1879 / 134 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Jun 1879 18:00:01 GMT) scan diff

k von Vieh, um die verlangte Strafe zu zahlen. unn hat allen Häuptlingen melden lassen, daß, falls es ihnen um einen Ausgleich zu thun sei, sie sich sofort zu stellen und der eng⸗ lischen Milde anzuvertrauen hätten; man würde sie nicht schlecht be⸗ handeln; falls sie aber mit dem König verblieben, so würde bei einem Vormarsche Alles zerstört werden. Meine Boten gingen von Uma⸗ guenda ab; zwei von Clarke waren beim König gewesen. Dunn hält dies fur das Refultat. Der König hört, daß wir seinen Rück- zug nach Quimbrucho abschneiden wollen. Dunn sagte dem Boten, daß wir noch viel weiter gehen würden; sogar nach dem Swazi Land. Ich habe überall den Befehl gegeben, die Vorsichtsmaßregeln zu verdoppeln. Oberst Howard.“

Aumws Dundee wird dem „Daily Telegraph“ ge— meldet:

Ein Kavallerie-Einmarsch in das Zululand ist im Plane. Die Lanzenreiter und Dragoner sollen sich bei Rorke's Drift fonzentriren und, begleitet von einem Theil des Eingeborenen-⸗-Kontin⸗ gents und vielleicht britischer Infanterie, die Zulugrenze östlich und weftlich rekognosziren. Auch haben sie die Aufgahe, die Waggons von Isandula zu holen und die Leichen der dort Gefallenen zu be⸗ erdigen. Der allgemeine Vormarsch ist in Folge Mangels an Transportmitteln verschoben worden.“

Der Vizekönig von Indien hat dem indischen Amte den Text des Briefes telegraphirt, in welchem der Emir von Afghanistan seiner Befriedigung und Dankbarkeit für die ihm von den britischen Offizieren gewährte Aufnahme und Behandlung Ausdruck giebt, mit dem Bemerken, daß dies ohne Zweifel gute Resultate zur Folge haben, und die Freund⸗ schaft Und Eintracht Früchte tragen würden. Ferner fügt er hinzu, daß er beabsichtige, dem Vizekönig in der nächsten kühlen Jahreszeit einen Besuch abzustatten, um die Bande der Herzlichkeit und Freundschaft fester zu knüpfen. Lord Lytton erwiderte, daß eine solche Begegnung höchst geeignet sein würde, das jetzt zwischen den beiden Staaten geschlossene glück— liche Bündniß zu bekräftigen.

Aus Simla wird unterm 7. d. M. gemeldet:

Der Emir von Afghanistan verläßt Gandamek am 10. d. M., um die Rückreise nach Cabul anzutreten, aber ohne Major Cavagnari, der sich erst später nach der afghanischen Hauptstadt be— giebt. Mittlerweile wird Major Capagnari dem Vizekönig einen dreiwöchentlichen Besuch abstatten, während welcher Zeit Vorberei⸗ tungen für seinen Empfang und seine Unterkunft in Cabul getroffen werden sollen. Die Häuptlinge der Stämme Bajannri und Smati haben ihrer Befriedigung über den Abschluß des Frie—⸗ densvertrages zwischen der britischen Regierung und Afghanistan Ausdruck gegeben. .

10. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses erwiderte der Unter⸗-Staatssekretär Bourke auf eine Anfrage Goldsmids: General Wolseley habe seine Entlassung als General-Gouverneur von Eypern gegeben. Oberst Biddulph sei zu seinem Nach—⸗ fol ger ernannt worden.

11. Juni. (W. T. B.)) Zu Ehren des Prinzen von Battenberg fand bei dem Marquis von Salis⸗ bury ein Diner statt, welchem Earl Beaconsfield, die übrigen Minister und die Mitglieder des diplomatischen Corps beiwohnten. ;

Der internationale Telegraphen-Kongreß ist gestern eröffnet worden. Der General-Postmeister Manners hieß im Auftrage der Regierung die Delegirten willkommen, Namens welcher der russische Vertreter, General Lüders, mit einigen Dankesworten erwiderte. Das Präsidium des Kon⸗ gresses wurde Patey (vom englischen Telegraphen⸗Departement) Übertragen.

Frankreich. Paris, 9. Juni. (Fr. Corr) Die erste große Revue, welche der Präsident der Republik, Herr Greèvy, abnehmen wird, soll in der zweiten Hälfte Fieses Monats, und zwar auf der Ebene von Longchamp, stattfinden.

Der „Globe“ erhielt folgende Telegramme:

Algier, 8. Juni. Der Vorsicht halber sind unter die Ein— wohner von Lambessa Waffen und Schießvorräthe vertheilt worden. Einige Gefangene wurden in das arabische Bureau von Batna ein— geliefert. Der Aufstand befindet sich im status quo, Seine wahr scheinliche Ursache ist die Absetzung der Familie Bu⸗Chrub und ihre Futernirung in Ain Beida. Der Häuptling dieses Geschlechts übte Irpressungen aller Art, aber er hatte den großen Vorzug, demselben Berberstamme anzugehören, wie seine Untergebenen, während die an seiner Statt eraannten Häuptlinge Bachtarzi und Bu⸗Dias von türkischer oder arabischer Derkunft und schon darum allein tödtlich gehaßt waren.

Toulon, 8. Juni. Die großen Transportdampfer Creuse“ und ‚Dryade“ sind hier eingetroffen, um Verstärkungen nach Algerien zu b fördern. Für denselben Zweck hat der Marine -⸗Minister auch das neue Trans portschiff Tonquin“ zur Verfügung gestellt.

Aus Marseille wird telegraphirt:

Depeschen aus Algerien, vom 8. d. M. versichern, daß der Aufstand im Aures sich noch immer auf seinen ursprünglichen Umfang beschränkt und eher den Charakter eines Kampfes zwischen einzelnen Stämmen, als einer Empörung gegen Frankreich hat. Den Mittelpunkt der Bewegung bildet das Dorf El-⸗Hammann, wo sie zuerst ausgebrochen ist. Die Häuptlinge der Uled⸗Daud und der Beni⸗Sliman erklären, sie hätten den Kadi von Kentchela und den Sohn des Kadis der Uled⸗Abdi getödtet, weil diese es sich nicht ver⸗ bieten lassen wollten, das Gebiet der Uled⸗Daud zu betreten. Ein bedeutender Theil der Beni⸗Sliman hat angezeigt, er wolle im Ver⸗ eine mit unseren Truppen auf die Wiederherstellung der Ordnung hinwirken. Drei Kolgnnen marschiren nach dem Aures: die erste ist schon von Batna ausgkrückt, die beiden anderen stehen noch in Biskra und Kentchela und treffen ihre letzten Rüstungen. Eine jede von ihnen ist mit Karallerie und einigen Feldgeschüßzen ausgestattet.

(C. Itg.) Der Tarifausschuß hat den Zoll auch für Spielwaaren auf 60 Fres. pro 16 kg und auf 10 Fres. für gebogenes Holz erhöht.

10. Juni. (W. T. B.) Das Gerücht, die in Mont⸗ pellier stehende Division habe den Befehl erhalten, nach Algier abzugehen, entbehrt, der „Agence Havas, zufolge, der Begründung. Aus Algier eingetroffene Nachrichten vom heutigen Tage konstatiren, daß die Unruhen keine weitere Ausdehnung angenommen haben.

Versailles, 10. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der De putirt enkam mer setzte, in Beantwortung einer bezüglichen Interpellation, der Miͥarine⸗Minister die Ursachen und die näheren Umstände des Schiffbruchs des Kanonenboots „Arrogante“ auseinander und hob hier⸗ bei hervor, daß die Konstruktion des Kanonenboots für eine Fahrt auf offener See unzureichend gewesen sei. .

Der Senat setzte die Berathung der Frage wegen der Rückkehr der Kamm ern nach Paris auf nächsten Sonn⸗ abend fest. Der Justiz⸗Minister theilte im Laufe der Sitzung mit, daß die Regierung mit der Vorbereitung eines Garantiegesetzes beschäftigt sei; er sei bereit, nähere Mit⸗ theilungen über dasselbe zu machen. ;

Marseil le, 10. Juni. (W. T. B.) Aus Algier wird gemeldet, daß der von zwei Compagnien Chasseurs und

einer Schwadron Spahis vertheidigte Posten Redaa am

Montag früh von einem etwa 1000 Mann zählenden In⸗ furgentenhaufen angegriffen wurde. Die Insurgenten wurden zurückgeschlagen, verloren 50 Mann an Todten und wurden von den Spahis verfolgt.

Griechenland. Athen, 10. Juni. (W. T. B.). Der französische Geschäftsträger richtete gestern an die Regierung das Erfuchen, neue Kommissarien zur Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen mit der Pforte bezüglich der Grenzfeststellung zu ernennen. Die diesseitige Regierung hat eine baldige Rückäußerung zugesagt. Von der Regie⸗ rung wird jede Absicht, die Kam mern entweder einzuberufen oder aufzulösen, in Abrede gestellt. Die Königin Olga ist von ihrer Reise nach Livadia hierher zurückgekehrt; der englische Admiral Hornby ist hier angekommen.

Türkei. Konstantinopel, 10. Juni. (W. T. B.) Die Pforte hat, nach einer Mittheil ing der hiesigen „Agence Havas“, den türkischen Kommissar in Philippopel telegraphisch darauf hingewi sen, daß die ostrumelische Fommission sich nicht mit den bereits durch den Berliner Vertrag gelösten Fragen zu beschäftigen habe. Was die im Berliner Vertrage nicht vorgesehenen Fragen angehe, so würden die von der Kom⸗ mission' hinsichtlich derselben getroffenen Entscheidungen für Aleko Pascha nur dann bindend sein, wenn sie fast einstimmig gefaßt würden.

Amerika. Washington, 6. Juni. (Allg. Corr.) Der Finanzausschuß des Senats nahm heute mit einer Majorität von einer einzigen Stimme eine Resolution an, welche weitere Schritte in Bezug auf die Silber bi!l bis zum 1. Dezember verschieb t. Im weiteren Verlaufe der Sitzung stellte Senator Coke den Antrag, den Finanzausschuß von einer weiteren Erwägung der Bill zu entbinden und zu erklären, daß die Bill dem Senat zur Erwägung vorliege. Der Antrag wurde indeß beanstandet und schließlich verworfen. Der Senat nahm heute die Bill an, welche die Ge— schworenen-Testeide und andere „diskriminirende“ Eide ab⸗ schafft. Im Repräsentantenhause wurde der Bericht über das Armeebudgetgesetz genehmigt. Das Indianer⸗ bureau in Washington hat die Mittheilung erhalten, daß S800 Anhänger des Häuptlings Sitting Bull die Grenze überschritten und Bundesgebiet betreten haben.

Washington, 10. Juni. (B. T. B.) Die Reprä— sentantenkammer beschloß, sich bis zum 17. d. M. zu vertagen. Der Senat hat mit 22 gegen 21 Stimmen abgelehnt, in die Berathung der Sil berbill einzutreten.

Mittelamerika. Mexiko. (Allg, Corr.) Der mexika⸗ nische Kongreß hat beschlossen, den Eingangszoll auf Baumwollfabrikate zu erhöhen.

Asien. Birma. (Allg. Corr) Aus Simla wird den „Times“ unterm 8. d. M. gemeldet:

„Der rom König von Birma mit Briefen und Ge— schenken an den Vizekönig gesandte Agent ist hier eingetroffen und bat um eine persönliche Unterredung mit dem Vizekönig ersucht. Die Haltung des Hofes in Mandalay hinsichtlich des Empfanges unseres Residenten durch den König macht es unmöglich, dem Ge— such des Agenten zu willfahren. Der Hof von Mandalay verlangt, daß unser Resident sich einem gewissen unwürdigen Ceremoniell, das mit seiner Stellung unverträglich ist, unterwerfe. Seine Besuche beim Könige sind daher eingestellt worden. Die Schwierigkeit hat Aehnlichkeit mit der in China überwundenen. Der König hatte thatsächlich befohlen, Truppen nach der Grenze zu senden; aber seine Minister bewogen ihn zur Zurücknahme dieses Befehls, indem sie ihm vorstellten, daß die Engländer nachgegeben und ihre Schiffe zurückberufen hätten. Zwei Dampfer des Königs sind in beschädig⸗ tem Zustande zurückgekehrt.“

Aus dem Wolffschen Telegraphen⸗Bure au.

Frankfurt a. M., Mittwoch, 11. Juni, Vormittags. Zur Feier des heutigen Tages wurde früh von? bis 8 Uhr mit sämmtlichen Glocken geläutet. Die Stadt ist in allen Theilen mit Fahnen und vielfach mit Guirlanden, Kränzen zc. auf das Festlichste geschmückt. In den Straßen herrscht ein äußerst reges Leben.

St. Petersburg, Mittwoch, 11. Juni. 109. d. M. über das Befinden Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Maria Pawlowna ausgegebene Bulletin konstatirt eine anhaltende Besserung; der Appetit hat sich gehoben; die Blutwärme ist eine normale.

Eine heute veröffentlichte Verordnung des General-Gouver— neurs Gurko verfügt, daß bis auf Weiteres in die Truppentheile des St. Petersburger General⸗Gouvernements Freiwillige nur noch nach erfolgter Vorstellung auf der Kanzlei des General⸗— Gouverneurs und nachdem sich dieselben über ihre vollständige moralische Zuverlässigkeit durch Zeugnisse ausgewiesen haben, eingestellt werden sollen.

St. Petersburg, Mittwoch, 11. Juni, Vormittags. Der „Agence Russe“ zufolge hat sich nunmehr auch Rußland dem Proteste angeschlossen, welcher von Deutschland gegen die Verletzung der internationalen Konventionen über die ge⸗ mischten Gerichtshöfe in Egypten bei dem Khedive erhoben war, und dem bereits Desterreich, England und Frankreich zugestimmt hatten. Gren .

Tiflis, Dienstag, 10. Juni, Abends. Nach aus Tschi⸗ kischlar vom 5. d. M. hier eingegangenen Vachrichten findet ein fortgesetzter Truppenzuzug statt. Die Truppen sind in gutem Gesundheitszustande. Die Ausschiffung derselben wird durch den starken Westwind erschwert. Das Wetter ist mäßig warm. Ueber den weiteren Marsch des Expeditionscorps ist nichts bekannt.

Das am

Gewerbe und Handel.

London, 10. Juni. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗ auktion war das Geschäft sehr lebhaft, Preise theilweise höher. Kapwollen fester und so hoch, wie in der besten Periode der gegen⸗ wärtigen Wollauktion.

Rew-⸗Hork, 8. Juni. Der Strike der hiesigen Dock⸗ arbeiter ift nunmehr thatsächlich zu En de. Viele Dampsschiff⸗ fahrts⸗Gesellschaften sind geneigt, die Löhne wöchentlich zu zahlen, und die strikenden Arbeiter scheinen mit dieser neuen Einrichtung einverstanden zu sein.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bern, 7. Juni. (N. Zürch. Ztg) Nach den im März d. J. vom Bundesrathe gefaßten Beschlüssen wird das bisherige te ch⸗ nische Inspektorat der Gotthardbahn eingehen; seine Funktionen werden dem neu zu bestellenden technischen Inspektor des Eisenbahnwesens übertragen, welchem speziell für die Gotthardbahn während der Bauzeit derfelben ein Adjunkt beigegeben wird. Auher⸗

dem sollen zwei Kontrol⸗Ingenieure ernannt werden, von denen der eine an den nördlichen, der anders an den südlichen Zu— fahrtslinien seinen Wohnsitz haben sollte. Der Bunde srath legt mit Recht großes Gewicht darauf, als Kortrol⸗Ingenieure Männer von erprobter Tüchtigkeit, mit gediegener Bildung und praktischer Erfahrung zu gewinnen und verlangt deshalb, von der Bundes⸗ versammlung die Ermächtigung, jedem derselben eine Jahresbesoldung bis auf 8006 Fr. auswerfen zu dürfen.

New⸗Jork, 10. Juni. (W. T. B) Der Hamburger Postdampfer „Frisia“ ist gestern Abend 10 Uhr hier ein⸗ getroffen.

Berlin, den 11. Juni 1879.

Am 13. d. Mts. nehmen die Rennen des Sommer Meetings auf der Rennbahn zu Hoppegarten ihren An— fang. Die Sommer⸗Rennen bildeten seither stets den Glanzpunkt unserer Rennbahn. In diesem Jahre haben sie jedoch insofern eine nech höhere Bedeutung, als die Rennbahn gleichzeitig mit ihnen den fünfzigsten Jahrestag ihrer Begründung begeht; denn am 18. Juni 1829 wurden damals noch auf dem Terrain zwischen Tempelhof und Lichterfelde die ersten regelmäßigen ‚Wettreiten wie es im Volksmunde hieß des neu begründeten „Vereins für Pferde zucht und Pferdedressurꝰ abgehalten. Aus diesem Grunde hat der ‚Union⸗Club', der Erbe jenes Vereins, auch in diesem Jahre das Sommer -Meeting zu einem besonders glänzenden ge macht und den bisherigen drei Tagen desselben noch einen vierten, den „Jubiläumstag“ hiezugefügt. Am ersten Tage (Freitag) werden 6 Rennen gelaufen: Versuchsrennen der Stuten (1500 S), Union⸗Rennen (10 000 M), Silbernes Pferd (3000 (66), Verkaufe⸗Rennen (1200 ½ν, Staatspreis II. Kl. (4500 S) und Handicap⸗Hürden⸗Rennen (1200 6). Der zweite Tag (Sonntag, J5. Juni) bringt wieder 6 Konkurrenzen zum Austrag: Versuchk— Rennen der Hengste (1500 M6). Stuten⸗Rennen (5000 S6). Offizier- Rennen (Sas ƽ), Staatspreis III. Kl. (3000 αι),. Staatspreis IV. Kl. (1500 S und Sommer ⸗Jagd⸗Rennen (1800 M). Der dritte Tag (Dienstag, 17. Juni) ist der Ehrentag der Armee, an welchem die Offiziere der deutschen Armee vor ihrem Kaiser eine Prüfung ihrer Geschicklichkeit und ihres Muths im Sattel ablegen, und den Ehrenpreis, welchen der Monarch selbst spendet, aus den Aller höchsten Händen selbst in Empfang nehmen. Außer diesem großen Armee Jagd Rennen, der bedeutendsten Steeple⸗ Chase Deuischlands werden an diesem Tage noch gelaufen: das Sierstorpff Memorial (3000 S), Seahorse⸗ Rennen (1200 S, Silberner Schild und Staate preis (10 000 M), Ver⸗ loosungs⸗Rennen (2400 6) und Trost-⸗Handicap (1200 MÆ. Der vier te Tag endlich, der Ju bi läum s tag (Mittwoch, 18. Juni) wird der glänzendste des Meetings werden. Er wird eröffnen mit einem Begrüßungs⸗Handicay (2000 606 Substriptionspreie); ihm folgt das Kaiser Wilbelm⸗Rennen (Subskriptionspreis 10 000 „), dann der Damenpreis (Subskriptionspreis 2000 Sε6,), das Leonardo⸗Rennen (Subfkriptionspreis 2000 M), das Jubiliäums-⸗Han⸗ dicav (5060 M6) und endlich das Prinz Carl-Jagd⸗Rennen (Preis 5000 46). Es ist wohl selbstverständlich, daß bei so bedeutenden Preisen und sonstigen Arrangements die Bethei⸗ ligung an den einzelnen Konkurrenzen eine ganz besondere sein wird. Schon jetzt sind in den Rennställen zu Hoppegarten 60 der edelsten Pferde Deutschlands und Desterreich⸗Ungarns ein⸗ getroffen, darunter die berühmten ungarischen Sieger Kinesem“, „Nil Desperandum“,

Jelona“ u. s. w., welche sich hier mit den besten deutschen Pferden messen wollen. Die Nennungen für die einzelnen Konkurrenzen, so namentlich für die Union, das Silberne Schild, das große Armee⸗Jagdrennen, das Kaiser Wilhelms⸗Rennen, Prinz Carl-⸗Jagdrennen sind über alle Erwartungen zahlreich aus—⸗ gefallen und alle Vorbereitungen getroffen, die einzelnen Tage des Meetings so namentlich den 17. und 18. so interessant und festlich als möglich zu machen.

Erwähnen wollen wir noch, daß am 13. drei Ertrazüge (2, 40 2,55 und 3,5 Nachm.), am 15. u. 17. neben diesen noch ein Extrazug um 2 Uhr 25 Min. abgelassen wird, und daß am 18. Zuni die Züge um 1 Uhr 30 Min. 145 20 u. 2,15 Min. vom Ostbahnhof abgelassen werden und ebenso viele Züge am Abend von Hoppegarten zurückkehren.

Aus Oberitalien bringen die italienischen Blätter düstere Schilderungen von der Katastrophe, welche in der vorigen Woche uber die oberen Pogegenden hereinbrach. Ein strömender Regen, der vom Montag bis Donnerstag ununterhrochen fortdauerte, schwellte die Flüsse zu einer außerordentlichen Höhe an. Der Po und seine Zuflüsse: der Tangro, der Belbo, die Barida traten aus ihren fern und überschwemmten die Riederungen zwischen Carignano und Cormagnola, zwischen Asti und Turin und die Umgegend von Alessandria und richteten ungeheueren Schaden an. Dörfer, Weiler und Landhäuser standen unter Wasser, und selbst Uleffandria befand sich in der größten Gefahr. Bei Turin erreichte der Wasserstand nahezu die Höhe von 1839. Brücken wur⸗ den weggerissen oder schwer beschädigt und der Eisenbahnverkehr auf weite Strecken gänzlich unterbrochen. In Turin machte die städtischẽ Behörde die größten Anstrengungen, um der (Gefahr zu begegnen. An den Ufern des Po stand von Morgens früh bis Abends spät eine zahlreiche Menschenmenge jeglichen Alters und sah entfetzt und klagend, wie der wilde Strom Bäume, Gebälk, Haus⸗ dächer, aller Art Hau geräth dahin wälzte. Aus Alessandria schreibt man der „Opinion: Man müßte die Kraft der Schilderung eines de Amicis besitzen, um mit den rich⸗ tigen Farben das ganze Entsetzen und die Trostlosigkeit der furchtbaren Scenen zu schildern, welche sich dem Auge darhieten und das Gemüth mit unsäglicher Trauer und Schmerz erfüllen beim Anblicke so großer Verwüstungen. Ernten sind gänzlich vernichtet, stolze Bäume, die so viele Jahre der Wuth der Elemente trotzten, reißt der wilde Strom zu Hunderten entwurzelt mit sich fort; Hunderte von Häu—⸗ sern stehen unter Wasser, und die Wellen treihen Vieh, Geräth⸗ schaften, Heu und Stroh dahin. Alessandria steht da wie eine Klippe, die der zerstörenden Elementargewalt trotzt. Um die Ret: tung der Stadt Alessandria machte sich besonders der Präfekt Graf Veglio durch seine einsichtige und energische Leitung der Arbeiten, fowie auch das Militär durch seine aufopfernde Hülfeleistung ver⸗ dient. Beiden fprach der Stadtrath in einer besonderen Tages⸗

ordnung seinen Dank aus.

Mantua, 10. Juni. (W. T. B.). Die in Folge des Durchbruchs der Podämme eingetretene Ueberschwem⸗ mung richtet in der Provinz Mantua ungeheueren Schaden an. Zwischen Revere und Sermide sind weitece zwölf Kommunen plötz⸗ lich zur Nachtzeit von den Fluthen überrascht worden, so daß sich die Einwohner kaum noch auf die Dämme retten konnten. Viele Häufer sind eingestürzt, viel Vieh ertrunken. Troß der durch die Jeberschwemmung hervorgerufenen Noth herrscht jedoch in Folge der von den Behörden getroffenen fürsorglichen Maßnahmen überall voll⸗

ständige Ordnung.

Redacteur: J. V.: Riedel. Verlag der Eppedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen seinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

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Erste Beilage

Berlin, Mittwoch den 1I. Juni

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und sonstigen Betriebs⸗Ereignisse

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38 Werra⸗Eisenbahn ... 39 Westholsteinische u.

35 Mecklenburgi 36 Oels

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Summen u. Durchschnittszahlen

) ca. 6,3 c Verunglũ i i it in S isl s, 3 oso lückungen weniger als in demselben Monate des Vorjahres. 13 Verwaltungen mit in Sa. 1198 Im Geleislänge haben keine Verunglückungen gegen 19 Verwaltungen mit in Sa. 257 Em Geleislänge in demselben Monate des Vorjahres.