1879 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 03 May 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Feuerw. Offiz zur Geschoßfabrik, in den etatsm. Stand des 2. Feld⸗ Art. Regts., Frhr. v. Lerchenfeld-Aham, Sec. Lt. vom 5. Inf. Regt., zum 1. Inf. Regt., Kor te, Sec. Lt. vom 8. Inf. Regt, zum 2. Inf. Regt, Bes nard, Sec. Lt. vom 3. Feld ⸗Art. Regt, zum J. Fuß ⸗Art. Regt, Paraquin, Sec. Lt. vom 4. Feld Art. Regt, v. Delhafen, See., Lt. vom 2. Feld⸗Art. Regt, Beide zum 2. Fuß⸗Art. Regt.,, Grieb, Zeug Lt. vom Haupt L boratorium, zu den Art. Werkstätten, versetzt. Martin, Oberst, beauftragt mit der

ührung des 16. Inf. Regts.,, Eppler, Oberst, beauftragt mit der . des 17. Inf. Regts., zu Regts. Commdrs, Meier, Haupt mann g. D., unter Reaktivirung mit dem früheren Rang und Stellung a la suite des 10. Inf. Regts., zum Platzmajor der Festung Germersheim, v. Spreither, Pr. Lt. z. D., bisher dem Depot des 4. Inf. Regts. zur Dienstleist. zugetheilt, unter Reaktivirung mit dem frühe⸗ ren Rang und Stellung 6 la suite des 5. Inf. Regts. zum Adjut. bei der Kommandantur der Haupt- und Residenzstadt München er⸗ nannt. Die bisher in der Art. und Ing. Schule kommandirten außeretatsm. Sec. Lts. Baumann, Hailer, vom 3. Feld⸗-Art. Regt, Märklstetter, Herrmann, sämmtlich im 1. Feld⸗Art. Regt, Baumann, Seanzoni v. Lichtenfels, Rock, Clar⸗ mann v. Clarenau, Bürckstüm mer, im 2. Feld⸗Art. Regt. Byschl, Habersack, Hät her, Hartm ann, im 3. Feld⸗Art.

Regiment, Randebrock, Schilffahrt, Riezler, Dam⸗ boer, im 4. Feld - Artilleri—⸗ Regiment, zu etatsmäßigen Sec. Lts. ernannt. Die Pr. Lts.: Leeb, im 8. Inf. Regt. .

v. Stockham mern, vom 12. Inf. Regt. im 10. Inf. Regt. Schneider, im 15. Inf. Regt, Ulrich, vom 15. Inf. Regt. im 4. Jäger ⸗Bat., sämmtlich als Comp. Chefs, Frhr. v. Horn, A la suite des 1. Inf. Regts. und Adjut. beim Gen. Kommdo. des J. Armeecorps, Frhr. von und zu der Tann-Rathsamhausen, a la suite des 2. Inf. Regts. und Adjut. bei der 2. Inf. Brig. Horadam, vom 1. Chev. Regt. im 2. Ulan. Regt. , Frhr v. Berchem, vom 4. Chev. Regt. im 5. Chev. Regt, beide als Escadr. Chefs, Frhr. v. Secken dorff⸗Aber dar, Üüberzähl. im 1. Ulan. Regt.,, Stinglwag ner, Bösmiller, vom 1. Fuß⸗Art. Regt., als Comp. Chef im 2. Fuß⸗Art. Regt.,, Dil lman n, . la suite des 3. Feld ⸗Art. Regts,. unter Ernennung zum Unterdirektor der Geschützgleßerei, Rutz, überzähl. im 3. Feld⸗Art. Regt. zu Haupt⸗ leuten (Rittmeistern) befördert. Die Sec Lt.: v. Walter, kom⸗ mandirt zur Kriegsschule, im 1. Inf. Regt. Stau dinger, im 2. Inf. Regt, Degelmann, im 7. Inf. Regt, Herzing, kommdrt. zur Kriegsakademie, im 14. Inf. Regt.,, Fux, im 16. Inf. Regt. Dingler, im 2. schweren Reiter⸗Rent., Schreiber, kommdrt. zur Kriegsakademie, im 5. Chev. Regt, Schmalz, im J. Fuß⸗Art. Regt. zu Pr. Lts. befördert. Marabini, Hauptm. z. D, verwendet beim Landw. Bez. Nürnberg, Michell, Hauptm. z. D., verwendet bei der 2. Ingen. Direktion, als Majors charakterisirt. .

Im Beurlaubtenstande. 26. April. Die Offize. des Beurlaubtenstandes: Halenke, Pr. Lt. vom 16. Inf. Regt., zum 4. Inf. Regt, Schmidt, Pr. Lt. vom 6. Inf. Regt, zum 9 Inf. . Fickel, Sec. Lt. vom 17. Inf. Regt., zum 11. Inf. Regt. Eck stein, Sec. Lt. vom 3. Inf. Regt, zum 12. Inf. Regt, Gers, Sec. vom 1. Feld⸗Art. Regt.,, zum J. Feld Urt. Regt. versetzt. Wurm, Sec. Lt. des Beurlaubtenstandes im 6. Inf. Regt, zum Pr. Lt. befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 26. April Graf v. Joner-Tettenweiß, Sberst a. D., als Gen. Major, Gemmingen Frhr. v. Massenbach, Hauptm. a. D, Tretz ek, Rittm. a. D. als Majors, Frhr. v. Eichthal, Pr. Lt. à Ia suit f. E., unter Versetzung zu den Offizieren a. D, mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. des 4. Chev. Regte. als Rittm. charakterisirt. Schmidt, Pr. Lt. a. D., zur Disposition gestellt. v. Winckhler, . und Platzmajor der Festung Germersheim, Martin,

eug Pr. Lt. von den Art. Werkstätten, Weig, Sec. Licut. . D. diesem unter Verleihung des Anspruchs auf Anstellung im Militär⸗ Verwaltungs⸗Dienst, der nachgesuchte Abschied mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform bewilligt. Ritter v. Grundn . See. Lt. z. D., unter Verleihung des Charakters als Pr. Lt., mit Pens. und mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König haben den Plan, bereits gestern wieder in Berlin einzutreffen, aufgeben müssen, und werden wegen einer Erkältung, die sich in Heiserkeit zeigt, den Aufenthalt in Wiesbaden um einige Tage zu verlängern genöthigt sein.

Wie „W. T. B.“ aus Wiesbaden meldet, hatten gestern der Schloßhauptmann Graf Matuschka und der Sanitäts— Rath Friedmann Einladungen zum Diner erhalten.

Se, Majestät nehmen täglich die Vorträge des Hofmar⸗ schalls Grafen von Perponcher entgegen und arbeilen ab— wechselnd mit den Chefs des Civil- und des Militärkabinets und zeitweilig mit dem Vertreter des Auswärtigen Amtes.

Der Bundesrath, sowie der Ausschuß desselben für Justizwesen hielten heute Sitzungen.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzu ng des Reichstags befindet sich in der krslal Beilage.

In der heutigen (37) Sitzung des Reichstages, welcher der Präsident des Reichskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister ,,, und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundes- rath und Kommissarien desselben beiwohnten, theilte der Prä— sident mit, daß zwei Schreiben von den Abgg. von Forcade de Biaix und Dr. Dreyer eingegangen seien, betreffend die Frage, ob durch ihre Ernennung zu Reichsgerichts⸗Räthen vom 1. Oktober 1879 ab ihr Mandat schon jetzt erloschen fei. Die Schreiben gingen an die Geschäftsordnungs⸗Kommission.

Darauf setzte das Haus die erste Berathung des Gesetz⸗ entwurfs, hetreffend den Zolltarif des deutschen Zolk— 6 fort. Zunächst ergriff das Wort der Abg. Reichen⸗ perger (Olpe) und führte aus, daß es sich bei dieser Vorlage allerdings, um Interessen handele, aber um die Interessen der Gesammtheit, die aus den Interessen der Einzelnen sich zu⸗ sammensetzten. Selbst wenn die Theorie der Handelsfreiheit an sich richtig wäre, könnte man sich nicht mit der passiven Handelsfreiheit allein begnügen, wenn die aktive den Deuischen von anderen Ländern beschränkt werde. Letztere könnte eventuell nur durch Zölle erzwungen werden. Aber in dieser so über⸗ aus schwierigen Frage dürfe man sich überhaupt nicht von Dok⸗ trinen leiten lassen. Abgesehen von denjenigen deutschen ndustrien, die noch schwach und mit dem Auslande noch nicht konkurrenz fähig seien, und damit sie nicht von der übermächtigen aus⸗ ländischen Konkurrenz erdrückt würden, in Deutschland geschützt werden müßten, seien auch diejenigen der Industriebranchen Deutschlands, die jetz mit dem Auslande konkurrenzfähig seien, in ihrer Existenz nicht gesichert, wenn das Auslanß durch seine Zollmaßregeln den Export derselben vernichten könne. Der Redner legte sodann ausführlich dar, wie aller⸗ dings jetzt für die übermächtige englische Industrie der Frei⸗ handel günstig sei, daß aber in früheren Perioden, als

in England die Industrie schwächer gewesen sei, man dort keineswegs dem Freihandelsprinzip gehuldigt habe. Die freihändlerische Aera habe in Deutschland auch' zu der unsoliden Wirthschaft der Aktiengesellschaften geführt. Es sei jetzt die Aufgabe der Gesetzgebung, eine Ümwand—

lung in der finanziellen Wirthschaft bes Volkes herbei⸗ ufüͤhren. Die deutsche Industrie habe sich unter der Herr⸗ f n, eines mäßigen Schutzzollsystems, wie es vor der jetzigen

freihändlerischen Periode bestanden habe, sehr gut entwickelt. Wenn man jetzt wieder zu dem alten guten System zurückkehre, so werde auch ein gleiches Re ultat sich ergeben. Namentlich werde die jetzt schwer darniederliegende, aber äußerst wichtige Eisen⸗ industrie sich auf den ihr gebührenden Standpunkt im Welt— handel erheben. Habe doch der Eisenexport des schutzzöll⸗ nerischen Frankreich nach Italien bedeutend zugenommen, während der Eisenerport des freihändlerischen England dorthin in gleichem Maße abgenommen habe. Diese und noch andere vater— ländische Industrien zu schützen, werde die hohe Aufgabe diefes Hauses jetzt sein.

Der Abg. Dr. Bamberger wies im Eingange seiner Rede auf die Wandlung in den Ansichten des Reichskanzlers hin, worin ihm schnell die öffentliche Meinung gefolgt fei. Der Reichs⸗ kanzler habe früher den Vorwurf erhoben, die deutsche Gesetzgebung arbeite zu schnell, und jetzt . er selbst Anlaß dazu. Die noch zur Disposition stehende Zeit genüge keines⸗ wegs zur gründlichen Lösung der vorliegenden Aufgaben selbst bei gewissenhaftester Arbeit. Er ziehe deshalb prinzipaliter die Plengrberathung vor. Es liege hier der unlösliche Wider— spruch vor, daß man einerseits das Volk für finanziell leidend erkläre und auf der andern Seite ihm größere Lasten auf— lege. Man suche hierfür die verschiedensten Erklärungen. Der Reichskanzler errege mit seiner Finanzpolitik im Volke Hoffnungen, die nie in Erfüllung gehen könnten. Das sei nament— lich in diesem Zeitalter des wachsenden Sozialismus sehr ge⸗ fährlich. Das bisherige Verfahren des Reichskanzlers in der wirthschaftlichen Frage sei allerdings äußerst geschickt; diese Geschicklichkeit, die so glückbringend für Deutschland auf dem Gebiete der auswärtigen Politik gewesen sei, kehre sich jetzt aber leider gegen die inneren politischen Parteien. Diesen Ge⸗ danken führte der Redner beim Schlusse des Blattes näher aus.

Die Lokalregierung in Malta hat mittelst Verfügung vom 24 v. M. angeordnet, daß diejenigen Provenienzen aus dem Schwarzen und Asowschen Meere, aus der Türkei, Mon— tenegro und Tripolis, welche mit reinem Gesundheitspaß versehen sind, zur Praktik zugelassen werden sollen.

Vom 1. Januar 1878 bis Ende Januar 1879 sind im Auswärtigen Amt auf Grund der Bestimmungen, betref— fend die kostenfreie Vermittelung des Geldverkehrs ber deut— schen Seeleute im Auslande mit der Heimath, vom 15. Juni 1877, bei 22 Kaiserlichen Konsulaten mit 118 Anträgen 6 129 ½ 75 5 Ersparnisse deutscher Seeleute ein— gegangen.

In den deutschen Münzstätten sind bis zum 26. April 1879 geprägt worden, an Goldmünzen: 1269 945 520 6 Doppelkronen, 405 307 370 M Kronen, 27969 925 M Halbe Kronen, hiervon auf Privatrechnung 373 474 410 ¶6 Varher waren geprägt: 1 268 844 540 6 Doppelkronen, 405 38, 370 A6 Kronen, 27 969 925 V Halbe Kronen, hiervon auf Privatrechnung 372 508 6570 6 Summa 1 692 927 255 M

S. M. Glattdecks Korvette „Nymphe“, 9 Geschütze, Kommandant Korv.⸗Kapt. Sattig, hat am 28. März er' Kingston unter Segel verlassen, traf an demselben Tage in Port-Royal ein, ging am 1. April er. wieder in See' und ankerte am 11. April im Hafen von Havanna.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 1. Mai. (Dr. 89) Gestern sind in dem „Regierungsblatt“ wieder mehrere ge⸗ meinschaftliche Gesetze der Herzogthümer Coburg und Gotha zur Publikation gelangt, nämlich ein Gesetz, betreffend den Forstdiebstahl, das Ausführungsgesetz zur Civilprozeß⸗ ordnung vom 50. Januar 1877, zur Konkursordnung vom 10. Februar d. J., zum deutschen Gerichtskostengesetze und zu der deutschen Gebührenordnung für Gerichtsvoll ieher und für Zeugen und Sachverständige; ferner ein 6 . betreffend Uebergangsbestimmungen zur Civilprozeßordnung vom 30. Ja⸗ nuar, zur Konkursordnung vom 19. Februar und zur Straf— prozeßordnung vom 1. Februar 1877, sowie ein weiteres Gesetz in Betreff der Straffestsetzung durch Verfügung der Polizeibehörden und endlich ein Gefetz, die Organisation der Justizbehörden erster Instanz betreffend.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. Mai. Ueber die in dem heutigen gemeinsamen Ministerrathe unter Vorsitz des Kaisers erledigten Fragen berichtet die EPest, Korr.“; „Im Sinne der gefaßten Beschlüsse sollen Bosnien und die Herzegowina, sowie Dalmatien und Istrien womöglich mit dem 1. Januar 1880 dem gemein samen ,, der Monarchie einverleibt werden; Triest und

iume hingegen verbleiben vorläufig Freihäfen. Mit der Feststellung der Durchführungsmodalitäten wird die öster— reichischungarische Zollkonferenz betraut. Bezüglich der Rege⸗ ung der Administration in Bosnien wird den beider— seitigen Legislativen seinerzeit ein aus wenigen Paragraphen bestehender Gesetzentwurf unterbreitet werden, in welchem aus⸗ gesprochen wird, daß die Kosten der Verwaltung Bosniens womöglich aus den eigenen Einnahmen zu decken seien; sollte dies aber absolut unmöglich sein, so sei im Sinne der be⸗ stehenden Gesetze bei den Delegationen um die Bewilligung der fehlenden Summe anzusuchen. Für Bauten, Investitionen, für die Zollmanipulationskosten, für Straßen- und Eisenbahn⸗ bauten muß um die Votirung der erforderlichen Summen bei den beiden Legislativen angesucht werden. Die indirekte Be— steuerung ebenso wie die Monopole werden ebenfalls von den beiderseitigen Vertretungen gesetzlich zu regeln sein. Der diese Fragen regelnde Gesetzentwurf gelangt vorläufig nicht vor die Parlamente. Beschlossen wurde ferner, daß die Vertrags⸗ verhandlungen mit Serbien ehestens aufgenommen werden sollen, und daß der serbische Eisenbahnanschluß im Sinne der in Berlin abgeschlossenen Konvention innerhalb der fest— gesetzten fi von drei Jahren, und zwar bei Belgrad, durch⸗

zuführen sei.“ . 2. Mai. (W. T. B) Die „Polit. Korresp.“ schreibt: Die Anregung des französischen Ministers der

Auswärtigen Angelegenheiten, Waddington, zur Ueberwei⸗

sung der schafter⸗Konf

den Lösung prinzipiellen

obwalten; Lösung der Botschaftern

Gro ßb (Allg. Corr.)

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setzliche Lage vor die Erfin

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ohnehin in schwache war,

zöllnerisch dem Handel der gestrigen

des Tarifes Tariffrage

Was ihn betr er für den

zugehen, da

welche niedrig

lichen Verhandlung zu überlassen. Nach aus Bukarest nimmt die europäische sion ihre Arbeiten am 9. d. wieder auf.

4000 Boers

der britischen Regierung können Sie wollen nicht den ersten auf Zwangsmaßregeln von unserer Seite.

Reuterschen Bureau“ unterm 30. v. Mts. ce Depesche zu: „Authentischen Mittheilungen aus Kabu

schlechter Verfassung. Vorkehrungen getroffen, um die Ghilzai-Pässe zu be— haupten. Es herrscht ein unzufriedener Geist unter Jakub

über angeblich augenb folgungen keine Mittheilungen erhalten, auch sei es mit der Regierung ganz unvereinbar, sich in die inneren Angelegenheiten Rußlands einzumischen. zu denen sich die Regierung im Rar 1852 in Neapel ver⸗ anlaßt gesehen habe,

trages zur Basis gehabt; der Erfolg jenes Schrittes sei nicht der Art gewesen, n, wenn derselbe Grund vorliegen sollte.

Im Anschluß an diese Nachricht wird dem Bureau“ aus Simla,

Frankreich. Paris, 1. Mai. Das heutige officiel“ veröffentlicht einen Bericht des Directeurs de la Presse, Hrn. Angtole de la Forge, an den Minister des Innern „über die Preßfreiheit in Frankreich.“ beleuchtet an der Hand alter Quellenwerke von Jean de La Taille, Chevillier, Didot, Hatin, Peignot, Leber u. A. die ge⸗

Jahren 1875 77 veröffentlicht.

virt aus; er erklärte, den schutzzöllnerisch gesinnten kammern stehe es frei,

auf ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Votum hinzuwirken.

griechischen

—ᷓ Grenzfrage an eine Bot— erenz, ist noch

keineswegs allseitig beantwortet.

Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß der Impuls des fran⸗ zösischen Kabinets zu der in Konstantinopel selbst anzubahnen⸗

der griechischen Frage schon jetzt der ein müthigen Unterstützung sicher ist. Dagegen soll das Pa⸗

riser Kabinet wissen, daß bei einer Frankreich befreundelen nachbarlichen Großmacht bezüglich des Modus der von Frank⸗ reich beantragten Behandlung der griechischen Frage Bedenken die gedachte Großmacht hätte vorgeschlagen, die

Frage anstatt einer Botschafter⸗Konferenz den der Mächte bei der Pforte im Wege der gewöhn⸗ einem Telegramm Donau kommis⸗

ritannien und Irland. London, 1. Mai. Ihre Majestät die Königin übersiedelt, den

bis jetzt getroffenen Dispositionen zufolge, am 19. Mai von Schloß Windsor nach Balmoral. Den „Daily News“ wird unterm 8. v. M. aus der

gemeldet: „Die britischen Truppen werden rei Wochen an der Grenze bleiben, um sich von

den jüngsten Strapazen zu erholen. Gesundheitsrücksichten machen das Lager des Generals in Gingihlovo nicht länger

d es soll ein Vorposten unweit des Flusses

Inyazam gebildet werden. Offensiv⸗Operationen sollen nicht vor 14 Tagen wieder aufgenommen starkes Corps vom Tugela aus aufbrechen und die niedere Straße entlang auf Cetewayo's Kraal marschiren wird. Der feindliche Verlust bei Gingihlovo hat etwa 1200 Mann Der englische Verlust an Waggons und Munition seit dem Beginne des Krieges wird auf über 760 0090 Pfd. Sterl. geschätzt. wird gemeldet, Major Lanyon habe befohlen, daß kein

werden, worauf ein

Kriegsmaterial,

Aus Präto 3 ia In⸗ der Stadt auf 500 Ellen nähern dürfe. Ueber sind in der unmittelbaren Nachbarschaft von sammelt, und Feindseligkeiten zwischen ihnen und jeden Augenblick ausbrechen. Schuß thun, sondern warten

fghanischen Kriegsschauplatze geht dem zu⸗

die Angelegenheiten Jakub Khans in sehr Es werden keine bemerkenswerthen

pen, der sich durch zahlreiche Desertionen kund—

giebt. Im Hauptquartier des Generals Browne 1 beständig widersprechende Berichte über

Khans und das Verhalten der Grenzstämme ein. Ba dakfhan bleibt der Schauplatz ernster Ruhestörungen.

die Absichten Jakub

2. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte auf eine bezüglicheè 5 Peels der S e

ö Northeote: die Regierung ha icklich in Rußland stattfindende Ver—

Die Vorstellungen, ätten die Protokolle des Pariser Ver—⸗ die Regierung zu einer Wiederholung zu

ai. (W. T. B.) Die „Times“ läßt sich aus von gestern melden: es gelte für sehr wahr⸗

daß Jakub Khan heute Kabul verlassen und nach Gundamuk kommen werde, um mit dem Major Cavagnari

„Reuterschen vom heutigen Tage, gemeldet: Ja⸗ habe, die Absicht ausgesprochen, fich nach dem

englischen Lager bei Gundamuk zu begeben, um' mit den in— dischen Behörden persönlich zu verhandeln. Derselbe werde

mit mehreren Sindars, Ministern und einem ge von Kabul abreisen.

„Journal Die Studie

der französischen Presse von ihren bis weit dung der Buchdruckerkunst zurückreichenden An⸗

fängen ö. ersten gesetzlichen Censurbestimmungen datiren aus dem Jahre 1275) bis

herab zu Ludwig XV. und den letzten lten Regimes.

Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Rudolf von

ist gestern Abend, von Italien lommend, mit

einem Gefolge von sechs Personen in Villafranca bei Nizza eingetroffen, um sich von da an Bord eines öster— reichischen Kriegsschiffes nach Spanien zu begeben.

fr. Die Nachricht von dem Tode des Generals

Dou ay, welche gestern durch alle Zeitungen ging, ist un⸗

richtig. Das Befinden des Generals ist sehr beunruhigend, aber nicht hoffnungslos.

Das Ministerium des Innern hat soeben eine Uebersicht der Auswanderungsbewegung in den

Danach hat sich dieselbe, die den vorhergehenden Jahren schon eine sehr noch mehr verringert. Sie zählte in den er⸗

wähnten drei Jahren 16997, in den Jahren 1872, 73 und 74 dagegen 24 006 Personen. 2. Mai. (

. T. B. Die Delegirten der schutz⸗ gesinnten Handelskammern überreichten s-Minister Tirard heute Vormittag die in Versammlung votirte Adresse. Auf die An—⸗

sprache derselben erwiderte der Minister: Die schnelle Votirung

hänge von der, Kommission ab. Ueber die selbst sprach sich der Minister nur . se

andels⸗ bei den Senatoren und Deputirten

eff, so würde er sich eventuell zurückziehen, da Abschluß von Handelsverträgen sei. Im All⸗

gemeinen schien aus den Erklärungen des Ministers hervor⸗

die Regierung geneigt bleiben würde, Handels⸗

verträge abzuschließen, und zwar auf der Basis von Sätzen,

er sind als die in dem allgemeinen Tarif, und

. diese Meinung auch vor den Kammern vertreten würde. . Die Delegirten wurden heute auch von dem Präsiden⸗ ten Greépy empfangen, welcher denselben die Versicherung ertheilte, daß die Regierung sich mit der Lage der Industrie beschäftige, und daß sie sich bemühen werde, alle Interessen mit einander in Einklang zu bringen.

Der Präsident Greévy empfing ferner den Besuch des Prinzen Alexander von Hessen, der sich mit seiner Gemahlin und seinem jüngsten Sohne hier aufhält. Der Prinz kehrt in der nächsten Woche mit seiner Familie nach Darmstadt zurück und wird daseibst mit seinem Sohne, dem zum Fuͤrsten von Bulgarien erwählten Prinzen Alexander von Battenberg zusammentreffen, welcher die bulgarische Deputation in Darmstadt empfangen will.

Spanien. Madrid, 29. April. Gestern Nachmittag traf hier aus Sevilla die Nachricht von dem Tode der seit längerer Zeit krank darniederliegenden Schwägerin Sr. Ma⸗ jestaͤt des Königs, der Prinzessin Christine, ein. Sie ist derselben Krankheit erlegen, welche vor wenigen Monaten ihre jungere Schwester, die Königin Mercedes dahinraffte, nur daß bei ihr der Verlauf der Krankheit ein etwas langfamerer war, als bei der unglücklichen Königin. Der Herzog und die Her— zogin von Montpensier befanden sich an dem Sterbelager dieser zweiten Tochter, welche ihnen binnen Jahresfrist durch den Tod entrissen worden und die man eine Zeit lang für die Nachfolgerin auf dem Throne ihrer voraufgegangenen Schwester gehalten hatte. Se. Majestät der König Alfons begab sich heute früh von hier nach Sevilla. Der Tag für die Beisetzung der Leiche ist noch nicht bestimmt. Wie es heißt, wird die Verstorbene an der Seite ihrer Schwester im Escurial ihre letzte Ruhestätte finden.

1. Mai. (Ag. Hav.) Se. Majestät der König wir am Freitag nach Madrid zurückkehren, um Se. Kamser iche Hoheit den Kronprinzen Rudolf von Oesterrench, welcher am Sonnabend hier eintrifft, zu empfangen.

2. Mai. (W. T. B.) Wie der ministerielle „Tiempo“ meldet, gehören von den neugewählten 441 Deputirten 333 der ministeriellen Partei an.

Türkei. Konstantinopel, 2. Mai. (W. T. B.) Die von der Pforte zur , n, der Vakufangelegenheit in Ostrumelien eingesetzte Spezialkommission hat folgende Lösung der Frage vorgeschlagen: Die nach dem Herkommen zum Vakuf gehörigen Güter sollen den derzeitigen Inhabern gegen verzinsliche, amortisirbare und einen verkäuflichen Werth repräsentirenden Pfandbriefe käuflich überlassen werden, die Lokal verwaltung soll den Berechtigten gegenüber eine Garantie dieser Schuldurkunden übernehmen und die von den Inhabern zu leistenden Zahlungen überwachen. Die gegenwärtigen In⸗ haber der Vakufgüter werden dadurch in den Stand gesetzt, in kürzerer oder längerer Zeit und ohne erhebliche Opfer das volle und uneingeschränkte Eigenthum an diesen Vakufgütern zu erwerben. Was die den Moscheen gehörigen und von den— selben direkt verwalteten Güter betrifft, fo soll bezüglich ihrer Alles unverändert bleiben. Nur in dem Falle, daß diese Güter mit Hypotheken belastet sind, sollen die Einkünfte der—⸗ selben von der Verwaltung der Provinz eingehoben und bis zur vollständigen Tilgung der Schuld den dabei Interessirten ausgeantwortet werden. Die internationale Kom⸗ mission für Ostrumelien begiebt sich nunmehr nach der erfolgten Unterzeichnung des organischen Statuts für Ost⸗ rumelien nach nge zurück, da den betheiligten Regie— rungen angezeigt erscheint, daß die Kommission die für die administrativen Einrichtungen der autonomen Provinz erfor— derlichen Maßnahmen an Ort und Stelle vornehme.

Numänien. Zukarest, 2. Mai. (W. T. B.). Nach hier vorliegenden Berichten ist Fürst Karl auf der mit dem Kronprinzen von Schweden nach der Moldau unter⸗ nommenen Reise überall mit großem Enthusiasmus empfangen worden. Der Fürst kehrt an demselben Tage, an welchem der Kronprinz Rumänien verläßt, nach Bukarest zurück. Der Minister⸗Präsident Bratiano trifft bereits nächsten Sonntag hier ein. Der Erbprinz Leopold von Hohenzollern wird nächsten Dienstag zu längerem Besuche am Fürstlichen Hofe erwartet. Außer dem türkischen Gesandten, Suleiman Bey, befinden sich zur Zeit auch Hobart Pascha und Karatheodori Effendi, der Bruder des türkischen Ministers des Auswärtigen, hier; heute Abend wird die Ankunft Aleko Paschas erwartet.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Apris (St. Pet. Herold.) Ihre Majestät die Königin der Hel⸗ lenen ist am 28. April, Mitternachts, in Jal ka eingetroffen, von wo sich Dieselbe in Begleitung Sr. Majestät des Kaisers nach Orianda begab.

Ein Cirkular des Ministers des Innern an die Gouverneure ct dieselben in Kenntniß, daß alle For— derungen und Vorschläge der zeitweiligen General-Gouverneure von St. Petersburg, Charkow und Odessa, wie auch der General⸗Gouverneuré von Moskau, Kijew und ar gen, denen zeitweilig dieselben Rechte, wie jenen, verliehen sind unverzüglich ausgeführt werden müssen, obwohl der Wirkungs⸗ kreis der General-Göuverneure nur auf das ihnen unterstente Territorium ausgedehnt ist.

I. Mai. (Journ. de St. Pet.) Durch einen Ukas Sr. Majestät des Kaisers vom 29. v. M. ist der General Abjutant, General der Infanterie Güldenstubbe zum Mitgliede des Reichsraths ernannt worden.

3. Mai. (W. T. B.) Die „Agence Russe⸗ schreibt: Nachkem die Kommission zür Regulirung ber ostrumelischen Grenze sich einstimmig über die Grenze Rumeliens schlüssig gemacht hat, werden die Pourparlers der Mächte darüber, ob die Grenzfrage durch ein Votum der Majorität oder durch ein einstimmiges Votum zu erledigen sei, überflüssig. Die ö ist praktisch durch die Ueberein⸗ stimmung der Kommißssare gelöst worden.

Gegenüber den in den letzten Tagen hier verbreiteten Gerüchten erklärt das „Journal de St. Péetersbeurg“: es sei nicht richtig, daß die Unterhandlungen mit der hiesigen außerordentlichen chinesischen Mis e abge⸗ brochen seien und daß letztere St. Petersburg wieder zu ver— lassen beabsichtige.

. Gestern Morgen um 10 Uhr wurde der frühere Seconde— Lieutenant Dubrowin, welcher zur revolutionären Partei gehörte und bei seiner Verhaftung zwei Gensd'armerie⸗Unter⸗ offiziere durch Revolverschusse verwundete, nach Verlesung des Tobesurtheils, welches von dem General Gurko bestätigt wor⸗

Amerika. (Allg. Corr) Der neue Gesandte der

Vereinigten Staaten am Berliner Hofe, hr. schifft sich am 15. d. M. in New⸗Hork an Bord des Dampfers „City of Brussels“ nach Deutschland ein.

Süd⸗Amerika. (Allg. Corr) Der in Southampton eingetroffene Postdampfer „Guadiana“ bringt aus Buenos— Ayres nachstehende, bis zum 2. April reichende Berichte: Der chilenische Gesandte war daselbst angekommen, um den Streit zwischen Chile und der Argentinischen Republik bezüglich der Souperänetät über Patagonien auf der Basis des füngsten Vertrages zum Austrag zu bringen. Da indeß in der argentinischen Deputirtenkammer eine starke Partei den Vertrag beanstandet, wird die Ratifikation desselben als pro— blematisch betrachtet. Die Wahlen für die Stadt und die Provinz Buenos Ayres sind ruhig verlaufen. Die Einkünfte des Landes zeigen keine Verringerung. Die Lage der Dinge in Montevideo ist eine friedliche, aber der Handel stockt noch immer. Nach Berichten aus Paraguay ist die dortige Industrie im Wiederaufschwunge begriffen.

Afrika. (Allg. Corr) Aus Zanzibar melden bis zum 5. April reichende Briefe, daß daselbst allenthalben Ruhe herrsche. Der Afrikareisende Mr. Stanley ist in Begleitung eines belgischen Offiziers, M. Dutalis, an Bord des „Albion“ auf der Insel angekommen und hatte eine Unterredung mit dem Sultan, dem er von dem Konsul der Vereinigten Staaten vorgestellt worden ist. Soweit bis jetzt bekannt, soll Mr. Stanley als Führer und Dolmetsch der unter' dem Patronat des Königs der Belgier ausgefandten neuen Expedition fungiren, deren Chef Hr. Dutalis ist. Ueber den Plan dieser Expedition verlautet noch nichts Näheres. Einige glauben, Stanley beabsichtige in erster Reihe die Flüsse an der Ostküste, möglicherweise den Lufigi, Dana und Juba zu untersuchen. Andere haben Grund zu glauben, er werde sich nach dem Congo begeben, welcher die Hauptbasis der Opera⸗ tionen bilden soll, fobald er das nöthige Gefolge engagirt hat, zu welchem Behufe er sich nach der entgegengesetzten Küste begeben wird. Es heißt, daß die Eingebornen im Innern selber eine Zweigstraße von der sogenannten Mackinonstraße zwischen der Küste und dem Nordende des Nyassasees an— legen.

Anstralien. Brisbane, 18. April. (Ag. Hav.) Gestern sind 15 Kommune⸗Verurtheilte von Neu-Kaledonien auf einem Boot nach Queensland entflohen.

White, Inman⸗

Statistische Nachrichten.

Nach der allgemeinen Volkszählung vom 31. Dezember 1877 betrug die thatsächliche Bevölkerung Spaniens auf der Halb⸗ insel und den benachbarten Inseln 16625 860 Einwohner, darunter 40741 Fremde, so daß eine Zunahme von 9652 324 Einwohnern im Vergleich zu der Erhebung von 1860 stattgefunden hat. Die Be— wegung in der Verbrecherstatistik war, nach Ausweis der amtlichen Zeitung, am 31. März folgende: vorhanden waren am 28. Februar I7 224 Bestrafte, davon 16369 männlichen und 855 weiblichen Ge— schlechts; dazu traten im März bezw. 581 und 26 und gingen ab bezw. 385 und 25, so daß am 31. März ein Bestand von 17418 verblieb, nämlich 16562 Männer und S856 Frauen.

: Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Königlich Preußische Militär-⸗Kirchen⸗Ordnung vom 12. Februar 1832, nebst allen dieselbe bis auf die neueste Zeit ergänzenden oder abändernden Verordnungen und erläuternden An⸗ merkungen“, besorgt von Hossenfelder, Divisionspfarrer der 5. Division zu Cüstrin. 8. Kart. Preis 1ů60 M Berlin, R. v. Decker's Ver⸗ lag. Marquardt u. Schenck. Der Verfasser hat in dieser neuen Ausgabe der Militär⸗-Kirchenordnung in den dem ursprünglichen Text beigefügten Anmerkungen alle seit dem ersten Erscheinen derselben ein · getretenen Abänderungen durch spätere Gesetze und Verordnungen berück— sichtigt und auch durch sonstige erläuternde Anmerkungen die Orientirung in den auf dem militär kirchlichen Gebiete geltenden Bestimmungen erleichtert. Beigegeben sind diesem Werke außerdem die Bestimmun⸗ gen über die Regelung des Militär ⸗Kirchenwesens im Großherzog— thum Oldenburg und im Großherzogthum Baden, die Instruktion für die Militär ⸗Oberpfarrer, das Formular zur Vokations⸗Urkunde und das Introduktionsformular für die Militärgeistlichen, Schemata zu rorgeschriebenen Jahrestabellen, ein Auszug aus dem Militär— Strafvoll streckungs⸗Reglement, soweit dasselbe die Mitwirkung der Militärseelsorger betrifft, sowie endlich die neuesten Vorschriften, betr. den Schulunterricht der Militärkinder. London, 30. April. (Cöln. Ztg.) Hormuzd Rassam in in diesem Jahre durch Krankheit verhindert worden, seine Nach⸗ forschungen in Assyrien mit dem gewünschten Eifer fortzusetzen. Indessen hat er einen Fund gethan, welcher für die unfreiwillige Unthätigkeit reichlichen Ersatz bieten wird. In der Stätte des süd⸗ westlichen Palastes auf dem Hügel von Kooyunjik hat er einen achteckigen cylinderförmigen Thurm aufgedeckt, dessen Außenfläche in gut erhaltenen Inschriften einen Bericht über die Kriegszüge des Königs Sennacherib (oder Sanherib) während eines Jahrzehnts seiner Herrschaft enthalten. In diesem Bericht wird auch der Krieg Sennacheribs mit den Juden unter dem König Hezekiah (Hiekia, Zeitgenosse des Jesaias, regierte von 728 bis 659 v. Ehr.) beschrieben. Der Cylinder mißt etwa 20 Zoll in der Höhe und 6 bis Zoll im Durchmesser. Den hier eingetroffenen photographischen Abbildungen nach zu urtheilen, ist er wohl erhalten. Am 15. April wurde in Moskau eine Anthropologische , r. eröffnet, über welche die ‚M. D. Ztg.“ Folgendes mittheilt: Neben dem Allgemeinzweck, ein anschauliches Bild der Ent⸗ wickelung des Menschen von der vorhistorischen Zeit bis heute zu geben und das Interesse für die anthropologische Wissenschaft zu heben, verfolgt die Ausstellung noch den Spe ialzweck, dadurch den Grund zu einem anthropologischen Museum für den Lehrstuhl der Anthropologie an der Moskauer Universität zu legen. Zu diesem Zwecke war schon die Ethnographische Aus stellung des Jahres 1867 bestimmt gewesen, und sie hatte sich, ursprünglich als Anthropologische geplant, nur wegen des damals noch gering entwickelten Interessen für Anthropologie in der Praxis in eine ethnographische verwandelt, die, der damaligen Strömung Rechnung tragend, ihr Hauptinteresse den slawischen Völkerstämmen zuwandte. Doch nimmt auch die gie ga stigf Austellung, als eine im Cen⸗ trum Rußlands veranstalkete, selbstverständlich am meisten Rücksicht auf die Entwickelung des russischen Volksstammes und der mit ihm verwandten slavischen Stämme, weshalb für den Kenner die Schädel sammlungen auz verschiedenen Grabhügeln (Kurganen), des Moß—= kauer, Jarosslawschen, Twerschen, Wladimirschen und anderen Gou⸗ vernements, sowie die dabei gewonnenen reichen Sammlungen von . aus der Stein und Bronzezeit von größtem Inter esse sind. Da die Ausstellung jedoch auch auf den vorhistorischen Menschen Rücksicht nimmt, von dem wir nur aus seinen Knochenüberresten, aus den damals im Gebrauch gewesenen , ,, nach den damals lebenden Thieren und den Erdschichten, in welchen die Alles gefunden wird, Kenntniß erlangt haben, so ist die Aus—⸗ stellung, den dekorativen mit dem instruktiven Zwecke verbin· dend, in der Weise ausgestattet worden, daß sie stellenweise einen

den war, auf dem Glacis der Peter⸗Pauls⸗Festung mittelst des Stranges hingerichtet.

der Mensch damals in die Erde zu theilen und die er theils zu bekämpfen, theils sich nutzbar zu machen hatte. So finden wir außer dem Höhlenbären, der Hhäne und dem Löwen befonders jene gewal⸗ tigen Repräsentanten des Amphibiengeschlechts den Ichthwvosauruz, Plesiosaurus und Hyleosaurus, ferner das in Sibirien fo häufig ge⸗ fundene Msammuth und das speziell der Neuen Welt angehörige Megatherium, sowie endlich gelungene Nachahmungen der kolossalen Farrenkräuter und Schachtelhalme, die jene Ürzeit charakterisiren und den Meisten wohl eher aus Scheffels Gedichten, als aus wissen⸗ schaftlichen Werken bekannt sein dürften.

Kehren wir aug dieser, zumeist der vorhistorischen Zeit gewid⸗ meten (linken) Abtheilung in die rechte Hälfte der Ausstellung zurück, so finden wir dort eine Anzahl, noch von der Ethnographischen Ausstellung her bekannter Gruppen aus dem Leben verschiedener Völkerstämme, worunter besonders die von Hrn. Pokrowskij zu⸗ sammengestellten Gruppen über die erste Erziehung und Pflege der Neugeborenen bei verschiedenen russischen Völkerschaften Inter⸗ esse erwecken; ferner finden wir dort reiche archäologische Samm⸗ lungen und zunächst mit Rücksicht auf die allmählich veränderten Schädelformen ausgestellte Aquarellen, Photographien 26 von Per- sönlichteiten vom zehnten Jahrhundert bis auf unfere Zeit. Im Hintergrunde rechts befinden sich neben einzelnen Spezialsammlungen, die auf Wunsch der Aussteller vereinigt bleiben und nicht an die ent. sprechenden Abtheilungen vertheilt werden sollten, einzelne Zimmer für Arbeiten der Spezialisten, für Berathungen der Deputirten ꝛc. Sogar auf ein Krankenzimmer ist in vorsorglicher Weife Bedacht genommen worden, in welchem plötzlich Erkrankte Aufnahme und zu gleich ärztlichen Beistand finden können, da sich eine große Anzahl von Aerzten erboten hat, abwechselnd in der Ausstellung zu weilen.

Im Allgemeinen muß man den Männern der Wissenschaft, wie der Kunst, die dem Arrangement der Ausstellung ihre Zeit und Kraft widmeten, volle Anerkennung zollen, und es verdienen außer den Professoren Schtschurowskij und vorzüglich Bogdanow, noch be— sondere Ernähnung die Herten A. Kelsiew, Sograf, Filimonow, Anutschin und Uschakow als Sammler und Sewrjuzin und Demou? als Decorateure. Jener bezüglich der Modelle alter Grabgewölbe, Dolmen ꝛe., Letzterer bezüglich der Rachbildung vorfintfluthlicher Ge— wächse und überhaupt der Pflanzendekoration.

Nach den ‚Mosk. Wed. hat die Ausstellung in neuester Zeit eine weitere Bereicherung erfahren durch eine interessante Sammlung von Bronze- und Eisengegenständen, die Professo6r: Samokwasow aus Grabhüneln im Kurski'schen, Kijew'schen. Tschernigow'schen und Pultawa'schen, sowie in der Eegend von Warschau erbeutet hat.

Gewerbe und Sandel.

Vom Berliner Pfandbrief-⸗Institut sind bis Ende April 1879 42367 200 S, 43 prozentige und 8 989 800 M 5 prozentige, zusammen 51 357 000 S Pfandbriefe ausgegeben worden, wopon noch 41 625 900 S6 4 prozentige und 8 325 60 „S6 5pro⸗ zentige, zusammen 49 953 0090 MS Pfandbriefe verzinslich find. Es sind zugesichert, aber noch nicht abgehoben 1733 400 S½; im Laufe des Monats April 1879 angemeldet 5 Grundstücke mit einem Feuer versicherungswerthe von 340 150 M.

Die Marienburg Mlawkaer Eisenbahn hatte im Jahre 1878 eine Betriebseinnahme von 1776028 MS und eine Betriebsausgabe von 830 682 S, so daß 945 345 M als Gewinn verblieben. Hiervon entfallen auf den Erneuerungsfond 185 9265 „Hz, auf die Eisenbahnsteuer 17566 S, an Dividende (59 für die Stammprioritäten und Fon für die Stammaktien) werden 7027 552 0 vertheilt, und 39 291 1M bleiben zum Vortrag auf neue Rechnung. Aus der Bilanz ist zu ersehen, daß die Gesellschaft einen Reserve⸗ fond von 365 499 M und eine Baureserve von 1377439 40 besitzt.

Die „Leipz. Ztg.“ bringt einen weiteren, vom 1. Mai datirten Bericht über die Leipziger Ostermesse: Obwohl die Messe uns eine große Menge Menschen zugeführt hat und man schon der Hoff nung Raum gab, . sich wenigstens ein leidliches Meßgeschäft entwickeln würde, läßt sich nur sagen., daß es in den meisten Meßartikeln bisher noch sehr ruhig ging. Wenn auch in Tuchen und Bucks kins ein ziem⸗ licher Theil der zugeführten vielen Waaren umgesetzt wurde, so waren es hauptsächlich die besseren Fabrikate, die den Fabrikanten ziemlich zu⸗ friedenstellende Preise brachten. Crimmitschau, 3 Peitz und Kottbus 1 ganz hübsche Partien um, da diese Srte lockende neue Muster auf den Markt gebracht hatten. Die leichten Waaren aus anderen Orten gingen nur theilweise befriedigend um, es wurden aber die Preise sehr gedrückt. Baumwollene Rock- und Hosenstoffe, von welchen recht nette Muster zu bemerken waren, waren ganz wenig gefragt, und es kamen die Fabri⸗ kanten wieder nicht auf ihre Meßunkosten. Ebenso erging es den Fabrikanten baumwollener bunter Tücher, von denen deshalb die meisten den theueren Meßplatz frühzeitig wieder verließen. Wollene Strumpfwaaren blieben ebenfalls ohne bedeutende Nachfrage und es waren nur leichte Sommerwaaren, sowie einige Phantasie⸗ sachen, die in ganz kleinen Posten umgingen. Für schwere Winter · waare, wie Jacken, Socken und Uaterbeinkleider, wollte man sich gar nicht interessiren, da trotz des lang anhaltenden verflossenen Winters die Lager der Händler keine fühlbaren Lücken aufzuweisen haben. Von böhmischen Glaswaaxen ist diesmal nichts zu berichten, da darin, was Luxussachen betrifft, so gut wie nichts begehrt wurde und Gebrauchsartikel nur wenig Nehmer fanden. .

Die Dividende der Werra⸗Bahn pro 1878 wird 1806 betragen. ; ĩ

Paris, 1. Mai. (Fr. Korr. Die Strikes in Lyon und in den Kohlengruben von Douchy und Lourches dauern fort.

Verkehrs⸗Anstalten.

Auf der indo⸗europäischen Telegraphenlinie sind im Monat April d. J. an gebührenpflichtigen Depeschen befördert worden: a. aus London, dem übrigen England und Amerika nach Persien und Indien 1004 Stück, b. aus Persien und Indien nach London, dem übrigen England und Amerika 1407 Stück, e. vom europäischen Kon ; tinent exel. Rußland nach Persien und. Indien 419 Stück, d. aus Persien und Indien nach dem europäischen Kontinent exel. Rußland 339 Stück. Summa 3199 Stück. . New⸗JYork, 2. Mai. 6 T. B.) Der Hamburger Post⸗ dampfer „Gellert“ ist heute früh 3 Uhr hier eingetroffen.

Berlin, den 3. Mai 1879. Cöln, 3. Mai, 1 Uhr Vorm. Die englische Post

vom 2. Mai früh, , . in Verviers um Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund: Ungihnstige Witterung.

„Beschreibende Darstellung der älteren Bau⸗ und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender

Gebiete“ Herausgegeben von der Historischen Kommission der Provinz Sachsen. (Halle a. d. S. Druck und Verlag von Otto Hendel.)

1. Heft: „Beschreibende Darstellung der älteren Bau⸗ und Kunst⸗ denkmäler des Kreises Zeitz. Unter Mitwirkung von Dr. theol. Deinrich Qtte, Past. emer,, bearbeitet von Gustav Sommer, Königlicher Bauinspektor a. D. Mit zahlreichen Abbildungen. (Preis 3 /) ;

Seit den politischen Umgestaltungen, die unser Vaterland durch die letzten großen Krige erfahren hat, ist auch die vom Kultug— Ministerium längst geplante Aufnahme und Beschreibung der älteren vaterländischen Kunstdenkmäler energisch in Angriff genommen worden, und zwar sind die neuen Provinzen und Lande (Kurhessen, Hannover und Elsaß) darin den alten vorangegangen. Aber auch in sämmtlichen alten Provinzen ist die Angelegenheit seit der jüngsten Umgestaltung

gebirgigen und höhlenartigen Charakter aufweist und auch Exemplare der vorhistorischen Pflanzen. und Thierwelt enthält, mit der sich

wieder in Fluß gebracht geworden, und haben die neuen Provinzial⸗ behörden sich der Förderung derselben bereitwilligst angenommen.