1879 / 165 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Jul 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, den 17. Juli 1879.

In neuester Zeit ift der Bestand des Zoologischen Gartens wieder durch den Zuwachs je eines Stkahirsches, cervus sica aus Japan, im Hirschgehege, eines Jaks oder Grunzochsen im Yakpark, einhöckerigen Dromedars, camelus dromedarius Juli warf ferner die

aus Asien, und eines aus Arabien, bereichert worden. Am 7.

uma, Silberlöwin, felis concolor, wiederum 5 Junge. üiberlöwin hat innerhalb 19 Monaten (am 20. August v. J. hatte fie ebenfalls 5 Junge geworfen) den Garten um 19 Pumasilberlöwen jungen Silberlöwen vom

niedliche Spiel der rief bei den Besuchern bervor. ist verkauft.

bereichert. Das vorigen Wurfe großes Interesse Garten, eines davon

des

Trotz aller

ist es den andern europäischen zoologischen Gärten bis jetzt nur Pumas zur Paarung zu bewegen. so sind diesel ben jedoch,

Der hiesige 3 dem die Zucht, Stück mit einem Wurfe sich halten den Thiere glänzend gelungen ist. Dieses Resultat ist den Bemühungen des Hrn. Direk⸗

äußerst selten gelungen, die dann wirklich junge Pumas geworfen worden, so viel bekannt, nicht am Leben geblieben. gische Garten dürfte also der erste sein, gleich so vieler Jungen jedesmal 5 dieser in der Gefangenschaft so schwer

sors Br. Bodinus zu verdanken, der es endlich nach

artigsten Versuchen mit dem Futter erreicht hat, der Alten ein Futter

Vier dieser Jungen sind

Stuttgart, 13. Juli.

gehalten werden.

Die Puma kirche wird der Prälat Dr. von

Gartens stets noch im Anstrengungen

intendent Dr. Schultze aus Elbev. genden Spezialkonferenzen kommen wider die Trunksucht. b. Die Magdalenensache. Bernburg. e. Die Bibelsache. hardt aus Stuttgart und a. Ueber christliche Volksfeste.

Sind

oolo · und zwar

den verschieden⸗

bieten zu können, das sie in den Stand setzt, Familie zu nähren. Der jetzige Wurf. falls aus kräftigen, gut enfwickelten Thieren zu bestehen.

(Allg. Itg.) Der 21. Kongreß für innere Misffion wird vom 23. bis 25. Septemher d. J. hi Bei dem Eröffnungs⸗Gottesdienst

Hauptversammlung (im Festsagle der Liederhalle) ist als Haupt- gegenstand der Berathung gewählt: Pietät, eine Forderung der Gegenwart.

Referent: Pfarrer Stursberg aus Düsseldorf. Referent: Referenten: Bibelsekretär Schweik⸗ Pfarrer Dr. Schröder aus Endersbach.

mann aus Stuttgart. 6. Gesang und Musik als Hebel des Gemeinde- und christlichen Volkslebens. Referenten: Hofprediger Frommel aus Berlin und Stadtpfarrer Dr. Köstlin aus Friedrichshasen. Die Kon— ferenz der Berufsarbeiter für innere Mission wird von Pastor kiel aus Sudenburg geleitet werden. Am 25. September folgt so⸗ dann die zweite Hauptversammlung,

ihre eben nicht kleine J nung stehen:

junger Pumas scheint eben⸗

renten:

hier ab⸗ in der Stifts⸗ Gerok predigen. Für die erste Die Pflege der Autorität und Referent: General⸗Super⸗

In den am 24. September fol⸗ zur Besprechung: a. Der Kampf

insofern in Superintendent Bastian aus Referent: Stiftsdiakonus Laux⸗

Lebrecht Hese⸗

für welche auf der Tagesord⸗

a. religiöfen und sittlichen Fürsorge für die Pfarrer Schuster aus Duisburg. Stuttgart. b. Berichterstattungen aus den Spezial konferenzen, An den Verfammlungstagen werden in verschiedenen Kirchen der Stadt von auswärtigen Geistlichen Abendpredigten gehalten werden.

Mainz, 14. Juli. Dem Rh. C. wird von hier geschrieben: Wir sehen leider wieder dem Eintreten des Hochwassers entgegen. Nur noch Weniges, tiefer gelegenen Stadttheile, als Mitleidenschaft gezogen, Straßen gelegenen Die Felder unserer ziemlich flach liegenden Nachbargemeinden leiden sehr; was der Regen bis jetzt noch verschont hat, wird nun durch das Hochwasser zerstört. sst bereits in Folge des Hochwassers nicht Pegel zeigte heute an der Brücke 14 Fuß.

„Die Lieder des Musikanten“ erfreuen sich am Germanig-Theater günstigen Aufnahme von Seiten des Publikums. wie Einzelleistungen verdienen lobenswerthe Anerkennung.

Das Lehrlingswesen im Zusammenhang mit der zewerbliche Jugend. Refe⸗ Gemeinderath Stähle aus

und der Rhein übersteigt wieder seine Ufer; die Rhein⸗ und Löhrsiraße, sind bereits als die Keller der in diesen Häuser theilwelse bereits mit Wasser gefüllt sind.

Der Weg nach Castel, der Rheinseite entlang,

mehr zu passiren. Der

mit Hrn. Fischbach als einer sehr Zusammenspiel

Preußischen Staats · Aneigers: Berlin, 8. IJ. Wilhelm ⸗Straße tr. 62.

2

8 Inse rate für den Deutschen Reichs⸗ u. Kgl. Preuß. Staatz Anzeiger, das Central Handel sregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Exveditisn des Neutschen Reichs Anzeigers und Königlich

Steckbriefe und Untersnehnungs-Sachen.

2. Subhastationen. Anfgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 4. 8. w. von öffentlichen Papieren.

X

Deffentlicher 2arnzeiger. ö

5. Industrielle Etablissements, Fabriken and Grosshandel.

ß. Verschiedene Bekanntmachnngen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater- Anzeigen.

9. Familien- Nachrichten.

In der Börsen-

beilage. K

Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Gxpeditlonen des „Invalidendank“, Rudalf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

RAnnoneen⸗-Bureons.

2

Steckbriefe und untersuchungs- Sachen.

Steckbriefserledigung. Der unterm 3. Mai 1879 hinter den Fleischergesellen Oscar Kellert, ge⸗ Fürtig aus Tschedien, erlassene Steckbrief ist erledigt. Schweidnitz, den 10. Juli 1879. Königliches Kreis- gericht. J. Abtheilung.

Oeffentliche Vorladung. Die Militärpflich⸗ tigen: 1) Emil Robert Anton Hennig, geboren am 24. August 1854 zu Grätz, Kreis Buk, zuletzt in Grünberg wohnhaft, 2) Theodor Reinhold Tiesler, geboren am 153. Juni i855 zu Schertendorf, Kreis Grünberg, 3) Frledrich August Günzel, geboren am 29. Juni 18656 zu Grünberg, 4 Carl Robert Reschke, geboren am 17. Mai 1856 zu Schwarmitz, Kreis Grünberg, 5) Richard Paul Robert Koerner, geboren am 28. Mai 1857 zu Grünberg, 6) Carl Friedrich Emil Teschler, geboren am 24. November 1857 zu Deutsch⸗Wartenberg, Kreis Grünberg, sind angeklagt, als Militärpflichtige in der Absicht, sich dem Ein⸗ tritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen zu haben, oder nach errejch⸗ tem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten. Es ist deshalb gegen sie durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage auf Grund der vorstehenden Anklage und des 5§. 140 Nr. 1 des Reichsstrafgesetzbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und Termin zur öffentlichen mündlichen Verhandlung auf den 25. September 1879, Vor⸗ mittags 11 Uhr, in unserem Audienzsaale, Zim⸗ mer Nr. 34, hiesigen Kreisgerichts gebäudes anberaumt worden, zu welchem die Angeklagten mit der Auf⸗ forderung vorgeladen werden, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienen den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder . dem Gericht dergestalt rechtzeitig vor dem

ermine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Nicht⸗ erscheinens wird mit der Untersuchung und Ent— scheidung in contumaciam verfahren werden. Grünberg, den 1. Juli 1879. Königliches Kreis⸗ gericht. J. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

6282 Ediktalladung wegen Todeserklärung.

Auf Antrag des Kotbsassen Franz Fricke zu Ostlutter, zur Zeit in Goslar, in väterlicher Gewalt seiner Kinder von seiner verstorbenen Ehefrau, Hen⸗ riette, geb. Diedrichs, wird der seit 1866 in Neu—⸗ Seeland verschollene Vater der letzteren, der Kothsaß Johann Heinrich Diedrichs aus Ostlutter auf⸗ gefordert, sich bei dem unterzeichneten Amtsgerichte

spaätestens

am 1. Oktober 1889 zu melden unter Androhung des Rechtsnachtheils, daß er im Nichtmeldungefalle für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern überwiesen werden soll.

Zugleich werden alle Personen, welche über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung, und für den Id der dem⸗ nächstigen Todeserklärung etwaige Erb- und Nach— folgeberechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung aufgefordert, daß bei der Ueber⸗ weisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rücksicht genommen werden soll.

Liebenburg, den 11. Juli 1879.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. 4776

Gegen den Seefahrer Carl Christoph (oder Christian) Heinrich Hacker (ioder Haaker) von hier, hat dessen Ehefrau Dorothea, geb. Roß, hierselbst unter dem Vorgeben, daß er sich im Jahre 1860 von ihr entfernt, seitdem über sein Leben und Aufenthalt ihr keine Nachricht gegeben, und sie somit böslich verlassen habe, auf Ehe— scheidung geklagt, Zur Beantwortung der Klage und mündlichen Verhandlung ist ein Termin

auf den 22. September 1879, Vormittags 94 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt, zu welchem der Beilagte geladen wird, unter der Verwarnung, daß, falls er in dem Termine nicht erscheint, sich auch bis zu demselben nicht meldet, er der ihm zur Last gelegten bötlichen Verlassung für geständig erachtet und in der Sache erkannt werden wird, was Rechtens. (Hp. 12578.)

Greifswald, den 13. Mai 1879.

Königliches Kreisgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe. 6297

Die zum Erweiterungsban der Militär⸗-AUrrest—⸗ Anstalt, Lindenstraße 36, erforderlichen Erd⸗ und Maurerarbeiten, Zimmer⸗, Steinmetz, Asphalt-, Schieferdecker⸗, Klempner,, Maler⸗, Anstreicher⸗ und Eisenwalzarbeiten, sowie die Lieferung von 65 ebm Kalkbruchsteinen, 12,5 Mille Rathenower Steinen, 274 Mille Hintermauerungssteinen, 58 Mille rothen Verblendsteinen, 31 Mille porösen Steinen, 1375 hl gelöschten Kalk und 355 cbm Sand sollen im Wege der Submission verdungen werden. Die Bedingungen und Kostenanschläge sind in unserm Geschäftslokale, Michaelkirchplatz 17, ein⸗ zusehen und versiegelte Offerten bis zum . 30. Juli 1879, Vorm. 10 Uhr. daselbst einzureichen. Cto. 3807.) Berlin, den 16. Juli 1879.

Königl. Garnison⸗Verwaltung. ae Bekanntmachung.

Zur Verdingung der für den Erweiterungsbau der hiesigen Garnison⸗ Bäckerei erforderlichen Klempner und Schlofserarbeiten inkl. Material sowie der Lieferung der benöthigten eisernen Treppen, Säulen, Träger und Platten in öffent- licher Submission ist bei dem unterzeichneten Proviant amt Termin auf:

Sonnabend, den 26. Juli er. Vorm. 11 Uhr,

anberaumt, bis zu welchem verschlossene Offerten mit der Aufschrift: ‚„Submission auf Klempner— arbeiten (bezw. Schlosserarbeiten oder Lieferung von eisernen Treppen ꝛc. jede Offerte besonders) zum Erweiterungsbau der Garnison-⸗Bäckerxei“ hier⸗ 9. ö sind, deren Eröffnung alsdann er⸗ olgt.

Die betr. Bedingungen, sowie die Kostenanschläge und Projektzeichnungen liegen in unserem Bureau, Köpnickerstraße 16,317, zur Einsicht aus.

Berlin, den 16. Juli 1879.

Kgl. Proviant⸗Amt. 6296 ,

2961 Königlich Niederschlestsch⸗Märkische Eisenbahn.

Submission auf:

5 Stück Centesimalwaagen von je 840 Centner Tragfähigkeit, 6 Stück schmiedeeiserne Bockkrähne 260 Centner Tragfähigkeit Mittwoch, den 30. Juli 1879, Vormittags 11 Uhr, im maschinentechnischen Bureau, Berlin, 8W., Köthenerstraße 24 J. Offerten müssen frankirt, ver⸗= siegelt und mit der Aufschrift: Submissions⸗ Offerte auf Lieferung von Centesimalwaagen und Bockkrähnen“ eingereicht werden.

Gegen Erstattung von je zwei Mark sind Be⸗— dingungen ꝛe. für Waagen und Krähne vom ma⸗ schinenfechnischen Buregu zu beziehen.

Berlin, den 16. Juli 1879. a Cto. 376/7.)

Königliche Direktion.

Submission. Dienstag, den 29. Juli 1879, Vormittags 1175 Uhr, ns in der Königlichen Artillerie⸗Werkstatt zu Danzig folgende Material- Abgänge: circa 2400 Kg alter Stahl, eirea 1700 Kg Eifen⸗ und ca. 20 Kg Zink ⸗Blechabfälle, ca. 200 Kg Messing / ca. I96 kg Kupfer · und ca. I30 kg Rothguß⸗ und Bronce · Abfälle und Späne, zusammengemengte, circa 3000 Kg Blankleder⸗ ca. 50 kg Krausleder⸗, eg. 35 g Kisten leder · und eg. I0 kg . fälle, ca. 50 kg Leinewandabfäbe, cg. 20 Eg Borsten⸗ abfälle circa 150 Rg Blanklederspähne, eirca 280 kg Glasabfaäͤlle, im Wege der öffentlichen Submission an den Meistbietenden verkauft werden. Die Ver⸗ kau fẽbedingungen liegen im diesseitigen Buregu zur Einsicht aus, auch werden dieselben auf Verlangen gegen 1 M Kopialiengebühren abschriftlich mitge⸗ theilt werden. Danzig, den 10. Juli 1879. König⸗ liche Artillerie⸗Werkstatt.

Pferde · Anktion. Dienstag, den 29. Juli d. Is. Vormittags von 11 Uhr ab, sollen zu Breslau Tauenzienstraße Nr. 9 circa 12 zum Landgestütsdienst nicht mehr verwendbare Hengste des Königlichen Niederschlesischen Landgestüts öffentlich meistbietend unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden und können diefelben vom 28. Juli e., Nachmittags 3 Uhr ab, in Galisch Hotel Breslau besichtigt werden. Leubus, den 8. Juli 1879. Der Königliche Landstall⸗

von je

J. Abtheilung.

meister. Graf Stillfried.

bloc

Ausbietung von Arbeitskräften.

In der diesseitigen Strafanstalt werden am 1. Fanuar tut. 2. die Arbeitskräfte von ca. 100 Ge⸗ fangenen dis ponibel. Sie waren bisher zum größten Theil mit Schuhmacherei, Maschinenstrickerei und Gürtlerei beschäftigt.

Anerbieten sind bis zum 1. September er. an die unterzeichnete Direktion einzureichen. Als Kaution ist der zweimonatliche Betraz der Arbeitslöhne zu hinterlegen.

Die Mittheilung der Bedingungen erfolgt auf Erfordern.

Halle a. S., den 8. Juli 1879.

Die Direktion der Königlichen Strafanstalt.

6281 Bekanntmachung.

Die zum Neubau eines Direktions⸗Wohn gebäudes nebst Anlagen in der Königlichen Artillerie⸗Werk—⸗ statt zu Deutz erforderlichen

Zimmerarbeiten inkl. Material, Dachdeckerarbeiten desgl., Tischlerarbeiten desgl., Glaserarbeiten desgl., ö und Stubenmalerarbeiten inkl. Ma⸗ erial, sollen im Wege der öffentlichen Submission ver geben werden, wozu ein Termin auf Freitag, an 1. Angunst er., Vormittags

R 10 Uhr, im Bürean der Artillerie⸗Werkstatt zu Deutz an⸗ beraumt ist.

Die Heichnungen, Kostenanschläge und Bedingungen liegen im Bau ⸗Büreau in der Artillerie ⸗Werkstatt zu Deutz in den gewöhnlichen Büreaustunden zur Einsicht offen, und werden die bis zu dem genannten Termin eingelaufenen Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet.

Deutz, den 15. Juli 1879.

Königliche Direktion der Artillerie ⸗Werkstatt.

6155 Bergisch⸗Märkische Eisenbahn.

Die Ausführung der Erdarbeiten und Brücken bauten zur Herstellung des ersten Abschnittes der Eisenbahn von Olpe nach Rothemühle auf 6.3 km Länge, die Förderung von rot. 10 090 ebm Boden und die Aufführung von rot. 1800 ebm Mauerwerk umfassend, soll, in zwei Loose getheilt, im Wege der Submission verdungen werden.

Zeichnungen und Bedingnißhefte liegen in unserm hiesigen Verwaltungsgebäude, Zimmer Nr. 26, zur Einsichtnahme aus und sind Abdrücke des Bedingniß⸗ heftes gegen Kostenersatz von dem Vorsteher unserer

Central⸗Kanzlei, Eisenbahn⸗Sekretär Peltz, hierselbst

zu beziehen.

Offerten sind versiegelt unter der Aufschrift: Abtheilung VI. Offerte auf Erdarbeiten und Brückenbauten zur Herstellung der Eisenbahn von Olpe nach Rothemühle“

bis zum 23. Juli er, an welchem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Eröffnung derselben erfolgen wird, frankirt bei uns einzureichen. Elberfeld, den 9. Juli 1879. Königliche Eisenbahn ⸗Direktion.

leos /] Bekanntmachung.

Die bisher mit Couverts Anfertigung beschäftigte Zahl von mindestens 40 Gefangenen des hiesigen Ärresthauses soll mit dem 1. Oktober er. wiederum zur Ärbeit vergeben werden. Termin hierzu ist auf Donnerstag, den 31. Juli er., Vormittags 10 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Verwal⸗ tung festgesetzt und wollen Reflektanten ihre Offer⸗ ten bis zu diesem Zeitpunkte übersenden.

Bedingungen liegen im Bureau zur Einsicht

offen. Etberfeld, den 4. Juli 1879.

Königl. Arresthaus⸗Verwaltung.

Verlossung, Amgrtisation, inszablung u,. f. ir. vom offentlichen Bapieren,

6280 Bekanntmachung.

In Ausführung des §. 8 des Allerhöchsten Privi⸗ leglums vom 3. Januar 1870 und 22. November 1873 für die Stadt M. Gladbach zur Vergusgabung von auf den Inhaber lautenden Stadtobligationen, findet die öffentliche Ausloofung der behufs Amor⸗ tifation einzulösenden Stadtobligationen am

Mittwoch, den 13. August d. J, Nachmittags 5 Uhr,

im Stadtrathssaale hierselbst statt. M. Gladbach, den 14. Juli 1879.

Die stäͤdtische

Schuldentilgung Kommission. aifer.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die vakante Kreiswundarzt ⸗Stelle des Kreises Biedenkopf soll wieder besetzt werden. Qualifizirte Medizinal⸗Perscnen können sich unter Einreichung ihrer Zeugnisse, sowie eines Lebenslaufes binnen 6 Wochen bei uns um jene Stelle bewerben. Etwaige Wünsche der Bewerber bezüglich des Wohn⸗ sitzes werden thunlichste Berücksichtigung finden. Wiesbaden, den 12. Juli 1879. Königliche Re⸗ gierung, Abtheilung des Innern.

Durch die Beförderung des seitherigen Inhabers zum Kreig⸗Physikus ist die Kreiswundarzt-⸗Stelle des Kreises Labiau vakant geworden. Wir fordern qualifizirte Bewerber hierdurch auf, sich unter Ein⸗ reichung der erforderlichen Zeugnisse und des Lebeng⸗ laufs bis zum 15. August d. J. bei uns zu melden. Königsberg, den 11. Juli 1879. König⸗ liche Regierung. Abtheilung des Innern.

6287

GSetriebs⸗ Einnahme

1879 im Monat Juni 3

bis Ende Juni

1878 im Monat Juni Mt

1879 bis Ende Juni Mt.

bis Ende Juni

46. 6.

1, 103, 144 2gg6, 75 z9l 6

Personenverkehr. Güterverkehr Extraordinarien.

der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn.

5,207, 8I3 19, 951, 874 1930 800

1,148,230 3, 068,104 321,800

5,3 14.712 18,640,368 1930 800

106 899 411,566

Summa. 1,431,557

in 1879 weniger 117.067

56, 359 414, 109 265,600

Personenverkehr. Güterverkehr. Extraordinarien.

26, 190,487 mehr 304,607

h. der Ruhr⸗Sieg⸗Eisenbahn inkl. . 2 65. 35

1,538, 7154 25, 885, 880 304d, 607

Finnentropy⸗Olpe. 57,48

466595 2,503, 45 Ih ßhH6 165 00

251, 134 276, 357 26,223 101,708

163, 600

195,968 11, 174

Summa. in 1879 mehr

Summa. 4,916,735 in 1879 weniger 105,943

Glberfeld, den 16. Juli 1879.

3, 010, 085

e. der Bergisch⸗Märtischen und Ruhr Sieg / Eisenbahn zusammen. 29, 200,572 mehr 381,092

TJ di TDI g, 5p 7d

76, 485

381,092

H. Mꝛꝛ bid 28, 819, 480

Königliche Eisenbahn⸗ Direktion.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kesseh. . W. Elsner.

Berlin:

Zwei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).

24

.

ö .

M 165.

Beilage

Berlin, Donnerstag, den J. Juli

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

18 7Y.

1 2 3 i : In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Ei

1) Patente,

Y die Tarif- und Fahrplan⸗Veränderungen der deutschen Eisenbahnen,

ntragungen und Löschungen in den

3) die Uebersicht der 4) die Uebersicht der

r ee .

andel sh, Ze ichen⸗ u. Musterregi st ern, sowie über Konkurse veröffentlicht ö enbahn⸗Verbindu estehenden Postdampfschiff⸗

en Berlins, . C nn en mit transatlantischen Lãndern.

Der Inhalt dieser Beilage,

Ctodellen, vom 11. Januar 1576 und die im Hatentgesetz, vom 265. Wr

Central⸗

durch Carl Heymanns auch durch die Expedition:

in welcher auch die im 8. 6 bez Gesetzes über den

andels⸗

Das ntral⸗ Hh das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, sowie Ferlag, Berlin, W.. Mauerstraße 63 - b5, und alle Buchhandlungen, S W., Wil helmstrale 32. bezogen werden =

1877, vorgeschrie benen

8

tegister

für Berlin

Martenschutz, vom 30. November 1874, sowi, die in de Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erscheint auch

für das Dents

Das Central⸗Handels⸗Register für daz Deutsche Reich erscheint in der Regel tãalich. Abonnement beträgt 1 0 50 * für das Viertelsahr. Einzelne Nummern In ser tio ns preis für den Raum einer Druckzeile 80 .

m Gesetz, betreffend da= Urheber cecht n Muttern und in einem besonderen Blatt unter dem Titel

che Rei

(Nr. 165. Tan

23

kosten 20 .

K—w w

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a,

Unterläßt der Ban quier die Ausführung eines ihm von seinem Kommittenten gewordenen Auf⸗ trages, Papiere zu einem bestimmten, realisirbaren Conrfe zu verkaufen, und erhält der Kommitent nach einiger Zeit Kenniniß von der unterlassenen Auftragsaus führung, so kann er, nach einem Gr— kenntniß des Reichs Ober ˖ Handel gerichts, J. Senat, vom X75. April d. J; die Diff renz jwischen dem Course zur Zeit des Verkaufsauftrages und der Erlangung der Kenntniß von der unter laffenen Auftragsaus führung als Schadentersatz von dem säumigen , beanspruchen, und es ist sodann seine Sache, durch erneuerten Verkauftzauftrag oder selbständig die Realisirung der Papiere zu dem zeitigen Course vorzunehmen oder zu bewirken. Schweigt dagegen der Kommittent auf die Benachrichtigung von? der unterlasfenen Auftragsausführung, und gehen die fraglichen Papiere sodann im Course immer weiter herunter, so kann er von dem säumi⸗ gen Banquier den Ersatz des ibm dadurch gewor—⸗ denen weiteren Schadens oder Uebernahme der Pa⸗ piere gegen Zahlung des alten Coursbetrages zur Zeit des Verkaufsauftrags nicht beanspruchen.

Uebergiebt Jemand einem Anderen eine Waare, damit er diese verkaufe und ihm den Grlös bringe, so ist nach einem Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 14. Juni 1879 der Erlös für den Beauftragten eine fremde Sache und die widerrechtliche Aneignung des Erlöses als Unterschlagung ju bestrafen, gleichviel ob er ausdrücklich beauftragt worden, auf ben Namen seines Auftraggebers zu verkaufen oder nicht.

Entscheidungen dentscher Gerichts höfe. Aus den neuesten Zeitschriften und Sammlungen.)

1) Die Einrede des Quantitätsmangels kann der Käufer zu jeder Zeit vorbringen, wenn er auf Zahlung des Kauspreises belangt wird. U. Ob. öst. G. H. v. 8. Februar 1875 in Goldschmidts Itschr. Bd. 24 S. 282.

2 Die Bestimmung des Art. 357 ist nicht an⸗ wendbar auf den Viehhandel. U. des A. G. Celle v. 14. Juli und 15. September 1876, des D. H. G. in Stuttgart v. 265. Februar 1876 a. a. O. S. 287 u. ff.

3) Verbrauch eines Theils der gelieferten Waare durch den Käufer schließt bei Theilbarkeit derselben die Zurückweisung des Uebrigen wegen Fehlerhaftig⸗ keit nicht auß. Ü. O. A. G. Oldenburg a. a. O. S. 361, ck. U. des Ob. Trib. Berlin in Buschs Archiv VII., 245.

I Dispositionsstellung an den Agenten des Ver= käufers genügt in der Regel nicht. U. H. G. Ham⸗ burg v. 8. Rov. 1876, Hamburger Handelszeitung 1877 Jir. 123 und g. a. S. S. 363.

5) Ein Blanko⸗Indossament durch Namens unter⸗ schrift auf der Rückseite eines Wechselz ist gültig, auch wenn zur Ausfüllung des Indoffaments selbst lein leerer Raum belassen ist U. O. H. G. Stutt, gart v. 14. Aug. 1877 in Buschs Archiv Bd. 37 S. 332 bis 334. ;

6) Unter den „landesgesetzlich“ geschützten Waaren⸗ zeichen werden nur solche verstanden, welche zur . vor Erlassung des Reichsgesetzes über den Marken— schutz vom 30. November 1874 in einem „deut⸗ schen“ Lande gesetzlich geschützt waren, nicht aber auch solche, welche in einem außerdeutschen Lande Schutz genossen haben. U. H. G. Tübingen v. ö. . i875 in Buschs Archiv Bd. 37 S. 337

is 340.

7) Der Verkäufer kann die dem Käufer beim Distanzverkaufe zustehende Befugniß des Art. 347 H. G. B. durch dahin lautenden Vertrag aus— schließen, daß die Waare vor deren Abgang zu prüfen sei. U. A. G. Mannheim v. 21. Sept. 1876 in Buschs Archiv Bd. 37 S. 346.

8 Der Spediteur baftet für die Frachtführer und Zwischenspediteure nur dann, wenn er mit dem Ver⸗ sender einen Deleredere⸗Vertrag abgeschlossen hat, oder eine Einigung über bestimmte Frachtsätze statt⸗ fand (Art. 389. U. A. G. Mannheim v. II. Oktober 1877 in Buschs Archiv Bd. 37 S. 349.

9) Die Haftung des Art. 395 H. G. B. und die hierin geregelte Beweiglast können durch die Klauseln des Frachtvertrageg modifizirt werden. U. A. G. Mannbeim v. 8. Mai 1876, bestätigt durch U. R. O. H. G. v. II. Oktober 1877 in Buschs Archiv Bd. 37 S. 350 bis 354.

10) Weder bei der Lebensversicherung noch bei der Unfallsversicherung kann der Versicherte angehalten werden, auf Lebenszeit in der Gesellschaft zu ver= bleiben. Er kann jederzeit seinen Austritt unter den etwa vorgesehenen Strafgedingen bewirken. U. der Civilkammer zu Mannheim v. 9. Nov. 1876 in Buschs Archiv Bd. 37 S. 356 big 361.

11) Die bloße Möglichkeit der künftigen Ver mehrung der Erwerbsfähigkeit hat bei Bemessung der Enischädigung außer Betracht zu bleiben.

Mit dem Anerbieten, den verunglückten Arbeiter zum früheren Lohne in der Fabrik zu beschäftigen, kann der Entschädigungsklage nicht begegnet werden.

Von der Regel, daß die Entschädigung in Form einer Rente zu leisten ist, soll gegen den Willen des Verpflichteten nur unter en besonderen Umständen abgewichen werden. U. A, G. Mannheim v. 23. April 1877, bestätigt durch . R. O. H. G . 13857 in Buschs Archiv Bd. 37 S. i ö.

9. 361

12 Ein Vertrag über die Ausbeute eines Mineral⸗ lagers gegen Zahlung eines bestimmten Preises für die zu gewinnenden Mineralien ist ein Handels⸗ geschäft im Sinne des Art. 271. N. 1 H. G. B. Ü. P. O. G. München in Goldschmidts Ztsch. Bd. 23 S. 508 u. 509.

13) Nimmt der Käufer die Faktura vorbehaltslos an, welche für die Emballage einen Ansatz berechnet, fo ist derselbe als genehmigt anzusehen. U. H. G. Hamburg a. a. O. S. 5568.

Die erste Nummer des in Frankfurt a. M. unter der Redaktion von Franz Wirth in Frankfurt a. M. erschienenen Patent⸗Anwaltzs, Archiv für Mar⸗ ken- und Musterschutz und Patentwesen und neue Erfindungen, hat folgenden Inhalt; Die Patent gesetzgebung und das Verfahren in Patentsachen in den verschiedenen Ländern der Erde. Publika⸗ tionen auf dem Gebiete des Patentweseng. Die Grenzen jwischen Musterschutz und Patentschutz, Werth von Patenten. Patentamtliche und gericht⸗ siche Entscheldungen in Sachen des Patent-, Mr . und Musterschutzes: in Deutschland, in Frankreich. Mineralgerbung. Neue Erfindungen. Lite rarisches. Bücher. Briefkasten. Inserate. Dies Blatt erscheint monatlich zwei Mal zum Preise von 1,80 M6 viertellährlich.

Unter sehr zahlreicher Betheiligung trat vor einigen Tagen im ‚Deutschen Hof' (Luckauer tr. 15) der allgemeine dentsche Stellmachermeister⸗ Kongreß zusammen. Der Obermeister der Ber⸗ liner Stellmacher⸗Innung, Hr. Schultze, eröffnete den Kongreß mit einer Begrüßungsrede, die mit einem Hoch, auf, Se. Majestät den Kaiser und König schloß. Der Stellmachermeister Bierberg (Berlin) berichtete hierauf über den bekannten Ministerialerlaß und die Innungsbewegung und er— mahnte, aller Orten aufs Enaste zusammenzuhalten und aller Orten die festesten Organisationen zu pflegen.

Rach kurzer Debatte wurden folgende Thesen ein⸗ stimmig jum Beschluß erboben: Der deutsche Stell⸗ macher meister Kongreß erklärt (. die Errichtung von Innungen und Gewerbekammern für noth— wendig, jedoch müssen denselben durch Gesetze gewisse Rechte und Befugnisse ertbeilt werden. Hierzu ze— bören: 1) das Lebrlingswesen alleiniges Recht der Ausstellung von Lehrbriefen), 2) das Gesellenwesen (Legitimation, Aufsicht und. Mitwirkung bei den Kassen, 3) Wahl der Richter zum Gewerbegericht mit exekutivischer Gewalt, 4) die Wahl der Mitglieder für die vom Staate zu errichtenden und mit behördlichen Befugnissen auszustattenden Gewerbekammern, 5) die exekutivische Beitreibung der statutenmäßigen Bei- träge und verwirkten Ordnungsstrafen. Alle in der heutigen Gewerbegesetzgebung vorhandenen Be— stimmungen, welche der gesunden Entwickelung der Innungen und den den elben zu verleihenden Rechten und Befugnissen entgegenstehen, sind aufzuheben, bezw. abzuändern. Dahin gehören 5. 84 Abs. 4, sowie die S8. 1, 95 und 129 der Gewerbeordnung. Ferner müůüssen die Begriffe: ‚Meister, Geselle und Lehrling. durch die Gefetzgebung festgestellt werden, Die Arbeits⸗ bücher sind für alle Gesellen, Gehülfen und Arbeiter, mit Ausnahme der Lehrlinge, obligatorisch ein⸗ zuführen, die Gesetzgebung für den Betrieb eines Handwerks ist von der Fabrikgesetzgebung zu trennen. (II.) Der deutsche Stellmacher⸗ und Wagnerverband bekennt sich als ein Glied der allgemeinen Hand werkerbewegung, vertreten durch, den Verein selbständiger Handwerker und Fabrikanten Deutsch⸗ sands“ und krachtet es als Pflicht der ihm zuge— hörigen Korporationen in den Fragen der Organi⸗ sation des Gewerbekammerwesens lediglich den Be⸗ salüssen der allgemeinen Bewegung gemäß zu ver fahren und legt der Kongreß den anwesenden Dele⸗ girten ans Herz, in ihren Kreisen in diesem Sinne wirken zu wollen. Eine sebr lange Debatte veranlaßte alsdann das allgemeine Innungs⸗ statut für Stellmacher und Wagner. Stell machermeister n JI. (Berlin) bean⸗ tragte: Bei der Annahme des Normalstatuts Folgendes mit aufzunehmen: „Jeder Lehrling hat nach beendeter Lehrzeit sich einer Prüfung ju unter⸗ werfen, und muß dieselbe in der Fertigstellung eines Probestücks aus seinem Gewerbe bestehen. Wo feine Innungen oder Gewerbekammern hestehen, hat die Prüfung von der Gemeindebehörde unter Hin⸗ zujziehung von ,,, , kostenfrei zu erfolgen.“ Es wurde beschlossen: diesen Antrag dem Central⸗Vor⸗ stande als Material für die Aufstellung des Nor⸗= malstatuts zu überweisen. Eine sehr lebhafte Debatte veranlaßte ferner folgender von Hamburg, Altona, Ottensen und Umgegend gestellter 6 „Jeder von 1816 ausgelernte, ibn gs ern Stell⸗ machergeselle, der keine Arbeit erhält, bekommt, wenn er einen Fremdenzettel vom dentschen Stell macherverband vorzeigt, Geschenk. Gesellen, welche nach 1875 erst auslernten, müssen auch einen Lehrbrief vom deutschen Stell macherverband rorzeigen können.“ Nach noch län⸗ erer Debatte wurde mit allen gegen 5 Stimmen eschloffen: den vorliegenden Antrag bis nach Fest⸗ stellung der Normal⸗Innungsstatuten, d. h. also bis zum nächsten Kongreß zu vertagen. Auf An⸗ trag des Stellmachermeisters Schultz (Dresden) wurde noch beschlossen: Jeder Aussteller eines Gesellen⸗Entlassungsscheines ist verpflichtet,

den Anfang und das Ende des Arbeitsan⸗ und Augztritts auf den Scheinen zu vermerken. Der nächste Kongreß soll im August 1880 in Stettin abgebalten werden.

Der Jahresbericht der Handels kammer des Kreises Landeshut für das Jahr 1878 weist Eingangs auf den andauernden Niedergang von Handel, Gewerbe und Industrie hin und stellt dem gegenüber mit Freude und Dankbarkeit, das vom Reichskanzler veröffentlichte Programm für die jukuͤnftige Finanz- und Zollpolitik, von dessen (in⸗ jwischen fast vollendeter) Verwirklichung derselbe eine durchgreifende Abhülse des dem Deutschen Reiche Verarmung und Niedergang drohenden Nothstandes erhofft. Auf die einzelnen Industrie⸗ und Gewerbezweige übergehend, sagt der Bericht, daß die Spinnereien dieses Handelskammerbezrks mit wenigen Unterbrechungen das ganze Jahr hindurch gearbeitet haben. Boch sind die Preise der Garne noch mehr jurückgegangen und die Käufer kbestimmten den Preis. Die der Königlich preu⸗ ßischen Seehandlung in Berlin gehörige Spin⸗ nerei in Landeshut produzirte im Jahre 1878 auf 7368 Spindeln 11 809 Schock Flachs. und Werggarn; die Verwaltung sah sich indeß genöthigt. den Vetrieb von wöchentlich 72 Arbeitsstunden auf 66 ju reduziren, da die Preise in Folge massenhaf⸗ ter Einführung böhmischer Gespinnste andauernd zurückgingen und trotz billiger Preise des Rohmate— rialz die Produktionskosten nicht deckten. Die Spinnerei von Johann Faltis Erben in Liebau produjßirte auf 3509 Spin—⸗— deln für Line und 1568 Spindeln für Tow 5320 Schock Flachs. und 2310 Schock Werggarn und verarbeitete dazu ca. 520 000 Eg diverse Flächse. Die Wihardsche Spinnerei in Liebau produzirte auf 14104 Spindeln ea. 20 000 Schock Flachs und Werggarne. Die Leinen ⸗Gewebe⸗ n lag gleichfalls sehr darnieder; da in Folge der beispiellos billigen Preise der Baum— wollwaaren das AÄbsatzgebiet für Leinen aller Art mehr und mehr eingeschränkt wird. Das Export—⸗ geschäft in diesem Industriezweige war nicht sehr bedeutend und ohne günstige Resultate, da der Absatz nur zu überaus billigen Preisen möglich war. Die Clablissements für Bleicherei, Fär⸗ berei und Appre tur hatten unter der Un⸗ gunst der Verhältnisse weniger zu leiden und hatten das ganze Jahr hindurch genügende Beschäãf⸗ ligung. Die Städtische Gasanstalt zu Landeshut produzirte in ihrem letzten am 31. Märj cr. beendeten Betriebsjahre 123 790 ebm Gas (1873 114712 6m); daven wurden an Private 100 507 chm abgegeben; zur Herstellung des Gases wurden gebraucht 9837 Etr. Steinkohlen und zur Reinigung desselben 245 Scheffel Kalk; als Neben- produkt wurden 6181 Ctr. Koks gewonnen,. Die Gasanstalt zu Liebau erzeugte 51 469 ebm Gatzz. Die Liebauer Glashütte, welche am JL. Auzust v. J. aufs Neue in Betrieb gesetzt wurde, verferfigte bis zum Jahresschluß für ca. 50 90 Waaren (1090 000 Dutzend Cylinder, 10 000 Dutzend Glocken, 000 Dutzend verschiedene Lampenartikel). Die Glasfabrik Hochwald fabri⸗ zirte ca. 40 009 Hüttenschocke Flaschen; von den fonst im Betriebe befindlichen 3 Glasöfen waren in 16785 nur 2 in Thätigkeit. Was bergmännische und Hüttenerzeugnisse anbetrifft, so betrug auf dem Morgensternwerk zu Rohnau bei Merzdorf die Zahl der Arbeiter 1237. In Betrieb waren 3 Dampfmaschinen resp. 5 Dampfkessel von zusam⸗ men 128 Pferdekraft. Es wurden gefördert 511264 Etr. Roherze und daraus gewonnen: 63 130 Gtr. Schliche, 33 575 Ctr. Schwefelsäure, 15 415 Gtr. diverse künstliche Düngstoffe, 1034 Ctr. Salpetersäure, 1832 Ctr. Eisenbeije, 12933 Ctr. Gisenvitriol, 600 Ctr. Eisenoxydfarbe. Der Produktiontzwerth betrug 250 000 „M = Die Sclefifche Koblen werks Aktie n⸗Gesell⸗ schaft förderte im Ganzen 4423 111 Etr. Stein⸗ kohlen im Werthe von 1202 892 46 Die Con⸗ cordia⸗ Grube bei Landes hut förderte 457 727 Ctr. Steinkohlen im Werthe von 198 593 4, der Absatz betrug 458 202 Ctr. Vom Liebau er Kohlenverein' wurden gefördert 174 030 Etr. Kohte. Die Neue Gabe Gottes- Grube zu Albendorf bei Schömberg förderte 18910 Ctr. Kohle im Werth von 7924 Æ Die Con sol. Lbendröthe⸗ Grube, Clara⸗-Schacht be⸗ schäftigte 313 Personen, die 1690 24 Etr. Kohlen m Werthe von 357 367 M förderten. Die Koks⸗ anstalt von C. Culm iz produzirte 590 984 Ctr. Koks im Werth von 295 000 .

In den Kalksteinbrüchen bei Traut⸗ licbersdorf, Berthelsdorf und Kunzen⸗ dorf wurden insgesammt ca. 25 000 Scheffel Bau⸗ lalk und ca. 2009 Ctr. Ackerkall gewonnnen,

Die Sandsteinbrüche zu Trautliebersdorf lieferten für ca. 3500 M fertige Thürgerüsfte, Pflastersteine, Treppenstufen ꝛe.

Von den in diesem Handelskammerbezirke befind⸗ lichen 11 Ziegeleien sind im Jahre 1878 eg. 1700000 Slück Mauerziegeln, ca. 155 000 Stck, Klinker, ca. IJ G96 Stck. Bachziegel, ca. 42 900 St. Drain⸗ röhren, zusammen 2 264 000 Stück gefertigt worden.

Der Braunkoblenbergbau im Bezirk der Han delskammer zu Sorau N. L. ergab nach dem Jahletzbericht derfelben pro 1878 im genannten Jahre 2 651 hl, 53 605 hl mehr als im Jahre

1877, doch waren die Preise der Braunkohlen durch die Konkurrenz so berabgedrückt, daß die in dem Betriebe angelegten Kapitalien sich nur schlecht ver⸗ zinsten. Dat Leinengeschäft ging im Allgemeinen schlecht, doch hat die Sorauer Leinenindustrie keine Rückschritte gemacht. Die Fabrikation weißer Hand= tücher gewann an Bedeutung, auch Tischzeug blieb gefragt. Weiße und buate Damastdecken wur⸗ den in billigeren Qualitäten mehr gesucht; das Exportgeschäft nach Amerika und andern Ländern war ziemlich lebhaft. Auch für sogenannte Hausmacherleinen war bessere Nachfrage als früher vorbanden. Die Handweberei in und um Sorau beschäftigte 4694 Stühle und 4630 Weber, im Ganzen 7009 Personen. Die Flachsgarn pinnerei konnte ihre Spindeljahl vermehren und blieb gut beschäftigt. Die Tuchindustrie war mindestenz in ebenso ungünstiger Lage wie in 1577; nach China und Japan wurden verhältnißmäßig zu viele Waaren gesendet und dadurch sehr schlechte Resultate erzielt. Die Mühlen setzten ihre Fabrikate in nor—⸗ maler Weise ab. Der Umfang der Stärke⸗ fabrikation hat sehr erheblich, abgenommen. Die Zahl der Brauereien war dieselbe wie im Vor⸗ jahre, doch ging die Produktion zurück. Während im Jahre 1877 34 626 * Braumalzsteuer erhoben wurden, kamen im Jahre 1878 nur 33 631 46. auf. Die Brennereien ergaben keine zufriedenstellenden Refulfate, die Branntweinsteuer stieg von 92 206 in 1877 auf 99 A3 M in 1873. DOelfabrikation wurde in nur beschränktem Umfang betrieben. Dem Bienenwachs ist in dem Cerasin (Erdwachs) ein neuer Konkurrent entstanden, welcher den reinen Wachtwaaren den Absatz bedeutend erschwert, die altrenbumirte Sorauer Wachswaarenfabrik stellt außer gebleichtem Weißwachs, Wachꝛẽstock u. dergl. hauptsächlich nur Altarkerzen, die selbst nach entfernten Gegenden zur Versendung gelangen. Eine außerbalb des Kammerbezirks belegene, einer Sorauer Firma gehörige Preßspähne⸗ und Papypen⸗ fabrik war hinreichend beschäftigt; eine Spezialität, Filzpappen, mit Firniß 3c. getränkt, zu Dichtungen für Heizröhren und Wasseranlagen, hat schnell Ein⸗ gang gefunden; als neuer Artikel sind Erxtra⸗Glanz⸗ spähne, als Unterlagen bei der Brillant⸗Glanzplätterei eingeführt worden. Der Bedarf an Dachpappen und Fettwaaren gestaltete sich ungünstiger als im Jahre 8.7. Ver Buchhandel klagt über den Kolportagehandel mit feinen maffenhaften Subskribentensammlern. Die städtische Gasanstalt produzirte vom 1. April 1878 bis 1879 12 635 100 Kbf. Gas, 473 0909 Kbf. weniger als im Vorjahre. Für Knochenmehl, herrscht im Bezirke starke Nachfrage, doch ließ die Konkurrenz der großen Müblen die kleinen nicht aufkommen. Die Lage der Ziegeleien und Drainrèhrenfabriken hat sich gegen 18377 noch verschlechtert. Ebenso sind die Eisenindustrie und die Maschinenfabrikation noch weiter zurückgeschritten; ein derartiges Eta⸗ blisement fertigt mit 150 Arbeitern land⸗ wirthschaftlichée Maschinen, welche zum Theil nach Rußland exportirt werden; eine an⸗ dere Maschinenanstalt heschäftigt 20 Arbeiter mit Herstellung von Dampfkesseln, Dampfmaschinen u. dgs. Daz städtische Wasserwerk förderte vom J. April 1878-79 178 692 chm. Die 16 Tabaks⸗ und Eigarrenfabriken in Sorau und die 9 im Bes zirk befindlichen Geschäfte verarbeiteten in 1878 40600 Gtr. Tabak, mit drei Vierteln zu Rollentahak, ein Viertel ju Cigarren; der Nutzen der Fabri⸗ kation wurde' durch die bedeutende Konkurrenz ge⸗ schmälert. Das Guthaben der Interessenten der sädtischen Sparkafse war von Ende 1877 bis Ende 1878 von 165 076 M auf 178471 6 gestiegen.

Der Jahresbericht der Handelskammer zu Lüdenscheid für 1878 kann nur über wenige Industriezweige günstige Mittheilungen machen. Die Fisenguß und Maschinenfabriken fanden nur für landwirthschaftliche Maschinen hinreichenden Absatz, hauptsächlich in Westfalen, zum Theil aber auch im Uutlande, namentlich nach Rußland, zwei im oberen BVollmethal belegene Puddlingswerke sind bereits seit 3 Jahren außer Betrieb. Der auf Wasserwerken hergessellt? Raffinirstahl findet im In und Aus⸗ lande genügenden Absatz. Für Eisenbreitewaaren gestaltete sich die Nachfrage größer als im vergangenen Jahre, doch blieben die Preise äußerst gedrückt; die Herstellung dieser Artikel geschleht auf ca. g Wasferkraft⸗Hammerwerken und auf 4 Dampf hämmern; 300 Arbeiter, 16 Schleifereien mit 60 Ärbeitern' und ca. 500 Schüppen. und Pfannen⸗ schmiede finden hierbei Beschäftigung. Die Eisen und Stahldraht⸗, Ketten, Drahtnägel⸗, Spring; federn und ähnliche Werke arbeiteten bei äußerst gedrückten Preisen hauptsächlich für den Export, namentlich nach England. Mit Anfertigung von Ringschrauben, Schraubhaken und ähnlichen Draht⸗ artikeln sind ca. 200 Arbeiter, 5 Dampfmaschinen und einige Wasserwerke beschäftigt. Auch hierin, wie in Werkzeugen, Bau. und Möbelbeschlägen, Haus und Küchengeräthen, Schraubendrehern Sägen⸗ bogen, Sägensetzern waren der Absatz schlecht und die Preise gedrückt. Maulwurfefallen gingen, besonders im zwelten Halbjahr, flott und zu loh⸗ nenden Preisen. In Eisen⸗ und Messingschnallen berrschte mittelmäßige Geschäst; für ordinäre Hosenschnallen war lebhafte Nachfrage, beson⸗ kerb' nach Amerika. Stricknadeln. Hagrnadeln, Haten und Oesen werden durch 60 Arbeiter mit 7 Dampfmaschinen und 1 Wasserwerl hergestellt; das Geschäft war flau bei gedrückten Preisen. Die