres 1877 berechnet sich auf 1974 346 Ctr. Kern⸗ obst und auf 56 987 Ctr. Steinobst. Auf einen Einwohner kommen durchschnittlich: 1377: 5710 Pfd. Kernobst und 393 Pfd. Steinobst, 1876; 24,05 und O, 38 Pfd. Die Qualität war beim Kernobst gut, bis sehr gut; beim Steinobst mittelmäßig bis gut. Die Weinbau fläche betrug im Jahre 1877 23 545 ha gegen 25 610 ha im Jahre 1876, Der Herbst des Jahres 1857, welcher nach der sehr günstigen Traubenblüthe und dem schönen Stand der Weinberge im Laufe des Sommers ein reichlicher zu werden versprach, hat in Folge der Ende September eingetretenen Fröste nur einen sehr mittelmäßigen oder geringen Wein⸗ ertrag geliefert. Das Weinerzeugniß erreichte nur 85,24 o/o des vor⸗ jährigen schon mittelmäßigen Ertrages und 75,09 6/9 des Durch⸗ schnittsertrages von den Jahren 1877 1876. Der Geldwerth des Naturalertrages im Ganzen, sowie der Geldwerth vom Naturalertrag vom Hektar der tragbaren Fläche stellte sich im Verhältniß zu der Größe des Naturalertrages immerhin noch günstig und übersteigt den 50sährigen Durchschnitt um 16,66 e bezw. 18,18 6, und nur die Jahre 1861, 65, 66, 72, 73, 74 und 76 weisen einen höheren Mittelpreis auf als das Jahr 1877.

Rom, 15. September. (It. N) Der soeben veröffentlichte Anhang zu dem statistischen Jahresberichte über die Schiffahrtsbewegung in den italienischen Häfen für das Jahr 1877 umfaßt die Nachrichten über das Perfonal und das Material der Handelsmarine, über die Schiffs bauten, über die Seeunfälle und endlich über die Seeleute selbst. Am 31. Dezember 1877 waren dangch in den Cadres der 23 mari⸗ timen Kompartiments als der italienischen Handelsmarine angehö— rend 209 024 Seeleute eingeschrieben, von denen 160 938 der ersten Kategorie, derjenigen der eigentlichen Seeleute, und 58 086 der zweiten Kategorie angehörten. Ende 1876 hatte die maritime Inskription 208 631 Seeleute ergeben und dieselbe vermehrte sich daher im Laufe des Jahres 1877 nur um 393 Mann. Unter den maritimen Kompartiments weisen Genua mit 57376, Neapel mit 23 84, Castellamare mit 19 486, Palermo mit 145935 und Messing mit 12758 Mann die größte Anzahl eingeschriebener Seeleute auf. Die Handelsmarine bestand aus 16 742 Segelschiffen zu 1910130 t und 151 Dampfern zu 58 819 t, zusammen demnach aus 190 893 Schiffen zu 1 068449 t, und hat sich gegenüber dem Voriahre um 161 Segelschifft und 10 853 t vermindert, um 9 Dampfschiffe und 438 6 vermehrt, zusammen aber Überhaupt um 152 Schiffe und 9920 t vermindert. Den Hafen- und Küsten⸗ dienst besorgten im Jahre 1877 9716 Fahrzeuge, dem Fischfange widmeten sich 14 226 Barken zu 47 107 t und der Korallen fischerei lagen 403 Barken zu 3195 t ob. Der Schiffsbau wurde auf 59 Werften betrieben, und es gingen im Laufe des Jahres 286 Schiffe zu 39 287 t und im Werthe von 11 007 000 Lire von Stapel. Den ersten Platz rücksichtlich des Schiffsbaues nimmt noch das maritime Kompartiment von Genug ein, dann folgen die von Savona, Gastellamare di Stabila, Spezia. Neapel und Venedig. Der Schiffsbau war bis 1869, in welchem Jahre er mit 683 Schiffen zu 96 010 t die höchste Blüthe erreichte, im fortwährenden Steigen ee, von 1870 bis 1872 war derselbe im Rückschritte; im Jahre 1873 hoh er sich wieder einigermaßen, und dies dauerte bis 1876, in welchem Jahre er abermals zurückging, was auch pro 1877, und zwar in geradezu besorglicher Weise der Fall ist, indem sich für diefes Jahr in Bezug auf den Tonnengehalt der von Stapel gelaufenen Schiffe dem Vorjahre gegenüber eine 44 prozentige erminderung ergiebt. Zu bemerken ist, daß der Tonnengehalt der in den letzten Jahren seit 1873 erbauten Schiffe im k den Tonnengehalt der in den früheren Jahren von Stapel gelaffenen Schiffe übertrifft. Ende 1877 waren 17 566 Personen beim Schiffsbaue thätig. Im Laufe des Jahres 1877 gingen in den italienischen Gewäffern 128 Schiffe zu Grunde, von denen 198 die italienifche, 7 die österreichische, je -die griechische und englische und je eines die französische, die küt⸗ kische und die niederländische Flagge führten; 116 dieser Schiffe tepräsentirten einen Werth von 1986 713 Lire, und dle Zahl der Person en, welche hierbei ihr Leben verloren, belief sich auf 51, von denen 46 auf italienischen und 5 auf fremden Schiffen . ift gewesen waren. Außerdem gingen in fremden Meeren 58 talienische Schiffe, von welchen 50 auf 5 466 654 Lire bewerthet waren, unter, und mit ihnen war der Verlust von noch welteren 25 Menschenleben zu beklagen. In den italienischen Gewassern ist pro 1877 leider, was die Schiffe sämmtlicher Flaggen betrifft, eine Ver⸗ mehrung der Schiffbrüche zu konstatiren und dasselbe gilt auch von den itallenischen Schiffen in den fremden Meeren.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Bonn, 19. September. (Cöln. Ztg) Die juristische Fakultät unsexer Universität ist wieder von Einem harten Schlage betroffen worden. Auf Bluhme's und Boeckings Ableben ist gestern auch der

Tod des Geheimen Justiz-⸗ Raths Bauerbgnd gefolgt. Bauerband ist 78 Jahre alt geworden. Die Rechtswissenschaft verliert an ihm einen der gründlichsten Kenner und aufrichtigsten Verehrer der Grund- züge des bei uns geltenden französischen Civilgesetzhuchegs Bauerband war aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen auf Lebenszeit als Mit-

. des Herrenhauses berufen und zugleich zum Kronfyndikus be⸗ tellt worden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

An der russischen Grenze, bei der drei Meilen von der ost⸗ preußischen Grenze (bei Oletzko) belegenen russischen Stadt Ssuwalki ist auf einem Kartoffelfekde ein Käfer in verheerender Weise aufgetreten. Der St. Petersburger Golos / berichtet darüber: Auf An⸗ ordnung des Gouverneurs untersuchten Fachleute und die an so⸗ fort den Ort und konstgtirten, daß die Kartoffelblätter stellenwelse bis zum Stengel gänzlich abgefressen waren, sowie daß auf den übrig

ebliebenen Blättern Larven lagen, die stark an zweimonatliche arven des Koloradokäfers erinnerten. Sofort wurden alle Stauden Iabgemäht und verbrannt. Auf die Kunde hiervon wandte sich das Ministerium des Innern telegraphisch an das Generalguberniat von Warschau mit dem Erfuchen, , dafür Sorge zu tra nen, daß die von dem Käfer iafizirte Strecke umgepflügt, mit Petroleum hegossen und durch Reisig ꝛc. in Brand gesezt werde. Einige Fremplare des Insekts sind zur wissenschaftlichen Untersuchung nach St. Petersburg gesandt worden, und es unterliegt schon fast keinem weife! mehr, daß dasselbe der gefürchtete Koloradokäfer (Horyphora cemlineata) ist.

(Cöln. Ztg.) Laut Bericht der franjzösischen Verwal— tung der Domänen belief sich der Werth des Grundeigen⸗ thum s des französischen Stag tes am 1. Jan. 1878 auf 3746072355 Fr. Der Theil dieses Eigenthums, der für die öffent⸗ lichen Dienste benutzt wird, bat einen Werth von 2105085 598 Fr. Unter den Gütern, die nicht für öfentliche Dienste benutzt werden, befinden sich die Waldungen des Staates.

Gewerbe und Handel.

Das Gesundheits-Amt in Gibraltar hat in seiner Sitzung vem 11. September beschlossen, daß alle von Häfen in Algerien, mit Ausnahme desjenigen von ß kommenden Schif fe, welche mit reinen Gesundheitspässen versehen sind und keine Kranken an Bord haben, zu freier Pratika zugelassen werden sollen.

Nach Nachrichten aus Tanger ist der Gesundheitszustand in 69 und Meguinez ein sehr guter und die Epidemie fast gänzlicher⸗ oschen. Auch aus Lgrache wird der Gesundheitszustand als durch aus befriedigend gemeldet.

. Nach amtlicher Nachricht aus Konstantinopel ist das für das Sandjak Gallipoli erlassene Verbot der Ausführ von Cerealien auf die Dauer von zwei weiteren Monaten ver— längert worden.

Dem Geschäftsbericht über die Betriebs cerwaltung der Rhein-NaheEisenbahn pro 1877,78 entnehmen wir, daß auch diese Bahn unter der allgemeinen Geschäftsstockung, insbesondere in der Saarbrück⸗rheinischen Montanindustrie, empfindlich gelitten hat. Die Betriebs ⸗Soll⸗Einnahmen aus dem pere er geht betrugen 10ũ70310 , aus dem Güterverkehr 2 230 403 „S. verschiedene Ein⸗ nahmen 300 000 AM, in Summa 3 529 768 6. Die reine Betriebg⸗ Soll-Ausgabe bezifferte sich auf 2477 452 ½ς, mithin Ueberschuß 1052 366 M. Von diesem sind verausgabt für Meliorationen und Erweiterungen der Bahnanlagen 96477 S6½, zur Bestreitung der Kosten, welche dem Rerservefonds mit 54279 , dem Erneuerungsfonds mit 233 945 M obgelegen haben würden, wenn diese Fonds dotirt wären, 288 224 6, zur Zahlung für Mitbenutzung der Eisenbahnbrücke über die Nahe bei Bingen ꝛc. 11434 M, zusammen 396 135 M, so daß noch ein Restüberschuß von S6ö6 201 MS verbleibt, welcher an das Zinsenconto der Priorftäts⸗ Obligationen verausgabt worden ist. Zur Verzinsung der beiden k waren erforderlich J. Emission 8106 000 ς, II.

mission 303 750 *, in Summa 1113 750 S, der Betriebs über⸗ schuß beträgt 65s 201 , mithin mußten vom Staat nach den Ga— rantiegesetzen 457 549 M zugeschossen werden. Die vom Staate bis Ende des letztverflossenen Geschäfts jahres geleisteten Zinszuschüsse be⸗ ziffern sich insgesammt auf 7 580 400 ; davon sind aus dem Ueber⸗ schuß von 1870 810 000M. aus dem Ueberschuß von 1871 453 333. . zurückgezahlt worden, so daß die Summe der noch verbleibenden staatlichen Zinszuschüsse sich auf 6 317 067 M beziffert.

Auf den Braunschweigischen EGisenbahnen wurden im Jahre 1877 nach den vorliegenden Geschäftsberichten 21715351 Personen tarifmäßig und 57 673 Militärpersonen befördert und dafür 2378 547 6 vereinnahmt. Für Beförderung von 9 232 547 g Reisegepäck betrug die Einnahme 67311 44 Bie Summe aller ver— frachteten Güter bezifferte sich auf 2203 915049 Eg und die hierfür erzielte Gesammteinnahme auf 7687 166 M Vom elektro- magneti= schen Telegraphen wurden 14219 M6 und aus Verschiedenem 36 585 M vereinnahmt. Die Summe der Betriebgeinnahmen betrug sonach 19253 829 6 resp. incl. 98 061 S6 für die Betriebs— führung der Vienenburg⸗Goslarschen Bahn 10 331 890 S Die Be— triebsausgaben bezifferten sich auf 5447 441 M, so daß ein Rein⸗ ertrag von 4884449 M bleibt; dazu Zinsen von belegten Kapitalien mit 49 2353 66 und Uebertrag aus dem Vorjahr mit 50 244 S, er⸗ giebt insgesammt eine Summe von 4983 926 S6, welche in folgen der Weise Verwendung findet: * bn zum Erneuerungsfonds g60 000 , zum Reservefonds 132 , Annuitäten und Renten 2634 900 , Zinsen für ausgeliehene Kapitalien 477 000 M, zur Vertheilung unter die Aktionäre als Dividende 730 6600 S und Uehertrag in die Rechnung pro 1878 26 66 Die Dividende für das 36 000 000 AM betragende Aktienkapital beziffert sich fonach auf Ti s dso.

Die neue spanische (eu banische) Anleihe ist jüngst an der Pariser Börse eingeführt worden. Die Anleihe beträgt 25 Millionen Pesos oder 125 Millionen Franes. Die Obligatlonen sollen mit 6 oso verzinst und durch dreimongtliche Verloofung inner⸗ halb 15 Jahren getilgt werden. Ein Theil der i. ist zur Til⸗ gung aͤlterer Vorschüsse bestimmt; auch für den Rest können Schatz. scheine ꝛ. in Zahlung genommen werden.

Crefeld, 16. September. (Elberf. Ztg.) Unsere Seiden Industrie beginnt nach langem Darniederliegen wieder aufzuleben, worüber natürlich große Freude sich allenthalben bekundet, denn die letzten Jahre waren höchst schlimme für ung. Wer mit unferen industriellen und sozialen Verhältnissen nur in etwas bekannt ist, weiß wohl zu ermessen, wie traurig eine so lange anhaltende Flaue der Hauptindustrie für eine Stadt von eirea 70 0900 Ein⸗ wohnern . Jetzt ists besser geworden, Gott sei Dank! Die Arbeiter und Weber aller, Branchen werden gefucht. Weber, mit und ohne Kammmaschinen, für glatt und fagon« nirt, mit . für seidene toffe, Sammete und Sammetbäuder. Die beiden letzteren Artikel haben ein befon= deres Interesse für unsere nachbarliche Schwesterstadt Vierfen mit Umgebung: Süchteln, Dülken, Lobberich, Breyel, Bruͤggen, Bracht, Grefrath, Oedt, Kempen, Vorst 2c. Ueberall beginnt wieder ein regeres Leben. Die Löhne sind erhöht worden, in einigen Fabriken al über Liste. Lehrlinge finden Anstellung in verschiedenen Ge⸗

en.

Stockholm, 16. September. (O. C.) In ele der unge- wöhnlich drückenden Verhältnisse, in welchen die Etfenindu strie sich gegenwärtig befindet, hat auch die Motala⸗Maschinen fabrik, gleich wie verschiedene andere Fabriken und Eisenwerke dieses fchon früher ffihen, sich genöthigt gesehen ea. 80 ihrer jüngeren und weniger rou⸗ inirten Arbeiter zu Ende . Monats zu kündigen. Gleschzeitig wurde verschie denen älteren Arbeitern, welche bereits seit Langem in der Fabrik beschäftigt sind, zu Ende des Jahres gekündigt, Jedoch soll

denselben eine ihrer Dienstzeit und Stellung angem

Unterstützung gewährt werden. Nya D man,, .

ein trauriges, für die Konjunkturen charakteristisches Zeichen, daß die

r, 2 6 der 4 , , bis⸗ er nicht nöthig hatte, ihr Ar rsonal zu in. keinen en e n n erer in beschetnken, el men

London, 19. September. (W. T. B.) Bei d j Wollauktion herrschte feste Stimmung vor, pft 2

Hapre, 19. September. (W. T. B. Wollauktion. = 66 2357 B, verkauft 790 B. Das Geschäft war , ebt, Preise unverändert.

Alexandrien, 19. September. (W. T. B) Die Banqueotto- mane hat der egyptischen Regierung einen Vorschuß von 250 000 Pfd. Ster. gewährt, welcher mit Joo , . und am 1. Januar 1879 zurückzuzahlen ist, Letzterer Termin kann bis zum 1. April 1879 verlängert werden. Für diese Anleihe existirt keine weitere Garantie, alz die Unterschriften des Minister - Confeils, doch muß die Anleihe bei den neuen Finanz Arrangements zuerst berücksichtigt werden.

Berlin, 20. September 1878.

Nach dem Jah reabericht, welchen Dr. Criegern auf der 32. Hauptversammlung des evangelischen Bereins der 2 . in Hamburg am 18. d. M. erstattete, beziffert sich die Summe der im verflossenen Jahre Seitens des Gustar Adolf Vereins zur Verwendung gelangten Gelder auf 708 898 M gegen 39 344 M im Jahre vorher, der Ausfall sei aber weniger auf verminderte regelmäßige Einnahme als auf einen Mangel an Legat zuwen dungen zurückzuführen. Die Gemeinde Leipzig habe z. B. im vorigen Rechnungssahre ein Legat zum Belaufe von 45 005 t, zugewendet erhalten. Seit dem Bestehen des Vereins seien überhaupt 14 Millionen Mark verausgabt wor⸗ den. Von den gegenwärtig vorhandenen 52 Vereinen zeigen 28 eine Mehr⸗, 23 eine Mindereinnahme n das Vorjahr, ein Verein sei sich in seiner Einnahme gleichgeblieben. Die Zahl der Geber habe sich für Deutschland kek? noch nicht feststellen lassen, in Oesterreich seien 355 000 Geber vorhanden, d. h. 140, der ganzen . Bevölkerung jenes Kaiserstaates. Ueberhaupt sei die Zahl der Mitglieder an den . Orten eine außerordentlich verschiedene und stehe häufig in gar keinem Verhältnisse zu der Bevölkerungszahl. Die Stadt Berlin habe nicht mehr als 1006 Mitglieder des tagen⸗ den Vereins aufzuweisen, und bleibe der Thätigkeit auf diesem Ge⸗ biete noch ein weites Feld. Ebenso müsse die Thätigkeit von Privat⸗ personen betreffs Einsammlung und Herbeischaffung von Geldern noch eine namhafte Steigerung erfahren. Zu den im verflossenen Jahre verwendeten Geldern hätten die Frauenvereine allein mehr als 100000 1 beigetragen, abgesehen von umfangreichen Spenden an

wecke des Vereins thun durch Benutzung und Verbreitung der

chriften des Vereins, namentlich derjenigen des Hrn. Dr. Zimmermann. Auch Nachversammlungen und Vorträge popu⸗ lären Inhalts würden für dea. Verein sich als nutzbringend erweisen können. Ueber die äußere Veränderung des Ver⸗ eins sagt der Bericht, daß im abgelaufenen Jahre 6 Zweig⸗ und 13 Frauenvereine neugegründet, 6 Zweig und 8 Frauen⸗ vereine dagegen erloschen seien. Ferner sei der Gustav⸗Adolf⸗Verein zu Danzig neu konstituirt, und setze sich der Gesammtverein demnach zusammen aus 44 Haupt⸗, 1055 Zweig⸗, 372 Frauen⸗ und 9 Stu⸗ dentenvereinen. 2617 Gemeinden seien seit Bestehen des Gustav⸗ Adolf ⸗Vereins und 1155 Gemeinden allein im vorigen Jahre unter⸗ stützt, 30 Bethäuser seien eingeweiht, 15 Schulbauten sowie 16 Pfarr⸗ bauten vollendet worden; dagegen seien 14 Kirch⸗, 11 Schul und 13 Pfarrbauten neu unternommen worden. 351 Gemeinden besäßen eine Schuldenlast von 2198 000 S

Das Friedrich⸗Wilhelmstädtische Theater bereitet als erste Novität der Wintersaison die burleske Operette: Der Stern“, Musik von Emmanuel Chabrier, vor.

Wetterbericht vom 20. September 1878. S8 Uhr Morgens.

Barometer auf O Gr. n. d. Meeres- spiegel redue. in Wind. Millimeter.

Aberdeen 758,2 z schwach Kopenhagen 754, 4 VS MW., mässig Stockholm. 748,7 SVW., stark Haparanda 738,8 S., stark bedeckt Petersburg 753,5 S VW., schwach wolkenlos . 71608 S8. , still Regen N., mässig heiter?) N., mãssig halb bd. / 880., still Regen RSW., still wolkig.) SW. , frisch halb bd. s) SW., frisch heiter Neufahr wass. S., schwach heiter) Memel .... SVW. , stark halb bd. *)

,,, SS VW., mãssig bedeckt Cre feld... ö SSO., mãssig bedeckt Karlsruhe.. SS V., leicht heiter Wiesbaden still wolkenl. s) Cassel .... U z SSVW., leicht heiter München. O., leicht bedeckt Leipꝛig... SSO. still heiter Berlin.... S.. schwach wolkenlos Wien.... still bedeckt Breslan .. S8 X., leicht heiter

Temperatur

Wetter. in o Gelsius.

50 CG. = 40 R. heiter ij 8, u wolkig 118 halb bed. 10,8

Stationen.

amburg Swinemũnde

O O 300 D

2 D

H). See rahig. *) Seegang mässig. 3 Seegang mässig. ) Nachts Gewitter, stürmische Böen. ih Abends starkes Wetter- an. ) Than. ) Seegang hoch, Nachts starke Regenböen. an.

Anmerkung. Die Stationon sind in 3 Geuppen rdnet: 1) Nordeuropa, 7 Küstenzone ven Irland bis Ostpreussen, s) Mittel- suropa südlich dieser Küstenzone. Innerhalb jeder Gruppe ist die Reihenfolge von West nach Ost eingehalten.

Uebersicht der Witterung.

Ausser in Nordfrankreich und . ist das Barometer allgemein gestiegen. Auf den britischen Inseln ist leichte bis frische nördliche Huftstrõmung eingetreten mit ziemlich heiterem Wetter. In Deutschland sind dͤle Winde noch Wenig verändert, jedoch meist sohwächer geworden, schöne, villach wolkenlose Witteruug herrschte am Morgen im grösseren Theile des Landes. Ein Regengediet, das sich 1 von Cherbourg bis Helgoland an, n. scheint jedoch nach Norddeutschland fortauschreiten. Im Streifen vom Ober- rhein bis Petersburg zeigt sich beträchtliche Abkühlang.

Deutsche Seewarte.

Naturalien und Handarbeiten. Auch lasse sich noch Manches für die

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