1879 / 161 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Person alver änderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Ems, 5 Juli. Doerck, Ser. Lt. vom Gren. Regt. Kr. 3, in das Inf. Regt. Nr. 118 versetzt. v. Hu lsen I., Ser. Et. vom Garde ⸗Gren. Regt. Nr. 1, vom 1. Sep- tember ab zur Dienstleistung bei dem Garde ⸗Kür. Regt. kommandirt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Ems, 1L, Juli. v. Schorle mmer, Oberst ⸗Lt. a. D., zuletzt im Inf. ge Regt. Nr. 14, mit der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Unif. gen. Regtg. zur Dip. gestellt. 5 Ju li. Kühtz, Hauptm. a. D. zuletzt Pr. Lt. im 3. Garde- Gren. Landw. Regt., die Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee ⸗Unif. ertheilt.

XH. (öniglich Sächstsches) Armee⸗Corps. Juni 1878.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzunzen. Im aktiven Heere. Maxtini, überzähl, Major des Inf. Regt. Nr. 106, zum etatsm. Stabsoffiz. beim Inf. Regt. Nr. 102 ernannt. v. Hartmann, Pr. Lt. des Gren. Regts. Nr. 101,

sfel, Pr. Lt. des Inf. Regts. Nr. 105, v. Klenck, Pr. Lt. des ö 8 Regis. Rr. IG2,. Frhr. v. Münchhau fen, Pr. Lt. des Inf. 9 Regts. Nr. 104, zu Hauptleuten und Comp. Chefs befördert. Vogel, charakteris. Pr. Lt. des Inf. Regtz. Nr. 196, mit dem Patent vom Tage seiner Charakterisixung zum etatsm. Pr. Lt. ernannt. Baring, Sec. Lt. des Gren. Regts. Nr. 101, zum Pr. Lt. befördert. v. Hin—⸗ über, Hauptm. z. D., zum Bez. Adlut. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 106 ernannt. v. Seydlitz, Sec. Lt. z. D. und Bez. Adjut. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. io4, der Charakter als Pr. Lt.

verliehen. Im Beurlaubtenstande. Blum, Sec. Lt. der Res. des

nf. Regts. Nr. 107, Bahmann, Einen kel, Neidhardt, 2 ö Braun, Sec. Lts, der Res. des Schützen ⸗Füsilier⸗ Regts. Nr. 108, zu Pr. Lts. der Res., Löser, Sec. Lt. der Landw. Inf. des 1. Bats. Landw. Regts. Nr. 101, zum Pr. Lt. der Landw. Inf. befördert.

Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heerg Geber, Pr. Lt. des Gren. Regts. Nr. 1090, zu den Offiz. der Res. seines Regts, v. Ra benhorst, Pr. Lt. des Fuß Art. Regts. Nr. 12, zu den Offiz. der Landw. Fuß-Art. versetzt. Frhr. v, Fuchs-⸗Nord⸗ hoff, Sec. Et. im Ulan. Regt. Nr. IJ, behufs Uebertritts in die Königl. preuß. Armee der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. Regel, See. Lt. der Res. des Inf. Regts. Nr. 10, mit schlichtem Abschied entlassen.

Im Sanitätscorpz. Dr. Hellge, Ober Stabsarit 2. Kl. des lan. Regts. Nr. 18, in Genehm. seines Abschiedsgesuchs, mit der gefetzl. Pens. und der Erlaubniß zum Forttragen der bisher. Unif. mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disp. gestellt. Pr. Cahnh eim, Assist. Arzt 1. Kl. ds Gren. Regts. Nr. 101 zu den Aerzten der Res. des Landw. Bats. Nr. 108 versetzt.

XIII. (Töniglich Württembergisches) Armee ⸗Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. 26. Fu ni. v. Trieb ig. Gen. Major und Kommandant von Stuttgart, zum Verstand des Ober ⸗Rekrutirungs⸗ e rathes ernannt. 26. Juni. v. Gottberg, Königl. preuß. Rittm. à la snite des Hus. Regts. Nr. 5, von dem Kommando als l Adjut. beim General⸗Kommando XIII. Armee Corps enthoben. 2. Juli. v. Wöllwarth, Rittm. und Escadr. Chef im Ulan. Regt. Nr. 20, als Adjut. zum General⸗Kommando kommandirt. Neidhardt, überzähl. Rittm. im Ulan. Regt. Nr. 19, zum Escadr. Chef im Ulan. Regt. Nr. 20 ernannt. Tröbner, Sec. Lt. im Ulan. Regt. Nr. 19, zum Pr. Lt. befördert, unter Vorbehalt der Patentirung.

Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. 25. Juni. Graf v. Sch sler, Gen. Lt. 4. D., von der Stelle des Vorstandes des Ober⸗Rekrutirungsrathes entbunden.

In der Kaiserlichen Marine. Em s, 5. Juli. v. Henk, Vize Admiral und Direktor der Ad⸗ miralität, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. gestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König machten, wie W. T. B.“ aus Ems meldet, gestern Nachmittag eine Spazierfahrt, besuchten am Abend die Theatervorstellung und wohnten später dem Feuerwerk bei. .

Die Kur setzen Se. Majestät in gewohnter Weise fort.

Se. Majestät der Kaiser und König werden am 14. d. M. in Coblenz erwartet, um dasel bst einige Tage vor der Weiterreise nach Gastein zu verweilen. . .

Beide Majestäten treffen Mitte August auf Schloß Babelsberg bei Potsdam ein, wo der uf l bis zur Ab⸗ reise nach Königsberg dauern wird. .

Ihn Majestät die Kaiserin⸗Königin begleitet Se. Majestät auf einige Tage nach Königsberg, wird aber von dort direkt zum Kurgebrauch, nach Baden abreisen und daselbst am 10. September eintreffen.

Der Bundesrath hielt gestern eine Sitzung unter Vorsitz des Reichskanzlers.

Vorlagen, betreffend a. Etatsüberschreitungen aus der Rechnungsperiode vom 1. Januar 18756 bis letzten März 1877, b. die Gebühr für die postamtliche . gerichtlicher Ver⸗ fügungen, (. den Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen in das unbewegliche Ver⸗ mögen ꝛc.,, sowie einige Fragen, betreffend die zollamtliche Be⸗ handlung von Wein und Mineralölen, wurden den betreffen⸗ den Ausschüssen überwiesen. ö ͤ

Ferner wurde das Einverständniß damit erklärt, daß die zuständigen Landesbehörden schleunigst mit der Weisung zu versehen seien, auf Antrag der Betheil igten Privat⸗Transit⸗ läger für Petroleum ohne amtlichen Mitverschluß zu bewilligen.

Auf Bericht des Ausschusses für Zoll⸗ und Steuerwesen wurde sodann Beschluß gefaßt über die Anordnungen, welche wegen Aufstellung des amtlichen Waarenverzeichnisses zum neuen Zolltarif und wegen Erlasses der sonst zu treffenden Verwaltungs vorschriften . werden.

Endlich wurde Beschluß gefaßt über die Stellung, welche bei der dritten Berathung des Zolltarifs im Reichstage ein⸗ zunehmen sein werde.

Der Ausschuß des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen, sowie die vereinigten Ausschüsse desselben für Justizwesen und für Elsaß⸗Lothringen hielten heute Sitzungen.

Der Schl ußbericht über hie se ng Morgen⸗ sit„z ng und der Bericht über die gestrige Abendsitz ung des Reichstages befinden sich in der Ersten Beilage.

über die r e , ,

welcher der Präsident des Reichs kanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Hofmann und mehrere andere Bevollmächtigte zum Bundes⸗ rath und Kommissarien desselben beiwohnten, setzte das Haus die dritte Berathung des Zolltarifs mit Pos. 27 (Papier und Pappwaaren) fort. Auf den Wunsch des Bundes⸗ kommissars wurde ein hierzu gestellter Antrag des Abg. von Geß auf Einführung eines Lumpenausfuhrzolles zurückgezo⸗

loretseide mit einem Zoll zu belegen, abgelehnt. Zu Pos. 31 d Seife und Parfümerien) wurde im Einverstäͤndniß mit den verbündeten Regierungen folgender Antrag der Abgg. Dr. Stephani und Möring angenommen:

Bundesraths, Geheime Regierungs-Rath Tiedemann, einver⸗ standen. Der Antrag wurde auch unter Ablehnung aller übri⸗ gen Anträge angenommen.

Dr. Delbrück, glasirte Thonröhren für Wasserleitungen zoll⸗ frei zu lassen, gegen welchen sich der Kommissarius, Bevoll— mächtigter zum Bundesrath, Ober⸗Steuer⸗Rath von Moser, er⸗ klärte, abgelehnt. —̃ e

der Abgg. Richter (Meißen) und Freiherr von Mirbach, den

ich der Kommissar des Bundesraths, Rath Tiedemann, erklärte, abgelehnt und ebenso ein Antrag der Abgg. Staudy und Gen., den Zoll auf Schweine von 2,50 auf 4 und auf Spanferkel von 0, 0 auf (O, 60 M6 zu

welcher sich außer dem Kommissarius des Bundesraths Ge⸗ heimen Regierungs⸗-Rath Böttcher, die Abgg. Dr. Delbrück, von Bötticher (Flensburg), von Kardorff, Löwe (Berlim), Melbeck, Frhr. von Varnbüler betheiligten, mit einem von dem Abg. Frhrn. von Mi Shawltil : ö Zoll zahlen sollen, nach den Beschlüssen zweiter Lesung an⸗ genommen. Resolutionen:

und erklärte die zu dem Zolltarif eingegangenen Petitionen für erledigt.

§. 1 des Tarifgesetzes.

Thaler müssen im Geltungsbereiche des Allgemeinen Landrechts 6 lich erfolgen. dafür der Cessionar den Forderungskaufpreis an den Ceden⸗ ten, so hat sie, nach einem Erkenntniß des Reichs⸗-Ober⸗ Handelsgerichts, II. Senat, keine rechtliche Wirkung. Der Cessionar wird nicht Eigenthüͤmer der Forderung, sondern er erlangt durch die Zahlung des Kaufpreises den Anspruch auf formgerechte Verwirklichung der Cession oder Rückgabe des gezahlten Preises.

In der heutigen (80) Sitzung des Reichstages,

n, und ein Antrag des Abg. Dr. von Waenker zu Pos. 30,

Der Nr. 31, Seife und Parfümerien, unter ée. und d. folgende a

6 zu geben: „4. wohlriechende Fette, wohlriechende fette

ele, wohlriechende nicht alkoholartige Wasser in unmittelbaren Umschließungen von mindestens 10 Eg 100 kg 20 A, e. alle übri- gen Parfümerien 100 Eg 100 S“

Zu Pos. 33 (Steine und Steinwaaren ' lagen fol— nde Anträge vor:

1) vom Abg. Dr. Lasker:

Der Reichstag wolle beschließen: .

u Nr. 34. und d. 1: J. in Nr. 33 b. hinter Dachschiefer“ einzuschalten: und Schieferplatten“, und in Nr. 33 d. 1 das Wort Schieferplatten' zu streichen; NH. eventueller Antrag: für den Fall der Annahme der Nr. 33 b.: statt 0, 50 M zu setzen 0,20 4;

2) vom Abg. Dr. Delbrück: ; die Litt. B. der Nr. 33: „Dachschiefer 100 Kg 0,50 M” zu streichen; 3) vom Abg. Dr. Lieber: Der Reichstag wolle beschließen: l

4

gesammte Ministe rium Entlassung wiederholt.

Württemberg. Stuttgart, 10. Juli. Die Königin

ist gestern von Baden⸗Baden auf die Königliche Villa Berg zurückgekehrt und hat sich heute Morgen zum Sommeraufent⸗ halte nach Friedrichshafen begeben.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 10. Juli. Der Minister es Kaiserlichen Hauses und des Aeußern Graf Andrassy

ist, wie die „Linzer Zeitung“ meldet, zum Kurgebrauche in Ischl eingetroffen.

11. Juli. (W. T. B.) Der „Polit. Corresp.“ wird us Bukarest gemeldet, die Regierung habe in der Kom⸗

mission und in den Sektionen erklärt, daß sie nur solche Lösung der Frage über die staatsrechtliche Stellung der Juden

nnehmen werde, welche dem Berliner Vertrag entspreche.

Für jede andere Lösung lehne sie vollständig die Verant⸗ wortung ab. Trotzdem wird in den maßgebenden Kreisen die Annahme der Kommissionsanträge für wahrscheinlich gehalten.

Hößg, l. Rc. ( , , D

Niederlande. hat heute das Ersuchen um

Belgien. Brüssel, 10. Juli. (Köln. Ztg.) Der amt⸗

liche ‚Moniteur“ bringt heute das von Sr. Majestät dem König unterm 1. d. M. bestätigte Veröffentlichung.

Elementarschulgesetz zur

Großbritannien und Irland. London, 10. Juli. Allg. Corr.) Die neuesten Nachrichten vom südafrika⸗

1) in Nr. 336. hinter „Dachschiefer zu setzen die Worte: nischen Kriegsschauplatze Gia Madeira) reichen bis

rohe Schieferplatten und roher Tafelschiefer, ; 2 in Nr. 354. vor „Schieferplatten- zu setzen die Worte: gespaltene, gesägte oder sonst bearbeitete.“ s

Mit dem letzteren erklärte sich der Kommissar des

Zu Pos. 38 (Thonwaaren) wurde ein Antrag des Abg.

Zu Pos. 39 (Vieh) wurde ein Antrag

oll auf Ochsen von 20 auf 25 zu erhöhen, gegen welchen Geheime Regierungs⸗

rhöhen. Die Pos. 41 (Wolle) wurde unter Ablehnung sämmt— icher dazu gestellter Anträge und nach kurzer Debatte, an

tbech beantragten ug, wonach er von fünf und mehr Farben statt 3060 450 6

Ferner genehmigte das Haus folgende beide

1) zu Nr. 5 Litt. c.: den Herrn Reichskanzler ju ersuchen, die einleitenden Schritte zum Verbote der Anfertigung von Streich⸗ hölzern aus weißem Phosphor anzuordnen und die gleichzeitige Einführung eines erhöhten Zolles im Zusammenhang? mit dem Verbote in Erwägung zu ziehen; 2) zu Nr. 22 Litt. e.: die ver⸗ bündeten Regierungen zu ersuchen, nach Ablauf des bestehenden Handelsrertrags mit Oesterreich⸗ Ungarn die jollfreie Einfuhr der Rohleinen nicht mehr zuzugestehen;

Beim Schlusse des Blattes sprach der Abg. Dr. Gneist zu

Cessionen von Schuldforderungen über 50

Erfolgt eine solche Cession mündlich und zahlt

Macht der Gläubiger dem Schuldner bekannt, daß er seine Forderung cedirt habe, ohne Erwähnung der Cessionsform, so kann der Schuldner davon ausgehen, daß die Cession gesetzmäßig erfolgt sei und an den Cessionar Zah⸗ lung leisten muß.

Sigmaringen, 6. Juli. Dem „Schwäb. Merk.“ wird geschrieben: Heute hielt Prinz Friedrich von Hohen— zollern mit seiner Gemahlin, welche, von Regensburg kommend, am letzten Donnerstag Abend am dir fiche Hofe in Krauchenwies , waren, den feierlichen Einzug in die hiesige Residenz. Die ganze Stadt war festlich beflaggt und am äußeren Ende der Ron r eine Ehrenpforte er⸗ richtet. Eine Schaar berittener Bürger war den Neuver⸗ mählten bis an die Grenze der Stadtmarkung entgegen⸗ geritten; am Eingang in die Stadt erwartete die Schuljugend mit den Lehrern, dem Stadtmagistrat und der Geistlichkeit die Ankunft der Fürstlichen Herrschaften, welche vom Bürgermeister in einer Anrede begrüßt und beglückwünscht wurden, worauf unter Glockengeläute und Böllerschüssen der Einzug in die durch Einheimische und Fremde sehr belebte Stadt erfolgte. Inzwischen hatten sich die Königlichen und Fürstlichen Beam⸗ ten mit ihren Frauen und Töchtern im Rittersaale des Schlosses versammelt, um dem Prinzlichen Paare ebenfalls ihre Glückwünsche darzubringen, wobei die Prinzessin durch ihre Anmuth und Liebenswürdigkeit sich rasch die Sympathien u erwerben wußte, welche den übrigen Mitgliedern des kur i auses allseitig entgegengebracht werden. Die Neu⸗ dee, ten beabsichtigen noch einige Zeit in Krauchenwies zu verweilen.

Bayern. München, 11. Juli. Wie die „Allg. Ztg.“ vernimmt, wird am nächsten Montag eine Sitzung des Staats⸗ raths abgehalten. In derselben werden die an den Land tag zu bringenden Vorlagen, sowie eine Verordnung über

um 24. Juni und lauten, nach einer Depesche des Reuter—⸗ chen Bureaus aus Kapstadt, wie folgt: General Crealock langte in Fort Chelmsford am 19. Juni

wr und am folgenden an fand der allgemeine Vormarsch att. u

über denselben geschlagen, wobei der Feind nur schwachen Wider⸗ stand leißete. dem Kommando m beutete 200 Rinder. längert worden. tier Upoko erreicht, und seine Vorhut steht nun unweit Ibaba⸗ nango. Tagen seine Vereinigung mit General Crealock, etwa zehn Meilen hinter dem Berge, bewerkstelligen. 88. Regiment und vier Geschützen quartiert. von der Münduag des Tugela bis Rorkes Drift unzulänglich bewacht sei, und fürchten einen Einfall der Zulus. Es sind Ge— rüchte im Umlauf, daß Ce tewayo das bisher mit der Ueberwachung der ersten Division beschäftigte Corps (Impi) zurückgezogen habe, um den Kraal zu schützen. Lieutenant Leigh ist von einer vertraulichen

Am 21. wurde der ß Umlalazi erreicht und eine Brücke

Die Kavallerie der Kolonne nahm am 22. unter Lord Chelmsfords eine Rekognoseirung Richtug auf Fort Dumford vor, und er Der Telegraph ist bis zum Umlalazi ver⸗ General Newdegate hat mit seinem Hauptquar⸗

General Wood werde in wenigen

Man

erwartet,

Oberst Rowland ist mit dem eschütz in Fort Chelmeford ein⸗ Viele Kolonisten sind der Meinung, daß die Grenze

Mission bei den Amatongas zurückgekehrt, begleitet von mehreren Häuptlingen, die vorbereitet sind, ein Schutz, und Trutzbündniß mit den Engländern zu schließen. Lieutenant Black hat den Schauplatz der Katastrophe in Isandula aufs Neue besucht und eine Anzahl der gefallenen Soldaten beerdigt. Die Inseln im Oranjeflusse sind Seitens der Kolonialtruppen von Rebellen gesäubert worden. Die Truppen haben jetzt den Rüchkmarsch angetreten. Fünfhundert Fingos wurden rekrutirt, um die Streitkräfte, welche Moirosi's Bergfestung umgeben, zu verstärken. Viele Mannschaften der Geng d'armerie in Basutoland sind durch berittene Kapschützen ersetzt worden. Das Kapparlament trat am 20. Juni jusammen und wählte den früheren Sprecher wieder.

11. Juli. (W. T. B.) Die Jacht „Enchantreß“ ist mit der Leiche des Prinzen Louis Napoleon heute Nachmittag von Portsmouth in Woolwich eingetroffen. Nach einer an Bord der Yacht abgehaltenen Messe wurde der Sarg mit der Leiche in feierlichem Zuge nach der Todten— kapelle gebracht, wo derselbe behufs Identifizirung und Ein— balsamirung der Leiche geöffnet wurde. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz von Wales, die Herzöge von Cambridge, Connaught und Edinburgh, und der Kronprinz von Schweden trafen um 4 Uhr ein und begaben sich in die Kapelle, um der Identifizirung der Leiche beizuwohnen. Um 6 Uhr wurde der Sarg mit der Leiche auf die Lafette einer Kanone ge⸗ stellt, und setzte sich der Zug hierauf unter Escorte eines Artillerie⸗Detachements nach Chiselhurst in Bewegung.

Im Unterhause brachte Parnell heute den Antrag ein, zu erklären, daß das Verfahren des Sprechers in der gestrigen Sitzung ohne Präcedenz und eine Verletzung der Privilegien des Hauses sei. Der Schatzkanzler Northeote beantragte dagegen, das Verfahren des Sprechers für gerecht⸗ fertigt zu erklaren, und zugleich auszusprechen, daß der Sprecher berechtigt sei, das Vertrauen und die Unterstutzung des Hauses zu erhalten. Der Antrag Parnells wurde mit 421 gegen 29 Stimmen abgelehnt und die Fortsetzung der Debatte bis zur Abendsitzung vertagt.

In der Abendsitzung des Unterhauses brachte Gray einen Gegenantrag zu dem Antrage Northeote's ein, dahin gehend, das Verfahren des Sprechers für ungerechtfertigt zu erklären. Nach einer zweistündigen Debatte wurde dieser An⸗ trag jedoch mit 292 gegen 24 Stimmen verworfen und der Antrag des Schatzkanzlers Northeote, unter anhaltendem Bei⸗ fall des Hauses, ohne besondere Abstimmung angenommen.

Frankreich. Paris, 10. Juli. (Fr. C) Blangu i hat in Bordeaux kein einziges größeres Lokal gefunden, welches sich ihm für eine Wählerversammlung hergegeben hätte. Derselbe wird morgen nach Paris zurückkehren.

Die Kolonie Guyana hat am 22. Juni, nach einer dem „Siscle“ zugegangenen Depesche, den Republikaner Gustav Fran conie zum Deputirten gewählt.

11. Juli. (Rep. fr.) Heute ist es gewiß, daß die Gesetzentwürfe des Unterrichts⸗Ministers vom Senat mit einer viel stärkeren Majorität werden genehmigt werden, als man zuerst angenommen hatte. Die Gruppen der republikanischen Union und der Linken haben sich für die Dringlichkeit der Berathung ausgesprochen. Die Majorität des linken Centrums hat sich zwar nicht zu Gunsten der un⸗ mittelbaren Dringlichkeit . aber mehrere von den Mit⸗

liedern derselben haben vernehmen lassen, daß sie für die Ge⸗ etzentwürfe stimmen würden.

Versailles, 11. Juli. (W. T. B.) Die Deputirten⸗ kammer setzte heute die Berathung des Budgets fort. Der Präsident der Budgetkommission, Bris son, erklärte: das Ziel der Kommission sei, die Steuerzahler nach und nach von den außerordentlichen Steuern zu entlasten, welche sich noch von dem Kriege herschrieben. Der Finanz⸗

die künftige Gestaltung des Staatsraths zur Berathung kommen.

Minister Léon Say hob hervor, daß er sich mit der Kom⸗

mission nur darüber nicht im Einklang befände, auf welche Weise die Repartition der Entlastungen vorgenommen wer— den sollte. Er werde alle Entlastungen in Anwendung brin⸗ gen, welche möglich wären, ohne das Gleichgewicht des Bud⸗ gets zu schadigen. Die Kammer votirte hierauf zwei Artikel des Budgets, betreffend die Entlastung der Patente.

Im Se nat griff Bocher auf das Heftigste die Vor— lagen des Ministers der öffentlichen Arbeiten an, welche den Bau von neuen Eisenbahnen betreffen, und bezeichnete dieselben als chimärisch und für die Finanzen des Staates gefährlich. Der Minister erwiderte: das Kaiserreich habe vom Jahre 1855 bis zum Jahre 1865 jährlich 400 Mil⸗ lionen Francs für Eisenbahnen ausgegeben; die Republik könne in einer gleichen zehnjährigen e, 350 Millionen ausgeben. Er hoffe, daß sich der öffentliche Wohlstand ebenso entwickeln werde, wie unter dem Kaiserreiche. Die Bureaus des Senats werden am nächsten Dienstag die Kommission zur Vorberathung des Ferry'schen Gesetzentwur— fes wählen.

Spanien. Madrid, 8. Juli. (Ag. Hav.) Der Marine⸗Minister erklärte in der heutigen Sitzung der Kammer, daß die Regierung kein Kriegsschiff nach Chile oder Peru senden werde, da Spanien zu diesen beiden Län⸗ dern nicht in diplomatischen Beziehungen stehe. Der Minister der ausCWwärtigen Angelegenheiten theilte mit, daß die Regierung Befehl gegeben habe zur Ausrüstung zweier Kriegsfregatten, welche die an die Regierung von San Dom ingo gerichteten Reklamationen wegen Verletzung des Asylrechts durch Verhaftung zweier Insurgenten-Generale auf einem spanischen Schiffe in Puerto Plata unter— stützen sollen.

Italien. Rom, 11. Juli. (W. T. B.) Ueber die Zusammensetzung des neuen Kabinets wird bis jetzt als sicher angenommen, daß folgende Personen in dasselbe eintreten werden: Cairoli als Minister⸗Präsident und Minister des Auswärtigen, Villa als Minister des Innern, Grimaldi, als Finanz-Minister, Baccarini als Minister der öffentlichen Arbeiten und Perez als Unterrichts-Minister. Ueber die Be— 1 der übrigen Ministerposten ist noch keine Entscheidung getroffen.

Türkei. Konstantinopel, 11. Juli. (W. T. B.) Der Sultan hat dem Fürsten Alexander von Bulgarien bei seinem Besuche mitgetheilt, daß sich in kürzester Frist ein

beson derer Abgesandter nach Sofia begeben werde, um dem Fürsten den Investitur-Berat zu überbringen.

Bulgarien. Rustschuk, 6. Juli. Der W. „Pr.“ wird von hier gemeldet: Die Einschiffung der heim— kehrenden russischen Truppen nimmt ihren regelmäßigen Fortgang. Im Laufe des gestrigen Tages ist hier das 123. Pensasche Infanterie Regiment ein⸗ getroffen, dem unmittelbar das 124 Infanterie⸗ Regi⸗ ment folgen wird. Hiermit ist die Einschiffung der 31. In⸗ fanterie⸗Truppen⸗Division vollzogen. Nunmehr kommt die 9. Kavallerie⸗Division an die Reihe. Nach neueren eingelau⸗ fenen telegraphischen Weisungen, wird außer dieser auch noch die 4 Kavallerie⸗Division hier einbarkirt werden, voraus sicht⸗ lich in der zweiten Hälfte des Juli. Nach Abschub derselben kommt die 31. Fuß ⸗Artillerie⸗Brigade an die Reihe, die den Abschluß zu bilden bestimmt ist.

Der xussische Kommissar in Bulgarien, Fürst

Dondu koff⸗Korsakoff, hat nach einer Meldung des „Golos“ eine Proklamation erlassen, in welcher es heißt: ö Nachdem ich die mir durch den Willen des mächtigen Monarchen übertragene Aufgabe zu Ende geführt. verlasse ich nun Bulgarien und halte es für meine Pflicht, allen meinen bisherigen Untergebenen und. Mitarbeitern meinen aufrichtigen Dank auszufprechen. Indem ich in die jüngste Vergangenheit zurückgreife und das Durchlebte ins Gedächtniß zurückrufe, bin ich glücklich, daß mir das beneidenswerthe Loos zugefallen ist, der eifrige Erfüller der hohen und edlen Absichten unseres großherzigen Kaisers zu sein, und daß ich mit Stolz der rühmlichen und gewissenhaften Pflichterfüllung Seitens der Personen Erwähnung thun kann, welche berufen waren, Bulgarien, das mit zussischem Blut und durch die Heldenthaten unserer ruhmreichen Armee erkauft ist, zu organisiren.

Ich nehme die erfreulichsten Erinnerungen an alle meine Dienst⸗ gefährten in Bulgarien mit mir und werde die Mähen und Ver— dienste meiner Gehülfen, der Mitglieder des Konseils der Givifoer— waltung, immer . und ihrer gedenken. Ihre erleuchtete Bei⸗ hülfe und ihre energische Leitung habea mich vielfach bei der erfolg reichen Entscheidung komplizirter Fragen, welche die Organisation und die Verwaltung des Landes betrafen, unterstützt.

ö Zum Schluß erlaube ich mir die Hoffnung auszusprecken, daß as Scherflein, das Jeder von uns an Arbeit auf dem Ältar der heiligen und großen Sache der Befreiung des bulgarischen Volkes niedergelegt hat, als sichere Garantie für das moralische Band jwischen uns und ihm dienen und in der Mitte der Bulgaren ein gutes Andenken sowohl an die Russen als auch an unsere Verwaltung dit... 66 . Indem ich Bulgarien mit den schönsten Hoffnungen verlasse und . volles Gedeihen in der Znkunft wünsche, bin ich tief überzeugt, . bei dem vollständigen Vertrauen, welches das bulgarische Vost 'iner neuen Regierung entgegenträgt, das unz so nahe stehende Tand 33 unterlassen wird, in nächster Zukunft alles Gute des staatlichen un sozialen Lebens auf dem Wege einer friedlichen und erleuchteten Reorganisation sich zu eigen zu machen.“

Amerika. New-⸗York, 11. Juli. (W. T. B.) Nach weite⸗ ,. Memphis eingegangenen Nachrichten ist die wegen des z el ben Fiebers hervorgerufene Besorgniß im Abnehmen

egriffen, nachdem Seitens? der Aerzte die Erklärung abgegeben

worden ist, daß der . vorgekommene Erkrankungsfall

* ein Fall von gel em Fieber sei. Die Behörden von ew⸗Orleans und Vicksburg haben eine strenge Qua—⸗

1 von vierzig Tagen für die aus Memphis ankom⸗

ö enden Personen angeordnet. In den Südstaaten

Each eine ungewöhnliche Hitze; es sind bereits mehrere odes fälle am Sonnen tich vorgekommen.

Mittel Amerika. Mexico. (Allg. Corr) Aus f ad anng wird unterm 8. d. M. gemeldet, daß das Kriegs⸗ . , ö . . in

am 26. v. M; in See stach, nach jenem Hafen zurückgekehrt ist, und seine Bemannung sich n 2. r

Südamerika. Peru. (Allg. Corr.) n Folge der Unterbrechung des ordentlichen , . den rieg zwischen Chile und Peru hat die peruanische Re⸗ gierung, der „Times“ zufolge, beschlossen, die Depots ö. der Insel Lobos de Alfüera zu eröffnen, wo, wenn alle Vorkehrungen getroffen werden, die Verladung von 1000

oder 1200 Tonnen Guano pro Tag möglich sein wird. Die Verschiffung ist natürlich der Verhinderung durch die chile⸗ nische Flotte ausgesetzt, aber da die feindlichen Schiffe mit wichtigeren Operationen in der Nähe des Festlandes beschäftigt sind, so wird nicht befürchtet, daß Schiffe, die auf Lobos Guano an Bord nehmen, aus dieser Urfache Verlust oder Beschädigung erleiden werden.

Asien. (AIIlg. Corr) Aus Simla vom 8. d. M. meldet Reuters Bureau: Der Emir YJakub ö trifft energische Maßregeln zur befriedigenden Organisation der Finanzverwaltung Afghanistans und zur Einführung einer geordneten Regierung in den afghanischen Provinzen. Er vertheilt Belohnungen unter die Häuptlinge der Stämme Shinwarri, Khogiani und Zakkackhel in der Gestalt großer Länderschenkungen.

Hier eingegangenen Depeschen zufolge sind in Ober— Birma in dem Distrikt unterhalb Bhamo ernste Ruhe— störungen ausgebrochen.

. Nr. 28 des . Justiz ⸗inisterial⸗ Blatts“ hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 8. Juli 1879, betreffend die Ausführung der §5. 92 Abf. 1, 93, 95, I, 9g9, 100 der Hinter⸗ legungsordnung.

Vereinswesen.

Bei Th. Knapp (früher H. Lindemann) in Stuttgart ist kürz⸗ lich unter dem Titel Wohlthätigkeits ⸗-Anstalten und Vereine im Königreich Württemberg‘ ein Wegweiser über die den Hülfsbedürftigen aus dem ganzen Lande Württemberg zugänglichen Einrichtungen erschienen. Dasselbe ist von dem König— lich württembergischen Ministerium des Innern, unter Mitwirkung der Centralleitung des Woblthätigkeits vereins bearbeitet. Dieser Verein ist von der verewigten Königin Katharina im Jahre 1817 ins Leben gerufen worden, für ganz Württemberg bestimmt und in Oberamts⸗ und Lokalleit ngen abgetheilt, welche aber unter jener Centralleitung in Stuttgart stehen. Diese Centralleitung steht unter der unmittelbaren Aufsicht und Fürsorge Sr. Majestät des Königs und dem besonderen Protektorate Ihrer Majestät der Königin und hat in erster Linie die Aufgabe, die Wohlthätigkeitsbestrebungen der bestehenden Vereine und Änstalten mit Rath und That zu fördern, wo sich ein dringendes allgemeines Bedürfniß zeigt, neue Einxichtungen zu gründen, um hierdurch unmittelbar auf bessere Erziehung und Bildung der ärmeren Jugend, auf Beschäfti⸗ gung erwachsener Armer, sowie auf Versorgung von Arbeitsunfähigen und Kranken einzuwirken. Ebenso sucht dieselbe im Anschluß an den Verhand deutscher Frauenvereine die allgemeine Krankenpflege durch Ausbildung und Anstellung von Krankenpflegerinnen zu verbessera. Aus dem der Centralleitung bewilligten jährlichen Staatsbeitrage werden insbesondere zur Gründung und Fortführung von Krippen, Kleinkinderpflegen, Kinderrettungs⸗ und Hellanstal⸗ ten, für Anstalten und Vereine zur Erwerbsbildung armer junger Leute und Versorgung alter gebrechlicher und kranker Armen Unterstützungen gewährt. Mit der direkten Unterstützung einzelner Armen befaßt sich dieselbe jedoch nur insoweit, als ihr hierzu die Mittel durch besondere Zuwendungen, durch Zinsen aus den ihrer Ver⸗ waltung übergebenen Stiftungen, oder durch Kollekten zufließen, welche bei außerordentlichen Nothständen zum Zweck unmittelbarer Hülfereichung von ihr eingeleitet und der besonderen Bestimmung gemäß verwendet werden. Gemäß dieser ihrer Aufgabe und nach ihrer umfassen den Wirksamkeit war die Centralleitung den aufgeführten Anstalten und

Vereinen voranzustellen.

Die in dem vorliegenden Wegweiser gegebene Uebersicht der letzteren aber hat den vraktischen Zweck, ein Hülfs—⸗ mittel zu bieten, um in Fällen der Hülfsbedürftigkeit die geeigneten Pereine oder Anstalten namhaft zu machen, welche der Nothleidenden aus dem ganzen Lande Württemberg sich annehmen, und denjenigen, welche für solche Bedürftige zu sorgen haben, die richtige Auswahl und die Untersuchung zu er— möglichen, ob den Bedingungen der Aufnahme in die befreffende Wohlthãtigkeitsanstalt Genüge gethan werden kann. Die Schrift ift daher besonders für Diejenigen bestimmt, welche vermöge ihres Amtes, oder als Angehörige oder Armenfreunde in die Lage kommen, für einen Hülfs bedürftigen eine seinen Bedürfnissen, seinem körper lichen oder geistigen Zustande, seinen Leiden, seiner Be— schäftigung oder Berufebildung angemessene Unterkunft zu ermitteln, oder ihm die Unterstützung der Vereine aut zuwirken, die ihre Thätigkeit solchen Armen widmen. Dabei ist natürlich von allen denjenigen wohlthätigen Anstalten abge— sehen, welche ausschließlich für die Armen einzelner Orte oder eines besonderen Bezirks bestimmt sind. Der Wegweiser giebt, seinem reg entsprechend, nur eine allgemeine orientirende Darlegung des wecks jeder einzelnen Anstalt bezw. des einzelnen Vereins, indessen dürfte damit den Behörden sowohl, wie den Berathern der Armen und den Vorständen der betreffenden Anstalten manche Weitläufig⸗ keit und Mühe erspart werden, welche durch die Unbekanntschaft der ersteren mit der Aufgabe, den Leistungen und den Anforderungen einer Anstalt bei den Aufnahmegesuchen häufig veranlaßt werden.

Die Uebersicht selbst 6 ein höchst erfreuliches Bild von dem vielseitig besorgten Wohlthätigkeitssinn in württembergischen Landen. Soweit dies in menschlicher Macht steht, wird in den hier aufgezählten Anstalten für alle nur denkbaren menschlichen Leiden und Mängel physischer und moralischer Art Hülfe, Lin— derung oder Besserung dargeboten. Denn die Anstalten zer⸗ fallen in solche 1) für die Jugend: a. für kleine Kinder, b. für Kinder in schulpflichtigem Alter, C. Rettungsanstalten, d. Anstalten für Berufsbildung; 2 für die arbeitende Klasse: 2. Herbergen, b. Be⸗ schäftigungsanstalken, . Sparkassen; 3) für Kranke, Gebrechliche und Verlassene; a. Krankenanstalten, b. Zufluchtshäuser, (. Vereine; ) für Hülfsbedürftige überhaupt: a. für Ernährung, b. für Beklei⸗ dung, e. für Wohnung, d. für sonstige Unterstützung. Mehrere be— sonders segengreich wirkende Einrichtungen stehen unter dem hohen Protettorate Ihrer Majestäten, andere unter dem Schutz von Prin—⸗ , 1 Königlichen Hauses. Viele aber sind geradezu Muster ihrer Art.

Statistische Nachrichten.

Der vor Kurzem veröffentlichten Statistik der zum Ressort des Ministeriums des Innern gehörenden Straf⸗und Gefangenen⸗ Au stalten per 1. April 1857/78 entnehmen wir folgende Anaaben Der Gefangenenbestand am letzten März 1878 hat sich im Vergleiche zu demjenigen am Schlusse des Jahres 1876 um 5, 46 , der Bestand an . efangenen um 4652 0,60 vermehrt. Die Zahl der im Laufe des wehen 1. April 1877/78 überhaupt deti⸗ nirten Personen ist gegen das Jahr 1876 um 1849 9 gestiegen. Die Zahl der Detentionstage im Jahre 1. April 1877175 hat sich im Vergleiche zu derjenigen aus dem Jahre 1876 um 7, 0169 vermehrt. Der Durchschnittebestand an Gefangenen des Jahres 1. April 187778 ist . das Jahr 1876 um 7,72 G ( gestiegen. Für den täglichen Durchschnittsbestand an Gefangenen ergiebt sich von 1874 bis 1877778 eine Zunahme von ca. 135 3. Die Zahl der während der 4 Jahre von 1874 bis 1877,78 definirt in ist um ca. 45 9 gestiegen. Bei der, Zahl, der Untersuchungsgefangenen ergiebt sich von 1874 bis 1877178 eine Zunahme von ca. 23 oo. Aehnliche Resultate ergiebt die gerichtliche Statistik. Bei den neu eingeleiteten Untersuchungen 5 sich von 1872 bis 1877 eine Zunahme von ca. 421 dso. Charakteristisch ist die Zunahme der neu eingeleiteten Unter⸗

suchungen in Hinsicht auf die Art der Verbrechen und Verge⸗ hen. Es haben in dem Zeitraum von 1572 bis 1577 zugenommen die Untersuchungen: wegen Verbrechen und Vergehen gegen die öffentliche Ordnung um rund 57009, wider die Sittlichkeit um S8 s, wider das Leben um 5409, darunter Mord und Todtschlag 68 9s, wegen Körperverletzung um 855so, wegen Verbrechen und Vergehen aus Eigennutz um 25 so, wegen gemeingefährlicher Verbrechen und Vergehen ( randstiftung 2c) um 4669. Das Mehr der Unter⸗ suchungen wird keineswegs durch eine größere Zahl von Freisprechungen ausgeglichen. Es sind nämlich von 100 eines Verbrechens Angeschnl⸗ digten verurtheilt im Jahre 1873 87.579, im Jahre 1877 8777 so; von 109 eines Vergehens Angeschuldigten wurden verurtheilt im Jahre 1873 Si,so/so. im Jahre 1877 S4, 0. Die tägliche Durchschnitts ⸗Kopfzahl in den gerichtlichen Gefãng⸗ nissen it vom Jahre isl bis 1877 gestiegen: ba den Erwachsenen um rund 69069, bei den Jugendlichen unter 18 Jahren um rund 193/0. Das Beamten per fonal bestand am letzten März 1878 aus im Ganzen 2041 Beamten. Davon waren: Direktoren 37, Inspektoren und Sekretäre 184, Unterbeamte 1365 männl. und 216 weibl., Geistliche 100, Lehrer und Lehrerinnen 68, Aerzte und Wundäͤrzte 7J. Was die Verpflegung der Ge⸗ fangenen betrifft, sso umfaßte die tägliche Durchschnittszahl der mit & sundkost Verpflegten 2,839 und der mit Krankenkost Ver— pflegten 7750 der Gesammtzahl der von den Anstalten über⸗ baupt Beköstigten. Im Gesammtdurchschnitt betrugen die Ver- pflegungskosten pro Kopyf und Verpflegungstag: für Gefun⸗ den verpflegung 35,41 43, für Krankenverpflegung 46,375 3. überhaupt 34,34 5. Im täglichen Durchschnitte wurden 23 385 Gefangene verpflegt. Der Gesammtyerbrauch der Anstalten betrug für diese Verpfle ten: Brod 5 204 92 kg, sonstige Cerealien, Hülsenfrüchte und Gemüse 11 391 895 kg, Fleisch und Fettsubstanzen 451016 kg, Salz, Gewürz und Suppen krãuter 414911 Eg, andere Nahrungemittel (Milch ꝛc) für 111 506.21 ½ Auf den Kopf und Tag trafen hier= nach durchschnittlich: Brod für Männer 539 g, für Weiber 14567 g, sonstige Cerealien, Hülsenfrüchte und Gemüse 1343 g, Fleisch und Fettsubstanzen 51 g, Salz, Gewürze und Suppen⸗ krãuter 49 8. andere Nahrungsmittel (Milch ꝛc.) für 1,1 8. Die Vergünstigung, einen Theil des Arbeits verdien stes zur Verbesserung der Verpflegung verwenden zu dürfen, haben über haupt genossen im Ganzen 31 560 Detinirte. Die Gesammtkosten der Anschaffung betrugen 133 622 6 oder auf den Kopf 4102205 3 gegen 4 SM 54,86 im Jahre 1576. Der Arbeitsbetrieb der Zuchthaus⸗ und anderen Gefangenen (mit Ausschluß der Unter⸗ suchungs⸗ und Schuldgefangenen) ergiebt, daß 89, 33 Yo der Detinirten beschäftigt waren, gegen gl, 18 / im Jahre 1876; unbeschäftigt waren 10,67 0 gegen 8, S27/0. Die Beschäftigung fand statt: 2. für den eigenen Bedarf der Anstalt mit 28,69 c der Beschäftigten gegen 26, B so im Jahre 1876; b. für eigene Rechnung der Anstalt zum Verkauf mit J, 879 der Beschäftigten gegen 6. 7 Mo im Jahre 1876; c. für Dritte gegen Lohn mit 69. 410½ der Beschäftigten gegen 72,64 0/K Der Brutto Arbeitsertrag bei der Beschäftigung von' Gefangenen für Rechnung Dritter gegen Lohn hat im Jahre 4. April 1877/78 betragen: in Summe 2 649 324 1, pro Kopf und Arbeitstag 60,571 3, im Jahre 1876 2 767 542 M bez. 65, 63 J3. Der Netto · Arbeitsertrag hat betragen 2 288 895 AM bez. 52,45 J gegen 2387271 M bez; ob nb]. 3. Die Verdienstantheile, welche den Gefangenen gut geschrieben wurden, betrugen 437 575 * gegen 438 279 M im Jahre 1876. Pro Arbeitstag betrugen die Verdienstantheile vom J. April 1877 bis Ende März 1878 der Gefangenen überhaupt 6, 97 3, der Zuchthausgefangenen 752 d. An dem Schulunter⸗ richt nahmen im Jahre 1877/78 Überhaupt Theil 58246 gegen 8247 im Jahre 1875 oder 13,45 Go des Durch⸗ schnittsbestandes sämmtlicher Anstalten gegen 14745 des Jahres 1575. Die An staltsbibliotheken für Gefangene weifen einen Bestand von Büchern nach und zwar: Religionsbücher s3 597, Bücher zum Schulgebrauch 26 622, Unterhaltungs und belehrende Schriften t 095. Der Gesammtheftand der Bibliotheken hat sich um 6069 Bücher vermehrt. Was die Isolirung betrifft, so ergiebt sich, daß der Einzelhaft überhaupt 5797 Gefangene ugterworfen wur— den oder S3 / der Gesammtzahl der Detinirten gegen g, 13 9, im Jahre 1876. Unter den überhaupt Isolirten waren Zuchthausgefan⸗ gene 52 I7 Männer und 398 Weiber oder 4 14 und 11.09 00 der überhaupt in Haft gewesenen männlichen bezw. weiblichen Zuchthausgefangenen gegen 25,54 und 109500 im Jahre 1876. Einzeljellen zur Isoltrung bei Tag und bei Nacht waren vorhanden 3877. Außerdem hatten die Anstalten 3342 Isolir ⸗Schlafzellen, größtentheils in Eisenkon- struktion. Bei den Zuchthausgefangenen beliefen sich die Fälle der Isolirung bis zur höchsten Dauer von 3 Monaten auf 551 oder 28,59 *o der aus der Isolirhaft geschiedenen Zuchthausgefangenen, die Fälle von 3 Monaten bis 1 Jahr auf 1659 oder 35,57 0 Isoli⸗ rungen von längerer Dauer haben in 1667 Fällen (35,84 stattge⸗ funden. Im Laufe des Jahres 1. April 1877/78 wurden diszi⸗ plingrisch bestraft 18151 Gefangene; die Zahl der einzelnen Straffãlle waren 35 823 und zwar trafen auf Männer 360 268, auf Weiber 5555. Straffälle kamen mithin auf den Kopf der Gesammtzahl der Detinirten 1,41 gegen 1,R20 im Jahre 1875 und 1,39 im Jahre 1876, und zwar der Männer 1540, der Weiber 1,49. Als Ursachen der Bestrafung sind angegeben: Unbotmäͤßigkeit und Widersetzlichkeit 17.95 / der Straffälle, Vergehen in Bezug auf den Arbeitsbetrieb. 15,80 0/0, andere Vergehen gegen die Hausordnung 66, 25 0. Die verhängten Strafen waren: Entziehung von Kost oder der Dis yosition über den Arbeits verdienstantheil 35 30 ο der Strafen, einsame Einsperrung in einer Arreftzelle mit und ohne Kostentziehung 64,100, Lattenarrest 0,29 9 der Strafen, körperliche Züchtigung (gegen männliche Zuchthausgefangene) 0,530 / der gegen

Gefangenen dieser Kategorie überhaupt verhängten Strafen.

Die Zahl der für Gefangene eingegangenen Briefe war

S3 612; Briefe wurden abhgeschickt 73 555; Besuche fan⸗ den statt 19 0908. Der Durchschnittsbestand an Kranken stellt sich

zur Durchschnittskepfstärke im Prezentsatz auf 3, 83 Männer und 476

Weiber; für beide Geschlechter zusammen 3, sy gegen 3 59 im Jabre 1875

und zwar bei den Zuchthausgefangenen auf 3,72 bez. 4,15 bez. 3.78

i 3,0 im Jahre 1876. Die durchschnittliche Dauer der Be⸗

andlung im Lazareth hatte betragen 23 Tage gegen 21 im Jahre

1876. Die Zahl der Gestorbenen betrug 621 oder in Prozenten

der Gesammtzahl der detinirten Männer O51 gegen O,. 54 im Jahre

1876, Weiber 0,45 gegen O, 35, überhaupt 0,5) gegen 0,51. Bel den

Zuchthausgefangenen stellte sich der ern, Männer 1,96 gegen

1,89, Weiber 2.62 gegen 1,65. Von den Gefangenen endeten: a.

natürlichen Todes 9. 49 der Gesammtkopfstärke gegen O,. 50 im Jabre

1876, b. durch Selbstmord 13 Gefangene oder O 9lo/ g von der Gesammtkopf⸗

stärke gegen g0l. Von den Krankheiten der natürlichen Todes Gestorbenen

fielen auf Lungen⸗· und Darmphthisen, sowie andere Formen von

Tuberkulose über die Hälfte, nämlich bei Männern 50, 810, gegen 46,07 o/ im Jahre 1876, bei Frauen 57,660/0 gegen 41,44 0/9. Die Dauer der Haft der Gestorbenen bis zum Todestage betrug: weniger als 4 Jahr bei Männern 172100 gegen 1908 *0/9, Frauen 10, 81 . 25,71 über 1 bis 2 Jahre bei 22, 27 bez. 34 240,0 gegen

3,4509 bez. 24,29 oo, über 3 bis 5 Jahre bei 9g, iz oo bez. 12, 51 gegen 10, 1190 bez. S,57 /o, über 10 bis 15 Jahre bei 3040 bez. L009 gegen 3.225 /o bez. 4290/9. In Geistes krankheit ver⸗ fielen in 13 Anstalten von der Gesammtkopfstärke der Gefangenen O, O3 cso gegen , O7 0 im Jahre 1876. = Aus dem im Maiheft 1879 der Monatshefte des Kaiserlichen statistischen Amts enthaltenen Nachweisen über die Ein⸗ und Aut suhr der wichtigeren Waarenartikel für den Monat Mai und für die fünf Monate Januar bis Mai geht aufs Neue hervor, daß die beabsichtigte Erhöhung bezw. Neueinführung von Eingangszöllen guf Tie Importverhältnisse einer Anzahl von Waaren nicht ohne Einfluß geblieben ist. So wurden eingeführt: Roheisen und altes Brucheisen im Mai 1879 1 924474 Ctr. (1878 847 679 Ctr.), in den ersten 5 Monaten 1879 5 962 821 Ctr. (1878 3303474 Ctr.); Wein in Fässern und Flaschen im Mai 1879 S77 452 Ctr. (1878 142 153 Ctr.), in den erften 5 Mo aten 1879

1407843 Ctr. (1878 487121 Gtr.); Petroleum im Mai 1879