1879 / 25 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Jan 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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Vereinigten Staaten nach England 66 000, do. nach dem Kon= tinent 60 909, do, von Kalifornien und Dregon nach England 25 660 Ortrs. Visible Supply an Weizen 19 562 000 Bushel.

Verkehrs⸗Anstalten.

/ Kepenhagen, 28 Januar. (W. T. B.) Die Leuchtschiffe bei Anholt, Gijedsör, Skagen, Schultz, Grund und Drogden haben des Eises wegen ihre Stationen verlassen.

Berlin, 29. Januar 1879. Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute fortgesetzien Ziehung der 4. Klasse 159. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: 1ẽ6Gewinn à 30 000 S auf Nr. 19513. 3 Gewinne à 6999 6 auf Nr. 8677 S4 248. 91 630. 44 Gewinne à 3000 S6 auf Nr. 262. 1525. 1859. 2075. 638. 6383. 6622. 9995. 13837. 13 986. 14716. 16508. 164. 17551. 18176. 18563. 19 466. 21 872. 23 877. 27877. 31 574. 31 687. 32 836. 32 875. 39 469. 42 091. 52 474. 55 242. 58 650. 59 014. 59 300. 64 370. 73 722. 76 348 76 568. 80 109. 82077. 41 77. 89 659. 94413. Gewinne à 1600 6 auf Nr. 735. 1504. 2336. 2501. 5832. 5918. 6509. 9481. 15 202. 18321. 20 1II2. 22 666. 23 848. 24532. 24 697. 26 984. 28 78. 31 7409. 39 085. 42830. 44460. 48589. 52 156. 55 632. 56759. 59 420. 63 824. 69 032. 69 580. 70735. 74 448. 76697. 81 307. 82 460. 82 590. 82952. 87066. 94 039. 94 120. 94607. Gewinne à 600 A6 auf Nr. 1638. 1864. 3820. 5493. 10628. 10 644. 11912. 12 664. 12772. ; 22168. 22 308. 24170. 24 340. 24924. 30 807. 31 909. 34 734. 43 665. 45530. 48 480. 51 270. 52 747. 53 g43. 55 592. 64 983. 66709. 69 245. 70 836. 70963. 80 929. 83 115. 86 728. 87095. 87606. 93 087.

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Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin feiern bekanntlich am 11. Juni 1879 die goldene Hochzeit. Ihre Maj stãten haben persönliche Geschenke zu dieser Feier abgelehnt, agegen Ihre Zustimmung zur Begründung wohlthätiger Stiftungen 'geben. Der Vorstand des Deutschen Kriegerbundes ist nun mit r egründang einer Jubelstiftung beschäftigt, einer Wittwen⸗ istung, des über ganz Veutschland verbreiteten Feutschen Friegerbundes, welcher aus mehr als 809 Vereinen mit über 15 600 ehemaligen Soldaten besteht. Diese Stiftung soll sich als Erwei⸗ terung, derjenigen Stiftung für Witwen verstorbener Bundes mitglieder darstellen, welche am 1. Fanuar 1877 zum 70 jährigen Dienstjubiläum Sr. Majestät des Kaisers ins Leben gerufen worden ist, und welche ereits eine segensreiche Wirksamkeit entfaltet hat, denn am 1. Ja— naar d. J. wurden aus der Jubiläums- Wit iwenstiftung schon 43 Bittwen unterstützt. Aber die Gefuche übertrafen das Dreifache diefer Zahl. 68 kommt häufig vor, daß sich bei Kriegern erft nach Zahren die Folgen der Strapazen des Feldzuges einstellen; Andere den aus irgend einem Grunde verabsäumt, rechtmäig eine gesetz⸗ Täßige Unter tützung nachzusuchen. Zu einer sehr wünschen?— werthen. Erweiterung der oben erwahnten Stistung wird die seier der goldenen Hochzeit Ihrer Majestäten einen würdigen 165 n. Die Stiftung soll Ihren Majestäten bei Gelegenheit der Feier überreicht werden und sollen deren Zinsen alljährlich an ierem Tage zur Erinnerung an die 7

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ie durch Zuwendung

Stiftung zur Förderung des schönen

for dere, beizutragen. Die Sammelstelle

dem Schatz meister des Deutschen Krieger⸗

en Kommissions⸗Rath M. Schlesinger, Berlin Quittung erfolgt in der Stistungs-Urkunde.

8, . . 3. ; Das Kaiserliche Ober⸗Seeamt trat unter dem Vorsitz

es Heheimen Ober⸗Regierungs⸗Rathz Dr. von Möller am 23. d. M. zu einer Sitzung zusammen, um Über die Beschwerde des Reicks—= kom missars, Kapitän zur See a. D. Donner, zu verhandeln, welche derselhe gegen den Spruch des Königlich preußischen Seeamtes zu Stralsund vom 27. November v. J, Fetreffend den Seeunfall der Stralsunder Bark „‚Padang Packet“. Schiffer J. Schultz eingelegt hat. Als Beisitzer waren berufen die Herren Korbetten⸗ Taꝛitẽn Jung, Schiffs kapitãn Jaeger, Schiffsbaumeister Ludewig, Saiffskapitän Hag, Inspektor dez Norddeutfcken Lloyd Marer und Väarine⸗Inspektor Möller. Als Reichs kommissar fungirte der Ka— pitän, zur, See a. D. Donner. Aus dem Neferat äber die bis herigen Ermittelungen ist zu erwähnen: Die Bark adang Dacket“ verließ am 14. August v. J. mit einer Ladung Niabagonihol; die Rhede von Tonola in Mexiko nach Enaland bestimmt. Schiffer Schultz beabsic tigte unter Bermeidung der Untiefen der, Campeche⸗Bank mit dem Kurse r 6. O. in den Golf von Mexito einzusegeln. Ungünstige westliche Finde rerhinderten ihn jedoch an der Ausführung seines Planes . . 2 1 sI üuprun es lanes, u d. sah sich derselbe am 16. August, Mittags, daher gezwungen üdlich von der Obitpobank, zwischen dieser Bank und der Untief⸗ des. Triangle, über gie Campeche Bank hinüberzustenern. Der Wind, Telcher am 16. August, Abends, südlich geworden war, drehte allmählich auf SO. OS. und Ost und nahm an Heftigkeit zu, so daß an Mittag des 17. August ein Sturm' aus Osten wehte. Das Schiff lag unter kleinen Segeln mit dem Kurfe NMMO. per Kompaß bei, machte dabei cirea 145 Seefahrt und 4 bis 45 Strich Wötrift, so daß 6 NRW. W. über den Grun term, Das Mittagebesteck an diesem Tage ergab als Standort Ke Schiffes: 210 29 Nord Breite und Io z6' Weg. Die Breite . observirt, wird von dem Schiffer als ungenau bezeichnet, a der Horizont nicht klar genug gewesen fei, um eine gute Höhe zu meren. Die Angabe der Länge ist auch nur nach Koppelung er⸗ solgt. da zu einer Längenbeobachtung durch Chronometer in Folge der ungünsstigen Witterung sich keine Gelegenheit dargeboten hatte. 3 dothung Im Nittag des letztgenannten Tages ergab eine Zassertiefe von 29 Faden. Da diese Lothung nicht genau mit der fen i des Standortes übereinstimmte, so glaubte der Schiffer, daß das Schiff durch die, Strömung in Folge der herrschenden Rich 66 Stärke des Windes einige Seemeilen nach Westen ver⸗ Wenn nun auch der Schiffer den Standort des Schiffes nicht gerau bestimmen konnte, so hielt er ihn doch nicht für erheblich alsch und glaubte mit dem innegehaltenen Kurse ungefähr in der Mitte zwischen den 49 Seemeilen von einander entfernten Kais Näevo und Arenas hindurchusegeln. Bis 12 Uhr Rachts hatte er selbit die Wache, übergab sie jedoch alsdann, well er glaubte, daß jede Gefahr beseitigt fei, dem Steuermann Weidmann, welchem er befahl, guten Ausguck zu halten. Um 13 Ühr nach Mitternacht stieß das Sciff auß und saß fest, ohne daß vorher irgend leine Bran? dung oder Felsen bemerkt waren. Alle Verfuche, dasfelbe wieder flett zu machen, waren vergeblich. Als Strandungsort wurde am Mittag des 18. August durch Observafion das Cap Arenas ermit⸗ telt. Sciff und Ladung waran ersichtlich verloxen. In Folge des anhaltenden schlechten Wetters konnte der Schiffer

)

mit der Besatzung das Schiff erst am XA. August in dem großen

Boot verlasser und wurde nach einer Fahrt von 5 Tagen und 4 Nächten in Sisal an der Küste von Jucatan zum ersten Male gelandet. Da sich hier keine Gelegenheit zur Weiterbeförderung bot, wurde am nächsten Tage nach Progresso, wofesbst vor dem amerika⸗ nischen Konsul Verklarung abgelegt wurde, weiter gefahren.

Das Königlich preußische See⸗Amt zu Stralsund hat diesen Seeunfall untersucht und seinen Spruch dahin abgegeben:

Daß der See Unfall, von welchem die Bark Padang Packet? am 18. August 1878 auf der Compeche⸗Bank betroffen ist, und das in Folge desselben geschehene Sinken derselben durch Handlungen des Kapitäns Schultz und zwar dadurch herbeigefübrt ist, daß er unternommen hat, in der Nacht und bei vollständig dicker Luft ohne genaue Kenntniß der Stelle, an welcher er sich befand, zwischen dem Kap Nuevo und Arenas hindurchzusegeln; daß aber sein Ver—⸗ halten den Mangel solcher Eigenschaften, welche zur Ausübung seines Gewerhes erforderlich sind, nicht ergiebt und deshalb der Antrag des Reichskommissars, ihm die Befugniß zur Ausübung seines Gewerbes zu entziehen, abzulehnen. Das See Amt begründete seinen Spruch noch dahin, daß das Verhalten des Schifferz Schultz als ein in⸗ korrektes nicht anerlannt werden könnte; wenn er nicht genau gewußt hätte, wo das Schiff sich befand, so hätte er über den anderen! Bug geben müssen, und nicht bei Nacht versuchen dürfen, zwischen den ge⸗ fährlichen Untiefen zu passiren. Er habe ein Wagniß in Rechnung anf gutes Glück unternommen. Es sei dies zwar sehr zu mißbilligen, . ein Mangel an Fähigkeit oder Kenntnissen daraus richt herzu⸗

11.

Bei der mündlichen Verhandlung motivirte der Reichs kommissar zunächst die gegen diesen Spruch eingelegte Beschwerde, indem er ausführte: dem Schiffer Schultz sei zwar in Bezug auf die thatsäch⸗ lich erfolgte Stiandung der Bark auf dem Kap Arenas keine Schuld beizumessen, und müsse er zugeben, daß dieselbe in Folge einer Strö⸗ mung veranlaßt sei, welche der Schiffer weder vermuthen, noch vor— aus berechnen konnte. Seiner Ansicht aber nach sei die ganze Navi⸗ girung eine durchaus fehlerhafte gewesen, und wenn die Voraus— setzungen zugetroffen wären, welche Kapitän Schultz behauptet, seiner Jeit gemacht zu haben, so hätte das Schiff direkt auf dem Kap Nuevo stranden müssen. Der vom Schiffer gewählte Kurs hätte unmittelbar auf diefe Untiefe geführt. Es sei ferner in hohem Grade unzorsichtig sewesen, unter den obwaltenden Umständen die Paffage zwischen den Untiefen zu versuchen. Daß er dies gethan, beweise einen großen Mangel an Sorgfalt und Vorsicht.

Der Rechtsbeistand des Schiffers Schultz. Justiz⸗Rath Deyks, führte darauf aus, daß eine Fahrlässigkeit Seitens seines Klienten m vorliegenden Falle durchaus nicht vorläge, mithin auch kein Grund, ihm die Befugniß zur Ausübung seines Gewerbes zu ent—

ziehen.

M32 . 9ry* y . . 8 2

Die nun folgende Vernehmung des Schiffers Schultz, bei wel—⸗ cher er den Kurs des von ihm geführten Schiffes auf einer ihm vorgelegten Karte absetzen mußte, ergab keine weiteren neuen Momente zur Sache.

199 r 2a 61 . Nach kurzer Berathung des Ober Seeamtes publizirte der Vor⸗ sitzen e Geh. Ober Regierungs · Rath on Möller die Entscheidung Resselben, welche lautete; Das Ober · Seeamt hat entschieden, daß der Spruch des Sereamtes zu Strasfund vom 27. Jiopember 1378, soweit

9 sich um die Befunniß des Schiffers Schultz zur Ausübung seines Gewerbes handelt, zu bestätigen und die Kosten außer Ansatz zu lassen seien. Begründet wurde diese Entscheidung wie folgt: Das Seeamt hat dem Schiffer Schultz ein schuldbares Vergehen zur Last gelegt, welches darin bestehen soll, daß er es unternommen habe unter den obwaltenden Verhältnisten zwischen zwei gefährlichen Un- tiefen hindurchzusegeln. Wäre dieses Unternehmen in der That ein ; gewagtes Jgewesen, wie es das Seeamt angenommen hat, so wäre das Verschulden um so schwerer gewefen, daß die Belassung der Befugniß ur Ausübung des Gewerbes nicht zu rechtfertigen gewesen wäre. Die Beschwerden des Reichskommissars gegen den Spruch des Seeamtes sei daher von diesem Standpunkt aus durchaus begründet gewesen. Eine wiederholte Prüfung des Sachverhaltes habe sedoch das Ober—⸗ Seeamt zu der Ueberzeugung geführt, daß dem Schiffer Schultz ein derartiges Verschulden nicht zur Last gelegt werden kann. Die beiden lntiefen seien 0 Seemeilen von einander entfernt. Wenn auch das Mittags besteck am 17. August kein vollständig genaues gewefen so lag doch für den Schiffer Schultz kein Grund vor, es für so falsch zu halten, wie es sich spaäͤter thatsächlich erwiesen hat. Letzteres kann nur die Folge einer unbekannten und unberechenbaren Strömung ge⸗ wesen sein. Deshalb sei auch die von ihm besolgte Navigirung nicht in der Weise zu tadeln, wie es sowohl vom Seeamt, als auch vom Reichs ommissar geschehen. Der von ihm gewählte Kurs hätte das Schiff ungefährdet an den Untiefen vorbeiführen müssen, wenn eine Strömung nicht vorhanden gewesen wäre. Auch daraus sei dem Schiffer kein Vorwurf zu machen, daß das Mittagsbesteck ungenau gewes nn; es sei dies eine Folge der Witterung verhältnisse gewefen. ö Als der Schiffer Schultz um 12 Uhr Nachts dem Steuermann die Wache übergehen habe, habe er vollen Grund zu der Annahme gehabt, daß er sich noch ca. 23-24 Seemeilen von jeder der ÜnQ tiefen befände, es also bei der geringen Fahrt, welche das Schiff machte, noch (ine geraume Zeit bedürfen würde, bis es in eine ge⸗ fahrbringende Nähe derselben gelangen könne. Also auch hierin treffe ihn ein Vorwurf nicht.

ö. Die Ausführungen des Reichs kommissars bei der Begründung der Beschwerden, betreffend die fehlerhafte Navigirung, würden nur dann gegen den Schiffer Schultz schwer in das Gewicht fallen, wenn die Strandung auf dem Kap Nuero und nicht auf dem Kap Arenas stattgefun den hätte. Da dies aber nicht der Fall gewesen, auch die ider prucht losen Antworten, welche Schultz hei seiner mündlichen Vertehmung ahgegeben, sowie sein sicheres Absetzen des Kucses auf der Karte und das vorgelegte Loggbuch, welches nahezu musterg ültig . . 6 darböten. um auf einen Mang el an

antnissen oder Fähigkei z ießen, so sei, wie geschehen, ;

,,, Fahigkeiten zu schließen, so sei, wie geschehen, zu

Die Kosten seien außer Anfatz assen, zu Folge des 118

gesce fers r ffn, ,, 1 8 5 ö. . i g ber ⸗Seramt, wonach die baren Auslagen des Verfahrens außer Ansatz bleiben, wenn die Beschwerde vom Reichs tommissar eingelegt ist. .

Die Verhandlung vor dem Ober. Seeamt am 24. Januar hatte folgen⸗ den Fall zum Gegenstande, Der Schooner Margarethe“ von Leer, in den Jahren 1869 bis 1871 erbaut und zu 367,7 ebm Netto⸗ Raumgehalt vermessen, trat am 11. Oftober 1878 von Grangemouth in Schottland, wo er eine Ladung von 200 Tonnen Roheisen . einge⸗ nommen hatte, ie Fahrt nach Leer an. Die Besatzung bestand aus dem Schiffer Giese, dem Steuermann, drei Matrosen und dem Koch. k Aussage des Schiffers hat sich die „Margarethe“ bei der . zfahrt von Grangemouth in seetüchtigem Zastande befunden und ist mit Allem ausgerüstet gewesen. In dem bezeichneten Hafen hat das Schiff nicht mehr als 4 bis 5 Zoll Wasser in 13 Stunden gemacht. vie Eifen· ladung bestand aus furzen Enden Riegeln wesche ohne An⸗ wendung einer Garnirung rostförmig im Schiffe gelagert waren Am 12. Oktober bemerkte der Schiffer, daß das Schiff mehr 215 ge⸗ wöhnlich Wasser machte. Am Abend des 14. Oktober kam Terschel⸗ ling in Sicht. An diesem Tage trat stürmisches Wetter au? östlicher Richtung ein und in Folge dessen nahm das Wasser im Schiff immer mehr zu. Obgleich in der folgenden Nacht bis zur Erschöpfung der Nann cha ft gepumpt wurde, stieg das Wasser im Schiff auf 24 Ruß. Der Schiffer setzte deshalb, um sein und der übrigen Mannschaft Leben zu retten, am 15. Oktober das Schiff auf Terschelling auf den Strand Schiff und Ladung gingen verloren. ; j

Das Seeamt von Emden, von welchem dieser Seeunfall unter⸗ , ist, hat am 7. Dezember 1878 seinen Spruch dahin ab⸗

Daß der Verlust der Margarethe“ auf den auf der Reise von Grangem auth entstandenen Leck zurückzuführen, die Veranlassung dieses Lecks allerdings nicht genügend n n, indessen nichts er⸗ wiesen sei, was die Annahme eines den Führer des Schiffs treffen⸗ den Verschuldens zu rechtfertigen vermöchte. Insbesondere erscheine

Schiffer Giese die Befugniß zur ferneren Aus sei ö zu n , , n. 5 zur f usübung seines Gewerbes Der Reichs kommissar, Qber⸗Bürgermei ster Fürbringer zu Em hatte gegen diesen Spruch Beschwerde 8 1 und ehe . gestützt, daß das Schiff bei der Abfahrt von Grangemouth nicht see⸗ tüchtig gewesen, daß es überladen und daß die Ladung fehlerhaft ge⸗ staut gewesen sei. Ferner führte der Reichs kommissar aus, daß, als das Wasser im Schiff zunahm, der Schiffer von der Fortsetzung der Fahrt über. See bätte Abstand nehmen und einen Hafen an der britischen Küste aufsuchen müssen, daß er alles versäumt habe, den deck aufzusuchen, zu verstopfen oder durch Werfen eines Theils der Ladung weniger gefährlich zu machen. Endlich habe der Schiffer

. (

erachten; Grenada aufrecht erhalten werden. Der ersteren Stadt, die bereits ein Central⸗-Anlaufshafen für Dampfer ist, werden aus dem ver= mehrten Handelsverkehr, der ihr zufallen dürfte, große Vortheile erwachsen.

unterlassen, durch Nothsignale Hülfe herbeizurufen.

Nach Anhörung des Schifsfers Giese und seines Beistandes, des Navigationslehrers Döring aus Papenburg, beschloß das Ober⸗ Seeamt, ;

unter Abänderung der Entscheidung erster Instan Schi

w . 8 2 d 9 z dem Schiffer

966. 9 S5 n 1. n, des Schiffergewerbes zu ent-

Eben, die Befugniß zur Ausübung des Steuermannsgewerbes i

6. ö. 6. 5 g gewerbes ihm

Das Ober⸗Seeamt fand ein diese Entscheidung begrũ

ĩ. mt fa ; ndendes Verschulden des Schiffers in folgenden Punkten: ; 1) das Schiff sei überladen gewefen? Wenn die durch die Ver= messung bedingte Grenze der Maximalbeladungsfähigkeit auch nicht unter allen Umständen maßgebend sein könne, so hätte sie doch bei einer Beladung von der Art einer Roheisenladung nicht so erheblich, wie werden dürfen;

) der Schiffer habe es versäumt zu versuchen, durch Noth— 2 66. . t ö

Ar6) der Entschuß, das Schiff auf den Strand zu setzen, sei ver— frũht gewesen. Der Schiffer habe zunächst den durch die Windrich⸗ tung begünstigten Versuch machen müffen, einen Hafen an der nieder⸗ J Küste zu erreichen;

4) das Schiffsjournal sei nicht mit der gehörigen Sor falt ge⸗ führt und die Glaubwürdigkeit durch nachträglich. ** ö rt und die bwü trägliche Aendern beeinträchtigt. 9 g F

ö Im Saale des Englischen Hauses hielt gestern Abend unter dem Vorsitz des Chefs der Admiralität, Staats-Ministers v. Stosch, das Central: Comité der National⸗-Invaliden⸗Stiftung eine dier jãbrige Generalversammlung ab. Der Geschäftsbericht, von dem örlitzenden vorgetragen, erwähnt zunächst des Rücktritts des erftem stell vertretenden Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, des Generals der Infanterie v. Prittwitz und Gaff ron, wegen uneh nen. den Alters und Kränklichkeit, dessen Verdienste um die Stiftung von Be⸗ ginn an Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz durch die Ernennung zum Ehrenmitgliede des Ausschusses ehrend anerkannte. Ferner ist der bis= heriße zweite Stell rertreter. Stadtrath Nieyer Mägnus, zum ersten Stellsertzeter des Vorsitzenden ernannt und der für den verstorbenen Seneral · ieutenant v. Troschke vom Protektor in das Central Cemitẽ berufene Major v. Bredau in den Ausschuß neu gewählt. Die sämmtlichen übrigen Mitglieder des Ausschusses sind aufs Neue bestätigt. Den Geschästẽgang anlangend, erwähnt der Bericht der großen Zahl der Unterstützungẽgesuche, die jetzt rst an die Stiftung herantreten und die selbst bei der weit⸗ gehendsten Auslegung des Zweckes der Stiftung nicht immer berück— sichtigt werden können, weil der Zusammenhang der Hülfsbedürftig⸗ keit mit dem Kriege von 1866 nicht nachzuweisen ist. Aus gleichem Grunde mußten die Anträge zu Gunsten der Hinterbliebenen von Invaliden aus Ehen, die erst nach dem Feldzug von 1866 geschlossen srurden, grundsätzlich unberücksichtigt bleiben. An laufenden Bei⸗ trägen, einmaligen Beiträgen und Geschenken, von den Zweig⸗ bereinen, ferner an Legaten, Zinsen und diverfen Finnähmen sind der Stiftung im abgelaufenen Jahre 139 O0 2,08 A6 zugegangen. An fortlaufenden und einmaligen Unterstützungen wurden an' 32 Offiziere und Oherheamie, 510 Mannschaften vom Feldwebel abwärts, an. 127 Hinterbliebene von Offizieren und Oberbeamten und an 35 Hinterbliebene von Mannschaften vom Feldwebel abwärts zu— sammen 202 736,59 ις gezahlt. Die Gesammt⸗Einnahmen der Stif⸗ tung seit der Begründung derselben bis zum 3. August v. J. stellen sich guf 4 632 622.46 , die Ausgaben auf 2439 2537, . Ic, so daß ein Bestand von 2193 374,51 ½ verbleibt.

Ja (W. T. B.) Die Verhand⸗ lungen vor dem hiesigen Seeamte über die Kollifion er r Pommerania“ mit der englischen Bark Mosl Eilian“ wurden heute beendet, Kapitän Pritchard hatte bor dem deutschen General⸗Konsulate in London die Erklärung abgegeben, daß er sein Schiff nicht verlassen und deshalb nicht alz Zeuge in Ham? burg erscheinen könne. Die Verhandlungen brachten inn Uebrigen nichts wesentlich Neues. Schließlich beantragte der Reichs kommissar, das Seramt möge erklären, der Kapitän und die Offiziere der, Pom⸗ merania“ seien an dem Zufammenstoße schuldlos; daneben solle aber ausgesprochen werden, daß das Offenhalten leerer Kohlenbehälter ohne zwingende Nothwendigkeit in Zukunft zu vermeiden sei. Die Publi⸗ kation des Erlenntnisses wurde vertagt.

Hamburg, 28. Januar.

Die „Allg. Corr.“ meldet: Dem Dampfer „Coburg“ ist es nach mehreren vergeblichen Verfuchen endlich gelungen, sich von der See den Fluß San Juan hinauf einen Weg nach dem Nicaragug⸗ See zu bahnen. Es kann nicht ausbleiben, daß dieser Erfolg die wichtigsten Resultate sür die Ausdehnung des Han—⸗ dels in diesem Theile Gentral-⸗Amerikas haben und den Plänen für die Anlegung eines interozeanischen Kanals auf dieser Route einen neuen Impuls gehen, wird. Die Länge des Flusses San Juan von seiner Mündung bis zum See beträgt 63 Meilen. Der See selber ist ungefähr 55 Meilen lang, so daß nur noch 64 Meilen der Rest der Entfer⸗ nung über den Isthmus zur Durchstechung verbleiben. Die Kosten des Unternehmens sind auf 100 Millionen Dollars veranschlagt worden. In Folge des gelungenen Versuches des Coburg‘ kann man die Dampferverbindung zwischen Grenada, der de la Biergebai San George, Fort San Carlos und anderen Städten für eröffne eine direkte Verbindung wird zwischen Greytown und

St. Petersburg, 29. Januar. (W. T. B.) Laut offizieller

Meldung sind seit dem 26. d. M. in dem Gouvernement A st rachan keine an der Epidemie Erkrankte vorhanden. schlägigen Maßregeln konzentriren sich gegenwärtig auf die Desin⸗ fection und auf andere sanitätspolizeiliche Vorkehrungen.

Alle ein⸗

Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin be⸗

suchten am Dienstag die französische Theakervorflellung im Konzert— faale des Kön glichen Schunshlel hanfes stellung onzer

Das Germania -⸗Thegter wird morgen unter Leitung des

Hrn, Fred. H. Smith Schrader mit einem Prolog und einem alle= gorischen Festspiel bei sestlicher elektrischer Beleuchtung des Hauses wieder eröffnet werden.

.

auch das Auf⸗Strand⸗Seßen der ⸗Margarethe* bei Lage der Sache gerechtfertigt, und sei daher der Antrag' des Reiche kot ffn, dem

Berlin:

Redacteur: J. V.: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsne z

Zwei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

zum Dentschen Reich

Beilage

Berlin, Mittwoch, den 29. Januar

o⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1879.

M 25.

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Gese Modellen, vom 11. Januar 1876, und die im Patentgesetz, vom 25. Mai 18?

Gentral⸗Handels⸗RNegister für das Dentf

vorgeschriebenen Bekanntmach

es über den Markenschutz, vom 30. November 1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern und ungen veröffentlicht werden, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

che Reich. (Nr. 24)

Das Central -Handels, Register für daz Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Das Abonnement beträgt 1 M 50 3 für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 .

Ins rtion preis lür den Raum einer Druckzeile 30 3.

e e n, , . 83

Nach der von der Deputation für Handel und Schiffahrt zu Hamburg zusammengestellten Ueber⸗ sicht über den Schiffs verkehr an den Quaian⸗ tagen in Hamburg im Jahre 1878 kamen

dort an: . Schiffe cbm Reg. Tons.

18778 1850 3263 182 1151 903 1977 1818 3147 997 1111243 1876 1532 2477 633 874604 1875 1426 2372714 837 568 1874 1364 2289 848 808316

Von diesen Schiffen erhielten Ladung:

Schiffe cbm Reg. Tons.

1878 1706 3017817 1075879 1877 1677 2947 328 1010407 1876 1458 2364 705 834741 1875 1417 2361 742 833 695 1874 1362 2285 748 806 880

Die meisten Schiffe im Jahre 18578 kamen aus London (435 774 839 cbm 273 518 Reg. Tons), Hull (215 578 489 cbm 133 607 Reg. Tons), Grimßby (129 202 391 cbm 71444 Reg. Tons), aus transatlantischen Häfen (11353 584 625 cbm 206373 Reg. Tons), Amsterdam (108 70 334 ebm 24 828 Reg. Tong), Leith (105 191 004 ebm 67424 Reg. Tons), Hartlepool (107 = 157 C73 ebm 55 658 Reg. Tons).

Von den Schiffen, welche die Quais benutzten, waren deutsche 129 (210 366 ehm 74259 Reg. Tons) am Sandthor⸗Quai, 129 (207013 chm 73 076 Reg. Tons) am Kaiser⸗Quai, 57 (337 235 ebm 119045 Reg. Tons) am Dalmann⸗Quai und 58 (229 01 cbm 80 844 Reg. Tons) am Hüb⸗ meer⸗Quai. Die Zahl der englischen Schiffe an diesen 4 Quais betrug 339 bezw. 556, 128 und 32.

Nr. 3 des Handels-⸗Archivs giebt eine ein⸗ gehende Uebersicht über die Handel sverhält nisse Frankreichs mit seinen Kolonien und mit dem Auslande im Jahre 1877, aus welcher folgende Punkte hervorgehoben zu werden verdienen: ;

Der Generalhandel Frankreichs (Ein⸗ und Ausfuhr zusammen) ergicht die Summe von 8941 Millionen Franken, somit eine Verminderung um 516 Mill ionen Fraaken gegenüber dem Vorjahre. Davon fallen 4570 Mill. Fr. auf die Einfuhr und 4371 Mill. Fr. auf die Ausfuhr. . .

Der Spezialhandel Frankreichs (Ein⸗ und Ausfuhr zusammen) ergiebt die Summe von A06 Mill. Fr., somit eine Verminderung von 458 Mill. Fr. gegenüber dem Vorjahre. Davon fallen 3670 Mill. Fr. auf die Einfuhr und 34386 Mill. Fr. auf die Ausfuhr. .

Das Deutsche Reich rangirt bei dem Han⸗ delsverkehr Frankreichs mit dem Auslande sowohl im General wie im Spezialhandel und sowohl der Ausfuhr wie der Einfuhr nach in dritter Reihe, indem nur England und Belgien einen lebhafteren Handelsverkehr mit Frankreich aufzuweisen haben. (NB. Hierbei muß man freilich die Größe Deutsch⸗ lands in Betracht ziehen, da dem Werthe der Han⸗ delsobjekte nach Italien und die Schweiz noch vor Deutschland rangiren.) Es betrug die Einfuhr aus Deutschland im Generalhandel dem Werth nach 460 Mill. Fr. (20 Mill. Fr. weniger als 18765), im Speziglhandel dem Werthe nach 373 Mill. Fr. (16 Mill. Fr. weniger als 1876.

Die Ausfuhr aus Frankreich nach Deutschland im Generalhandel betrug dem Werth nach 432 Mill. Fr. (40 Mill. Fr. weniger als 1876), im Spezialhandel 395 Mill. Fr. (36 Mill. Fr. weniger als 1876). .

Unter den Haupt-Importartikeln aus . nach Frankreich sind hervorzu⸗

eben:

1) Vieh: Generalhandel 734 627 Stück 40 502 798 Fr., Spezialhandel 734 627 Stück 405092795 Fr. 2 Gewebe, Posamentier⸗ und Bandwaaren aus Baumwolle: Generalhandel 35 993 708 Fr., Spezialhandel 3 836281 Fr.

3) Gemeine Hölzer: Generalhandel 34 063 127 Fr., Sxezialhandel 35 586 398 Fr. 4) Gewebe, Posa⸗ mentier⸗ und Bandwaaren aus Wolle: General⸗ handel 28 473 794 Fr., Spezialhandel 1 282 260 Fr. 5) Steinkohlen und Koke: Generalhandel 10 280 054 metr. Ctr. 22 403 5094 Fr., Spezialhandel 10 247 364 metr. Ctr. 22 334 g57 Fr. 6) Garn aller Art: Generalhandel 8074 657 Kilogr. 19 752214 Fr., Spezialhandel 7923 904 Kilogr. 19095 663 Fr. 7) Getreide: Generalhandel 659 771 metr. CEtr. 16374 329 Fr., Spezial⸗ handel 475412 Ctr. 10793 415 Fr. 8) Rohe Häute, frische und trockene: , , 2 648519 Kilogr. 14 952 808 Fr., Spezialhandel 5 hö55 280 Kilogr. 14730 2357 Fr. 9) Gold⸗ waaren und Bijouterien: Generalhandel 5 E35 666

ramm 13946 370 r., Spezialhandel 401 844 Gramm 199658 Fr. 10) Maschinen und mechanische Vorrichtungen: Generalhandel

11104595 Kilogr. 13 350 835 Fr., Spezial

n 10410 287 Kilogr. 12 698 77 Fr. 11)

Bewebe, Posamentier⸗ und Bandwaaren aus Seide:

Generalhandel 140 862 Kilogr. 12 035 489 Fr.,

Spezialhandel S5 456 Kilegr. 6518 163 Fr.

2) Bier: Generglhandel 28 282 72 Liter 11 878764 Fr., Spezialhandel 27 972 311 Liter = 11745 376 Fr.

Durch den Gesammtimport aus Deutschland bezog Frankreich in 1877: 477231 233 Fr. an Zoll—⸗ gebühren. ;

Unter den Haupt⸗Exportartikeln aus Frankreich nach Deutschland fungiren: 1 Wein

23 547 174 Fr., Spezial⸗ handel 1927912 metr. Ctr. 23 146 426 Fr. 6) Gewebe, Posamentier⸗ und Bandwaaren aus Seide Generalhandel 246 512 kg 23 076 104 Fr., Spezialhandel 245 787 Rg 23 012239 Fr. 7) Kurzwaaren u. Knöpfe Generalhandel 2 275516 kg 21 057 936 Fr., Spezialhandel 2271 656 kg 21 029 858 Fr. 8) Werkzeuge aus Metall und an⸗ dere Metallwaaren Generalhandel 16702332 Eg 14234 803 Fr., Spezial handel 5 953 216 kg 8 674 208 Fr. 9) Seide u. Flockseide Generalhandel 423 177 kg 11263 830 Fr., Spezialbandel 392 982 kg 10707 483 Fr. Jo) Wolle u. Woll⸗ abfälle Generalhandel 3 556 502 kg 9973 572 Fr., Spezialhandel 3 447438 kg 9717377 Fr. 11) Gold u. Silberwaaren u. Bijouterien General⸗ handel 4159 353 g 9435492 Fr., Spezialhandel 4030325 g 9097235 Fr. 12) Vieh General⸗ handel 58 836 Stück 9343 838 Fr., Spezial⸗ handel 58 835 Stück 9 343 838 Fr. In Betreff des Schiffsverkehrs Frankreichs mit dem Auslande in 1877 nimmt Deutschland die 6. Stelle ein. Die Schiffe, welche zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich den Verkehr be⸗ werkstelligten, repräsentiren zusammen 611 350 Ton- nengehalt gegen 597 797 t im Vorjahre. ; Ueber die Handelsbewegung in Bolivia in 1877 bringt die Nr. 3 des Handels⸗Archivs einen Handelsbericht aus Cochabamba, dem zu entnehmen ist, daß das Jahr 1877 für den Handel in Bolivia kein günstiges war, obgleich es den An- schein hatte, als werde es bessere Resultate erzielen als die Vorjahre, Als Hauptgrund zu diesem Mißerfolge ist das vollständige Ausbleiben des Regens während der Regenperiode und die in Folge davon entstandene Mißer ate zu betrachten. Auch die Geldverhältnisse in Bolivia brachten einige Verwickelungen mit sich, was haupt⸗ sächlich einigen, die Herabsetzung des im Umlauf befindlichen Geldes bestimmenden, Regierungsverord⸗ nungen zuzuschreiben war. In zweiter Reihe trugen zu den schlechten Handelsergebnissen Bolivias in 1877 mangelhafte Zollverträge mit den Nachbar⸗ ländern, besonders mit Peru bei. Ueber die Einfuhr in Bolivia existiren gar keine sicheren statistischen Angaben, und ergiebt sich nur aus einer Berechnung eines Statistikers in Tacna, daß der Werth der Einfuhr im Hafen von Arica aus Großbritannien 3 10 900 Bolivianos, aus Frankreich 1 900 000 und aus Deutschland 1600000 Bolivianos betrug. Ueber die Ausfuhr aus Bolivig existiren nur die Angaben der Zollbehörden in Arica, von demselben Statistiker zufammengestellt, und ergiebt dieselbe danach an Gesammtwerth: 4 369 234 Bolivianos 66 Centimos. In demselben Heft des Preußischen Handels Archivs giebt auch ein statistischer Bericht aus Ostende Aufschluß über die Handels- und SchiffahrtsCbewegung in Belgien während des Jahres 1877.

Unter den nach Belgien exportirenden Ländern nehmen England und Deutschland die Hauptstellun“ en ein. Der Gesammtwerth der Einfuhr in 1877 etrug 19 812 814 S gegen 11 908 917 M in 1876. Von dieser Summe fällt auf England allein gegen 8 768 565, auf Deutschland 1 064 562, was für letz. teres Land einen Ausfall von 485 938 16 gegen 1876 ergiebt. Die übrigen Länder treten, was den Im⸗ port nach Belgien anbelangt, . in unter⸗ geordnete Beziehung. Bezüglich der aus Deutschland importirten Handelsartikel sind folgende Zahlen zu

bemerken: 1) Butter. 25 674 6 992 220

6 3) Bier in Fässern . 4380 4) Wein in Fäͤssern.. 20916 5) Wein in Flaschen.. 5304 J d . 8) Kurzwaaren. . 4674 9) Eier (152 500 Stück). 7743 10) Silberwaaren. . 11) Goldwaaren. JJ J , Der Holzhandel in 1877 war im Allgemeinen ziemlich schlecht. Trotzdem mehr und mehr das im Inlande bezogene, billigere Holz verwendet wird, ist der Bezug aus dem Auslande, in erster Reihe aus Deutschland immer noch beträchtlich. ; . Werth der verschiedenen Holzimportationen etrug:

Von Deutschland

i Al O99! 220 gegen 1 461 252 in 1876 Frankreich. . 4896 . Fan,,

Schweden und Norwegen 3666183 272739 Rußland 90 4169 13740990

Zusammen: N T gcqcn TN T Vds n d.

Die deutschen Schiffe importirten größtentheils Schienenhölzer (für Eisenbahnen) und eichene Balken. Der Werth ersterer ist nicht zu ermitteln, da sie für Rechnung der belgischen Regierung ange⸗ kauft werden und die Preise nicht ins Publikum

Der Transitverkehr von England nach Deutsch⸗ land über Ostende nimmt wegen der starken Kon—= kurrenz alljährlich ab. Während derselbe im Jahre 1871 noch den Werth von 25 828 361 46 repräsen⸗ tirte beträgt er im Jahre 1877 nur noch 2042517 M Das Gleiche läßt sich auch von dem Transitverkehr in entgegengesetzter Richtung behaupten.

Der Schiffahrtsverkehr in Ostende hat sich gegen das Vorjahr um Geringes gehoben. Es liefen im Ganzen 679 Schiffe mit einem Gehalt von 228 361 t in Ostende ein, woron 22 Schiffe mit 4548 Tonnengehalt auf Deutschland fallen (gegen 15 im Vorjahre).

Das in Carl Heymanns Verlag in Berlin W. erscheinende, vom Kaiserlichen Patentamt heraus—⸗ gegebene amtliche Pln2 tent blatt hat mit Januar die⸗ ses Jahres eine Neuerung in seinem redaktionellen Theile erfahren, die alle fechnischen und gewerblichen Kreise interessiren muß. Das Patentblatt bringt nämlich wöchentlich eine alphabetische Uebersicht der in dieser Zeit in allen technischen Zeitschriften ent— . einigermaßen wichtigen Aufsätze und jon— tigen selbständigen Mittheilungen. Bei der Un— möglichfeit, auch nur einen Theil aller technischen Zeitschristen zu verfolgen, und bei dem Umstande, daß gerade in der Journal ⸗L'teratur ein wichtiger Schatz wissenschaftlicher und praktischer Forschung enthalten ist, wird diese Einrichtung unzweifelhaft nutzbringend wirken.

Handels⸗Negister.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich Sachsen, dem Königreich Württemberg und dem Großherzogthum Hessen werden Dienstags, bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrik Leipzig, resp. Stuttgart und Darmstadt veröffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letzteren monatlich.

Agehem. Die Handelsgesellschaft unter der Firma Menerhoff C Jos. Salomon, mit dem Sitze in Aachen, ist am 1. di, se Monats aufge⸗ löst worden; das Geschäft ist mit Aktiven, Passiven und mit der Firma auf den einen der beiden bis⸗ herigen Gesellschafter, den zu Aachen wohnenden Kaufmann Jos xh Salomon übergegangen, welcher den in Aachen wohnenden Kaufmann Hugo Saso— mon als unbeschränkten Gesellschafter in dasselbe aufgenommen hat. Gedachte Firma wurde daher heute unter Nr. 1433 des Gesellschaftsregisters gelöscht. Ferner wurde unter Nr. 911 des Prokurenregisters die Prokura gelöscht, welche dem obengenannten Kaufmanne Hugo Salomon für vorgedachte Handels⸗ gesellschaft ertheilt war. Sodann wurde unter Nr. 1478 des Gesellschafts⸗ registers eingetragen die Handelsgesellschaft unter der Firma Meyerhoff K Jos. Salomon, mit dem Sitze in Aachen, welche am 1. Januar 1879 be- gonnen hat, und von jedem ihrer beiden Theilhaber, den vorgenannten Kaufleuten Joseph Salomon und Hugo Salomon, vertreten werden kann. Aachen, den 25. Januar 1879.

Königliches Handelsgerichts⸗ Sekretariat.

Aachem. Die Handelsgesellschaft unter der Firma Menerhoff & Salomon, mit dem Sitze in Aachen, ist am J. d. M. aufgelöst worden; das Geschäft ist mit Aktiven, Passiven und mit der Firma auf den einen der beiden bisherigen Gesellschafter, den zu Aachen wohnenden Kaufmann Joseph Salomon, übergegangen, welcher den in Aachen wohnenden Kaufmann Hugo Salomon als unbeschränkten Ge⸗ sellschafter in dasselbe aufgenommen hat. . Gedachte Firma wurde daher heute unter Nr. 1432 des Gesellschaftsregisters gelöscht. Ferner wurde unter Nr. 912 des Prokurenregisters die Prokura gelöscht, welche dem obengenannten Kaufmann Hugo Salomon sür vorgedachte Handels- gesellschaft ertheilt war. Sodann wurde unter Nr. 1477 des Gesellschafts⸗ registers eingetragen die Handelsgesellschaft unter der Firma: Meherhoff C Salomon, mit dem Sitze in Aachen, welche am 1. Januar 1879 begonnen hat und von jedem ihrer beiden Theihaber, den vor⸗ genannten Kaufleuten Joseph Salomon und Hugo Salomon, vertreten werden kann. Aachen, den 25. Januar 1879. Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.

AH Hcdem. In das hiesige Genossenschaftsregister ist unter Ilfde. Nr. 1 eingetragen: Firma der Genossenschaft: Mol terei Genossenschaft zu Eilte, eingetragene Genossenschaft. Sitz der n n . i

e. Rechtsverhältnisse der Genossenschaft:

Nr. 1 Blatt 1—3. Gegenstand des Unternehmens ist:

lichen Milchpächter. die Instandsetzung dieser Räume.

Lokalitäten anzuleihenden Kapitallen.

Der Gesellschaftsvertrag datirt vom 5. Dezember 1878 und befindet sich im Original im Beilageband

Die Verpachtung des Milchertrages von den Kühen der Genossenschafter an einen gemeinschaft⸗

Die miethweise Erwerbung der dem Milchpächter zu liefernden Wohn⸗ und Wirthschaftsräume und

Die Anschaffung, Verzinsung und Amortisation der zur baulichen Instandsetzung der gemietheten

zu Eilte; derselbe wird in Behinderungsfällen durch den Rechnungsführer, Vollmeier August Rodewald zu Eilte vertreten. Die Zeichnungen für die Genossenschaft erfolgen in der Weise, daß der Vorsteher resp. Vertreter zu der Firma seine Namensunterschrift hinzufügt. Eingetragen zufolge Verfügung vom 18. Januar 1879 am 26. Januar 1879.

Beilageband 1, Blatt 9.

O. Meyer, Aktuar. Ahlden, den 24. Januar 1879. Königliches Amtsgericht. Roscher.

A tern hrark. Bekanntmachung.

Auf dem Fol. 22 Rabr. J. im Handelsregister des unterzeichneten Gerichtsamtz Bd. II. (Meuselwitz) ist lt. Beschlusses vom heutigen Tag die Verlegung des Sitzes der Menselwitzer Braunkohlen Abbau⸗ Gesellschaft Glück auf von Meunselwitz nach Kriebitzsch und demgemäße Abänderung des 5. 1 der Statuten verlautbart worden.

Altenburg, den 27. Januar 1879.

Herzogl. Sächs. Gerichtsamt. I. Schusster.

Alton. Bekanntmachung. Der Kaufmann Otto Peter Wilhelm Kresse zu Altona hat für sein zu Altong unter der Firma: J. S. Burchard Nachf. bestehendes und unter Nr. 1451 des HFirmenregisters eingetragenes Geschäft den Kaufmann Ernst Nicolaus Nissen zu St. Pauli zum Prokuristen bestellt. Dies ist heute in unser Prokurenregister unter Nr. 281 eingetragen worden. Altona, den 22. Januar 1879.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Atomm. Belanntmachung.

In unser Firmenregister ist heute eingetragen

worden:

I) sub Nr. 1466 bei der daselbst registrirten Firma Roden & Ostermann zu Altona mit Zweigniederlassung zu Ottensen:

„Die Firma ist erloschen.“

2) sab Nr. 1494:

Die Firma H. F. D. Roden zu Altona, mit Zweigniederlassung zu Ottensen und als deren Inhaber der Kaufmann Hans Friedrich Daniel Roden zu Altona.

Altona, den 22. Januar 1879.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Anelar. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist unter Nr. 256 als Firmeninhaber: „»der Kaufmann Adolph Joachim Martin Lettow zu Anelam“, als Ort der Niederlassung: Anclam “*, als Bezeichnung der Firma: „A. Lettow“ zufolge Verfügung vom 24. Januar 1879 am 25. desselben Monats eingetragen. Anelam, den 25. Januar 1879. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Araolgem. Bekanntmachung.

Die in unserm Gesellschaftsregister zufolge Ver- fügung vom J. Dezember 1877 sub Nr. 16 einge⸗ tragene offene Handelsgesellschaft mit der Firma:

; „Baginsty et Heine! und der Stadt N. Wildungen als Sitz der Ge⸗ sellschaft, deren Gesellschafter:

I) der Kaufmann Bruno Bagingky aus Op⸗

peln in Schlesien z. 5 in N. Wildungen

un 2) der Schneidermeister Philipp Heine in N. Wildungen .

waren, ist durch gerichtlich erklärte Vereinbarung der Gesellschaft vom 17. Dezember 1878 in Ueber⸗ . mit den Gesellschaftsgläubigern auf⸗ gelöst. . Als Liquidator ist der Rechtsanwalt Rörig zu N. Wildungen von dem Fürstlichen Amtsgericht da⸗ selbst bestellt worden.

Arolsen, den 11. Januar 1879.

Fürstl. Waldeck. Kreisgericht. Stei neck.

HKarmem. Auf Anmeldung ist heute unter Nr. 132 des hiesigen Handels⸗ (alten Gesellschafts⸗) Registers, woselbst die Handelsgesellschaft sub Firma: „Ludwig Rocholl C Cie.“ in Radevorm⸗ wald und als deren Theilhaber die daselbst wohnenden Kaufleute Friedrich Bernhard Rocholl und Otto Rocholl eingetragen sich befinden, Folgendes ver⸗ merkt worden:

Am. 1. Januar 1879 ist die Handelsgesellschaft sub Firma: „Ludwig Rocholl Cie. in Rade vormwald in Folge freundschaftlicher Uebereinkunft aufgelöst worden und das Geschäft mit Aktiven und Passiven und mit dem Rechte der Beibehaltung der 56 auf den bisherigen Gesellschafter Otto

ocholl übergegangen, welcher dasselbe für alleinige Rechnung unter unveränderter Firma in Radevorm⸗= wald weiterführt.

Demnach ist unter Nr. 1895 des hiesigen Han⸗ dels (Firmen) Registers eingetragen worden die Firma: „Ludwig . & Cie.“ in Radevorm⸗ wald und als deren Inhaber der genannte Otto

Rocholl.

kommen. Die Ausfuhr aus Belgien beschränkt sich

Generalhandel 40 456 7001!᷑ 25171 933 Fr. Spezialhandel 39 197 8211 2664 635 Fr. Y)

zum größten Theil auf England.

Vorsteher ist der Halbmeier Friedrich Lühmann

Ferner ist unter Nr. 651 des hiesigen Handels⸗