Regt, Müller, Pr. Lt. à la suite des 2. Fuß⸗Art. Regts., unter Entbebung von der Adjut. Stelle bei der Fuß⸗Art. B 1. Feld ⸗Art. Regt., Fuchs, Pr. Lt. vom 2. Fuß ⸗Art. Regt, zum 2. Art. Regt, Greßer, Pr. Lt. vom 1. Fuß ⸗Art. Regt, zum 3. eld⸗Art. Regt, Pöller, Pr. Lt. vom 2. Fuß⸗Art. Regt., zum 4. eld⸗Art. Regt, Bös miller, Pr. Et, vom 1. Feld⸗Art. Regt, tinglwagner, Pr. Lt. vom 3. Feld⸗Art. Regt., beide zum 1. uß⸗Art. Regt, Berthoid, Sec. Lt. vom 15. Inf. Regt., zum 6. ö Regt, Frhr. v. Stengel, Sec. Lt. vom 6. Juf. Regt., zum Regt., Koch, Sec. Lt. vom 4. Inf. Regt, En gel⸗ zum 9. Inf.
den vom
j
Frhr. v. La im
des Trains, kommdrt. zur Königl. preuß. Art. Prüf. Kommission, Ritter v. Rogister, Battr. Chef im 4. Feld⸗Art. Regt. zu Ma—⸗ jocs befördert. Neumeyer, charakteris. Hauptm. im topograph. Bureau des Generalstabes, zum Hauptm. befördert. — Die Pr. L68.: Büller, Nu sch, vom 1. Inf. Regt, Frhr. v. Zobel zu Giebel stadt, vom 2. Inf. Regt, im Infanterie⸗Leib Regiment, Bürklein, im 2. Infanterie⸗ Regiment, Dippert, Holler, im 5. Infanterie⸗Regiment, Hauer, vom 3. Infanterie ⸗Regiment, Frhr. Löffelholj; v. Colberg, vom 4. Inf. Regt, Harrach, vom 11. Inf. Regt. im 8. Inf. Regt. Wie denmann, im 9. Inf. Regt, Lohner, vom 11. Inf. Regt. im 12. Inf. Regt.,, Urban, im 16. Inf. Regt, ÜUr b an, im 2. Jäger-Bait, Key er, vom 16. Inf. Regt, im 3. Jäger⸗Bat., sämmtlich als Comp. Chefs, v. Schubärt, bisher à Ua sĩuite des 1. Ulan, Regts. und kommdrt. als Reitlehrer zur Equitationsanstalt, unter Einreih. in den etatgm. Stand des gen. Regts, Wiedmann, vom 1. Kür. Regt., im 2. Ulan. Regt, v. Schmaltz, vom 5. Chev. Regt, im 1. Chev. Regt., Schenk Frhr. v. Stauffenberg, im 4. Chev. Regt. Unter⸗ richter Frhr. v. Rechten thal, vom 2. Ulan. Regt, im 6. Chev. Regt; diese als Escadr. Chefs. Hartmann, à la suite des 3. Chev. Regts, Adjut. bei der i. Kav. Brig, Mahler, vom 2. Feld ⸗Art. Regt., als Comp. Chef im 2. Fuß ⸗Art. Regt, Herr⸗ mann, à la suite des 2. Feld⸗Art. Regts, Kehrer bei den Militär- Bildungsanstalten, zu Hauptleuten (Rittmeistern) befördert. Dör, ner, charakteris. Pr: Lt. und Adjut. beim Festungs-Gouvernement Ingolstadt, zum Prem. Lt. befördert. — Die Sec. Lts. Frhr. v. Godin kommandirt zum topograph. Buregu des Generalstabs, im 1. Inf. Regt, v. Zwehl, kommdrt. z. Generalstab im 2. Inf, Regt. Müller, im 4. Inf. Regt, Gräf, Bergmann, Gerneth, im 5. Inf. Regt, Wich, Volk, vom 9. Inf, Regt., im 6. Inf. Regt. Brunner, Frhr. v. Walden fels, im J. Inf. Regt, Frhr. von Bechtolsheim, vom 4. Inf. Regt.,, im 8. Inf. Regt, Fuß, im Jg. Inf. Regt, Ruß, à la suite des vorgen. Regts., Adjuk. bei der 7. Inf. Brig, Frhr. v. Fal kenhausen, Beckenbauer, im 10. Inf. Regt, Sta delbauer, im 11. Inf. Regt, Morgen⸗ roth, kommandirt als Aufsichts - Offizier zum Kadetten⸗ Corps, im 12. Inf. Regt., unter Stellung à la snite dieses Regts,, Frhr. Stromer v. Reichenbach, im 14. Inf, Regt. Knogler, im 15. Inf. Regt. Pöppl, im 16. Inf. Regt, Ehr ne v. Melchthal, im 2. Kür. Regt, v. Spies, im 1. Ulan. Regt., kö kommandirt zur Kriegsakademie, im 2. Ulan. Regt,
treitel, im 1. Chev. Regt, Frhr. von und zu der Tann, im 3. Chev. Regt., Frhr. x. Gieng th, im 4. Chev. Regt, von Baldinger, kommdrt. zur Kriegsakademie, im 5. Chev. Regt, Frhr. v. Redwitz, im 2. Fuß ⸗Art. Regt, Lo s, Am berger, dieser kommdrt. zur Fortifikation Um, beide im Ing. Corps, zu Pr. Lts. befördert. Zeller, Oberst⸗Lt. a la suite des 2. Fuß Art. Regts., Art. Offiz. vom Platz der Festung Germersheim, Schenk, Oberst⸗Lt. z. D., Commdr. des Landw. Bez. Landshut, Schönfeßl, Qberst-Lt. z. D., Commdr. des Landw. Bez. Wasserburg, Klein, Oberst⸗Lt. z. D., funktion. Referent im Kriegs⸗Ministerium, Frhr. v. Flot ow, Oberst⸗⸗Lt. z. D., Vorstand der Remonte⸗Ankaufskommission bei der Remonte⸗ Insp., als Obersten, Lauten schläger, Major à la suite des Ing. Corps, Lehrer bei den Militär⸗Bildungsanstalten, Gold⸗ schmidt, Major z. D., Commdr. des Landw. Bez. Nürnberg, Sixt, Major z. D., Abtheil. Chef im Kriegs⸗Ministerium, Hirschmann, Major z. D., Kommdr. des Landw. Bez. Erlangen, als Oberst⸗Lts., charakterisirt.
In der Gensd'armerie. 1. Dezember. Breyer, ö und Chef der Gend. Comp. von der Pfalz, Zäch erl,
auptm. und Adjut. beim Gend. Corps⸗Kommdo, als Majors charakterisirt. .
Im Beurlaubtenstande. 1. Dezember. Die Sec. Lts. des Beurlaubtenstandes: Staudt, vom 16. Inf. Regt. zum 14 Inf. Regt. Wegscheider, vom 16. Inf. Regt, zum 1. Jäger-Bat, Tafel, vom 16. Inf. Regt, zum 2. Jäger⸗Bat, versetzt. Haindl, v. Sigriz, Sutor, Müller, Zink, im Inf. Leib Regt. . Kester, Ney, Khann, im 1. Inf. Regt, Paraquin,
ldenbourg, im 2. Inf. Regt, Dürr, Heinzelmann, im 3. Inf. Regt, Knobloch, Fischer, Bumiller, Ernst, Reichardt, Müller, Baum, Baßler, im 4. Inf. Regt. Scheiner, Sohn, Sell, Kittel, Schmidt, vom 9. Inf. Regt., Herram hoff, sämmtlich im 5. Inf. Rezt, Schmidt, Hubrich, Vielwerth, Vara, im 6. Inf. Regt, Knorr, Keilholz, Kiderlin, Limmer, im 7. Inf. Regt.,, Wassenegger, Klemm, im 8. Inf. Regt., Seipel, Gümbel, im 10. Inf. Regt, Go m⸗ bart, im 12. Inf. Regt, Löwen heim, Koch, vom 9. Inf. Regt., Hänt!!, Rahl, sämmtlich im 13. Irf. Regt, Weiß, Pöhzer, Raab. Dist ler, Förde rreuther, im 14. Inf. Regt.,, Kraisy, Beckh, im 15. Inf. Regt.,, Scherer, vom 9. Inf. Regt., Halenke, Gampert, sämmtlich im 16. Inf. Regt., Graf v. Heg nen berg⸗
rig., zum
al, kh eri
Y
9 Grundh
8 . Im 6h tenstande. 24. Novem ber. Den Sec. Lts.
des Beurlaubtenstandes: Zwanziger, Völk, des 1. Feld⸗Art. Regtz., Thormann, des 4. Feld⸗Art. Regts., Blum, Engel⸗ mann, Bechtluft, des 2. Fuß ⸗Art. Regts., der nachgesuchte Ab⸗ schied bewilligt. — 1. Dezember. Stepp es, Sec. Lt. des Inf. Leib Regts. (Landw.), verabschiedet.
Herzoglich Braunschweigisches Kontingent.
. Dejem ber. v. Bau se, charakteris. Rittm im Huf. Regt. Nr. 17, mit der gesetzl. Pens, und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. für verabschiedete Offiziere, sowie der Aussicht auf Anstellung im Civildienst, verabschiedet.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. Dezember. Sg. Mgjestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag die Vorträge des Chefs des Civil⸗Kabinets, Wirklichen Geheimen Raths von Wilmowski, sowie des Staats⸗Sekretärs, Staats-Ministers
von Bülow, und empfingen den Königlich bayerischen General⸗
Major von Fries, welcher seine Abberufung von der Stellung als Militärbevollmächtigter meldete. R
2 — ü haben
— Se. Majestät der Kaiser und König in den in Nr. 287 d. Bl. veröffentlichten, an den Reichskanzler und das Staats-Ministerium gerichteten Ordern vom 5. d. M. des besonderen Erlasses gedacht, durch welchen Se. Majestät Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Allerhöchstihren Dank für die mit voller Hingebung und mit sorglicher Beachtung Ihrer Grundsätze erfolgreich geführte Vertretung aussprechen. Dieser Allerhöchst eigenhändig ge⸗ schriebene Erlaß wird an der Spitze der heutigen Nummer des R. u. St. A. veroffentlicht. — Ihre Majestät die Kgiserin-⸗Königin ertheilte heute dem Kaiserlich Königlich österreichisch-ungarischen Bot⸗ schafter Grafen Karolyi die nachgesuchte Abschiedsaudienz.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Pormittag nach 1 Uhr die Mel⸗
3. . 3 M 422821 dung des General Fel nerschals Freiherrn von Manteuffel
und einiger anderen Offiziere entgegen, ertheilte später dem Kaiserlichen General⸗Konsul in Bukarest, von Alvensleben, Audienz uns nahm um 121 Uhr den Vortrag des Stabes der 4. Armee⸗Inspektion entgegen. . .
Heute Mittag um 12 Uhr ertheilte Se. Kaiserliche Hoheit dem außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister des Deutschen Reiches in Portugal, Freiherrn von Pirch, Audienz und empfing um 2 Uhr mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin den Kaiserlich⸗Königlich österreichischungarischen Botschafter Grafen Karolyi in Ab⸗ schiedsaudienz. . J
Um 3 Uhr erfolgte die Abreise Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen nach der Göhrde.
— Ueber die Reise zur Hofjagd nach der Göhrde ist folgendes Programm entworfen worden:
Heute, Nachmittags 3 Uhr, Abfahrt von Berlin (Ham⸗ burger Bahn) mittels Extrazuges. Ankunft in Wittenberge 4 Uhr 55 Minuten, auf Station Göhrde Abends 6 Uhr 15 Minuten, im Jagdschlosse 6 Uhr 40 Minuten. Diner um 7!/ Uhr im Reiseanzuge.
Morgen, Donnerstag: Morgens 9 Uhr. Aufbruch zur Jagd. Eine Suche mit der Findermeute auf Sauen. Vor⸗ mittags 1116 Uhr: Dejeuner im Walde. Strecke des Sau⸗ jagens. Ein abgestelltes Jagen auf Rothwild. Strecke des Rothwildjagens. Nachmittags 4 /, Uhr: Ankunft in Göhrde. Diner um ?7 Uhr. (Frack, schwarze Kravatte). .
Am Freitag, den 13: Morgens 9 Uhr. Aufbruch zur Jagd. Eine Suche mit der Findermeute auf Sauen. Nach⸗ mittags L/ Uhr: Ankunft in Göhrde. Déjeuner-dinatoire um 2 Uhr im Jagdschlosse. Strecke des Saujagens.
Abfahrt vom Schlosse Nachmittags 3 Uhr, von der Station Göhrde mittels Extrazuges 3 Uhr 15 Minuten. Ankunst in Wittenberge 4 Uhr 35 Minuten, in Berlin (Hamburger Bahn) Abends 6 Uhr 50 Minuten.
— Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sitzung zusammen.
— Der neu ernannte Gesandte am Königlich spanischen Hofe, Graf zu Solms⸗Sonnewalde, ist in Madrid ein⸗ getroffen und hat die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft daselbst übernommen.
— Im weiteren Verlaufe der gestrigen (14) Sätzung des Hauses der Abgeordneten wurde die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Aufbrin⸗ gung der Gemeindeabgaben, fortgesetzt. Der Abg. von Wilamowitz⸗Möllendorff ging guf die von dem Abg. Löwe ausge⸗ führten Gesichtspunkte, deren Tragweite dieser bedeutend über⸗ schätzt habe, näher ein. Die indirekten Gemeindesteuern hätten allerdings gewisse Nachtheile; das Ueberschreiten der direkten Steuern habe aber noch größere Gefahren im Gefolge; namentlich seien die Lasten der Schule äußerst groß; die Kom⸗ munalbeiträge betrügen oft bis zu 500 . der Steuern, wie statistisch nachgewiesen sei. Unter diesen Umständen sei es wünschenswerth, daß die Gemeinden freiere Hand hätten und die Erlaubniß zur Erhebung einiger indirekten Steuern erhielten. Die Beamten, die von Steuern eximirt werden sollten, böten den Städten die allergrößten Vortheile, wie die vielen Petitionen um Amtsgerichte u. s. w. bewiesen. Betreffs des letzten Einwandes stimme er vollständig mit dem Vorredner überein, der Fiskus müßte in gewissen Fällen steuer⸗
—
im 1. uf. Regt, Herter, m
on von Al Mitgliedern zu überweisen. Der Abg. Dr. von Syhel ielt den gegenwärtigen Augenblick zu einem solchen Gesetz für nicht geeignet; die schreienden Inkonvenienzen des gegenwärtigen — 5 der Gemꝛindebesteuerung mit ihrer großen Be⸗ astung der ärmeren und unerlaubten Begünstigung der reicheren Klassen verlangten jedoch dringend eine Abhülfe; des. halb würde er für das Gesetz stimmen, halte aber eine kommissarische Durchberathung desselben für nothwendig. Leider greife der Entwurf zu sehr die autonome Selbstverwaltung der Gemeinden an, da der— selbe stets von Gebot und Verbot spräche. Redner beleuchtete mit statistishen Daten des Näheren die Kommunalsteuer—⸗ verhältnisse der Rheinprovinz. Dort wären jetzt völlig irrationelle, widerspruchsvolle Steuererhebungen konstatirt? der Rentner zahle prozentweise viel weniger als der Arbeiter' es zeigten sich Differenzen von 8 bis 25 pCt., das wäre doch eine schrejende Ungerechtigkeit. Solche Mißstände nun wolle die Vorlage fixiren, sie wolle den kleinen Landwirthen /d bis 13 ihrer Intraden als Steuer fortnehmen, das ieße so viel als die Landwirthschaft ruiniren; und in der That weise auch der Bericht des Ministers Dr. Friedenthal auf . Rückgang insofern hin, als die kleinen Güter immer mehr an Zahl abnähmen. Es sei hier dringend eine Reform der Ein— kommensteuer nöthig, eine Erleichterung des Grundbesitzes, eine größere Heranziehung des Mobiliarbesitzes. Ebenso sei die hohe Zahl — fast eine Million derer bezeichnend, von denen die Steuer jährlich exekutivisch eingezogen werden müsse. Es ö sich dabei um so kleine Beträge, daß man deut— ich erkenne, nicht die Höhe, sondern der Erhebungt— modus sei daran Schuld. Für die armen Leute sei, was alle Theorien sagen mögen, die indirekte Steuer die bequemste, und bestaͤnde sie noch nicht, so müßte sie für die Armen besonders erfunden werden. Die untersten Stufen der direkten Steuern ergäben zusammen 36 Millionen Mark; es würde ein ungeheurer Segen für die ärmeren Klassen sein, ihnen diese Steuer ganz zu erlassen, und dieser Ausfall wäre leicht durch indirekte Auflagen zu decken. Dann würden die Exekutionen aufhören, welche die armen Leute ruinirten. Man dürfe also den Kommunen die Möglichkeit, indirekte Steuern zu erheben, nicht erschweren, sondern überall im Reich, im Lande und in der Gemeinde müsse man die indirekte Steuer immer mehr bevorzugen, um schließlich wieder zu gesunden Finanzzuständen zu gelangen, wo sich die Ausgaben nach den Einnahmen richten und nicht die umgekehrte Maxime maß- gebend wäre. Er beantrage, die Vorlage in diesem Sinne einer kommissarischen Berathung zu unterwerfen. Der Regierungskommissar Geheime Regierungs⸗Rath Herrfurth bemerkte, der Entwurf würde ja voraussichtlich einer Kommission überwiesen werden, woselbst sich auch Gelegenheit finden würde, alle hier vorgebrachten Gesichtspunkte eingehend zu erörtern. Schon jetzt möchten aber einige thatsäch= liche Berichtigungen am Platze sein. Es sei behauptet worden, daß trotz des Versprechens der Staatsregierung, den Kom— missionsbeschlüssen Berücksichtigung zu Theil werden zu lassen, in dem jetzt vorliegenden . nur ganz unbedeutende Punkte in Uebereinstimmung mit jenen Beschlüssen sich be— fänden, während in allen Hauptpunkten eher eine Verschlechte= rung gegen den vorjährigen Entwurf eingetreten wäre. Bei aufmerksamer Vergleichung würde sich aber zeigen, daß in zwanzig Punkten die Vorschläge der Königlichen Staatt— regierung wörtlich denjenigen der Kommission entsprächen, während in den abweichenden Punkten wenigstens den von der Kommission aufgestellten Prinzipien Rechnung getragen sei. Die Kommunen seien ja zur Zeit befugt, indirekte Steuern neu einzuführen; sie seien nur beschränkt durch die Bestimmungen des Zollvereinsvertrages von 1867 und in Betreff der Schlachtsteuer durch die Bestimmung des Gesetzes von 1873. Im Vergleich mit der bestehenden Gesetzgebung enthalte der Entwurf die Beibehaltung der ersterwähnten Beschränkung und bezüglich der zweiten eine Abweichung dahin, daß nicht blos die Forterhebung, sondern auch die Neueinführung der Schlacht— steuer nicht etwa vorgeschrieben, sondern der Initiative der Kommune überlassen werde. Die Regierung habe nicht die geringste Einwirkung auf die Beschlüsse der Gemeindebehör— den, sie könne nirgends die Initiative ergreifen, sondern müsse abwarten, bis die Gemeinden ihrerseits in dieser Beziehung vorgehen. Die Staatsregierung verkenne keineswegs die schweren Bedenken, welche der Einführung solcher Steuern auf die Städte, namentlich auf nothwendige Lebensbedürfnisse entgegenständen; sie habe folglich in voller . der Kommissionsbeschlüsse die Wiedereinführung der Mahssteuer verworfen. Die Staatsregierung gehe aber davon aus, daß, wenn die berufenen Gemeinde ⸗ Organe die Einführung der Schlachtsteuer für angezeigt hielten die Regierung dies nicht ohne Weiteres für unzulässig erklären, sondern prüfen solle, ob die Genehmigung zu ertheilen sei oder nicht. Der Abg. Dr. von Sybel finde, daß in dem Gesetze die Realsteuern den Personalsteuern gegen— über besonders nachdrücklich betont wären; der S§. 2 desselben gehe aber ausdrücklich von dem Gedanken einer kombinirten Real⸗ und Personalsteuer aus, so zwar, daß die Realsteuern immer nur als Ergänzung zu den in erster Linie stehenden Personalsteuern hinzuträten. Die angeführten Zahlen könn— ten kalkulatorisch ja richtig sein, faktisch n aber die Kommunalgrundsteuer auch in der Rheinprovinz nur sehr theilweise und singulär; ebenso sei es mit der Kommunal⸗ ewerbesteuer, und insofern beruhten die Ausführungen des lbgeordneten von Sybel auf unrichtigen Voraussetzungen. Bezüglich eines speziellen Falles hätten sich seine Ausführun— gen zu der Frage zugespitzt: Sollen die Gemeindesteuern durch Gesetz geregelt werden oder solle man sie der Autonomie der Kommunen überlassen? In der vorjährigen Kommission se ein das Letztere hefürwortender Antrag einstimmig abgelehm worden; es sei also nicht mehr erforderlich, auf diesen Punkt näher einzugehen. . Der Abg. Dr. Meyer (Breslau) erklärte, daß nach seiner Ansicht durch die Haltung der Regierung diesmal eine Verstän— digung wesentlich erleichtert werde, doch müsse man sich hüten, daß der Entwurf nicht an zwei Klippen scheitere, nämlich an der allgemeinen Mißstimmung über die Sistirüng, der Ver— waltungsreform und an einer Koalition von Minoritäten, denen . des Entwurfes mißfielen. Der Entwurf habe zahlreiche Wohlthaten im Gefolge, er beseitige die stellen= weise noch vorhandene Anarchie der Kommunen, z. B. im Regierungshezirke Wieshaden, er erledige auch die heikle Frage der Doppelbesteuerung. Auch die Steuerpflicht des Fisluß werde glücklich geregelt. Der Redner rühmte die große Lati⸗ tüde, die der Entwurf den Gemeinden lasse und die nur dur
. sein. Redner bat, die Vorlage an eine besondere Kommis⸗
durchaus
drei nöthige Schranken begrenzt sei, daß 1) die Einkommen⸗ stala der Kommunen der staatlichen sich anpasse, 2) keine Real⸗ ohne Personalsteuern erhoben würden resp. umgekehrt und daß 3) die Wiedereinführung der Mahlsteuer absolut aus—⸗
chloffen sei. Redner trat dem vom Abg. von Wilamowitz ge—⸗ lellten Antrage auf Verweisung an eine Kommission von 21 Mit⸗ gliedern bei. Der Abg. Freiherr von Huene beklagte, daß her Fiskus steuerfrei und die Besteuerung der Beamten zu niedrig vorgesehen sei; vor Allem aber scheine die ganze Vor⸗ lage mehr den Verhältnissen der östlichen als der westlichen Provinzen des Staates Rechnung zu tragen. Die Vorlage müsse aber überhaupt im Zusammenhange mit allen kommu⸗ nalen Verhältnissen in Betracht gezogen werden, er (Redner) beantrage darum Verweisung derselben an die vom Hause bereits eingesetzte, ad hoe um 7 Mitglieder zu verstärkende Kommission für Gemeindeangelegenheiten. Der Abg. Dr. Miquel führte aus, daß nur an einzelnen wenigen Punkten der Vorlage Ausstellungen zu machen seien, wenn nicht im zweiten Theil der Vorlage die Auto⸗ nomie der Gemeinden in nicht zu rechtfertigen der Weise beschränkt würde. Diese hureaukratische Einwirkung des Staates sei ganz unberechtigt. Er sei ein Anhänger des Prinzips, daß der Staat die Verwaltung der Gemeinden durch Normen zu regeln habe. Aber hier werde die Ver⸗ fassung der Gemeinden gar nicht tangirt und nur in das Kammunalsteuerwesen eingegriffen, das sei nicht klug. Ueberall werde die Steuervertheilung angeknüpft an das Stimmrecht — hier werde das letztere völlig 3 Beziehung zur Besteuerung gelassen. Das Gesetz unterscheide zwischen Landgemeinden und Städten, ein solcher sozialer Unterschied sei aber in den wirthschaftlichen Verhältnissen nicht vorhanden: es gebe Land⸗ gemeinden mit vorherrschend städꝛischem und Städte mit vorrherrschend ländlichem Charakter, Die Verschiedenheit der Heranziehung zu den Lasten — hier würden die Einzelnen, dort die Kommunalklasse herangezogen, — spräche auch gegen die Unterscheidung. Ferner bedinge das Verhältniß der Nutzungen am wirklichen Gemeindevermögen, welche an vielen Orten nur einer Klasse von Grundbesitzern zuständen, wieder eine verschiedene Abmessung der Besteuerung. Ihm scheine die Durchführung eines neuen gleichartigen Systems heute ganz unmög ich. — Staatssteuern sollten den Kommunen über⸗ wiesen werden, das müsse eine völlige Umwälzung der Be⸗ steuerung hervorrufen. Bisher sei das Kommunalsteuerwesen in den verschiedenen Provinzen nach den verschiedensten Prinzipien gehandhabt, die Regelung sei demnach zwar dringlich, aber nicht so, daß man sich über die vielen maßgebenden Be⸗ denken hinwegsetzen dürfe. Die Sozietätslasten seien keine Gemeindelasten, und bei der Vertheilung der setzteren sei die Gerechtigkeit unbedingt erforderlich; da müßten die Schula bgaben mit berücksichtigt werden, und man solle wohl so lange warten, bis das Schulgesetz eingeführt sein würde. — Wollte die Regierung aber nicht warten, wolle sie durchaus das ganze Gesetz hahen, so sei zu hoffen, daß die Kommission eine Fassung finden werde, mit genügender Latitüde, um späterer gesetzlicher Regelung noch Raum zu gewähren. Er beantrage Ueberweisung an eine Kom⸗ mission von 21 Mitgliedern.
Die Diskussion wurde hierauf geschlesen und die Verlage nach dem Antrage Willamowitz an eine Kommission von A Mitgliedern verwiesen und darauf die Sitzung um 31 Uhr vertagt. .
ꝛ . .
— In der heutigen (15. Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher am Ministertische der Kultus⸗Mi⸗ nister Dr. Falk, der Minister für landwirthschaftliche Angele⸗ genheiten Dr, Friedenthal und mehrere Regierungsktommissa⸗ rien beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß ein Schreiben des Justiz-Ministers, betreffend die Einstellung des Strafverfah⸗ rens gegen den Abg. Dr. Franz eingegangen sei. In dritter Berathung wurde sodann ohne Debatte der Gesetzentwurf, betreffend die Erwerbung von Grundstücken zum Neubau der geburtshülflichen Klinik der Universität zu Berlin, angenom⸗ men. Den Entwurf einer Hauhergordnung für den Kreis Siegen beantragte der Abg. Parisius an die um sieben Mit⸗ glieder verstärkte Agrarkommission zu verweisen. Der Abg. Knebel sprach sein Bedauern darüber aus, daß nicht auch eine Gehöferschaftsordnung dem Hause vorgelegt sei. Der Regie⸗ rungskommissar, Geheime Regierungs-Rath Rothe, wies dar⸗ auf hin, daß, wenn man einmal zum Zwecke eines wirksame⸗ ren Waldschutzes in die Theilungsgesetzgebung eingreife, sich dies nicht nur auf die Gehöferschaften beschränken dürfe. Der Abg. Frhr. von Heereman erklärte, er begrüße es mit Freuden, daß die Regierung in dieser Vorlage die früheren Kommissions⸗ beschlüsse in Betreff einer freieren Selbstverwaltung der In⸗ teressenten in weitem Maße berücksichtigt habe und sprach die Hoffnung aus, daß man dieses Mal die Interessenten direkt hören werde. Der Antrag Parisius wurde angenommen. Darauf begründete der Abg. Bachem den Antrag des Abg. Windthorst (Meppen), welcher lautet:
„»Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: dem nach⸗ felgenden Gesetzentwurfe wegen Abänderung des Gesetzes vom 31. Ma; 1875, betreffend die geistlichen Orden und ordensaͤhnlichen Kongregationen der katholischen Kirche, die verfassungsmäßige Zu⸗ stimmung zu ertheilen.“
Der Redner führte aus, daß das bestehende Gesetz, dessen Abänderung der jetzige Antrag bezwecke, den Charakter der Voreingenommenheit und Härte trage. Er wies auf die zahl⸗ reichen persönlichen Verbindungen der ausgewiesenen Ordenspersonen mit allen Schichten der katholischen Bevölke⸗ rung des Landes hin, weshalb das Gesetz viel Erbitterung erzeugt habe. In den christlich⸗sozialen Blättern sei eine aller⸗ dings noch unvollständige Statistik des großen materiellen Schadens gegeben, der durch das Gesetz verurfacht sei. Der⸗ selbe sei weder von der Regierung, noch von der Majorität des Hauses bei Erlaß des Gesetzes vorausgesehen worden. Deshalb möge man dem rauhen Gesetze in den Arm fallen.
Der Kultus⸗Minister Dr. Falk erklärte, er werde sich auf den Standpunkt de lege lata stellen, umsomehr, als er nicht zugestehen könne, daß die materielle Seite des Gesetzes beim Erlaß desselben außer Acht gelassen worden sei. Ihm fehle das Material, die Statistil des Vorredners auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Die Staatsregierung wünsche, daß das Haus den vorliegenden Antrag ver— werfe. Es bestehe kein Bedürfniß dafür, die im Gesetze ge⸗ währte Rin, bis zu welcher der Kultus⸗-Minister einzelnen Orden usstand geben könne, um Ersatz zu schaffen, nach dem vorliegenden Antrage in das Unbestimmte zu verlängern. Der Minister gah eine Nehersicht der Gesichta punkte, nach welchen er in jedem einzelnen Falle entweder die so— fortige Auflösung verfügt oder den gesetzlich zulässigen Ausstand gewährt habe. Die Pensionate in Nonnen⸗
werth und Aarweiler würden allerdings keinen Ersa finden, wohl aber alle anderen noch aufzulbsenden Ordensgese schaften trotz des dagegen in Scene 2 Widerstandes Der vor⸗ liegende Antrag enthalte eine schwere Ungerechtigkeit. Gegen den Mangel an katholischen Lehrern seien die umfassendsten Maßregeln getroffen. Die Staatsregierung habe auch die Mittel gehabt, den Kommunen die Gründung von weltlichen Schulen zu ermöglichen. Der unbegründete Widerstand gegen solche Anstalten habe erst aufgehört, wenn die Staatsregierung ernste Maß⸗ regeln ergriffen habe. Die Annahme dieses Antrages enthielte eine Belohnung der zähesten Opponenten gegen das Gesetz und müßte zu der Konsequenz der ö der ausge⸗ wiesenen Ordensmitglieder führen. Er erkläre aber positiv, was die Regierung auf dem Gebiete der Schule errungen habe, das werde sie nie aufgeben. Dieser spezielle populäre Antrag 3. seinen Hintergrund in dem anderen, welcher die Wieder erstellung der Verfassungsartikel 15, 16 und 17 be⸗ zwecke. Damit würde die ganze kirchenpolitische Gesetzgebung über den Haufen geworfen. Das heiße ein Frieden auf der Basis der unbedingten Unterwerfung des Staats unter die Kirche. Das sei unmöglich; der Staat liege nicht besiegt am Boden, das wisse das Centrum selbst. Die Versicherungen des Centrums, es wolle den Frieden, seien vollständig unbe— gründet. Die Staatsregierung kämpfe um des Friedens willen. Der Minister Präsident habe einmal das Ende des Kultur— kampfes in die Zeit verlegt, wo ein friedliebender Papst regie⸗ ren würde. Das sei jetzt der Fall. Die Basis des Friedens liege in dem Schreiben des Kronprinzen an den Papst Leo. Trotz des xredlichen Willens auf beiden Seiten könne der Frieden doch nicht so schnell kommen, wie es nach vielfachen erfundenen Nachrichten scheinen könne. Die große Schwierig⸗ keit liege darin, daß auch der friedfertigste Papst doch immer Träger der Kurie sei. Der Staat anderer— seits könne nicht mit Aufgeben seiner selbst etwa auf, dem Boden des zweiten Windthorstschen Antrages Frieden schließen. Der Modus des Friedens, durch Nichtanwendung der Gesetze dieselben zu abröͤgiren, gehe nicht an. An eine Aenderung der Maigesetzgebung könne die Regie⸗ rung erst gehen, wenn der Frieden garantirt Fei. Den großen Kampf könne die Regierung nicht ohne Nutzen für den Staat beenden, sonst würde man das Nach⸗ geben des Staates nicht auffassen als eine That der Gerech⸗ tigkeit, sondern als eine That der Schwäche. Bei Schluß des Blattes hatte der Abg. Richter (Sangerhausen) das Wort.
— Die bisherigen Mittheilungen über die bei dem Un— glücksfall des Dampfers „Pommerania“ geretteten oder vermißten Personen sind jetzt auf Grund der inzwischen an— gestellten weiteren Exmittelungen berichtigt und vervollständigt worden. Zur Gewährung der Uebersicht folgen daher nach— stehend zwei Verzeichnisse, von welchen das erste die Namen der Passagiere der „Pommerania“ enthält, welche vor dem Unglücksfalle in Plymouth und in Cherbourg sich ausgeschifft haben, sowie derjenigen, welche bei dem Schiffbruche nach Dover geborgen worden sind, oder welche seit der Katastrophe vermißt werden, während auf dem zweiten Verzeichnisse die— jenigen Personen aufgeführt sind, welche von der Befatzung der „Pom merania“ fehlen.
Verzeichniß . Liste der Passagiere der am 14. November 1878 von New-⸗-Jork nach Hamburg abgezangenen „ Pommerania.“
*. In Plymouth gelandet: 1) Frl. E. Königs. 2) Ela Wilson. 3) Chas. Thomas. W. H. Pearn. 5) John Nankervis. 6) Edward Pearce, 7] Edwin Hunt. 8 Thomas Phillips. 97) W. Easterbrook. 10) Samuel Brock.
b. In Cherbourg gelandet: 11) E. A. Ward 12) und Diener. 153,15) Frau C. A. Ward mit 2 Kindern. 16,17) Säug⸗ ling u. Amme. 18/19) E. Arnstein und Frau. 20 22) nebst 2 Kin⸗ dern und Amme. 2327) Frau Clementine S. de Freire mit Familie zusammen, 5 Personen. 29) Frl. Victoria de Freire. 30) L. F. Schwartz. 31) Julius Charles. 32) W. S. Adams. 33) Otto Kornemann. 34) Johann Braun. 35) Friedr. Mori. 36) Chas. Jos. Guillemot. 37) Benedlet Arn. 38) Phil. Groß. 39) Charles Appel. 40) Heinrich Geiger. 41) Louis Scherer. 42) Louis Veith. 43) John M. Walz. 44) C. Kerkeby. 45) M. Alexandre. 46) Samuel Schluep. 47) L. Dres mer. 48) F. Tönge.
e. Gerettet und in Dover gelandet: 49) Conrad Poppenhusen. 59) Frl. Mary Clymer. 51) Frl. Rofe N. Clymer. 52) Alfred Faber. 53) Frau S. Ihrnstiel. 54) Emil Bloch. 55) Robert Pommer. 56) Frl. Amalie Neu⸗ mann. 57158) A. Rahfeld mit Frau, 5gi6G) und 2 Kindern. 6) Anton Schoen. 62) Hypolite Stenzel. 63) John Beck. 64) Wm. Schroeder. 65) Jul. Strasser. 66) Leop. Weitzenhoffer. 67) Wil⸗ helm Imschinsky. 68 Theo. EC. C. Harder, 11 Jahr. 69 Kind von Frau Minna Stiehl, 3 Jahr. 70) Kind von Frau Minna Stiehl, 9 Monate. TI) Louis Madsen. 72) Christian Jensen. 3) Jürgen Bonnick. 74) John Martin Stingel. 75) Roderich R. Schneider. 76) Michael Kraus. 77) George Kraus. 78) J. C. Olson. D) Jehn S. Hagk. 8M Louis Korndoerfer. Sl) Louis Laumann. 82) John Klog. 83) August Becker. 8h Carl Schaller. S5) Simon Mosial. 86) Wilhelm Reimann. 87) Sophus Peterson. 88) James Lockner. 39) Carl Kohlmeyer. S0) Henry Schmidt resp. Smith. 91) Louise Keßmann. 92) Martin Appel. 95) Carl Samp. 94) William Jesse. 95) Ludwig Tolinsky. 96 August Beyrer. 97!) Chr. H. Westphal. 98) Adolph Thiel. 9 Gustad Schur. 100) Hemming Madsen. 101) Friedr. Zudse. 102) Wilhelm Hägermann. 103) John Rackelmann. 164) Goftfried Bürger. 105) Friedr. Pancke. 106) Anna Wesel. 107) Franz Gruber. 1098) H. E. Hinckelmann. 1099) Caspar Rauch. 110 Adolf Simon. 111) Wm. Marheine. 112) Louis Rabe. 113) Heinr. Stroh. 1143 Arnold Plinck. 115) John W. Johnson. ils Ferd. Putz. 17) Gustav Bodenweber. 118) Sophie Holihausen. 119) Daniel Smith und 120) Martha Müller, 4 Jahre, in Plymouth an Bord gekommen. 1215 Thomas Blight.
d. Vermißte: 22) Frau Rufus King. 123) B. W. Clymer. 124) Frau W. B. Clymer. 126) Frl. Marla Heister Clymer. 126)
rau Anng Bodigeo und deren Söhne. 127) Alexander Bodisco. 128) Boris Bodisco. 129/)133) Ernst B. Lueke mit rau und 3 Kiadern. 134) Frl. Amalie Wolff. 135) Professor Henry Robyn. 136) Jacob Kaufmann. 137) H. Müller. 138) Frl. Caroline Behn. 139) Frau L. Funck. 140 Raver Walz. 141) Frau Caroline Kozi. 142) Frl. Christine Frick. 143) Frau C. Kolbe. 144) Chr. Schuchardt. 145) John Sunam oder Simon. 146) Emma Grinet. 147) Frau Minna Stiehl. 148) Tijähr. Kind von Frau M. Stiehl. 149 jähr. Kind von Frau M. Stiehl. 150) James Hjörring. . Fredk. Peterse . 153) L. Tidow. 153) F. Scheel. 154) Friedr. Struck. 135/56 Fritz Sporl und Frau. 157) Frau des Franz Gruber. 158) Frau des Kapt. e. mit 169) Kind von 9 Monaten, in Plymouth an Bord ge⸗ ommen.
Zur Zeit der Katastrophe befanden sich 111 Passagiere an Bord, davon sind gerettet 73, vermißt werden 38.
Verzeichniß II.
Ver mißt wer den von der Reda ung der ö 7 Q
Zweiter Offizier O. Fokkes aus Hamburg. Dritter Offtzier W. D. H. ö aus Tvietfort. Arzt J. J. J. Scheiding aus Culm⸗ bach. Junge J. R. Hahn aus Hamburg. Bäcker G. A. J. T.
Wow — — 2232 * 2 w m
Stratmann aus Hamburg. I. aus Rostock. J. Stewardesse L. R. G. Göttsche aus Ham burg. II. Stewardesse A. C. Behn aus Fuhlsbüttel. 1. Ingenieur O. Helms aus Wilhelmsburg. Aspirant 3. F. M. Lünäsmann aus Hamburg. Heizer J. Schuback aus Jork. Heizer W. Kleine aus Cöln. Heizer C. T. 2. Munke aus Sömmerda. Kohlenträger T. W Rediger aus Batzwitz. Kohlenträger Ehristopher⸗ son aus Flensburg. Koblenträger H. J. H. Bartels aus Siek. 5 Bastian Lütt. unge A. Hinners aus Ritscher euse.
— e, . Preußen und Anhalt ist wegen An⸗ legung einer Eisenbahn von Blumenberg nach Staß⸗ furt am 30. September d. J. ein Vertrag abgeschlossen worden. Die Ratifikation dieses Vertrages und die Auswechse⸗ lung der Ratifikationsurkunden hat stattgefunden.
— Die Reichs bank hat den Bankdiskont auf 4½ und den Lombardzinsfuß auf 5is, pCt. herabgesetzt.
. — Das Viehseuchengesetz vom 25. Juni 1875 be⸗ stimmt, daß über Beschwerden gegen die Anordnungen der Polizeibehörde , des bestellten Kommissarius die nächstvorgesetzte Polizeibehörde und in weiterer und letzter 53 der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegen— eiten entscheidet. Insoweit von dem Beschwerdeführer die Gesetz⸗ mäßigkeit der polizeilichen Anordnung angefochten wird, kann die Beschwerde im Verwaltungsstreit verfahren verfolgt werden. Nach einem Erkenntniß des Reichs⸗-⸗DOber⸗Han⸗ delsgerichts, l. Senat, vom 22. Oktober d. J., kann aber der Beschwerdeführer, wenn er das eine Rechtsmittel gewählt und verfolgt hat, nicht auf das andere zurückkommen, nament⸗ lich also nicht, wenn die höhere Verwaltungsinstanz die Be⸗ schwerde über die angebliche Ungesetzmäßigkeit verworfen hat, bei dem Verwaltungsgericht über die erhaltenen Bescheide Klage führen.
— Se. Königliche Hoheit der Prinz Arthur von Großbritannien und Irland, Herzog von Con— naught und Strathearne, Herzog zu Sachsen, ist in der preußischen Armee, mit den Uniforms-Abzeichen eines Obersten, à la snite des Brandenburgischen Husaren⸗Regiments (Zietensche Husaren) Nr. 3 angestellt worden.
— Der General⸗-Lieutenant von Sandrart, Comman⸗ deur der 19. Division, hat sich nach beendigtem Urlaub nach Posen zurückbegeben.
— S. M. Glattdecks⸗Korvette „Luise“, s Geschütze, Kommandant Korvetten⸗Kapitän Schering, ist am 7. d. M. in Plymouth eingetroffen und beabsichtigte nach Einnahme von Kohlen die Reise nach Ostindien und China fortzusetzen.
Bayern. München, 8. Dezember. Die „Allg. Ztg.“ schreibt: Was die Ein führung der Reichsjustizgefeße in Bayern betrifft, so vernimmt man, daß dieselbe, beziehungs⸗ weise die neue Gerichtsverfassung, keine bedeutenden finan⸗ ziellen Mittel beanspruchen wird, da für die verschiedenen Ge⸗ richte die nöthigen Gebäude fast überall vorhanben sind und nur in einzelnen Orten einige Erweiterungsbauten erforderlich sein werden. Der den Kammern vorzulegende Etat für die neuen Gerichte soll, wie es heißt, nur das letzte Quartal der tälseüden Finanzperiode — Ottober bis Dezember 1879 — umfassen, da schon am 1. Januar 1880 die neue Finanz⸗ periode beginnt und das Budget für dieselbe den Kammern längstens bis 1. Oktober 1879 in Vorlage zu bringen ist.
Württemberg. Stuttgart, 10. Dezember. (W. T. B.) Die Zweite Kammer bewilligte heute das Gehalt eines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten für den Minister von Mittnacht, welcher von dem Justiz-Ministerium zurück⸗ tritt, Ebenso wurden die Etats für die Gesandtschasten in Berlin, München, St. Petersburg und Wien genehmigt, für die der Abg. Mayer (Volkspartei) eingetreten war.
Hessen. Darmstadt, 10. Dezember. (W. T. B.) Nach einem um 6 Uhr Abende ausgegebenen Bulletin ist bei der Großherzogin heute Abend keine weitere Steigerung des Fiebers eingetreten. Die Membranen haben sich, wie zu erwarten war, auch auf das Zäpfchen ausgebreitet. Der Kräftezustand ist bis jetzt nicht Besorgniß erregend.
Steward C. R. C. Peters
Hesterreich⸗Ungarn. Wien, 10 Dezember. (W. T. B) Das Abgeordnetenhaus hat den Antrag des Abg. Groß auf Einsetzung eines aus 18 Mitgliedern bestehenden Aus— schusses in Betreff des Berliner Vertrages nach kurzer Debatte angenommen, die Minister stimmten gleichfalls für den Großschen Antrag. Der Abg. Granitsch interpellirte bie Regierung wegen der Absicht, eine gemeinschaftliche Anleihe zur Bestreitung der Verwaltungskosten Bosniens aufzunehmen, der Finanz-Minister von Pretis erklärte die Möglichkeit einer gemeinschastlichen Anleihe für ausgeschlossen.
Schweiz. Bern, 10. Dezember. (W. T. B.) Bei der heute stattgehabten Wahl der Mitglieder zum Bundes⸗ rathe wurden die bisherigen Mitglieder Dr. Schenk (Bern J; Dr. Welti (Aargau), Scherer (Zürich, Hammer e e, Anderwert (Thurgau) und Droz (Neuenburg) wiedergewählt; an Stelle des ausscheidenden Mitgliedes Heer (Glarus), wurde der Kandidat der liberalen Partei, Bavier (Graubünden) mit 108 von 172 Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat der Ultramontanen, Wek⸗Reynold (Freiburg), erhielt 53 Stimmen. Das Präsidium besteht aus Hammer (Präsident), Dr. Welti (Vizepräsident), und Dr. Schieß (Kanzler).
Großbritannien und Irland. London, 10. De⸗ zember. (W. T. B.) In der . Sitzung des Ober⸗ 3 es erwiderte auf eine Anfrage Lord Camperdowns der
arquis von Salisbury: Mervw sei nicht allgemein als persisches Gebiet anerkannt worden, auch nicht von den Ein⸗ wohnern; was Bokhara angehe, so sei dasselbe nicht formell dem russischen Reiche einverleibt worden. — Im weiteren Ver⸗ laufe der Sitzung führte der Marquis von Salisbury aus, er habe in der vergangenen Session nicht anders sprechen können, als er gesprochen, ohne den treulosen Sharakter des Smirs von Afghanistan zu enthüllen. Die einzige Ur— sache für den Zorn des Emirs sei der Wunsch Englan