1879 / 213 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Sep 1879 18:00:01 GMT) scan diff

. rene Szajer, in Swiatniki

Dem New-⸗Jork Herald“ entnehmen wir folgende Bemerkungen über den Eu kalyptus⸗-Baum, insbesondere hinsichtlich seiner heil⸗ Die Qpposition, welche sich gegen diese An= nahme bri Gelegenheit einer Siskusston im italienischen Parlamente veranlaßte den Prinzen Peter Troubetskoy zur Mit—

kräftigen Eigenschaften.

erhoben hatte, theilung seiner gegenthelligen Erfahrungen.

Der Prinz, ein ausgezeichneler Botanifer und Hortikulturist, hat in seinem berühmten Akklimatifationsgarten in der Nähe des Lago Maggiore in den letzten zwösf Jahren fünf und vierzig Spezies des Eukalyptus kultivirk, von denen fünf und dreißig auf der letzten Pariser Ausstellung preisgekrönt worden sind. Den Vorrang ertheilt er dem Amygdalina, welchen er zuerst aus Ausstralien eingeführt hat, und zwar aus folgenden Gründen: erstens schnelles und außer⸗ so daß Bäume, die erst vor acht bereitz eine Höhe von 70 Fuß und einen Umfang von 45 Fuß erlangt haben; zweitens feine böhere medizinische Wirksamkeit und Eigenthümlichkeit, indem feine Blätter viermal E. Globulus; drittens die welche es undurchdringlich gegen die Angriffe der Insekten und wunderbar geeignet zum Schiff bau macht; viertens die Brauchbarkeit seiner Rinde, welche zu den verschiedenartigsten B. zur Verfertigung von Matten, Papier u. s. w; fünftens seine Verpflanzbarkeit in jeden Boden

gewöhnliches Wachsthum, Jahren gepflanzt sind,

mehr Eukaluptul enthalten als der größere Härte seines Holzes, Zwecken verwendet werden kann, z.

und seinen Widerstand gegen Wind und Wetter.

Die Schwellen auf den indischen Eisenbahnen, der Zerstörung durch die große Ameise ausgesetzt sind, werden jetzt . allerwärts aus Eukalyptusholz verfertigt, und ein Gleiches ist der für Fall mit den australischen Schiffen, welche ebenfalls aus Holz von diesem, in Tasmanien häufig eine Höhe von vierhundertundneunzig Tuß erreickenden, Baume gezimmert werden zum Schutze gegen die der Baum im Stande sei,

Seeinsekten. Man glaubt sogar, daß die Wirkung der Phyllorera zu neutralisiren.

Der wesentlichste Einfluß des Eucalyptus amygdalina besteht Ausdünstungen der Niederungen und Marschen paralysirt, welche die gefährlichen Malariafieber er⸗ Man erwartet diesen günstigen Erfolg von der Anpflanzung des Eukalyptus auf der Insel Cypern, die in früheren Zeiten wegen ihres vortrefflichen Klimas berlihmt, gegenwärtig ein Heerd bös⸗ Prinz Troubetskoy hat der eng— lischen Regierung den Vorschlag gemacht, wenigstens versuchsweise in den am meisten heimgesuchten Bistrikten den Eukalyptus zu kul⸗ tiviren, und dem Vernehmen nach sind seine Mittheilungen mit leb⸗

darin, daß seine Anwesenheit die

zeugen.

artiger und ansteckender Fieber ist.

haftem Interesse aufgenommen worden.

Zur Katastrophe in Szegedin wird der beendigt sind; das Resultat beträgt insgefammt

Nach Hinzurechnung der noch restlichen wenigen Schätzungen dürfte sich der Gesammtschaden auf zwölf Millionen Gulden belaufen.

„N. Fr. Pr. berich⸗ tet, daß die Schätzungen des Schadens nunmehr fast vollständig

als nothwendig in die reichen Fabrikherrn liebt

klopfers,

natürlich durch Verwechskun und umgekehrt; daß fich

dienen anerkennende Erwähnung.

die gewöhnlich

ausgegeben.

11 200 000 Fl.

antwortlich redigirt von G.

Im Belle ⸗Alliance⸗Theater giebt man seit einigen Tagen mit bestem Erfolge cinen dreiaktigen Schwank mit einem Vorspiel: Die beiden Reichenmüller! von Anton Anno. Dem Stück liegt eine einfache, aber interessante Fabel zu Grunde, durch die neuerlich wieder recht in Mode lungsseenen glaubliche und unglaubliche wohl etwas mehr Länge gezogen wird.

und gewinnt endlich n ĩ dung von mancherlei Hindernissen die Hand der Tochter eines Stein die in der Fabrik seines Vaters arbeitet, während ihm die Tochter eines reichen holländischen Kaufmann bestimmt war Aus dem, übrigens sehr philosophisch angelegten, Steinklopfer wird

bald ein holländischer Großkaufmann ieraus manche ergiebt, ist natürlich. Der Erfolg wird aber wefentlich durch den wirkungsvollen, zuweilen witzigen Dialag herbeigeführt, der allerdings durch eine vortreffliche Darstell ung erst zur Geltung gebracht wird⸗ Es ist an der Darstellung, was das Ensemble anbetrifft, nichts, und im Einzelnen nur wenig auszusetzen. Schulz, die Damen Fr. Wifotzky, tz gaben ihre Rollen recht gut; auch Hr. Philipp, Fr. Hahn und Hr. Thielscher, welche letzteren beiden nur im Vorfpiele thaͤtig sind, ver⸗

Das Concert⸗Haus wird am Dienstag, den 16. September er., die bevorstehende Winter ⸗Saison eröffnet. Toncerte daselbst stattfinden, wesche, wie in früheren Jahren, von dem Königlichen und Hof⸗Musitkdirektor Hrn. B. Bilse mit seiner aus cirea 709 Mitgliedern bestehenden Kapelle ausgeführt und in Sinfonie⸗

an den übrigen Tagen abwechseln werden. tragen in dieser Saison täglich, auch Sonntags, 75 I, und werden für die Wochentage Abonnements à 60 3 bei Abnahme von 5 Billets und n 50 bei Abnahme von 20 Billets, welche bis Ende April 1880 Gültigkeit haben, im Bureau des Haufes, fowie an der Abendkasse Das Reservat einer ganzen Loge für circa 10 Personen beträgt außer diesem Saal⸗Entrée täglich, auch Sonntags, 4,50 . Supplement ⸗-Billets zum 1. Rang Balcon, un ummerirt 56 . nummerirt 75 3 an Wochentagen und 75 8 resp. 1,25 M an Sonntagen. Bestellungen zu Logen und nummerirten Sitzplätzen werden im Bureau des Haufes entgegengenommen.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. Ver⸗ von Marses, Major. Nr. 9h. (September 1879) Heft 3. Berlin, 1879. F. Schneider Co. (Goldschmidt C Wilhelmi) Inhalt: Pie Kämpfe der Montene⸗

während die Handlung gekommenen Verwechs⸗ findungen u. f. w. von militärischem Interesse. von Fr. Hentsch, Hauptmann a. D. Der Sehn eines Schießplatze bei Meppen. Umschau in der Militär-Literatur. nach Ueberwin⸗ thumskunde. Nr. j7. Inhalt: Dankelman von 8. Jüterbog und tion). hr. Marggraff, zu Wiese und Wiscke. yon Das alte Spreebett. Vereine. Brie fkasten. Notiz. seltsam komische Scene Sozial⸗Correspondenz (herausgegeben von Dr. Böhmert und Arthur von Studnitz in Dresden). Ausgabe, Nr. 35. Inhalt: Fabrikinspektoren.

in einer oberfränkischen Borfgeschichte.

Die Herren Wisbeck, Würst und

besitzes. Fr. Heltzig und Frl. Schneider

Heckpfennige. Arbeitsmarkt. Correspondenzblatt der für die Archive Mittel-Europas, Dr. Burkhardt (Weimar, 2. Jahrg. Nr. 4. Inhalt:

Es werden täglich Ueber eine Handschrift

sungen ꝛc.0 von Karl Kiet

Die Eintrittspreise be⸗ deutscher Archivbeamten. Kleinere Mittheilungen. Deutsche Seiler ⸗Zeitung. Fachschrift für

fabrikanten, sowie für verwandte Berufszweige. Seiler⸗Vereinigung

reich zu werden.

Hausirhandel betr. Beilage: Die Ueber Dampfkesselan lagen. Die S lichen Kreditwesens wider das Geldmonopol. (Fortsetzung )

La nouvelle Allemand. Tarif gens ral des 1879. L'impot sur fos tabaes.

douanes

Bd. TXXII. betique du tarif dez Sehneider & Cie,

helmi) 1879.

douanes par G. van Muayden,

*

16 11

LUreußischen Ktaatz-Anzeigerz: Berlin, 8. F. Wilhelm ⸗Straße Rr. 82.

Sn serate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß.

Staate Anzeiger, das Central ⸗Handelsregister und das

Vostblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Jeutschen Rrichs Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Vntersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

E u. 8. W. von öffentlichen Papieren.

O effen tl ich Ek ze ger. R nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto.

„Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

J. Läterarische Anzeigen. ö 8. Theater- Anzeigen. In der Börsen- An nonten · Sureaus. beilage. * *

9. Familien- Nachrichten.

5. Industrielle Etahlissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

Snbhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl. 6040] In Sachen der Wittwe Krähahn, Charlott‘,

/ ( geb. Banmann, zu Pots dam, Kietzstraße 13, wider

Töpfergesellen Carl Friedrich Damm bis Mitte Mai d. J. daselbst wohnhaft E. 1719 B. 1879,

mmphat die Klägerin von dem Verklagten angeblich

I) für Miethe und Kostgeld auf 3 Mo⸗ I 31,50 Ml 2) drei Darlehne in Höhe von bezw. 1,50 , 1,50 1M und 3 , zusammen 6 ö.

3) für ein geliefertes Hemd 160

; Summa 39 Ic zu fordern und ist auf den Antrag der Klägerin wegen dieser Forderung nebst Kosten das im Vepo— sitorium des unterzeichneten Gerichts befindliche großväterliche Erbtheil, des Verklagten von! 760 MM. in Höhe von 59 M6 im Wege des Arrestes mit Beschlag belegt.

Da der jetzige Aufenthaltsort des 2c. Damm un⸗ bekannt ist, so wird diefer hierdurch öffentlich auf⸗ gefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Verhandlung über die Klage und das Arrestgesuch auf

den 1. Dezember 1879, Vorm. 11 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgerichte anberaumten Termin in Person, oder durch einen gesetzlich zulässigen und mit Vollmacht versehenen Vertreter pünktlich zu er⸗ scheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und Urkunden in Urschrift zu überreichen, indem auf spätere Einreden, welche

auf Thatsachen beruhen, keine Rückficht mehr ge— nommen werden darf.

Erscheint der Verklagte zur bestimmten Stunde

wicht e lwerber Ferres, Klage und dem Arrest.

ö helle angeführten Thatsachen und Urkunden auf Antrag des Ksägers in oontumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, erkannt werden. Potsdam, den 1. August 1879. Königliches Kreisgericht. Bagatell⸗Kommission. v. Albrecht.

6982 Oeffentliche ,,, Die verehelichte Pauline Bu jowiez, gebo⸗ hat wider ihren Ehe⸗ mann, den Schmied Johann Buchowicz auf Ehescheidung wegen bößlicher Verfassung geklagt. Zur Beantwortung dieser Klage haben wir einen Termin auf den 10. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, or dem Königlichen Landgerichte zu Posen ange⸗

eetzt.

Da der gegenwärtige Aufenthalt des Verklagten nbekannt ist, so fordern wir denfelben hiermit auf, spätestens in diesem Termine sich zu melden, die

Ftlage zu beantworten und die weitere Verfügung zu

SBewaͤrtigen.

Meldet er sich weder vor noch in diesem Termine nd Jeistet die Klägerin den im J. 61 Thl. J. Tit. 40 der A. G. O. vorgeschriebenen Eid, so wird nach dem Antrage der letzteren die Ehe der Parteien Fetrennt und der Verklagte für den schuldigen Theil rklärt werden.

Schrimm, den 25. Juli 1879.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

7660] Der Maler Otto Stnehmke, 1871 nach Ame— rika ausgewandert, ist im Testamente seiner Mutter, verwittw. Zimmerpolier Stühmke, Karoline, geb. Gensow, zu Brüssow bedacht worden. Prenzlau, 36. August 1879. Königliches Kreisgericht. II. Abtheilung.

i n Bekanntmachung.

In die Liste der bei dem Königlichen Landgerichte zu Gleiwitz zugelassenen Rechts anwälte ist einge⸗ tragen unter Nummer 7

Giller, Rechtsanwalt und Notar, in Nicolai wohnhaft, mit Beibehaltung feines bisherigen Wohnsitzes.

Gleiwitz, den 2. September 1879.

Königliches Kreisgericht.

0 Bekanntmachung. In die Liste der beim Landgericht zu Stargard in Pommern zugelassenen Rechtswälte sind ein⸗ a. der Rechtsanwalt und Notar Geheime Justiz⸗ Rath Barkow hierselbst, Justiz Rath Kempe hierselbst, C. der Rechtsanwalt und Notar d. der Rechtsanwalt und Netar Coste hierselbst, e. der Rechtsanwalt und Notar Reichhelm hier⸗ der Rechtsanwalt und dem Wohnsitz zu Dramburg, Justiz⸗Rath Andrießen, mit dem Wohnfitz zu Labes, noch in Naugard, künftig hierselbft wohnhaft. Stargard in Pommern, den 6. September 1879.

getragen: b. der Rechtsanwakt und Notar Justiz⸗ Rath Soen derop hierselbst, selbst, Notar de Witt, mit der Rechtsanwalt und Notar der Rechtsanwalt und Notar Ritschl, zur Zeit Königliches Kreisgericht.

Verkaufe Verpachtungen, ubiiffio nen ꝛc.

Pferde⸗Auktion. Freitag, den 19. d. Mts., Vormittags von 19 Ühr' ab, sollen vor dem Neumann 'schen Gasthofe in Perleberg circa 40 bis 50 ausrangirte Dienstpferde öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden. C. ⸗-Q. Langen bei Fehrbellin, den 3. September 1379. Königlich 2. brandenburgisches Ulanen⸗ Regiment Nr. 11.

Pferdeverkauf. Am Freitag, den 19. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, follen auf dem Marktplatz zu Pasewalk circa 28, zum Kapalleriedienft nicht mehr brauchbare Dienstpferde öffentlich und meist⸗ bietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft wer den. C. Qu. Brunn, den? 8. September 1879. Das Kommando des Kürassier Regiments Königin (Bommersches) Rr. zZ.

Pferde⸗Verkauf. Vom unterzeichneten Regiment werden am 24. September 18795, Vormittags 19 Uhr, in Wandsbeck auf dem Marktplatze eirca 15 Pferde, am 25. September 1879, Vormittags 11 Uhr, in Itzehoe an der Reitbahn circa 12 Pferde gegen gleich baare Zahlung öffentlich versteigert , Hannoversches Hufaren⸗ Regiment

r. 1

7666) Die Lieferung des Bedarfs an Westfälischen

Steinkohlen für die zum Ressort der Kaiserlichen

Intendantur der MarineStation der Ostsee gehö⸗

rigen Lokal · Verwaltungen in Kiel und Friedrichsort Submission auf Steinkohlen ⸗Lieferung“

soll unter den im Bureau der unterzelchneten Ver versehen, hierher einzureichen.

waltung, Carlstraße Nr. 27, einzusehenden Bedin⸗ Kiel, den 9. September 1879.

gungen im Wege der Submission verdungen werden Kaiserliche Marine · Garnison · Verwaltung.

und sind Offerten bis zu dem am

E20; September d. J., Vormittags 11 Uhr, im oben bezeichneten Bureau der Garnison Verwal⸗ tung anstehenden Termine versiegelt und mit der Aufschrift:

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papiere. 7690 8. KRraunsehwelg - Hamnover sehe Ny potheleembamks. Die am 1. Oktober d. J. fälligen Gouponz unserer Pfandbriefe werden schon vom 15. d. Mts. ab eingelöst: . bei unseren Kassen zu Braunschweig und Hannover, Herrn S. Bleichröder, der Direktion der Dis eonto⸗Gesellschaft, Deutschen Bank, in Berlin. Berliner Handels ⸗Gesellschaft, den Herren Herrig & Frantz Braunschweig, den 10. September 1879 Cto. Nr. 2356.) Hrn ums chvrelig- Hannovers Hy pothekkenhank. Graven horst. von Secendorff.

Bekanntmachung.

In Gemäßheit des Allerhöchst bestätigten Statuts für die Falkenberger Kreis-Obli ationen II. Emission, vom 2. Februar 1868, sind am heutigen Tage folgen be Obligationen ,,

worden: Litt. G9. Nr. 50. 120 u. 166, Litt. D. Nr. 30. 58 u. 96, e , . Litt. E. . 3 41. . 39 ö. 9 4 press aber können vom 2. Januar k. J. ab die Rominalbeträge dafür entweder hier bei unserer Chaussee bau Kasse oder beim Schlesischen Bank. Verein in Breslau . Eine . dieser Obligationen findet von dem gengnnten Termine ab nicht mehr statt. Falkenberg O. /S. den . September 1879. Cto. 56/9.)

Die Kreis⸗Chausseehau⸗Kommission. Graf Frankenberg. Graf Schaffgotsch. Hertel. Bischoff als Notar.

7642

Verschiedene Vekanntmachungen.

Hessische Nordbahn.

In Gemäßheit des §. 1 des unterm 17. April 1868 Allerhöchsten Orts bestätigt t betreffend den Uebergang des Betriebes resp. des Eigenthums der Heffischen geo r ahel 2 r s, Mãärkische Eisenbahn⸗Hesellschaft bezw. des §. 30 des Stgtuts und §. 2 pos, 3 des neuesten Nachtrages werden die etwa noch vorhandenen“ Aktionäre der Hessischen Nordbahn, Gesellschaft zur dies jaͤhrigen

ordentlichen General⸗Versammlung auf Sonnabend, den 18. Oktober d. J., Nachmittags A uhr,

in den Sitzungssaal der Königlichen EisenbahnKoömmission, Bahnhofs ebäude hier, eingeladen. Wegen der erforderlichen Legitimation wird auf §§. 4 und 5. des 6 . .

Cassel, den 4. September 1879. . Hessischen Nordbahn.

7636

Der Vorsitzende der Deputation der

Dr. Weigel.

7249]

n Grabir- n Kunstnrägeanstalt August Thilo in Berlin, Unter den Linden 45

empfiehlt sich den hohen Gerichtsbehörden zur Anfertigung aller Arten Stempel und Siegel, ' oblaten 2c. in sauberster Ausführung und zu den bill er . ö a . fg

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kesseh. Druck! W. Elsner.

Zwei Beilagen, (einschließlich Börsen · Beilage).

Berlin:

amm, r

griner mit den Franzosen 1806— 14. Von Spiridion Gopsevis (Schluß) Ueber die Verwendung der Kavallerie im Felde (Schluß). Die Landmiliz Astrumelieng. Türkische Aktenstücke über den Krieg 1877178. Die Defertionen in der englischen Armee. Er⸗ Zusammengestellt Schießversuche auf dem

Der Baer, Zeitschrift für vaterländische , ,. . Alter⸗

erieus. inna von L. A. Theodor Fontane (mit Illustra⸗ Schulen⸗ burg, dasselbe. Berliner Wohnungspreise 1820. Fuͤrst Bismarck.

Victor

Allgemeinen Die Arbeit An Kindesstatt. Chi— nesische Handfertigkeit. Die Bewirthschaftung' des großen Grund⸗ Jüdische Ackerbau⸗Kolonien. Der

dentschen Archive, Organ redigirt vom Ober⸗Archtvar Verlag v. Fr. W. Grunow, Leipzig). Die Vereinsamung der Archivare. = Prof. Grimm u,. die preuß. Archivverwaltung. Die Zeitschrift f. Geschichte des Oberrheins. Die geheimen Archive des Vatikans. „Neumärkische Lehns⸗ und Landes verfas⸗ ke. Systematische Inhaltsangaben von v. Webers Archiv für sächf. Geschichte. Nachrichten von Archiven. Etats der deutschen Staatsarchive. Antiquarische Kataloge. Concerten, Mittwochs und Sonnabend, und Gesellschafts⸗Concerten Historische Literatur. Titerarische Arbeiten deutscher u. inländischer Archivbeamten. Personalnachrichten. Rezensionen von Werken

Seiler, Tau⸗ und Reepschläger, Hanf. Flachs⸗, Jutegarn⸗ und Drahtfeil⸗ Organ der Berliner und des Deutschen Seiler⸗Verbandes. Berlin, C. W. Berg, 1. Jahrg. Nr. 8 (31. Aug. 1859). Inhalt: Die Kunst, ; . Einige Bemerkungen über den Betrieb des Seilergewerbes im In- und Auslande, = Die Fachschulen betr. Das deutsche Handwerk. Von Prof. Stahl. Azoren in volkswirthschaftlicher Bedeutung. rganisation des genossenschaft⸗

LSõgislation donani ers de I Empire du 15. Juillet Le droit de statistique. Traduction des textes officiels allemands suivis d'an rõpertoire alpha- Berlin, F. libraires de la cour (Goldschmidt & Wil-

/ ö Kd //

.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger

M 2H.

Patente,

———

Beilage

Berlin, Donnerstag, den 11. September

In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerichtlichen Belanntma hungen über Eintragungen und Löschungen in den Hand els⸗ Zeichen u. Mu sterregist ern, sowie über Konkurse veröffentlicht

2) die Tarif und Fahrplan ⸗Veränderungen der deutschen Eisenbahnen,

1

3 die Ueberficht der Haupt ⸗Cisenbahn Verbindungen B

und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

E878.

erlins,

die Uebersicht der bestehenden Postdampfschiff Verbindungen mit tranatlantischen Ländern.

Der Inhalt dieser Beilag

e, Miodellen, vom 15. Januar Ir, und bie im Patentgesetz, von 5. Man R

Eentral⸗Handel ⸗Neg

in welcher auch die im 8. 6 det 8 über den Wtarkenschwutz, vom 30. November 1874,

ister

Daß Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reick kann durch alle Post⸗Anstalten, sowie

durch Carl Heymanns Verlag,

Berlin, J7., Mauerstraße 63 55, und alle Buchhandlungen, für Berlin auch durch die Expedition: 8. Wilhelmstraße 2, beiogen werden.

für das

Dents

: sowie die in dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Mustern and I, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlicht werden, erschelat auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

che Reich.

(Mr. 213.)

Das Central⸗Handelg. Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel mäglich. Det

Abonnement beträgt

t 1 4M 50 8 sür das Viertel sahr. Ins er tio n gpreis für den Raum einer Druckꝛeile 680 .

Einzelne Nummern kosten 20 g.

8

Ein Kaufmann hat nach Art. 313 des Handels— Gesetzbuchs wegen der faͤlligen Forderungen, welche ihm gegen einen anderen Kaufmann auß Handels⸗ geschäften zustehen, ein Zurückbehaltungsrecht (Retentionsrecht) an allen beweglichen Sachen und Werthpapieren des Schuldners, welche mit dessen Willen auf Grund von Handelsgeschäften in seinen Besitz genommen sind. Dieses Recht tritt jedoch nicht ein, wenn die Zurückbehaltung der Gegenstände der von dem Gläubiger übernommenen Verpflichtung, in einer bestimmten Weise mit den Gegenständen zu verfahren, widerstreiten würde. In Bezug auf die letztere Bestimmung hat das Ober⸗Tribunal, Senat für Strafsachen, durch Erkenntniß vom 18. Juli 1879 auägesprochen, daß der Kanfmann sich einer strafbaren Unterschlagung schuldig macht, wenn er, entgegen der von ihm übernommenen Ver pflichtung, Gegenstände des Schuldners, anstatt sie ihm abzuliefern, zur Deckung feiner Forderung zu⸗ rückbehält.

Roheisen wurde nach dem Jahresbericht der Pfälzischen Handels- und Gewerbe kam“ mer auch im Jahre 1878 in der Pfalz nicht her— gestellt; an Gußwaaren zweiter Schmelzung 164 278 Ctr. im Werthe von 1410 018 6, 3365 Gtr. und 50 278 S weniger als im Vorjahre; an Rohluppen und Rohschienen 3162 Ctr. 17 360 , (= 5484 Ctr. und 33 940 1); an Handel zeisen 462489 Ctr. 3 050 175 M ( 1200 Gtr. und 277108 MS), Flußeisen (1877 16127 Ctr. = 120 952 S6) wurde im Jahre 1878 nicht fabrizirt, an Flußeisenfabrikaten 25 490 Ctr. 345 066 . C= 41016 Ctr. und 99 000 S6). In der Stahl⸗ fabrikation mußten theilweis Betriebsreduktionen vorgenommen werden. Anstalten für Brückenbau— und ähnliche Eisenkonstruktionen waren nur ungenü⸗ gend heschäftigt; die Leistungsfähigkeit der Fabriken für Eisenbahnfahrzeuge konnte kaum zu einem Drittel ausgenutzt werden. Die Kesselschmieden waren noch weniger beschäftigt, als im Jahre 1877. Von den Maschinenfabriken hatten nur diejenigen für Näh— maschinen reichliche Aufträge; sie lieferten 15 060 derartige Maschinen. In der Kleineisenfabrikation setzte sich der seit 1875 eingetretene Rückgang fort. Die Draht« und Stiften fabriken lieferten ca. 300 000 kg weniger Fabrikate, als im Jahre 1877, zum Theil in Folge der auswärtigen, durch Zoll⸗ freiheit begünstigten Konkurrenz. Die Draht⸗ webereien hatten gegen das Vorjahr vermehrten Ab— satz. Für die Thurmuhrenfabriken dagegen war das Jahr durchaus unbefriedigend. Gas und Wasserleitungsfabriken waren fast ganz unbeschaäftigt.

Steinkohlentheer Derivate waren im Jahre 1855 hinreichend, auch nach dem Auslande gefragt. Die Sodafabrikation blieb unrentabel. Von den Wesn⸗ steinsäurefabriken hatten nur diejenigen befriedi⸗ genden Absatz, welche für das Ausland arbeiten. Die Herstellung pharmazeutischer und chemisch⸗tech= nischer Präparate kann seit Einführung der Sprit⸗ steuer mit Fabriken in anderen Gegenden nicht mehr konkurriren, die Chloroformfabrfkation ist sogar

änzlich eingestellt worden. Die Fabrikation lünst⸗· icher Düngmittel mußte eingeschränkt, die von Leim, theilweis in Folge der starken Einfuhr billiger Waare, zeitweis ganz eingestellt werden. Schmirgel⸗ tuch, Glas⸗ und Flintpapier wurde in ca. 23 Mil lionen Blatt zum Werthe von 80 000 4 umgesetzt. Die Fabrikanten von Lack und Glasuren waren durch den Verlauf des Geschäfts nicht befriedigt. In der Seifenfabrikation machte sich die Ueber-

produktion und die Verminderung des Konsums der

billigeren Sorten sehr fühlbar. Eisenvitriol wurde um ein Sechstel weniger produzirt als im Vorjahre, doch war der a befriedigend. Eine neu ent⸗ standene Fabrik für Isolirmasse hatte sich zunehmend der Anerkennung ihres Fabrikats zu erfreuen. Die Pulverfabrikation ist unter der Beschränkung des Eisenbahn⸗ und des Bergbaus wesentlich zurück= gegangen. ö

Die Mühlenindustrie erzielte nur in einigen Ge⸗ genden befriedigende Resultate; neuerdings ist der Mahlprozeß mittelst Wa ljenstuhlungen in Aufnahme gekommen, wodurch der ungarischen Konkurrenz die Spitze geboten werden kann. Sie Herstellung von Karioffelstärke war wegen Mangels an passendem und entsprechend billigem Material nicht möglich; auch Weizenstärke war wenig gefragt, da dieselbe nach und nach von Reisstärke verdrängt wird, an deren Zubereitung die pfälzischen Fabrskanten auch bereitß gegangen sind. DYie Rohzuckerfabriken verarbeiteten 283 776 Ctr. Rüben, meist im

Wege des Diffustonsverfahrens, die Zuckerraffi⸗

nerien 300 000 Ctr,; die Fabrikate derfel en repräsentirten einen Werth von 10 200 0909 „M6 Die Verhältnisse der Cichorienfabriken verblieben wie im Jahre 1877. Für die Malßjfabriken . sich die Geschäftslage nicht, auch der Vierkon um hat abgengmmen. Für Malzträber war fortwährend gute Nachfrage ju günstigen Preisen. An Malz wurden vom 1. Juli bis 31. Dezember 1878 101 544

ektoliter versteuert. An Bier wurden in derselben

zeit eingeführt 7977 hl, ausgeführt 16 245 hl. Auch die Preßhefe⸗, die Kunfthefefabrikation und die Essigsiederei sind zurückgegangen. Bie Oeffabriken arbeiteten in Folge der starken Konkurrenz Nord⸗ deutschlands ohne Nutzen. Die Salzproduktion betrug 6978 Etr., gꝛ5 Ftr. mehr als im Vorjahre.

on den Tabak⸗ und Cigarrenfabriken hatten nur einzelne einen befriedigenden Geschäftsgang.

Die Möbelfabriken waren noch weniger als im Jabre 1877 beschäftigt, zumal für feine Möbel gar keine Nachfrage war. Ebenfo war für die Faß⸗ fabriken, für die Fabriken von Steinnußknöpfen, Korkstopfen, Schirmen, Strohhüten, Bürsten und Korbwaaren das Jahr ungünstig; die Korbflechte⸗ reien in Steinfeld mußten ca. S056 grobe und feine Weidensorten aus dem Elsaß beziehen, doch sind neuerdings in der Pfalz Anpflanzungsversuche ge⸗ i. worden, welche befriedigende Refultate ver— prechen.

In der Papierfabrikation machten sich die Ueber— produktion und die verminderte Ausfuhr fehr fühl bar. Die Pappfabriken waren das ganze Jahr über genügend beschäftigt, aber nur für die eigene Papier⸗ machs waarenfabrikation. Die letztere erzielte für ihre Fabrikate höhere Preise als im Jahre 1877 und regeren Absatz nach dem Auslande; alz neuen Fabrikat lonz⸗ zweig hat sie Spulen aus Papier für Spinnereien und Webereien aufgenommen. Die Fabrikation von Geschäftsbüchern blieb in derselben gedrückten Lage wie im Vorjahre.

Die Sohlledergerbereien arbeiteten noch erheblich weniger Sohlhäute ein, als in dem schon ungünsti⸗ gen Jahre 1877; die Verarbeitung von Wildhäuten blieb ziemlich gleich. Dagegen vermehrten die Vache⸗ lederfabriken (Pirmasenss ihre Produktion Um (a. 10 ο. Die fabrizirten Leder, welche einen Werth von 2277 000 S hatten, fanden in den Schuh⸗ fabriken raschen Absatz; fle wurden in 9 mit Dampf betriebenen Fabriken hergestellt, und zwar mittelst 8 Klopfhämmern, 19 Walkhämmern, 9 Krispel⸗ maschinen, 9 Lohmühlen, 8 Schneidemaschinen und 18 Lederwalzen. Die Kalbledergerberei mußte bei dem Mangel an lohnendem Verkauf ihre Produktion beschränken. In den Schuhwaarenfabriken wur⸗ den durch 3500 Arbeiter und Arbeiterinnen ca. 4450 9909 Paar Schuhe und Stiefel im Werthe von 9 900090 ½ hergestellt, die zu 30 po im Auslande abgesetzt wurden, jedoch waren die Preise durch die Konkurrenz sehr gedrückt. Von der Bedeutung der Schuhwaaren⸗Fabrikation, die sich aus kleinen Anfängen herausgearbeitet, mag die folgende Zusammenstellung der am Hauptsitze von ihr benutzten Motoren und Arbeitsmaschinen Zeugniß ablegen. Es sind gegenwärtig in Betrieb: 3 Gasmotoren, 1 4pferdekräftige Dampfmaschine, W Sohlen ⸗Nähmaschinen Mac Kay, 57 Sohlen Stanzmaschinen, 12 Sohlen ⸗Schraubmaschinen, 2 Sohlen ⸗Nagelmaschinen, 11 Sohlen Aubball⸗ maschinen, 183 Sohlen⸗Rißmaschinen, 12 Absatz⸗ pressen, 5 Absatz⸗Fraisemaschinen, 7 Absatz ⸗Nagel⸗ maschinen, 1 Absatz⸗Polirmaschine, 2 Leder Walz maschinen, 2 Leder⸗Spaltmaschinen, 18 Feder⸗ Spaltmaschinen, 18 Kappen Schärfmaschinen, 1 Papxmaschine, 495 Steppmaschinen, 2 Walk maschinen, 3 Stempelpressen.

Dem Bericht über die Thätigkeit der Han⸗ delskammer zu Leipzig im Geschäfts jahre 1877,78, mitgetheilt von dem Sekretär der Handels . Hrn. Dr. Gensel, entnehmen wir Folgen⸗

es:

LD Handel s- und Wechselrecht; Gerichts— verfahren. Bereits im Jahre 1876 hatte die Kammer durch Herausgabe einer Denkschrift die Aufhebung des sächsischen Gesetzes vom 7. Jun 1849 über die kaufmännischen Anweisungen angeregt, damals ohne Erfolg. Einer neuerdings von der Handels, und Gewerbekammer zu Plauen an die Regierung und an den Landtag gerichteten Petition gleicher Richtung schloß sie sich an. Der Landtag hat die Petition befürwortet; es steht daher nunmehr die Aufhebung des Gesetzes und damit die Besei⸗ tigung einer Eigenthümlichkeit der sächsischen Ge⸗ setzgebung in Aussicht, welche wenigstens jetzt nicht mehr zu den berechtigten gezählt werden kann. Ueber Handels gebräuche hat die Kammer drei⸗ mal sich zu äußern gehabt; eine Frage bezog sich auf Meßgeschäste in Tuch, die zweite auf folche in Leder, die dritte auf die für Präsentation' der Wechsel zulässige Tageszeit. In Betreff der Be⸗ richtigung der Handelsregister, mit welcher die Kammer sich bereits früher beschäftigt hatte, verlangte der Rath der Stadt gutachtliche Aeuße⸗ rung darüber, in welcher Weise die Verwaltungs- behörden dabei ihre Mitwirkung leihen könnten; es wurde darauf namentlich monatliche Mittheilung des Verzeichnisses der Gewerbe⸗An⸗ und Abmeldun⸗ gen an die mit Führung der Handelsregister be—⸗ trauten Gerichte empfohlen.

2) Gewerbegesetzgebung. Die Frage der

bänderung der Gewerbeordnung ist von der Kammer in ihrem Jahresberichte eingehend he⸗ handelt worden, und zwar in dem Sinne, wie sie nachher in der Novelle vom 17. Juli is78 ins Leben getreten ist. Die Heranziehung der Wan der⸗ lager zu den Gemeindesteuern hat die Kammer ebenfalls wieder beschäftigt. Bezüglich der Ge⸗ werbegerichte hatte dieselbe die Erlassung eines Gesetzes gewünscht, welches die Grundzüge der Orga—⸗ nisation und des Verfahrens enthalten möchte, und sie hat nur zu bedauern gehabt, daß ein solches nicht zu Stande gekommen ist. An dieser Stelle mag auch das Gutachten über Ginschränkung der Gefängnißarbeit Erwähnung finden, welches die Kammer dem Handelstagsagusschusse erstattet hat. Der Ausgang mehrerer Markenschutz⸗Strei⸗ tigkeiten hatte einigen englischen Firmen Anlaß ge⸗ boten, sich mit einer auf die Auslegung bezw. auf Aenderung des deutschen Markenschutzgesetzes bezüg⸗

lichen Denkschrift an ihre Regierung zu wenden. Auf, Mittheilung derselben erklärte die Kammer sich bereit, solchen Schritten, welche geeignet erschienen, den englischen Marken einen wirksameren Schutz in Deutschland zu sichern, ihre Unterstützung zu leihen. Nach ihren wiederholten Aeußerungen in dieser Frage konnte es ihr nur zur Genugthuung ge⸗ reichen, daß der Reichskanzler auch seiner⸗ seits Anlaß nahm, zur Vorsicht bei Aus stellung von Zeugnissen auf Grund von §. 9 des genannten Gesetzes zu mahnen, damit nicht die Anwendung der gedachten Gesetzesbestimmung gerade zu dem, der Absicht des Gesetzes entgegengefetzten Ergebnisse führe. Zu dem Gesetzentwurfe von 1878) über den Verkehr mit Nahrungg⸗ und Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen lag eine Petition mit dem Ersuchen um Anschluß vor, dahin gehend, daß die „Gebrauchsgegenstände“ aus dem Gesetze ausgeschie⸗ den werden möchten. Auf den Bericht ihres Sekre⸗ tärs über den damaligen Stand der Angelegenheit im Reichstage entschied sich jedoch die Kammer für Ablehnung des Anschlusses.

3) Bank- und. Münzwessen. Ebenso hat die Kammer einer Petition des Inhalts, daß aus dem Reichsbankgesetze die Nr. 6 des 5. 13, wonach die Reichsbank unter gewissen Beschränkungen Effek⸗ ten für fremde Rechnung kaufen und verkaufen kann, beseitigt werde, nach Prüfung der einschlagen⸗ den Verhältnisse sich nicht anzuschließen vermocht. Mit der Reform der kaufmänntfchen Zah⸗ lungsweise hat sie sich auch im verflossenen Jahre wieder beschäftigt; auf ihren Antrag wurde der Gegenstand auf die Tagesordnung der Generalver⸗ sammlung des Handelstages gebracht. Eine Erhebung über die Erfahrungen derjenigen Handelshäuser, welche in ihren Geschäften die Gewährung einer ge⸗ wissen Vergütung bei Baarzahlung eingeführt haben, zeigte im Ganzen sehr befriedigende Ergebnisse. Dem Kgl. Ministerium des Innern hatte die Kammer ein Gutachten über die Frage einer Verm ehrung der Ein- und Zweimarkst ücke und der verän derten Prägung der Zwanzigpfennigstücke zu erstatten; auch diesem Gutachten gingen Erhebungen mittels Fragebogen voraus. Bei dieser Gelegenheit wurde zugleich befürwortet, daß den häufigen Ver⸗ wechselungen zwischen den Zehnpfennig⸗ und Fünf⸗ zigpfennigstücken durch einen stärkeren Unterschied der Größe zwischen beiden Münzen entgegengearbeitet werden möge. Auch schloß sich die Kammer einer von Chemnitz mitgetheilten Petition des Inhalts an, das Reichskanzleramt wolle Anordnung treffen, daß die Reichsbankstellen ausgiebiger mit Kronen und halben Kronen virsorgt werden. Auf Anregung des Vereins Leipziger Kaufleute wurde, in Uebereinstimmung mit früheren Be⸗ schlüssen, ein Gesuch um Verwendung für Errich— tung einer Umwechselungskasfsfe für Nickek—« und Silbermünzen bei der Reichsbankhaupt— stelle an das Königliche Ministerium des Innern gerichtet; dem zu Grunde liegenden Verlangen wurde insofern entsprochen, als die Lotterie Dar⸗ lehnskasse Auftrag erhielt, Zwanzigpfennigstücke, so⸗ wie Nickel⸗ und Kupfermünzen unter gewissen Be⸗ schränkungen einzulösen, während Silbermünzen vom Fünfzigpfennigstück, aufwärts von der Reichs bank⸗ hauptstelle umgewechselt werden. Endlich ist hier noch der von einem Kammermitgliede gegebenen Anregung zu geeigneten Schritten in Betreff der Art der Einlösung österreichifcher Zins sche i ne zu gedenken; die Ausführung gehört dem neuen Geschaͤftsjahre an. ; .

4 Verkehrgan stalt en. Die Thätigkeit des Verkehrsausschusses ist diesmal vergleichsweife weniger umfassend gewesen. Namentlich haben

a. auf dem Gebiete des Post⸗ und Tele⸗ graphenwesens, mit Ausnahme des neuen Tele graphen⸗ Gebühren- Tarifs, über welchen die Kammer sich in ihrem Jahresberichte, und zwar im Wesentlichen zustimmend, geäußert hat, wichtigere Fragen zur Begutachtung nicht vorgelegen.

b. Was das Eisenbahnwesen anlangt, so war zunächst auf Ersuchen des Handeltagd⸗Aus⸗ schußses ein Gutachten über verschledene beantragte Abänderungen des Betriebs⸗Re lements zu erstatten. Mit Tariffragen hat sich die Kammer wiederholt zu beschäftigen gehabt; in An⸗ hetracht des Umstandes, daß es zur Beurtheilung des neuen Tarifes an ausreichenden Erfahrungen fehlte, bat sie dabei im Allgemeinen große Zurück haltung beobachten zu sollen geglaubt. Mit Dank hatte sie die Einladung der Königlichen Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn von regel mäßig abzuhaltenden Konferenzen über Eifen⸗ bahnfrggen zu begrüßen. ;

C. Auf dem Gebiete des Kanalwesens trat in Folge der von der Königlich preußischen Regierung zu Merseburg gegebenen Anregung das Projekt einer Verbindung Lelpzigs mit der Saale wieder in den Vordergrund. Die Kammer hat, nachdem sie durch Telegirte an einer von der Ersteren veranstalteten Konferenz in Merseburg theilgenommen, zu den Kosten der Vorarbeiten unter der Voraussetzung, daß der Rath der Stadt das Gleiche thue, und daß zunächst die . der Lage des Hafens erörtert werde, einen Beitrag von 3000 ½S½ς verwilligt. Von

dem Projekte Leipzig. Wallwitzhafen ist die nördliche

Hälfte, von Bitterfeld ab, durch den dortigen Kanalverein der Ausführung näher gebracht worden, und die Handelskammer hat dem letzteren auf sein

Ansuchen zu diesem Zwecke die vorhandenen Vor⸗

arbeiten überlassen.

5). Zoll- und Steuerfragen. Handels⸗ politik. In Betreff des Einkommensteuer⸗ gesetzes bat die Handelskammer an den Landtag eine Petition wegen Beseitigung derjenigen Nach⸗ theile gerichtet, welche an die Unterlassung der De⸗ klaration geknüpt sind. Ferner hat sie sich mit dem Entwurfe eines Reichs stempelsteuer⸗ bezw. Börsen steuer⸗-Gesetzes eingehend beschäftigt und ihre gutachtliche Aeußerung dem bleibenden Ausschusse des Handelstages, der inzwischen ergan⸗ genen Aufforderung gemäß, eingefandt, auch dem Königlichen Ministerium des Innern davon Kennt⸗ niß gegeben. In der Tabak steuer⸗Frage wurde mit Rücksicht auf die Beschlüsse der Casseler Konferenz, an welcher die Kammer, nach vorgängiger Vernehmung mit Fachleuten, sich betheiligt hatte, von Absendung einer besonderen Petition abgesehen. Ein an das Königliche Finanz⸗Ministertum ge⸗ richtetes Gesuch um Anerkennung der Ste mpel⸗ freiheit der Checks, welche von cinem Drte auf einen anderen ausgestellt find, war von günsti gem Erfolge begleitet. Aus Anlaß einer dem Bundesrathe vorliegenden Petition der Handels⸗ kammer zu Lübeck um Herabsetzung der An- und Abschreibungt⸗Kriterien im' Kontenver— kehr hatte die Kammer sich gutachtlich über diefe Frage zu äußern; im Hinblick auf den Rückgang dieses Ver⸗ kehrs wurde eine Herabsetzung der geltenden Sätze um 20 bis 25 0 bei der Anschreibung, Ih biz 50 do bei der Abschreibung befürwortet. Der von bein Centralverein deutscher Wollenwaarenfabrikanten mit dem Gesuch um Anschluß mitgetheilten Resolution, den Eintritt von Hamburg und Bremen in den Zollverband betreffend, vermochte die Kammer, abgesehen von der außerordentlich mangel⸗ haften Begründung der Resolution, sich deshalb nicht anzuschließen, weil die Interessen des Leipziger Zwischenhandels unter einem folchen Schritte vor— aussichtlich leiden würden. Gbenso wurde die zufolge Antrags aus schutzzöll nerischen Kreisen vom Dandelstagsausschusse vorgelegte Frage wegen Ver⸗ anstaltung einer allgemeinen Enquete über die wichtigeren Produktions⸗ und Fabrikation zweige Deutschlands und die Mittel zu deren Aufbesserung“ einstimmig verneint, da die Kammer sich davon einen gedeihlichen Erfolg nicht versprechen konnte, anderseits aber die Erweckung nicht erfüllbarer Hoff⸗ nungen befürchten mußte. Im Oktober 1578 wurde an das Königliche Ministerium des Innern eine Denkschrift in Betreff der Erneuerung des Handelsvertrags mit Italien Behufs Befürwortung beim Bundesrathe gerichtet.

Handels⸗Register.

Die Handelsregistereinträge aus dem Königreich Sachsen, dem Königreich Württem berg' und dem Großherzogthum Hef sen werden Dienstags, bezw. Sonnabends (Württemberg) unter der Rubrsk Leipzig, resp. Stuttgart und Darm stadt veröffentlicht, die beiden ersteren wöchentlich, die letzteren monatlich. Arnmsherę. Zufolge der allgemeinen Verfügung des Herrn Justiz⸗Ministers vom 29. v. M. wird bekannt gemacht, daß vom 1. Oktober d. J. an das Amtsgericht in Arnsberg mit der Führung des Handel, Genossenschafts und Musterregisters für die Bezirke der Amtsgerichte zu Arnsberg, Balve, Meschede, Neheim und Warstein bis auf Weiteres beauftragt worden ist. Arnsberg, den 7. Septem⸗ ber 1879. Königliches Kreisgericht.

Karmenm. Auf Anmeldung ist heute unter Nr. 851 des hiesigen Handels⸗ (Gesellschafts.) Re⸗ gisters, woselbst die Handelsgesellschaft sub Firma „Friedr. Wilh. Ostermann“ in Barmen und als deren Gesellschafter die daselbst wohnenden Kauf · leute Friedrich Wilhelm Ostermann, Friedrich Wil- helm Ostermann⸗Matthaei und Ernst Albert Oster⸗ mann eingetragen sich befinden, Folgendes vermerkt worden: Am 19. September 1879 ist in Folge freund- schaftlicher Uebereinkunft der oben genannte Ernst Albert, besser Ernst Adelbert, genannt Albert Ostermann aus der Handelsgesellschaft ub Firma „Friedr. Wilh. Hstermann“ als Theilhaber ausgetreten. Die Gesellschaft wird von den beiden andern Gesellschaftern Friedrich Wilhelm Qstermann und Friedrich Wilhelm Ostermann⸗Matthgei unter unveränderter Firma in Barmen fortgesetzt. ö. Barmen den 10. September 1879. Der Handelsgerichts⸗Sekretär. Ackermann.

Her Iim. Handelsregister des Königlichen Stadtaerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 19. September 1879 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4635 die Handelsgesellschaft in Firma: St. Suldschinskn & Söhne mit ihrem Sitze zu Berlin und einer Zweignieder-⸗ lassung in Gleiwitz in Oberschlesien, vermerkt steht, ist eingetragen: Der Kaufmann Salomon Huldschinsky ist durch Tod aus der Handelsgesellschaft ausgeschieden.

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