1879 / 41 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Feb 1879 18:00:01 GMT) scan diff

seien daselbst alle erforderlichen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Das Thauwetter dauere fort, und auf der Wolga habe der Eis⸗ gang begonnen. Eine weitere offizielle Meldung bestätige, daß neue Erkrankungs- und Sterbefälle n icht vorgekommen sind, daß indeß alle angeordneten Vorsichtsmaßregeln fort⸗ gesetzt werden. Die Beendigung der regelmäßigen Um⸗ zingelung des Quarantäne⸗Rayons um die von der Epidemie heimgesuchten Lokalitäten könne jedoch nicht früher als am 15. d. erwartet werden.

Dem „Golos“ wird aus Zarizin, vom 15. d. M., gemeldet: Das dem Generalgouverneur beigegebene berathende Sanitäts-Comits hat unter dem Vorsitze des Gouverneurs von Saratow seine Thätigkeit eröffnet. Der Hauptgegenstand der bisherigen Berathung des Comités war die Frage der Durchlassung von 109000 Menschen aus dem Quarantäne⸗ Rayon zur Fischerei nach dem Astrachanschen und dem Kraßnojarskischen Bezirke. Es wurde beschlossen, speziell zu diesem Zwecke bis zur Mitte des nächsten Monats etwa 16 besondere Quarantänen zu errichten. Das Thauwetter nimmt zu.

6 Februar. (W. T. B.) Nach einem Ukas Sr. Majestät des Kgisers an den Senat, vom 13. d. M, sind Personen für Verletzung der Quarantänevorschriften bei Verhängung des Belagerungszustandes in dem dem General Loris-Melikoff unterstellten Pest⸗Rayon dem Kriegsgerichte zu übergeben. Ein Telegramm des Generals Loris Melikoff vom 16. d. M. meldet, daß nach den aus den infizirten Ortschaften eingegangenen Berichten weder neue Er⸗ krankungen noch Sterbefälle an der Epidemie vorgekommen sind. An allen Orten ist jetzt Thauwetter.

Nr. 10 des »Amtsblatts der Deutschen Reichs“ Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: Vom 10. Februar 1879: Verbot von Druckschriften auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878. Vom 7. Februar 1879: Wahrnehmurg des Uebergabegeschäfts.

Nr. 7 des „Justiz⸗Ministerig!⸗Blatis enthält: Allgemeine Verfügungen: Vom 5. Februar 1879, betreffend die von den Beamten der Staatéanwaltschast zu machenden Mittheilungen. Vom 6. Februar 1879, betreffend die von den Beamten der Staatsanwaltschaft zu machenden Mittheilungen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Paris, 14. Februar. Der als langjäbriger Mitarbeiter des „Journal des Debats“ und einer der gediegensten franz sischen Pro⸗ saisten der Gegenwart geschätzte Akademiker Silvestre de Sachy, Sohn des berühmten Orientalisten dieses Namens, ist heute in der Amiswohnung, welche er im Palais des Instituts inne hatte, im Alter von 77 Jahren gestorben.

Gewerbe und Sandel.

Die Liquidatoren der Internationalen Handels-

Gesellschaft werden, wie man der „B. Börs. Ztg.“ mittheilt, Mitte nächsten Monats eine weitere Liquidationsrate Lon 1 bo zur Vertheilung bringen, mit welcher Quote die ganze Masse bis auf eine kleine Restzahlung erschöpft sein dürfte. Bisher wurden 350 baar und 17 9½— in Danziger Oelmühlen⸗Aktien zur Rückzahlung gebracht. ö München, 16. Februar. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der Süddeutschen Bodenkredit⸗Bank beschloß, der bevorstehen⸗ den Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von Soo und einen Gewinnvortrag von 786 000 „S vorzuschlagen.

Straßburg, 15. Februar. (Str. Aut. Corr.) Eines der Mitglieder des unterelsässischen Bezirkstages, Baron Hugo Zorn von Bulach, hat einen Vortrag, den er in der Gesellschaft für Naturwissenschaft in Straßburg über den Tabakbau im Reichs⸗ lande gehalten, in Broschürenform veröffentlicht. Es ist dies Werkchen allen Denjenigen anzuempfehlen, welche einen klaren Ein— Aick in die Verhältnisse des Tabakbaus längs dem Rheine erhalten wollen. Der Verfasser ist ein Anhänger des Monopols.

Glasgow, 15. Februar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 210 700 t gegen 170 600st im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 87 gegen 87 im vorigen Jahre.

Verkehrs⸗Anstalten.

(W. T. B.) Der Ham burger

New⸗Jor k, 15. Februar. . ist gestern Abend 8 Uhr hier ein—

Post dampfer „Wieland“ getroffen.

Berlin, 17. Februar 1879.

Die Ausgrabungen zu Olympia. 38843 (Vergl. Nr. 3 d. Bl. v. 4. Jan.)

Schwere Erkrankung des Hrn. Dr. G. Treu ist die Ursache, daß der Unterzeichnete auch für die letztverflossenen zwei Monate, Dezember und Januar, die Berichterstattung über die archäo⸗ logischen Funde übernimmt.

Wurde schon in dem vorigen Berichte angedeutet, daß die Bedeutung der diesjährigen Funde in der Erweiterung unserer Kenntniß der griechischen Kunstentwicklung in der Zeit des alterthümlichen Stiles zu liegen scheine, so bestätigt sich dies in frappanter Weise, da die vergangenen Monate Werke von geradezu fundamentaler Bedeutung für archaische Kunstschulen zu Tage gefördert haben.

Ich beginne mit dem Hauptstücke, mit dem zwischen Pa— lästra und Westaltismauer gefundenen 0,52 hohen weib— lichen Kolossalkopfe aus Mergelkalk. Es ist dasselbe weiche und bildsame, mitunter schneeweiße, meist gelbliche Material, aus dem die archaischen Reliefs bestehen, von denen der vorige Bericht sprach; indeß haben sich die Formen hier weit besser als dort und in ganzer Ursprünglichkeit erhalten; ur die Nase fehlt und der ganze Hinterkopf, sowie der Hals und mit ihm wahrscheinlich auch die auf die Schulter herab⸗ gehenden Locken. Das Haar ist in künstlichen Wellen ge⸗ ordnet und von einer braunrothen Tänie durchzogen. Oben erhebt sich ein hoher runder Aufsatz, der in ganz gleicher Weise (er ist mit vertikalen Linien verziert) noch nirgend be⸗ obachtet ist. Bedenkt man die vorauszusetzen de Größte dieses Götterbildes, ferner die Aufstellung innerhalb eines Tempels denn im Freien würde das Material unmöglich gehalten haben —, bedenkt man ferner, daß in einer so alten Zeit, wie sie der Stil anzeigt, in der Altis kaum für eine andere Göttin als für Hera ein so großes Tempelbild bestanden haben wird, bedenkt man end⸗ lich, daß wir ein Recht haben, ein solches Werk (das in einer über dem antiken Ältisboden liegenden Schicht gefunden ward) unter den von Pausanias erwähnten zu suchen, so

scheint es mir sehr wahrscheinlich, daß wir hier nichts weniger als den Kopf des Hauptkultbildes der Hera im Heraion vor uns haben, dem die Elischen Weiber jedes fünste Jahr einen Peeplos darbrachten. Nach Pausanias war dies ein Sitzbild und neben ihm befand sich Zeus und ein bärtiger Gott mit Helm. „Dies sind einfache Werke,“ eine Bezeichnung des Pausanias, die man als Gegensatz zu den nun * enden Goldelfenbeinbildern . auf das Material, als die Arbeit beziehen kann. Dazu kommt, daß das noch im Heraion im Hintergrunde der Cella erhaltene breite Bathron, das jene drei Figuren getragen haben wird, aus jenem selben Mergelkalk besteht. Endlich paßt hierzu auch die geringe Entfernung der Fund⸗ stelle vom Heraion. Einen wie hier nach oben sich verbreiternden runden Kopfaufsatz trug auch das alte Kultbild der Hera in Samos. Der Stil unseres Kopfes läßt sich am besten verdeutlichen, wenn man an die ältesten Selinuntischen Metopen erinnert, wo die hauptsächlichsten Eigenthümlichkeiten, die ganze Anlage des Gesichtes, Stellung und Gestalt der großen Augen, sowie der Ohren, die Breite des Mundes und Höhe des Kinnes ihr nächstes Analogon finden. Das Charakteristische der Bildung im Einzelnen jedoch wird am klarsten durch Vergleich mit dem zweiten Hauptfundstücke, dem G, d hohen Oberkörper einer sehr alten weiblichen Figur vom S. O. des Zeus⸗ tempels; dieselbe hat ebenfalls einen nach oben sich erweitern⸗ den runden Kopfaufsatz, hat dicke auf die Schultern fallende Locken und einen eng anliegenden Chiton, der, ohne alle Falten, ebenso behandelt ist, wie eine große vor einigen Jahren in Arkadien entdeckte weibliche Sitzfigur. Ob auch die unsrige gesessen habe, läßt sich aus dem Erhaltenen nicht bestimmen. Es ist möglich, daß auch dieses kleinere Götter— bild eine Hera ist. Das Material ist ein blauweißer, fein⸗ körnger, wahrscheinlich lakonischer Marmor, aus dem uns auch ein kleiner sitzender, sehr archaischer Löwe erhalten ist. Obwohl zeitlich diese Figur vom Kolossalkopfe wenig entfernt sein wird, ist doch das stilistische Prinzip hier ein völlig anderes; der vollen fleischigen, die Natur direkter nachahmen— den Behandlung dort, steht hier eine äußerst scharfe Betonung des Knochenbaues mit mehr schematischer Bildung des Ein⸗ zelnen gegenüber. Die beiden hier vorliegenden Kunstschulen mit Namen zu bezeichnen, vermögen wir leider noch nicht.

Weniger bedeutend ist ein kleiner O, 05 hoher, trefflich erhaltener weiblicher Kopf aus Mergelkalk von alter, doch etwas roher Arbeit, interessant namentlich dadurch, daß der Hals nicht ausgearbeitet war und der Kopf offenbar deko— rativen Zwecken eines größeren Ganzen diente.

Ferner haben wir wiederum das Stück einer größeren, ursprünglich etwa G55 hohen bemalten Terracotta— statue archaischen Stiles zu verzeichnen: es ist der Torso einer weiblichen Figur in weißem Unterchiton, dunkelrothem von Mäander gesäumtem Obergewande und mit schwarzen Schulterlocken, sie bewegt beide Arme, den rechten gehoben, den linken gesenkt, nach links, wahrscheinlich mit dem Kopf nach rechts gewendet. An ihrem Rücken ist ein plattenartiger Rest, der nach Form und Bemalung nur Flügeln angehören kann: es scheint also, daß wir in der That eine archaische Nike vor uns haben, wobei man sich erinnert, daß die Ur⸗ sprünge der Nike in der Kunst wahrscheinlich eben auf Olympia zurückgehen.

Eine weitere Terracotte etwa vom Ende des fünsten Jahr⸗ ist ein 9,50 langer Delphin mit schwarzem Firnisse emalt. Er ist höchst interessant als freistehende selbständige Thierbildung (denn er war nicht etwa als Wasserspeier oder Beiwerk einer Statue benutzt). Er schwimmt horizontal nach rechts und ist von drei merkwürdig naturalistisch gebildeten Wellen gestützt. Sein Fundort gewährt noch ein besonderes Interesse; er kam (0,50 unter dem Fundamente der Süd⸗ altismauer zu Tage und zeigt deren spätere Entstehung wenigstens in der betreffenden Gegend.

Unter den zahlreichen Werken der Kleinkunst ist hervor— ragend eine als Stütze eines Geräthes verwandte nackte männliche Bronzestatuette sehr alten Stiles und sorfältiger Arbeit; ferner ein Elfenbeinrand (von 0, 4 Durchmesser) auf beiden Seiten mit sehr archaischem Intaglio, je einen ge⸗ flügelten bärtigen Mann darstellend, wovon der eine in zwei Schwänze ausgeht. Endlich nenne ich die Funde in der tiefsten Schicht am Zeustempel unter dem Bauschutte dessel⸗ ben; dieselben bestehen hauptsächlich in zahlreichen kleinen Votivthieren, Fragmenten alterthümlicher Bronzereliefs und als Hauptstück in einem schönen Greisenkopfe der ältesten Art.

Zu den Giebelskulpturen sind mehrere kleine Fragmente hinzugekommen, Beine, Füße und Gewandstücke; ebenso zu den Metopen, die außerdem durch ein bedeutenderes Fragment bereichert wurden, das Dr. Treu als Oberkörper uünd Kopf des ins Faß verkrochenen Eurystheus erkannt hat. Außer— dem kann von Marmorwerken noch ein Knabentorso erwähnt wer⸗ den aus späterer griechischer Zeit, wohl von einer Knaben— siegerstatue.

Ein Fund eigenthümlicher Art wurde endlich bei Durch— schneidung des Suͤdwalles des Stadions gemacht, worüber der architektonische Bericht das Nähere geben wird. In großer Tiefe mitten unter der Spitze des Walles befindet sich eine Schicht, in der wirznicht weniger als 7 runde nur etwas elliptische Bronzeschilde nahe beisammen liegend fanden. Sie haben schön ornamentirte Ränder und der eine zeigt außerdem das Fragment einer Wihinschrift der Argiver, wohl aus der zweiten Hälfte des fünften Jahrhunderts; es muß also die darüber liegende Aufschüttung des Walles spätern Datums sein. Im Uebrigen ist von Inschriften nur die Basis des Epitherses (Paus. VI. 15. 6) mit der Künstlerinschrift des Pythokritos und einige fragmentirte alte Bronzetafeln, sowie große Stücke einer Urkunde aus der Zeit des Archäischen Bundes im zweiten Jahrh. v. Chr. zu erwähnen.

Olympia, Ende Januar.

Adolf Furtwängler.

In Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin und Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Alexandrine wurde gestern, Sonn⸗ tag, in der festlich geschmückten Matthäikirche das fünfzigjährige Amtsjubiläums des General⸗Superintendenten Dr. Büchfel ge⸗ feiert. Nach beendetem Gottesdienst fand in der Wohnung dez Jubilars noch eine besondere Feier statt.

Teplitz, 16. Febrrar. In einer Beilage zur heutigen Texlitzer Zeitung: wird folgende Bekanntmachung der Kommifsion veröffentlicht: .

An die Bewohner von Teplitz! Die von den beiden Herren Sachverständigen, K. K. Bergrath Wolf und K. K. Professor Laube bisher vorgenommenen Erhebungen haben vorläufig mit Sicherheit ergeben, daß das Verschwinden unserer Thermalquelle mit dem Wassereinbruche im Döllingerschacht in ursächlichem Zusammenhange steht. Nach ihrer Ansicht wurde dort ein unterirdisches Wasserbecken angeschlagen oder eröffnet, und wurde durch dessen Abfluß in die

Schächte der Druck vermindert, durch dessen Einfluß unsere Thermal⸗ quellen zu Tage traten, so daß also ein Sinken berseiben eintreten mußte. Möge in diesem solcherweise verbürgten Umstande zum Mindesten der Trost liegen, daß fast mit Sicherheit anzunehmen ist wenn durch Hinzutreten menschlicher Thätigkeit die Katastrophe her⸗ vorgerufen wurde, so können auch die Folgen derselben wieder durch das Aufgebot menschlichen Scharfsinnes und menschlicher Thatkrast glücklich abgewendet werden; mit der Erkenntniß der Ursache diesez mn ist aber auch der erste Schritt zur Abwehr feiner Fol gen gemacht.

Nach dem geologischen Befunde ist als sicher anzunehmen, daß das heiße Thermalwasser unserer Stadt dort in der Tiefe entsteht wo es oberflächlich zn Tage tritt, glso in Tersitz felbst; es lann

daher auch von einem anderen Orte aus für uns nicht abgeleit.

werden. Wenn demnach durch die Störung des Druckeg unser . gesunken sind, so sind dieselben nicht auch ver⸗ oren.

Von dem Momente an, wo das in den Schächten ausströmende Wasser eine gewisse Höhe erreicht haben wird, muß jeder weitere Ab⸗ fluß aufhören, und muß sich dann auch das frühere Druckver ltnij wenigstens annähernd wieder herstellen, damit aber auch das Niven unseres Quellenspiegels wieder emporsteigen, und kann somit dann unser Thermalwasser entweder wieder die alte Höhe erreichen, und von selbst ausfließen, oder müßte im Nothfalle dasfelbe durch Ver— tiefen der Quelle und Heben des Wassers wieder in der früheren Weise benützbar gemacht werden.

Es heruhen diese Erwägungen eines theils auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, andererseits auf Thatsachen, daß die Niveaudiff eren zwischen unserer Quelle und dem Orte des Ausflusses im Schacht; eine nicht ungünstige ist.

Dem Gesagten zujolge ist daher alle Ursache vorhanden, der 3.

kunft mit Muth und Zudersicht entgegenzusehen, und bitten wir die Bevölkerung, ruhig den Zeitpunkt abzuwarten, bis ein weiteren Steigen der Wässer in den Schächten nicht mehr nachzuweisen ist, erst dann ist der Auge: blick weitere Maßnahmen zu treffen; dieser Moment kann in kurzer Zeit kommen, doch kommen wird er.

Die gefertigte Kommission wird es als ihre heiligste Pflicht er— achten, die geehrte Bewohnerschaft von Teplitz von allen wesenflichen Vorkommnissen in unverweilte Kenntniß . nur gewissenhafter, wahrheitsgetreuer Darstellung befleißen.

Der Stand der Steinbadquellen und der Schsnauer Quellen ist vollständig unverändert.

Stockholm, 13. Februar. (Post⸗ och Inr. Tidn.) Der dieg— seitize Gesandte in Washington schreibt unterm 24. Januar an daz Ministerium des Aeußern über die Expedition Nordenfkiölds,

beziehungsweise das bei dem Ostkap vom Eise eingeschlossene Schiff .

Folgendes: Die hier eingetroffenen Nachrichten, die sich autschlieslich auf Angaben von Eingeborenen begründen, wurden von zwei amerika—

nischen Walfischsängern aus Rew⸗Bedford, Norma“ und . Th. Pope“,

mitgebracht, welche beide die St. Lawrencebay ungefähr den 20. Okto= ber verließen. Der Kapitän der Norma“ hat berichtet, daß ihm die Eingeborenen mitgetheilt, daß sie ein, wie sie glaubten, rufsisches

Kriegsschiff in einem Abstande von 40 Meilen nördlich von Cape East gesehen hätten. Der Steuermann des „Th. Pope“ hatte dagegen

einen etwas abweichenden Bericht erstattet, und hat er nun in Folge

von auf meine Veranlassung in New-Bedford, wo er gegenwärtig sich aufhält, eingezogenen Erkundigungen angegeben, daß sein Schiff das letzte war, das die Lawrence Bay verließ, und daß die Eingeborenen

ungefähr am 20. Oktober berichtet hätten, daß ein Dampfer bei Caxe Lutke liege, ca. 83 Meilen weiter nördlicher und 12 Meilen südlich von Cape East; daß er indessen das Schiff nicht sehen konnte, weil das zwischen liegende Land zu hoch war, und daß er auch bei der Abreise keine Gelegenheit batte es zu sehen, da Schiff die St. Lawrence Bay während der Nacht verließ. Da die Walfischfänger nicht wußten, daß Professor Nordenskiölds Schiff zu erwarten war, so legten sie di Nachrichten damals keine Bedeutung bei, aber jetzt halten sie es für sehr wahrscheinlich, daß es wirklich sein Schiff gewesen ist. Die Walfischfänger passiren die Behringstraße auf der Hinreise zwischen dem 1. und 20. Juni, je nach den Eisverhältnissen, und kehren zwischen dem 1. und 25. Oktober zurück. Am 1. Juni 1851 war die

Straße von Cape Romanzoff in Amerika bis Cape Thaddeus in

Asien mit Eis belegt, und die Walfischfänger warteten noch am

19. Juni auf offenes Wasser. Am 1. Mai wird ein der Regierung gehöriger Zollkutter nach den Aleuten abgehen. Das einzigste, was nach meiner Ansicht hier gethan werden kann, wäre, daß der Befehlshaber des

Zollkutters ersucht würde, wegen der Czpedition Erkundigungen einzuziehen, sowie in der allgemein gelesenen, in New⸗Bedford ‚Maff, erscheinenden Whalemeng Shipping List‘ einen Aufruf zu erlassen.

Zufolge der Angaben, welche ich bezüglich der Eisverhäl nisse bei der Behringstraße erhalten habe, sind die Gefahren für ein eingefrornes Schiff dort vicl geringer, als auf der entgegengesetzten Seite von Amerika, und vermuthe ich deshalb, daß Professor Nordenskiöld, insofern er sich dort befindet, den Ort bereits verlassen haben wird,

bevor die Walfischfänger ankommen.“ Das Gastspiel der Frau Hedwig Niem ann und des Hrn.

Friedrich Haase im Residenz⸗Theater, welches nun mor⸗

gen, Dienstag, seinem Ende entgegengeht, hat für die letzten 4 Abende

ein Bouquet von vier einaktigen Stücken gebracht, in welchem die

Gäste in einigen ihrer beliebtesten Rollen auftreten. Sämmtliche vier Stücke sind zwar längst bekannt und auch von den beiden Gästen hier in Berlin schon gespielt. Jene Rollen sind aber gerade durch die beiden Künstler so vorzüglich vertreten, daß sie immer wieder eine große Anziehungskraft und bedeutende Wirkung ausüben. So war denn auch am Sonnabend das geschmackvoll ausgestattete kleine

Theater in der Blumenstraße bis auf den letzten Platz gefüllt von

Zuschauern, die sich den Genuß verschaffen wollten, die beiden gegen⸗ wärtig berufensten Vertreter ihres Rollen faches in Deutschland in der Kunst vollendeter dramatischer Kleinmalerei zu sehen. Den Anfang bildete Goethe's reizendes Schanspiel: „Die Ge⸗ schwister‘, in welchem Fr. Niemann die Marianne spielte. Die Künstlerin erntete mit ibrer anmuthigen, zum Herzen sprechenden Dar⸗

stellung gleich lebbaften Beifall, wie jedes Mal, wenn sie diese Rolle

gegeben. Wirksam unterstützt wurde sie von den Herren Keppler (Wilhelm) und Haack (Hahrice In dem nächsten Stücke, dem einaktigen Seribe'schen Lustspiele: „Der Weg durchs Fenster“, spielte Hr. Haase den Marquis d'Harcourt und erfreute das Publikum wiederum durch seine Meisterschaft feiner bis in die kleinsten Züge sorgfältig ausgeführter Charakterzeichnung, rährend Fr. Niemann als „Pächterin Lise Pume n ihr reiches Talent von einer anderen Seite, in der gelungenen Darstellung schlichter Volkstypen, im hellsten Lichte zeigte. Von gröberem Korn wie daz eben genannte ist das gleichfalls dem Französischen entlehnte Lustspiel: Nach Sonnenuntergang“, welches als dritte Gabe des Abends folgte, Mehr Posse wie Lustspiel verdankt das an sich unbedeutende Stüc seinen Erfolg nur dem virtuosen Spiele des Hrn. Haafe, der al Baron von Abendstern“ durch seine unwiderstehliche Komik das Audi⸗ torium in die heiterste Stimmung versetzte. Den Schluß machte das einaktige Lustspiel Eine kleine Gefälligkeit“, in welchem

Fr. Niemann und Hr. Haase als Frau und Hr. Hr. Holm das Haus

gleichfalls auf das Angenehmste unterhielten. Von den heimischen Kräften der Bühne wirkten hier Hr. Haack und Frl. Hagen beifalls werth mit. .

NRedacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. El sner.

Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

(1409

zu setzen, und sich hierkei

sein

diesen

zum Deutschen Reichs⸗

M 41.

über die von den Rübenzucker⸗Fabrikanten des deutschen JZollgebiets versteuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und Ausfuhr

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 17. Februar

Dentsches Reich. nebersicht

von Zucker im Monat Januar 1879.

heits amts wohnern, auf

Einfuhr vom Zollauslande.

Ausfuhr nach dem Zollauslande (mit und ohne Steuerrückvergütung).

Ver⸗

Raffinirter Zucker aller Art

NRohzucker Nelasse act aller Art

Nafffn fer

Melasse aller

9 Rohʒucker Art und Suyyruv in

stenert e ben⸗ men ge.

Ver waltungs⸗ Bezirke.

Zahl der n Vert scp befindlichen Rübenzucker⸗Fabriken.

unmittelbar

Centner.

8

auf Niederlagen.

aus Niederlagen

Verkehr.

Verkehr. Verkehr.

auf Niederlagen.

unmittelbar in den freien . Niederlagen. unmittelbar aus dem freien

Art und Sprup Zucker aller Art

;

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Verkehr. Niederlagen. unmittelbar

aus dem freien Verkehr. aus Niederlagen.

unmittelbar aus dem freien

n Ctr. n. Ctr. n. Ctr. n. Ctr. . Slgggow 257,

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Ctr. n. Ctr. n. Ctr. n. Ctr. —ᷣ

I. Preuß en. 1 2 Ostpreußen 2) Provinz Westpreußen. ö Provinz Brandenburg. 4

122963 314 855 97910 133 105 2279 856

Provinz PMcosorrḾmrQiau Provinz Posen

J Provinz Schlesien

) Provinz Sachsen einschl. der Fürstlich Schwarz⸗ burgischen Unterherr⸗ 1

8) Provinz Schleswig⸗Hol⸗ stein. .

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9) Provinz Hannover. 10) Provinz Westfalen. 1I) Provinz Hessen⸗Nassau. 12) Rheinprovinz. ;

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Summe JI. II. Bayern III. Sachsen ö II. Württemberg. Dũ. Baden. . , VI. Recken burg VIII. Thüringen , einschl. der Großherzoglich Sächsischen Aemter Allstedt und Oldis⸗ leben . IE. Oldenburg.. X. Braunschweig . 740 470 e 1510442 XII. El sa ß⸗Lothringen XIII. Luxemburg . ;

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veranlassung. Gesammtzahl 176 der

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Ueberhaupt 15 952 478 Hierzu i. d. Lormonaten Sey

tember bis Dezbr. 1878 70788 851

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25 117 25655

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26 603 35 459207 223

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211 362 mindert,

Is4 519 190 368 21 185

Zus. Sept. 1878 bis Jan. 1879 S6 741 329 In demselben Zeitraum

1877/78 756 563 218

) Bemerkung. In der Uebersicht für Monat Dezember 1878 sind bei der Provinz Sachsen die

30 095 2992

49 10 4 554

z2 168 zs zzg isi 37

auf 8 577 427 Ctr. berichtigt worden.

Berlin, im Februar 1879.

39 105, 37 9g3b 247 389 11133 9 843

in Spalte 3 angegebenen 8 597 427 Ctr.

95 881 767207 0568 25917

27 886

625 528 54 908 157 993

ungewöhnlicher

Ka iserliches statistisches Amt.

6 in Berlin 24,4, in Breslau 27,2,

öln 31,7, in Frankfurt a. M. 21,8, in Hanno in Magdeburg 23,2, in Stettin 297, burg 28, in München 36,2, in Nürnb resden 22,0, in Leipzig 29,8, in Karlsruhe 20,8, in pest 42,3, in Prag 36,4, in Triest 41,9, in Basel 28 9, in Brüsf⸗ in Paris 26, Stockholm 25.2, Warschau 243, in Odessa zö, l, in Turin 34,3,

l Vorwoche Wien, Königsberg, Pest, Leipzig u. a. noch viele Opfer.

Todesfälle daran werden aus Berlin 4, aus P Pest je 1, aus London 3, aus St. Petersburg 4 gemeldet. In eini Dorfschaften des Thorner und Koni Czarnowo) hat der seit Ende vor 42 typhus abgenommen. Brechdurchfälle ein steigert führten Lungenphthisen und akute Entzündungen der Ath⸗ mungsorgane zum Tode. Die Pocken forderten in der

in London 17 Opfer, doch ist die Zahl gestiegen; auch in Paris, Pest, St. P Opfer kleiner, in Wien, Dublin, einzelte Todesfälle an Blattern Odessa gemeldet. kein Pesterkrankungsfall konstatirt worden. den das schwarze Meer und die Levante umge in den Gouvernements Kiew un

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

18 * 9.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gefund⸗

sind in der 6. Jahreswoche den Jahresdurchschnitt berechnet,

von je 1000 Be⸗ als gestorben in Königsberg 34.1, in ver 23,1, in Casfel 340, in Altona 300, in Straß⸗ erg 30,3. in Augsburg 32,8, 32,8, in Stuttgart 21,2, in Braun! hweig

amburg 27,3, in Wien 30 2, in Buda⸗ 35.6 . nst in Kopenhagen 243, in in Christiania 19,l, in St. Petersburg 474, in in Bukarest 41,5, in Rom —, in Athen in Lissabon 40, ), in London 265, in in Liverpool 41,3, in Dublin 50,1, in Edinburn ß 27,6,

8, in Amsterdam —,

in Alexandria (Egvpten) 35,5. Ferner aus früheren Wochen: in New⸗ Nork 26,5, in Philadelphia 21,5, in Boston in Chicago 180, in San Franzisko 22,4

3

in Calcutta 456, in Bombay 267, in

„Beim Wochenbeginn herrschten in der Berichtswoche an den meisten deutschen Beobachtungsstationen 6 Luftströmungen, die nach kurzem Wechse Nordost umgingen. Südwest, gleichzeitig stie der Luft allgemein und begleitet von häufigen Regengüssen ti : . Der Anfangs der Woche hohe Luftdrack fiel bald, um die Mitte der Woche wieder und zeigte dann P der Woche sinkende Tendenz.

Die Sterblichkeitsverhältnisse haben sich in der Berich wieder ungünstiger gestaltet. gemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl auf 26,5 von 25,8 der Vo (lauf 1009 Bewohner und aufs sowohl das Säuglingsalter wie die höberen Alteräklassen 60 Jahr) eine Steigerung der Sterblichkeit, so daß von 10000 dern aufs Jabr berechnet in der Berichtswoche 86,5 starben, 84,4 der vorhergegangenen Woche.

88 AUnter den Todesursachen er r

heiten, namentlich die diphtherischen Affektionen Nachlässe, Flecktyphen häufiger auf raten und auch der Keuchhusten ve besonders in Berlin, mehr Todezfälle. Nürnberg, Frankfurt a. M. Scharlachfieber, obwohl im Ganzen seltener, wird in Berlin, L Hamburg, sowie in Liverpool und Birmingham noch häußi Diphtberische Affektionen haben abgenommen.

stliche, in Cöln südwestliche l mit Südost wieder nach Am 6. Februar ging der Wind nach Sd und g die bis dahin relativ kalte Temperatur at Thau⸗ stieg is zum Schluß

- ts woche In den deutschen Städten stieg die añ— rwoche Jahr berechnet) und jwar erfuhren (über Kin⸗ gegen

fubren die meisten Infektionskrank⸗ wogegen ranlaßte, Die Masern verliefen in und Bukarest wieder intensiver: das eipzig, g Todes⸗ . ͤ Die in deutschen Städten sank von doch fordern sie in Berlin, Unterleibs⸗ dagegen zeigt sich der Flecktyphus häufiger. osen 2, aus Gera und gen tzer Kreises (Reutschkau, Louzhn, igen Jahres vorkommende Fleck Darmkatarrhe der Kinder erscheinen meist ver⸗ wenig vermehrt. Erheblich ge—

der Todes fälle auf 159,

seltener,

Berichts woche der Neuerkrankungen wieder etersburg ist die Zahl der Barcelona größer geworden. Ver⸗ . werden aus Prag, Triest, Genf, Außerhalb des Gouvernements Ästrachan ist noch Dagegen berrscht in ngebenden Ländern, sowie

nts d Tschernigow der Flecktyphus mit Heftigkeit.

Nreußischen Staats Anzeigers: Berlin, 8. J. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

3 R Inse rate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staats ⸗Anzeiger, das Central ⸗Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Reichs Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Anfgebote, Vorla dungen n. dergl.

3. Terkäufs, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

X u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. &

6. TJerschiedene Bekanntmachnngen.

J. Literarische Anzeigen.

8. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien · Nachrichten. beilage. K

Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Cxpeditionen des „Invalidendank /, Rudolf Messe, Haasenstein

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

*r

Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Annoncen⸗Bureaus.

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Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief. Der am 22. November 18652 zu Stettin geborene Handlungsreisende Carl Georg Eugen Walter, dessen gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt, ist durch Beschluß des Anklage⸗Senates des Königlichen Appellationsgerichts zu Glogau vom 23. Oktober 1878 wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit auf Grund des §. 176 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs in den Anklagestand versetzt und seine Verhaftung beschlossen worden. Eg wird ersucht, auf den 2c. Walter zu achten, ihn im Be⸗ tretungsfalle verhaften und in unser Gefängniß ab⸗ liefern zu lassen. Grünberg, den 13. Februar 1879. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

Offene Strafvollstreckungsrequisition. Der Heereepflichtige Franz Georg Hermann Mohr am 19. Februar 1855 zu Bornim geboren, ist durch Er⸗ kenntniß vom 10. Januar 1879 wegen Entziehens der Militär ⸗Dienstpflicht zu einer Geldstrafe von 180 ½½, welcher im Unvermögensfalle für je nicht gezahlte zehn (10) Mark ein (1) Tag Gefängniß substituirt ist, rechtskräftig verurtheilt worden. Es wird ersucht, von dem Verurtheilten die Strafe bei⸗ zutreiben event. die substituirte Freiheitsstrafe zu vollstrecken und hierher zu den Akten N. 380 = 1858 Mittheilung zu machen. Potsdam, den 11. Fe⸗ bruar 1879. Königliches Kreisgericht. Abtheilung .

Im Sommer 1876 ist auf dem zwischen Stettin und Swinemünde fahrenden Dampfschiff „Kaiser“ von einer Dame eine goldene Damen⸗Cylinder⸗Uhr verloren worden, welche von dem Finder unterschla⸗ gen und jetzt in gerichtliche Asservation genommen ist. Die unbekannte Verliererin der Uhr wird auf gefordert, sich binnen 3 Monaten bei unt als solche zu legitimiren und die Uhr gegen Erstattung der Kosten in Empfang zu nehmen, widrigenfalls der auktionsweise Verkauf der Uhr veranlaßt und der Auktionzerloös zur Justiz Offizianten Wit twen⸗ asse genommen werden wird. Stettin, den 8. Fe⸗ bruar 1879. Königliches Kreisgericht, Abtheilung für Strafsachen.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

lilss] Edictalladung.

Der Dekonom Carl Groneweg in Sehlde hat dem Gerichte angezeigt, daß er wegen eines ihm aus der n , e m fn in Hannover zu be⸗ willigenden Darlehns Hypothek mit seinem im Be⸗ zirke des unterzeichneten Amtsgerichts belegenen Grundbesitz zu bestellen beabsichtige.

Namentlich solle verpfändet werden:

1) sein Halbmeierhof Hausnummer 7 in Weetzen, welcher ihm von seiner Ehefrau, geb. Schultze, als Dotalgut zugebracht wor⸗ den sei, nebst allen dessen Zubehörungen an Gebäuden, Berechtigungen, Ländereien ꝛc., insonderheit den in der Srundsteuer⸗Mutter⸗ rolle des Gemeindebezirks Weetzen unter Art. Nr. T mit insgesammt 30 836 ha und

2) der von Königlicher Klosterkammer hier—⸗ selbst laut Konkrakts vom 16. Oktober 1878 angekaufte Länderei Komplex, welcher in der Grundsteuer ⸗Mautterrolle des Gemeinde⸗ bezirks Ronnenberg unter Art. Nr. 122 mit insgesammt 7,1866 ha beschrieben ist.

Nachdem der Provokant als verfügungs fähiger Eigenthümer des zu verpfändenden . sich allhier vorläufig ausgewiesen hat: so werden unter Bezugnahme auf die §§. 25 und 26 der Ver ordnung vom 18. Juni 1842 und den §. 18 des Gesetzes vom 12. August 1846 alle Diejenigen, welche an die bezeichneten Pfandgegenstände ÄUn⸗ sprüche irgend einer Art erheben zu können glauben, mögen dir in Eigenthums⸗ oder Ober ⸗Cigenthums⸗ rechten, in hypothekarischen und sonst bevorzugten Forderungen, in Reallasten, Abfindungk⸗,, Dotal⸗ oder Leibzuchts⸗Ansprüchen oder anderen Verhaftun⸗ en und Belastungen bestehen, hierdurch vorgeladen, olche Ansprüche in dem dazu auf

Dienstag, den 11. März d. J., Bsrmittags 11 Uhr, angesetzten Termine anzumelden.

Landes Kreditanstalt zu bestellenden Hypothek verloren.

Einer Anmeldung bedarf es daher nur dann, wenn die Rechtsbeständigkeit und das Vorzugsrecht der der Landes⸗Kreditanstalt zu bestellenden Hypo— thek nicht eingeräumt werden soll.

Von der Anmeldungspflicht sind nur Diejenigen befreit, denen über ihre Ansprüche von der Direktlon der Hannoverschen Landes⸗-Kreditanstalt Certifikate ausgestellt worden.

Wennigsen, den 7. Februar 1879.

Königliches Amtsgericht. Abth. II. Eggers.

1487 Oeffentliche Vorladung.

Die vereheilchte Antonina ÿfeiffer, geb. Trororska in Posen, früher in Kurnik, hat wider ihren Ehemann, den Mrbeiter Stanislaus Pfeiffer, auf Ehescheidung wegen böslicher Ver⸗ lassung geklagt, und haben wir zur Beantwortung dieser Klage einen Termin auf den 1. September 1879, Vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftszimmer Nr. II. hierselbst vor dem Herrn Kreizrichter Stephan anberaumt. Da der gegenwärtige Aufenthalt des Verklagten un= belannt ist, so fordern wir denselben hiermit auf, spätestens in diesem Termine sich bei uns zu melden, die Klage zu beantworten und die weitere Ver— fügung zu gewärtigen.

Meldet er sich weder vor noch in diesem Termine so wird, falls die Klägerin den im 8. 61 Theil J. Titel 40 A. G. O. vorgeschriebenen Eid leistet, die Ehe der Parteien getrennt und der Verklagte für den schuldigen Theil erklärt werden.

Schrimm, den 6. Februar 1879.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung. 1436 Edietalladung.

Nachdem der Hofbesitzer Heinrich Feldmann aus Altenwahlingen vermöge gerichtlichen Vertrages vom 109. d. M. von dem Rittergutsbesitzer Haupt⸗

Frankenfeld käuflich erworben und zugleich den Er—= laß einer Edictalladung zu seiner Sicherstellung be⸗ antragt hat;

so werden alle diejenigen, welche an das verkaufte Rittergut Frankenfeld und dessen Zubehörungen Eigenthum s ⸗Näher⸗ lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand. und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, hierdurch edictaliter aufgefordert, folche Rechte so gewiß in dem auf

Donnerstag, den 20. März d. J. vor unterzeichnetem Gerichte anstehenden Termine anzumelden, als für den sich nicht Meldenden das Recht im Verhältnisse zum neuen Erwerber verloren gehen wird.

Pon der Anmeldungepflicht werden nut diejenigen Gläubiger und sonstigen Realberechtigten ausge⸗ nommen, welchen von hier aus besondere Certifikate werden ertheilt werden.

Der demnachstige Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag und einmalige Insertion in die Böhme—⸗ Zeitung veröffentlicht werden.

Ahlden, den 12. Februar 1879. Königliches Amtsgericht. Rosch er.

iss] Bekanntmachung.

Der auf 21 Kuxen an der Zeche Nachtigall Tief⸗ bau in Bommern lautende Kuxschein der Wittwe Stratmann in Herbede ist verloren gegangen und die Amortisation desselben beantragt. Es wird daher der unbekannte Inhaber des Kurscheins auf— gefordert, binnen 3 Monaten den Kuxschein dem unterzeichneten Gericht vorzulegen, widrigenfalls er für amortisirt erklärt werden wird.

Saßen, den 10. Februar 1878.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung J.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛce. Aus derl Oberförsterei Tegel sollen am Mittwoch,

Durch die Nichtanmeldung geht der Anspruch nicht

überhaupt, sondern nur im Verhältnisse zu der der

mann 4. D. Adolf von Honstedt zu e erf das diesem k zugehörige zu Frankenfeld unter Haus Nr. 1 belegene allodifiztrte Rittergut

den 26. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im Drewitzschen Kaffeehause zu Tegel nachstehende Bau⸗