1879 / 40 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Feb 1879 18:00:01 GMT) scan diff

St. Petershurg, 13. Februar. (W. T. B.)

Eroduktenmarkt. Talg loco 62.50. Weiren l0o)s 13,50 Roggen loco 7.50. Hafer loco 460. Hanf loco Leingaat (9 Pud) loes 1500. Wetter: 8 Grad Kälte.

Xen -Lorks, 15. Februar. XV., LJ. E.)

Rat- ea bericht. auragelle in Hen-Tork 83, de. in Ne- Orleans 9], Petroleum in HerV-Tork 94, do. in Ehiiadelrbia 9 rehes Fetreleumn SI, do. Pipe line Certidcats D. 93 C. Henl 3 B 75 C. Father Winte-weizen 1 D. 10 C. Mais (old mized) 7 C Zuaker (Fair reflniug Nuaccvades) 63. Eaffes (Ei-) 143. Sehrnal,

89 RFüenr) 78. do. Fairbanks 77 . treidefraeht 5.

Speck (jöhort elesr) 55 C

Kerlim, 13. Februar. (Wochenber cht über Eisen, Kohlen und Metalle, von M. Loswenberg, vereidetem Makler und Tazator beim Königlichen Stadtgericht) Auf dem Metallmarkt hat sich in der beendeten Woche nichts verändert. Die Umsätze bleiben noch immer mässig, wenngleich anscheinend einzelne Industrien etwas besser besebäftigt sind. Rsheissn: gower Markts ist ruhig und die Preise unverändert; in letzter Woche

vurden 509 Tons Roheisen mehr verschifft, als in der entsprechen-

den Periode vorigen Jahres. Warrants 42/6 pro Tons, Middlesbro- Eisen still. Hier gelten ab Lager gute und beste Marken schottisches REoheisen 3.30 à 3,55 und englisches 2,50 à 2.65 pro 50 kg. Eisenbabnsehienen zum Verwalzen ganzen Längen 3 40 à 3,50). RNalzeisen 7, 25 à 7,50 und Bleche 1000 a 12, 00 pro 50 Eg. Tupfer ruhig, gte und bessere Sorten engl. und austral. 63.00 à 67,00 und Mansfelder 66, 00 a 66,50 pro

Die Tendenz des Glas-

2, 90 à 3,00, za Bauten in

ruhig, Harzer, Sächsisches und Tarnovitzer 13,90 à 1420 pro 50 Eg. Kohlen und Koks unverändert, englische Schmiedekobien nach Qnalität bis 5, 00 pro 40 hl, Schlesischer and Westfälischer Sehraelekobs O90 à 1,15 pro 50 Eg frei hier.

Kerlin, 13. Februar. Die Marktpreise des Eartoffel- Spiritus per 10,00 oo nach LTralles (100 Liter à 100 ½), frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze

am J. Februar 1879 4M 51,5 ö ö ö 8 516 51,6 51,7 - 51,5 1 ĩ 515 . Die Aeltesten der Kaufmannsehaft von Berlin.

Beriehtigung. In dem in Nr. 2. vom 3. Januar d. J. ver- oͤffantlichten Spiritus - Wochenberieht ist die Notiz für den 28. Dezember 1878 richtig zu stellen: 51.2 - 51 - 51,2

*

ohne Fass.

1 . * . * E

FEramk furt a. M., 13. Februar. (Getreide- uud Produkte- Bericht von Joseph Strauss.) Im Ge-chäftsgange der letzten 8 Tage ist keine Veränderung gegen frühere Wochen zu konstatiren; die Tendenz bleibt reservirt. Der dieswöchentl che Verlauf der Witterung kann nicht als günstig bezeichnet werden; durch starke Regengüsse wurde dem Felde zu viel Nässe zugefäbrt; die Befürch- tung ist nicht ganz ungerechtfertigt, dass die Aussaat, namentlich

die Rapspflanze, durch eintretende Kälte gefährdet werden ann.

Im Lebrigen zeigt der hiesige Plata eher Neigung zur Besserung

18 19 Æ, wirklich feine Waare viel über Notia. Roggen ver- kehrt in etwas günstigerer Stimmung, welehe durch einige Export- frage hervorgerufen wurde. Tendenz fest. Eigner s- hr zurück- haltend. La. Roggen 15 6, andere Sorten 13H. - 144 M6 HnaScaer ging wenig um, jedoch war der Artikel fest gestimmt uud der Ab- zug nach Auswärts betriedigend. Hülsenfrüchte ruhig. Mehl mässig, doch anhaltender Bedarfsabug. Fattersfoffe fester. Raps und Rübl ruhig. Mehl Nr. 1 36 M, Nr. 2 34 6, Nr. 3 30 , Nr. 4 26 M, Nr. 5 20 M Roggenmehl, 0/1 Serliner Marke) 21 Æ, do. J. (Berliner Marke) 18 M Weizen, effektir hies. ab Bahnhof hier 19 M, ab unserer Umgegend 18. - 184 6, do. fremder, je nach Gual. 18-19 40 Roggen, je nach qual. 13- l5 M6 Gerste, je nach gual. 1 - 74 M Hafer, je nach qual. 123 - 1 ½9..—— Kohlsamen, je nach Qual. 7-283 M Erbsen, je nach Qual. 189- 2 ½ Wieken, je nach Qual. I5—- 1 S Linsen, je nach Qual. 1I— 73 Æ Bohnen, weisse, je nach Qual. 9 6 Roggenkleie 19 M Weiaenkleièe. 26 und feine 71 - 5 M Rübsöl, detail 68 M Stimmung ruhig.

Genmeralversammhnnmęgenm.

28. Februar. Aotlen- desellsohaft für Wagenban vorm. Jos. Neuss. Ord. Gen. Vers. zu Berlin.

8. Naãrz. Eölnische Hagel Versloherungs-Gdesellsohaft.

Gen.-Vers. za Köln. Säohslsohe Bank zu Dresden.

Crd.

Ord. Gen. Vers. zu

50 Tg. Linn unverändert, Banca 64,50 à 65.00 Lammzinr 63,50 a

64.00 pr. 50 Eg. Zink ohne Umsatz, gute und beste Marken schlesischer Hättenzink 1675 a 17.30 pro so kg. Blei

und prima engl. der Tendenz.

Es bleibt zu hoffen, dass unser Ma kt in dieser Rick tung von den auswärtigen Plätzen unterstützt wird. Weizen ab Umgegend 18. A, trei hier 19- S, fremder

Course bleiben:

Dresden.

Meoklenburglsobe Hypotheken- und Weohselbank. Ord. Gen. Vers. zu Schwerin.

K ö Re * 1 Königiieke Schauspiele. Sonnabend: Opernhaus. 42. Vorstellung. Aida. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Tert von Antonio Ghis⸗ lanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet vo Julius Schanz. Ballet von Paul Taglioni. An— fang 7 Uhr. Schauspiel haus. 44. Vorstellung. Aschenbrödel. Schauspiel in 4 Abtheilungen von R. Benedix.

Anfang 7 Uhr.

Sonntag: Opernbaus. 43. Vorstellung. Der schwarze Domino. Dper in 3 Aufzügen nach dem Französischen des Scribe, für die deutsche Bühne bearceitet vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Auber. (Frl. Tagliana.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 45. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in 4 Akten von Ernst Wichert. Anfang 7 Uhr.

Saal Theater. Sonnabend: Siebenund;iwanzigste Vorstellung der franzoͤsischen Schauspieler⸗Gesell⸗ schaft unter Direktion von Emil Neumann. 1) Premiere représentation de: Le Pour et 1e Cometre. Comédie en 1 acte par M. Octave Feuillet. 2) Première reprèésentation de: La Grand -mere, on: Les trois amonrs. Comédie en 3 actes par Scribe.

Sonntag: Achtundzwanzigste Vorstellung der französischen Schauspieler⸗Gesellschaft, unter Direk⸗ tion von Emil Neumann. 1) Denxzième représen- tation de: Le EGur et le Contre. Comédie en 1 acte par M. Getare Feuillet. 2) Deuxisme représentation de: En Grand -mere, on: Les trois amonrs. Comédie en 3 actes par Scribe.

Rallner- Theater. Sonnabend: 3. 4. Male: Ja so sind wir. Lustspiel in 4 Akten von J. Rosen. .

Sonntag: Z. 5. M.: Ja so sind wir.

lictoria-Theater. Direttion: Emil Hahn. Sonnabend und Sonntag: Zum 57. u. 58. Male: Dernröschen. (Parquet 3 S, II. Rang 2 , Gallerie 50 3.) Großes Volktmärchen (Feerie) in 3 Akten (18 Bildern) mit Gesang und Ballets von E. Pasqus und Carl Brandt. Musik von C. A. Raida. Ballets von Brus. In Scene gesetzt von Emil Hahn.

Residenz- Theater. Sonnabend: Gastspiel der Fr. Niemann und des Hrn. Haase. Die Ge— schwister. Der Wen durch's Fenster. Nach Sonnenuntergang. Eine kleine Gefälligkeit.

Stadt-ITheater. Sonnabend: Geschlossen wegen Vorbereitung zu der am Sonntag stattfindenden Aufführung von „Prinz Friedrich“.

Sonntag: Unter Mitwirkung der Frau Elsa Ernst sowie des Hrn. Julius Simon vom K. K. Landestheater zu Prag. Prinz Friedrich. Schau⸗ sxiel in 5 Akten von Heinrich Laube. (Königin Sophie Dorothea: Fr. Elsa Ernst. König Friedrich Wilhelm: Hr. Julius Simon.

Der Billetverkauf zu dieser Vorstellung beginnt am Sonnabend.

6stend- Theater. (Gr. Srantfurterfte. I30) Sonnabend: Erstes Gastspiel des Fräulein Helene Bensberg vom Stadttheater zu Breslau. Faust. Anfang 7 Uhr.

Belle - Alliance - Theater. Sonnabend: Gastspiel des Fräul. Ling Mayr. Auf allgem. Verl.: Die Trutzige. Bauernkomödie mit Ge—⸗ sang in 3 Akten von X. Anzengruber. Anfang 7 Uhr. ; Gewöhnliche Preise (I. Parquet 1, 50 M K

Sonntag: 3. 1. M.: Faust und Margarethe. Parodirende Posse mit Gesang in 3 Akten von Ju—⸗ lius Hopp. Ballets hierzu arrangirt von dem Balletmeister Hrn. Hoffmann. (Margarethe: Frl. Lina Mayr als Gast.)

Germania- Theater. Sonnabend: Zu beson⸗ ders ermäßigten Preisen. (Parquet 1 66) Auf allgemeines Verlangen. 3. 18. M.; Onkel Gra siz. Lebensbild in 5 Akten nach Fritz Reuters „Ut mine Stromtid “.

Sonntag: Zu ermäßigten Preisen. Onkel Bräsig.

Circus Salamonsky. Sonnabend: Gala-

Vorstellung. Lord Grimston ', Springpferd, ger. von Fr. Salamongky. „El Bolero“, ger. von dem Geschwisterpaare Guillaume. Die hohe Schule,

ger. von Frl. Elise. Ein Tableau von 5 Fuchs⸗ hengsten. Auftreten des Don Marco mit seinem Stier. Pariser Leben.

Sonntag: 2 Vorstellungen um 4 und 7 Uhr. Kinder sind nicht frei.

Concert - Haus. Mustkdireftors Bilse.

Concert des Königlichen Hof⸗

Familien⸗ Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene v. Streit mit Hrn. Pastor Ernst Greiling (Weischütz Emersleben bei Halber⸗ stadt) Frl. Emma Sakolowski mit Hrn. Rektor Laudien (Liebemühl Bartenstein). Frl. Viola Gräfin Bethusy⸗Huc mit Hrn. Lieute⸗ nant Freiherrn v. Witzleben⸗Normann (Bankau Berlin). Frl. Sophie v. Köppen mit Hrn. Hauptmann Carl v. Clausewitz (Wiesbaden Biebrich).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister W. von Boddien (Neu⸗Strelitz). Hrn. Staats⸗Anwalt Oscar Flenck (Naugard). Eine Tochter: Hrn. Dr. med. Fehling (Stuttgart). Hrn. Rechtsanwalt und Notar Hennig (Rössel). Hrn. Forstauditor F. v. Blücher (Greven).

zestorben: Hrn. Regierungs⸗Präsident Freiherr v. Schlotheim Tochter Thekla (Potsdam). Verw. Frau Prediger Julie Betge, geb. Bolte (Neustadt a. D.). Hr. Pastor Julius Kanzow (Prenzlau). Hr. Staats Anwalt Carl von Schmidt (Colmary. Hr. Major 3. D. Adolf v. Weise (Neuwied). Frau Major v. Böck⸗ mann (Cotibus). Hr. Staats⸗Anwalt G. F. B. Schulze (Berlin).

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Oeffentliche Vorladung. Nachstehende Reser⸗ visten und Landwehrmänner 1) Ferdinand Thiele aus Stolp, 27) Carl Friedrich Wiecker aus Wobeser, 3) August Pahncke aus Wundichow, 4) Johann Gustas Bernhard Zoschke aus Gumenz, 5) Bustav Ludwig Will aus Rowe, 6) Carl Friedrich Adolph Krüger aus Strykershagen, 7 August Reinhold Hoffmeister aus Mützenowm, 8) Rudolf Daniel Har⸗ der aus Wobesde, 9) Friedrich Wilhelm Müller aus Stolp sind auf Grund des §. 360 ad 3 des Strafgesetzbuchs angeklagt, ohne Erlaubniß das Deutsche Reich verlassen zu haben. Zur Verhand⸗ lung und Entscheidung der Sache ist ein Termin auf den 14. Juli, Vormittags 10 Uhr, in un— serm Gerichtsgebäude hierselbst, Zimmer Nr. 1, vor dem Polizeirichter angesetzt, zu welchem die obengenannten Personen mit der Aufforderung vor— geladen werden, in diesem Termine entweder selbst in Person zu erscheinen, oder sich durch einen gehö—⸗ rig legitimirten Bevollmächtigten vertreten zu las⸗ sen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Be⸗ weismittel mit zur Stelle zu bringen oder recht— zeitig deren Beschaffung bei Gericht zu beantragen. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersu— chung und Eatscheidung in contumaciam verfahren werden. Stolp, den 27. Januar 1879. Königli⸗ ches Kreisgericht. J. Abtkeilung. Der Polizei⸗ richter. Junghans.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

isl2 Ediktalladung.

Der Vorschuß⸗Verein zu Fallersleben hat den Verlust folgender, auf den Inbaber lautender Obligationen der Hannoverschen Landes⸗ Credit ⸗Anstalt:

1) Lit. E. Nr. 24,251, über 100 Thlr. Court.

lautend, ausgefertigt unter dem 1. Januar 1872,

2) Lat. G6. Nr. 32,330, über 509 M lautend, und

Lit. G. Nr. 34,105, über 1000 S. lautend, ausgefertigt unter dem 1. Januar 1878, sammt zugehörigen Talons und Zinscoupons, deren erster am 1.2. Januar 1889 fällig wird und welche bis zum Jahre 1888 laufen, bescheinigt und die Mortifikation derselben beantragt.

Dieselben sind anerkannte und weder bezahite noch reluirte Schulden der Hannoverschen Landes⸗ Credit · Anstalt.

Die unbekannten Besitzer der obigen Dokumente werden aufgefordert, die in ihren Händen befind⸗ lichen Urkunden im Original vor dem Ablauf des auf

Dienstag, den 10. Februar 1880, Morgens 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Ter- mins vorzulegen, widrigenfalls dieselben für erloschen und unguͤltig erklärt werden sollen.

Hannover, den J. Februar 1879.

Königliches ,. Abtheilung 16. e s se.

In unserem Depositorio befinden sich nachstebende letztwillige Berfügungen, seit deren Jiieder⸗ legung mindestens 56 Jahre verflossen sind: L Das Testament der Kesäth Joachim Christoph Guhl'schen Eheleute vom 12. Dejember 1822, 2) das Testament des Gastwirths und Schlächtermeisters Georg Krueger und dessen Ehefrau Dorothee Wil— helmine, geb. Wilms, vom 29. August 1823, 3) das Testament des Hofbesitzers Johann Christeph Mar— witz und dessen Ehefrau Anna Marie, geb. Ebel in Gloefzin, vom 28. Januar 1823, 4 das Testament der Kossäth Christoph Ringelloth'schen Eheleute zu Müggendorff, Ehefrau Catharine Elisabeih, geb. Voge, vom 21. Februar 1823, 5) das wechselseitige Testament des Altsitzers Heinrich Schröder und dessen Ehefrau Emmerentia, geb. Milatz, zu Uenze, vom 26. November 1822, 6) das Testament der Ilse Stettin zu Rühstaedt vom 26. Juli 1833, M das Testament des Freibauers Hans Joachim Waesch (Wesse) und deßen Ehefrau Margarethe Flisabeth, geb. Nagel, verwittwet gewesene Ebel, in Schwenfeld, vom 8. Nevember 1822. Nach Vor⸗ schrift des Allgemeinen Landrechts Theil J. Titel 12 8. 218 sequ. werden alle Diejenigen, welche bei der Publikation dieser letztwilligen Verfügungen ein Interesse haben, aufgefordert, dieselben bei uns innerhalb sechs Monaten oder spätestens in dem auf den 10. September 1879, Bormittags 115 Uhr, vor dem Herrn Kreiggerichts⸗Direktor Hoff mann anberaumten Termine, unter Beibringung der nöthigen Beweismittel, über das Ableben der Testatoren nachzuweisen, widrigenfalls mit Eröffnung der letztwilligen Veͤägungen von Amtewegen ver⸗ fahren, von dem Inhalte aber nur den darin etwa gedachten milden Stiftungen Nachricht gegeben wird. Perleberg, den 11. Februar 1879. Königliches Kreisgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissignen ꝛe. 1405 Neuban des Kriminalgerichts⸗Etablissements zu Berlin im Stadttheil Moabit.

Die Ausführung von Steinmetzarbeiten für Sockel und Plinthen in blauschwarzem, krystallinischen Kalk⸗ stein für das Gerichte gebäude soll verdungen werden. Verschlossene Anerbieten und Proben mit ent⸗ sprechender Aufschrift werden kostenfrei bis zum Termine

Mittwoch, den 26. Februar 1879, ; Mittags 12 Uhr, im Baubureau Alt⸗Moabit 11 und 12, Erdgeschoß, entgegengenommen.

Bedingungen, Proben, Zeichnungen und Verzeich⸗ niß der Arbeiten liegen daselbst in den Stunden von 9— 12 Uhr Vormittags und 3— 5 Uhr Nach⸗ mittags zur Einsichtnahme aus.

Etwaige Anerbieten auf andere Steinsorten finden keine Berücksichtiz ung.

Berlin, den 8. Februar 1879. Cto. 2202) Der Kgl. Bau⸗Inspektor. Der Kgl. Landbaumeister.

Lorenz. Reimann.

Neubau des Kriminalgerichts-Etablissements (1404) zu Berlin im Stadtteil Moabit.

Die Ausführung des Sockels der Hoffronten des Gerichtsgebäudes in feinkörnigem Granit soll ver— dungen werden.

Verschlossene Anerbieten und Proben mit ent— sprechender Aufschrift werden kostenfrei bis zum

Termin Sonnabend, den 1. März 1879, Mittags 12 Uhr, im Baubureau, Alt⸗Meoabit 11 u. 12, Erdgeschoß, entgegengenommen.

Ausführungsbedingungen, Zeichnungen und Ver— zeichniß der Arbeiten liegen daselbst in den Stunden von 9—12 Uhr Vormittags und Nachmittags von 3—5 Uhr zur Einsichtnahme aus. Etwaige Aner—⸗ bieten, die sich nicht auf feinkörnigen Granit be⸗ ziehen, finden keine Beachtung. ( Cto. 2192.)

Berlin, den 12. Februar 1879.

Der Kgl. Bauinspektor. Der Kgl. Landbaumeister. Lorenz. Reimann.

1190

Die Lieferung von:

2 Stück Personenzug⸗Gepäckwagen mit Bremse

1 SGüterzug ˖ Gepäckwagen .

3 Personenwagen L II. Klasse ohne

. t Jil. Klaffe mit , . . für die Westfälische Eisenbahn soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Die bezüglichen Bedingungen und Zeichnungen sind in unserem Central⸗Bureau hierfelbst einzu⸗ sehen, werden auch von unserem Bureau⸗orsteher von Griesbach hier gegen Erstattung der Kopiallen zugesandt.

Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Snbmission auf 2 von Eisenbahn⸗

Submittenten eröffnet werden, portofrei an uns einzusenden. Münster, den 5. Fehruar 1879. ( Cto. 119,2.) Königliche Eisenbahn ⸗Direktion.

1195 Submissien auf 40 009 ig Schwefel.

Termin am 26. März er., Vormittags 10 Uhr.

Proben nach Bedingungen 14 Tage zuvor ein⸗ zureichen. Bedingungen gegen portofreie Einsendung von O50 M oder im Bureau zur Verfügung.

Hanau, den 7. Februar 1879.

Direktion der Pulverfabrik bei Hanau. 1392. Bekanntmachung. Die Lieferung von circa

600 kg braun Water Nr. 8,

800 n 6, rohen Water Nr. 14,

Mule Nr. 10, gebleichtes leinen Garn Nr. blaues ö k gebleichtes Werggarn Nr. 16, blaues . Nr. I6,

J rohes Werggarn Nr. 14,

300 ö . Nr. 12, für die hiesige Strafanstalt auf den Zeitraum vom LApril 1879 bis inkl. 31. März 1880 soll im Submissionswege vergeben werden und sind die Be⸗ dingungen hierüber in der diesseitigen Kanzlei ein⸗ zusehen, auch werden dieselben gegen Erstattung von 50 3 Kopialien abschriftlich mitgetheilt.

Zur Eröffnung der eingegangenen Offerten, welchen Proben beigefügt sein müssen, und mit der Aufschrift:

„Submission auf baumwollen und leinen Garn“ zu versehen und an die unterzeichnete Direktion portofrei einzusenden sind, ist Termin auf

den 26. Februar d. Is. Vormittags 11 Uhr, im Direktorial⸗Büreau anberaumt.

In den Offerten muß der Preis pro Kilo genau angegeben und die ausdrückliche Bemerkung enthal⸗ ten sein, daß dem Submittenten die Lieferungs— bedingungen bekannt sind und er sich denselben in allen Punkten unterwirft.

Unvollständige Offerten bleiben unberücksichtigt.

Naugard, den 11. Februar 1879.

Die Direktion der Königlichen Straf-Anstalt.

1419

600 Mark abhanden In Folge dessen zeigen wir auf Grund des 5. 14 der Anleihebedingungen hiermit an, daß wenn im Verlaufe von sechs Monaten nach dem dritten Erscheinen dieser Bekanntmachung Niemand seine Rechte auf die vorgenannten vier Obligationen geltend zu machen vermag, dieselben ihre Gültigkeit verlieren und an deren Stelle dem Herrn Franz Schreiber bezw. dem Herrn Christian Schnert Duplikatstücke unter den näm⸗ lichen Nummern ausgeliefert werden. Mosco, im Januar 1879. Die Direktion.

1418] Fernsichter Thonwaaren-⸗Fabriken. Aktien ·Gesell schaft. Ordentliche Generalpersammlung, 3. März, Vormittags 11 Uhr,

im Bureau des Herrn Justtz⸗Rath Schröder, Altona, Palmaille. Tagesordnung:

Vorlage der Bilanz pro 1878.

n für den Verwaltungsrath.

Neuwahl der Reviscren.

Bericht über die Prioritätsanleihe. Eventuell, im Fall die Prioritätsanleihe nicht zu Stande gekommen sein sollte, Beschlußfassung über Liguidation der Gesellschaft.

Aktionäre, welche an dieser Generalversammlung Theil nehmen wollen, haben sich unter Deponirung ihrer Aktien zu melden bis zum 1. März an unserm Bureau, kleine Reichenstraße 31, Hamburg, oder bei Eröffnung der Versammlung bei Herrn Justiz⸗Rath Schröder, und empfangen dann Stimmkarten.

Hamburg, den 12. Februar 1879.

Der Berwaltungsrath.

Deutscher Neichs⸗Anzeiger

und

Königlich Preußischer Staats⸗Anzeiger.

Aas Abenn'rrent beträgt 4 Æ 650 8 für das Nierteljahr.

Ansertiozsprris far den Rannm riuer Bru zeile 80 *. m 2

* * ; j

X

24 * 3. * AlHe Nost - nstalten nehmen Zestelnng au;

für Berlin außer Ren Rost-⸗-Anstalleu auch die Ezpe⸗=

dition: Sy. TBilhelustr. Ar. 382. n

Berlin, Sonnabend,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General⸗Lieutenant z. D. von Manteuffel, bisher Commandeur der 6. Division, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse mit Eichenlaub; dem Obersten von Scherff, Commandeur des 3. Rheinischen Infanterie⸗Regiments Nr. 28, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife und Schwertern am Ringe; dem Geheimen Kriegsrath von Rüts bei der Intendantur des III. Armee⸗Corps den Nothen Adler⸗ Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Obersten z. D. von Seel er, bisher Bezirks Commandeur des 2. Bataillons (Jüterbog) 3. Brandenburgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 20, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; sowie dem Major z. D. Haendler, bisher Bezirks-Commandeur des 1. Bataillons (Aurich) SOstfriesischen Landwehr Regiments Nr. 78, den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Königlich bayerischen General⸗-Major und Chef, des Generalstabes der bayerischen Armee, von Heinleth, bisher Commandeur der Besatzungs⸗Brigade in Metz, den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse; dem Delegirten der Lyoner Handelskammer, Natalis Rondot, den Königlichen Kronen⸗ Orden zweiter Klasse; dem Directeur de Fenseignement dans le département de la Seine, Grèard, dem Handelskammer⸗ Präsidenten Galline zu Lyon, dem Kaiserlich-Königlich österreichischen Hauptmann und Militär⸗Attach Klepsch bei der Kaiserlich⸗Königlich österreichischungarischen Botschaft in St. Petersburg, und dem Professor Dr. Lübke am Königlichen Polytechnikum und der Königlichen Kunstschule zu Stuttgart den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; sowie dem Prä⸗ sidenten des Verwaltungsraths der Ecole de la Martinière in Lyon, Pierre Pigton, dem General-Direktor der Kamm⸗ garn-Spinnereien Vöslau⸗Möllersdorf bei Wien, Handels⸗ kammer⸗-Rath Ritter von Falk, und dem Eisenbahn-Inspektor Fischer Edlen von Röslerstamm zu Salzburg den König— lichen Kronen-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Deutsches Reich.

Bekanntmachung.

Seit Erlaß der Bekanntmachung vom 6. d. M. haben in den Regierungsbezirken Frankfurt a. O. und Potsdam neue Ausbrüche der Rinderpest nicht stattgefunden.

Dagegen ist in einem bereits infizixten Orte im Regie⸗ rungsbezirk Merseburg 1 Gehöft von der Seuche neu ergriffen worden. .

Für seuchen frei erklärt sind:

im Regierungsbezirk Frankfurt a. O.: Drossen, Kreis West⸗Sternberg;

im Regierungsbezirk Potsdam: Strausberg, Kreis Ober⸗Barnim.

Als verseucht sind noch anzusehen: .

im Regierungsbezirk Frankfurt a. Q. 2 Ortschaften, im Regierungsbezirk Merseburg 5 Ortschaften.

Im Regierungsbezirk Potsdam ist die Rinderpest nun⸗ mehr für erloschen zu erachten (§. 37 der Instruktion vom g. Juni 1873).

Berlin, den 13. Februar 1879.

Der Reichskanzler. In Vertretung: Eck.

Ungarn.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Rittergutsbesitzer Max Löbbecke zu Haus Hemer zum Landrath des Kreises Iserlohn zu ernennen; und dem Amtsrentmeister Wilhelm Becker zu Moringen den Charakter als „Domänen⸗Rath“ zu verleihen.

Justi z⸗Ministeri um. w Dem Kreisgerichts⸗Rath Kulemann in Herford ist die Funktion des Abtheilungs⸗-Dirigenten bei dem Kreisgericht da⸗ selbst übertragen. . 3. Der Ober⸗Amtsrichter Mohr in Rendsburg ist als Kreisgerichts⸗Rath an das Kreisgericht in Flensburg versetzt. Dem Kreisgericht⸗Rath Brakenhausen in Spandau ist behuss Uebertritts zur Verwaltung der indirekten Steuern die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt. ; Der Referendar Fischer in Cöln ist zum Advokaten im

.

den 15. Februar, Abends.

1879.

2

Bezirk des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Cöln er⸗ nannt worden. ; 83 Der Kreisgerichts⸗Rath Krahn in Lublinitz ist gestorben.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Infan⸗ terie, von Schachtmeyer, kommandirender General des XIII. (Königlich Württembergischen) Armee ⸗Corps, von Stuttgart.

14. Plenarsitzung des Herrenhauses, Montag, den 17. Februar 1879, Vormittags 11 Uhr. Tagesordnung: ĩ Bericht der Justizkommission über den Gesetzentwurf, be— treffend die Abänderung von Bestimmungen der Disziplinar— gesetze. Mündlicher Bericht der Kommissien für Agrar⸗ angelegenheiten über den Gesetzentwurf, betreffend die Errich⸗ tung von Landeskultur⸗Rentenbanken. Einmalige Schluß— berathung über den Entwurf einer Haubergordnung für den Treis Siegen. Mündlicher Bericht der Kommission für Staatshaushalts⸗- und Finanzangelegenheiten über die Peti⸗ tionen in Nr. 115. II. und III. und Abänderungsantrag Fried⸗ länder⸗Bromberg. Mündlicher Bericht der Justizkommission über die Petition von Bürgermeistern und eld r im vormaligen Herzogthum Nassau. Mündlicher Bericht der Petitionskommission über die Petitionen in Nr. 117 der Drucksachen. ;

Bekanntmachung auf Grund des Reichs gesetzas ne. Oktober 188

Auf Grund des §. 12 des Reichsgesetzes gegen die ge— meingefährlichen Bestrebungen der Sozial demokratie vom 21. Oktober 1878 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht, daß die vom 1. Februar, beziehungsweise 5. und 8. Februar 1879 datirten Nummern 8, 9 und 19 der in Chur erscheinenden periodischen Druckschrift: „Der Volks⸗ freund“ nach 5. 11 des gedachten Gesetzes durch die unter— zeichnete Landespolizeibehörde verboten worden sind.

Berlin, den 13. Februar 1879.

Königliches Polizei⸗Präsidium. von Madai.

Bekanntmachung für Seefahrer. .

Am 27. Februar cr. beginnt in Leer eine Prüfung zum Schiffer auf großer Fahrt, zum Seesteuermann und zum Schiffer auf kleiner Fahrt. . .

Anmeldungen zur Theilnahme daran nimmt der Unterzeichnete entgegen. ;

Leer, den 14. Februar 1879). .

Der Navigatioasschul⸗Direktor. Schreiber.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 15. Februar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute die täglichen Vorträge entgegen und arbeiteten mit dem Chef des Militär⸗Kabinets, General⸗Major von Albedyll. . .

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin erschien gestern auf einer Soirée der Ober⸗Hofmeisterin und des Grafen Perponcher. . ö .

Den Kammerherrndienst bei Ihrer Majestät haben die Königlichen Kammerherren Graf Schulenburg⸗Burgscheidungen und Graf vom Hagen übernommen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm gestern Vormittag die Meldungen des General⸗Lieutenants Freiherrn von der Becke, Inspecteurs der 3. Feld⸗Artillerie⸗Inspektion, des Oberst⸗Lieutenants von Westernhagen, à la suite des Generalstabes, sowie einiger an⸗ deren Offiziere entgegen und ertheilte um 1 Uhr dem General der Infanterie von Schachtmeyer, und um 2 Uhr dem Grafen zu Solms⸗Baruth Audienz.

Der Bundesrath, sowie der Ausschuß desselben für Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute Sitzungen.

Die von der Lokalregierung in Malta angeordnete 2ltägige Quarantäne für Provenienzen aus dem Schwarzen und Afowschen Meere findet nach einer ferneren Verfügung nid oi feen . , , 1 ** 5 5 vom 19. d. M. auf alle von der Türkei, Griechenland und Tripolis kommenden Schiffe Anwendung.

Die Gesundheitskommission zu Dün kirchen hat be⸗ schlossen, daß alle vom Schwarzen oder Asowschen Meere kommenden Schiffe, selbst wenn sie mit einem Gesundheits⸗ passe versehen sind, als verdächtig eine Quarantäne von mindestens 5 Tagen durchzumachen haben.

Eine Bekanntmachung des dänischen ZJustiz⸗ Ministeriums vom 11. d. M. setzt betreffs derjenigen Schiffe, welche von den Häfen des Schwarzen oder Asowschen Meeres ankommen oder auf der Reise mit solchen Schiffen in Be⸗ rührung gewesen sind, die den bestehenden Gesetzen entsprechen⸗

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den Quarantänemaßregeln in Kraft.

Ein Dekret des italienischen Ministeriums des Innern vom 6. d. Mts. bestimmt die Erhöhung der unterm 3. d. Mts. für die Provenienzen aus dem Schwarzen und Asowschen Meere angeordneten 7tägigen Quarantäne auf 20 Tage und ferner die Ausdehnung auf die aus Griechen⸗ land, Montenegro und aus der Türkei (einschließlich Egypten, Tripolis und Tunis) kommenden Schiffe. Zugleich enthält das Dekret ein Verbot der Einfuhr gewisser als Gift fangend geltender Waaren.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung d Herrenhauses besürwortete Herr von Behr⸗Schmoldow i der Fortsetzung der Berathung des Gesetzentwurfs, b treffend die Aufnahme einer Anleihe für Ver besserung der märkischen Wasserstraßen, die Vor⸗ lage mit Rücksicht auf die hohe Wichtigkeit der Verbesserung⸗ der Wasserstraßen vom Standpunkte des Nationalwohlstandes und des öffentlichen Verkehrs, während Baron Senfft von Pilsach für die Ansicht des Herrn von Knebei⸗-Döberitz ein⸗ trat. Graf zur Lippe erklärte sich gegen die letztere Auf⸗ fassung und für Bewilligung der Anleihe, da dieselbe zu pro⸗ duktiven Zwecken verwendet werden solle. Durch die Anlagen, welche aus der Anleihe geschaffen werden sollen, werde die Steuerkraft des Landes nicht unerheblich erhöht, also unsere Zustände verbeffert. Redner sprach schließlich seine Verwun⸗ derung aus, daß diese Anleihe durch ein besonderes Gesetz ge⸗ fordert werde und nicht als Extraordinarium in den Etat ein⸗ gestellt worden sei. Der Regierungskommissar des Finanz⸗ Ministeriums wies, indem er den Gesetzentwurf befür⸗ wortete, darauf hin, daß die Berathungen über densel⸗ ben bei Abschluß des Etats noch nicht beendet gewesen wären. Nachdem noch Graf Krassow und Graf Rittherg die Vor⸗ lage, welche sie als ein dringendes Bedürfniß befriedigend be⸗ zeichneten, zur Annahme empfohlen, wurde die Generaldiskus⸗ sion geschlossen. In der Spezialdiskussion zu §. J versuchte Herr von Knebel-Döberitz nochmals seine früheren Ansichten zu vertheidigen, während der Regierungskommissar Geheime Dber⸗Baurath Wiebe die Regierungsvorlage vom Standpunkt der Technik aus begründete. Eine allmähliche Ausbesserung der Wasseranlagen, wie Herr von Knebel-Döberitz wolle, sei nicht durchführbar und würde nur die Existenz und Verwendbarkeit der ganzen Werke in Frage stellen. Das Haus genehmigte hier⸗ auf den §. 1 und schließlich die übrigen Paragraphen des Gesetzes. ö

Der vierte Gegenstand der Tagesordnung war die ein⸗ malige Schlußberathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Gesetzes vom 25. Dezember 1869 über die Hannoversche Kreditanstalt. Auf Antrag des Re⸗ ferenten Herrn von Tettau wurde das Gesetz ohne Debatte

nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses genehmigt.

Es folgten mündliche Berichte der Petitio ns-⸗-Kom⸗ mission. Herr von Knebel-Döberitz berichtete über die Pe⸗ tition des Wilhelm Steckhan zu Fley bei Cabel (Kreis Hagen), betreffend die vermeintlichen Ansprüche des Petenten auf die Burg zu Rüthen, und beantragte Uebergang zur Tagesordnung. Das Haus beschloß ohne Debatte dem⸗ gemäß. Herr von Behr⸗Schmoldow berichtete über die Pe⸗ titionen des Bauraths Hobrecht und Genossen, Gewerbschul⸗ direktor Dr. GallenkamZp in Berlin und Dr. Bardeleben zu Hildesheim, des Magistrats zu Hildesheim u. s. w. betreffend die Reorganisation der Gewerbeschulen, und be⸗ antragte: unter Anerkennung des durch die Verfügung des Handels⸗Ministers vom 1. November 1878 beschrittenen Weges über die Petitionen zur Tagesordnung überzugehen. Hierzu beantragte der Professor Forchhammer: die Wünsche der Architelten und Ingenieure, welche für das Staatsbaufach und für das Bauingenieurfach eine höhere (Gymnasial⸗) Vorbildung fordern, bei Neugestaltung des betreffenden Unterrichts der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen. Dr. Forchhammer begründete seinen Antrag durch Hinweis auf das griechische und lateinische Alterthum und die großen Bauwerke in jener Zeit, welche den Architekten Quellen reichen Studiums gewährten. Der Regierungskommissar Geheime Regierungs⸗Rath Dr. Bonitz beantragte Namens der Staatsregierung, gleichwie das vom Abgeordnetenhause ge⸗ schehen, die Petitionen durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen und den Antrag Forchhammer abzulehnen. Herr Dr. Baumstark bemerkte, er halte den Erlaß des Handels- Ministers vom J. November 1878 für einen den Prinzipien des ,, , vorgreifenden; er könne den Stand⸗ unkt des Ministers nicht theilen. Zur wirklichen hier bildu ez des Architekten in seinem Fache sei die lateinische Sprache unbedingt erforderlich. Die neueren Einrichtungen der Gewerbeschulen halte er für durchaus zu⸗ treffend; ganz verschieden aber davon sei die wissenschaftliche Vorbildung für das Studium der höheren Architektonik; hierzu