Die intern
tember.
erhalten:
linge haben jetzt
streist worden, und der Rapport Ruhe Ilobane chinterlassenen Todten be reste von Kapitän Barton und jetzt damit zu säubern, way o (Cetewayo) schiffte sich am
lande wegge falls.
Nichtamtliches. Deu tsches Reich.
Preußen. Berlin, 30. September. Beide Kaiser⸗ liche Majestäten feiern den heutigen Tag mit den Groß⸗ herzoglich badischen Herrschaften, dem ö nebst Sohn, und dem Großherzog von Sachsen auf einer Landpartie nach Breisach und Oberkirch.
— In der am 29. d. M. unter dem Vorsitze des Staats⸗ Ministers Hofmann abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes⸗ raths wurde zunächst von der Ernennung des Großherzoglich badischen Finanz⸗Raths Scherer zum stellvertretenden Vevoll= 4 für das Großherzogthum Baden Mittheilung ge— macht.
Sodann wurden Vorlagen, betreffend: a. die Tagegelder, Fuhrkosten und Umzugskosten der Reichsbeamten und P. dis Desinfektion der Eisenbahn⸗Viehwagen im Verkehr mit Belgien, den zuständigen Ausschüssen überwiesen.
Ueber Anträge wegen Besetzung erledigter Stellen bei den Disziplinarbehörden, sowie Festsetzung der bei der Pensio⸗ nirung anrechnungsfähigen Dienstzeit mehrerer Beamten wurde Beschluß gefaßt. .
Demnächst schritt die Versammlung zur Wahl von Mit⸗ gliedern der Verwaltung des Reichs⸗Invalidenfonds auf eine dreijährige Periode vom 1. Oktober d. J. ab. Die Wahl fiel auf den Königlich bayerischen Ober⸗Regierungs⸗Rath Freiherrn von Raesfeldt, den Königlich sächsischen Wirklichen Geheimen Rath von Nostitz⸗Wallwitz und den Großherzoglich badischen
, Scherer. eiter wurden die bisherigen Mitglieder der Reichs⸗ Den Schluß bildete die
schulden⸗Kommission wiedergewählt.
Vorlegung von Eingaben, welche den betreffenden Ausschüssen zugetheilt wurden.
— Nach einem Erlaß des Finanz-Ministers vom 20. Juli d. J. bleibt es denjenigen Fabrikan en, welche zu den von ihnen herzustellenden Waaren eines Zusatzes von inländi⸗ schem Eisen zu dem von ihnen verwendeten ausländischen bedürfen, unbenommen, das inländische Eisen zuvor in das R bewilligte, unter amtlichem Mitverschluß stehende rivatlager aufzunehmen. Das inländische Eisen nimmt dadurch den Charakter von ausländischem an und ist als solches im Konto in Zugang zu stellen. Durch eine Cirkularverfügung des Finanz⸗Ministers vom
19. August d. J. ist genehmigt worden, daß, auf Grund des 8X 13. Abs. 2 des Regulativs für Privatläger für Sago, Tapiokg und Schalen von Südfrüchten Privat; transitläger ohne amtlichen Mitverschluß zugelassen werden.
— Der General⸗Lieutenant von Biehler, Chef des Ingenieur⸗Corps und der Pioniere und General⸗Inspecteur der kö ist aus dem Elsaß, von dem Manöver des XV. Armee⸗Corps, hier wieder eingetroffen.
Baden. Baden-Baden, 29. September. (W. T. B.) Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kron? prinz ist mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen heute Abend 7 Uhr hier eingetroffen und im Großherzoglichen Schlosse abgestiegen. Der Erbgroßherzog von Baden war bereits Vormittags hier eingetroffen. 3
Degen e mrrnßen. Straßburg, ; eptember. (W. T. B.) Der Ober⸗Präsident von Möller ver— oͤffentlicht Folgendes:
Nachdem das Ober-Präsidium aufgehoben und die Verwaltung des Landes anderen Händen anvertraut worden ist, lege ich heute mein Amt nach achtjähriger Verwaltung nieder und sage der wackeren Be⸗ völkerung des Reich landes ein herzliches Lebewohl. Ich hinterlasse dem Lande eine regelmäßige und auf allen Gebieten erfolgreiche Ver— waltung, Ordnung und Gleichgewicht der Finanzen bei Verminderung der Staatsabgaben und eine politische Vertretung, durch welche es sich auf dem rechten Wege weiter helfen kann. Ich scheide mit dem Bewußtsein, daß mein beständiges Streben, der Bevölkerung den
ruhigen Uebergang in die neuen Verhältnisse zu erleicht Früchte getragen hat.“ ; . J
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 29. September (W. T. B. Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die ö des Deutschen Reichs und von Preußen hat nach voll— endeter Badekur heute früh Römerbad verlassen und ist über Laibach, Villach, Bozen nach Venedig abgereist. = Nach einer Meldung der „Presse“ aus Serajewo ist der Prozeß gegen Hadschi Loja am Sonnabend zu Ende geführt worden. Hadschi Loja wurde zu 5 Jahren Kerker verurtheilt und vorgestern Nacht nach Theresienstadt in Böhmen transportirt. — Die „Polit. Corresp.“ meldet aus Kon stantinopel: a tionale Kommission hat die militärische Grenzregulirung zwischen Bulgarien und Ostrume⸗ lien beendigt und dieselbe mit 5 Stimmen gegen die Stimme Rußlands angenommen. Der französische Kommissaͤr enthielt sich der Abstimmung. — 30. September. Wie die „Wiener Zeitung“ meldet, hat der Kaiser in einem Handschreiben vom 37. d. dem ürsten Karl von Auersperg die von demselben aus Ge— unn eiter ich s cht wiederholt nachgesuchte Enthebung von den unktionen als Präsident des Herrenhauses gewährt und dem⸗ elben für die von ihm bewiesene Apferwilligkeit und patrio⸗ tische Hingebung seinen wärmsten Dank ausgesprochen.
Großbritannien und Irland. London, 27. Sep⸗ Ullg. Corr.) Der Krieg s⸗Minister hat 36. dem General Sir Garnet Wolseley folgende Depesche
Hauptquartier Conference Hill, 8. September. Ich kam gestern hier an. Alle von mir ernannten Häupt⸗ die Friedens bedingungen unterzeichnet, mit Ausnahme von ͤ hier morgen erwarte.
herrsche. Oberst Baker
beschäftigt, den klei
worauf er sich nach eh nach der ,. ein. Alle Vorrãäthe wer . chafft. Unsere T
Bis zum 9. ds. reichende Berichte aus der Kapstadt
melden: Cetewaynr wird hier stündlich erwartet. Es sind Gemächer im erichtet worden. Alle, die mit ihm
Schlosse für seine Aufnahme her önigliche und würdevolle Haltung.
zu thun haben, rühmen seine
Als die Soldaten, die ihn gefangen nahmen, fich ihm näherten, um ihn zu ergreifen, streckte er feine Hände aus und sagte: Tödtet mich, wenn Ihr wollt, aber rührt mich nicht an.. Bas steht im Ein⸗ klang mit der traditionellen Heiligkeit der Person eines Zulukönigs. Es werden alle Vorsichtsmaßregeln getroffen, um zu verhindern, daß er begafft oder behelligt werde. In seiner Begleitung befinden sich drei seiner Frauen, eine Tochter und ein Gefolge von 4 Personen. Alle übrigen feindlichen Häuptlinge haben fich unterworfen. Lord Gifford verläßt Durban am J. dg. und geht mit Dexeschen für den Kriegs ⸗Minister und den Kolonial⸗Minister, worin der Friedenz⸗ schluß und die Regelung der Angelegenheiten von Zululand angezeigt werden, nach England. Der gesetzzebende Rath hat die Resolutton zu Gunsten der AÄnstellung eineg Generalagenten für die Kapkolonie in London verworfen. Die Legislatur wird wahrscheinlich am 11. ds.
prorogirt werden. — 29. September. (W. T. B.) Wie dem „Reuterschen aus Simla, vom heutigen Tage, geineldet wird,
Bureau“ hat General Roberts eine Proklamakion erlassen, in
3
vorlage, indem sie von der Unterdrückung der „theueren Frei—⸗
tember. 16. 8d. M, meldet: Bei einer am 9. d. M. in der Heoktepe unternommenen Rekognoszirung stießen die russischen Truppen auf große Massen Tekke⸗Turkmenen, welche sich in zweifelten Widerstand leisteten. Die Russen beschossen 6 Stun⸗ den hindurch 30 000 Turkmenen äußeren Befestigungswerke. mit einem Verluste von mehreren tausend Mann. lust der Russen betrug: 7 16 Offiziere und 234 Mann
e . 2 . A arif ? i Lenze, or F. Da Dor Heniber. . milz en ethet, baß eine Kazahl Indianer eine Expe— ition von
licher Mittheilung Truppen
Mexiko unter einem Verlust von 5 zwungen.
welcher er den Vormarsch der englischen Truppen behufs i, von Kabul ankündigt und die friedlichen Einwohner, welche an dem Angriff auf die Residenz der eng⸗ lischen Gesandtschaft nicht thei nahmen, auffordert, auf ihre Sicherheit Bedacht zu nehmen. Diejenigen, welche nach Ver⸗ öffentlichung der Proklamation mit Waffen betroffen werden sollten, würden als Feinde behandelt werden.
Frankreich. Paris, 29. September. (W. T. B.) 3 verschiedenen Städten Frankreichs fanden heute an— äßlich des Geburtstages des Grafen Chambord zahl⸗ reiche Bankets der legitimistischen Partei statt, welche stärker besucht waren, als in den früh Jahren. Abends wurde auf sämmtlichen in Paris Kr gehabten Bankets der Legitimisten eine Adresse an den Grafen Chambord verlesen, in welcher dem Vertrauen der legitimistischen Partei zu dem Erben des Königthums Aus⸗ druck gegeben wird. Das Königthum fehle Frankreich, und in Folge dessen fehle Frankreich Europa. Schließlich spricht die Adresse dem Grafen Dank dafür aus, daß er erklärt habe, er werde kommen, sobald die Stunde hierzu schlagen werde. Die Adresse macht Anspielungen auf die Ferry'sche Unterrichts⸗
heiten“ spricht, welche die Gewissensfreiheit und die Ehre der amilienväter untergrabe.
Nußland und Polen.
St. Petersburg, 29. Sep— (W.
T. B.). Ein Telegramm aus Beurma, vom Gegend von
Dongiletepe stark befestigt hatten und ver⸗
mit 12 Geschützen den Aul, in welchem sich über befanden, und befestigten Abends die Der Feind flüchtete in der Nacht 6 Der Ver⸗ Offiziere und 178 Mann todt, verwundet.
(2arug. Covr.)
Jägern angegriffen habe.
e In dem Kampfe, der wei Tage dauerte, ö. ö
wurden sieben Jäger getödtet. Amt— g zufolge wurden die amerikanischen einem Gefecht mit den Indianern aus Reu— Todten zum Rückzuge ge—
in
Po st ⸗ und Telegraphenver waltung“ hat folgenden Inhalt: Verstgungen; Von 27. Scpiember i873. Vezug Lee o gesch alls für Elaß ⸗ Lothringen. — Einlegens von Münzen u. s. w. in die Briefe mit Werthangabe des internationalen Verkehrs.
Dampfschiffverbindungen mit Dänemark und Schweden.
Die Nr. 58 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗
Vom 19. September 1879. Verbot des
Vom 19. September 1879. Post⸗
heits amt wohnern, auf den
in
burg 293, in M
in
deutschen Beo
lichkeit des S 10000
starben g
gemeldet: in Berlin 36 8, in Breslau 30,8, in Königsberg 36.5, Hoe a h, an Fern n,, , ne nn bar na, Te e fs n,
29, 8 in Karlsruhe 63. Il, 8, in Prag 33,8, in Triest 33,7, n Stockholm 16.8, in Christiania 10,6, i Warschau 22.1, bi n in Turin 25,5, in At Glasgow 1656, in Liverpool in Alerandria (Egypten) 40,1. . — in Philadelphia 18,2, in Chieago —, an Madras 36,3.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen
sind in rn.
der 38. Fahreswoche von je 1000 Ve⸗ Jahres durchschnitt berechnet, als gestorben
Magdeburg 32, , in Stettin 24,9, in Altona 24,9, in Straß⸗ ünchen 34,6, in Nürnberg 24,5, in Augsburg 326,
in Leipzig 26,4, in Stuttgart 26.5, in Lr er fg ez 20,8, in H Buda⸗ in Basel 393, in Brüssel 2,3, Paris 24,0, in Amsterdam 16,7“, in Kopenhagen fg, in St. Petersburg 33,3, in Odessa 39,8, in Bukarest 380, in Rom 28,4, hen —, in Lissahon —, in London 1 mn 265, in Dublin 24,4, in Edinburgh 14,3, Ferner aus früheren Wochen: in New? in St. Louis 13,0, in in Bombay 36,3, in
resden 30, 2, amburg 25,2, in Wien 23,3, in
in
Franzisko 10, in Calcutta 22,4,
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I sse der meisten größeren,
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besondert ieder un⸗
von ahre 163 gegen 1335). den Infektionskrankheiten und in außerdeutschen Städten, er Kinder in nur wenig auf. — Masern zeigen
Unte
Ich begebe mich am 1
carlachfieber hat in Braun⸗
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ö . ; rledigung gekommenen Unterfuch nn geschuldigten 5566, . wurden freigesprochen 3315, verurtheilt 19354. Im Verhältniß zur Einwohnerschaft des Landes kam ] Abgeurtheilter auf 172 Gin⸗ wohner, 1 F 143 Einwohner.
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zeitlich 243 8
befanden sich 9283 betrug 1197;
Person
wurden denunzirt m Jahre 1877 betrug
ichen,
Strafen: 3 Todes strafe, M43 fängnißstrafe, weis. Die Zahl der ,, ; unter wurden angezeigt 7667 Personen, erledigt 6204 Unter- suchungen; wegen e7 * ; 3 J
erledigt 29 927 Untersuchungen.
III.
Geschworenengerich te. Im Jahre 1876 sind überhaupt hö ÜUntersuchungen gegen 1376 Per⸗ 6 eröffnet worden.
eden
Städten etwaß zugenommen.
lichen Geschlechts
zwar: 36983 durch rechtskräftiges Erkenntniß, 52 427 durch gleich und 35 929 durch andere Ursachen.
Vergleich und 15 aus anderen Ursachen. überhaupt 677 Konkurse zur Verhandlung gekommen. Davon wurden im
Locatoria, 290 durch Vergleich und 23 aus Jahre 1877 sind überhaupt 884 Konkurse zur Verhandlung gekom—
anderen Ursachen. überhaupt 1469 (1874
Jahre 1876 wurden überhaupt 1561 Ehescheidungsklagen
9251 — 56 9so
1 Jahre, 10 15 Jahren, 205 von 15—20 Jahren, 89 von 26— 25 Jahren, 44 von 25 — 30 Jahren, 12 von 30-35 Jahren, 2 über 40 Jahre.
werden) belief sich im Jahre 1675 auf 231 735 1874 220038); im Vergleich mit .
11, 1873 1 auf 12 Einwohner). der bevormundeten Perfonen auf wohnerzahl des Landes kommt im Jahre 1876 je eine bevormundete
son kommt auf ca.
Jahre 18765 betrug die Zahl der zeigen über verübte Verbrechen 31 9651, d
perurtheilt 14783, (2 760 586 Einwohner, auf 187 Einwohner.
fängnißstrafe, 36
Personen;
urtheilten 19 698, davon wurden urt heilt 17947, im Verhältniß zur Einwohnerzahl des Landes kam 1 Abgeurtheilter auf 146 Einwohner, 1 F mr, 1 urtheilten befanden sich 13 345 männli
neger nännlichen,
J wesen e Th refas fen
n häufiger. Tode! Et. rel e,
größeren
hl der in de ondon Peterz Barce⸗
Wesel, Peß.
Jahre Rö.
ei den Gerichtsämtern und Ha
4192110; 1873 94 900) Civ Hiervon wurden im Laufe und zwar: 27583 durch
durch Vergleich und 29438
d ) Im Jahre 1876 sind bei den ö.
Ursachen. Hiervon wurden im Laufe des genannten und zwar: 32 213 durch rechtskräftiges Cr, 694 durch andere Ursachen. Jahre 1577 sind bei den Gerichtsämtern und Handelsgerichten haupt 138 817 Civilprozesse zur Verhandlung gekommen. Hier. wurden im Laufe des genannten Jahres 175 339 beendigt, und Ver⸗ ö B. Konkurse: 8. re 1875 sind überhaupt 574 (1874 469, 1873 343) Fonkurj Verhandlung gekommen. Davon wurden im Laufe des Jahreß beendigt, und zwar: 94 durch rechtskräftige Locatoria, 265 durch Im Jahre 1876 sind e des Jahres 438 beendigt, und zwar: 125 durch rechte kraftige anderen Ursachen. Im
Davon wurden im Laufe des Jahres 602 beendigt, und zwar: durch rechtskräftige Locatoria, 354 durch Vergleich und 39 auß SG Ehesachen: Im Jahre 1875 wurden 1340, 1873 1226) Ehescheidungsklagen bracht, als: 717 — 4906 von Ehemännern, 762 — hl oo von rauen und 611 Ehen getrennt (1874 642, 1873 606). Im J angebracht, 22 — 46 0e von Ehemännern, Sz — 54 oso von Ehefrauen 68 Ehen getrennt. Im Jahre 1877 wurden überhaupt 169 cheidungsklagen angebracht, als: 746 — 44 06 von Ehe männern,
von Ehefrauen und 687 Ehen getrennt. Von den drei Jahren) getrennten Ehen dauerten: 38 unter 687 von 1—5 Jahren, 589 von 5 —=16 Jahren, I86 von
(in den
4 von 36 —= 40 Jahren, D. Var mundschaftsfachen; Die Zahl der nun veicu, Perfonen linel. der unmündigen unehelichen Kinder, e, gleichviel ob sie Vermögen besitzen oder nicht, bevormundet 226 116, 1873 der Einwohnerzahl des Landes kommt je eine bevormundete Person auf ea. 12 Einwohner (1874 1 auf Im Jahre 1876 belief sich die Zahl 239 383; im Vergleich mit der Tin,
n auf ca. 12 Einwohner.
Im Jahre 1877 belief ñ evormundeten Jahre elief sich die Zahl
Personen auf 244 594, je eine bevormun dete Per⸗ 11 Einwohner. ö
J. Uebersicht der Ergebnisse der Strafrechtspflege: Im
eingegangenen ,. . er zur Erledigung gekom—⸗ „untersuchungen 16306, der Ange faule ng gf h, bgeurtheilten 17163, davon wurden freigesprochen 2380,
im Verhältniß zur Einwohnerzahl des Landes am 1. Dezember 1875) kam 1 Abgeurtheilter auf 161 1 Freigesprochener auf 1160 Einwohner, 1 Verurtheilter r Unter den Verurtheilten befanden sich 1I1 561 lichen, 3104 weiblichen Geschlechts. Erkannt wurden folgende fen: 4 Todesstrafe, 83l zeitliche Zuchthaus strafe, 11 410 Ge⸗ . Festungehaft, 19, Haft, 2074 Geldstrafe, Ve welt. In, gerichtlicher Haft befanden sich 7945 z; die Zahl der Hauptverhandlungen betrug Mitwirkung von Geschworenen 1635, von Schöffen g12, wegen
Forst vergehen unter 5 60 wurden angezeigt 6772 Personen, erle⸗
5567 Untersuchungen, wegen 7 . ö. 733 etrug die Zahl der eingegangenen übte Verbrechen 36 716, 6 zur
Beleidigung wurden denunzirt Untersuchungen. — Im Jahre 1576 laubhaften Anzeigen über ver⸗ rledigung gekommenen Unter Angeschuldigten 22 863, der Abge⸗ freigesprochen 2651, ver⸗
Personen, erledigt 30 283
ngen 17783, der
reigesprochener auf 1041 auf 162 Einwohner. Unter den Ver— 3441 weiblichen Ge⸗ ,,, 2 esaängnißstrafe, 2 Festungshaft, Geldstra fe, 428 Verweis. In gerichtlicher Haft 3 Personen; die Zahl der Hauptverhandlungen unter Mitwirkung von Geschmorenen 186, von Schöffen wegen Forst verge hen unter 9 M wurden angezeigt Jöbꝛ en, erledigt 6435 Untersuchungen, wegen Bekeid'igung 33348 Personen, erledigt 29 905 Untersuchungen.
. die Zahl der eingegangenen glaub— über verübte Verbrechen 40257; der zur 193652, der An⸗ der Abgeurtheilten 22669; davon
Erkannt wurden folgende St ! e Zuchthaus strafe, 6. aft, 2776
Anzeigen
reiges rochener auf 833 Einwohner, 1 Verurtheilter auf Unter den Verurtheilten befanden sich 15 249 männ⸗ 3955, weiblichen Geschlechts. Erkannt würden folgende zeitliche Zuchthausstrgfe, 14 358 Ge— 4 Festungshaft, 336 Haft, 29559 Geldstrafe, 463 Ver⸗ In gerichtlicher Haft befanden sich 9538 Personen. Hauptverhandlungen betrug unter Mitwirkung von 194, von Schöffen 1333; wegen Forstvergehen
digung wurden denuncirt 3 904 Perfonen,
Uebersicht der Thätigkeit der Anklagekammern und A. Thätigkeit der Anklagekam mern:
n. Von den Angeklagten waren verheirathet, ge—= oder verwittwet 490 männlichen (84,52 o/o), 97 welb⸗ (15,46 υί); unverheirathet 675 männlichen,
I /
Gericht. ämtern und Handelsgerichten überhaupt 127 400 gi cleroh feht Verhandlung gekommen.
Jahres 113 524 beendigt, kenntniß, 18 217 durch Vergleich und 33
116 weiblichen Geschlechts; unter 18 Jahren 33 männ⸗ lichen, 5 weiblichen Geschlechts; über 18 — 30 Jahre 623 männlichen, 116 weiblichen Geschlechts; über 30 —60 Jahre 480 männlichen, 990 weiblichen Geschlechts; über bo Jahre 27 männlichen, 2 weiblichen Geschlechts. Im Jahre 1876 sind überhaupt 1075 Untersuchungen gegen 1356 Personen eröffnet. Von den Angeklagten waren verheirathet, geschieden oder verwittwet 462 mannlichen (83, 02 MυίηC), 126 weiblichen Geschlechts (16,03 0½9); unverheirathet 676 männlichen, M weiblichen Geschlechts; unter 18 Jahren 7 mãnn · lichen, 8 weiblichen Geschlechts; über 18 30 Jahre 646 männlichen, 2 weiblichen Geschlechts; über 30-60 Jahre 450 männlichen, 115 weiblichen Geschlechts; über 60 Jahre 15 männlichen, 5. weiblichen Geschlechts. Im Jahre 1877 sind überhaupt 1207 Untersuchungen gegen 1642 Personen eröffnet. Von den An eklagten waren ver⸗ heirathet, geschieden oder verwittwet 530 männlichen (83, 85 o/o, 139 weiblichen Geschlechts (16,15, )); unverheirathet 7603 männlichen, 110 weiblichen Geschlechts; unter 18 Jahren 26 mannlichen, 5 weiblichen Geschlechts; über 18—30 Jahre 677 männlichen, 102 weiblichen Geschlechts, über 30–— 60 Jahre 574 männlichen. 136 weiblichen Geschlechts, über 60 Jahre 21 männlichen, 6 weiblichen Geschlechts. B. Thätigkeit der Geschworenengerichte: durch Aburtheilung wurden erledigt: im Jahre 1875 163 Untersuchungen gegen 207 Personen, im Jahre 1876 186 Untersuchungen gegen 25
ersonen, im Jahre 1877 193 Untersuchungen gegen 251 Personen.
m Jahre 1875 wurden: abgeurtheilt 207 Personen, freigesprochen 51 Personen, verurtheilt 1596 Personen (133 männlichen, 23 weiblichen Geschlechtsß; im Jahre 1876 wurden: abgeurtheilt 225 DVersonen, freigesprochen 46 Personen, verurtheilt 179 Personen (150 männ— lichen, 29 weiblichen Geschlechts); im Jahre 1877 wurden; abge⸗ urtheilt 252 Personen, freigesprochen 42 Personen, verurtheilt 310 Personen (171 männlichen, 39 weiblichen Geschlechts).
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Dem jüngst veröffentlichten Berichte des K. K. Ackerbau⸗ Ministeriums über die Ernte und den Stand der Feldarbei— ten in Oesterreich⸗ Ungarn um die Mitte September ent · nehmen wir folgende Angabe: Der Anbau hat im Allgemeinen bisher nur geringe Fortschritte gemacht, da das Ackern in Folge der Dürre sehr erschwert, in Ungarn größtentheils sogar ganz unmöglich gemacht war. Nur in Böhmen, Galizien und in der Bukowing wurde bereits ziemlich viel Roggen angebaut. In diesen Ländern haben sich die Rapssaaten größtentheils bereits gut entwickelt, in Ungarn da⸗— gegen sind viele nicht aufgegangen und leiden die gekommenen durch die Dürre, sowie auch theilweise durch Raupen und Erdflöhe. — Die Maisernte war zur Zeit des Berichtes in Dalmatien schon bei⸗ nahe beendet, in Ungarn sowie auch in der. Bukowina war die Ernte der zeitlich gebauten frühreifenden kleinkörnigen Mais⸗ sorten bereits im Zuge. In Dalmatien fällt die Ernte schlecht aus, im Küstenlande sehr schlecht; in Ungarn und Kroatien kommen gute und schlechte Ernten vor und dürften letztere überwiegen; in Krain wird eine mittelmäßige oder schwachmittlere, in allen übrigen Län—⸗ dern mit Maisbau (auch in Siebenbürgen) aber werden gute oder gut mittlere Ernten erwartet. Das Ausgraben der Spät kartof⸗ feln hatte bereits an vielen Orten aller Kronländer begonnen. Die Kartoffelfäule war in den nördlichen Ländern sowie auch in Krain bereits ziemlich weit verbreitet, hat aber in der letzten Berichts periode nicht mehr erheblich um sich gegriffen und haben sich diesfalls viele Besorgnisse gehoben. Außer Nordtirol, Vorarlberg und Kärnten bat auch Steiermark eine recht gute Kartoffelernte. In Nieder⸗ Desterreich und Ungarn hat die Fäule nur in Thonböden einige Bedeutung erreicht, dagegen sind die Kartoffeln häufig klein geblieben und liefern daher ein ziemlich geringes quantitatives Ernte⸗ Ergebnlß. — Der Stand der Zuckerrüben und Futterrunkeln befriedigt in Böhmen, Schlesien, in der Bukowina, dann in Nieder: und Oberösterreich, läßt aber in Mähren und Ungarn sehr viel zu wünschen übrig. Stoppelrüben stehen schön in Steiermark, Kärnten und Vorarlberg, haben aber in Krain und im Küstenlande durch die Dürre sehr gelitten. Ueber das Kopfkraut liegen gute Nachrichten vor, aus Oberösterreich und aus Galizien, ungünstige aus Mähren und Ungarn. In Niederösterreich leidet dasselbe durch die Raupen, — Ueber die Flachsernte kommen gute, Nachrichten aus Schlesien und Ostgalizien, minder gute aus Niederösterreich und Oberungarn. — Die Aussichten bezüglich der Weinern te, namentlich auf das qualitative Ergebniß derselben, haben sich in Folge der auch in dieser Periode anhaltend günstigen Witterung noch weiter gebessert. Doch war die allzu große Dürre in manchen Gegenden, namentlich des Küstenlandes und des Banats, dem anzu⸗ hoffenden quantitativen Ernteergebnisse sogar einigermaßen abträglich, da manche Beeren einschrumpften. Der Sauerwurm (Fortrix uvana) hat sich nun auch in Südtirol gezeigt, dagegen sind die Klagen über das ohnehin nicht sehr verbreitet gewesene Oidium gänzlich ver⸗ stummf. Die Lese hat in Dalmatien bereits am 9. September be⸗ gonnen. Das Ergebniß bleibt etwas unter der Erwartung und wird als „mittelgut, auf den Inseln und an der Küste, als »schwachmittel! im Bennenlande h zeichnet, Die Aussichten auf das quantitative Ernteergebniß in den übrigen Ländern sind seit den letzten Berichten im Allgemeinen unverändert geblieben und haben sich dieselben nur in Mähren um etwas gebessert, dagegen in Görz um etwas verschlechtert. — Werden die einzelnen neueren Nachrichten über die Obsternte mit den früheren zusammengehalten, so läßt sich die⸗ selbe etwa taxiren wie folgt; Kernobsternte „gut“ in Oberösterreich und Salzburg, „gutmittel! in Böhmen und deutsch Südtirol mittel, in Niederöfterreich, Kärnten und Galizien; schwachmittel in Mähren und Schlesien, „schlecht! in Steiermark, Krain, Süd tirol, Dalmatien und Ungarn, sehr schlecht“ in Görz; Zwetschken „gut“ in QOberösterreich und Saljburg, „schwachmittel“ bis „mittel in Niederösterreich, Kärnten, Böhmen und Galizien, in den übrigen Ländern schlecht und sehr schlecht.
Gewerbe und Sandel.
In der ordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der BG an für Landwirthschaft und Industrie, Kwilecki, Potocki und Comp. wurde dem Aufsichtsrath und der Direktion einstimmig Decharge ertheilt und in Genehmigung des Rechenschaftẽ⸗ berichts pro 1. Juli 1878,79 die Vertheilung einer Dividende von 45 0 oder 28 S pro Aktie beschlossen. Der im abgelaufenen Ge⸗ schäftsjahre bei einem Grundkapitale von 2268 600 „S erzielte Brutto⸗Gewinn beträgt 163 827 M oder iz o/, wovon nach Ab— schreibung der Unkosten 2. überhaupt 105 868 ½ zur Vertheilung an die Aktionäre gelangen. Im Uebrigen gestaltet sich nach Inhalt des Geschäftsberichts der Status der Bank in den Hauptposten fol— endermaßen: Aktiva: Kassa d2 557 6. Effekten 95 81.8. „, Werfel 512 482 ƽ, Lombard 52 799 α½, Immobilien 325 836 , Conto des Dominiums Gola 147 551 S, des Dominiums Morow⸗ nica 147 5651 , Conto der Dampf-Gerberei Wronke 166 089 (t, Conto der laufenden Rechnung gwahrscheinlich abzüglich der Kredi⸗ toren) 1 666 149 M6. Passiva. Grundkapital 2268 600 66, Reserve⸗ fonds 124 867 6, Depostten Conto A. B. C. zusammen 477 286 , Sparkassen⸗Conto 205 592 ½, Dividenden⸗Conto pro 1878/1879 JTõß ö 0 . . ö
— Aus der Liquidationsmasse der Württembergischen De⸗ positenbank in Stuttgart wird vom 10. Oktober ab die Restquote in Höhe von T1I9 og oder 43 M 15. . pro Aktie zur Ausschüttung gelangen. Da bisher an die Aktionäre 90 * zurück bejahlt worden sind, beziffert sich also das gesammte Liquidations- ergebniß auf N, 19 5 des eingezahlten Aktienkapitals.
— Der Court für die jetzt hier zahlbaren Silber Coupons õ sterreichischer n ist auf 173,50 AM für
6 ĩ ilber erhöht worden. . ö ß Centralbank i. Liqu. bringt vom 12. Oktober ab die vierte Liquidationsquote mit 10 Fres. per Aktie an ihre Aktionäre zur sg, mn, . Verkehrs⸗Anstalten.
Plymouth, 29. September. (W. T. B. Der Hamburger
Postdampfer „Wieland ! ist hier eingetroffen.
. ä y / , . ar 1 P — ü
NewYork, 29. September, W. T. B.). Der Dampfer Spain“ von der Nati onal⸗-Dampfschiffs⸗ Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier einge tre fn.
Berlin, den 30. September 1879.
Am letzten Sonnabend hat das Fentralcomits der Gewerbe⸗ Au s M fit Berlin mit Stimmenmehrheit beschlossen, gegen⸗ über der ihm von einigen Ausstellern eingereichten Vorstell ung, welche die Zurückzahlung der Platzmiethen und anderer Ausgaben an die Aussteller aus den Ueberschüssen der Einnahmen intendirt, auf seinem, den statutarischen Bestimmungen entsprechenden Stand⸗ punkte zu beharren. Die Erfüllung des vorgetragenen Wunsches würde nach Ansicht des Comités einen so bedeutenden Theil der dem Betrage nach selbstverständlich vor der Absolvirung der Rechnungs⸗ abschlüsse auch nicht annähernd anzugebenden Ueberschüsse kon⸗ sumiren, daß die von vornherein festgesetzte Verwendung zu einem gemeinnützigen Zwecke in einer nicht zu rechtfertigen den Weise alterirt werden wurde. Das Comits hält sich zu einer solchen Disposition nicht für befugt, nachdem die unentgeltliche Ueberlassung des fiskalischen Ter⸗ rains und die von der Stadt gewährten Unterstützungen im Hinblick auf die Bestimmung, daß etwaige Ueberschüsse eine gemeinnützige Verwendung finden würden, zugesagt worden sind. Eine spezielle Ber fr fun über die Verwendung der Gelder kann nicht ein treten, bevor ihre Höhe bekannt ist; es ist aber darauf zu rechnen, daß die Berücksichtigung der gewerblichen Irteressen in Berlin allein maßgebend sein wird. In der Woche vom 22. bis 28. September einschließlich besuchten die Ausstellung eirea 92 597 zahlende Personen. Die Gesammtzahl, der zahlenden Besucher von der Eröffnung bis 28. September betrug 1263 368.
Deutsches Wörterbuch von Jakob Grimm und Wil helm Grimm, fortgesetzt von Dr. Moriz Heyne, Dr. Rudolf Hildebrand und Dr. Karl Weigand. 4. Band. . Abtheilung, 2. Hälfte. 1. Lieferung: ‚Gefoppe, bis „Geheien“, bearbeitet von Dr. Rudolf Hildebrand. Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1879.
In der vorliegenden Lieferung nehmen die mit der Vorsilbe „ge“ ebildeten Worte und dann die Präposition gegen“ nebst Zusammen⸗ . den breitesten Raum ein. Was jene Vorsilbe betrifft; so ist sie heute mehrfach mit „be“ vertauscht. Besonders deutlich ist dieser rein äußerliche Tausch in befreundet“ für das ältere, richtigere »gefreundet“. Denn es handelt sich um die Bezeichnung des Ver⸗ hältnisses von Freundschaft, welches sprachlich richtiger mit „ge bejeichnet wird. Befreundet sagt, genau genommen, nur: mit Freun—⸗ den versehen, be, steht also hier ebenso an Stelle von ge, als Ein⸗ dringling, wie z. B. in Bedicht für Gedicht und in Befahr für Gefahr. Vieles Belehrende bietet der Artikel Gefrieren mit Ableitungen. Figenthümlich ist die Anwendung von gefroren“ für durch Zauber- funst fest, unverletzlich in Wallensteing Tod G, 2. 6 heißt es; Das schöne Wort ist wie im Aussterben begriffen, lebt aber doch noch in Mundarten und wäre wohl so gut wieder zu be— leben wie ‚ungefüge“, das aus dem Mittelhochdeutschen her wieder be⸗ liebt wird. Auch „Gefüge! (subst. und „gefügig“ sind erst in neuerer Zeit wieder in Aufnahme gekommen, aber in von dem ursprünglichen abweichenden Sinne. Das Wort Gefühl“ ist jünger, als man glauben möchte, denn man findet es selbst in Wörterbüchern aus der ersten Hälfte des 17. Jahr⸗ hunderts noch nicht. Es ist eben von Hause aus nicht hochdeutsch, sondern mittel,, niederdeutsch und niederländisch Ltgeroel) und scheint erst nach Analogie von Gesicht, Gehör im 17. Jahrhundert gebildet zu sein, während man bis dahin den Infiniti das Fühlen. brauchte. Es jst. Herders Verdienst, die halbvergessene Bedeutung des Gefühls für Leben, Kunst und Geist wieder her⸗ vorgehoben und verfochten zu haben; war doch einer seiner eifrigsten Wünsche, und Pläne eine Philosophie des Gefühls. Mit ebenso großer Gründlichkeit wie übersichtlicher Anordnung wird das Verhältniß des Worts zu Empfindung / und die Geschichte seiner neuen Bedeutung dargelegt, gezeigt, wie jung der heute so beliebte Plural ist, der Gegenstand oder Inhalt des Gefühls bezeichnet und der Begriff der Betrachtung unterzogen. Die letztere erweitert sich geradezu zu einer geistvollen philosopisch-historischen Abbandlung, welche die Wandlungen des Gefühls-Begriffs bis in die neueste Zeit verfolgt und durch zahlreich eingestreute, von einer außerordentlichen Be— lesenheit Zeugniß gebenden Citate eine höchst lebendige und anregende Form erhalt. Hier muß sich übrigens auch der ehrwürdige Begründer des Wörterbuchs, Jakob Grimm, eine Berichtigung gefallen lassen, Hilde brand weist nämlich darauf hin, daß die Unterscheidung, daß zfühlen. (im 3. Bande) mehr sinnlich, „empfinden“ mehr „geistig und abstrakt“ sei, zwar dem heutigen Sprachgebrauche entspreche, aber eigentlich will⸗ kürlich und sehr jung, in der philofophischen Schulsprache alter Ueber lieferung nach, vielmehr umgekehrt Empfindung das Sinnliche sei. „Gefühlelei', nach Analogie von Empfindelei gebildet. ist ein Ausdruck, dessen sich Klinger bediente. Gefühlsnarr scheint nach Form und Inhalt eine der, neuesten Schöpfungen. „Gefühlsspiel bildete Goethe als Seitenstück zu Lustspiel, Trauerspiel, Singspiel, ohne daß sich das Wort Bürgerrecht in. der Sprache erworben hätte. Sehr interessant ist der Artikel Geführ“. Dieses alte ober⸗ deutsche Wort, welches sich noch in Agricolas Spruͤchen in der Formel Ehr und Gefier! (Gegensatz zu Scham und Schande“) findet, ist, nachdem der eigentliche Sinn (Nahrung, Nutzen) schon verdunkelt war, ausgestorben. — Gefüll“ für ,. Pelzfutter, findet man noch bei Brant und Philander, — Außerordentlich um⸗ jangreich ist, der Bedeutung dieses Verhältnißworts entsprechend, der Artikel ‚gegen'. Kaum ein anderes hat wohl eine gleich große Mannigfaltigkeit der Formen aufzuweisen. Ursprünglich gaägan, kagan, kakan, gagen, gagin, wird es mittelhochdeutsch zu gegen, dann gegin, gein (noch heute schwäbisch: geinder, dir entgegen; geimer, zu mir; geinem, zu ihm; geinöß, zu uns), gon, geen oder gehn, selbst gehen (bei übergewissenhaften Schreibern) aber auch gän (aus gagen zusammengedrängt), gon und gägend, und ganz verkürzt wieder ge, ga, go (noch jetzt im schwäbischen und bayerischen Dialekt), ferner im Änlaut verändert jegen oder jeghen, jygen. daneben jehn, tegen, teghen, tiegen, tiegen, tgen, tgaen, tgäm, tgheen, tigen, tygen, teigen, kegin, kegen, kegn, auch keggin (dialektisch sogar kaigen und keigen), kein, ken, ke; andererseits mit st erweitert: kegenst fanalog aberstj und jenst (wie noch heute englisch against. Der Datir, der natürliche Kasus für gegen, hat sich, wie die zitirten Beispiele be— weisen, noch zum Theil bis in das 18. Jahrhundert, und zwar bei den besten Schriftstellern (Schiller, Goethe, Bodmer, Canitz Günther u. A.) gegen den eindringenden Akkusativ erhalten. Die höchst mannigfaltigen, sinnlichen und übertragenen Anwendungen des Worts werden in scharfsinniger Weise unterschieden und durch zahllose Citate erläutert. Befremdend klingt uns namentlich der Gebrauch dieses Verhältnißworts nach Liebe“ und „Zuneigung“, und doch findet es sich in ersterer Verbindung bei Olearius und Bodmer, in letzterer noch mehrfach bei Goethe. Am Schluß, bei der Erwähnung so barbarischer Bildungen wie antideutsch, Contredampf“, wofür doch (der Zunge noch dazu viel be⸗ guemer) cbensogut Gegendampf wäre, wird der Verfasser mit Recht bitter, wenn er, als neueste Noupeauts „‚Contredruck“ voraussagend, bemerkt: „Die „Bildung“ wächst eben wieder einmal in rapider Progression“, ungefähr wie im 17. Jahrhundert? — Unter den nun folgenden zahlreichen Zusammensetzungen und Ableitungen ist zunächst das Wort „Gegend“ von hervorragender Bedeutung. Auch dieses Wort hat eine große Zahl mannigfaltiger Formen auf⸗ zuweisen, so: geinde, geinote, genote, gegenote, jegenode oder vegenode, jenote, yenote, jegenet, jegenede, gegene, gegne noch heute in Schwaben, Elsaß, Schvweis), gegenheit u. s. f. Die Entstehung deßselben aus dem Kriegs. und Jagdleben (-was vor Augen liegt in gewisser Weite“) glaubt Hilde⸗ brand noch erkennbar aus der tirolischen Redensart von heuten keine
Gegent haben“, d. h. ganz das Ziel verfehlen, und „keine Gegent“,
d. h. bei Weitem nicht. Das spöttische Scherzwort, dessen Herkunft er . Berlin verlegen möchte: Da sieht man lauter Gegend, nichts als Gegend“, d. h. sieht viel und weit, aber eigentlich nichts, bleibt auch noch bei dem ursprünglichen Begriffe. Uebrigens beliebt man heut⸗ zutage in vielen Verbindungen sich des Fremdwort Region zu bedienen. Weiterhin verdienen die Artikel ‚„Gegensatz', „Gegenschein“ Er wähnung. „Gegenschlag! für das heutige hybride Ichtrefler finden wir bei Brockes, gegensichtiglich‘ für „augenscheinlich“ bei duther. »Gegenstand“ braucht Chr. Grephius noch in dem Sinne von, Wider⸗ stand', Haller gleichbedeutend mit Gegensatz'. Die heutige Bedeu⸗ tung (objectum5 stammt aus der Nomenklasur der Wolffschen Philo sephischen Schule, während man früher dafür, Gegenwurf brauchte. „Gegentheil“ ist wie „Gegenpart“ vor Gericht entstanden, zuerst auch begrifflich diesem verwandt und daher noch von Goethe, Lessing, Kant u. A. auch männlich gebraucht, woneben sich aber schon seit dem 16. Jahrhundert das heute allein angewen dete Neutrum findet. Im . bischen, Bayerischen (Gegentail), Hessischen, Göttingischen (Gegendeh) bezeichnet man dialektisch damit eigenthümlicher Weise, ganz den Be= griff der Gegnerschaft aufgebend, den Gatten oder die Gattin. — Die beiden in „gegenüber verbundenen Präpesitionen nahmen ur— sprünglich und lange Zeit das abhängige Wort zwischen sich, und zwar im Datip, als dem echten Cafus für „gegen., z. B. gegen ihm Über, so noch bei Goethe, Klopstock. Adelung wehrte sich noch gegen die Vereinigung, welche (obgleich schon im 16. Jahrhundert zu finden und von Schiller und. Wieland gebraucht) erst seit etwa 50 Jahren wirklich durchgesetzt ist. Im An klang an das für feiner gehaltene französische vis - ri ist dann die ganz undeutsche Verbindung gegenüber von“ entstanden. = Ein seiner Entstehung und seiner Geschichte nach, die sich in zahl losen Nebenformen ausgeprägt hat, sehr merkwürdiges Wort ist Gegenwart“. Dasselbe ist im Althochdeutschen Adjektivum, das Substantivum daraus aber „Gegenwärtigkeit'. Die heutige einfache Form findet sich zwar bei Fischart schon im 16. Jahrhundert, in den Wörterbüchern aber erst seit dem 17. Eg scheint sich also erst allmählich an die Stelle des schleppenden „Gegenwärtigkeit⸗ geseßt zu haben. Auf die formale und begriffliche Entwickelung des Worts hier näher einzugehen, würde zu welt führen; der Artikel bietet in dieser Beziehung eine sehr eingehende, interessante Untersuchung. Heute ist, Gegenwart“ zum kahlsten Begriffe des Dabeiseins zusammen⸗ geschrumpft: Während man noch im vorigen Jahrhundert sagen konnte: „Sollte ich Ihnen wegen esniger unbedeutender Worte meine Gegenwart verbieten“, können wir jetzt höchstens einem Andern seine Gegenwart, verbieten. Der jetzt im Vordergrunde stehende Begriff Zeit aber ist sehr jung, erst au? dem vorigen Jahrhundert, während man bis dahin dafür „gegenwärtige Zeit! braucht. Neuerdings, sagt Hildebrand, macht ihm übrigens eine der geschmackwidrigsten Neu⸗· bildungen das Gebiet enge, das (schon von Schopenhauer in den stärksten Ausdrücken gerügte) Wort Jetztzeit. Auch in dem Ad⸗ jektivum „gegenwärtig? wiegt jetzt der Zeitbegriff so vor, daß man durch das heute geläufige „vorliegend“ den sinnlichen Begriff wieder aufgefrischt hat. Indessen begegnet man z. B. noch jetzt im kauf männischen Styl (dem Kanzleistyl nachgebildet) dem alten Ausdruck mit gegenwärtigem Schreiben.“ ‚Der Gebildete nimmt übrigens gern präsent“, bemerkt Hildebrand mit bitterer Ironie, „auch z. B. präsentes Wissen, kaum aber gegenwartiges. „Gegenwechsel“ erinnert wie „Gegenkerbholz“, Gegenzettel an eine alte Form des kaufmännischen Rechnens. Gegenwirkung“ sagt noch Görres in seinen politischen Schriften aut deutsch überall Da, wo der heutige Schriftsteller sich des französischen Fremdworts Reaktion bedienen zu müssen glaubt, „wobei doch“, wie Hildebrand bemerkt, die eigentliche Bedeutung so gut wie vergessen ist, so, daß sie im Reichstage kürzlich von einem Redner durch umschreibende Ueber. setzung wiederherzustellen war.“ Das jetzt erloschene Gegenwurf
war früher ein in der philosophischen Sprache der Mystiker als Uebersetzung des lazteinischen obieetum sehr viel ge⸗ brauchtes Wort, wie durch zahlreiche Citate nachgewiesen wird. Geglitze“ (längeres Glitzern) ist wohl eine alleinstehende Erfindung Rückerts. „Gegnen, findet sich heute nur noch in begegnen und „Gegner“. Zweifelhaft sind „Gegraisel', ‚„Gegunze“. Sich „ge⸗ haben“, im Schriftdeutsch auch bei Goethe u. A., lebt noch heute im Hausdeutsch (für „sich gebaren“, „klagen. ). Als Wunsch beim Abschiede (gehabt euch wohl) ist es seit Klopstock wieder aufge⸗ nommen worden, auch ins Leben, doch haftet ihm etwas altfränki⸗ sches an, obschon innig und wohlklingend“. Fur das moderne be⸗ liebte Haché, richtiger übrigens Hacbis, welches erst aus dem deut- schen hacken. entstanden ist, haben wir ein altdeutsches, aber vergessenes Wort, „Gehäcke;, Gehäcks ', Gehäcksel'. „Gehalt
erscheint, wie Hildebrand konstatirt, als Neutrum bei den Nord⸗ deutschen beliebter; Schiller, Goethe, Lessing brauchen das Wort meistens männlich. Gehalten? für ‚gemessen /, d. h. sich selbst be⸗ herrschend, ist entschieden nicht so häufig im Gebrauch, wie das Gegentheil: ungehalten“. Gehalter‘ für Schrank findet sich heute noch in der Sprechform „Kalter“. Ein schweizerisches Wort von Werth und Alter ist ‚gehand“ oder „ghand“, zu Hand gehörig, wie be⸗ hende“ und in beinahe derselben Bedeutung, daneben aber auch — ganz nahe (zur Hand)). „Gehänge“ (Maskulinum), Nachsicht, Nach= giebigkeit lebt noch jetzt im bayerischen Sprachg biet und ist, wie Gehängniß“ (Erlaubniß) auf das Bild vom Rosse, dem man die Zügel hängen läßt, zurückzuführen. Sehr mannigfaltig ist die An—⸗ wendung des bekannteren Neutrums. Das ursprünglich studentische „Gehast“, naseweiser Mensch, soll noch heute in Gebrauch sein. ‚Ge— hässig“ war zuerst (wie „häßlich“ aktivisch, gleichbedeutend mit „hassend!. „Gehäß“ (neben ‚Häß ' für Kleidung, namentlich schöne) sagt man noch jetzt gesprochen fast wie käs ) in Bavern, Schwaben und der Schwelz. Das Kraftwort nicht gehauen, nicht gestochen
ist, seiner eigentlichen Herkunft und Bedeutung nach heute ganz verdunkelt; eigentlich bezog es sich nämlich auf eine Wunde, deren Entstehung unsicher war. ‚„Gehaus. oder „G'haus“ ist bayerisch der Taglöhner, der, als solcher dem Besitzer vertragsmäßig verpflichtet, ein diesem gehöriges Nebenhaus (G'hausenhaus) bewohnt seine Frau ist die Ghausin (also ähnlich dem norddeutschen „Kossäte“ und dem mitteldeutschen Häusler). Daz früher verschiedentlich gebrauchte Kollektivum zu Haus, „Gehäuse n, trifft man jetzt nur noch in der Bedeutung als Behälter für nicht lebende Wesen. „Gehäbe', ver— schwiegen (Anvertrautes festhaltend) finden wir als heimath⸗ liche Crinnerung noch bei Rückert, auch sonst noch mundartlich mit mehrseitiger Ausdehnung des Begriffs für dicht, eng, genau, fest, bequem ze. In dem Artikel Gehege“ wird Voß kritisirt, weil er, um das charakteristische soxos J00νι bei Homer wiederzu eben, „Gehege der Lippen“ übersetz! (eigentlich doch Gehege der Zähne“), während im Altnordischen ein genau entsprechender Ausdruck vor handen war, nämlich Tanngardr“, d. i. Garten, Zaun der Zähne. (Bei ‚Garten“ aber ist später der Begriff vom Zaun aus auf das Cingezäunte übergegangen, gleichwie „Zaun“ selbst im Englischen in town, die Stadt. Auch fuͤr dieses gute, deutsche Wort „Gehege
braucht man im übertragenen Sinne jetzt lieber die Fremdwörter Revier, Domäne. — Ein altes Wort mit überaus merkwürdiger Geschichte endlich ist ‚geheien oder, keien / mit mannigfaltigen Bedeutungen, „die, soweit sie jum Theil augeinander liegen, sich an dem Faden des einen Wortes und Begriffes aufgereiht haben, theilweis unerquicklich bis ins ekelhaft abscheuliche, aber tief eingewachsen in die Sprache, und auch wieder zum e n , Der Stamm hi ist noch i und „Heirat“ erhalten. . . .
. 6 Einig, Z. von unten ist übrigens in dem Citate statt ‚Gegentheil! wohl „Gegenspiel“ zu lesen.
Hamburg, 30. September, (W. T. B.) Heute Nacht gegen 3 Uhr w auf der Südelbe unweit 6 er Ewer des Pulverschiffers Boothby aus St. Pauli, an dessen Bord sich noch 3 agenladungen Pulver befanden. Die aus 3 Mann bestehende ö,, des Fahrzeuges, sowie angeblich einige in der Nähe fischende Flscher wurden getödtet. In ᷓ. und
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Hamburg ist mehrfacher Schaden durch den Luftdruck angerichtet worden.
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