1878 / 239 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Oct 1878 18:00:01 GMT) scan diff

Theater.

Kanlgliehe Schausyieie. Donnerstas: Opernhaus. 181. Vorstellung. Segtes Concert von Maurice? Dengremont unter Milwirkung der Mit

lieder der 6 Dper Frl. Lehmann, Hr.

„Hr. Ernst, sowie der Königlichen Kapelle. ierauf; Lamea, oder Die Fano des Ra

ement mit Gesang und Tanz von Paul

* 1 * von P. Hern und Leo Delibes.

nan r.

Er pick: 8. 179. Vorstellung. Donna Diana. Luftspiel in 4 Abtheilungen nach dem Spanischen . Don Auguftin Moreto, von West. Anfang

Uhr. ö. Opernhaus. 182. Vorstellung. Zum

1. Male Ertehard. Oper in d Akten. Nach M.

B. v. Scheffels gleichnamigem Roman frei be arbeitet. Musik von J. G. Albert. Anfang J Uhr.

Schauspielhaus. 189. Vorstellung. Der Frauen Advokat. Schauspiel in 3 Akten von H. Bürger. Zum Schluß: Der Besuch im Career; umoreske in 1 Ätft von Ernst Eckstein. Anfang ? Uhr.

Wallner - Theater. Donnerstag u. die folgend.

e: re Familie. Volksstück mit Gesang in

. 3. Stinde und G. Engels. Musik von G. Michaelis.

Jictoria- Theater. Direktion: Emil Hahn. Donnerstag: Gastspiel des Hrn. C. van Hell, vom Tarl⸗ Theater in Wien. Zum 20. Male; Uarda. Großes Ausstattungsstüch in 4 Akten und 8 Bildern mit Gesang und Ballet, nach dem gleich⸗ namigen Roman von Georg Ebert, für das Victoria⸗ Theater bearbeitet von Carl Ludwig.

Friedrich- Wilhelustädtisches Theater.

Donnerstag: Prinz Methusalem. Freitag: Die 61 cken von Corneville.

Residenz- Theater. Donnerstag: Zum 3. M.: Die arme Löwin. Les Iiommes hanbvꝶes. ) Schauspiel in 5 Akten von Augier, übersetzt und 6a das R esidenz · Theater bearbeitet von Paul

indau.

Krolls Theater. Donnerstag: Großes Gar⸗

ten⸗Concert, ausgeführt von der verstärtten Kroll schen Theaterkapelle. Entree 50 8. Anfang 5 Uhr.

Freitag: Wegen Vorbereitung der Oper „En forza del destimo“ bleibt das Theater ge⸗ schlossen.

Sonnabend: Zum 1. Male: Lua forza del destino. (Die Macht des Schicksals.) Opera i atti di F. M. Piare. Muslea di G. Verdi. (Leonora: Sigra. Emma Saurel.)

Woltersdorff- Theater. Donnerstag: Benefiz

für Hrn. Lud. Waldmann. 14. Gastspiel des Hrn. L. Waldmann und Frl. Th. Müller. Mit vollständig neuer Ausstattung: Sennora Mata Florida, oder: Die 1Iustigen Mönche von St. Just. Burleskes Vederspiel in 3 Akten von Ludolf Waldmann.

Freitag: Dieselbe Vorstellung. (Einlage: Neues Katserlied von L. Waldmann.)

Stadt- Theater. J. Parquet 1 0106 50 8, Logen

2 u. 3 M 2c. Donnerstag: Zum 12. Male: In Saus und Braus. DOriginal⸗Posse mit Gesang in 4 Akten und 7 Bildern von Dr. Jacobson. Musik von Michaelis. Gäste: Frl. Schwarz und Hr. Meißner vom Wallner ⸗Theater.

National - Theater. (Weinbergs Weg 6/7.)

Donnerstag: Zum 2. Male: Deborah. Schauspiel in 4 Akten von Mosenthal. Freitag: Wilhelm Tell.

Ostend- Theater. (Gr. Frankfurterstr. 130)

Donnerstag: Blindekuh, von Rud. Kneisel. Nach⸗ dem: Das Schwert des Damokles.

Belle - AMliance- Iheater. Donnerstag und

folgende Tage: Die drei Langhäunse. Lustspiel in 3 Akten von Fritz Reuter. Hierauf: Mit neuen Abwechselungen: The Phsites und Sisters Rams⸗ don. Kasseneröff nung Uhr, Anfang der Vor⸗ stellung7 Uhr. The Phoites 95 Uhr. Entrée 50 9, J. Parquet 1 M 50 8, JI. Rang Balkon 1 , II. Parquet I5 8 ꝛc.

Germania- Theater. Vorstůdtisches) Di⸗

rektion: Julius Ascher. Donnerstag und die fol⸗ genden Tage: Im Rausch.

Böttcher's instructive Soirée. Königl.

Schauspielhaus. Saaltheater. Täglich Abends 7-9 Uhr: 1) Die romantische Schweiz in ihren male rischen Glanzpunkten. Rheinfall. Taminaschlucht. Via mala. Berninakette und Gletscher. St., Bern⸗ ard; Paß, Hospiz. Elegische Sommernacht. Schnee⸗ turm im Winter hamounythal. Montblane⸗ gpfel, erde, Brillantansicht d. Mer de giace. Gigantisches Felsthor. P. de Niège; imposante Waldschlucht. Kaskaden u. Katarakfe d. Aarthals. Bergseen, Thäler u. Gebirgspanoramen v. Grindel⸗ wald, Scheideck, Lauterbrunnen, Blümlisalp u. BGrimsel. (Tag, Mondlicht u. Alpenglühen.) Schweizer⸗ seen i Winter. Naturereign.: Lawinensturz u. s. w. 2) Der Mond und seine Oherfläche, die wild⸗ rklüftete Wüstennatur, seine Ringgebirge, Fels⸗ en u. s. w. in Tablecur von bisher uner- reichter Plastik und Treue. 3) 80 Camtagtigue. Farbenmagie. Entre: Fauteuil 20, Parquet 15, 19 u. 5 Sgr. Linder zahlen Wochentags die Hälfte. Tages Verkauf: Schauspielhaus, Südseite.

Concert - Hans. Concert des Königlichen Hof Musn direktors Bilse.

. ö. , erlobt: Fr dwig Heydemann mit Hrn. Lieutenant und * Straßburg i. . Frl. Olga Messer mit Hrn. Prediger Max Leist (Berlin Hochzeit bei Wol- denberg). Frl. Helene Galli mit Hrn. 4 mann und Compagniechef Kriegs heim (Stralsund).

diutanten Gutjahr (Berlin

Bere belicht: enieur Alwin Scherpin 6 ö Gin fe eben n ra

I Hr. Amtsrichter rg Nöldeke mit . gien Peine). Hr .

nant Fritz Charlier mit Frl. Anna Püngeler . Hr. Hülfeprediger Arnold Kluck⸗ uhn mit Frl. Anng Michels (Potsdam). Hr. reisrichter 8 Neumann mit Frl. Martha Mühlenbruch (Gr. Nophan). Hr. Professor Pr. Fer , Bachmann mit Frl. Anna Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann und Compagniechef Hellmich (Danzig). Hrn. Haupt- mann und Compagniechef rnold Freiberrn v. Schele (Dresden). Hrn. Oberst ˖Lleutenant a. S. Gustav v. Prosch (Bresden). Gestorben: Hr. Oberst⸗Lieutenant a. D. Gustav v. Deutsch (Puspern). 5 Oberst a. D. Kellner (Oldenburg 1. Gr.). Hr. Amtzrichter a. D. W. v. Bobers (Hannober). Hr. Oberst a. D. ouis Formey (De * P. Premier ˖ Lieute⸗ nant Carl Sönke (Glubenstein bei Rastenburg). Hr. Rittmeister . D. Carl Otto Schenk 9 ö Hofmarschall Anna v. ilch ref eb. v. Reyher (Schloß Panker). r. Advokat Marbach (Leipzig).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Gegen den Tabacksspinner Emil Krieger aus Luckenwalde ist die gerichtliche Haft wegen schweren Diebstahls beschlofsen. Sein jetziger Aufen halt ist unbekannt. Es wird um seine Verhaftung ersucht und Hertransport in unser Gerxichtsgefän niß. Der 2c. Krieger ist 30 Jahre alt, etwa 5 Fuß groß, hat blondes Haar, etwas gebückten Gang und einen un ruhigen scheuen Blick. , den 7. Okto⸗ ber 1855. Königliche Kreisgerichts⸗ Deputation. Der Untersuchungsrichter. Althaus.

Oeffentliche Vorladung. Auf die Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 5. August 1878 ist gegen den Wehrpflichtigen Adolf Hermann Koalinzky aus Weissagk, Kreis Kalau, daselbst am 15. Februar 18655 geboren, auf Grund des §. 140 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs wegen Vergehens gegen die öffentliche Srdnung die Unterfuchung eröffnet worden. Zur mündlichen Verhandlung der Sache steht am 27. November d. Is8., Mittags j Uhr, im Sitzungszimmer Nr. III. an hiesiger Gerichtsstelle Termin an. Zu diesem Termine wird der seinem jetzigen Aufenthalte nach unbekannte An⸗ geklagte mit der Aufforderung vorgeladen, zur fest⸗ gesetzten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Verkheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder uns solche so zeitig vor dem Termin anzuzelgen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können. Im Falle seines Aus⸗ bleibens wied mit der Untersuchung und Entschei⸗ dung der Sache in contumaciam verfahren werden. Lübben, den 13. September 18378. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

trömer

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.

8441 Belannt machung.

Die Lieferung des Bedarfg der Intendanturen des Garde und den 3. Armee Corpg, sowie des Garde⸗ Train⸗Bataillons an Schreibmaterialien für die Zeit vom 1. Januar 1879 bis ultims März 1880 soll im Wege der Submission dem Mindestfordern⸗ den überlassen werden.

Diejenigen, welche zur Uebernahme 646 Liefe⸗ rung geneigt sind, wollen die in unserem Geschäfts⸗ lokale, Dorotheenstraße 4, in der Registratur aus⸗ gelegten Bedingungen und Proben einsehen, und ihre Offerte spätestens bis zum 25. d. Mts. ver⸗ siegelt und frankirt mit der Aufschrift:

„Submission auf Lieferung von Schreib⸗ materialien für die Intendantur des Garde · Corps . an die unterzeichnete Intendantur gelangen lassen. Berlin, den 4. Oktober 1878. Königliche Intendantur des Garde⸗Corps.

8490 , , Berlin / Nordhausen. an⸗Abtheilung Potsdam.

Die Ausführung der Zimmerarbeiten inkl. Materiallieferung:

I) der Wagenreparatur⸗Werkstätte,

2) der Lokomotivreparatur⸗Werkstätte,

3 der Schmiede mit Gelbgießerei, auf dem Bahnhofe Halensee bei Charlottenburg, soll in 3 Loosen im Wege öffentlicher Submission ver⸗ geben werden.

Die Offerten sind auf den, von der diesseitigen Registratur zu beziehenden Anschlagsformularen , und versiegelt an den Unterzeichneten bis zum Submissionstermin

Montag, den 13. Oktober 1878,

Vormittags 11 Uhr, einzusenden, zu welcher Zeit dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden. Zeichnungen. Bedingungen und Kostenanschläge liegen im Berliner Baumarkt, Wilhelmstraße * / 95, sowie im hiesigen Abtheilung. Büregu, Französische . 9, während der Dienststunden zur Ein⸗ icht aus.

Potsdam, den 7. Oktober 1878.

Der Abtheilungs⸗Baumeister. chwedler.

L83811 Königliche Ostbahn.

Die Lieferung der von der Königlichen Direktion der Ostbahn in der Zeit vom 1. Januar 1879 bis 31. Dejember 1880 in Bestellung zu gebenden Schreib⸗ und Zeichen ⸗Materialien soll im Wege der Submission vergeben werden. ubmissions⸗ termin 3 steht am 28. Oktober d. J., Vor⸗ mittags 109 Uhr, an, bis zu welchem die Offerten in der in den

sind. Die e, Bedingungen können bei

unserem Bureauvorsteher, Rechnunggrath Reiser,

a r, T, g., Oln berössmen erf. den 30. Septem s

Direktion der Ostbahn. 3 6

18364 (. 8616)

In Leipzig .

ist ein herrschaftliches Mieths

hohem Parterre und drei Etagen preiswerth zu ver⸗ kaufen. Dasselbe liegt in gesundester . der

Alles Nähere hat die Güte mitzutheilen Herr

edingungen vorgeschriebenen Form

bers der Königlichen Direktion der Ostbahn einzureichen

Stadt an einem grohen Platz in unmittelbarer Rahe der höheren Töchterschule, der Gymnasten und Realschulen und desjenigen Stadttheiles, welcher berufen ist, das zu erbauende Reichsgerichts gebäude . Das 6. 1 höchst elegant und mit allem Comfo ngerichtet, enthält 10 Wohnräume ohne die Wirtbschaftsräume, Water⸗ clofetß, Bad, Warmwasserleiklung von der Küche nach den Schlafsimmern, Veranda und Garten und wird zur Zeit vom Besitzer bewohnt, der dasselbe einem eventuellen Käufer des Grundstücks räumt.

Architect E. , Hedemannstr. 3, Berlin, bei welchem auch die Pläne zur Einsicht ausliegen.

8495 Die Lieferung der nachbezeichneten für das Jahr 1879 erforderlichen Betriebsmaterialien soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden: Bindfaden (Plombirkordel) Bitter salz,. Ey⸗ lindergläser, Dochtband, Dochtgarn, Frucht ummi, Hanf, Kreide in Stücken, Kupfervitriol, iederung, Maschinenöl, Petroleum, Piasava⸗

besen, Plomben, Putztũcher, wolle, Reiser⸗ . enme ae gg , . se * 1 utzöl, M⸗

Stangen ö. cylinder, ien , , Zink. Die Lieferungs bedingen mit der Bedarfsnachwei⸗ ung liegen im Sekretariat des re, Bureaus zur Einsicht offen. Abschriften derselben können gegn Erstattung der Kopialien zum Be⸗ trage von 75 J pro Stück von der vorgedachten Dienststelle bezogen werden.

Die Offerten sind versiegelt und nicht mit den einzusendenden Proben zusammen verpadt, fran · kirt mit der Aufschrift: „Offerte ö Lieferung von Betriebsmaterialien pro 1879 bis zum 28. Oktober d. Is. an die Central-⸗-Materia⸗ lienverwaltung der unterzeichneten Direktion hier⸗ selbst einzureichen. Die Eröffnung der eingegange⸗ nen Offerten wird am 29. Oktober d. Is., Vor⸗ mittags 10 Uhr, in Gegenwart der etwa erschie nenen Submittenten in unserem Centralbureau hier⸗ selbst stattfinden.

Elberfeld, den 3. Oktober 1878.

Königliche Eisenbahn ⸗Direktion.

RłIoHSSoHUILDEMN-I

Gb NVUoGS-KOMMISSI0X.

i507]

St. PEFEunSGRHNHCGI.

Kraft der Bedingungen der von der Russischen Regierung auf Grundlage Allerhöchsten Edictes vom 9. December 1849 mit dem Londoner Banquierhause Gebrüder Baring & Cie. geschlossenen 1. 4800 Anleihe, hat den 10, August 1878 in der Reichsschulden-Tilgungs-Kommission laut festgesetzten

Regeln die Ziehung von Serien, dem jährlich dazu bestimmten Amortisationsfond dieser Anleihe ent-

sprechend, stattgefunden.

Es wurden folgende Serien gezogen: 5, 28, 66. 109, 213, 352, 334, 335, 362, 478, 526.

Serie 5 von No. 1.324 3. 186 5.293

10.389

16.220

16.318

16.382

18.110

25. 534

28. 606

x 2 . ü 2

526

197 bis Nr.

245 inclusive. 1.372 3.234 5.341

10.437 16.268 16.381 16.445 18.173 25.597 . 28. 669

* n 2 7 2 1 2 *

2 n 2 * n T 4 2

Im Ganzen 614 Billete im Betrage von 110.000 Ef. Sterl.

Indem die Direction der Reichsschulden-LTilgungs-Kommission die Inhaber von Billeten dieser Anleihe hiervon in Kenntniss setzt, ersucht sie dieselben, die in der Ziehung herausgekommenen Billets den Gebrüdern Baring & Cie. in London vorzustellen, um das Nominalkapital nebst den bis zum J. Januar 1879 laufenden Zinsen in Empfang zu nehmen.

Pie Billete können vom 1. Januar bis zu Ende Februar 1879 nenen Styls eingereicht werden.

Diejenigen Billete, welche zum erwähnten Termin nieht vorgestellt werden sollten, können nicht eher als beim nächsten Termin der Zinszahlung zur Ausbezahlung kommen.

Falls an den Billeten Coupons, deren Zahlungstermin noch nicht fällig war, fehlen sollten, so wird deren Betrag von dem auszuzahlenden Kapital in Abaug gebracht.

Verschiedene Bekanntmachungen.

8a61] Bekanntmachung.

Die re, , , des Forstschutz bezirkes Hermeskeil, im Landkreise Trier, umfassend die Waldungen der Gemeinden Hermeskeil und Züsch mit arm Gesammtareale von 1260 Hektar, ist vaeant. Das mit der Stelle verbundene Viensteinkommen besteht in: a. einem Baargehalte von 20904 b. einer Wohnungsmiethsentschädigung von 160 , c. einem Deputakholzquantum von 26 R. M. Derbholz im Werthe von 54, d. einer Dienstländereinutzung von p. p. 4485 h. a. Wiesen⸗ und 1,506 h. a. Acker- land im Werthe von ungefähr. 129 im Ganzen also 1233 Anspruchsberechtigte Bewerber um diese Stelle wollen sich unter Einreichung ihrer Qualifikations- und Führungsatteste innerhalb 3 Monaten von heute ab schriftlich bei dem Unterzeichneten melden. Hermeskeil, den 5. Oktober 1818. Der Bürgermeister. Rüde

8h00 min, ellschaft

ür Fabrikation von Eisenbahn ⸗Material zu Görlitz. Die Aktionäre werden zur diesjährigen ordent⸗ lichen Generalversammlung auf Sonnabend, den 26. Oktober 1878, Nachmittags 2 Uhr, im Saale des Englischen Gartens, eingeladen. Tagesordnung: 1) Bericht über die Geschäftslage. 2H Neuwahl eines Mitgliedes des Verwaltungs⸗ rathes an Stelle des nach den Bestimmungen des 5. 13 des Gesellschaftsstatutes ausscheidenden . Loeschbrand. ö 3) Wahl der Revisions⸗- und Dechargekommission 6 . laufende Geschäftsjahr nach 5§. 30 des atuts.

4 Antrag auf Ankauf von 150 000 Gesell⸗ schaftsaktien zum Zweck der Amortisation.. 5) Anträge eines Aktionärs: a. Kein Mitglied des Verwaltungsrathes darf zugleich Lieferant der Gesellschaft sein.

b. Vollständige Umarbeitung der Statuten,

wobei namentlich zu berücksichtigen ist, daß der Generalversammlung mehr Rechte als bisher eingeräumt werden.

Zur Theilnahme an dieser Generalversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, welche bis zum 25. Oktober er., Abends 6 Uhr, entweder ihre Aktien bei der Gesellschaftskasse, der Kommunal⸗ ständischen Bank in Görlitz, dem Bankhaus Wahl TE Dürre in Dresden deponirt oder die geschehene Niederlegung der Aktien bei einer öffentlichen Be⸗ hörde bis zum genannten Termine nachgewiesen

haben. Görlitz, den 8. Oltober 1878. Der Verwaltungsrath. Erwin Lüders.

eee Neue Sparkasse.

Nach §. 87 des von Sr. Majest. dem Kaiser durch Erlaß v. 3. Dez. 1877 bestätigten 3. Nachtrags zu unserm Statut errichten wir eine öffentliche Sparkasse. Nachdem das Regle⸗ ment von dem Herrn Minister des Innern genehmigt ist, wird unsre Sparkasse am 16. Olteber d. J. eröffnet. Sie befindet sich vor⸗ läufig Mohrenstr. 59 part. und ist an allen Wochentagen von 19-2 Uhr geöffnet.

Wir nehmen Einzahlungen an:

a. von 20 - 10090 6 auf 14tägige Kündigung zu

385 oM Zinsen, b. von 50 4000 6 auf 3 monatl. Kündigung zu 33 0 Zinsen,

c. von 100— 10000 Ss auf 6monatl. Kündigung

zu 4 0g Zinsen.

Abdrücke des Reglements werden bei uns ver⸗ abfolgt.

Berlin, den 3. Oktober 1878.

ö Direłtion ; der Preußischen Renten ⸗Versicherun gs ⸗Anstalt. Maetz ke. Stämmler.

66

Für Personen Für Güter

nahme nahme

Extra⸗ Ein Summa. Ein⸗ Ein⸗ nahme

Zahl. 3 To. 46. 60

r Summa 9 bis ultimo September

Person. Tonnen⸗ 10 zahl. zahl.

1878 prov. . BJ, 1737 5334,57 168,770 8MtS39

Db i rr, i ö Fs s d id ss, si 5s,

1877 definitiv 256,133 556 480 192149 6 50 OQO οQlο67L7IIJ 141 16 O65 11, 5s. 165 1.495.000

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erlin, den 8. Oktober 1878.

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Die Direktion.

ber lausi ter Eisen bahn

O 2 ergleichende Uebersicht der Frequenz und Cinnahmen pro Monat September 1878 und 1877.

Für Personen

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Für Güter E i n⸗ Ein⸗ Ein nahme Per⸗

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pro September 160.

Summa Sa. bis ultimo September

sonen⸗ 16 zahl. I. Mb

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mehr. 1 D 188 wenlger 1739 1d 17 ] Berlin, den 8. Oktober 1878.

17,015 25, 909

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Die Direktion.

Deutscher Neic

und

6 Anzeiger

Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.

Nas Abonnement beträgt 4 M 50 8 für das Vierteljahr.

*

Ansertionspreis für den Naum einer Aruckzeile 30 9 ] . ö. 2

XR

für Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Erpe-⸗

Alle Nost-Anstalten nehmen Gestellung au; ĩ

dition: 8. Wilhelmstr. Nr. 32. 1

3 238.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Landgerichts⸗Kammer⸗Präsidenten Simon zu Coblenz, dem Pfarrer Schuchgrd zu Deutsch⸗Nettkow im Kreise Crossen und dem Proviantmeister a. D. Lerch zu Ober⸗Glogau im Kreise Neustadt O. Schl., bisher in Minden, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Ober⸗Lazarethinspektor Pape u Breslau und dem Schulzen und Gutsbesitzer Schlade⸗ 3 zu Beidersee im Saalkreise den Königlichen Kronen⸗ Orden vierter Klase; sowie dem Polizei⸗Wachtmeister Behrens zu Berlin, dem Grenzaufseher Gärtner zu Harburg, dem Gerichtsboten und Exekutor Hirche zu Rathenow, dem Ge⸗ sangnenwärter Frisch zu Dannenberg und dem Comtoirdiener Gottfried Kuckhahn zu Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. ;

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Staats-Prokurator Cormann in Coblenz zum ständigen Kammer⸗-Präsidenten bei dem Landgericht in Saar⸗ brücken zu ernennen; und dem Polizei⸗Rathe Ludwig Schwantzer zu Berlin den Charakter als Polizei⸗Direktor beizulegen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten. Die ordentlichen Lehrer an der Realschule 1. Ordnung 6 Magdeburg Dr. Stephan und Dr. Silldorf sind zu berlehrern an derselben Anstalt ernannt worden.

Ju stiz⸗Ministerium.

Der Bürgermeister Bang in Mülheim an der Ruhr ist unter Wiederaufnahme in den Justizdienst zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Duisburg und zugleich zum Notar im Departement des Appellation sgerichts zu Hamm, mit An⸗ weisung seines Wohnsitzes in Ruhrort, ernannt worden. Die Referendare Morsbach und Jansenius in Bonn sind zu Advokaten im Bezirk des Königlichen Appellations⸗ gerichtshofes zu Cöln ernannt worden.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 10. Oktober. Se. Kaiser⸗ liche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm ie, Vormittag im Neuen Palais bei Potsdam den

ortrag des Civil⸗-Kabinets entgegen und empfing gegen 11 Uhr die Gratulationen einer aus Wien ein⸗ n,, Deputation des K. K. österreichischen Infanterie

egiments Nr. 20, dessen Chef Höchstderselbe nunmehr seit

25 Jahren ist. Die Deputation besteht aus dem Comman⸗

deur des Regiments, Oberst Mathes, dem Major von Sma—

lawski, dem Hauptmann von Jawonski und dem Ober⸗Lieute⸗ nant Groß.

Um 2 Uhr fand in der Jaspis⸗-Galerie ein Diner von

0. Gedecken statt, zu welchem die oben genannten Herren, die

Mitglieder österreichischen Botschaft, der Kriegs-Minister, die Chess des Militär- und des Civilkabinets, sowie die Generale und die Commandeure der Potsdamer Garnison Einladungen erhalten hatten.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Handel und Ver⸗ kehr traten heute zu einer Sitzung zusammen.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen (8) Sitzung des Reichstages ergriff nach deni Abg. Sonnemann der i anmler Fürst von Bismarck das Wort zu folgender

Bevor ich mich zu Art. 1 der Vorlage wende, nöthigen mich einige nn , des Herrn Vorredner zu einer Widerlegung. respektive Beleuchtung. Ich habe einmal den Insinuationen, die er in Bezug auf die Publikationen im „Tageblatt“ ich kenne das Blatt weiter nicht, er hat es genannt gemacht hat, gegenüber zu erklären, daß die verbündeten Regierungen und jede von ihnen, na= mentlich aber die preußische, diesen Publikationen absolut fremd ist. Erfordert die se Frage eine weitere Biskusston und Nachweis, so über lasse ich den meinen Herren Kollegen, und nur um bei der außer ordentli chen Länge der Zeit, welche diese Debatten in Anspruch nehmen, um dieselben heute nicht noch mehr durch neue Reden von der Regierungsbank in die Länge zu ziehen, habe ich es auf mich ge⸗ nommen, diese Rektifikation zu machen.

Wenn ich weiter auf verschiedene Punkte der Rede des Herrn Vorredner eingehe, so geschieht es nicht, weil deren sachlicher In halt mich dazu veranlaßte. 6 glaube auch nicht, daß sie eigentlich für diefen Saal, respekfive für mich und die Regierung gerade be rechnet war, sonbern der Umstand, welcher mich veranlaßt, In tteresse zu nehmen, liegt auf dem Gebiet meiner diplomgtischen Wahr- nehmungen. Ich habe nämlich das Blatt des Herrn Vorredners, das bekannte, ab und zu mit ziemlicher Aufmerksamkeit gelesen. Ich habe

Berlin, Donnerstag,

gefunden, daß das Urtheil und die Haltung derselben immer genau koinzidirten mit dem Urtheil und der Haltung der französchen offi⸗ zibsen Presse. Ich reproduzire ja nur, was ich gefunden habe, = Sie können ja selbst nachforschen, wenn Sie die französische offiziöse Presse kennen was Sie aber nicht nachforschen können, was ich aber erfahren kann, daß ich mitunter in dem Blatte des Herrn Vor— rednerg Sachen gelesen und erfahren habe, die mir am anderen oder am dritten Tage darauf durch die gesandtschaftliche Meldung als Aeußerungen der französischen Regierung bestätigt wurden.

Ich schreibe also dem Herrn Vorredner Beziehungen zur fran zösischen Regierung zu, die ja der Chef eines großen Blattes haben kann, die natürlich auf keinem Interesse auf seiner Seite, sondern nur auf einem Wohlwollen, das ihm eine Regierung wie die fran⸗— zösische einflößt, beruhen. Alles, was der Herr Vorredner hier ge fagt hat, ist auf Schwächung der Institutienen und auf Schwächung der inneren Festigkeit des Reichs, auf Diskredititung der Personen, die an der Spitze des Reichs stehen, berechnet. Denken Sie sich einen französischen Revanchepolitiker dieser Tribüne zugänglich, hätte er nicht ganz dieselbe Rede halten können?

Ich habe während meines langjährigen politischen Lebens einige Republikaner kennen gelernt, die Stützen jeder ö.. gegen die damalige preußische Reg erung waren und die in Verbindung waren mit Allem, was die preußische Regierung schwächen konnte, ich habe nachher bei diesen Personen, was natürlich bei dem Herrn Vorredner nicht zutrifft, Gelegenheit gehabt, während des Krieges mit Frank⸗ reich die Motive kennen zu lernen, welche sie veranlaßten, die preußische Regierung zu , n,. und zu schwächen und mit den Bestrebungen, welche uns der Republik , und die sie verwerthen konnten, zu sympathisiren. Der Herr Vorredner ist ja über jeden Verdacht durch seine Stellung als Abgeordneter erhaben, aber mit besonderem Interesse entnahm ich aus seinen Reden und Druckschriften mit Sicherheit, mit einer durch die diplomatischen Berichte bestätigten Sicherheit, wie die französische Regierung ü unsere Angelegen⸗ beiten denkt und welche Akkorde sie angeschlagel zu sehen aer, Ich erwähne rein die Thatsachen, ohne irgendwelche Schlußfolgerungen dazu zu machen. Der Herr Vorredner hat in seinen Aeußerungen unz das Beispiel des Auslandes vielfach empfohlen, er hat sich dabei auf die , che 7 1. en ref be⸗ zogen. abe e fran NMeesse unsere Vor⸗ lage auch gelesen und . namentlich in den Blättern, die eine Erstarkung Deutschlands nicht wünschen, dieselbe Kritik n, die der Herr Vorredner uns hier gegeben hat.

uch die französischen Erscheinungen auf dem Gebiete, welches wir besprechen, hat der Herr Vorredner mit besonderem Wohlwollen behandelt; wenn ich nicht irre, so führte er uns Frankreich als muster⸗ iltig für die schonende und regelmäßige Behandlung der Gegner der

egierung an und sagte, niemals werden die Sachen der Soziglisten oder Kommunisten den Geschworenengerichten entzogen. Meine Herren, der Herr Vorredner ist ja so genau vertraut mit den fran⸗ zösischen Verhältnissen, hat ja ein so wohlwollendes Interesse für dieselben, was ja auch nicht ohne Gegenseitigkeit sein und bleiben kann, daß es ihm unmöglich entgangen sein kann, daß alle Kommu⸗ nards durch die Kriegsgerichte abgeurtheilt worden sind, daß sie flugs erschossen, deportirt, mit Rücksichtslosigkeit, wie keine andere Nation durchzuführen im Stande ist, wie die Franzosen, und dieselben haben sich dadurch von dieser Krankheit zeitweise geheilt, und Deutschland hat dadurch den Vorzug gewonnen, der Vorort der Sozialisten zu werden, der früher Frankreich war, nachdem man in Frankreich damit gufgeräumt hat. Sollte dies dem Herrn Vorredner entgangen sein? Wie kann er an⸗ gesichts dieser ganz frischen Thatsachen, angesichts der Ebene von Grenelles, die eine Zeit lang keinen Tag aufgehört, vom Blute der Erschossenen zu rauchen, wie kann er einer so erleuchteten Ver⸗ sammlung, wie dieser, gegenüber behaupten, daß die Sachen in Frankreich nie den Geschworenengerichten entzogen worden seien. Das macht mich bedenklich, und er könnte mit diesen seinen Auf= fassungen sehr gut zur Elsasser Protestpartei gehören, vielleicht auch zur sozialistischen. Ich weiß nicht, ob er sich dazu zählt, innerhalb des Fortschrittö hat er meines Erachtens damit schon kaum einen Platz. Das Autland wünscht unsere Schwäche, natürlich nicht immer aus bösem Willen, vielleicht aus Sorge, daß wir übermächtig werden würden, kurz und gut, es wünscht unsere Schwäche, und alle, die unsere Institutionen zu schwächen streben, arbeiten, der Herr Vorredner gewiß unbewußt und ohne böse Absicht, dem Ausland in die Hande. Der Herr Varredner hat sich darüber beschwert, daß ich mich im Interesse der Her⸗ stellung des Friedens an ein englisches Blatt gewendet habe und nicht an ein deutsches. Ja, das ist doch ein Vorwurf, den er mir bei einigem Nachdenken über den Zweck, den ich anstrebte, nicht gemacht haben würde, denn eg handelte sich damals darum, auf die englische öffentliche Meinung Eindruck zu üben. Wenn ich mich z. B. an das Blatt des 6 orredners gewendet hätte, um England zu über⸗ zeugen, daß es wegen Batum keine n n, machen sollte, hätte die Stimme des Herrn Vorredners in England vielleicht denselben Widerhall gefunden, wie die Stimme der Times? Ich bin nicht einmal sicher, ob der Herr Vorredner den Frieden in gleichem Maße gewünscht hätte, ich bin auch nicht vom Gegentheil sigterz in Bezug auf ie „Times, hatte ich die Ucberzeugung, daß sie den Frieden wünschte, sie ist in England mächtig, und man setzt sich doch mit Kräften. in Verbindung, von denen man Erfolg erwartet, aber nicht zu lediglich ublizistischer Schaustellung, sondern für politische Zwegke, die auf keinem anderen Wege zu erreichen sind. Wenn ich mich, zum Art. 1 wende, so will ich von der Latitüde, die der Herr Präsident uns gewährt, in allgemeine Fragen und andere . Überzugreifen, jwar nicht in demselben Maße, wie der err Vorredner, Gebrauch machen, aber der Umstand, daß ich an der ersten er n. vollständig Theil genommen habe, wird mich vielleicht entschuldigen, wenn ich auf einige andere Paragraphen und auf allgemeine Betrachtungen zurücklomme. Ich knüpfe indessen aeg an §. 1 an. Ich habe schon bei der ersten Lesung mir erlaubt zu bemerken, daß ich eine jede Bestrebung fördern werde, welche positiv auf Verbesserung der Lage der Arbeiter gerichtet ist, also auch einen Verein, der sich den Zweck gesetzt hat, die Lage der Arbeiter zu verbessern, den Arbeitern einen höheren Antheil an den . der Industrie zu gewähren, und die Arbeitszeit nach Mög

den 10. Ottabet, Abems.

1878.

lichkeit zu verkürzen, so weit die Grenzen, die durch die Konkurrenz und die absatzfähige Fabrikation gegeben . beide Bestrebungen noch gestatten. So Vereine mit positivem Zweck sind auch in Veutschland gar keine Neuerung, Sie finden sie vor mehr als einem halben Jahrtausend in derselben Thätigkeit wie heute. Sie haben im Anfang des 14. Jahrhunderts in den großen deutschen Städten von Breslau bis Colmar Beispiele von Strikes, könnte ich in dem heutigen Wortgebrauche sagen, von Strikes der Gesellen und Arbeiter, der Gesellen, Arbeiter und Knechte nach damaliger Sprache, wobei daz Wort Knecht nicht in der Bedeutung von Knechtschaft zu nehmen ist, sondern in der Bedeutung, in der noch heut zu Tage alte Leute den Schuhmachergesellen Schusterknecht nennen, junge kräftige Mienschen, wie die Verwandtschaft des englischen Knight, Ritter zeigt. Alfo diese Strikes sind, wie heute, schon damals den Meistern gegen⸗ über zur ,, gekommen. Man hat sie mit wechselndem Glücke geführt. Bald haben die Meister mit dem heutigen ockeut, geantwortet, bald haben sie nachgegeben, bald sind . vertrieben worden aus der Stadt, und die Gesellen aben sich des Handwerks bemächtigt; aber immer waren es positive Bestrebungen und Zwecke, die man zu fördern suchte, ganz bestimmte Forderungen, und der Gedanke, sich an den Rechten Dritter zu vergreifen, die außerhalb der gewerblichen und gegenseiti⸗ gen Beziehungen standen, der Gedanke, das Eigenthum anzutasten, den Glauben an Gott und die Monarchie zu untergraben, kam keinem Menschen bei, und die Sache ging ihren Weg der rein materiellen Interessen. Selbst in den . Excessen des Bauernkriegs, wo die volle Herrschaft der gewaltthätigen und ungebildeten Begehrlich= keit zum Durchbruch gekommen war, wenn Sie dort die Verträge lefen, welche die Bauernschaften mit den einzelnen gar nicht gut be rüchtigten Rittern abgeschlossen haben, finden Sie nie, daß über das nothwendige Bedürfniß das Eigenthum dieser feindlichen Edelleute angegriffen war, Sie finden immer nur Verträge wegen Bruchs der Mauern eines festen Schlosses, wegen Auslieferung der Geschütze und ,, wegen Abschaffung der reisigen Knechte, kurz und gut eine icherstellung, aber diesen damaligen Kommunisten ist es nicht eingefallen das Eigenthum selbst ihrer Feinde irgendwie antasten zu wollen, und wenn ich damit eine Scheidewand errichte für dasjenige, was die ver⸗ bündeten Regierungen, wenigstens unter meiner m n nicht bekämpfen und waß fie bekämpfen, so kann ich das wesentlich mit den Worten pofitive Bestrebungen und negative Bestrebungen.

Sobald uns von in, ,. er Seite irgend ein positiver Vor⸗

schlag entgegen traͤte oder vorläge, wie sie in vernünftiger Weise die Zukunft gestalten wollen, um das Schicksal der Arbeiter zu verbes⸗ sern, so würde ich wenigstens mich einer wohlwollenden entgegenkom - menden n n . Sache nicht a n und würde selbst vor dem Gedanken der aatshülfe nicht zurückschrecken, um den Leuten zu helfen, die sich sel bst hel fen, nicht die Initiative des Staates, fondern um den Leuten zu helfen, die sich selbst helfen. Es ist das nicht mein Departement, und ich kann darauf nicht näher eingehen, ich wied erhole das nur, um die Ansichten zu bestätigen, die ich in der ersten Lesung ausgesprochen habe, nach denen ich vor 15 Jahren schon gehandelt habe, und um zu bekunden, daß ich noch, wenn nur ein ernster und positiver Antrag vorläge, der auf die Verbesserung des Loofes der Arbeiter gerichtet ist, ein freundliches Entgegenkommen zeigen und ihn einer wohlwollenden und e n, Prüfung des Reichtztags und der gesetzgebenden Versammlung empfehlen würde. Wie steht aber heut die Sache? Hier steht die reine Negation gegen⸗ über dem Einreißen, ohne daß Jemand auch nur eine Andentung giebt, was anstatt des Daches, das uns jetzt deckt, gebaut werden soll, wenn es niedergerissen ist. Wir befinden uns lediglich im Stadium der Untergrabung und des Umsturzes, im Stadium der Negation. Seit elf Jahren haben wir den Vorzug, mit Sozialdemokraten ge⸗ meinschaftlich zu tagen mein Gedachtniß läßt mich vielleicht im Stiche, aber ich appellire an das eines jeden anderen, ist Ihnen bei den langen Reden, noch länger als die, welche wir eben hörten, auch nur eine einzige in Erinnerung, wo auch der leiseste Schatten eines positiven Gedankens, eines Vorschlags über das, was künftig werden soll, über die Gestaltung, über das Programm, das diesen Herren vorschwebt, nach dem sie daz Bestehende in Bresche gelegt haben ist Ihnen etwas derartiges erinnerlich? Ich wäre dankbar, darauf aufmerksam ge⸗ macht zu werden. Ich kenne nichts der Art und ich glaube auch den Grund zu wissen, warum die Herren darüber, wie sie die Welt künftig gestalten wollen, wenn sie die Herren wären, sorgfz tig schweigen: sie wissen es nicht, sie wissen in dieser Beziehung nichts, sie haben auch den Stein der Weisen nicht. Sie können die Ver⸗ sprechungen niemals halten, mit denen sie jetzt die Leute verfũhren. Das ist einfach das Geheimniß, wet halb darüber ein tiefes Stillschweigen beobachtet wird. Ich . nicht, wer von Ihnen soviel Jeit durch Krankheit gehabt hat, um den verschleierten Propheten Fon Moore einmal lesen, der sein Gesicht sorgfältig verdeckte, weil, . der Schleier gelüftet wurde, es in seiner ganzen ab

schrecklichen Häßlichkeit Jedermann vorstand. An diesen verschleierten

Propheten von Chorassan erinnert mich die wilde dahrunf der ein

roßer Theil unserer fonst so wohlgesinnten, arbeitenden Klassen ver- . ift. Sie haben das Angesicht von Mokana nie gesehen. Wenn sie es sehen würden, würden sie erschrecken davor, sie würden ein Leichengesicht erblicken.

Daß die Herren nun mit den dunkeln Versprechungen, denen sie nie eine ausgeprägte Form geben, Anklang gefunden haben, ja das ist ja bei dem, der überhaupt nicht mit seiner Lage zufrieden ist, namentlich wenn er seine Unzufriedenheit mit der germanisch. Energie empfindet und geltend macht, nicht so außerordentlich schwer. Wenn sie den Leuten, die zwar lesen können, aber nicht das Gelesene beurtheilen und die ah keit des Lesens ist bei uns viel ver⸗ breiteter, wie in Frankrei und England; die Fähigkeit des praktischen Urtheil über das Gelesene vielleicht minder verbreitet, als in den beiden Ländern, wenn sie den Leuten a. Ver⸗ sprechungen machen, dabei in Hohn und Spott, in Bild und

ort alles, was ihnen bisher heilig gewesen ist, als einen Zopf, eine Lüge darstellen, alles das., was unsere Väter und uns unter dem Motto: „Mit Gott für König und Vaterland begeistert und geführt bat, als eine hohle Redenzart, als einen Schwindel kargess i zu sehen, ihnen den Glauben an Gott, den Glauben an

unser Königthum, die Anhänglichkeit an das Vaterland, den Glauben

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