irggesetzes vom 24. Juni 1865 zustehenden Schadensersatz Verzicht elei 3 n Binnen Jahresfrist nach ,, der Erfüllung der Bedingungen hat die Magdeburg ⸗Halberstädter Eisenbahn⸗ gesellschaft die Zweigbahn betriebsfähig herzustellen und in Betrieb zu nehmen.
Der Handels. Minister ist zur b der vorbezeichneten Vollendungsfristen ermächtigt, falls dieselben nach seinem Ermessen 6a . uldung der Eisenbahngesellschaft nicht innegehalten wer⸗
onnten.
ür die Vollendung der in Rede stehenden Bahnstrecken und . für die Innehaltung der vorbezeichneten Vollendungs⸗ fristen ist der Staatsregierung das gesammte Vermögen der Ma gde⸗ burg Halberstädter Eisenbahngesellschaft verhastet. ; rkundlich n fg nn ge ,, Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. ß Gegeben Neues Palaig bei Potsdam, den 1. November 1878. m Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs:
(L. S) Friedrich Wilhelm, Kronprinz.
Otto Graf zu Stolberg. Dr. Leonhardt. Falk. von Kame ke. Friedenthal. von Bülow. Hofmann. Maybach. Hobrecht.
Min isterium der geist lichen, Unterrichts⸗ und Medizinal-Angelegenheiten. Dem Oberlehrer an der Realschule J. Ordnung zu Mül⸗ heim a. d. r Dr. Hermann Gu stav Deicke, ist das Prädikat „Pro essor⸗ beigelegt worden. j
Ju stiz⸗Ministerium.
Der Obergerichts Anwalt. Dr. jur. Freudentheil in Stade ist zugleich zum Notar für den Bezirk des Obergerichts daselbst mit Anweisung seines Wohnsitzes in Stade ernannt worden.
Abgereist: Se. Durchlaucht der Reichskanzler und Präsident des Staats⸗Ministeriums Fürst von Bismarck nach Friedrichsruh.
Bekanntmachung. Nachdem das Polizei⸗Präsidium mit Anfang dieses Mo⸗
nats eine Marktkommission behufs Feststellung der Schlacht-
viehpreise auf dem hiesigen Viehmarkte eingesetzt hat, werden die von dieser Kommission aufgestellten Ausweise über das auf den hiesigen Schlachtviehmarkt aufgetriebene Schlachtvieh, sowie über dessen Marktpreise nach Schlachtgewicht durch den „Deutschen Reichs und Preußischen Staats⸗-Anzeiger“ regel⸗ mäßig veröffentlicht werden. Berlin, den 8. November 18786B8. Königliches Polizei⸗Präsidium. von Madai.
Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund des §. 6 des Reichsgesetzes gegen die gemein— gefährlichen ö. der Sozialdemokratie vom 21. Qk— tober 1875 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Schreiner⸗Gesangverein zu Frankfurt 4. M. nach 8. 1 des obengenannten Gesetzes durch die unterzeichnete Landespolizeibehörde verboten worden ist.
ö 9 1270. e en de, , des Innern.
von Meusel.
Auf Grund des 8. 6 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 31. Ok— tober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge— bracht, daß der Arbeiter⸗Sängerbund des a in⸗ ,. u in rh a. M. nach 8. 1 des obengenannten
esetzes durch die unterzeichnete Landespolizeibehördé verboten worden ist.
Wiesbaden, den 9. November 1878.
Königliche Regierung. Abtheilung des Innern. von Meusel.
Auf Grund des 8. 6 des Reichsgesetes gegen die gemein⸗ esehrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Ok⸗ toher 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gesang verein „Alpenröschen“ zu Frankfurt a., M. nach 5. 1 des obengenannten Gesetzes durch die unter⸗ zeichnete Landespolizeibehörde verboten worden ist.
Wiesbaden, den g. November 1878.
Königliche Regierung. . des Innern. von Meusel.
Auf Grund des §. 6 des Reichsgesetzes gegen die ge— meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Sk— toher 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gesangverein,Freundschaftsbund“ zu Frank⸗ furt a. M. nach 5. 1 des obengenannten Gesetzes durch die unterzeichnete ö verboten worden ist.
Wiesbaden, den 9. November 1878. Königliche Regierung. 6 des Innern. von Meusel.
Auf Grund des §. 6 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 71. Sk— tober 1853 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gesangverein ber Spengler (Geselligkeit) u Frankfurt a. M. nach 8. 1 bes obengenannten Gesetzes . ᷣ die unterzeichnete Landespolizeibehörde verboten wor— en ist.
Wiesbaden, den 9. November 1878.
Königliche Regierung. ö des Innern. von Meusel.
—
Auf Grund des 5. 6 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Bktober I878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Gesangverein „Tonkun t zu Frankfurt a. nach s. 1 des obengenannten Gesetzes durch die unterzeichnete Landespolizeibehößrde verboten worden ist.
Wiesbaden, den 9. November 1875. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern. von Meusel.
Auf Grund des §. 6 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ n Bestrebungen der . demokratie vom 31. Ok⸗ to daß der Gesangverein Lassallanig zu Frankfurt a. M. nach 8. 1 des obengenannten Gesetzes durch die unterzeichnete Landespolizeibehörde verboten worden ist.
Wiesbaden, den 9. November 1878.
Königliche Regierung. w des Innern. von Meusel.
Auf Grund des 5. 6 des Reichsgesetzes gegen die gemein— gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Okto⸗ ber 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Verein Dramatischer Klub . zu k a. M. nach §. 1 des obengenannten Gesetzes durch
ie unterzeichnete Landespolizeibehörde verboten worden ist.
Wiesbaden, den 9. November 1878.
Königliche Regierung. Abtheilung des Innern. von Meusel.
Auf Grund des z. 1 des Reichsgesetzes gegen die ge⸗ meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 wurde der in der Stadt Bayreuth bestan⸗ dene Verein, Mitgliedschaft des allgemeinen deut⸗ schen Schneider vereins Schneidergewerkgenossenschaft) von der unterfertigten Stelle als Landespolizeibehörde durch Verfügung vom Heutigen verboten.
Bayreuth, den g. November 1878.
Königliche Regierung von Oberfranken, Kammer des Innern. Der Königliche Regierungs⸗Präsident. von Burchtorff.
Gemäß §5. 6 und 12 des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozial⸗ demokratie wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in Anwendung der 88. 1 und 11 des allegirten Gesetzes durch Verfügung der unterfertigten Landespolizeibehörde vom 9. und resp. 10. dos. Mts.: . a. der, Wahl verein des arbeitenden Volkes im Reichstagswahlbezirk Würzburg“, ferner
b. die Nummer 131 des „Würzburger Volks— freundes“ — Druck von J. Endres in Augs⸗ burg = sowie das fernere Erscheinen dieser periodischen Druckschrift; endlich
c. die Druckschrift: . .
Der Indifferentismus oder die Lage der Schuhmacher Deutschlands von P. 3. Geißler, Würzburg 1878, im Selbstverlag des Verfassers,
verboten worden ist.
Würzburg, den 11. November 1878. Königliche Regierung, Kammer des Innern. Bei dienstlicher Verhinderung des Präsidenten: von Dorner.
Auf Grund §. 12 des Reichsgesetzes gegen die gefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Sktober 18758 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, 3 . nachstehend aufgeführten nicht periodischen Dru ck⸗
riften:
n, freche Restion“ Eine kurze Besprechuerg des Ketzergérichts Lder Hr. Eugen Karl Dühring, nebst ir der Berliner Studenten. Dresden 1877. Klemichs Selbstverlag; und
„Der achtzehnte März.“ Eine historische Skizze.
Festrede, gehalten beim allgemeinen Arbeiterfest in Dresden am 18. 6. 1878 von Max Kayser. Dresden. Klemichs Selbstverlag; nach 5. 11 des Gesetzes durch die unterzeichnete Landespolizei⸗ behörde verboten sind.
Dresden, den 11. November 1858.
Königlich sächsische Kreishauptmannschaft. von Einsiedel.
emein⸗
Die unterzeichnete Königlich sächsische Kreishauptmann— schaft bringt hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß sie in ihrer Eigenschaft als Landespolizeibehörde die nachstehend be— merkten, im Druck und Verlage der Genossenschafts-Buch— druckerei in Leipzig erscheinenden periodischen Druckfchriften:
I) Freie Presse. Volksorgan für Halle⸗Saalkreis und
eitz Naumburg,
2) Groitzsch⸗Pegauer Volksblatt.
Stadt und Land,
3) Volksblatt und Anzeiger für Borna, Froh—
burg, Lausigk und Umgegend,
c Muldenthaler Volksfreund. Organ für Stadt
und Land,
5) Volksblatt für
burg und
6) k Freie Presse.
Stadt und Lan nach Maßgahe von 8. 11 des Reichsgesetzes gegen die gemein⸗ gefaͤhrlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. vori⸗ gen Monats verboten hat.
Leipzig, den 6. November 1878. .
Königliche Kreishauptmannschaft. Graf zu Münster.
Organ für
das Herzogthum Alten⸗ Volksorgan für
n , nn, betreffend: die , des Reichsgesetzes gegen die ge—
meingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie.
Auf Grund des 8. 1 des rubrizirten Gesetzes wird die Gewerkschaft der Schuhmacher und verwandten Berufsgenossen zu Offenbach, Zweigverein der Schuh— machergewerkschaft zu Gotha, hiermit verboten.
Offenbach, den 8. November 1878.
Großherzogliches Kreisamt Offenbach. von Marquard.
Per son alveränder ungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetz ungen. Im aktiven Heere. Pots dam, 5. November. Graf von der Schulenbu rg⸗Wolfsbu rg, Oberst⸗Lt. vom Inf. Regt. Re. T5, dem Regt. 6 fe v. Dan kbahr, Major von dems. Regt. zum etatsm. Stabzoffiz. ernannt. Reinhard, Hauptm. aggr. dem Inf. Regt. Nr. Jö5, in die älteste Hauptm. Stelle des Regts. ein⸗ rangirt. v. Gellhorn, ,. und ,. der Arbeiter⸗Abtheil. in Königsberg i. P, der Charakter als Masor verliehen.
er 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht,
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Pots dam, 5. November Graf v. Walden burg, Pr. Lt. 4. früher im Hus. Regt. Nr 14, der Charakter als Rittm. verliehen.
Königlich Bayerische Armee.
Ernennungen, eförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 4. November. Frhr. v. Habermann, Ser. Lt., des 2. Kür. Regts. auf die Dauer eines Jahres aus dem aktiven Dienste entlassen und à ja suite des, gen. Truppentheils ge— stellt. — 5. November. v. Madroux, Rittm. des 2. Ulan. Regts. unter Enthebung von seinem Kommando zum Generalstab, auf eine Eseadr. Chefstelle im Regt. vorgerückt. Frhr. vx. Würtzburg, Sec. Lt. à la snite des 4. Chev. Regts., unter Belassung der Unif. dieses Regts., à la snite der Armee gestellt und dems. der Charakter als Pr. Lt. verliehen. ;
1 Im aktiven Heere. 5. No⸗ vember. Frhr. von und zu Egloffstein, Rittm. und Egeadr. Chef des 2. Ulan. Regts,, mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif, unter gleichzeit. Verleih. des Charakters als Major, auf Nachsuchen verabschiedet. — 7. November. Ritter v. Stürzer, Hauptm. und Comp. Chef des 5. Inf. Regts, auf Nachsuchen mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet.
Im Sanitäts⸗Corps. 4. November. Pr. Heineke, Ober Stabgarzt 1. Kl. & 1 suite f. C., unter Stellung la suite des Sanitäts⸗Corps, der Charakter als Gen. Arzt 2. Kl. verliehen.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Srnennungen, Beförderungen und Ver seßungen ze. Im aktiven Heere. 16. Oktober. v. Western hagen, Königl. preuß. Qberst ⸗Læieut. à Ua suite des Generalstabs der Armee, von seinem Kommdo. als Generalstabs⸗-Offizier beim Gen. Kommdo. XIII. Armee⸗Corps enthoben.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 4. No⸗ vember. v. * Major und Bats. Commdr. im Inf. Regt. Nr. 122, der Abschied mit Pens., Aich, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 126, behufs Auswanderung der Abschied bewilligt.
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. November. Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin besuchte heute Se. Majestät den Kaiser und König in Wiesbaden, um daselbst mit Sr. Majestät dem König von Württemberg zusammenzutreffen.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern Vormittag ũ um 9 Uhr vom Neuen Palais nach Potsdam und besichtigte in Gegenwart des Kriegs⸗-Ministers, des Chefs des Militär-Kabinets, fowie des General⸗Inspecteurs des Militär-Erziehungs- und Bil⸗ dungswesens und des Inspecteurs der Kriegsschulen die Königliche Kriegsschule dach h ;
Um 11 Uhr nahm Höchstderselbe im Stadtschlosse den Vor— trag des Kriegs⸗Ministers und des Chefs des Militär— Kabinets und hierauf den des Chefs der Admiralität ent⸗— gegen. Nachmittags um 2 . kehrte Se. Kaiserliche Hoheit nach dem Neuen Palais zurück.
— Nach der im Reichs⸗-Eisenbahn⸗Amte auf⸗ gestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Mo nat September d. J. auf deutschen Eisenbahnen — excel. Bayerns — vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeichnen: 335 Entgleisungen und 16 Zusammenstöße fahrender Züge, und zwar wurben hiervon ig Züge mit , — von je 6937 Zügen dieser Gattung Einer — und 30 Güterzüge resp. leer fahrende Maschinen betroffen; ferner 36 Entgleifungen und 15 Zusammenstöße beim Rangiren und 78 sonstige Betriebs⸗ ereignisse (Ueberfahren von Fuhrwerken auf Wegeübergängen, Defekte an Maschinen und Wagen zc).
In Folge dieser Unfälle wurden 4 Personen (1 Beamter und 3 fremde Personen) getödtet, 18 Personen ( Passagier, 13 Beamte und 4 fremde Personen) verletzt, 14 Thiere ge⸗ tödtet, 15 Thiere verletzt und 75 Fahrzeuge erheblich, 176 un⸗ erheblich beschadigt.
Außer den vorstehend ö Verunglückungen von Personen kamen, größtentheils durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen, noch vor: 38 Tödtungen (3 Passagiere, Beamte, 12 Arbeiter und 16 fremde Personen), 94 Verletzungen C Passagiere, 35 Beamte, 44 Arbeiter und 11 fremde Personen) und 14 Tödtungen und 1 Verletzung bei beabsich⸗ tigtem Selbstmorde. .
Faßt man sämmtliche Verunglückungen (excl. der Selbst⸗ mörder) zusammen, so entfallen auf:
A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Pri⸗ vatbahnen (bei zusammen 15 266 km Betriebslänge, 20 909 rem Geleislänge und 373 686 573 geförderten Achskilometern) 112 Fälle, darunter die größte iazakk auf die Bergisch⸗Märkische Bahn (24), Oberschlesische Bahn (16 und Riederschlesisch— Märkische Bahn (14); verhältnißmäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Geleislängen sind die meisten Verun⸗ glückungen auf der Bergisch⸗Märkischen, der Saarbrücker und der Oberschlesischen Bahn vorgekommen.
Größere Privatbahnen — mit je über 150 km Länge — (bei zusammen 191646 km Betriebslänge, 13487 km Geleislänge und 220 616157 geförderten i. lilometern) 39 Fälle, darunter die größte Anzahl auf ie Rheinische Bahn (9 die Cöln⸗Mindener Bahn 8 und die Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn (5; verhält niß⸗ mäßig sind jedoch auf der Oels⸗-Gnesener, der Breslau⸗ Schweidnitz⸗Freiburger und der Berlin-Görlitzer Eisenbahn die meisten Verunglückungen vorgekommen.
C. Kleinere Privatbahnen — mit je unter 150 km Länge . . zusammen 997 km Betriebslänge, 10668 km Geleis— änge und 7 255 059 . Achskilometern) 3 Fälle, und zwar auf der Lübeck-Büchener Bahn (27) und der Dortmund⸗ Enscheder Bahn (I).
Von den im Ganzen beförderten 17 435 939 Reisenden wurden 4 getödtet und 4 verletzt, und . fanden diese Verunglückungen statt: auf der Bergisch⸗Märkischen Bahn (3 Personen), der Niederschlesisch⸗Märkischen Bahn (2 Per⸗ sonen) und der Cöln⸗Mindener, Main⸗Weser⸗ und Württem⸗ bergischen Eisenbahn (je 1 Person). Von den im Betriebs⸗ dienste thätig gewesenen Beamten wurde von je 16138 Einer getödtet und von je 2689 Einer verletzt.
Ein Vergleich mit demselben Monate des Vorjahres er⸗ iebt — unter Berücksichtigung der in beiden Zeitabschnitten ge⸗ ie rler Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Ge⸗ leislängen — daß im Durchschnitt im Monat September d. J. bei 21 Verwaltungen mehr und bei 12 Verwaltungen weniger und in Summa ca. 11 Proz. mehr Verun lückungen vorgekommen sind, als in demselhen Monate des Vorjahres.
— Schauspielergesellkschaften, welche umher⸗ ziehend von Ort zu Ort Vorstellungen geben, sind, nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals, vom 15. Oktober d. Is, in der Regel hausirgewerbe⸗st eue rpflichtig; von dieser Regel ist deshalb keine Ausnahme statthaft, weil die Ge⸗ sellschaft in einer Räumlichkeit ihre Vorstellungen giebt, welche stets nur für ,. künstlerische Leistungen bestimmt ist, und klassische, anerkannt gute Stücke vorführt. Nur dann ist eine 6 von der Regel zu machen und der Gesellschaft Steuerfreiheit zu bewilligen, wenn positive Thatsachen ergeben, daß bei ihren Leistungen an und für sich ein höheres wissen⸗ schaftliches oder Kunstinteresse obwaltet.
— Als Aerzre haben sich niedergelassen die Herren Dr. Heinrici in Elbing, Dr. Nathan Simon in Danzig, Or. Pacykowski in Pelplin, Dr. Marechaux in Naumburg a/ S., Heise in Osterfeld, Dr. Rehse und Dr. Fuetterer in Ellrich, Pr. von Sassen in Langensalza, Dr. Bieharz in Sigmaringen.
Württemberg. Stuttgart, 13. November. (W. T. B.) Der König ist heute früh 6 Uhr nach Wiesbaden zum Besuche Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin abgereist. Die Kaiserin trifft heute daselbst von Coblenz ein.
Waldeck. Arolsen, 8. November. Der Landtag nahm in der ö dritten und Schlußsitzung
1I) zunächst das preußische Forstdiebstahlgesetz vom 15. April 1878 mit der Abänderung zu 5. 34 Alinea 1:
„daß dem Beschädigten nur die Hälfte der Geldstrafe zufließen solle, . nach längerer Debatte mit dem Einführungsgesetze an.
2) Die Regierungsvorlage wegen Erhöhung der Ver⸗ messungsgebühren und der Reisekosten der Fortschreibungs⸗ beamten wurde genehmigt. / .
3) Der Handels⸗-Minister hatte die Entschädigung der waldeckischen Städte für die durch die Reichs⸗Gewerbeordnung aufgehobenen Krug⸗ und Verlagsrechte und des Hofbuch⸗ druckers zu Mengeringhausen für sein durch die Reichs⸗
Gewerbeordnung aufgehobenes Buchdruckerei⸗Privilegium ab⸗ gelehnt und bemerkt, daß nach den der preußischen Gesetz⸗ 6 zu Grunde gelegten Prinzipien eine Entschädigung
ür die Verlags und Krugrechte überhaupt nicht zu leisten ein würde. Die Stände halten ihren früheren Beschluß aufrecht, indem sie nicht anerkennen, daß preußische Gesetze für sie maßgebend seien.
4 Von der von dem Domanium vorgelegten summari⸗ schen Uebersicht über die im . 1877 verkauften und an⸗ gekauften Domanialgrundstücke nehmen Stände zwar Notiz, legen aber gegen die Gültigkeit dieser Veräußerungen, weil sie ohne die verfassungsmäßig vorgeschriebene Zustimmung der Stände erfolgt sind, Verwahrung ein.
Nach Erledigung der Tagesordnung schloß der Landes⸗ Direktor von Sommerfeld den Landtag, worauf sich die Ver⸗ sammlung nach einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den König von Preußen und auf Se. Durchlaucht den Fürsten von gell ec trennte.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 12. November. 95 T. B.) Die „Pol. Korr.“ meldet: Aus Konstantinopel, 12. d.: Die internationale Kommission für Rumelien hat einen Antrag der österreichischen Delegirten angenommen, nach welchem die in Konstantinopel akkreditirten Botschafter der Großmächte die die Repatriirung der mohameda⸗ nischen Flüchtlinge betreffenden Maßregeln berathen und die internationale Kommission ihre diesbezüglichen Beschlüsse durchführen solle. — Die Pforte hat an den russischen Bot— schafter, Fürsten Lobanoff, neuerdings eine Reklama—⸗ tion gerichtet wegen der 1560 türkischen Soldaten, welche bei den jüngsten Kämpfen von bulgarischen Insurgenten gefangen genommen wurden und später den russischen Truppen üher⸗ geben sein sollten. Die Pforte, verlangt die Freilassung dieser Soldaten und wird hierbei von dem englischen Bot— schaftrr Layard unterstützt. — Die Ernennung Midhat Paschas zum Gouverneur von Syrien wird hier als ein Triumph des Einflusses Layards im Palais des Sultans angesehen und mit der Frage wegen der Verwirklichung der englischen Reformvorschläge in Zufammenhang gebracht. — Aus Athen, 12. d.: In Folge eines Kompromisses zwischen Komunduros und der Sppositionspartei der Kammer brachte Ersterer einen Gesetzentwurf ein, nach welchem die griechische Armee um weitere 380000 Mann ver— mehrt werden soll. Die Vermehrung soll theils durch Ein⸗ stellung Freiwilliger, theils durch eine Reorganisirung der Nationalgarde erfolgen. — Aus Belgrad: Fürst Milan hat 8 die Ernennung des 1 serbischen Agenten in
ien, Zukics, zum Gesandten Serbiens am Wiener Hofe vollzogen. pin geht in den nächsten Tagen nach Pest, um dem Kaiser sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen.
Pest, 12. November. (W. T. B.) Der Botschafter Graf Schuwaloff ist heute hier eingetroffen und hat im Laufe des Tages längere Zeit mit dem Grafen Andraff y konferirt. — Baron Wodigner ist, wie die „Pester Korresp.“ meldet, nach Wien zurückgekehrt, nachdem er elne 2 Einigung mit der Regierung wegen der Bedeckung des Rest⸗— bedarfes pro 1878 erzielt hat. Derselbe werde jedoch in der nächsten Woche wieder in Pest erwartet, um den definitiven Abschluß des großen Anleihegefchäfts mit der Roth⸗ schil dschen Gruppe auch . zu effektuiren, da bis zum Wr oder 26. d. M. der Wiederernennung des rekonstruirten Kabinets Tisza entgegengesehen werde und somit das einzige Hinderniß beseitigt wäre, welches dem Perfektwerden der Ab⸗ machung im Wege stehe.
— 13. November. (W. T. B.) Der Ausschuß der ungarischen Delegation für die Auswärtigen Angelegen⸗ heiten beschloß in seiner gestrigen Stzung, das Rormal⸗ budget vor 5 der . die Okkupation bezüglichen Vorlagen zu berathen. Seitens des Ministerlums des Aus— wärtigen wurden keine Aufklärungen über die gegenwärtige h i gr Lage gegeben. Graf Andrassy wohnte der Sitzung ni ei.
Belgien. Brüssel, 12. November. (W. T. B.) Der König hat heute Mittag die Kammern mit einer Thron⸗ rede eröffnet, in welcher zunächst hervorgehoben wird, daß sich in den Bezichungen Belgiens zu den übrigen Staaten zu keiner Zeit ein so hoher Grad von Achtung und Vertrauen, wie gerade gegenwärtig, kundgegeben habe. Was die Unter' richtsfrage betreffe, so müsse der Unterricht, der auf Staats⸗ kosten ertheilt werde, auch unter die ausschließliche Leitung
der Civilbehörden gestellt werden und die Mission verfolgen, der Jugend Achtung vor den freisinnigen Institutionen des Landes einzuflößen. Mehrere hierauf bezügliche Vor⸗ lagen würden den Kammern unterbreitet werden. Die Orga⸗ nisation des Militärwesens sei bis jetzt unvollendet geblieben; die Regierung halte die Schaffung einer Nationalreserve für noth⸗ wendig, auch müsse die Bürgergarde mit einer wirksamen Waffe ausgerüstet werden. Von der wirthschaftlichen Krise hoffe der König, daß dieselbe bald vorübergehen werde. Die Regierung sei mit der Untersuchung der Mittel beschäftigt, durch welche die durch die Krise herbeigeführten Leiden ge⸗ mindert werden können; die öffentlichen Arbeiten seien mit aller Kraft gefördert worden. Das Gleichgewicht im Staats— haushalte habe aufgehört ein gesichertes zu 9. und auch das gegenwärtige Budget präsentire sich unter kaum günstigeren Aussichten. Ueberdies habe der Staatsschatz auch sehr be⸗ trächtlich' Verpflichtungen eingegangen; es sei nothwendig, auch in dieser Beziehung Vorsorge zu treffen. Endlich werde die Regierung auch in Betreff einer Verbesserung der Wahl⸗ gesetzgebung den Kammern mehrere Vorlagen unterbreiten.
Großbritannien und Irland. London, 12. No⸗ vember. (W. T. B.) Der „Globe“ ist zu der Mit⸗ theilung ermächtigt, der englische Botschafter in St. Petersburg, Lord Lof tus, habe am 9. d. M. eine Note von dem in Livadia befindlichen Geheimen Rath im russischen Ministerium des Aeußern, Giers, erhalten, in welcher dieser die Versicherung ertheilt, daß es der Wunsch des Kaisers Alexander sei, den Stipulationen des Berliner Ber— trages jede erforderliche Berücksichtigung zu schenken, um durch eine getreuliche Ausführung des Berliner Vertrages die Pazifizirung herbeizuführen, welche er sehr wünsche. Kein ö des Kaisers werde in dieser Hinsicht seine Pflichten vergessen.
Spanien. Madrid, 13. November. (W. T. B.) Der Attentäter Moncasi ist vom Gerichtshofe zum Tode verurtheilt worden.
Amerika. New⸗York, 12. November. (W. T. B.) Eine von den Vertretern von etwa 50 Banken abgehal⸗ tene Versammlung hat mehrere Resolutionen zu Gunsten der Beschleunigung der Wiederaufnahme der Baar— zahlungen angenommen und verschiedene die Erreichung dieses Hieles bezweckende Maßnahmen beschlossen. — Dem Vernehmen nach soll auf die vom Staatssekretär des Aeußern, Ewarts, in der Fischereifrage an die englische Regierung gerichtete Depesche gestern eine Antwort Lord Salisbury's hier eingegangen sein.
Statistische Nachrichten.
Die Kaiserliche General⸗Direktion der Zölle und indirekten Steuern in Straßburg veröffentlicht Ueber sichten über die Be steuerung des Biers und Brauntweins in Elsaß— Lothringen im Etatsjahre 1877788. Danach waren 241 Brauereien im Betriebe (1876 3 von denen 206 vorwiegend untergähriges Bier (1876 226) und 35 vorwiegend obergähriges Bier (1836 36) herstellten. Die gesammte Bierproduktion belief sich auf 803 136 hl gegen 706 694 hi im Jahre 1876, ist also um 26 442 l gestiegen, was hauptsächlich dem ungünstigen Ausfalle der Wein. und Obsternte des Jahres 1877 zugeschrieben wird. Im Einzelnen wurden gewonnen: 749 154 hl untergähriges Starkbier (gegen 1876 K 88 826 hh), 28 439 hl obergähriges Sta(kbier (gegen 1876 — 2309 hl) und 25 543 hl Dünnbier zum niedrigeren Steuer⸗ satze (gegen 1876 4 5307 b). Die Bruttoeinnahme an Bier⸗ steuer abzüglich des in Folge baarer Einzahlung gewährten Rabatts belief sich auf 171581 324 M (1856 1573 409 6) und entfallen hiervon auf Bier zum Steuersatze von 2,30 M. für das Hektoliter 1 766 632 ƽ (1876 1 561 763 M6) und auf Bier zum Satze von O,.58 6 pro Hektoliter 14 692 M (i876 11646 ). Da an Steuervergütungen für ausgeführtes Bier im Ganzen S632 203 6, (1876 619 376 „M) zurückgezahlt worden sind, so stellt sich der Nettoertrag der Biersteuer für 1677/78 auf 1149 121 S6, während er in 1875 nur 954 033 S6 betragen hat. Hierzu treten j doch: Uebergangsabgaben vom Bier 187 144 M (1876 150 827 6,
Eingangtzoll von eingeführtem Bier 8990 M (1876 9gö576 46), Licenz
gebühr von Bierbrauereien 362) (1876 3599 6), so daß die Ge= sammteinnahme vom Bier in Elsaß ⸗ Lothringen sich auf 1348 875 . gegen 1118135 M in 1876 stellt.
Bejüglich der Branntwein steuer ist zu bemerken, daß 1377178 24271 Brennereien (1876 23 850) im Betriebe gewesen sind, von denen 135 hauptsächlich Getreide, 47 Kartoffeln und 24209 nicht mehlige Stoffe und Enzianwurzeln verarbeitet haben. Unter letzteren sind namentlich verfteuert worden: 1566 146 bl Steinobst, Kernobst und Treber von solchen (1876: 216 156 hl), 423 079 hl Weintreber (i876: 321 669 hh, 35 366 kl flüssige Weinhefe (1876: 76 05 hl). Die Bruttoeinnahme an Branntweinsteuer belief sich in 1877/78 auf 497 359 M0 gegen 566 835 ½ in 1876 und wurden hiervon erhoben: 26 438 M0 als Maischbottigsteuer (1876: 47 304 Sς) und 465 921 „ als Material- steuer (1876: 519 531 6). An Steuervergütung für ausgeführten zc. Branntwein wurden 4574 ½ (1876: 6063 S6) . dagegen traten der Einnahme hinzu: 45 433 Sς Uebergangsabgabe von Branntwein (1876: 35 644 ½), 1263 6 Ausgleichungzab gabe bei Einfuhren aus Luxemburg (1876: 1242 S) und 3 528 „Sο Ein- gangtzoll von auslaͤndischem Branntwein (1876: 187 4235 6, so daß also das Gesammtaufkommen von Branntwein 707 809 ½ gegen 80 681 , in 1876 betragen hat.
— Ueber die von der Einwohnerschaft Münchens in den Jahren 1870 — 1877 gezahlten Staatssteuern und Gemeinde“ Umlagen entnehmen wir den Mittheilungen des Königl. bayerischen statistischen Bureaus folgende Angaben: Es wurden in den gedachten 3 Jahren erhoben, an Grundsteuer: rot. 6817 M, 6816, 6808, 6792, heS88. 6778, 6760 und 8370 υς; an Haussteuer: 393 934, 411 526, 415 249, 420 641, 443 615, 445 131, 455 707 und 751 710 MS; an Gewerbesteuer; 338 199, 343 647, 348 40, 355 346, 439 683, 433 930, 45 976 und 552 136 „; an Kapitalrentensteuer: 247 952, 302 148, 321 232, 333 218, 364 578, 375 563, 374 451 und 388 743 M663 an Einkommensteuer; 118 863, 112 581, 128 744, 141 119, 200 352, 199 667. 196919. 211 928 6½, demnach an Gesammtsteuer: rot. 10087985 S, 1 176 718, 1 220 3, 1 257116, 1 446 016, 1 476 968, 1482 7565, 1 912 998. Hieraus betrug die Gemeinde Umlage nach Abzug der umlagefreien Besitzungen, sowie der Rückstände, Nachlässe und Er⸗ hebungskosten in den 8 Jahren rot. 991 625 S oder gö hso so4 2566 oder 0 co,. 768 480 oder 60 oo, 726 Sas oder 60 , 972 666 oder 70 os, 984 587 oder 70 Cοο, 987 058 oder 70 oυ0, 1 654 599 oder 90 . Mit den Eingängen an i eme gg Umlagen und Nachholungen stellt sich der Gesammtanfall für die Gemeinde in den Jahren von 1871—77 wie folgt: rot. S824 987 M, 726 2651, 43 593, 1 007154, 1008 567, 1 007 140 und für 1877 rot. 1 6s s5s . Der Voranschlag für 185 war mit Cinschluß des Ansatzes für den neueinverleibten Stadttheil Sendling festgesetzt auf 1565711 S, wurde also überschritten um 114 817 4 oder 7.33 èso, und wenn man die Anfälle von älteren Rückständen außer Betracht läßt, um 6,51 /o. Bei der Hautsteuer ist die bedeutende Steigerung
für 1877 gegen das Vorjahr um 64,95 υ nicht ausschließlich aus der Einverleibung Sendlings zu erklären, vielmehr zum größten Theil aus der im Jahre 1876 von der Staatgreglerung angeordneten und durchgeführten Neueinschãtzung der sämmtlichen Miethserträgnisse im ganzen Stadtgebiete links der Isar und der daraufhin erfolgten Neuregelung der Mieths⸗ ertrags⸗Steuern. Auch bei der Gewerbesteuer ist für 1877 ein de= deutender Mehrertrag gegen das Vorjahr und zwar um mehr als ein Fünftel zu vermerken, größtentheils weil die letzte der gesetzlich von drei zu drei Jahren nothwendigen Neuanlagen dieser Steuern 1877 zum erstenmale zur Wirkung gelangte. Die gesammte Steuer⸗ leistung der Einwohnerschaft Münchens zur Sta ntekasse i. J. 1877 weist ein Mehr von 29, Ol Co gegen das Vorjahr nach, während die Mehrung, welche die . Münchens durch die Einverleibung Sendlings erfuhr, nur 3,0 G0 betrug. Das versteuerte Einkommen der Einwohnerschaft Münchens berechnet sich für das Jahr 1877 auf rot. 91 189 493 gegen 75 949 679 ½ im Vorjahre. Es hat also gegen 1875 eine Mehrung um 20 07 Mo stattgefunden. — Die Ge— meindeumlagen, welche zur Deckung des r fe, in dem eigenen Cinkommen der Gemeinde (Ertrag von Grundstücken, Gebäuden, Rechten, Kapitalien ꝛc. dann der fogenannten indirekten Auflagen, wie Zoll, Aufschlag u. s. w einerfeits und den Ausgaben derselben andererseits erhoben werden, sind Zuschläge zu den Staats steuern, deren Prezentsatz Jahr für. Jahr durch den Gemeinde-Ftat fest⸗ ift wird. le Gemeindeumlagen berechneter sich 1877 auf den Kopf der Bevölkerung zu 7,82 , die Steuern zu 9,26 M
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von dem Werke Vom deutschen Rhein“ 25 Blätter, Landschaften und architektonische Ansichten nebst Illustrationen zu rheinischen Dichtern, von Faspar Scheuren, Düsseldorf 1878, Druck und Verlag von L. Baum ann K Co, dessen erste Lieferung in Nr. 212 d. Bl. besprochen worden ist, liegen jetzt auch die zweite und dritte Lieferung vor. Dieselben enthalten 2 Blatter Aachen Gedicht von Fr. Rückert), darunter in meisterhafler Ausführung den
aisersaal; 2 Blätter Coblenz, der Blick auf diese Stadt, vom rech— ten Rheinufer aus, und einzelne geschmackvoll um einen Blumentempel gruppirte Partbien aus den Rbeinanlagen; die in Gold ausgeführten Initialien W. und A., sowie das Reutenwappen, welches den Temp. krönt, deuten darauf hin, wem Coblenz diese herrlichen Anlagen verdankt. Zu zwei anderen Blättern hat das Jubelfest des Malkastens in Düffel⸗ dorf die Motive gegeben, zu einem anderen Bonn. Das letzte ist eine Ansicht des Siebengebirges von Rolandeeck aus. Sämmtliche Blätter entsprechen in der Komposition und Ausführung den Er— wartungen, welche die erste Lieferung begründet hatten, namentlich sind die Randverzierungen ebenso reich wie geschmackvoll und sinnig.
Die drei rückständigen Lieferungen dieses Prachtwerkes wer den noch im Laufe dieses Monats erscheinen.
— „Die deutsche Sozial demokratie.“ Ihre Geschichte und ihre Lehre. Eine historisch kritische Darstellung von Franz Meh⸗— ring. Bremen. C. Schünemanns Verlag. — Die bis jetzt vorlie⸗ genden zwei Auflagen sind im Buchhandel vergriffen. Wie die Ver⸗ lagshandlung uns mittheilt, ist eine dritte Auflage, in der die Ge⸗ schichte der deutschen Sozialzemokratie bis auf die neueste Zeit fort- geführt und namentlich auch dem gegen die staats⸗ und gesellschafts⸗ feindlichen Bestrebungen diefer Partel gerichteten Ausnahmegesetz die gebührende Würdigung geschenkt werden wird, in Vorbereitung.
— Professor Br. Beckers in München, der Dichter und Komponist des bereits in 4. Auflage erschienenen deutschen Reichsliedes hat zu der Weise dieses Liedes auch eine bayerische Königshymne ge⸗ dichtet, eine Erweiterung der zweiten Strophe des Reichskliedes: Preis Dir, o Heimathland, Du edles deutsches Land u. s. w. Diese Hymne, welche bei Jof. Ant. Finsterlin in München in Kom— mission erschienen (Pr. 50 Crempl. zu 1 6) ist, wie die ‚Augsb. Abendztg. mittheilt, ihres patriotischen Inhaltes wegen in Bayern schon weederholt bei festlichen Anlässen gefungen worden.
Linda u, 4. Nobember. Der „Allg. Ztg.“ wird geschrieben Der Bodensee ist seit dem Jahre 1826 nicht mehr näher in seinen Tiefenverhältnissen gemessen worden. Seit dieser Zeit haben aber die Naturwissenschaften betreffs der Seeuntersuchungen ungeheure Fortschritte gemacht. Siebold und Weißmann haben zwar in dankenswerthester Weise das Thierleben des Boden sees in den Kreis ihrer Untersuchungen gezogen, eine allseitige Untersuchung der Zoologie und der Botanik desselben steht aber noch aus. Namentlich fehlen noch exakte Tiefenmessungen, Wärmemessungen u. s. w. In der jüngsten Zeit hat der Präsident des Vereins für Geschichte des Bodensees und Umgebung, Br. Moll, Sr. Majestät dem König von Württemberg gegenüber den Wunsch ausgesprochen, durch das württembergische statistisch⸗topographische Bureau eine eingehende Untersuchung vornehmen zu lassen, zumal in dem zu Württemberg gehörigen Wassergebiete die tiefsten Stellen des Bodensees liegen. König Karl, der überhaupt für alle Bodensee⸗Vereinssachen das regste Interesse zeigt, hat nun höchst wohlwollend anzuordnen geruht, daß durch genanntes Bureau eine allseitig: Unter suchung vorgenommen werde, wobei auch die Gelehrten, die seither fragmentarisch die Sache untersucht haben, ins Interesse gezogen werden sollen. Mam sieht diesen Untersuchungen in den betreffenden Kreisen wie im Publikum mit Spannung entgegen, und es ist nicht zu zweifeln, daß sie höchst wichtige ergänzende und neue Resultate über das Seeleben zu Tage fördern werden.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Dem von dem österreichischen K. K Ackeröau = Ministerium kürz— lich veröffentlichten Berichte über den Stand der Ernte und der Feldarbeiten in Oesterreich⸗ Ungarn zu Ende Oktober d. J. entnehmen wir folgende Angaben: Der Anbæ: wurde in dea Län⸗ dern der nördlichen Zone und in den Alpenländern vollendet. In dem Küstenlande und in Dalmatien aber, sowie auch in manchen Gegenden Nirderösterreichs und Krains, in einem großen Theile Ungarns, namentlich aber in Kroatien und der ehemaligen Militär⸗ grenze, wurde die Herbstsaat noch keineswegs in dem beabsichtigten Ausmaße bestellt, und es ist bei den eingetretenen Schneefällen sehr fraglich, ob diese Bestellung noch möglich sein wird. Besonders in Kroatien wird voraussichtlich der thatsächliche Anbau zurückbleiben, da dort die Ebenen für die Ackerarbeiten viel zu naß sind, zum nicht geringen Theil sogar unter Wasser stehen. Die. Saaten, so⸗ wohl die früh als die spätgebauten, stehen meistentheils sehr schön, zum Theil geradezu prachtvoll, nur haben die letzteren in Gegenden, wo die Regen allzu anhaltend waren, etwas gelitten und rothe oder gelbe ö bekommen. Besenders in solchen Lagen ist bezüglich der früher gebauten Saaten die Besorgniß gerechtfertigt, daß ihre allzu üppige Entwickelung ihnen während eines un ünstigen Winters eher schaden als nützen werde. Es wurden aus 3 Rück sicht viele Wintersgaten geserbt, nicht selten auch ganzlich abgemãäht oder, wo es die Witterung zuließ, abgeweidet. — Die Wintersaat⸗ Eule, der Drahtwurm und die Ackerschnecken machen in verschiedenen Gegenden Ungarns, der Getreide⸗Laufkäfer im Wieselburger Komitate einigen Schaden. Ueber viele 5 wird geklagt in Schlesien, Galizien und Salzburg. — Die Vorarbeiten für den Frühsahrg⸗ anbau gingen in den Ländern der noͤrdlichen Zone fehr gut von Statten und waren dort ziemlich weit vorgeschritken, hingegen in den Alpenländern und besonders in Ungarn noch sehr weit zurück, zum er Theile noch gar nicht angefangen. — Die Maigzernte wurde einahe überall mit Ausnahme mancher Gegenden Ungarns beendet. Die Ernte war im Allgemeinen eine recht gute. Die Ernten der Kartoffeln und Rüben waren zur Zeit des Brichtes noch nicht überall beendet. Von letzteren waren namentlich in Ungarn noch bedeutende Partien auf dem Felde. Neuerliche Nachrichten über die Kartoffelernte ergaben, daß deeselbe wenigstens in vielen Gegenden Mährens Schlesiens und . gut mittel ausfällt. Ueber das Faulen der Kartoffeln in Miethen und Kellern lezen neuerfiche Nachrichten aus beinahe allen Ländern vor. Die Ernte der Zuckerrüben und Futterrunkelrüben war im Durchschnitt