1879 / 123 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 May 1879 18:00:01 GMT) scan diff

sorium nicht definitiv werde, es träte dann also eine neue Veränderung ein mit allen Störungen des Verkehrs und den Nachtheilen, die durch eine Rückzahlung überhaupt nicht aus⸗

en lichen werden könnten. Die Koönsumenten würden schließ⸗ ich definitiv den 9 zu tragen haben, der Importeur aber werde eine Rückerstattung bekommen, die er eigentlich gar nicht mehr verdiene. Was speziell die Sperre für Petroleum betreffe, so scheine ihm diese schon der Jahreszeit wegen am wenigsten angezeigt. Jeder sei gerade jetzt am wenigsten geneigt, sich mit Petroleum zu versehen, weil in dieser Jahreszeit am wenigsten verkauft werde und weil das Petroleum durch das Lagern derartig leide und schwinde, daß eine Aufspeicherung an und für sich Nachtheile bringe. Was den Tabak betreffe, so mache der heute in der Kommission gefaßte Beschluß die Sperre über— flüssig. Weinzoll sei finanziell eine sehr zweifelhaste Ein⸗ nahme, der höhere Weinzoll werde vor Allem die Fabrikation der Kunstweine befördern. Dem Kommissionsantrage stehe er für seine Person prinzipiell entgegen, weil derselbe das konsti⸗ tutionelle Prinzip verlege. Was den Antrag Windthorst speziell anlange, schaffe gerade derselbe wegen seiner Allge⸗ meinheit keinerlei Präjudiz für die demnächstige Abstimmung, und um ihn im Einzelnen für seine Partei annehmbar zu machen, habe er drei Amendements zu ihm gestellt. Zunächst erscheine es ihm nicht angezeigt, die wenn auch nur formelle Mitwirkung des Kaisers gegen die Anordnung des Reichskanzlers zurücktreten zu lassen, gerade in der gegenwärtigen Situation, wo die materielle Machlbefugniß, welche der Reichskanzler in seiner Person vereinige, in einer Weise in den Vordergrund trete, wie es in keiner Zeit in anderen Staaten bei einer einzelnen Person der Fall gewesen sei. Das Haus habe schon vielfach provisorische Anordnungen für zulässig erklärt, die ihrem Inhalt nach in den Bereich der Gesetzgebung fielen, da— bei aber stets die Unterschrift des Kaisers verlangt; er erinnere an die Gesetze über die Verfälschung der Nahrungsmittel und die Verwaltung von Elsaß-Lothringen. Ein zweiter bedenk— licher Punkt im Windthorstschen Amendement sei der, daß jede zweite Abstimmung im Reichstage schon ohne Weiteres der Regierung die Vollmacht geben würde, sofern es sich um Materialwaaren handele, den Zollsatz in Kraft zu setzen. Wenn aber nach der Natur des Artikels die provisorische Inkraft— setzung bei diesem nur unter bestimmten Kautelen im Interesse des legitimen Geschäfts genehmigt werden könne, dann habe bei dem Antrage Windthorst der Reichstag das nicht in der Hand. Bei dem Antrage Windthorst könne es auch vorkommen, daß man in der zweiten Abstimmung einen höheren Satz an⸗ nähme, als die Regierung selbst verlange; dann sei die pro⸗ visorische Inkraftsetzung bedenklich, weil das Publikum auf den höheren Satz gar nicht vorbereitet gewesen sei. Dann komme in Betracht, daß in Position 25 viele reine Finanz— zölle enthalten seien, aber auch Schutzzölle, und Alles, was gegen deren provisorische Inkraftsetzung spräche, greife hier auch Platz. Er meine daher, der Reichstag müsse bei der zweiten Lesung, wenn er auch für solche Zollerhebung stimme, doch die provisorische Inkraftsetzung für einzelne Artikel aus der Position 25 herausnehmen können. Zu dem Zweck sei es nöthig, das Windthorstsche Amende— ment derart zu amendiren, daß man sage, die provisorische Inkraftsetzung träte bei Genehmigung der Zollerhöhung und dann ein, wenn im Beschluß des Reichstages ausdrücklich auf diesen Paragraphen, den man heute mache, Bezug genommen werde. Was Roheisen betreffe, so seien die besonderen Kon— junkturen, auf die man Bezug nehme, nicht jetzt eingetreten. Das in England vorhandene Lager von Roheisen betrage nicht, wie gesagt worden, 1169 Millionen Tons, sondern 263 0600 Tons, und dieser Bestand sei überhaupt nicht für Deutschland disponibel, denn in dem Augenblick, wo man niedriger verkaufe, vermehre sich auch die Nachfrage in anderen Ländern, auch in England selbst. Wenn nun auch nicht fest— stehe, wie hoch der Roheisenzoll in dritter Lesung ausfalle, so habe man um so weniger Veranlassung, jetzt schon eine Sperre zu einem so hohen Satze eintreten zu lassen. Das könne man sich nicht verhehlen, wenn der Antrag von Wedell-Malchow noch wiederkehre, dann sei derselbe von vornherein ungünstig da⸗ durch präjudizirt, wenn jetzt schon ein Roheisenzoll, thatsächlich ein höherer Zoll, in Kraft träte.

Der Abg. Dr. Hammacher führte aus, er lege den höchsten Werth darauf, daß nicht ohne Zustimmung des Reichstages Zölle auferlegt werden könnten. Von diesem Standpunkte aus erscheine ihm die Regierungsvorlage noch besser, als die Vorschläge der Kommission. Der Antrag Windthorst habe nun die Garantien, welche der Kommissions vorlage fehlten, am Besten formulirt. Was die Forderung des Abg. Richter anlange, daß die Verordnung durch den Kaiser unterzeichnet sein solle, so seien für ihn die Ausführungen des Herrn Ministers Hofmann maßgebend. Zudem sei ja auch die Vor— lage im Namen des Kaisers dem Hause überreicht worden, und da könne man sich wohl über die Bedenken des Abg. Richter beruhigen. Was die Angaben des Vorredners über den Eisenimport anlange, so seien dieselben total irrig. Wenn derselbe eine Ahnung hätte von der ungeheuren Einfuhr von Roheisen seit April d. J, würde er anders gesprochen haben. Nicht nur im Interesse der Reichsfinanzen, sondern auch ganz besonders zum Schutze der schwer nothleidenden Industrie,

zur Neubelebung und Hebung derselben und im Interesse der

Arbeiter, welchen man Beschäftigung gewähren wolle, sei die Sperre von Roheisen dringend erforderlich.

Der Abg. Sonnemann schloß sich den Ausführungen des Abg. Richter an. Der Vorredner habe allerdings den Antrag Windthorst mit unterschrieben und es bleibe nur zweifelhaft, ob mehr aus Interesse für die konstitutionellen Garantien oder für das Roheisen; er nehme das letztere an. Während des ersten Quartals 18679 seien nur 300 009 Centner mehr Roheisen als im gleichen Zeitraume des Vorjahres eingeführt worden. Dabei sei das Jahr 1878 ein abnormes in Bezug auf seine geringe Eiseneinfuhr. In den ersten Quartalen der Jahre 1875 und 1877 sei bedeutend mehr Roheisen eingeführt als im ersten Quartal dieses Jahres. Für den Monat April dieses Jahres liege zwar die deutsche Einfuhr⸗ statistit noch nicht vor, wohl aber die englischen Ausfuhr⸗ listen. Danach seien nach Holland und Deutschland im Ganzen 36 000 Tons oder 600 000 Ctr. Roheisen im Werthe von 1200 000 S ausgeführt worden. Diese Quantität sei nicht exorbitant in einem Augenblicke, wo in Hinblick auf die Lage sich eine Neihe von Industrien, die englisches Roheisen be⸗ dürften, verproviantiren müßten. Dennoch betrage sie nicht ein . des jährlichen Bedarfes, das die deutschen Stahl⸗ werke bedürften, wobei er die Gießereien ꝛc. außer Acht lasse. Im Interesse der Eisenindustrie, die auf den englischen Im⸗ port angewiesen sei, bäte er die Worte „Roheisen“ zu streichen,

da durch Einführung der Sperre auf Roheisen viele Industrie⸗ zweige mit einem Schlage ruinirt würden.

Die Diskussion wurde geschlossen. Nach einigen persön⸗ lichen Bemerkungen der Abgg. Richter (Hagen), von Kleist⸗ Retzow und Dr. Hammacher, rechtfertigte der Abg. von Benda als Berichterstatter der Kommission in einem kurzen Schluß⸗ worte deren Anträge, worauf in der Abstimmung nach Ableh⸗ nung sämmtlicher anderen Amendements 5. 1 nach dem An⸗ trage Windthorst⸗-Hammacher unverändert genehmigt wurde.

In 5§. B wurden die Worte: „falls sie nicht einen ander⸗ weiten Zeitpunkt bestimmt“ auf Antrag des Abg. Windthorst als überflüssig gestrichen.

Der Rest des Gesetzentwurfs wurde darauf unverändert und ohne weitere Debatte angenommen. Eine Anzahl von Petitionen wurde hierdurch für erledigt erklärt.

Das Haus ging nunmehr zur a ng der zweiten Berathung des Zolltarifs zur Position 132. und c. (Holz) über.

3. diesen Positionen lagen folgende Anträge vor:

L) des Abg. Grafen von Galen: in 8. 134. die Worte: „in Platten und Scheiben“ zu streichen;

27) des Abg. Eysoldt: der Position Nr. 136. folgende i fung en geben: „J. roh oder blos mit der Axt vorgearbei— k

3) des Abg. Richter (Meißen): in Nr. 130. 2 den Zoll— satz von 0, 25 6e für 100 kg oder von 1,50 M für das Fest⸗ meter auf 0, 09M für 100 kg oder auf 1,80 66 für das Fest— meter zu erhöhen;

4) des Abg. Frhrn. von Lerchenfeld: 1) in Position 13 Litt. a. hinter: FBesen von Reisig“ einzusetzen: „Korbweiden ungeschält und geschält“; 2M in Position 13 Litt. c. 2 hinter: „Faßdauben und ähnliche Säg⸗ oder Schnittwaaren“ hinzuzu— fügen: „geschälte Körbweiden, welche durch Hobeln oder Spal⸗ ten vollständig für die Fabrikation fertig gestellt sind“;

5) des Abg. Udo Graf zu Stolberg: der Position 130. folgende Anmerkung hinzuzufügen: „Bau⸗ und Nutzholz zur Verwendung beim Schiffsbau, seewärts eingehend, frei;

6) der Abgg. Br. Delbrück und Dr. Roggemann: im Falle der Annahme der Position Nr. 13 Litt. , derselben folgende Anmerkung hinzuzufügen: „Brenn⸗ und Nutzholz zur Verwendung beim Bau von Seeschiffen frei“;

7) der Abgg. Frhr. von Fürth und von Schalscha: 1) zu Nr. 13 Litt. «c 2 hinter dem Worte: „Schnittwaaren“ zuzusetzen die Worte: „auch ungeschälte Korbweiden und Reifenstäbe“; 3) zu Nr. 13 Litt. «. zuzusetzen: „3. Geschälte Korbweiden, welche zur Fabrikation weiter nicht vorbereitet sind, 100 kg 2,50 ιι;

8) der Abgg. Dr. Harnier, Dr. Bamberger und Gen.: im Falle der Annahme der Nr. 130. 2 des Zolltarifs statt: „Faßdauben und ähnliche Säg-⸗ oder Schnittwaagren“ zu setzen: „gesägte oder geschnittene Faßdauben und ähnliche Säg⸗ oder Schnittwaaren“.

Die Diskussion wurde über die Positionen a. und C. und sämmtliche dazu gestellten Anträge eröffnet.

Beim Beginn der nachfolgenden Rede erschien der Reichskanzler im Saale.

Der Abg. Graf von Frankenberg erklärte, er müsse sich entschieden gigen die neulichen Ausführungen des Abg. Klüg⸗ mann wenden. Einer Position gegenüber, von einer Bedeu⸗ tung für das Interesse von Millionen, sei es dringend ge⸗ boten, sich über alle Vorbedingungen derselben klar zu werden, und zumal zu erwägen, wie weit die heimische Produktion geschädigt sei, eventuell ob sie durch die neuen Bestimmungen geschädigt werden könne. Die Gegner des Holzzolles sagten nun, daß Deutschland nur 3315 Proz. des Konsums selbst produzire und 665/z Proz. durch Einfuhr erhalte. Wenn nun auch leider hierüber keine Enquéte veranstaltet worden sei, scheine auf Grund feststehender Daten die Rechnung ganz gewiß nicht richtig zu sein. Sei doch die Produktion von Nutzholz in den bayerischen Staatsforsten von 2 auf 32 Proz. Nutzholz gestiegen, in Preußen von 25 auf 34 Proz. Jeden⸗ falls ergebe sich hieraus, daß Deutschland mehr produziren könne. Es stehe fest, so wendeten die Gegner ein, daß nur der Staat einen so ausgedehnten Forstbesitz habe, daß der⸗ selbe ausreichend Nutzholz produziren könne, und nur wenige Großgrund⸗ oder wie man sie jetzt lieber nenne, Latifundien⸗ besitzer, könnten noch Nutzholz mit Erfolg produziren, Hier⸗ aus werde gefolgert, daß der Holzzoll nur wenigen Latifun⸗ dienbesitzern zu Nutze kommen würde. Dagegen sei aber schon gestern nachgewiesen worden, daß die Hälfte alles Forsthesitzes in Händen Privater sei. Von einer Agitation der Waldbesitzer könne wohl also füglich nicht die Rede sein, eher dürfte man von einer entgegengesetzten Agitation der Seestädte sprechen. Der Abg. Klügmann habe es gestern als eine Verschiebung der natürlichen Verhältnisse bezeichnet, wenn Mitteldeutschland Norddeutschland mit Holz versorge, statt daß man dasselbe über die Seestädte beziehe. Schlimmer sei der Freihandel wohl noch nie vertheidigt worden, als mit solcher Argumentation. Und das in einer Zeit, wo in den preußischen Staatsforsten 1876 auf 77 2373 506 m Holz unverkauft geblieben seien. Rechne er pro Meter auch nur 24M, so gebe das einen baaren Ausfall für die Staatskasse von 4 700 000 6 Der ganze deutsche Wald möge einen Werth von 10 bis 12 Milliarden repräsentiren, um 50 Prozent aber, also fünf Milliarden ent⸗ werthe ihn geradezu die ungeheure ausländische Konkurrenz. Meist seien es deutsche Spekulanten, welche ungeheure Wälder im Auslande ankauften und dort die Waldungen oft auf ganze Quadrat neilen hin zerstörten. Die Kapitalien trügen dabei so kolossale Zinsen, daß sich immer neue Spekulanten dazu fänden, namentlich Angesichts der unglücklichen Tarifpolitik der deutschen Eisen⸗ bahnen. Hierzu komme noch, daß das österreichische Holz im Durchschnitt 30 Proz. weniger wiege als das solide deutsche Hol; Welcher kolossale Vortheil liege nun in dieser Gewichtsdifferenz bei Transitogütern, da Holz bekanntlich nach dem Gewichte versandt werde. Durch die neuen Zölle werde die ausländische Konkurrenz nicht absolut aus Deutschland hinausgedrängt werden, Desterreich werde nach wie vor ge⸗ zwungen bleiben, sein Holz durch Deutschland zu besördern, weil eben der Weg für das Holz innen durch Deutsch⸗ land führe und das Holz ein Artikel für den Weltmarkt sei. Deshalb werde auch das Ausland allein den Zoll zu tragen haben. In Bayern sei es Niemandem, auch dem , nicht gestattet, Wälder auszuroden, ähnliche Gesetze hätten sich auch schon in anderen Staaten für die Erhaltung der Wälder nöthig gemacht. Als sein Freund, Graf Münster, in Derneburg in Hannover in seinem Parke einen Durch⸗ blick nach der benachbarten Stadt hauen ließ, wobei er einen kleinen Theil seines Parkes niederlegen mußte, da habe der⸗ selbe an einer andern Stelle einen neuen Wald anlegen

müssen, weil ihm nicht gestattet sei, an der Substanz seines Waldes etwas zu ändern. Die deutschen Waldbesitzer auf den Bestand der deutschen Waldungen lege er ja natürlich einen außerordentlichen Werth seien aber, wenn ihr Holz nicht geschützt werde, nicht mehr im Stande, die Wälder fort— Hi, zu lassen. Die deutschen Wälder seien nun das edelste Erbtheil von den Vätern her, und man müsse dies Erbe achten und zu wahren suchen. Die Privatwaldbesitzer hätten sich bisher noch nie beklagt, sie klagten nicht über die staat⸗ liche Konkurrenz, wie etwa die Industrie über die Zuchthaus—

arbeit klage, aber lasse man die deutschen Wälder nicht ver⸗ ö

loren gehen, denn wohin ein Land ohne genügende Wal— dungen komme, das wisse ein Jeder, der jemals seinen Fuß nach Spanien oder Griechenland 6 habe.

Der Abg. Schlutow legte 6 t Verwahrung ein gegen die Aeußerung des Reichskanzlers in Betreff des Getreide— handels der Ostseestädte; er e . dabei ganz die Auffassung des Abg. Rickert; weil die Worte des Reichskanzlers einer starken Mißdeutung ausgesetzt gewesen seien, habe Redner ge—

glaubt, diefelben würden richtig gestellt werden; da dies be:.

dauerlicherweise nicht geschehen sei, so lege er, geedner, noch⸗ mals Verwahrung gegen eine derartige Verurtheilung eines legitimen Handels ein. Wenn eine solche Auffassung vom Handel im Hause herrschend bleiben sollte, so würde dies eine Entfremdung der Berufsklassen der Landwirthschaft, der In— dustrie und des Handels, die gemeinsame Interessen ver— folgen müßten, untereinander erzeugen, und wer die Früchte dieser Saat ernten werde, brauche er nicht erst auszuführen. Redner bemerkte in Bezug auf den Holzloll, daß die Motive nichts davon erwähnten, daß bei dem früheren Zoll die östlichen Provinzen niedrigere Sätze hätten. Der Kommissarius des Bundesraths habe seine Verwunderung darüber ausgesprochen, daß nach Aufhebung der Holzzölle keine wesentlich freudige Erregung und kein be— merkenswerth günstiger Einfluß auf den Holzhandel h gel⸗ tend gemacht habe. Aber es sei doch ein großer Unterschied, ob ein Zoll falle, oder ob eine neue und schwere Belästigung durch einen neuen Zoll erst geschaffen werden solle. Sehr nachtheilig sei aber, daß hartes und weiches Holz gleich ver— zollt werden solle. Weiches Holz sei werthlos und diene nur dazu, das harte zu tragen; man sollte es also ganz freilassen als Schiffsgefäß; es bleibe dem Händler nichts übrig, als den Zoll fur das weiche Holz mit auf den Preis des harten zu schlagen, welches dann nicht um 2, sondern sogar um

4 Proz. theurer werde. Eine solche Vertheuerung *

verhindere die Konkurrenz auf dem Weltmarkte in London, den Schweden, Norwegen und Britisch⸗Amerika zu 90 Prozent mit Holz versorgten, Deutschland nur mit 8 10 Prozent. Ganz ruinirt würde der Holzhandel vielleicht nicht werden, aber in Folge dieses Schlages langsam hinsiechen und die deutschen Holzhäfen würden ihre Bedeutung verlieren. Der Produzent könne den Zoll nicht zahlen, der ihm gezahlte Preis sei schon so niedrig, daß der ganze Werth des Holzes eigentlich nur in den darauf ruhenden Arbeitslöhnen bestehe. Der Zoll werde die aus Galizien kommenden weichen Hölzer abhalten; in Folge dessen würden dort mehr Sägemühlen entstehen, die das Holz zu Brettern schneiden und durch Schlesien nach Deutschland fahren würden. Die Interessen Schlesiens und der SOstseeprovinzen seien also gemeinsame. Der Holzhandel lasse bedeutende Summen im Lande, Arbeitslöhne, Gehälter, Transportkosten, Kaufmanns⸗ und Agentenverdienst, die Rhederei der Ostsee sei auf denselben angewiesen; vielleicht würden die deutschen Schiffe auch von Libau und Riga aus verfrachtet werden können, so lange die russische Regierung gegenüber den deut⸗ schen Kampfzöllen nicht zu Repressalien greife, denn wie es in den Wald hineinschalle, so schalle es auch heraus. Nur die im Auslande Wälder besitzenden Händler sollten gegen den Holzzoll agitiren. In Stettin sei nur ein Händler, der in Polen einen Wald besitze, alle anderen hätten das aufgegeben, weil sie keine Seide dabei gesponnen hätten. Das Holz komme vornehmlich aus den Gouvernements Volhynien, Minsk und Kiew, von wo der Transport nach Danzig und Memel eben— soweit sei als nach Riga, da das Holz nur den Wasser— weg benutzen könne. Memel habe nur deshalb noch den Vorrang in der Konkurrenz behauptet, weil sein Hafen länger eisfrei sei. Das Holz habe aber durchaus nicht nöthig, die Durchfuhr durch Deutschland zu nehmen. Memel vorzüglich werde, weil es ohne Hinterland sei, besonders zu leiden haben. Die Verzol— lung werde die größten Schwierigkeiten haben, da die Frachten zu gleicher Zeit ankämen und schnell abgefertigt werden müßten, damit nicht das zu hohe oder zu flache Wen sie in Gefahr bringe. Die Eichen seien durch Fichten und Tannen zu Flößen verbunden, sie könnten also nicht gezählt und vermessen wer— den, weil man sie kaum sehe. Hoffentlich werde die Regierung für den Transitverkehr sorgen, allein dessen Kontrole sei eine schwierige Aufgabe. Ein Zollbeamter könne ebensowenig einen Holztransport beaufsichligen, als er einer Biene fort— während auf ihren Flügen folgen könne. Redner bat drin— gend um die Ablehnung des Zolles.

Hierauf ergriff der Reichskanzler Fürst von Bismarck das Wort:

Ich würde in so vorgerückter Stunde nicht das Wort ergreifen, wenn der Herr Redner nicht wiederholt auf meine Person und meine Aenßerungen Bezug genommen hätte, obschon ich ia dieser Dehatte meinerseits noch gar nicht das Wort ergriffen und gar nicht ge— sprochen habe. .

Der Herr Redner at zurückgegriffen in die Debatte ü ber die Getreidezölle und meine Aeußerungen von damals; ich will ihm auf diefes Gebiet nicht folgen, sondern mich lediglich an das Holz halten, bei dem wir uns augenblicklich befinden, und da der Reihe nach, wie ich sie mir notirt habe, einige der Einwendungen und Angaben be— antworten, die der Herr Vorredner gegen die Vorlage gemacht hat, e Einiges, was ich für unrichtig darin halte, richtig zu stellen uchen.

Was zunächst seine Beschwerde darüber anbelangt, daß die wei chen und die harten Hölzer gleich hoch verzollt würden, so hatten wir geglaubt, daß die Herren Holzhändler in dem Heruntersetzen des Zolles auf harte Höljer die Konzession wohl erkennen würden, die wir damit machen wollten. Wir haben den mittleren Durchschnitt zwischen weichen und harten Hölzern von früher gewählt, um gerade die Zählung, die Abfertigung zu erleichtern. Was Sie an den wei⸗ chen Hölzern mehr zu verzollen haben, haben sie an den harten weni⸗ ger, und nach den Auseigandersetzungen des Herrn Vorredners, wel- cher fachkundig ist, muß man ja annehmen, daß die harten Hölzer beim Fluß n' und Seeyerkehr und dem Export nach England ihnen die Haupt⸗ fache bilden und die weichen Hölzer blos zur Verkoppelung, um der mangelnden Schwimmkraft der harten aun cf, benutzt werden. Es ift hiermit eine Konzession beabsichtigt. Sollten die Herren wünschen, daß auf die weichen Höljer ein niedrigerer Zoll wie der vorgeschlagene gesetzt würde, so müßte die Regierung sich vorbehalten, den auf die harten Hölzer ursprünglich bestandenen auch wieder her⸗

wird.

ihnen doch nicht zugestehen. Diese nationale Seite. der Sache sollten sie lieber nicht berühren, denn sie erinnern esse habe ich ja oft hervorgehoben, aber mögen Sie daraus, daß ich uns daran, daß wir mit Schmerzen sehen, wie unsere einheimischen es oft hervorhebe, doch nicht schließen, daß dabei das Reich in sei besser. Und dies ist bei dem geringen Verbrauch der Behörden Das Reich erhält, wenn Sie die noch lange nicht so übel in der Wirkung, als das Beispiel ist. Alle doch sein Geld; für das Reich Unternehmer glauben dann, die Behörden finden es und es muß also feiner, besser, jedenfalls aus ländischer sein, als unser Hoelz.

Diese „vorübergehenden Quantitäten, die in Deutschland blei ben, ich verstehe das nicht, wenn sie vorübergehen, so bleiben sie eben nicht, aber ganz sicher ist, daß sie zum meisten Theil bleiben; sie gehen durch den Thorner Grenzpaß nach dem Bromberger Kanal . hinauf, und gelangen durch den Genthiner Kanal bis nach Magde⸗ Deshalb kann ich auch die Hoffnung burg, und dort ist ein Hauptemporium, gegen welches z B. die Harz⸗ ich in der dritten Lesung eine festere hölzer eine unserer waldreichsten Provinzen niht mehr auf⸗— kommen können, namentlich weil auch dort die Behörden Zeugnisse ausstellen, das ausländische Holz sei besser, das böhmische sei besser, was eine baare Unwahrheit ist, denn das böhmische wächst auch auf t d besserem Boden, wie die märkische Kiefer. Jedermann weiß, daß es kein Herren Finanz⸗Minister der ein⸗ besseres und Volzhandel darüber kein Zweifel. giebt als die Kiefer aus dem Oder⸗ und Elbegiebt, da kommt keine Fichte und keine Tanne dagegen.

über dem Vortheil, den sie an dem aukländischen Holz machen.

der brodlosen Arbeiter, die frü r reichliche, tägliche, ihnen angenehme und vom Vater auf den Sohn auf den Kubikfuß Nu vererbende Beschäftigung fanden, zum größten Theil als Holzhauer 3 M des Werths. ; ̃ und als Beauffichtiger der ganzen Entwickelung, die mit der Ver ständen auch dieses Opfer noch bringen wird, das geht mir daraus werthung dez Holzes verbunden ist, als Sägemüller, aber zum ebenso hervor, daß die Preise, die unsere Holzhänzler dort für Wälder von großen Theil auch als Unternehmer im Kleinen für den Transport, gleichartigem Bestande zahlen, je nach der Verlegenheit des Besitzers ker kinncrhalb unferer Wälder nach den Schneidemühlen und Bahn. je nach dem Leichtsinn des Besttzers, je nach seinem Geldbedürfniß höfen hin stattfindet. Alle diese kleinen Leute, die ein Pferd im außerordentlich verschieden Sbumer auf ihrem Acker beschäftigen, im Winter aber, gar feine 105 090 Rubel ausgehelzt, 8s werden Quadrgtmeilen zu é sohh Rubel Beschäftigung für das Pferd haben, die verdienten erhebliches Geld gehandelt und zu 16066 Rubel, und es haben Holzhändler, mit den ganzen Winter hindurch mit den Holzfuhren, die in geschäfts- denen ich darüber sprach, und die ich nach dem Preise der Schwelle freie Jeit fielen, und diese Leute haben ihre Pferde abschaffen müssen, oder anderer einzelner Hölzer fragte, mir gesagt: das können wir im weil sie sie im Winter nicht mehr ernaͤhren können. Und diese Einzelnen nicht berechnen, das erfahren wir, wenn wir im folgenden schlesischen Wälder, die sonst von Arheitern wie ein Ameisenhaufen Jahre oder in zwei Jahren die Rechnung aufmachen, da kommen wir wimmelten find todt und still, nicht blos zum Kummer des leitenden dahinter, wie das abgewickelte Geschäft war, aber im Augenblick zu erzwingen. Sberförfters oder des Privatbesitzers, sondern namentlich zur drücken kann ich keine Auskunft darüber geben, welchen Bruchtheil eines den Sorge für die Armenpflege und für die Arbeiter, die früher zu Pfennigs eine Schwelle auf die Quadratmerle Wald kostet. Also im Hunderttausenden in allen jetzt ertraglosen inländischen Wäldern Einzelnen auf die Schwelle wird der russische Besitzer nichts nach! ganzen Zoll⸗ ihre Nahrung fanden, deren Zahl doch ganz anders ins Gewicht fällt, lassen, aber auf die Quadratmeile kann er statt 100 00 Rubel als die Zahl der Floßarbeiter, die zum großen Theil, wir kennen ja 50 909 Rubel nehmen oder 30 C90 oder bo00z das werden die Herren alle die Fliffacken, Ausländer sind und an der Spitze gewöhnlich mit der Geschicklichkeit, die sie in den Verhandlungen mit den einen Reimer ter haben, der unserer Nationalität angehört.

lz, wenn es üb tt sich ; ag . r . die ich ja in ihrer Richtigkeit nicht alle Kampfoll, und ich bitte den Herrn Vorredner doch zu glauben, daß im Lande

prüfen kann; aber die eine, die er machte in Bezug auf den Abfatz, die verbündeten Regierungen in dieser Beziehung, wo es sich um halte diese Voraussetzung für nicht zutreffend, nämlich wenn man ben Dnieper entlang über Cherson, da wird er doch nur Anklang die Pflege und die Wohlfahrt De finden bei Leuten, die den Dnieper nicht kennen. Ez ist möglich, daß jenigen klein: Quantitäten Brennholz den Dnieper über die Wasserfälle weg sagt, aus dem W ü hinabgeflößt werden können, aber wie die künstlich verbundenen Flöße und es würden wieder Kampfzölle gegen uns gebraucht werden. Unser von großen Rutzhöljern diese Wasserfälle und Stremschnellen her⸗ ganzer Holzzoll

Berechnung.

Eisenbahnen, die zum großen Theil mit dem Gelde der Steuer⸗ erster Linie pflichtigen, jedenfalls mit dem Gelde der Deutschen gebaut sind, Ver— Finanzzölle kehrtanstalten des Auslandes geworden sind, die hauptsächlich zum sst es einerlei ob die Einkünfte, die wir haben, aus den Matrikular⸗ Hüten unserer ausländischen Nachbarn, viel weniger zum Nutzen der beiträgen, also aus der Grund., und Klassensteuer der Einzelstaaten, inlaͤndischen, deutschen Produktion dienen. Sie erinnern uns ferner kommen oder aus den Zöllen des Reichs, das sieht man dem Thaler daran, waß wir ja geographisch nicht ändern können, daß unsere nicht mehr an, wenn er in die Reichskasse kommt; es ist vielmehr deuffchen Seestädte vermöge der Wendung, die das Geschäft ge⸗= nur im Interesse der einzelnen Staaten und der Regierungen, nommen hat, wesentlich zu Emporien des östlichen Auslandes ge— daß worden sind und mit den Produkten unserer ausländischen Nachbarn, frage so welche so glücklich gewesen sind, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu nicht unterdrücken, ziehen, bei uns durchfahren und für die Produzen ken der gleichartigen und entschlossenere Unterstützung von Seiten der Finanz-Minister der deutschen Produkte nur einen Blick kühlen Mitleids haben gegen⸗ einielnen Staaten in dieser Frage haben werde, denn ich als Reichs kanzler bin zu leicht zu desinteressiren, wie ich schon bemerkt habe, Wenn der Herr Vorredner davon gesrrochen hat, daß viele Ar da das Reich, durch die Verfassung so glücklich situirt ist, daß die beiter beim Flößen und bei der sonstigen Behandlung, des Holzes ihr Anderen sich bemühen müssen, die . Prod fänden, so glaube ich, wird das immer auch bei Annahme des zelnen Staaten, wo sie das Geld auftreiben, das als Matrikalar-= Zolls der Fall Bleiben. Ich möchte ihn aber doch bitten, (ine ver. beitrag abzuführen ist, und meine Bemühungen sind ja durch mäßige . Jleichende Statistik darüber anzuftellen, welche Masse von Arbeitern und abgenutzte Kräfte begrenzt, und es wird der Moment kommen, Also ich in den inländischen Wäldern brodlos geworden ist dadurch, daß diefe wo ich meinerseits den Karren nicht weiter den Berg hinaufschieben inländischen Wälder nicht mehr rentabel sind und den früheren Ab— kann, wenn ich nicht entschlossenen Beistand habe. z nicht mehr, baben. Ich habe dabei namentlich die Provin; Schlesien im Sinne, wo durch die schlesischen Wälder der Länge nach würden, wenn man diesen Zoll, die österreichischen geschnittenen . durchfahren vor den Augen ja, wenn ich den Festmeter weiches Holz zu 20 4 Werth rechne, und er in den schlesischen Wäldern eine den Festmeter hartes Holz zu 36 6, was ungefähr 6 bis 10 Sgr. tzholz von beiden Sorten sein würde, nur 2 bis er daß der russische Waldbesitzer unter Um⸗

Der Herr Vorredner sagte, es sei nicht richtig, daß das russische

6 i dere Mündung als nach Norden, seinem Strom gerade s es sch . r t t . k . engl hie ihn verbinden nicht bloß noch tödter! so ist es auch bei den bestehenden Prohihitivsöllen ehe das Wasser der Weichsek bei Thorn abläuft, können sie voll—

mit dem Riemen, sondern auch nach der Wechselseite mit dem Bug. anwendbar: wir sind ausgeschlossen, können noch ausgeschlossener Was zum Dünagebiet gehört, das geht schon jetzt die Düna her⸗ nicht werden. unter, und wag da zu flößen ist denn es wäre ja sehr wunderbar, geben wolle, wenn man Holz, was im Dünagebiet liegt, nun auf das Niemen⸗ land geblieben wären, i gebiet oder auf das Weichselgebiet im Landwege übertragen wollte, von dem Standpunkt des Vertreters des Seehandels mag ihm der um etz anderwärts zu flößen also das fällt ganz außerhalb unserer ganze Verkehr im Binnenlande e cht das alte Schreck e, ,,,. ö ue mich, daß der Herr Vorredner nicht das alte reck⸗ die schönen Zeiten, wo man in Stettin die inländischen Hölzer, die bild ** . i eren , aufgewärmt hat, von dem Umweg im Odergebiet wuchfen, erxportirt hat, sind vorbei, sie sind den Leuten aus dem Riemen heraus über Kowno mit der Libauer Bahn, son⸗ zu theuer, sie kaufen anderswo woh dern daß er es blos auf Faßdauben und Stabhölzer beschränkt hat, bis Hamburg erstrect si die aber doch auch i 9 großen . ö 64 . . ölzer lassen ja gar ni erausnehmen aus dem zu sein und i chick ͤ ehr ö . ki 6 fe hn! . y. aon 16h ,,, 1 e g zu ae n g, ö. ö . u en fein würden, wird zugeben, daß die Flöße deutschen, und wir können ja nicht erwarten, daß sie inse ; z dem Kail ag f der e n bft. schon entwerthet . würden. ie kaufen, wenn sie doch, wie Herr von Frankenberg sehr richtig be⸗ kleinen Zoll für ihn übrig haben! großen Hölzer sind nicht einmal auf den Eisenbahnen fahrbar, son⸗ merkte, das grobe Holz im Gegenfatz zu dem feinen Holz,

interessirt sei⸗ nicht bewilligen,

wie Jener sagte

r das Auslan

zustellen. Wir glaubten aber, daß das im Interesse der Abfertigung dern sind auf den Wassertransport absolut angewiesen, und deshalb

rade günstiger ist, daß nicht untersucht wird, was weicheg, was hartes haben sie eine Zwangsroute, nothwendig nach unseren Häfen hin sie das wohlfeiler kaufen, so ist das eben auch für den Käufer eine Ueberraschung, Täuschung, wo er später dahinterkommt, daß es sich nicht so lange hält, wie die heimische gute Kiefer, die ja überhaupt das beste Nutz⸗ holz ist, was es giebt.

lz ist, wie ja z. B. nach dem alten preußischen JZollgebrauch die und können diese Bahn nur insoweit verlassen, als sie nach ihrer uche zum weichen Holze gerechnet wurde, wahrend sie sonst nach der geographischen Ve Forstterm nologie gewöhnlich zum harten zählt, Indessen kammt das obern Dnieper⸗ l ja hier nicht in Betracht, weil das Buchenholz ja wenig importirt sehr waldreichen Gegenden der Wilia werden doch auch dem Strom . (folgen aus der Memel herunter und werden nicht nach der Düna, in häufig Werth Der Herr Vorredner hat dann mit besonderer Emxrhase die deren nächsten Nähe sie entspringt, übergehen können. deutfche Rationalität des Holzhandels hetent, er sprach von n. rem deutschen Holzhandel, von deutschen Holzhändlern, und ich sprochen, wir möchten mit mehr Einigkeit und weniger Schärfe dis⸗ möchte da den Schlüssen entgegentreten, die ein Laie daraus futiren; jn, meine Herren, die Scharfe kommt daher, daß Behaup⸗ 590, 600 Jahren in den alten Kirchendächern, wie sich unser heimi⸗ ziehen könnte, als ob diese Herren deutsches Hol verführen tungen aufgestellt und von der Heffentlichkeit aceentuirt werden als und verkauften, und als ob das deutsche Holz durch ihre Ver⸗ ganz sichere, die der andern Seite unbegründet erscheinen, und denen mittlung einen Absatz fände, als ob die 8Jo, mit denen sie am der A Londoner Markt betheiligt, sind, aus deutschem Holz bestanden. Nach spricht. Im Uebrigen sachlich ist das ja eine Angelegenheit, die ung er Richtung hin ind die Herren eher xussische Holzhändler als politisch nicht erregen sollte, aber es ist ein altes Sprüchwort. daß der Sonne, in der deutsche, sie sind in ihrer Eigenschaft als Landsleute uns ja immer in Geldsachen die Gemüthlichkeit aufhört, und daß hier eine Geld- Sch illusorisch zu machen, den der Firniß bilden soll. willkommen, und wir freuen uns, wenn sie am russischen Holz etwas frage für den einen oder den andern Theil der Unterthanen vorliegt, wo i verdienen; aber deutsche Holjhändler in dem Sinne, daß die Geldlast und die Geldvortheile nach Ansicht der verbündeten Re⸗ deusche Produkte exportiren den Ruhm kann ich fie gt. etwas gleicher vertheilt werden sollen, als sie in den letzten

rtheilung überhaupt zum Dünagebiet und nicht zum Bug oder Memelgebiet hin gravitiren, und selbst die

dann aus seiner Ueberzeugung als unbegründet wider⸗

ich die Finanzfrage so oft accentuire, daß ich die Fianz⸗

Der Herr Vorredner hat gesagt, die russischen Waldbesitzer so minim er auch ist er beträgt

dortigen Waldbesitzern gezeigt haben, sehr bald ermitteln. Der Holzjzoll, gerade weil das Holz gebunden ist an diesen

is wi 1 ss ei i land üb üglich zu einem unsere ganze Zollgesetzgebung. erhaupt heraus will, bei uns darch muß. Er hat Wasserweg, eignet sich Rußland gegenüber ganz vorzüglich; ö. 6 , .. w

Schüchternheit beseelt sind, die befürchtet, es könnte, wie er Walde so herausschreien, als wie man hineinschreit

bei

die Hauptsache wäre aber der Transit. Ja,

ch die E

lfeiler. Auch bis nach Stettin, igenschaft unserer Hauptseestädte, d, für Oesterreich und Rußland geworden hr ganzes Geschick und ihren Handel immer mehr von

r wäre besser, dauerhafter, Der Herr Vorredner hat dann den dringenden Wunsch ausge⸗ haben. Wir h. alter Häuser, Kirchen und Rathhäuser den Beweis von 200, 300,

. ele Sachen sind sehr leicht Einem einzureden. eine große Menge Pitch Pine gekauft hat, weiß einen Baubeamten zu finden, der sagt, dies ist das Beste und der Baubeamte weiß unfzig Jahren vertheilt gewesen sind. Auch das finanzielle Inter⸗ einen Verwaltungsbeamten zu finden, der auf sein Urtheil hört, und die Behörde stellt ein Attest aus, ohne geprüft zu haben, Pitch Pine

das heißt zu dem, was kleinere Jahrringe hat, wenn

ich will auch hier nicht sagen

Und wenn namentlich bei unseren Behörden darauf 2. wird, amerikanisches Holz, Pitch Pine,

o begreife ich nicht, wo sie das erprobt aben von unsern Eichen und Kiefern in den Dächern

sches deutsches Holz hält, aber von Pitch Pine weiß Niemand, ob es 10 Jahre dauert oder nicht, ob es namentlich bei seinem Harzreich⸗ thum bei allen Trockenbauten nicht eine sehr gefährliche Qualität hat, nämlich die, daß kein Firniß diesen Harzreichthum abhält, unter

Wärme auszuschwitzen und auf diese Weise den

Jemand, der

zäheres Bauholz und auch früher war im ganzen

muß bestreiten, daß das meist Transit ist, denn das

Hauptquantum bleibt im Lande und drückt entweder den Absatz Rord⸗ und Süddeutschlands nach Frankreich und Belgien, oder drückt den Absatz im Inlande und die Waldverwüstung, die daraus schließ⸗ lich bei uns entstehen muß, wenn der Wald keinen Ertrag mehr giebt, hat Graf von Frankenberg schon vorhin nachgewiesen.

Ich will nur noch hinzufügen, wie es kommen wird: Der Wald⸗ besitzer wird sein Holz zwar noch verkaufen, er wird aber keine Schonung mehr anlegen, weil er sich sagt, dies ist keine rentable Anlage mehr, und der Wald wird Einen Umtrieb noch haben und wenn der zu Ende ist, wird er eine Wüste und Sandfläche sein, die dem Lande schadet, anstatt ein Vortheil für das Land zu sein. Ich glaube, ein Forstbesitzer, welcher genau rechnen wollte, der wird über⸗

es werden Quadratmeilen zu haupt keinen Wald mehr anlegen, wenn er kein besonderes pretium

gung, daß die R

affectionis dafür hat; es giebt ja Gott sei Dank noch solche Holz⸗ narren in Deutschland, und zu denen gehöre ich selbst, die Freude haben am Wachsthum des Waldes, ohne sich die Kosten Zins auf Zins zu berechnen, aber wenn es nicht mehr lohnt, Holz zu ziehen, so wird und muß der Wald verfallen, sie haben keinen Zwang auf die menschliche Natur, um den Wiederaufbau des abgeholzten Waldes

Dann sagte der Herr Vorredner in Bezug auf die Zollabferti⸗

ö schwer verwendbar wären. Ja bei unserer

und Steuerverwaltung da ist ja bisher allerdings die

Vorausfetzung, daß Jeder, mit dem der Fiskus zu thun hat, ein Dieb ist, bis er das Gegentheil beweist, und bevor der Beweis nicht geführt wird, deln, damit man durch Vorsicht jede Schädigung des Fiskus verhin— dert. Dieser alte fiskalische Zug zieht sich seit Fahrhunderten durch

ist es besser, ihn von Hause aus als solchen zu behan⸗

Auf die Existenz ehrlicher Leute

chlands handelt, nicht von der— falsche Konnaissements und Register unter Strafe stellt als Betrug,

Herr Vorredner sagte

fobald sich dies beim Ausladen ausweist, so glaube ich, kann man das Hauptgewicht auf die Register legen, die jeden Transport beglei⸗ ten müssen, wo die Stücke numerirt sein müssen, und der Kaufmann nichts eine Repressalie. Unsere weiß genau, wieviel abgefertigt sind. Das ist also so außerordentlich

unterßebracht werden follen, das weiß ich nicht, die würden in Trüm. Nachbarn, Rußland und Sesterreich, haben alle Repressalien längst schwierig nicht, und es ist doch in früheren Zeiten der Zoll erhoben mern ankommen, und da würde von einem irgend wie rentablen vorweg genommen; was bleibt ihnen übrig? Sie haben seit einem Handel mit Nutzholz nicht mehr die Rede sein können. Also mit halben Jahrhundert die höchsten Zölle, die möglich sind, vorweg ge⸗ tts . ; solchen Aussichten darf der Herr Vorredner ung nicht zu ängstigen nommen, förmlich Prohibitivzölle, und wenn man einmal durch Pro⸗ an der Zollstätte so wichtig wäre, verfuchen; der Dnieper hat für den großen Holzhandel und für die hibitivzölle abgeschlossen ist, dann ist mehr nicht thunlich; es ist

worden, ohne den Handel erheblich belästigt zu haben. Und was der

von der Benutzung des Augenblicks, die daß man nicht schnell

genug mit der Abfertigung vorgehen könnte, weil inzwischen Hochwasser

Schrotverkauf: dieses schießt kommen oder das Wasser sich verlaufen könnte, meine Herren,

ntgangen sein.

. . ht der n m n,, ö. hi e 26. keine Der Herr Vorredner sagte ferner, . er wohl zu⸗ e und Kanäle, wie im oberen Flußgebiet in Rußland; da mag üb ini ü ĩ eutsch die Wassernoth oder Hochwasser aufhalten und unangenehm berühren.

daß worn bergeltnd ige Tännittsten Holten ft 2 Aber sind sie bei Schmaleningken oder Fordon angekommen, an den großen Zollpässen der Memel und, der Weichsel oder auch nur an Was in Stettin der Warthe, dann will ich zwar nicht sagen, daß die Sache Zeit

ja wesentlich Transit sein, denn hätte, im Gegentheil, ich glaube, der Handel muß schnell gefördert

werden, und es werden sich Mittel finden lassen, den Holzzoll schnell zu erheben, aber das Waffer läuft nicht ab, und wenn der Transit

in feiner Beobachtung größere Schwierigkeiten hat, ja, meine Herren, über zwei Prozent des Geschäfts könn keiten fich immer nicht belaufen, und sie werden vorziehen, zu bezahlen, dann sind sie aller Plackereien überhoben, mit dem Holz manipuliren, wie sie wollen. Und sie sollten doch auch vom Holz dem Kaiser geben, was des Kaisers ist und einen

en diese Schwierig⸗ den Zoll und können

Hierauf vertagte sich das Haus um 4'/ Uhr.

* * Inserate für den Deutschen Reicht u. Kgl. Preuß.

Staatg⸗Anzeiger, das Central Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Nentschen Reichs Anzeigers und Königlich Urenßischen Ktaata - Anzeigers:

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& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

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4674 Aufruf

t sich ö. ri, , 261 gene fs ne. angersdorf, Kreis Templin, mit Zurüclassung seiner ; der Ünterstützung bedürftigen alten j Stra fgesetzuch: eie fernt. Im Herbste 1556 hat der ꝛc. Fink auf der

. estesfen 3. ,, . enthalt gänzlich unbekannt. erden a = örden 9 Privatperfonen, welche Kenntniß vom k n eng, m ufenthalt bes ze. Fink haben, ergebenst ersuct, zu erscheinen und die zu feiner Vertheidigung dienen⸗ dem unterzeichneten Amtstzorstande hiervon gefäl. Hen Beweigmittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig anzuzeigen, da zum Termine herbeigeschafft werden k Fall des Äutbleibens wird gegen den Angeklagten , regen ö 5ssen gn = dung. Gegen den Wehrmann nicht vorgeladen, Ze en 16. Ma König⸗ n e, n, , m,. 69 aus n. en, liches Kreisgericht. Der Polizeirichter.

Mittheilung machen zu wellen; Himmelpfort, den 25. Mai 1879.

ohann David Max Dren rels Freiberg, welcher am 1.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen. stehende Heer als Einjährig Freiwilliger eingetreten ist

und später bis 1. Ju

eit sein Auf Gerichtastelle hier,

Der Amtsvorfseher Vie tze.

——

pril 1870 in das

l a bin er dial l.. w lt 2 zufolge der Anklage der Königlichen Der Altsitzer und Airbeitgmann Hein gich Fint grit n n h . auf head des 5§. 10 des

Henne, vom 10. März 1855 und 5§. 360 Nr. 3 Untersuchung wegen Auß—= 6 , und . 1467 6 l and auf den iegelei zu Weseram bei *r r, eine Zeit in h n nn,, n uͤhr, an

rau, ent, wandern ohne Erlaubniß

der Angeklagte mit der Auf⸗

1) Der Wehrmann Michael Pleit aus Groß—

Offene Strafwonstreckungs. Nequisttion Fol⸗

Trumpeiten, 3) der Oekonomie⸗Handwerker Carl gende rf gn, als: 1) der Schriftsetzer Friedrich r

errmann Ferber aus Kaukehmen, 3) der Füsilier ilhe

n Merten aus Seelow, geb. 26. Februar

auid Jodfahn aus Groß. Trumpelten sind auf 18352, 2) der Schlosser Hermann August Meißner Grund 9 hz ad 3 . a, geklagt, als aus Gusow, geb. 22. November 185 3) der Je beurlaabte Wehrleute der Landwehr ohne Erlaub⸗ hann Franz arl Muchom aus Letschin, geb. 25. niß ausgewandert zu sein, und ist die Untersuchung März 1855, c der August Ferdinand Siewert aus gegen sie vom Königlichen Kreisgericht Kaukehmen Nenhardenberg, geb. 16. Ylarʒ 1857, sind durch beschlossen. Termin zur mündlichen Verhandlung unser Erkenntniß vom 17. April 1819 wegen Ver= ist auf den 4. September c., Vormittags 11 Uhr, letzung der Wehrpflicht ein Jeder zu einer Geld

1 , h ß 3 . richter Hecht angesetzt und werden die genannten , chien e d mn, zur festgeseßzten kräftig verurtheilt worden. Ihr. ern n

tunde in dem Termin' zu erscheinen und sich auf enthalt ist unbekannt und wir die Änklage auszulassen, die zu ihrer Vertheidigung a n mit zur Stelle zu bringen

dienenden Bewe

strafe von Einhundert ein und fünfzig ark, im Unver⸗ mögentfalle zu einem Mongt Gef gg if rechts iger 63 um Strafvo streckung und Benachrichtigung zu den Untersuchungs= akten wider Merten und Genossen 1. 79 ersucht.

oder fo zeitig vorher dem Gericht anzuzeigen daß Seelow, den 20. Mai 1879. Königliche Kreigt⸗ sie noch zum Termin herbeigeschafft werden können. gerichts · Deputation.

Gegen die Nichterscheinenden erfolgt die Verhand⸗ lung in Contamnacjam. Kaukehmen, den 19. April

15595. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.