1878. — Preisbeweibung bei der von Rohrschen 6 — Be⸗ . über die Benutzung der Königlichen Bibliethek zu
zerlin. — Desgleichen Erleichterungen für die Dozenten und die Studirenden der Bergakademie ꝛc. — Nachtraggverzeichniß aner kannter höberer Unterrichtsanstalten. — Desgleichen, provssorische Anerkennungen. — Nachweisung über die Zahl der 1877,73 geprüften Schulvorsteherinnen und Lehrerinnen in der Rheinprovinz. — Or— ganisationg⸗ und Lehrplan für eine Königliche Präparandenanftalt. — Normal ⸗Reglement für die Kreis ⸗Lehrerbibliotheken im Reg. Bez. Düsseldorf. — Zuständigkeit zur Verhängung von Schulversãnmniß⸗ strafen, wenn Schule und Wohrort der Eltern in verschiedenen Amtsbezirken liegen. — Schwabe⸗Priesemuthsche Waisenstiftung zu Goldberg. — Per sonalchronik.
Statistische Nachrichten.
Das Kaiserliche statistische Amt veröffentlicht in dem jetzt herauf gegebenen Septemberheft der Monatshefte zur Statistik des Teutschen Reichs für 1878 auf Grund der unter Aufsicht des eng⸗ lischen Handelsamts zu London bearbeiteten monatlichen Accounts relating to trade and navigation ok the United kingdom eine Uebersicht der Einfuhr der hauptsächlichsten britischen und irischen Roherzeugnisse und Fabrikate nach Deutschland in der Zeit vom 1, Jan nar bis ult. Sep tem ber 1878, verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Gesammtwerth der in dieser Uebersicht namentlich nachge⸗ wiesenen Artikel belief sich auf rund 211,57 Mill. Mark gegen 273,7 Mill. Mark in 1877, hat also im laufenden Jahre um 8 Mill. Mark zugenommen. Von der Zunahme entfallen namentlich auf Rohkupfer 16 Mill. Mark. Eisenbahnschienen 2.5 Mill. Mark. Maschinen 26 Mill. Mark, Leinengarn O3 Mill. Mark, Seide (665 Mill. Mark, Halbseidenwagren 98 Mill. Mark. Wollengarn 3,3 Mill. Mark, Wollenwagren 06 Mill. Mark, Oel 1,9 Mill. Mark, Heringe O, 5 Mill. Mark, während die Einfuhr hinter der von 1877 zurückgeblieben ist bei Roheisen um 1,4 Mill. Mark, Eisen⸗ Stahl⸗ und sonstigen Metallwaaren um 0,9 Mill. Mark, Kohlen und Koks um 2,5 Mill. Mark, Baum⸗ wollengarnen um O,5 Mill. Mark, Alkalien um O5 Mill. Mark. — Im Einzelnen sind von den wichtigeren Gegenständen dieses Ver⸗ kehrs zwischen Großbritannien und Deutschland folgende ihrem Ge⸗ sammtwerthe nach, namentlich hervorzuheben: Rohkupfer für 3816889 M (1877 2172060 S), Rohzinn in Blöcken zc. für 676 900 S (1877 559 180 M6), Roheisen für 8 S99 580 „M (1877 10 357 48066), Stangen⸗ und Stabeisen, Winkeleisen 2c. für 679 140 66 (1877 670 520 MS), Eisenbahnschienen für 5403 320 S (1877 2 892 840 AM), Reifeifen, sowie Eisen⸗ und Stahlplatten zu Kesseln und Panzern für 2204 890 S (1877 2102 820 S6), Guß. und Schmiedeeisen und andere Eisen⸗ und Stahlartikel für 2 249 580 4. (1877 2 644 9200 Sn), Metall- und Messerschmiedewaaren ohne Unterschied des Materials für 26607060 4M (1877 31913409 S), Dampfmaschinen für 3 342 709 Sp (1877 2033 040 MS), andere Maschinen für 10191 400 Ss (1877 8 944 680 M), Steinkohlen und Koks für 12033720 S . (1877 14488120 66), Baumwollengarne für 33 401 92 A¶ (1877 33 915 260 S), Baum wollenwaaren für 18158 720 S (1877 18 400 900 M), Leinengarn für 3 865 180 ½ (1877 3 449 580 „ ). Leinenwaaren für 3 617780 S (1877 3 g04 540 „S), Juteartikel aller Art für 7 805 940 M (1877 7484 180 ½ς), Seide, gesponnen und gezwirnt, für 2 256 740 M (1877 1710000 S), Seiden⸗ und Halbseidenwaaren für 2415 460 4M (1877 1 491 460 M6, rohe Schaf⸗ wolle für 3 591 960 M (1877 3722 040 S6), Wollengarn für 29 275 980 4M (1877 25 994 680 606), Wollenwaaren aller Art und Fußteppiche für 29 331 200 M (1877 28 699 360 MS ), Alkalien für 3518 640 M (1877 4073 360 S), Oel aus Sämereien für 8 334 000 S (1877 7382 740 AM), Heringe für 11150060 . (1877 10 690 600 49).
— (Stat. Korr.) Vergleicht man die Zahlen der während des Jahres 1877 bei der evangelischen Bevölkerung Preußens vorgekommenen Geburten (ohne Todtgeburten) und Eheschließungen mit den während desselben Jahres im Bereiche der evangelischen Landeskirche vorgekommenen Taufen und Trauungen, so ergiebt sich folgendes Verhältniß:
Die Taufen betragen Proz. der Geburten bei Kindern
Die Trauungen be⸗ tragen Proz. der Eheschließungen bei
Provinzen.
evange⸗ lischen
Misch · ehen
aus rein aus evan⸗ ;
evangeli · gelischen ö schen Misch⸗ 94 J er Ehen ehen ) n
Staat.
Ost⸗ und West⸗ preußen. . Brandenburg davon Berlin. 70, 60 Pommern.. 96,21 772 Schlesien . N, 66 77, 17 Sach sen d, bd 58, 19
Schleswig ⸗Holstein. 5775 . 9579
Westfalen. 10095 Hessen⸗Nassau 27860
Rheinland. 98, 13 78,47 Hohenzollern. 9783 48, 65
Staat. 95,57 Dagegen 1876 94, 03 S5, 71 76,38 ö 93, 37 83,57 71,08 Zum richtigen Verständniß der hier mitgetheilten Zahlen ist zu bemerken, daß in der Zahl der Geborenen und der Eheschließenden die Altlutheraner mit enthalten sind, nicht dagegen, wenigstens nicht vollständig, in der Zahl der Getauften und der Getraufen. Nach Ausscheidung dieses nicht vermeidlichen Fehlers würden sich die oben bezifferten Verhältnisse hier und da nech ein wenig günstiger gestal⸗ ten. Weiter würde insbesondere die Taufziffer noch vortheilhafter er⸗ scheinen, wenn die in den ersten Wochen nach der Geburt ungetauft gestor benen Kinder, deren Zahl bekanntlich sehr groß ist, außer Be⸗ rechnung gelassen werden könnten. In den einzelnen Regierungs- und Land drostei⸗Be⸗— irken wurden bei der evangelischen Bevölkerung im Jahre 1877 — 1 der Lebendgeborenen getauft, bezw. Prozent der Neuvermählten etraut: in Königsberg 92,36 bezw. 88,24, in Gumbinnen 94,31 bezw. 8,00, in Danzig 92,80 bezw. 82, 61, in Marienwerder 89,79 bezw. 92,39, in der Stadt Berlin 67,59 bezw. 31,58, in Potsdam 89,41 bezw. 83, 8g, in Frankfurt 95,18 bezw. 90 23, in Stettin 92, 55 bezw. S4, 92, in Cöslin 97, 69 bezw. 97, 29, in Stralsund 96,77 bezw. 97,85, in Posen g6, 50 bezw. 97 50, in Bremberg 92, 39 bezw. 92,17, in Breslau 93, 15 bezw. 9049, in Liegnitz 96,30 bezw. 95,37, in Oppeln Al, 7 bezw. 98,94, in Magdeburg 91,62 bezw. SI, 17, in Merseburg 93,92 bezw. 89, 16, in Erfurt gö5, 36 bezw. 82,17, in Schleswig 90,68 bew. &. , in Hane go, gl bejm. Hö 45, in Hildegheim 53, 36 bejm. 95,69. in Lüneburg 98,17 bezw. 96,31, in Stade 97,60 bejw. 958,43, in Osnabrück 88,2 bezw. 89, 21, in Aurich 53,46 bezw. 94,99, in Munster ga h bezw. gl, scß, in Minden St S4 bew 7,15, in Arnsberg 96,22 bezw. gl, 72, in Cassel 94 85 bezw. 91,85, in Wies⸗ baden 88 00 bezw. 73.55, in Coblenz 96,76 bezw. 97,74, in Düssel⸗ dorf 94370 bejw. 97.72, in Cöln 96,12 bezw. 85,34, in Trier 99,05 3. 3. in Aachen 85,32 bezw. 82, 99 und in Sigmaringen 74,16 ezw. 37,50.
88, 86 67 86 32 14 91 59 93.7 33 66 S5. 2j
94, 06 97, 58
95, 10 92, 74
97, 28 66, 67
87, 28
710636 37,62 24,71 48,93 11021 97,14 62, 26
57,27 74, r
73. 37 68, 55
S9, 56 30 77
70,46
94, 55 S6, 38
51,79 70, 15 76, II 42, 64 7229
Ts
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Wie sehr die Theilnahme an unserem Nationalepos, dem Nibelungenliede, und an den ihm zu Grunde liegenden Sagen traditionen gewachsen ist, das zeigt die stets sich mehrende Nibelungen ˖ literatur gelehrter wie populärer Richtung. Auch die neuere Nibe⸗ lungendichtung, die den alten Stoff in neue Form zu gießen bestrebt ist, hat in neuerer 3 verschiedentlich literarhistorische Würdigung gefunden, wie z. B. in den Werken von Koch, von v. Wol⸗ zogen, von Rehorn. Auch Richard Wagners Operndichtung ist monographisch behandelt worden. Die neueste Schrift dieser Richtung, die sich mit den genannten Werken, nament⸗ lich mit dem von Rehorn berührt, will einen engeren Kreis umschreiben und sich auf die dramatische Nibelungenlite⸗ ratur der neuesten Zeit beschränken. Diese Schrift über: „Die Nibelungen⸗Dramen seit 1856 und deren Verhältniß zu Lied und Sage, von Josef Stammhammer, Bibliothekar des jurid.“ polit. Lesevereinß zu Wien“ (Leipzig, Ed. Wartigs 1 1878), theilt die Tramen nach den Stoffen in Krimhilde⸗, Brunhilde⸗ und Rüdiger ⸗Dramen. Nur die umfassenden Werke von Hebbel und Wagner sind unter dem speziellen Titel ‚Nibelungen⸗Dramen“ einge⸗ reiht. Uhlands Fragmente, die Adalbert von Keller erst im vorigen Jahre veröffentlichte, sind berücksichtigt, dagegen konnte Adolf Wil⸗ . neueste Tragödie ‚„Krimhild“ natürlich noch keine Stelle er⸗ alten. — Den ron uns angezeigten und empfohlenen Sammelwerken, der Bibliothek der mittelhochdeutschen Literatur in Böhmen, heraus—⸗ gegeben von Ernst Martin“ und der „Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz und ihres Grenzgebietes, herausgegeben von Jacob Baechtold und Ferd. Vetter“ gesellt sich jetzt ein nicht minder willkommenes zu, welches in ähnlicher Weise der älteren Literatur eines bestimmten deutschen Landstrichs gewidmet sein soll. Die Professoren Ernst Martin und Erich Schmidt in Straßburg beabsichtigen „Elsässische Literaturdenkmäler aus dem XIV. — XVII. Jahrhundert. herauszugeben, von denen der erste Band bereits versandt worden ist und vorliegt unter dem Titel: Das heilige Namenbuch von Konrad Dangkrotzheim, herausgegeben mit einer Unterfuchung über die Cisio Jani ron Karl Pickel (Straßburg, Trübner 1878). Ueber ihr Unternehmen sagen die Herausgeber in einer an den Pro— fessor Wilhelm Scherer in Berlin (bekanntlich früher in Straßburg) gerichteten Dedikationszuschrift unter Anderm; „Die deutsche Literatur der Elsasser ist unzweiselhaft der jeder anderen Landschaft unseres Vaterlandes wenigstens ebenbürtig. In dem für unsere Sammlung abgesteckten Zeitraume aber mag das Elsaß wohl, im Ganzen betrachtet, als die literarisch thätigste und wich tigste Provinz erscheinen. Hier war die Reformation, das tiefste Interesse dieser Zeit, am gründ- lichsten vorbereitet; sie ward hier am eifrigsten vertheidigt. Hier regte sich — gerade in der drohenden Gefahr — zuerst wieder das deutsche Nationalgefühl und rief, als es auf politischem Gebiete den Thatsachen gegenüber verstummen mußte, noch wissenschaftliche Werke hervor, die mit unter den bedertendsten Vorläufern unserer deutschen Alterthumswissenschaft zählen. Die erste Gabe, welche uns in dieser wissenschaftlich wie vaterländisch gleich wichtigen und beachtenswerthen Sammlung geboten wird, ist eine kritische Ausgabe eines schon be⸗ kannten Dichtwerks von dem im 15. Jahrhundert lebenden Hagenauer Schullehrer und Schöffen Konrad Dangkrotzheim, über den der Herausgeber in der Einleitung ausführlich handelt. Sehr willkom⸗ men ist auch Pickels Betrachtung über die Gattung der sogenannten Cisio⸗Jani, der sich das „heilige Namenbuch“ anreiht. .
— In Carl Heymanns Verlag hierselbst erschien vor Kurzem: Der deutsche Zolltarif und seine Anwendung.“ Eine Anleitung zur richtigen Unterscheidung und Tarifirung der mit einer Eingangkabgabe belegten Waaren und Stoffe. Mit zahlreichen er—⸗ läuternden Zeichnungen von A. Schneider, Kaiserlichem Ober⸗ Steuer⸗Inspektor und Dirigent des Haupt⸗Steueramtes in Colmar im Elsaß. Zweite Auflage von: „Der praktische Zoll⸗Revisionsbeamte.“ Es giebt uber Technologie, Waarenfunde, Anwendung des Mikro⸗ skops zur Prüfung von Eeweben u. s. w. verdienstvolle Werke, aus denen das Eine oder das Andere des dem Zoll⸗Revisionsbeamten zu wissen Nöthigen entnommen werden kann; aber diese Werke enthal⸗ ten, weil sie nicht für Zollbeamte allein geschrieben sind, entweder zuviel oder zuwenig für den praktischen Gebrauch. Der Verfasser hat nun in dem vorliegenden Werke dasjenige aus der Technologie (mecha⸗ nischen wie chemischen), der Waarenkunde u. s. w. kurz und in leicht faßlicher Form niedergeschrieben, was dem Zollbeamten von diesen Wissenschaften nach Maßgabe des jetzigen Tarifs zur richtigen Unter⸗ scheidung und Tarifirung der zu verzollenden Waaren nach den Po— sitionen und Unterabtheilungen dieses Tarifs zu wissen nöthig ist. Er hat dabei neben seinen eigenen Erfahrungen die Werke und Ar⸗ Karmarsch, Schacht, Seubert, Wagner, Merk und Anderen benrtzt. Daß die zweite Auflage dieses Werkes unter einem veränderten Titel erscheint, begründet der Verfasser damit, daß der frühere Titel „Der praktische Zoll⸗Revision sbeamte“ dasselbe nur für Zollbeamte habe brauchbar erscheinen lassen, während das Buch der ganzen Handelswelt, sowohl der deutschen als der mit Deutschland in Verbindung stehenden aus— wärtigen, sowie auch den Handels und Zollpolitikern von Nutzen sein könne, und dies durch den neuen Titel habe zum Ausdruck ge⸗ bracht werden sollen.
— In München ist kürzlich während seines Urlaubs für Europa, Hr. Henry F. Blanford, Direttor der meteorologischen Stationen in Indien, eingetroffen. Derselbe ist damit beschäftigt, zunächst in Bezug auf die Regenmenge, die zahlreichen meteorologischen Manuskripte gleichzeitiger, fortlaufend durchgeführter Beobachtungen zu vergleichen, welche während der v. Schlagintweitschen Unter⸗ suchungen in Indien von den Reisenden an vielen Stationen für drei ris vier Jahre gesammelt werden konnten.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
In der auf den. 21. November dieses Jahres anberaumten Sitzung der Central⸗Moorkommission im Dienstgebäude des land—⸗ wirthschaftlichen Ministeriums werden folgende Gegenstände zur Be⸗ rathung gelangen: 1) Ein Bericht über die Reise der Central—⸗ Moorkommissign zur Besichtigung der Moore und Meliorationen in Ostpreußen. 2) Bericht über die Bereisung des hohen Venns durch die Herren Bogge und Salfeld. 3) Melioration projekt Bruchhausen⸗« Syke. 4) Referat des Freiherrn von Quadt über die Sammlung von Polizei⸗Verordnungen, betr. das Moorbrennen. 5) Referat des Landeg⸗Oekonomie⸗Raths Dr. Thiel über die Bedingungen bei Ver— pachtung von Mooren und Torfstichen. 6) Bericht über die Ergeb—⸗ nisse der von der Moorversuchsstation im Jahre 1878 eingeleiteten Forst⸗- und Feld - Kulturversuche, sowie Feststellung des Arbeitsplans der Station pro 1879. I). Referat über die Hausdingsche Schrift über Torfgewinnung und Moorkultur in Süddeutschland und Oester⸗ reich. 8) Bericht über den Stand der Unterhandlungen mit der Ackerbauschule in Meppen, betr. die Kontrole der Feldversuche in Meppen. 9) Referat über die Bestrebungen auf dem Gebiete der Moorkultur in Schleswig ⸗Holstein. 10) Referat über den Gemüse⸗ bau auf Moorboden und die Mittel zur Förderung desselben.
Gewerbe und FSandel.
Die fortdauerde Besserung der Gesundheitsverhältnisse in Marocco“ wird durch fernere Nachrichten aus Rabat, La— rache, Tanger und Umgegend aufs Neue bestätigt; nur aus Alcazar hört man von ganz vereinzelten Erkrankungen, bei welchen sich die von einigen Seiten als choleraähnlich erachteten Symptome gezeigt haben sollen. In Casablanea, wo epidemische Erkrankungen bisher mit am stärksten aufgetreten waren, ist in der git vom 15. bis zum IJ. v. Mts. kein gel mehr vorgekommen. Die fremden Cann haben in Folge dessen beschlossen, daß, falls dieser günstige Zustand bis zum 22. v. Mts. fortdauert, vom folgenden Tage ab reine Ge⸗ sundheitspässe ertheilt werden sollen.
) S. „Reichs ⸗Anzeiger vom 2. d. Mts.
beiten von
— In der am 7. v. M. stattgehabten Sitzung des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes machte der Geh. Reg⸗ Rath Reuleaux genauere Mittheilungen über das nere Verfahren, den Transport frischen Fleisches von Amerika nach Europa betreffend. Der „Nat. Itg.“ entnehmen wir Über diesen Vortrag Folgendes: Seit ungefähr 5 Jahren wird aus Ame⸗ rika frisches Fleisch regelmäßig nach Europa importirt; das Ver⸗ fahren besteht im Allgemeinen darin, daß das Fleisch auf Schiffe verladen und per Dampfer herübergebracht wird. Anfangs schien der Transport unmöglich zu sein, indem die ersten nach England diri⸗ girten Ladungen verunglückten und in Liverpool ins Wasser ge⸗ worfen werden mußten; auch eine zweite Sendung hatte keinen besse⸗ ren Erfolg. Der Unternehmer ließ sich jedoch nicht abschrecken, und jetzt blüht das Geschäft; während vor 3 Jahren nur 13 Millionen Pfund exrportirt wurden, hob sich der Erport im abgelaufenen Jahre auf 53 Millionen Pfd.; der Preis betrug pro Pfund g Cts. oder ca. 33 g; es ist dies in der That enorm billig, da es Schsen fleisch bester Qualität ist. Die Quantitäten, die ausgeführt werden, sind so ungeheuer, daß sie eine gewisse Bedeutung für unsere wirth⸗= schaftlichen Verhältnisse besitzen. Das Verfahren, das Fleisch zu konserviren, hbesteht aus zwei Theilen; einmal wird dasselbe vor Fäulniß geschützt durch eine Einnähung in Musselin. Man schlachtet die Ochsen direkt in den Hafenstädten, theilt sie in vier Viertel und näht die so erhaltenen Stücke dicht ein; es soll dadurch dem Zutritt der Fäulniß erzeugenden Agenzien aus der Luft vorgebeugt werden. Zuerst nahm man stett Musselin einen loseren Stoff, doch enthielt derselbe Fettbestandtheile, welche dem Fleisch einen unangenehmen Geschmack verliehen, jetzt benutzt man eben mit bestem Erfolg farbefreien Musselin. Die dicht eingenähten Stücke werden dann in große Kasten, die sich auf den Schiffen befinden, gelegt; die Kasten selbst müssen stets kühl gehalten werden, und erzielt man dies nach zwei verschiedenen Methoden, nach der von Bate oder von Cxaver. Was die Kasten selbst betrifft, so sollen sie sehr erhebliche Dimensionen haben und bis 6090 t Fleisch fassen. Die Kasten sollen nämlich 12 Fuß Höhe, 12 Fuß Breite und 24— 30 Fuß Länge haben. Das Fleisch wird nun stets gleichmäßig abgekühlt durch Luft, die an Eis vorüberstreicht. Nach der Bate'schen Methode, die am verbreitetsten ist, befindet sich in dem Raum, wo das Fleisch aufbewahrt wird, ein Eiskasten; in diesen Eiekasten treibt ein Sturzivan'scher Ventilator Luft; die nicht von Außen entnommen wird, sondern aus dem 5 und das soll das Wesentliche sein, daß immer dieselbe
uft im Eis- wie im Fleischkasten zirkulirt. Die Methode von Craven ist insofern eine andere, als sie jedenfalls vermeidet, da Feuchtigkeit an das Fleisch kommen kann und zwar dadurch, da die Luft aus dem Eisbehälter ausgetrieben wird und durch Röhren geht; die Temperatur stellt sich auf 1 bis 1 Grad Regumur; bei. derselben wird das Fleisch, wohl⸗ erhalten nach Europa gebracht. Man beabsichtigt demnächst eine grö⸗ ßere Verfrachtung nach Deutschland vorzunehmen; in England ist das amerikanische Fleisch schon eingeführt, obgleich die Schlächter zuerst sich sehr dagegen gesträubt haben. Wie erheblich der Trans⸗ port ist, geht auch daraus hervor, daß 45 Dampfer den Transport ausführen, besonders rege ist derselbe zwischen New Jork einerseits und London und Liverpool andererseits. — Hr. Dr. Frank bemerkte hierzu, daß in der Kaufmannschen Schlächteres in der Saison auch 11— 1300 Schweine täglich geschlachtet werden; auch hier nehme man ohne alle Gefahr graue Leinwand zum Einnähen. Was den Eisenbahntransport betrifft, so stehe momentan ein speziell für den Fleischtranfport konstruirter Wagen auf dem hiesigen Hamburger Bahnhof. Die Versuche, nach Bremen amerikanisches Fleisch in grö⸗ ßeren Massen einzuführen, hätten sich meist wohl deshalb zerschlagen, weil für so große Massen bei uns auf einmal kein Absatz zu finden sei; erst wenn auf allen Bahnen Fleischtransportwagen kursirten, . man die Fleischmassen auf mehrere Städte mit Erfolg ver⸗
eilen. . — Die Liquidatoren der Centralbank für Industrie und Handel haben, wie die ‚B. Börs. Ztg. berichtet. beschlossen, An fangs Dezember 150, des Nomingikapitals, also 96 M per Aktie, in baar (entsprechend dem vierten Theil der Einzahlung) und die vor— handenen 9 9000 000 S Berlin⸗Dresdener Stammprioritäten in natura zur Vertheilung zu bringen. ; .
— Der Aufsichtsraih der Aktiengesellschaft für Schle⸗ sische Leinen -⸗Industrie vorm. Kramsta) hat am 2. d. M. eine Sitzung abgehalten, in welcher der Abschluß für das mit dem 31. August zu Ende gegangene Geschäftsjahr 1877178 vorgelegt und festgestellt wurde. Nach diesem Abschluß beträgt der Bruttogewinn abzüglich aller Unkosten 567 029 M (gegen 578 679 im vorigen Ge⸗ schäftsjahre). Nach Abzug von 120 915 M Abschreibungen auf Im—⸗ mobilien (in 1876/77 124 503 S) verbleibt ein Nettogewinn von 446 114 M (im Vorjahre 454 175 M6). Der Aussichtsrath wird der Ge neralversammlung vorschlagen, wie im vorigen Jahre 40/9 Divi⸗ dende zu vertheilen. Außer dem obigen Geschäftsgewinn hat die Gesellschaft aus dem Rüdkauf von 395 400 M eigener Aktien einen Gewinn von 141 283 S erzielt, der ebenfalls dem Reservefonds zu⸗ fließen soll, so daß dieser auf einen Bestand von 560 283 4 ge⸗ bracht wird.
— Nach dem neuesten Rechnungsabschluß der Werkzeug⸗ Maschinenfabrik „Union“ (vormals Diehl) zu Chemnitz belief sich der Geschäftsumsatz auf 145 504 M gegen 178 546 M in 1877, betrug mithin 32 942 M weniger als im Vorjahr. Das Gewinn⸗ und Verlustkonto zeigt einen Brutto⸗Ueberschuß aus dem Maschinenbaukonto von 22 153 S gegen 29 607 MS in 1877. Die Aussicht auf erneute Verluste des Debitorenkontos und weitere Preisermäßigungen auf dem Konto der Materialien haben zur Ver⸗
rößerung des diesmaligen Ausfalles wesentlich beigetragen, so daß
f derselbe mit 38 892 „ berechnet. Die Abschrelbungen für dieses
Jahr betragen nach dem bisher eingehaltenen Modus 25 567 46 Die
Gesammtabschreibungen einschließlich der obigen betragen nunmehr
2 9 „, das Gesammtdefizit für Rechnung des nächsten Jahres cb
Verkehrs⸗Anstalten.
New⸗JYPork, 6. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Pommerania“ ist heute Morgen 7 Uhr hier eingetroffen.
Berlin, 7. November 1878.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute beendeten 5 m der 2. Klasse 1659. Königlich preußischen Klassenlotterie fielen: 1Gewinn à 12000 MS auf Nr. 89 423. 1 Gewinn à 1800 SM auf Nr. 66531. 1 Gewinn à 600 MY auf Nr. 92985. 1 Gewinn à 300 MS auf Nr. 64 938.
Henri Wieniawsky trifft morgen, Freitag, hier ein, und ist es Hrn. Direktor Bial gelungen, den bekannten Violinvirtuosen für einige Konzerte in Krolls Theater zu gewinnen.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
Preußischen tantz Anzeigers: Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
2
3 era te für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß.
Staats ⸗Anjeiger, das Central⸗Handelsregister und das
Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich
* 1 * 166 . J 75 1 1. Steckbriefe und Untersuehnngs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl. 3. Jerkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n. s. w. von öffentlichen Papieren.
nnerstag. d
schen Staats⸗Anzeiger
ige
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. &
5. Jerschiedene Bekanntmachungen.
J. Lãterarische Anzeigen.
3. Theater- Anzeigen. In der Börsen-
g. Familien- Nachrichten. beilage. .
Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des Juvalidendank ! Rudolf Mosse, Haasenstein
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Vogler, G E. Dauhe & Co. E. Schlotte,
Annoncen⸗Bureaus.
XR
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den Arbeiter Wilhelm Poese, eboren den J. Mai 1842 zu Konkolarshauland, reis Buck, Provinz Posen, ist die gerichtliche Haft wegen vorsätzlicher Körperverletzung beschlofsen wor- den. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt wer—⸗ den können, weil er seine bisherige . in Friedrichsberg verlassen hat. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ze. Poese Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig wird ersucht, auf den ze. Poese zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Inspektion unseres Gefängnisses, Hausvoigteiplatz Nr. 14, abzuliefern. Berlin, den 2 Nobember 1878. Königliches Kreis. ericht. J. (Krim.) Abtheilung. Der Unter⸗
uchungsrichter.
Steckbrief. Der Wirthschaftsbeamte Julius
ohl, welcher sichæ im November 1877 dienstlos in lein⸗Butschkau, hiesigen Kreises, aufgehalten hat, soll wegen Diebstahls verhaftet werden. Es wird ersucht, denselben in unsere Gefängnißanstalt ab⸗ liefern zu lassen. Der ꝛc. Pohl ist aus Neisse ge⸗ bürtig, katholischer Religion, 38 Jahre alt, 1686 m roß, von schlanker Gestalt, hat blonde Haare und k blaue Augen, schwarzen Kinn⸗ und Backenbart, mangelhafte Zähne, rundes Kinn und Gesicht, gesunde Gesichtsfarbe und keine besonderen Kennzelchen und spricht deutsch und polnisch. Die Bekleidung kann nicht angegeben werden. Namslan, den 31. Oktober 1878. Königliches Kreisgericht. Abtheilung J. Der Untersuchungs⸗Richter.
In einer Untersuchungssache wegen schweren Diebstahls sind: I) Buchhalter Max Otto Holz—⸗ hausen aus Magdeburg, 2) dessen Ehefrau aus Magdeburg, 3) Caroline Grünert aus Hockerode, als Zeugen zu 2 Da hier deren
Aufenthaltsort unbekannt ist, so wird erfucht, von
demselben hierher Kenntniß zu geben. Fulda, den 25. Oktober 1878. Königliches Kreisgericht.
Strafkammer. Weiß.
Ediktal · Citation.
Auf die Anklage des Staatsanwalts vom 7. Sep⸗ tember 1878 ist gegen die Angeklagten: I) den Knecht Eduard Christian Friedrich Krause aus Schleuen,
eboren daselbst am 9. August 1850, 2) den
chlosser Ernst ier Wilhelm Zietz, genannt Genz aus Berkholzofen, geboren daselbst am ö. October 1851, 3) den Ernst Hermann Schulz aus Hirselslust, geboren daselbst am 17. Januar 1852, den Schmiedegesellen Carl Friedrich August Fahr⸗ land aus Dierberg, geboren daselbst am 8. Juli 1853, 5) den Knecht Carl Friedrich Wilhelm Nickel aus Kasar, geboren daselbst am 29. März 1854, 6) den Wilhelm Carl Behrendt aus Koeritz, geboren daselbst am 17 September 1854, 7) den Gustav Adolf Rudolf Lewe aus Manker, geboren daselbst am 25. Juni 1854 8) den Friedrich Wilhelm Hein⸗ rich Bünger aus Neu Rupp, geboren daselbst am
Mai 1864, 9) den Georg Carl Christian Rudolf Lindemann aus Neu⸗Ruppin, geboren daselbst am 31. Oktober 1854, 1075 den Carl August Hermann Pilgrimm aus Neu— Ruppin, geboren daselbst am 13. November 18654, 1) den Rudolf Carl Hermann Wesenberg aus Neu⸗ Ruppin, geboren daselbst am 6. Januar 1864, 195) den Wilhelm Friedrich August Ohm auß Wallitz, geboren daselbst am 27. pril 1854, 15) den Wilhelm Albert Hermann Krüger aus Wals— leben, geboren daselbst am 18. Januar 1864, 14) den Stellmacher Carl Gustav Theodor Zarnicke aus Herzberg, geboren daselbst am 5. Februgr 1855, . den Heinrich Friedrich Wilhelm Tellschow aus Alt ⸗Koppenbrück, geboren dafelbst am 25. Decem⸗ ber 18665. 16) den Carl Friedrich August Liese aus Linde, geboren daselbst am 15. April 855, 153) den Georg Waldemar Max Meyer aus Alt⸗Ruppin, ge· boren daselhst am 9. December 1855, 18) den Friedrich Wilhelm Ferdinand Winkelmann aus Alt⸗Ruppin, geboren daselbst am 10. December 1865, 16 den August Heinrich Wilhelm Richard Kimhm aus Neu-⸗Ruppin, geboren dafelbst am 17. Juli 1865 20) den Johann Friedrich Ferdinand Merke gus Tramnitz, geboren daselbst am 26. August 18655, Il) den Carl Wilhelm Krüger aus Walsleben, ge⸗ boren daselbst am 13. November 1855, 22) den Tuchmacher Georg Heinrich Gustap Cbell aus Neu— Ruppin, geboren daselbst am 28. August 1855, wegen unerlaubten Auswanderns, um sich dem Dienste im stehenden Heere zu entziehen, die Untersuchung eingeleitet und haben“ wir zum mündlichen Verfahren einen Termin auf den 14. Januar 1879, Vormittags i Uhr, in un ferem Gerichtslokale anberaumt, wozu die dem jetzigen Aufenthalte nach unbekannten Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen werden, zur sest⸗ gl ten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer
ertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche unter genauer An⸗ gabe der dadurch zu erweisenden Thatsachen uns so i vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu
emselben herbeigeschafft werden können. e,. die w n, nicht, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Nen Ruppin, den 23. September 1878.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
8513] Ediktalladung. Gegen die nachbenannten 35 Personen: I) den Klaus Petersen, geboren zu Husum am 3. April 1864, zuletzt daselbst, Sohn des weil. Peter Röhe Petersen in Husum; 2) den Seemann Ernst Chri⸗ stian Engellenner, geboren zu Bredstedt am 3. Februar 1865, zuletzt daselbst, Sohn des Hans Chri⸗ stian Engellenner in Flensburg; 3) den Andreas Johann Peter Riedell, geboren zu Bredstedt am 6. November 1856, zuletzt daselbst, Sohn des Karl Christian Riedell in Bredstedt; 4) den Peter , Hansen, geboren zu Scholmbrück am 8 Fe⸗ ruar 18565, zuletzt daselbst, Sohn des Hans Jensen Hansen zu Lindholm; 5) den Uhrmacher Karsten Theodor Carstensen, geboren zu Addebüll, am 31. Oktober 1866, zuletzt daselbst, Sohn des Niß Car⸗ stensen in Amerika; 6) den Knecht Ingwer Karsten Holthusen, geboren zu Dörpum am 4. September 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Janne Holt⸗ husen in Dörpum; 7) den Landmann Jens Peter Jensen, geboren zu Dörpum am 18. November 1856, zuletzt daselbst, Sohn des Karsten Jensen in Dörpum; 8) den Knecht Broder Christiansen, geboren zu Borsbüll am 23. Juli 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Karsten Christiansen in Amerika; 9) den Seemann Christian Heinrich Hansen, geboren zu Mirebüll am 22. Mai 1855, zuletzt in Bredstedt, Sohn des Hans Thordsen Hansen in Bredstedt; 10) den Handlungslehrling Lorenz Johannes August Holst, geboren zu Struckum am 11. August 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Jens Friedrich 5 zu Schelde; 11) den Zimmer⸗ lehrling Heinrich Voß, geboren zu Wallsbüll am 7. Mat 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Hans Voß in Wallsbüll; 12) den Bahne Matthias Kruse, ge⸗ boren zu Ahrenshöft am 21. Januar 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Hans Hinrich Kruse in Lund in Jütland; 13) den Peier August Petersen, geboren zu Bohn stedt am 7. Februar 1856, zuletzt daselbst, Sohn des Andreas Petersen in Amerika; 14) den Dienstknecht Hans Sönke Bahnsen, geboren zu Effkebüll am 12. April 18655, zuletzt daselbst, Sohn des weil. Hans Bahnsen; 15) den Johann Christian Hansen, geboren zu Westlangenhornerheide am 26. Mai 1855, zuletzt daselhst, Sohn des Christian Hansen in Amerika; 16) den Nikolai Andreas Jensen, geboren zu Ost⸗Langenhorn am 25. Juni 1855, zu⸗ letzt daselbst, Sohn des weil. Broder Peter Jensen; 17) den Dienstknecht Nikolai Sönksen, geboren zu Ostlangenhorn am 27. April 1865, . in West⸗ langenhorn, Sohn des Jens Peter Sönksen in Ost⸗ langenhorn; 18) den Peter Thomas Feddersen, ge⸗ boren zu Rödemis am 3. Juli 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Karsten M. Feddersen in Rö⸗ demis; 19) den Heinrich Lüth Johannes Gül⸗ zow, geboren zu Mildstedt am 28. Oktober 1855, zuletzt daselbst, Sohn des weil. Hans . Gülzow; 20 den Johannes Friedrich Matthiesen, geboren zu Rantrum am 9. November 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Johannes Friedrich Matthiesen in Amerika; 21) den Matrosen Peter Jürgen Mumm, geboren zu Nordhusum am 30. Juni 1856, zuletzt daselbst, Sohn des Peter Jürgen Mumm in Nordhusum; 2 den Knecht Thomas Thomsen Plön, geboren zu Wittbeck am 26. Juni 1855, zu⸗ letzt daselbst, Sohn des Thomas Thomsen Plön in Wittbeck; 2 den Johannes Albrecht Jochims, geboren zu Ramstedt am 14 April 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Johann Jochims in Amerika; 24) den Drechslerlehrling Johannes Friedrich Mat⸗ thiessen, ,. zu Schwabstedt am 11. September 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Wilhelm H. Mat⸗= thiessen in Rendsburg; 25) den Johann Jakob Petersen, geboren zu Ramstedt am 14. September 1856, zuletzt daselbst, Sohn des Hans Petersen in Ramstedt; 26) den Jens Martin Jensen, geboren zu Pellworm am 29. August 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Boy Jensen in Amerika; 27) den Georg Emil Marx Claußen, . zu Husum am 28. September 1855, zu 59) daselbst, Sohn des weil. Theodor Peter Nikolai Claußen in Husum; 28) den Seemann Karl Gottfried Franck, geboren zu Husum am 2. April 1855, . daselbst, Sohn des Eduard Franck in Husum; 29) den Christoph Richard Frerksen, geboren in Husum am 26. No⸗ vember 1855, zuletzt daselbst, Sohn des Johann rederik Frercksen in Husum; 30) den Christian mil Markus Hansen, geboren zu Husum am 1. März 1856, zuletzt daselbst, Sohn des Christian ö. Markus Hansen in Kopenhagen; 31) den ulius Peter Ferdinand Hensen, geboren, zu usum am 12. April 1855, nuleht eth ohn des Julius e , Hensen in Husum; 32) den Ludwig Heinrich Nikolai Nissen, geboren in Husum am 2. Dezember 1856, zuletzt daselbst, Sohn des H. Fr. Nissen in Husum, 39) den See⸗ mann Cord Hermann Eduard Petersen, . in Husum am 21. Juli 1855, zuletzt daselbst, Sohn des weil. Cord Hermann . in Husum, 34) den Johannes Jürgen Ludwig . 33 boren in Husum am . 18565, zuletzt daselbst Sohn des Hans Nikolai 365) den Schlachter Georg boren in Husum am 24. April 1865, zuletzt daselbst, Sohn des Joachim Steen in Husum, ist auf Grund der Bestimmungen des . 110 des preußischen und 5§. 140 des Reichs⸗Stra 6. buchs und unter Bezugnahme auf die in Gemäßheit der Bestimmungen des 3 469 der Strafprojeß⸗Ord⸗ g und der Allgemeinen Verfügung vom 28. August 1871 ausn gf lf Erklärung der . lichen Regierung hierselbst vom 31. Auguft 1573 Anklage dahin erhoben, dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte sich dadurch
riedrich Steen, ge⸗
etersen in Husum;
entzogen zu haben, daß sie ohne Erlaubniß das Reich gebiet verlassen, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter außerhalb des Reichs⸗ 463 sich aufgehalten haben. Durch Be⸗ hluß der Strafkammer des hiesigen König⸗ lichen Kreisgericht vom 24. d. Mz., ist das Hauptverfahren gegen die vorgenannten Angeklagten eröffnet und Termin zur Hauptverhandlung auf⸗— Mittwoch, den 18. Dezember 1878, Vor mittags 10 Uhr, in dem Sitzungszimmer der Strafkammer — im sog. Scheel schen Palais, Loll⸗ fuß hier — anberaumt worden. Die oben ad 1— 35 aufgeführten Personen werden daher hierdurch geladen, in dem genannten Termin zu erscheinen, wobei bemerkt wird, daß, falls sie in dem Termine nicht erscheinen, nach ö des 5§. 350 der Strafprozeß⸗Ordnung zur Verhandlung und Urtheilsfällung wird geschritten werden. Schleswig, den 27. September 18735. Der Staatsanwalt.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. ögl.
Ibo]
Die verehelichte 6 Schmidt, geb. Munski, zu Stenker hat gegen ihren Ehemann, den früheren Gastwirth Otto Schmidt, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wegen Mißhandlung und Ehebruchs auf Trennung der Ehe mit dem An⸗ trage geklagt:
die Ehe zu trennen, den Verklagten für den schuldigen Theil zu erklären, ihn auch für ver⸗ bunden zu erachten, der Klaͤgerin die gesetzliche Ehescheidungsstrafe zu zahlen. Zur Beantwortung der Klage und zur münd⸗ lichen Verhandlung ist Termin auf den 17. Dezember 1878, Vormittags 11 Uhr, vor dem Ehegericht im hiesigen Gerichtsgebäude, Postplatz 12, Zimmer Nr. 24, anberaumt, zu wel⸗ chem der Verklagte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen wird, daß bei seinem Ausbleiben die Klagebehauptungen für zugestanden erachtet und dem⸗ gemäß was Rechtens erkannt werden wird.
Görlitz, den 29. Juli 1878.
Königliches Kreisgericht. Ferien⸗Abtheilung.
7öd9]
Die Kaufleute Lange & Kutzora zu Glatz haben gegen den Kaufmann Heinrich Kummer, früher hier, dann in Dresden, und zur Zeit dem Aufenthalte nach unbekannt, wegen Zahlung von 2009 M nebst Zinsen seit dem Tage der Klage⸗ behändigung geklagt. Zur Beantwortung der Klage und zur mündlichen Verhandlung ist Termin auf den 17. Dezember 1878, Vormittags 11 Uhr, vor der Prozeß⸗Deputation im hiesigen Gerichts⸗ gebäude, Postplatz 12, Zimmer Nr. 24, anberaumt, zu welchem der Verklagte hiermit unter der Ver⸗ warnung vorgeladen wird, daß im Falle seines Aus⸗ bleibens die Klagebehauptungen für zugestanden er⸗ J. und demgemäß was Rechtens erkannt werden wird.
Görlitz, den 12. August 1878.
Königliches Kreisgericht. Ferien Abtheilung.
9209 Edietalladung.
Der Kaufmann Wilhelm Braun zu Posen hat gegen den Gutspächter Johann v. , fruher zu Laskowo bei Janowitz, aus dem Wechsel vom 15. Juni 1876 — 3260 S nebst 60½ Zinsen seit dem 15. Juli 1876 und 12 M Protestkosten eingeklagt.
Zur Beantwortung der Klage und mündlichen Verhandlung ist ein Termin . den 14. Februar 1879, Vormittags 10 Uhr, vor der Deputation für Wechselsachen in unserem Sitzungssaale Nr. 4), im neuen Gerichtsgebäude, Wilhelmsstraße Nr. 32, hierselbst anberaumt und laden wir zu demselben den seinem gegenwärtigen Aufenthalte nach unbekannten Johann v. Pradzynski unter Androhung des weiteren Verfahrens in con- tumaciam vor.
Posen, den 2. November 1878.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
o222] In dem Depositorio des unterzeichneten Gerichts befinden sich aus der Direktor Jungwirth'schen Kredit ache . 1 für die Erben der verwittweten Hofräthin Werndorf, Christiane Elisabeth, geborne Strauß, von hier, nämlich:
a. Fräulein] Lisinska (alias Christiane Elisabeth) Baronesse von Wrangell, im Jahre 1836 in Walk in Lievland an. gewesen,
b. den Baron Carl von Wrangell, im Jahre 1836 Oberst und Ritter vom Kaiserlich russischen Jäger. m, zu St. Petersburg, 244,19 M1
Y für die Erben des Bäckermeisters Ernst Nenz
a n gun gricheiz Bähcku Sith für den Kaufmann Friedrich Wilhelm Fuhr⸗ mann, früher in Manchester, 7 O5 M, H für die verehelichte Tuchmacher ö. Louise, geborene Belgen, früher in Halle a. S., T8 4, b) für die Er en des Weinhändlers Johannes Kraeger in Orpherode 5, 535 M, 6) für die Erben des Pastor Kraatz von Strenz⸗ nuf 7 . . helichte Scharfrichtereibe r die verehelichte a ere er Große, früher geschiedene Kreppen, . ö. stiane, geborene Fuhrmann von hier, 1.25 M,
s für die Erben des Senators Bilsing von hier 42554 c,
.. für den Partikulier Eugen Lüders von hier gd, 69 M,
10) für den vormaligen Gutsbesitzer Friedrich Ludwig Bergner von Dresden 4221 4,
11) für die Erben des Lehnrichters, zuletzt Aus⸗ . Johann Gottlieb Schulze von Eutzsch
Die genannten Personen oder deren Erben haben spätestens in dem vor dem Kreisgerichts ⸗Direktor von Manteuffel am 12. März 1879, Vormit⸗ tags 11 Uhr, im Gerichts zimmer Nr. 1 anstehen⸗ den Termine die Ansprüche an die bezeichneten Massen anzumelden und sich zu legitimiren, widri⸗ genfalls die bezeichneten Massen an die Justiz⸗Of⸗ sizianten⸗Wittwenkasse abgeliefert werden, und die Cigenthümer, beziehungsweise beren Erben sich die Bestimmung des 98. 351 Nr. 4 des Anhangs zur allgemeinen Gerichksordnung gefallen lassen müssen.
Wittenberg, den 26. Oktober 1878.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
lolssJ! Henhblicandum.
Auf den Antrag der verwittweten Gräfin v. Scheel · Plessen 3. Sierhagen, in Vormundschaft ihres unmündigen Sohnes, des Grafen Otto v. Scheel ⸗Plessen, als jetzigen Fideicommißerben des weiland Geheimen Konferenz- Raths W. H. von Thienen, werden die nachstehenden, in dem Testa—⸗ ment des Fideicommißstifters, d. d. 15. Sep- tember 1808, enthaltenen fideicommissarischen Be⸗ stimmungen hierdurch öffentlich bekannt gemacht.
8 68
Nach meinem tödtlichen Hintritt sollen mit einem immerwährenden Fideicommisse belegt sein:
A.. In dem adeligen Gute Sierhagen mit Mühlenkamp und deren Pertinentien, worüber sonst mein Erbe und dessen Substitute frei disponiren können, Zweimal Hundert Tausend Reichsthaler S. H. Courant Speciesmünze als zu 4 Procent erste und unablösliche Hypothek, wozu ich ferner als Familien Fideicommißcapital lege;
1) Einmal Hundert Tausend Reichsthaler, die in den Gütern Wensien und Travenort gedoch damit diese Güter nach Gefallen der Gigen⸗ thümer von einander getrennt werden können, Siebenzig Tausend in dem ersteren, und Dreißig Tausend in dem letzteren),
2) Zwanzig Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Müssen,
3) Zehn Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Ehlerstorf und .
Eilf Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Rosenhof unablöslich belegt stehen.
B. In den adeligen Gütern Löhrstorf, Claus- torf, Großenbrode und Godderstorf mit allen dazu gehörigen Pertinentien, zu welchem ersteren, nämlich Löhrstorf, auch der Antheil der Güldensteiner Höl⸗ zung, welchen ich mir beim Verkauf von Gülden⸗ stein reservirt, und überdies die schon vorhin bei Löhrstorf gewesene Hölzung hindurch von mir ge— legt worden, die Summe von Zweimal Hundert Tausend Reichsthaler S. H. Ct. Species münze zu 4 Procent als erste unablösliche Hypothek, und zwar in Löhrstorf und Großenbrode und deren Perti⸗ nentien Ein Hundert und Zehn Tau⸗ send Reichsthaler, in (lausterf mit seinen Zubehörungen Funfzig Tausend Reichsthaler und in Godderstorf mit dessen Pertinentien Vierzig Tausend Reichsthaler.
S. 4. Das adelige Gut Sierhagen mit dem 2 des darin fundirten Fideicommisses von Thlrn. und den Zinsen der in den Nummern 1, 2, 3 und 4 ferner als Fideicommiß dazu gelegten unab= löslichen Kapitalien von 141 000 Thirn. und wag ich ferner dazu bestimmen möchte, bekommt mein in⸗ stituirter Erbe und nach ihm dessen eheliche Nach⸗ kommenschaft, und in deren Ermangelung auf die⸗ selbe Weise der erfte und zweite Substitut und deren eheliche Descendenz nach der weiter unten von mir festg etzten Vorschrift,
ie adeligen Güter Lohrstorf, Claustorf, Großen⸗ brode und Godderstorf mit deren Pertinentien und zu Löhrstorf gelegten Hölzungen, zur freien Dis position über die Substanz dieser Güter und mit dem gZinsengenuß des dabei angeordneten Fidel commißkapitals von 200 000 Thlrn. legire und ver⸗ mache ich dem Herrn Kammerherrn und Jägermeister Christian Heinrich August v. Hardenberg⸗Reventlow und nach ihm seiner ehelichen Descen denz auf die weiter unten feln end. Weise. Sollte indessen dieser mein Legatäariut, vor seiner jetzigen Frau Ge⸗ mahlin Johanna, geb. Baronesse von Rettzenstein, versterben, so ver mache ich derselben de . lan sie lebt und 8 nicht anderweitig wieder 2. ö ⸗ Thlr. aus den Rebenuen dieser
ihrem Herrn Gemahl und dessen ehelicher Degcen⸗ ea hier vermachten Gütern. ö .
ein obgedachter Erbe, dessen Substituten und dessen und deren allseitig zum Genusse der Fidei⸗ commisse gelangende Sugcessoren, ingleichen diefer mein Leggtariug und dessen allerseitige ; ö. bei Verlust der , 42 und dieses Le
e
chuldig, die fideicommissa ualität der resp. n. Sierhagen radizirten und dabei gelegten 341 660 Thlr. und der in den Gütern Löhretorf, . Großenbrode und Godderstorf fundirten 200
Thlr. sowohl gleich nach dem Antritt der Erh ö. und des Legatums, als auch demnächst alliährlich