Memphis, 3. August. Heute kamen hier zwei weitere Todesfälle und zwölf neue Erkrankungen am gelben . vor. 65 freiwillige Krankenwärter pflegen jetzt die Kranken in den Hospitälern. Die Sterblichkeit an der Epidemie stellt sich in hiesiger Stadt auf 331 Proz. der Erkrankungsfälle.
Süd⸗Amerika. Peru. (W. T. B.) Nach einem dem peruanischen Gesandten in London zugegangenen Telegramm aus Panama, vom 4. d. M., ist die Stadt Iquique abermels von der chilenischen Flotte bombardirt, aber nur wenig beschädigt worden. Das peruanische Kriegs— schiff „Huascar“ hat ein chilenisches Transport— schiff, an dessen Bord sich ein Reiter-Regiment befand, so— wie drei mit Kohlen und Kupfer befrachtete chilenische Fahr— zeuge gekapert.
Statistische Nachrichten.
— Nach den amtlichen Zolltabellen sind im Juni d. J. aus der Schweiz ausgeführt worden: 36104 Ctr. Käse gegen 24 508 Ctr. im Juni v. J.; es ergiebt sich also für den Monat Juni 1879 eine
Mehrausfuhr von 11596 Ctr.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
München, 6. August. (W. T. B.) Der Konservator der biesigen Sternwarte, Prof. Dr. Lamont, ist heute Morgen ge— storben.
— Vem 18. bis 24. September d. J. findet in Baden-Baden die Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte und in unmittelbarem Anschluß daran vom 25. bis 28. Sep—⸗ tember die der Deutschen geologischen Gesellschaft statt.
— Das 4. Heft (Juli und August, 30. Jahrg. 1879) von Fried⸗
reichs Blättern für gerichtliche Medizin und Sani— täts polizei! (Nürnberg, Verlag der Friedrich Kornschen Buchhandlung hat solgenden Inhalt: Verabreichung einer
großen Gabe Brechweinstein durch einen Bader. Tod nach 6 Stunden. Fahrlässige Tödtung? Mitgetheilt von Professor Dr. H. Ranke. — Zur Kasuistik gerichtlicher Leickenöffnungen nach eigenen Erfahrun— gen; von Dr. Albert Weiß, Königl. Regierungs- und Medizinal— Rath in Stettin (Fortsetzung). — Zur Geschichte der Pestabwehr; nach amtlichen Quellen bearbeitet von Dr. Albert Weiß, Königl. Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath in Stettin (Fortsetzung im 5. Heft). — Rezensionen.
Land⸗ und Forstwirthschaft. Gesetz, betreffend die Bildung von Wasser—⸗
Tas G
ge nossenschaften vom 1. April 1879 ist jetzt in einer handlichen Ausgabe von dem Geheimen Justiz⸗Rath und vortragenden Rath im Justiz⸗Ministerium, C. Freiherrn von Bülow und dem Ge— heimen Regierungs⸗-Rath und rortragenden Rath im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten E. Fastenau erläutert, im Verlage von Wiegandt, Hempel & Parey hierselbst herausgegeben worden. In den Erläuterungen haben die Regierungkmotire und die Landtagsverhandlungen die gebührende Berücksichtigung gefunden. Auch ist dem Buche der Entwurf eines Statuts für eine öffent— liche Genossenschaft zur Ent-! und Bewässerung von Grund⸗ stücken, sowie ein vollständiges Sachregister beigegeben. Die bisher aültigen gesetzlichen Vorschriften über die Bildung von Landeskultur-⸗Genossenschaften hatten sich theils als unzurelchend, theils als zu weitgehend erwiesen. Als ein Mangel der bisherigen Gesetzgebung war namentlich hervorgetreten, daß dieselbe nur soiche Genossenschaften im Auge hatte, welchen eine öffentliche rechtliche Stellung gewährt werden sollte und bei denen sowohl in Bezug auf die Entstehung als auf die Verfolgung der statutenmäßigen Zwecke eine Mitwirkung der Staatsgewalt eintreten mußte. Die Bildung einer auf freier Vereinbarung beruhenden Genossenschaft von Grund— besitzern zur gemeinschaftlichen Ausführung wasserwirthschaftlicher Unternehmungen war nach der bisherigen Gesetzgebung mit der Wirkung, daß die Genossenschaft als solche die Rechtsfähigkeit einer selbständigen Persönlichkeit erlangt hätte, nicht möglich. Ferner beschränkten sich die bisherigen gesetzlichen Vorschriften auf folche Genossenschaften, deren Zweck die Ausführungen von Anlagen zur Ent⸗ und Bewässerung von Grundstücken ist. Die Bildung der für das Landeskulturinteresse gleich wichtigen Genossenschaften zur Unter⸗ haltung (Räumung) der Gewässer, zum Schutze des Ufers gegen Ab— bruch oder Versandung, sowie zur Anlegung von Schiffahrte kanälen, oder zur Kanglisirung von Flüssen für Schiffahrtszwecke war aus— geschlossen. Endlich hatte auch die Unzulänglichkeit der bisherigen Vorschriften sewohl über die Bildung neuer als über die Ver— waltung und Beaufsichtigung bestehender Genossenschaften mannig— fache Kontroversen veranlaßt. Wenn in den rorstehend angeführten Beziek ungen sich das Bedürfniß einer Erweiterung und Ergänzung
D
der bisherigen Vorschriften herausgestellt hatte, so war um⸗ gekehrt eine Einschränkung derselben, wie die Regierung im Einverständniß mit. dem Abgeordnetenhause annahm,
insofern gebeten, als nach der bisherigen Gesetzgebung die Bildung von Wassergenossenschaften durch Königliche Verordnung selbst bei dem Widerspruche nickt allein der Majorität, sondern sogar sämmt⸗ licher Betbeiligten rechtlich zulässig war. Da nun auch die Regelung des Wassergenossenschaftswesens ohne erhebliche Eingriffe in die Grundxrinzipien der verschiedenen Systeme des materiellen bürger— lichen Rechts ausführbar erschien, so erachtete die Regierung den Zeitpunkt für gekcmmen, im Wege der Gesetzgebung die Formen neu zu regeln, unter deren Schutze das genossenschaftliche Zusammen⸗ wirken der Betbeiligten bei Ausführung wafferwirthschaftlicher Unternehmungen sich kräftig entfalten kann. So entstand das vorliegende Gesetz. Dasselbe bezweckt in erster Linie, die Bildung ron Genossenschaften für wasserwicthschaft⸗ liche Unternehmungen zu regeln, welche unmittelbar oder mittelbar den Zwecken der Landeskultur dienen sollen. Praktische Erwägungen haben aber dahin geführt, den Rahmen des Gesetzes zu erweitern. Unternehmungen zur Benutzung von Gewässern fönnen andere wirthschaftliche Zwecke als denjenigen der Bodenverbesserung befolgen, und auch zur Förderung solcher Anlagen — z. B. der Wasserversorgung von Städten und industriellen Etablissements — kann die Bildung von Genossenschaften von Werth sein. Wichtiger noch ist die Ausdehnung des Gesetzes auf die Bildung von Genossen⸗ sckaften zur Anlegung und Verbesserung von Wasserstraßen und an—
deren Schiffahrtsanlagen, die ausschließlich oder vorwiegend dem Verkehrtinteresse zu dienen bestimmt sind. — Hat das Gesetz in den rorerwähnten Beziehungen eine Ausdehnung über das nächstliegende Gebiet zugelassen, so wurde an—⸗ dererseitt in Betreff des Deichwesens eine Einschränkung
für nothwendig erachtet. Genossenschaften dieser Art erfordern mit Rücsicht auf ihre besonderen, die Abwendung gemeiner Gefahr und die Sicherung des Landes bejweckenden Aufgaben eine wefentlich ab—⸗ weichende Behandlung — Die auf Grund des vorliegenden Gesetzes gebildeten Genossenschaften können unter ihrem Namen Rechte erwerben und Verbindlichkeiten eingehen, Eigenthum und andere ding⸗ liche Rechte an Grundstüͤcken erwerben, vor Gericht klagen oder ver⸗ klagt werden. Sie müssen einen Vorstand haben, welcher dieselben in allen ihren Angelegenheiten vertritt. Die Gesammtheit der Ge— nossen wird als selbständiges Subjekt von Vermögensrechten und Verbindlichkeiten behandelt (fingirt)h, d. h. die Wassergenossenschaften baben Kraft Gesetzes juristische Persönlichkeit und bedürfen nicht einer besonderen Verleihung der Rechte einer solchen. Das Gesetz unterscheidet zwischen freien und öffentlichen Genossenschafteg. Die ersteren setzen eine freie Vereinigung der Betheiligten roraus und entstehen durch
behörde, noch sind sie der Aufsicht einer solchen unterworfen, sie können ferner ohne staatliche Genehmigung ihre Statuten ändern und ihre Auflösung beschließen und zur Ausführung bringen. In allen Beziehungen gehören sie dem Gebiete des Pri ratrechts an. Dagegen setzen die öffentlichen Genossenschaften einen öffentlichen oder gemeinwirthschaftlichen Nutzen und einen staatlichen, auf ihre Be⸗ gründung gerichteten Akt voraus, welcher — je nachdem ein Zwang zum Beitritt gegen widersprechende Betheiligte ausgeübt werden soll oder nicht — in einer Königlichen Verordnung oder in einer Genehmigung des zuständigen Ministers besteht. Sie unterliegen der staatlichen Aufsicht und haben nicht allein, wie auch die freien Genofsfenschaften juristische Persönlichkeit in privatrechtlicher ('Iermögensrechtlicher) Be⸗ ziehung, sondern zugleich den Charakter öffentlicher Korporatianen. Einen Vorgang für die Unterscheidung zwischen freien und öffent⸗ lichen Genossenschaften bot das mit den Modifikationen des Gesetzes rom 11. Mai 1877 auch jetzt noch in Elsaß⸗Lothringen geltende französische Gesetz vom 21. Juni 1865 über die Syndikat⸗Genossen⸗ schaften. In dem vorliegenden Gesetze sind die Vorschriften des französischen Gesetzes in mehrfacher Beziehung berücksichtigt. Im Uebrigen hatte sich der von der Regierung vorgelegte Entwurf bei der Gestaltung der Rechtsverhältnisse der freien Wassergenossen⸗ schaften im Wesentlichen an die Vorschriften des Bundesgesetzes vom 4. Juli 1858, betreffend die privatrechtliche Stellung der Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften, angelehnt. Eine wesentliche, durch die Natur der Sache gebotene Abweichung bestand darin, daß nach dem Entwurfe nicht, wie bei den Erwerbs- und Wirthschafts-Genossen⸗ schaften, die Grundsätze über die Aufnahme und Prüfung der Bilanz und über die Berechnung des Gewinns unter den nothwendigen Er— fordernissen des Statuts aufgeführt waren, und daß ferner die Vor— schrift des §. 33 des Bundesgesetzes, nach welcher die Genossenschafter berechtigt sind, jederzeit nach ihtem Belieben aus der Genossenschaft auszutreten, keine Aufnahme gefunden hatte. In Betreff der 5ffent⸗ lichen Genossenschaften giebt das Gesetz in seinem dritten Abschnitte zunächst unter Ziffer J. eine Reihe von materiellen Vorschriften, welche für al! Arten derselben gelten sollen. Darauf folgen unter Ziffer 1II. die besonderen Bestimmungen für Genossenschaften zur Ent oder Bewässerung von Grundstücken für Zwecke der Landes⸗ kultur, und hieran schließen sich unter Ziffer III. die Vorschriften für das Verfahren zur Begründung öffentlicher Genossenschaften, sodann unter Ziffer IV. die Vorschriften für das Liquidationsver⸗ fahren, unter Ziffer V. die Ausdehnung einzelner Bestimmungen auf die schon bestehenden Genossenschaften, und endlich unter Ziffer VI. die in den früheren Theilen dieses Abschnütes noch nicht getroffene Regelung über die Zuständigkeit der Behörden. Gewerbe und Sanbel.
Die Consolidated Bank of Canada hat, wie die .B. Börs.- Ztg.“ mittheilt, ihre Zahlungen eingestellt. Die Direk— toren des Etahlissements hatten am 15. Juli ein Circular verfandt, nach welchem die Aktiven des Unternehmens sorgfaltiger Schätzung zufolge einen Werth von (60 bis 75 υ des Kapitals besitzen sollten; da aber ron diesem letzteren vor Kurzem erst 400½ abgeschrieben worden zu sein scheinen, so dürfte sich der eingetretene Verlust im Ganzen auf 65 à 80 υάηι belaufen. Die letzte Bilanz der Bank ward im Monate Mai aufgemacht und zeigte einen Notenum lauf von 777 346 Doll., sowie Dexositen ⸗Verbindlichkeiten in Höhe von 3,562,111 Doll.
— Ueber den Bergwerksbetrieb Oesterreichs im Jahre 1878 entnehmen wir Ler kürzlich erschienenen ersten Lieferung des dritten Heftes ron dem statinischen Jahrbuche des Kaiserlichen Ackerbau⸗Ministeriums folgende Angaben? In Böhmen betrug der Werth der sämmtlichen Bergbauprodufte 19373 965 Fl. — 583 584 Fl. oder 29 69 gegen das Vorjahr), jener der Hüttenprodukte 701777231. C 674593 Fl. oder 8,77 . Wird von dem Werthe der gefammken Bergbau- und Hüttenproduktion jener der zur Verhüttung gebrachten und angekauften Erje und Mineralien in Abzug gebracht, so ergiebt sich nur ein Betrag von 23 212 335 Fl. In Rieder ssterreic berechnet sich der Gesammtwerth der Becgbauprodukte mst 414 959 Fl. (* 36181 Fl. oder 9,55 ), jener der Hütten rrodukte mit 812020 Fl. (4 662 386 Fl. oder 87,7 (so). In Sberösterreich betrug der Geldwerth aller Produkte des Bergbaubetriebes mit Ausnahme jener der Salinen S656 453 FI. = 70 571 Fl. oder 9,8 4). Ein Hüttenbetrieb fand auch im Jahre 1878 nicht statt. In Salzburg ergab die gesammte Bergbau— produktion im Jahre 1878 einen Werth ron 136 418 Fl., blieb so⸗ mit gegen den des Vorjahres um 34 180 Fl. oder 20 zurück. Die Lüttenprodukte hatten einen Werth ron 3 580 Fl. (4 55 703 51. oder 21, 5o/ o). Der Geldwerth aller in Mähren im Jahre 1978 gewonnenen Bergbauprodukte betrug 2673 3145 Fl. — 185 4906 Fl. oder 6,5Uso). Der Werth des erzeugten Frisch und Gußroheisens betrug 1711 880 Fl. (4 526 570 Fl. oder 4441777. Nach Abzug
des Werthes der verhütteten Eisenerze per 5495 014 Fl. beziffert fich
der Geldwerth der ganzen mährischen Bergbau⸗ und Hüttenproduktion vom Jahre 1878 auf 3 837 209 Fl. In Schhlesien betrug der Werth der Bergbauxproduktion 644 676 Fl. ( 370 985 Fl. oder 79] o), jener der Hüttenproduktion 1 083 263 Fl. — 101597 61. oder 8, 54 /o). Nach Abzug des Werthes der verhütteten Erze er— übrigt als eigentlicher Werth der Bergbau. und Hüttenpreduktion der Betrag von 6 2890 142 Fl. In der Bukowina ist der Werth der gesammten Bergbarprodukticn auf 21 381 Fl. somit gegen das Vorjahr um 30727 Fl. cder 59 o½ zurückgegangen. Der Berth der Hüttenproduktion betrug nur 1715 Fl, um 6350 Fl. oder 78, 41½ weniger als im Jahre 1877. In Steiermark betrug der Gesammtwerth der Bergbauprodukte 6 109720 FI. (— 147 601 Fl. oder 23 769, jener der Hüttenprodukte 5 844 5605 Fl. — 362102 Fl. oder 5,8 o). In Kärnten stellte sich der Gesammtwerth der Berg bau produkte auf 1 735 956 FJ. — 172283 Fi. oder O3 „ο), jener der Hüttenwerlsprodukte linel. der Bessemerproduktionj auf 3 634 555 Fl. ( 404 886 Fl. oder 12,53 ½υν). In Tirol bezifferte sich der Werth sämmtlicher Bergbaupre dukte auf 297 425 Fl. — 13 103 Fl. oder 4 25060), jener der Hüttenprodukte mit 195281 Fi. ( 240 001 Fl. oder 4,75 09). In Vorarlberg beschränkt sich das ganze Ergebniß auf 3800 Fl. Produktionswerth von Braun kohlen gegenüber 200 Fl. im Vorjahre. In Krain repräsen⸗
tirte die gesammte Bergbaupreduktion einen Geldwerth von 10845561 FI. — 210 569 Fl. oder 16,26 Yo), die Hüttenproduktion einen solchen ven 1Q26260 Fl. — 233623 Fl. oder 14,38 606). In Dalmatien stellte sich der Ge—⸗
sammtwerth der Bergwerksprodukte auf 52 195 Fl, um 22 256 Fl. oder 743 9 höher als im Vorjahre. In Galizien betrug der Werth der Bergbauproduktion ohne die Salzrroduktion 1 11101071. ( 22 606 Fl. oder 1,99 60), jener der Hüttenproduktion, mit Aus⸗ nahme der Sudsalzrproduktion, 725 264 Fl. (4 17632 Fl. oder 2,49 ,). In ganz Oesterreich wurden im Jahre 1878 Bergbau⸗
produkte im Werthe ron 39718571 Fl (— 967 177 Il. oder 245 969) und Hüttenprodukte im Werthe ron 22 316309 Fl.
( 92 605 Fl. oder 041 0½Ä gewonnen. Verkehrs⸗Anstalten.
Das Kursbuch der Deutschen Reichs⸗Postrerwaltung August 1879 mit Eisenbahn ˖ Uebersichtskarte in Schwarz Blaudruck, ist sceben in ron. Deckers Kommissione⸗ verlag, Marquardt u. Schenck (Berlin C, Niederwallstraße 22, Preis 2 A) erschienen. Dasselbe enthalt in 5 nach den Landestheilen geordneten und durch verschieden farbiges Paxier kenntlich gemachten Abtheilungen die Fahrpläne der deutschen und aukländischen Eisenbahnen, die Reisererbindungen der größeren Städte, die Dampsschiffe linien zwischen europäjschen und außer europäischen Häfen und außerdem auf dem Umschlage eine Uehersicht der Briesportosätze im Weltpostrerein, eine Zeitvergleichungs⸗, Münz · und Wegemaßtabelle, den Gebührentarif für Telegramme und die bestehenden Schlafwagen ·˖ Einrichtungen. ; — London, 5. August. (Engl. Corr.) Gestern Morgen wurde
für und
Eintragung in Las gerichtliche Register für Wassergenossenschaften. Sie bedürfen weder der Bestätigung oder Genehmigung einer Staats⸗
eine neu erbaute direkte Ci fenbahnroerbindung Hartlepool und Neweastle dem Verkehr übergeben.
zwischen
1
Southampton, 6. August. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd ‚„Mosel “ ist hier eingetroffen.
New⸗JYJork, 5. August. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gellert“ ist gestern hier eingetroffen.
Berlin, den 7. August 1879.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 160. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:
1ẽ Gewinn à 150 000 S auf Nr. 52125. .
1ẽ6Gewinn à 120 000 MS auf Nr. 74 505.
1ẽ Gewinn à 60000 SU auf Nr. 63 058.
3 Gewinne à 6000 S auf Nr. 77 211. 89 746. 90 210.
42 Gewinne à 3000 M auf Nr. 1926. 3331. 5177. 6937. 9013. 9663. 14342. 15 422. 16192. 16797. 19 638.
24338. 26 848. 29 828. 35 060. 35923. 36 378. 37 042. 40 344. 45 006. 50 412. 50 522. 54 998. 57 578. 58 822. 60 260. 61 083. 66 64858. 66 879. 67 330. 70 532. 71651. 72 071. 73 604. 73767. 73 873. 77 770. 78 456. 83 397. S5 896. 89 360. 92776.
47 Gewinne à 1500 M auf Nr. 1249. 8729. 10 9942. 14 006. 15241. 15255. 16066. 17 071. 21 163. 21 945. 25 487. 27 636. 29 005. 34 807. 41 105. 42715. 48 273. 49 383. 52 736. 54 562. 58 455. 59 590. 61 076. 63 102. 63 164. 66716. 68 028. 71 462. 72 525. 73 113. 75 500. 76814. 77 465. 77779. 78 159. 78 444. 81 818. 87 020. 87158. 87516. 89 000. 89 520. 90 708. 91 472. 93181. 93 913. 94 988.
70 Gewinne à 600 M auf Nr. 1529. 1760. 8211. 9009). 9440. 10588. 12786. 14423. 15538. 16075. 20 948. 21 327. 22277. 22 464. 22 554. 24 185. 24 346. 25 544. 26172. 27 909. 27 9951. 28 453. 29 043. 29 606. 30 585. 32534. 34 064. 36 941. 40 002. 40185. 40776. 43178. 44174. 47 112. 49000. 50 378. 50 606. 53 926. 55171. 55 221. 55 589. 56 760. 56 767. 58 236. 60 324. 61 792. 62 876. 63 370. 63 714. 65 040. 65 745. 67 180. 67 302. 70 045. 72 331. 72 491. 72 6419, 756 977, 88 837. 84499. 84719. 86 330. 86 703. 87 085. 88 967. 901890. 90 541. 91300. 92597. 93 449.
Das Märkische Museum ist baulicher Veränderungen wegen bis zum 21. d. Mts. geschlossen.
Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues ver— anstaltet seine diesjährige große Herbstausstellung vom 31. August bis 15. September in den Räumen der Berliner Ge⸗ werbeausstellung, und werden von allen Seiten Anstrengungen gemacht, um den Besuchern die Leistungen des Gartenbaues von Berlin und Umgegend in ihrer wahren Größe vorzuführen, da die bisherigen periodischen Ausstellungen in der Gewerbeausstellung nicht entfernt zeigten, was Berlin auch auf diesem Gebiete schafft. Von Seiten der Verwaltungen der Königlichen Gärten und des botanischen Gartens, der städtischen Verwaltung, der ersten Privatgärten wie der größten Handelsgärtnereien sind bereits r iche Zusendungen in Aus— sicht gestellt; außerdem werden noch große Schätze ron auswärts er— wartet, da statutengemäß bei Ausstellungen des Vereins außer den auswärtigen Mitgliedern auch Fremde Theil nehmen können. Die Interessenten werden aber darauf aufmerkfam geinacht, daß nur wenn die Anmeldungen rechtzeitig bis zum 24. August bei dem Unirersitätsgärtner Hrn. Perring hierselbst, hinter der Unirer— sität, gemacht sind, die Aufnahme garantirt und die nöthigen Ein— trittskarten gewäbrt werden können.
Wernigerode. Ueber die Gewerbe⸗Ausstellung berich⸗ tet das „Wernigerodische Intelligenzblatt! weiter: Treten wir in die große Turnhalle ein, so sehen wir in ihrer Mitte sich einen stolzen Eisenbau erheben: auf schlanken Säulen ein Balkon, zu welchem von beiden Seiten zierliche Wendeltreppen hinaufführen, das Hauptstück der Ausstellung der Gräflich Stolberg⸗Wernigerodi⸗ schen Faktorei in Ilsenburg. Daneben ist aber auch der große Brun— nen ror dem Haurtrortal nicht zu vergessen, welcher ebenfalls von Ilsenburg ausgestellt ist. Umgeben ist dieser Balkon ron einer Menge von Gegenständen, welche den verschiedenen Zweigen dieser bedeutenden Fabrikanlagen entsprechen. Da sehen wir Kunstgenuß—⸗ sachen der zerschiedensten Art, theils Nachahmungen werthroller mittelalterlicher Originale, wie Schilde, Helme, Waff große Schüsseln und Kannen, theils auch neu erfundene Formen, wie sie
Waffen,
die Bedürfnisse der Gegenwart fordern. Besonders kunst⸗ historisches Interesse erregt eine Nachbiltung des Par⸗ thenonfrieses im verkleinerten Maßstabe. Auf der lin⸗ ten Seite sehen wir Gegenstände noch mit dem Form⸗
sande und das aus dem rohen Steine allmählich erzeugte Material zu diesem feinen Kunstguß. Aber auch Gegenstände des täglichen häut— lichen Gebrauchs sind vertreten, wie Stubenöfen in den verschiedensten Größen und Formen, Kechheerde, Blumentische, Gitter u. s. w. Da—⸗ neben steben große Maschinen für Fabriken, eine Luftpumpe, Kohlen⸗ säuremaschine u. s. w. Links davon sehen wir in der Autstellung von W. Lüders, Eisen⸗ und Kunstgießerei in Wernigerode, ebenfalls allerlei Kunstgußsachen in Eisen und Bronze, darunter niedliche Nirpsachen, an den Harz erinnernd, an Schärfe mit dem Ilsenhurger Guß wetteifernd. Sxezialität ist aber rvorzugsweise die Fabrikation ron Thürdrückern, Wandarmen, Gartenmöbeln, Guß für Fabriken aller Art und zum Bau in Säulen und Fenstern. Kunstguß finden wir ferner an einer anderen Stelle Gweite Seitenballe rechts) in der Clausthaler Ausstellung unter der Abtheilung der Königlichen
Eisenhütten zu Rothehütte und Lderbach, und wieder an an⸗ derer Stelle (links zweite Seitenhalle) in der Blankenburger Kollektivausstellung aus den Hütten von Tanne und Wieda. Die
rechte Giebelseite nehmen die Harzer Werke zu Rübeland und Zorge ein, welche ihr Rohmaterial, Fisensteine und Marmor, zu einem mächtigen Portal aufgebaut haben. An der Hinterwand vrãsentirt sich zuerst die Gaskraftmaschine (Weyhe's Patent), dann der große Aufbau der Eisenhütte Thale, deren verschiedene Branchen Proben geliefert haben, wobei die Hausfrauen sich besonders für die emaillir⸗ ten Keochgeschirre interessiren werden. Den übrigen Raum links füllt die Mansfeldsche Kupferschiefer bauende Gesellschaft iu Eisleben, welche Pläne und Photographien sowie Modelle ihrer Werke ausge⸗ stellt hat, lehrreiche Stücke ihrer Hüttenprodukte, Blöcke und Barren, Gußraffinad, Bleche von bedeutender Größe, Kessel und Böden. Da⸗ neben die Erzeugnisse der Maschinenwerkstatt zu Saigerhütte und vor dem Ausstellungs gebäude unweit des großen Sandsteinxortals ein Stück Straßen; laster und Trottoir aus gegossenen Hochofen⸗ schlacken.
Nedacteur: J. V.: Siemenroth.
Verlag der Eypedition (FKessel). Druck: W. Elsner,
Zwei Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage).
GSerlin:
. . Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 7. August
1886 7X.
M HG.
In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels-, Zeichen
1) Patente,
2) die Tarif⸗ und Fahrplan ⸗Veränderungen der deutschen Eisenbahnen,
u. Musterregistern, sowie über Konkurse
veröffentlicht
3) die Uebersicht der n en Berlins
3 die Uebersicht der
estehenden Postdampfschiff⸗ zerbin dungen mit transatlantischen Ländern.
Der Inhalt dieser Beilage, in Godellen, vom 11. Januar 1876, und
welcher auch die im 8. 6 des Ge
9 *
kann durch alle Post⸗Anstalten, sowte
durch Carl Heymanng Verlag, Berlin, W., Mauerstraße 65 —= 55, und allt Buchhandlungen, für Berlin
auch durch die Expedition: 5MW., Wilhelmstraße 32, bejogen werden.
.
seßes übtr den Martenschutz, vom 30. November
bie im Patentgesetz, vem 25. Mat 1877, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werben, erscheint auch
Eentral⸗Handeltz⸗
Dag Central⸗Handels⸗Register für daz Deutsche Reich
Register für
daß Bent
Abonnement beträgt Insertionspreis für
den Raum
2 2
1874, sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern ung in einem besonderen Blatt
he eich. (Mr. 183.)
Das Central · hanhels · Neglster für das Deutsche Reich erscheint 1ẽ6350 3 für das Vierteljahr. — Ginzelne Nummern kasten 30 3. — einer Druckzeile 80 5.
unter dem Rttel
1 8. . E 1. ( 3 in der Regel tägllch. — Das
a. e ir
Nach dem Jahresbericht der Handels- kammer zu Breslau für 1878 fand im Handels kammerbezirke im genannten Jahre mit Augnahme einiger Verbesserungen für Zackerfabriken, fast gar keine Produktion in Maschinen statt. Der Eisen⸗ bahnwagenbau gestaltete sich etwas günstiger als in früheren Jahren. Eisen⸗ und Stahl⸗, Gold⸗ und Silberwaarenfabriken errangen im Jahre 1873 keine bessere Lage als im Vorjahre. Auch die Zinkhütten hatten schlechtes Geschäft; sie fertigten an Blechen ca. 375 000 Ctr.
In Glimmerfabrikaten wurden Konsumartikel in größerem, Luxussachen in geringerem Umfange als im Vorjahre abgesetzt. Breslauer halbroher Glim— mer (deutscher Mica) witd in dea überseeischen Plätzen immer mehr gehandelt.
Der Gogoliner Kalk erfuhr im Jahre 1878 im Absatz wieder einen Rückgang von 169S09; di
Gogolin⸗ Gorasdzer Kalk ⸗Aktien Gesellschaft ver⸗ sendete im Jahre 1878 726 000 Etr. Stück- und
2190 000 Ctr. Düngerkalk.
Auch die Dachpappenfabriken hatten ein ungün— stiges Jahr; die Holzcementfabrik von C. Sam. Häusler in Hirschberg setzte 1600 Faß in Nord⸗ deutschland, der Schweiz und Rußland ab.
Die Porzellanwaarenfabriken waren durch die bayerische und österreichische Konkurrenz zu erheb— lichen Pteigermäßigungen gezwungen, ohne dahurch lebhaften Umsatz er ielen zu können. Die C. Kristersche Fabrik in Waldenburg verbrauchte 1318209 kg Porze llanerde, 493 309 Kg Spath, 240 0 Eg Kies⸗ sand, 9 Hal 400 kg. Kapselthon, 302 000 Kg Gips, 162950090 kg Kohlen, 51 259 ƽ Gold und Farben u. s. w. Hieraus wurden 1783 000 g Porzellan im Werthe von 849 765 S, und 290 606 Ehamott— steine im Werthe von 23 000 AM gefertigt.
Ordinäre Flaschen waren durch die Konkurrenz außerordentlich im Preise gedrückt, was die Glas fabriten um so härter trifft, als sie die Zahl der Arbeiter, die meist auf den Fabriken wohnen, nicht
den Verhältnissen entsprechend rasch vermindern können. In der Glasfabrik Hochwald mit 60 Ar—
beiterwohnungen wurden bei einem Arbeiterstanke von 55 Personen 40 000 Hüttenschock fabrizirt. Farbige und dekorirte Gläser wurden in bedeutend geringeren Quantitäten verlangt, so daß auch die Josephinenhütte den dritten Sfen wieder löschen mußte.
Bie Betriebs ⸗ und Absatzverhältnisse der chemischen Fabrit Silesia waren denen des Vorjahrs ziem- lich gleich, nur für einzelne Artikel, wie Chlorkalk und Soda, war regerer Begehr, doch hatte die englische Konkurrenz die Preise auf ein noch nie dagewesenes Nireau herabgedrückt. In den Fabriken der Gesellschaft, zu Saarau, Woischwitz und Rohnau, wurden 57 769 931 rxg Säuren, Soda u. s. w. propbuzirt und für 4795718 . Peodukte verkauft. Die Zahl der Arbeiter betrug 753, die der Auf⸗ seher 25, die der Beamten 32; an Nohmaterialien und Fahrikaten wurden 116 834 373 kg bezogen.
Rapstuchen waren in Folge der güůnstigen Ernte schwer abzusetzen; Leinkuchen, deren Pro⸗ duktion in beschränkterem Umfange blieb, fanden Abnahme.
Die Kulmigsche Koksanstalt zu He medorf bei Waldenburg produzirte in 360 Coppee'schen Oefen mit 24 Arbeitern 164 856 Ctr. Koks — 82 005 Ab, die Kulmigsche Anstalt zu Rothenbach kei Gottes“ berg in 77 Oefen mit 68 Arbeitern 5s 984 Gir. In den städtischen Gaswerken zu Breslau wurden in 1877 - 78 10974 800 chm Gas fabrizirt, 257 780 chm oper 2.4 (ο mehr als im Vorjahre,
Die schlesischen Zuckerfabriken verarbeiteten in 1877 - 78 10 354 049 (Gtr. Rüben oder 13,56 , der gesammten deutschen Rübenkonsumtion; der Kreis Breslau allein versteuerte 2 765 256 Gtr. Raben. Cicherien fanden nur schlexpenden Absatz, obwohl 3 September fast alle schlefischen Läger geräumt
aren.
An Brennercien waren in Schlesien im Etatsjabr 197778 1117
— 934
steuer wurden 8 3h z3 s er 3 Brennereien steuerten jahrlich je zwischen 60 000 bis 210 000 4, 39 weniger als 159 4 Destillir⸗ anstalten waren 425 im Betriebe, 25 weniger als im Vorjahre; sie verarbeiteten 4 303 GS, Kl Kar— toffeln, hz 200 MI Getreide, 1765 z) F Melasse u. s. w. Die Preßbefenfabrikation war durch die Konkurrenz sehr beeinflußt. Die Firma . Sam. Häug- ler in Hirschberg fabrizirte 00 Flaschen Schaumwein und 6 Orhoft Apfelwein. Die Zahl der Vrauereien in Schlesien betrug in 1877-758 Ih55ß, davon in den Stäben 449, auf dem Lande 615; 10356 gewerbliche und 1 nicht gewerbliche Brauerei waren im Be— triebe; Sts bereiteten obQer⸗, 163 untergähriges Wer. Sie verwendeten 5652 J33 Gir. Getreibe und 1317 Etr. Malzsurrogate. Probuzirt wurden 1117141 hl
2
Versandtbutter fielen.
In dem Jahresbericht der Handels kammer zu Cöln für 1878 wird mitgetheilt, daß die Ge—⸗ treideernte eine befriedigende war; durch Zufuhr von außen waren aber die Preise gedrückt. Dem— zusolge wurden auch in diesem Jahre viel Kar— toffeln, Zuckerrüben, Klee und Luzerne gebaut, Ce—Q realien, die von ausländischer Konkurrenz nicht tan⸗ girt werden. An künstlichen Düngemitteln wurden große Quantitäten verbraucht. Das Börsengeschäft in Getreide war matt. mit ca. 30 009 Sack Weizen und 51 060 Sack Roggen. Die Weizenpreise normirten sich an der Gölner Börse pro 260 Pfund inländischer Waare im Lauf des Jahres auf 24-190 S (i877 25— 23 ), die des Roggens auf 18— 14 10 (1877 20,50 — 17, 599 66). Dat Reisgeschäft war stabil. Kaffee wurde ker günstigen Ernteaussichten wegen von einer fast andauernd ruckgängigen Preis bewegung hetroffen. Guter ordinärer Java-ztaffee fiel bis auf 45 Ets. Die Notirungen von guten ordinären Santot ermäßigten sich von 49 Ets, auf 37— 38 Ct. Von vegetabtlischen Fetten erfuhr in Folge der Mißernte in Indien Kotusnußöl, besonders Cochinöl, eine graduelle Preissteigerung. Weniger günstig ge⸗ stalteten sich die Notirungen für Ceylonöl ' und Palmöl. In der Viehzucht macht sich cin bedeut- samer Aufschwung geltend; die gute Futterernte ermöglichte eine reichlich: Ernährung der Vieh— bestände, In Folge der Sperre gegen Holland und Desterreich blieben auch die Peeise für Rindvieh hoch. Indessen hat der Landwirth von dieser Steigerung wenig Nutzen, da die Einkauftpreise des mageren
entsprechen. Erst wenn man sich auf die Aufzucht verlegt, wird der Gewinn ein lohnender sein. Das Geschäft in Sohlhäuten bewegte sich in sehr beschei⸗ denen Grenzen. Die Preise des fabrizirken Sohl⸗ leders gingen erheblich herunter. Sehr drückend war die Konkurrenz Bremens und Hamburg. — In der Kohlenbranche hat sich eine wesentliche Ver—
geschräntter und die Preise erlitten bei den fort— während starken Leistungen der Zechen weitere Ein— bußen. Das Platzgeschäft blieb ziemlich in den Gꝛienzen des Jahres 1877. In Ziegelkohlen war
sich der Bedarf in Haushaltunge kohlen.
zusammen 6 788 090 Ctr. (gegen 1877 4 14 Mil⸗ lionen Ctr.) produzirt. Diese Förderung war die größte, die der Verein bis jetzt erreicht hat. Die Zahlen bezeichnen aber noch nicht das Maximum der Leistungbfähigkeit. Ver Durchschnitt des Jahres und der drei Schächte ergiebt einen Selbstkostenpreis von 21,22 3 pro Ctr. (gegen 1877 — 3,65 3). Für das Jahr 1975 wurde eine Dividende von T C vertheilt. — In der Eisenindustrie ist leider ein weiterer Rückgang zu vermelden. Bis zum Herbst hielt sich das Ge— schäft noch ziemlich; mit dem Falliment der City
die deutsche Hochofenindustrie lahm. Sie hat es arößtentheils aufgegeben, Hämatit und Gießerei⸗ eisen zu blasen oder hält diese beiden Eisensorten mit Schaden, aber in der Hoffnung aufrecht, daß recht bald ein Roheisenzoll eingeführt werde. Einige Werke haben die Oefen kalt gestellt, andere sind da u übergegangen, andere Sorten Roheisen zu fabriziren. Die Preise von Prim Spiegeleisen stellten sich auf 67 - 665 Mνς, die des Qualstäts, Bud= deleisen auf 56 — 54 M Walzeisen wurde zu 170 — 112 ½ gehandelt.
ö 46 für rohe Butter und von 90 auf 75 „ für
Der Platzvorrath schloß
. nicht den Verkaufspreifen des gemästeten
änderung nicht zugetragen; der Konsum blieb ein ein⸗
England 1'290 ECtr, Deutschland 1720 000 Ctr., Italien 400000 Ctr., Frankreich 240 009 Ctr, ver⸗ schieden? andere Länder 300 690 Gir, Amerika 140000 Ctr., zusammen 7 880 000 Gtr. (gegen 1860 4 2520 005 Gtr.). — Bleiwaaren und Blei⸗ farben, welche keinen Import fremden Fabrikats, wohl aber, und zwar namentlich die Farben, einen anhaltend wachsenden Export aufzuweisen haben, erfreuen sich eines regeren Begehrs. Leider ist aber der Betrieb dieses Industriezweiges immer noch nicht lohnend. — Für die Cölnische Maschinenbau⸗ Aktiengesellschaft war das Geschäfts jahr ein sehr un⸗ günstiges. Es wurden versandt 5 466 709 k Guß⸗ wagren, 643 009 kg Blecharbeiten, 2 214 000 kg Schmiedeeisenarbeiten, 25 000 Tc Stahltheile, 14900 kg Rothguß, zusammen 8 362 700 Ka (gegen 1877 — 23573600 ka), deren Fakturenwerth 2 160 697 A. (gegen 1577 — 549 546 S) beträgt. .
Ueber Handel und Industrie der Kau— kasischen Statthalterschaft im Jahre 1878 entnehmen wir dem „Preuß. Hand. Arch. Folgendes: Der, Dandel im Kaukasus ist nach dem ruffisch— türkischen Kriege wesentlich zurückgegangen. Das Bedürfniß der kaukasischen Armee hatte die Preise sämmtlicher Konsumtibilien auf eine ganz außer— gewöhnliche Höhe geschraubt. Mit dem Äufhören dieser Ursache mußte folgerichtig ein bedeutender Rückgang im Verbrauch der betreffenden Artikel eintreten, und ist mit dem Verschwinden der von der Regierung diesfalls aufgewendeten Kapitalien kaum irgendwie eine Besserung der Handelsverhältnisse, oder eine Zunahme des Verbrauchs abzufehen. Den empfindlichsten Schlag erhielt aber die Produktion durch die Unmöglichkeit der Getreide Ausfuhr aus dem Kaukasus in Folge des Verbots der Getreide⸗ Einfuhr Seitens der an Rußland angrenzenden Staaten. Ueber den Handelsverkehr der faukasischen Statthalterschaft im Jahre 1878 mit Deutschland lagen noch keine amtlichen Aufzeichnungen vor, weil der diesjährige laukasische Kalender seine amtliche Berichterstattung mit dem Jahre 1877 abschließt. Hiernach beziffert sich der Import und Export aus ländischer Waaren nach seinem Geldwerth in Rubeln wie folgt:
die Nachfrage eine sehr mäßige; dagegen steigerte 16 . Auf den drei Schachten des Cölner Bergwerkscereins wurden!
dels sein dürfte.
. nach dem Konsulatsbezirk gekommen ist.
of Glasgow Bank brach indeß eine allgemeine De⸗ route im Eisengeschäft herein; die besseren schottischen Marken sanken rapide und legten durch ihre Konkurrenz Zeiten wurden sogar fertige Seidenstoffe exportirt,
statt, weil derselbe größeren Vortheil bietet.
Durch das Falliment des Hauses Edwardz
und durch die Ueberproduftion Amerikas Fiel Kupfer auf einen bisher ungekannt niedrigen Preisz. Der Verkauft preis für inländisches Metall sant von 150 d auf 128 6 per 10M ν. Auch der Rückgang des Bleis ist im Laufe des Jahres ununterbrochen fortgeschritten. Es wurde per 50 kg zu 14 46 (gegen 18.6 des Jahres 1577) gehandelt. Trotz des Preisabschlages ist die Proßuktion ber linkerheinischen Hütten um 40 815 Ctr. gegen dat Vorjahr gestiegen. Der Mechernscher Bergwerkz— Attien Verein produzirte 370 813 Gir, die Stol⸗ berger Attien, Gesellschaft für Blei⸗ und Zinkfäbri— kation 319159 Ctr, der Rheinisch⸗Nassauische Hütten Attien⸗Verein zu Stolberg 200018 Ctr, der Commer⸗ ner Bergwerks · und Hütten Attien⸗ Verein Ha Jos Gtr., und Herbst u. Cie. in Call 40 so Ctr,, zusammen 45 154 Etr. Die Ausbeute der rechttzĩheinischen Emser Hütte betrng 126 009 Gtr. Dieser Gefammt⸗
ober⸗· und S3 so kj untergährigeg, jusammen 1 L565 397 hl Bier, wovon 1 365 i7 . Steuer er- hoben wurden, ig Brauereien steuerten je über 121 A6, eine Brauerei S7 () Hs.
Die Tabak, und Figarrenfahriken waren in den ersten Mongten kes Jahres 1555 flart beschãftigt, sräter war ber Abfatz desto schlechter. ;
Für Butter war das ganze Jahr über der Be⸗
ertrag repräsentirt 2 der Produktion deJz ganzen Deuatschen Reiches. Amerika hatte eine Mehr⸗ produftion von 163 5560 Ctr., England erlitt einen Mehrimport von 71 760 Gtr. und einen Minder erwwort von 148 220 CGtr., so daß im Gansen eine Mehraufnahme von 215 9560 Gtr. gegen daß Jahr 1877 zu verzeichnen ist. Aus , ,, . der Bleiproduttion der ganzen elt ergiebt sich, daß mwährend der letzten siebsehn Jahre in Deutschland eine Vermehtung von 115 06, 'in Amerika von 133069, in Spansen von 444 0o stattgefunden hat, während Frankreich 260 ½ und England 3 9½ weniger gewonnen haben als im
darf gering, so Faß das Angebot bie Nach frag überstieg und die Preife pro 5h Eg ron S] auf
Import 6 343 732 Export 3 034108 Sa.. 9 382 816
Eine wesentliche Zunahme des kauk. Handels ist nur von einer Verbesserung bezw. Neuschaffung der Verkehrtzwege zu erwarten und dürsten dazu beson⸗ ders die projektirten und theils schon in Arbeit be— griffenen Bahnen von Tiflis nach Baku, von Baku nach Petrowek, sowie von dort nach Wladikawkas und von Samtredi nach Batum beitragen. Ferner wird die Vollendung des Hafens von Poti für das kommende Jahr in Aussicht gestellt, welche That— sache von großem Einfluß auf die Hebung des Han— Bezüglich des Schiffe verkehrs im Kaspischen und Schwarzen Meere ist festzustellen, daß in 1878 nicht ein einziges Schiff aus deutschen
siur ein Zweig der Produk ion, und zwar die Seidenzucht, bat sich einetz lebhaften Aufschwunges zu erfreuen und daz besonders in den Gouvernement Tiflis, Elisabethpol, Baku, Kutait. In früheren heutiutage dagegen findet mehr Export in Rohseide
Was speziell die Interessen der deutschen In—
Güthgemann eingetragen sich befinden, Folgendes vermerkt worden:
In Folge freundschaftlicher Uebereinkunft ist die Handelsgesellschaft suß Firma „chebr. Githge⸗ mann“ in Barmen aufgelöst worden und die Firma erloschen und zwar am J. August 1879. Das Geschäft ist mit Aktiven und Pafsiven auf den 2c. Wilbelm Güthgemann übergegangen und wird von diesem unter der Firma „Ltzllh. Güthge⸗ mann“ in Barmen für alleinige Rechnung fort— gesetzt.
Demnach ist unter Nr. 1919 des hiesigen Han⸗ dels« (Firmen-) Registers eingetragen worden die Firma „Wilh. Güthgemann“ in Barmen und als deren Inhaber der genannte Wilhelm Güthge⸗ mann.
Barmen, den 5. August 1879.
Der Handeltgerichts⸗ Sekretär. Ackermann.
Rex Rim. Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 6. August 1875 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: Jusi & Co. am 15. Juli 1879 egründeten Handelsgesellschaft (ietziges Geschäftslokal: Nordhafen 6/6) sind die Kaufleute: 1) Otto Just, 2) Ludwig Herrmann, Beide zu Berlin. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. [M23 eingetragen worden.
In unser Firmenregsster ist unter Nr. II, 7 40 die
Firma:
Max Masenberg zr. und als deren Inhaber der Kaufmann Max Rosen⸗ berg hier (jetzigeß Geschäftslolal: Monbijouplatz 10) eingetragen worden.
Die hiesige Kommanditgesellschaft in Firma: Weinstein C Co. (Gesellschaftsregister Nr. 6675) hat für ihr Handeltz⸗ seschäft dem Sigitmund Spritz und dem Philipp Weil, Beide zu Berlin, Kollektivprokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 4330 eingetragen worden. Berlin, den 6. August 1879. Königliches Stadtgericht. Erste Abtheilung für Civilsachen.
KErenLIain. Bekanntmachung.
In unser Gesellschaftsregister ist heute bei Nr. 1461 dle hiesige Zweigniederlassung der Handel gesellschaft Drescher K Campe zu Leipzig betreffend, die Auf⸗ hebung dieser Zweigniederlassung eingetragen worden. Breslau, den J. Augqust 1879.
Königliches Stadtgericht. Ferien Abtheilung.
H ranalsau. Velanntmachnug.
In unser Prokurenregister ist bel Nr. 962 das Erlöschen der dem Gustav Henschel und Karl Jrocker von dem Kaufmann Wilhelm Horwitz hier für die Nr. 1704 des Firmenregisters eingetragene Firma:
Lüllhelm Hormltz
hier ertheilten Kollektlpprokura heute eingetragen
dustrie betrifft, so darf nicht verschwiegen werden, daß nach ein stimmiger Aussage aller Tetail versqufer die deutschen Produktion? artikel (besonders Eisen⸗ wagren) den französischen und englischen mehr und mehr den Platz räumen, weil die beiden letzteren bei gleichen Preis sätzen durchweg ron besserer Qualität befunden werden. Aus diesem Grunde fanden die betreffenden Fabriken der Rheinxrovinz in letzter Zeit auch keinen Absaz mehr. Eg ist ferner zu be⸗ klagen, daß deutsche Produzenten, selbst alte an— erkannte Firmen, voraussetzend, daß der Empfänger kei den hohen Spesen der Versendung die empfangenen Waaren nicht zurücksenden werde, nach dem Kaukasut die geringsten Sorten shrer Erjeug— nisse senden. Bei den hieraus entstehenden zahl— reichen Prozessen kommen die deutschen Produzenten natürlich auch stetz zu Schaden, und leidet Üüber— haupt der gute Nuf der beutschen Produktion im Autzlande dadurch bedeutend. Die Aussichten für Aufschwung detz deutschen Handels können unter diesen Umständen für die nächste Zeit selbstrebend nicht als günstig bejeichnet werben und wird es an den deutschen Industriellen selbst liegen, wenn sich ihre Produkte nicht wicder sobald ihretz früher an— erkannten guten Rufetz erfreuen.
Handels⸗Register.
Dle , , g, de,, autz dem Königrelch Sachsen, dem Königreich Württemberg und dem Großherzogthum Hessen werben Yienstagg bejw. Sonnabend, (Württemberg) unter der Ruhrth Lerpz ig, resp. Stuttgart und Parmstaßl veröffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, dle letzteren monatlich.
ist heute unter
( Gesellschafts⸗/)
Huren. Auf Anmeldung Handelngesellschaft ub
Nr. 928 des hlesigen Handelg⸗ Firma „Gebr. Güthgemann“ in Varmen und
worden. Breslau, den 14. August 1879. Königliches Stadtgericht. Ferien Abtheilung.
Ehr Ie. Bekanntmachung.
In unser Firmenregister ist Sub laufende Nr. 305
die Firma:
sugo Lorenz
und altz deren Inhaber der Kaufinann Hugo Lorenz
hier heut eingetragen worden.
Brieg, den 1. August 1879.
Königliches Kreiägericht. Ferien ⸗Abtheilung.
Cohlenn. In das Handels (Firmen) Register
deß hiesigen Königlichen Handelsgerichts ist heul
unter Nr. 36h) eingetragen worden der zu Bacharach
wohnende Kaufmann icelgus Fachlnger, als In—
haber der Firma „W. Fachlnger“ mit der Nleder—
lassung zu Hacharach.
Goblenz, den 2. August 1879.
Ver Handelsgerichts⸗Sekretär.
Daemgen.
hann. Wetlanntimnachung. In unser Firmenregister ist heute unter Nr. 935
Otto Jantzen vormaltz H. V. Baninsft K Otto Jantzen
bel der Firma:
eingetragen, daß dag Geschäst durch Verträqg auf die Kaufleute Adolph Richard Migge und Otto Friedrich (Hottlieh Aust zu Vanzig übergegangen ist, und von denselben unter der Firma
I. M. Migge C Co. Otto Jantzen z vachs.
sorfgeführt wird.
Zugleich ist in unser Gesellschastsregister unter
Nr. Ih! die unter der gemeinschaftliͤchen Firma
I. vt. Minge &. Go. Otte Jantzen g vachs.
Jahre 1860. Die Weltproduktion an Blei beträgt nämlich für das Jahr 1877: Spanien ? 66 009 Ctr,
Registertz‚, woselbst die als deren Gesellschafter die baselbst wohnenden Färbereibesitzer Gehrüider Wilhelm und Jullus
von den
Kaufleuten Adolph Richard Migge und