1879 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Oct 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Elsas⸗Lothringen. Straßburg, 4 Oktober. Die r, , ,. für Elsaß⸗Lothringen“ veröffentlicht folgende Bekanntmachung: .

Nach 6 vom 4. Juli d. J., betreffend die Verfassung und Verwaltung Elsaß⸗Lothringens und der Kaiserlichen Verordnung vom 23. Juli d. J, durch welche der Termin für die Wirksamkeit dieses Gesetzes auf den 1. Oktober d. J. festgestellt worden ist, werden mit diesem Tage das Reichskanzler ⸗Amt für Elsaß Lothringen in Berlin und das Ober⸗Präsidium in Straßburg aufgelöst. Die von beiden Behörden, sowie die von dem Reichssustizamt in Berlin in der Verwaltung des Reichslandes bisher geübten Obliegenheiten gehen gleichzeitig auf das Ministerium für Elsaß - Lothringen, welches in

ĩ Sitz hat, Über. . K für Elsaß ⸗Lothringen ist errichtet und hat mit

eutigen Tage seine amtliche Thätigkeit begonnen, . t . . Private ergeht demgemäß das Ersuchen, Be⸗ richte, Eingaben und andere Mittheilungen, welche nach der bisheri⸗ gen Einrichtung an das Reichskanzler -⸗Amt für Elsaß ⸗Lothringen, an das Reichs- Justizamt oder daz Oher⸗ Prästdium zu richten gewesen wären, fortan an das Ministerium für Elsaß⸗Lothrigen in Straßburg

lassen. . ,, ö. 1. Oktober 1879. Der Staatssekretär,

Herzog.

7. Oktober. (W. T. B.) Der Präsident des Landesausschusses, Schlumberger, stellte heute die Mit— glieder des Bureaus, sowie einige andere Mitglieder des Lan⸗ desausschusses dem Statthalter Freiherrn von Manteuffel vor. Der Präsident richtete bei dieser Gelegenheit folgende Ansprache an den Statthalter: Ich freue mi h, Ew. Excellenz, den ersten Statthalter Elsaß⸗Lothringens, hier begrüßen zu können. Der Landesausschuß drückte wiederholt den Wunsch aus, es möge der Sitz der Verwaltung in. das Land nach Straßburg verlegt werden. Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Ich hoffe, daß sich Gutes daraus entwickeln wird, und spreche meinen herzlichen Dank dafür Sr. Majestät dem Kaiser und allen Denjenigen aus, die hierzu beigetragen haben. Der Statthalter erwiderte: Auch er hoffe, daß die Ein⸗ richtung der Statthalterschaft und des Ministeriums zum Wohle des Landes gereichen werde; die Herren sollten sich versichert halten, daß, was in seiner Kraft liege, er dazu bei⸗ tragen werde, diesen Wunsch zu erfüllen. Der Erfolg werde nicht fehlen, wenn sie in gemeinsamer Arbeit mit ihm zu— sammenwirken würden.

Oesterreich- Ungarn. Wien, 6. Oltober. Se. Majestät der Kaiser ist heute Morgen von Gödöllö zurückgekehrt.

. 7. Oktober. (W. T. B.) Das Herrenhaus wurde bei seinem heutigen Wiederzusammentritt durch den Prä⸗ sidenten Grafen Trauttmannsdorff mit einer Ansprache begrüßt. Nachdem derselbe darin das Haus um dessen Unterstützung und Vertrauen gebelen hatte, bezeichnete er als die zeitige Aufgabe des Reichsraths die Pflege der praktischen Interessen, während dessen bisherige Aufgabe die Befestigung und Kon⸗ solidirung der Verfassung gebildet habe. Der Präsldent widmet dann noch dem früheren Vorsitzenden, Fürsten Carlos Auersperg, warme Worte der Anerkennung und schließt mit einem Hoch auf den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert ein⸗ stimmte. Nach Angelobung der neu ernannten Mitglieder und Wahl der Verifikatoren vertagt sich das Haus bis zum Donnerstag. j

Xe Die , Lolit Corresp.e meldet: AV Con stqu tin opel: Die Pforte hat eine Girzu lar den K a nirichts ürki⸗ schen e . im Auslande gerichte n we ie ihr

. icht. dass JMgte Erklarung der SDedanern darüber aus ght erf Abgabe in der Konferenz

1 , e ö ) *iechis chm Vol schestern in Konstantinopel, nicht aber der Pforte mitgetheilt worden sei, da sonst vielleicht eine Ver— ständigung möglich gewesen wäre. NAus Belgrad: Das russische Eisenbahnkonsortium Poliakoff überreichte eine Offerte bezüglich der ser bischen Bahnen ohne Staatsgarantie. Pest, 6. Oktober. Die amtliche Schätzung der durch die große Ueberschwemmung in Szegedin verursachten Schäden ist nun beendet. Im Ganzen erscheinen 13 762 Parteien, die in 5600 Häusern wohnhaft waren, mit der Ge— sammtsumme von 108257 419 Gulden beschädigt. Die aus dem In⸗ und Auslande eingelaufenen Unterstützungsgelder beziffern sich auf etwas über 2,3 Millionen Gulden.

Großbritannien und Irland. London, 6. Oktober. (Allg. Corr.) Die siamesische Gesandtschaft hat London nach mehrwöchentlichem Aufenthalte verlassen, um via Brindisi die Rückreise nach Siam anzutreten.

Der „Standard“ schreibt: „Der Umstand, daß die Situation in Mandalay sich immer ernster gestaltet, sowie die augenscheinliche Gefahr, in welcher der britische Ver⸗ treter Mr. St. Barbe schwebt, haben das Indische Amt veranlaßt, die Admiralität zu ersuchen, in Rangun eine hin⸗ reichende Flotten macht zum Schutze der englischen Inter⸗ essen zu stationiren.“

Dem Reuterschen Bureau wird aus Simla unterm 4. d. gemeldet: Die Kolonne des Generals Roherts er⸗ reichte gestern Zahidabad. Sie stieß auf Schwierigkeiten in dem Transportdienste. Am 2. schaarten sich die Ghilzais in großer Zahl auf einem Rücken des Shutargardan⸗ passes zusammen, wo sie von den britischen Truppen an⸗ gegriffen und mit einem Verluste von 36 Todten zurück⸗ geworfen wurden. Auf englischer Seite wurden Major Griffiths vom 3. Sikhsregiment, ein Sergeant der Signalabtheilung und drei Sikhs verwundet. Gestern Morgen nahm eine Ab— theilung Guiden und ein Detachement des 9. Regiments eine Rekognoszixung in der Richtung nach Peshbolak vor“.

Ein Telegramm aus Peschawer besagt, daß Oberst Gordon, der den Peiwar Kotal besetzt hält, von den Berg⸗ stämmen umzingelt worden sei. Seine Lage soll eine kritische sein. Das 85. Regiment, die 9. Lanciers unb ein Flügel des 81. Regiments sind zu seiner Verstärkung abgesandt worden.

Unterm 5. wird aus Sim la gemeldet: Der Gouver⸗ neur von Jellalabad hat dem General Gough seine Unterwerfung angezeigt. Eine Expedition unter dem Kom⸗ mando des Oberst⸗Lieutenants Tytler soll gegen die Zymuaks und . aies abgesandt werden, um die Ermordung des Lieutenants Kinloch vom 15. ben⸗

alischen Kavallerie ⸗Regimente sowie andere Aus⸗ , . zu rächen. Die Streitmacht wird aus Truppen aller Waffengattungen, und zwar aus zwei britischen Schwa⸗ dronen, dem 9. Regiment, den Queens Royal Lanciers, zwei Berggeschützen, dem 20. Eingebornen⸗Punjab⸗Regiment und einem Punjab⸗Kavallerie⸗Regimente, sowie einigen Batterien der Königlichen Artillerie bestehen. Mr. Plowden ist zum politischen Beamten bei den Stämmen und Einwohnern am nördlich von Thull gelegenen Kurumthalflusse ernannt worden.

Aus Simla wird dem „Standard“ unter dem 5. be— richtet: Das Gerücht, daß die Garnison des Shutargardan—⸗ li Khel und Kushi abgeschnitten sei, ist Einem Telegramm zufolge, sind Roherts Truppen in ierigkeiten einen Tag aufgehalten en morgen vor Kabul eintreffen.

Ein kürzlich ausgegebenes Blauhuch enthält die In⸗ ulgssung der Eingeborenen zum indischen Civildienst. Danach sollen für die Zukunft für Aemter mit einer Besoldung von 200 Rupien und darüber nur Eingeborene ernannt werden, es wäre denn, daß der General⸗-Gouverneur im Conseil in jedem einzelnen Falle an⸗ ders beschlossen hätte. Von dieser Verfügung werden nicht betroffen: Personen, welche dem vereinigten Civildienst oder Generalstab an⸗ gehören; solche, welche von Anfang an vom General: Gouverneur oder Staatssekretär nach bestandenem Examen dem Finanz Forst⸗ oder Erziehungsdepartement zugetheilt worden waren; Beamte welche ihrem Departement schon vor dem 1. Januar 1879 angehörten, und Beamte im QOpium⸗ Salz- und Holl, Vermes⸗ sungspolizei⸗ und öffentlichen Arbeitsdepartement. Für Aemter, welche sich gewöhnlich aus dem vereinigten Civildienst rekru— tiren, soll keine andere Person ernannt werden, es sei denn mit der vorausgegangenen Billigung des General⸗Gouver⸗ Für die Ernennung Eingeborener zu solchen Stellungen werden demnächst mit Genehmigung Ihrer sekrelärs besondere Instruktionen erlassen

(Cöln. Ztg.) Ueber den Zusammenstoß zwischen ffen „Arexandra“ ; meldet der Oberbefehlshaber des Mittelmeergeschwaders: „Die ährend taktischer Uebungen mit ihren Breit⸗ rei Bote der „Alexandra“ wurden beschädigt. Eine durch die Schraube der Alexandra zertrümmerte Panzer⸗ platte am Rumpfe des „Achilles“ ist reparirt worden. Ein Untersuchungs⸗Ausschuß ist eingesetzt.“

(W. T. B.) Der Times“ wird aus Mandalay, vom 6. d. M., gemeldet; Der englische Re⸗ das Personal der englischen Gesandtschaft und mehrere englische Unterthanen hätten sich unbehelligt ein— geschifst. In Mandalay herrsche Ruhe.

(W. T. B.) Die „Times“ meldet aus Die Brigade

Passes gänzlich von

Folge von Transports. Dieselben we

struktionen für die

neurs im Conseil.

Majestät Staats

den Panzerschi und „Achilles“ Schiffe stießen w seiten zusammen.

7. Oktober.

Khelat⸗i⸗Ghilzai, nig a ghes ist in der Richtung nach Ghu Sni abmarschirt; im Fort hat dieselbe 6 Compagnien Infanterie, eine Schwadron Kavallerie und 2 Geschütze als Besatzung zurückgelassen. Die rene Miliz ist aufgelöst worden; die benachbarten Stämme verhalten sich ruhig.

Frankreich.

Paris, 6. Oktober. (Fr. C.) Im Finanz— Mi niste rium ist

man, wie der „Temps“ hört, bereits mit den Vorarbeiten für das Budget von, 1881 bese y hat soeben die anderen Minister brieflich auf⸗

Herr Léon Sa ihre Vorschläge für die Aufstel

gefordert, ihm von 1881 zukommen zu lassen. In diesem J der Minister auf den vortrefflichen Stand d

unahme der Ueberschüsse der indirekten icht demnach die Absicht aus, zu den in tzten Jahrgängen bewirkten Entlastungen im Jahre n zu lassen, zu welchem Behufe er aber = dallegen keins norton t cht dringend geboten feien, dieser Voraussetzung werde ß der Einnahmen zu Steuer⸗

lung des Budgets sundschreiben weist er Landesfinanzen und die unablässige Steuern hin und spr den drei le 1881 wieder neue trete

allerdings daralls rechn ihr. wenigstens keine

in Antrag bringen würden. Unter der ganze voraussichtliche Ueberschu entlastungen verwendet werden kör 7. Oktober. ; das „Journal des Debats“ n seiner heutigen Sitzung beschäftigt und beschlossen, keine M von der Deputirtenkammer votirte 8S. Oktober. Großfürst Konstantin Hinabsteigen von der stauchung zugezogen und dür ig das Bett zu hüte

Madrid, 7. Oktober. der ministeriellen Partei

verlangen, daß Catalonien ir falls die Republik r n n, err a rlei Entschließung gefaßt. Oktober, Abends. „C'ronista“ und rüchte von einer bevor unbegründet;

und der Minister die Verhängung de

Griechenland. A Marine⸗Minister Boubo neu gewählte Deputirtenkammer einberufen.

Danemark.

(W. T. B.) Wie der „Temps“ und hat sich der Minister⸗ mit der Amnestiefrage todifikation des bezüglichen n Gesetzes zuzulassen.

. B.) Se. Kaiserliche Hoheit der von Rußland hat sich beim otel du Louvre eine Ver⸗ gezwungen sein, etwa vier⸗

Treppe im H

zehn Tage lar

Spanien. (W. T. B.) Die angehörigen Deputirten 1 Belagerungszustand aner oder die Carlisten ver—

sterium hat

erklärt werde, suchen sollten, indeß noch keine

Das Mini

(W. T. B.) „Correspondencia“ stehenden ministeriel der Minister-Präsident, des Innern hätten 8 Belagerung

Die Journale erklären die Ge⸗ len Krisis für Martinez Campos, nur Einspruch gegen szustandes erhoben.

then, 7. Oktober.

(W. T. B.) Der llis hat seine E

ne Entlassung gegeben, die ist zum 1. November cr.

Kopenhagen, 7. Oktober. dem Budgetentwurfe be 47 145 000 Kronen, die Ausgaben 43

(W. T. B.) Einnahmen 02 000 Kronen.

Nr. 40 des „Central -⸗Blatts herausgegeben im Reichskanzler⸗ Allgemeine Verwaltungssachen: fung eines Aufsi Verbot einer weisung von Ausländern aus dem sicht über die Ausp der Reichsbank; 1879. Finan

für das Deutsche Amt, hat folgenden In⸗ Ernennung eines Sachverffän= chtskommissars in Sachen der Reb— ausländischen Druckschrift; Aus—= Reichsgebiete. Münz. und Bank⸗ rägung von Reichs⸗Goldmü Status der deutschen Rot zwesen: Bekanntm anweil ungen im Betr

digen und Abberu lautkrankheit;

wesen: Ueber Goldankäufe Ende August Auegabe von Schatz Zoll- und Steuerwesen: Be von Getreide, Mehl und O das deutsche Zollgebiet währ 1879. Eisenbahnwesen: und Telegraphenwesen: Verbot der Konsulatwesen:

Nr. 40 d Inhalt: Allge die Beschaffun Stellung der B Amtsgerichten.

achung, betreffend die . age von 15 000 006 SJ sugnisse von Steuerstellen; lsaaten über die östlichen end der Zeit vom 1. bis 15. Eröffnung von Bahnstrecken. Postanweisungsverkehr mit K 1 n Trauben nach der Schweiz.

es . Ju stiz ⸗Ministerial · Blatt! hat folgenden meine Verfügung vem 29. Septembt 1879, betreffend chreibwerks bei den Jusczhehörden und die ureguhülfskräfte durch die G'ichtsschreiber bei den en. Allgemeine Verfügung v)oB end die Wahrnehmung der Kalkulat behörden im Geltungsberesche des Gericht Allgemeine Verfügung vom 35 angsbestimmungen zu der Miweis

Einfuh⸗ Grenzen in Sept nber

onst⸗ntinopel; Einfuhr von frische Ernennung.

30. September 1875, geschäfte bei den Justiz« ostengesetzes vom 16 Mai September 1879, betreffend ung vom 30. August 1879

wegen der Behandlung der ei den Justizbehörden entstehenden Ein. nahmen und Ausgaben. Allgemeine Verfügung vom 30. Septen; ber 1879, betreffend die Bearbeitung der Just s. Bau. Ain gelegen hein Allgemeine Verfügung vom 30. September 1879, betreffend Bien. siegel der Rechtsanwälte. Allgemeine Verfügung vom 1. Sttobe 1879, betreffend die Verwaltung der Justizfondz. Allgemeine Ver⸗ fügung vom 1. Oktober 1879, betreffend die Beantwortung und vr. ledigung der Notaten der Königlichen Ober ⸗Rechnungs kammer gegen die Rechnungen über die Fonds der Justizverwaltung.

Statistische Nachrichten.

Ueber den österreichisch Fenglischen Schiffahrtz— verkehr liegen der W. 3.“ amtliche Ausweise vor, aus welchen sich ergiebt, daß im Jahre i878 in Großbritannien und Irland im Ganzen 610 österreichische Schiffe mit 316 S58 t Gehalt angekommen sind, wovon 262 mit 144 466 t Gehalt mit Ladung, gegen 83) Schiffe mit 432 668 t Gehalt, wovon 352 beladene, im Jahre 1877 Abgesegelt sind 619 Schiffe mit 319 599 t Gehalt, wovon 236 be⸗ ladene mit 198 519 t Gehalt, gegen 838 Schiffe mit 47 43 t Ge, halt, wovon 319 beladene, im Jahre 1877. Speziell in London sind im Jahre 1878 angekommen: 25 beladene Schiffe mit 16 68õ t Gehalt abgegangen 28 Schiffe mit 17193 t Gehalt, gegen 51 beladene Schiffe mit 28 565 t Gehalt in der Ankunft und 49 Schiffe mit 26579 t Gehalt in der Abfahrt im Jahre 1877. Aus den Ver gleichen mit dem Verkehre früherer Jahre bis 1874 zurück ergiebt sich eine erhebliche Abnahme der öfterreichischen Schiffahrt nach England. Als die vorzüglichste Ursache diefer Abnahme wird ange⸗ geben, daß die nach England verkehrenden österreichisch ungarischen Schiffe fast ausschließlich nur Segelschiffe seien, die schon laͤngst außer für sehr lange Reisen, sowie für den Transport von Kohlen Petroleum, Holz und Getreide, den Dampfschiffen den Vorranj hätten einräumen müssen, und es daher nicht mehr von Vortheil hielten, die englischen Häfen aufzusuchen.

Nach den von der Cvangelischen Ober ⸗Kirchenbehörde über die kirchlichen Trauungen in der evangelischen Kirche Württembergs, während der ersten Hälfte des Jahres 1879, ein⸗ gejogenen Berichten beträgt die Zahl der von den Standegzämtern von Gliedern der evangelischen Kirche geschlossenen Ehen in der Zeit vom 1. Januar bis 39. Juni 1879: 1) Ehen zwischen Evangelischen 4532; Y gemischte Ehen mit Katholiken 337, zusammen 4869. Hiervon entfallen auf 48 Diszesen, mit Ausschluß des Stadtdirektionz. bezirks Stuttgart und mit Einschluß der außerhalb Stuttgarts be— stehenden Garnisonsgemeinden: I) Eheschließungen zwischen Evan. gelischen 4269, kirchliche Trauungen 4218; 2) gemischte Ehen (mit Katholiken) Eheschließungen 260, kirchliche Trauungen 249; im Gan⸗ zen 4520 Eheschließungen und 4467 kirchliche Trauungen. Zweffel. haft blieb, ob die kirchliche Trauung nachfolgte, hei Paaren (5 evangelischen und 2 gemischten). Bie kirch= liche Trauung unterblieb bei 37 evangelischen und bei z

gemischten, zusammen bei 46 Paaren. Von den nicht eingesegneten ö. Ehen kommen: 1) auf die Oberamtsstädte bezw. Orte 15 neben 8553 Trauungen; 2) auf die übrigen Städte 4 neben 63 Trauungen; 3) auf die weiteren Gemeinden 27 neben 3151 Trauungen. Der Prozentsatz der nicht kirchlich eingesegneten Ehen beträgt hiernach;

in den Städten etwas über Eo, in ländlichen Gemeinden nicht voll „siomlg, in Stadt. und Landgemeinden zusammen etwas über Léo. Sieht man von den 7 CEheschließungen ab, bei welchen unentschieden ist, ob die Trauung nachfolgte, so wurden in 24 Diözesen sämmtliche Ehen kirchlich eingesegnet; in 15 unter— blieb die Trauung nur je in einem, in 5 je in zwei, in 1 in vier, in J in fünf und in 2 in sechs Fällen. Die höchste Zahl der nicht eingesegneten Ehen hatte die Stadt Eßlingen mit 5 neben 54 Trgunnmgen. . Sn der Stadtdiszese Stuttgart wurden Ehen ge⸗ schlossen; 1. zwischen evangelischen N72, eingesegnet 220; Y) gemischte t Katholiken) 77, eingefegnet 46. Im Ganzen wurden Ehen ge— chlossen 349, eingesegnet 256. Die Trauung unterblieb nach dem delanatamtlichen Berichte bei 52 evangelischen und 29 gemischten, zusammen bei 81 Paaren, also bei eswa 23 υ sämmtlicher Ehe⸗ schließungen. Im ganzen Königreiche machen die nicht kirchlich einge— segneten Ehen ca. 2z o aus.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Memoiren des Geheimen Hofraths Louis

Schneider, weiland Vorlefers Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelms IV. und Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm, werden in dre Bänden im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von C. S. Mittler u. Sohn hierselbst erscheinen, der erste bereits in wenigen Wochen. Der mannigfachen Wirksamkeit des Verfassers entsprechend, werden sie für die Geschichte des Theaters, für die literarische wie für die politische Geschichte unserer Zeit von Interesse sein.

Lechnical Vocabulary, English and German. Technisches Vokgbular für technische Lehranstalten und zum Selbststudium für Techniker, Studirende und Industrielle. Von

Hr. F. J. Wershoven. Vorwort vom Geh. Reg. Rath A. von Kaven, Direktor der Technischen Hochschule in Aachen. (Leipzig. F. A. Brock.

haus.) Um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie dem Auslande gegenüber zu erhalten resp. zu erringen, ist es unerläßlich, daß die Fuhrer im Wettstreit der Industrie, unfere leitenden Tech— niker und. Groß ⸗Industriellen, die Fortschritte des Auslandes in

ihrem Fache aufmerksam verfolgen. Das vorstehend genannte Werkchen . ist darum vorzüglich geeignet, ihnen die wegen der sprachlichen

Schwierigkeiten oft sehr erschwerte Aufgabe wesentlich zu erleichtern. Der durch sein Vocabunlairè technique frangais-allemaud in techni⸗

schen Kreisen bereits auf das Vortheilhafteste bekannte Verfassen ist .

bei dieser Arbeit von den ersten Fachmännern (wie Geh. Reg. Rath von Kaven, Prof. von Reiche, Prof. Pr. Hactig, Freiherr von Weber u. A.) unterstützt worden.

Von dem „Illustrirten Post, Telegraphen⸗ und Ei sen kahn hang buch für das Hüblikum“, herausgegeben von dem Postsekretär Rudolf Heyner in Altenburg, ist in' A. Zuck⸗ schwerdts Verlag zu Weimar so eben die Winterausgabe 1879,80 erschienen. Wie das vorjhrige Handbuch, dessn wer! in anerkennender Weise, gedacht, so ist auch das diesjährige durchaus geeignet, die Ansprüch. des Publikums zu befriedigen. Der bei weitem größere Theil des Inbalts (von 64 Setten 43) beschäftigt sich mit dem Poffwesen und enthält in leicht faßlicher Form Mit—⸗ theilungen über den Postverkehr innerhalb deg deutschen Reichs⸗Post⸗ gebiets, sowie mit Bayern, Württemberg, Oesterreich Ungarn und den außerderfschen Ländern. Die 2. Abtheilung, die Telegraphie betreffend enthält die Bestimmungen über Annahme und Beförde⸗ rung volt Telegrammen, sowie den Gebührentarif für Telegramme. In eich erschöpfender Weise wird in der 3. Abtheilung das Eifen⸗ balnwesen behandelt Das Material ist amtlichen Quellen ent⸗ rommen, Pon besonderem Rutzen sind die vielen dem Text einver- leibten Muster und Schemata. Als Anhang sind wechfel rechtliche Erläuterurgen, ein alphabetisches Verzeichniß! der Straßen und Plätze Berlins mit Angabe der Tabelle zur Berechnung des und von Orten Deutschlands u erdem . Kalender für das Jah Der Preis beträgt

Lederers Antiquariat hierselbst (Kurstraße Nr. 37) hat vor Kurzem wiederum ein Verzeichniß antiquarischer Bücher, die in demselben vorräthig sind, veröffentlicht. Dasselbe enthaͤlt Werke über Berlin, die unter 12 Rubriten 1) Geschichte und Topo⸗ graphie der Stadt Berlin, mit Karten und Plänen; 2) Biographische Sammelwerke über hervorragende Berliner Persönlichkeiten; I) einzelne Biographien hervorragender und bekannter Berliner Persoͤnlichkeiten; 4 Kirchliches, allgemeine und spezielle Kirchengeschichten; 5) zur Berliner Schulengeschichte; 57 die Kunst, Kunststätten und Denk male in Berlin; 7) öffentliche Gebäude, Institute, Vereine ꝛc. ;

8) Feierlichkeiten und Feste; 9) Verordnun gen, Zeitschriften und über Zei einschließlich Prostitution ꝛc. mern umfassen und viele theils aus neuester Zeit über Berlin aufzä besitzt auch ein reichbalti literatur (über 3090 Nrn. heiten), zur deutschen Literatur des 18. und 15. Romanen und Novellen, sowie zur Shakespeares lich erscheint ein Verzeichni die in J Antig äufli nd.

ö. In dem so eben erschienenen 29. und 30. werks „Italien“, zweite uflage (Stuttgart, F Woldemar Kaden die Schilderung Neapels und fort. Gustav Bauernfeind (Porta Capuana). Botendienste), Rudolf Schick (Grotte des Pofili Schöpfbrunnen am Fuße des Vesup), Ferd. und Ludwig Dill (Austernzucht auf Sa. Lucia, in Portico. Bäckerei, Pompeji, Gräberstraße da durch charakteristische von den fünf dem Doppelheft drei Ansichten von zeichnung von E. von Liphart und von Ludw. Dill, sowie das Cam-

gen; 109) Berliner Zeitun⸗ 1I) Novellistisches; 127 Varia vertheilt sind, im Ganzen 777 Num chriften theils aus älterer, Dasselbe Antiquariat riften zur Theater⸗ aldrucke und Selten⸗ Jahrh., von deutschen Literatur. Monat⸗ llen Wissenschaften, setzten Preisen

Heft des Pracht⸗ Engelhorn), setzt seiner Umgebungen German Bohn (Im ppo, Zigeunerschmiede, Keller (Zampognaro) Sa. Maria selbst, Hafen von Zeichnungen beiliegenden

tungen; 11) werthvolle S ges Lager von Sch darunter viele Origin

ß von Werken aus a uariat zu bedeutend herabge

Tondruckbildern ö Blick auf die Stadt in einer Rand vom Corso Vittorio Emanuele aus posanto, von demselben Künstler. Gustav Bauernfeind hat eine Än— sicht von Verona und Gustav Cloß die eines Pinienwaldes bei Massa geliefert, Das werthvolle Werk wird nn Auflage bald abgeschlofsen sein. Die schönste zu diesem Werk und dem prächtigen Gegenstück Übrigens noch in einer besonderen Sammlung: ‘, Handzeichnungen . Mei ster in unveränderlichem Lschtdruck,

nmehr auch in zweiter n Originalzeichnungen Schweizerland werden

reproduzirt gelhorn, 28 Blatt, liebenden Publikum

deu tscher o Schober und Büttmann (Stuttgart, J. En

gr. Folio, in eleganter Mappe 60 „S)“ dem kunst zugänglich gemacht werden.

Gewerbe und Sandel.

Berlin An haltischen schinenbau⸗Aktjengesellschaft hat die Dividende für das ver⸗ flossene Geschäftsjahr auf 20 festgesetzt. ;

Die Säch sische Webstuhlfabrik (vormals Schönherr) bringt für das mit dem 30. Juni er. zu Ende gegangene Geschäfts⸗ jahr eine Dividende von 8o/o, d. h. doppelt so viel als pro 1878, an die Aktionäre zur Vertheilung. Jahres beziffert sich nach Ausweis der Bilanz auf 339 135 6½. Da⸗ von sind zunächst auf Grundstück und Gebäude 270 mit 47 763 M, auf Hülfsmaschinen, Werkzeuge und Utensilien 5 o0so mit 24 656 abgeschrieben. Außerdem sind aber nach dem Gewinn und Verlust⸗ konto für Abnutzung des Grundstücks und der Gebäude 25 470 , für Abnutzung der Hülfsmaschinen, Werkzeuge 2c. 19 769 6 in Der Aufsichtsrath und die Direktion erhalten je II 676 S Tantième, an die Aktionäre gelangen 240 006 66 als Dividende von 80½ zur Vertheilung.

Glasgow,

Aufsichtẽrath der

Der Gewinn des verflossenen

Rechnung gestellt.

Die Verschiffun⸗ gen der letzten Woche betrugen 16800 Tons, gegen 10100 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New ⸗JYork, 6. ; schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten: nach England 322 000, do. nach dem Kontinent 274 009, do. von Kalifornien und Oregon nach England 70 000 Qrtrè., Visible Supply an Weizen 17157 000 Bushel, do. do. an Mais 11 437 000 Bushel.]

Verkehrs⸗Anstalten.

Aus ; er r fn . . um Abgeordnetenhause hat das hiesige Haupt Telegra⸗ 53 . gestern die ungewöhnlich große Zahl von 25 000 Te⸗ Legrammen zu bearbeiten gehabt, darunter etwa 300 amtliche Wahlmeldungen mit gegen 12000 Worten und außerdem ohngefähr 1000 Stück zum Theil lange Wahltelegramme für die hiesigen Zei⸗ tungen. Auch sind mittels der Rohrpo st gestern 1000 Sendungen mehr als gewöhnlich befördert worden. ö Eisen ach, 6. Oktober. Gestern hat die offizielle und feierliche Eröffnung der schmalspurigen Feldabahn staitgefunden. Southampton, 7. Oktober. . des Norddeutschen Lloyd „Rhein! ist hier eingetroffen.

7. Oktober. (W. T. B.)

(W. T. B.) Weizenver⸗

8. Oktober.

(W. T. B.) Der Dampfer

Berlin, den 8. Oktober 1879.

BD elannt ma chu n an. jährigen Königlichen Parforce-Jagden den 10. Oktober, statt. Nendez vous: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Stern. Berlin, den 8. Oktober 1875.

Königliches Hof-Jagd-Amt.

Die erste der dies findet am Freitag,

Der Verein für Eisenbahnkunde feierte gestern Abend für unsere Zeit und Verkehrsentwicklung Fünfzig Jahre waren namlich verflossen, schreibens für die beste und am schnellsten er Bahn von Liverpool nach Manchester Die folgenreichen Fahrten wurden am 6, 7. und 8. Oktober 1829 bei Rainhill abgehalten und endeten be— kanntlich mit der Prämiirung der von George Ste heute den Grundtypus unserer Lokomotive bildet. im Architektenhause war der Bedeutung des Tages e geschmückt. In der Mitte der rothdrapirten Hinterm ein eigens zu diesem Zwecke vom Maler Schaller ge das einen geflügelten Merkur auf einem Gisenba von Genien umringt und aus

im Architektenbause eines der bedeutsamsten Jubiläen. seit in Folge eines Preisa fahrende Lokomotive auf d eine Wettfahrt stattfand.

phenson, die noch

Der große Saal prechend festlich and zeigte sich fertigtes Bild, hnrade zeigte, einem Füllhorn seinen Segen über

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Handel und Industrie schüttend. Vor dem Bilde stand die lorbeer⸗ gekrönte Büste von George Stephensen, dem Helden des Tages, während in den beiden Ecken auf hohen Säulen die Büsten Borsigs und Mellins ihre Aufstellung gefunden hatten. Zierliche Modelle von Lokomotiven und Waggons deuteten auf den Charakter des Festes und der Gesellschaft; grüne Blattpflanzen vollendeten die geschmack⸗ volle Dekoration. Um 7 Uhr begann sich der Saal zu füllen; unter den geladenen Ehrengästen bemerkte man den Minister der öffentlichen Arbeiten Maybach. Der Vorsitzende des Vereins, Ge⸗ heime Ober Regierungs⸗Rath Streckert, leitete die Feier mit einer kurzen Ansprache an die Festversammlung ein, in⸗ dem er den gestrigen Alt als einen Tribut‘ der Dank— barkeit und Verehrung, als eine freudige und heilige Pflicht gegen⸗ über Stephenson bezeichnete. Die Festrede des Abends hielt der Loftath Freiherr M. M. von Weber; derfelbe gab eine ausführliche childerung jener epochemachenden Wettfahrt vor fünfzig Jahren, eine Schilderung, der die Anwesenden mit höchstem Interesfe folgten. Von dem Gedanken ausgehend, daß die meisten großen Erfindungen, so die der Buchdruckerkunst und der Telegraphie, erft nach und nach sich vervollkommnet haben, sei die Lokomot fee wie eine moderne Pallas Athene in die Welt getreten, wie ein junger Fürst sei sie mit Kanonendonner und Glockengeläute an ihrem ersten Geburtstage festlich begrüßt worden. Der Reichthum Englands, das Emporblühen seinet . und Verkehrs verlangten mit dringender und unabweisbarer othwendigkeit neue Transportmittel mit schnellerer Bewegung; die erste Eisenbahn entstand trotz des heftigsten Widerstandes, den Eigennutz, Vorurtheil und Verblendung der Ausführung entgegen⸗ stellten. Nur mit einer Stimme Majorität bewilligte das Par⸗ lament die nöthigen Summen. Es ward eine Konkurrenz von Loko— motiven ausgeschrieben, George Stephenson ging als glücklicher Sieger hervor, indem er der seinigen' das Prinzip des vielröhrigen Kessels zu Grunde legte. Der Probefahrt wohnte halb England bei; es war ein nationales Fest in des Wortes bester Bedeutung. Stephensons Ruhm durchflog die Welt, er war der populärste Mann des Tages. Unermeßlich war die Wirkung dieses Tages: feit es Menschen auf Erden gab, konnten sie nur durch eigene Kraft oder die geliehene der Thiere sich vorwärts begeben; jetzt spoltete der Dampf des Raumes und der Zeit, und die großartigsten Perspektiven eröffneten sich für vandel und Gewerbe. England begrub seinen großen Mitbürger in der West⸗ minsterabtei und setzte ein zwar glanzloses aber dennoch für alle Zeiten leuchtendes Denkmal dem Manne, den die dankbare Nachwelt als cinen Bahnbrecher auf dem Gebiete der Civilisation feiert. Dem Vortrag folgte nach kurzer Pause ein Diner, wobei der Vor—⸗ sitzende auf Se. Majestät den Kaiser einen Toast ausbrachte. Die Alterversorgungsanstalt der jüdischen Gemeinde in Berlin feierte am Sonntag Vormittag in dem Anstalts⸗ gebäude in der Großen Hamburger Straße das Jubiläum ihres S0 jährigen Bestehens. Ein im Garten der Anstalt aufgeschlagenes, festlich geschmücktes großes Zelt nahm die zahlreich erschienenen Gäste auf. Den festllchen Akf eröffnete der Synagogen⸗Chor mit dem Gesange des 37 Psalms: „Jung war ich und bin auch alt ge⸗ worden,“ worauf Justiz⸗Rath Makower Namens des Vorstandes die Gäste begrüßte. Der Rabbiner Br. Frankl schloß an, diese Worte eine Betrachtung über die Macht der religiösen Idee, welche der Alterversorgungsanstalt zu Grunde liege und dieselbe stets jung erhalten werde. Mit dem Gesange des 4. Psalms endete die Feier. Ihre Majestät die Kaiserin beehrte die Alterversorgungsanstalk der jüdischen Gemeinde an ihrem Jubiläumstage mit nachstehendem Allerhöchsten Schreiben: „Ich freue Mich, zu dem fünzzigjährigen Bestehen einer An sialt Glück wünschen zu können, deren Werth Ich durch persönliche Kenntniß schätze, und die berufen ist, auch in ferneren Zeiten segengreich für die Mitbürger Berlintz zu wirken. Ich übersende der Anftalt beifolgend das Bild des Kaisers. Baden⸗Baden, den 3. Oktober 1879. Au gu sta.“

In der Sitzung der Geggrapbischen Gesellschaft vom Sonnabend berichtete der Vorsitzende Pr. Nachtig al über den Ver⸗ lauf der verschiedenen Expeditionen im nördlichen Polarmeer. Prof. Nordenskjöld, dem des seit Jahrhunderten verfolgte Problem der nördlichen Durchschiffung des Polarmeers gelungen ist, sieht die werth⸗ vollsten praftischen Folgen seiner kähnen Fahrt vor Augen. Den letzten Nachrichten zufolge gedenkt er bis zum Oktober hinein in Lokohama zu verweilen. Die zur Auffindung Nordenskjölds unter Sibirigkows Leitung ausgesandte Expedition ist an der Ost⸗ küste Jeso's auf den Grund gefahren, aber zum Glück sind Menschen⸗ leben dabei nicht zu Schaden gekommen. Sie niederländische Polar⸗ expedition unter Wilhelm Barms ist glücklich nach Hammerfest zurück⸗ gekehrt, nachdem es ihr gelungen war, Franz Josefs ⸗Land zu erreichen. Die norwegische Expedition unter Mattern ist nicht so glücklich ge⸗ wesen. Sie hatte im Karischen Meere mit großen Eismassen zu kämpfen, hat alsdann die Westküste Nowaja Semlja's befahren und sich endlich Franz Josephs⸗Land bis auf 85 Seemeilen genähert. Es scheinen überhaupt in, diesem Jahre besonders große Eismassen füdwärts getrieben zu sein; die Handelsschiffe, welche gleichzeitig verfuchten, durch das Karische Meer die sibirischen Flußmündungen zu erreichen, mußten bis auf eins, das es vorzog, dort zu verbleiben, wieder heimzukehren. Die asiatische Expedition des Grafen Bela Szechenyi zur Erforschung Tibets ist in Kan-Su auf Schwierigkeiten Seitens des dortigen chinesischen Würdenträgers gestoßen, hat in Folge dessen den Weg durch das Looknoor aufgegeben und, nunmehr durch von Brands Ver⸗ mittelung Seitens der Regierung unterstützt, einen südlicheren Weg eingeschlagen. Die Afrikaforschung hat in neuerer Zeit einige schmerzliche Verluste erlitten. Der Engländer Dr. Johnston, der das nordöstlich vom Njassasee gelegene Gebiet sowie den Tanganjika⸗ See und die von Stanley beobachtete Kontinustät des Steigeng der Gewässer jenes Seeg untersuchen sollte, ist am 28. Juni der Dyssenterie erlegen. Ebenso sind Dr. Möllen und Rev. Tutche, die im Dienste der Missionsgesellschaften das äquatoriale Afrika be⸗ reisten, verstorben. Interesse erregen augenblicklich die Versuche, die der König der Belgier mit indischen Elephanten anstellt, um sie der Afrikaforschung dienstbar zu machen. Die Versuche sind. bereits als gelungen zu betrachten, doch dürfte man in der Folge nicht indische, sondern afrikanische Elephanten verwenden. Was nun unsere eigenen Reisenden anbetrifft, so hat Gerhard Rohlfs seine

Verzeichniß der

Provinz Ostpreußen.

Regierungsbezirk Königsberg.

Gutsbesitzer Beerbohm

gerichts Rath Gruenhagen in Brandenburg.

utsbesitzer 1'Harty und Rittergutsbesitzer von Per— ban dt auf Langendorf. .

3. Gutsbesitzer Hr. Bender in Fatharinenhof, Geheimer Ober- Regierungè⸗Rath und Ober⸗Bürgermeister 4. D. Kief Berlin und Gutsbesitzer Quadt in Prowehren.

Arnstein und Seminardirektor Platen

1. Wahlbezirk. in Königsberg,

n der Gröben in Pr⸗Eylau. . 5. Kölmer Krämer in Kiewitten und Subregens Dr. K in Braunsberg. . Freiherr von Minnigerode und von Lücken. Gutebesitzer von Kraatz We ißermel in Osterode. . Domherr Borowski in Frauenburg und Bürgermeister Ga⸗ je ws ki in Wartenburg O. Pr. . von Fölkersamb und von Bohlschwing auf Schönbruch. Regierungsbezirk Gumbinnen. Wahlbezirk. Gatsbesitzer Möiker in Margen und Hauptmann a. D. Wander in Carlsberg. Guisbesitzer Kaapke in Meschken und Gutsbesitzer Bremer in Kelmischkeiten.

auf Wiersbau und Gutsbesitzer

am 7. Oktober gewählten Mitglieder des preußischen Hauses der Abgeordneten.

Mühlenbesitzer Sch nackenbur besitzer von Katzler auf Wi Rittergutsbesitzer von Lys kow

3. Rittergutsbesitzer von Saucken⸗Julienfel de und Partikulier Ernst Jan son. l 4 von Dassel⸗-Trakehnen und Landrath Schopis in Goldap. 5. Gutsbesitzer Wegmann. . ; 6. Regierungs⸗Rath Tomagczewski in Gumbinnen und Landrath v. d. Marwitz in Lyk. J. Landrath von Schwerin und Oberförster Voigt in Friedrichsfelde.

KE. Provinz Westpreuszen.

I. Regierungsbezirk Danzig.

Wahlbezirk. Kaufmann Wiedwald in Elbinz und Voller thum⸗Fürstenau.

Lande Direktor a. D. Rickert, Kaufmann Steffens und Gutsbesitzer Org we.

Gutsbesitzer von Rybins ki in Bebenz und Gutsbesitzer von Thokarski auf Ober ⸗Brodnitz.

Minister a. D. Wirklicher Geheime Rath Hobrecht in Berlin und Landrath Engler in Berent.

Il. Regierungsbezirk Marienwerder.

Wahlbezirk. Landrath Herwig und Fabrikbesitzer Ansbach in Mewe.

letzten Nachrichten vom 28. Juli von Dschalo,

rückzukehren, ist daher wohl auch ferner die Nachrichten der dortigen Ka Wadai den Fremden Rohlfs,. daß diese Interesse verbreitet ist.

aus Batifal Von einer Absicht, von K m Briefe nichts Leitung der Exped ufleute zufolge soll

den Zugang zu versperre

e Nachricht von den K

in der Nähe ufra aus zu⸗

r aus eigenem aufhalten w

seinen Plan formuliren

Dezember 1877 pig Ringen, aber auch em und topo⸗ hat, sowie die Afrikareisenden tt gab sodann ber charakteristische

und schwere ch auf geodãtis Afrika geweilt anwesenden Ingenieur Schü eine kurze, a

schon berich

ch erschienenen September— Deutschen Vor Nürnberg) beginnt lich dankenswerthes ltur⸗ und kunstges zum Theil höchst fo Holzschnitte ꝛc. des ge zuweisen haben.

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In der kürzli

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Zeichnung au anziehender. Dasselb chen Krieges‘ von Konra en Darstellung, ffes und das

ist dieselbe kunsthistorisch um fo einem Manuskript des, Trojanis (1400-1450 ca.) entnommen eines gothisch verzierten Schi Ferner werden die Zeichnungen ein gramm JM wielleicht Israe chnalle mitgetheilt, we lle des Material in das 10. Jahrhundert manches Interessante erwa

n Blatte a Spinetts von 1580 beigefügt. Sammlung musikalis e Saiten werden b ch kleine Federn Es hat 4 OF daneben einge ermöglicht.

die uns da Leben am Meeresufer vor⸗ s prächtigen Doppelpokals bon Mekenen) und einer lche letztere Theodor de das das Museum zurückreicht, läßt

reich ausgestatteten uch noch die feine

mit dem Mono reich ornamentirten S Bry gestochen hat. verfügt, und welches bis nach diesen Proben noch Der vorliegenden, Nummer ist auf einem befonderen Holzschnittabbildung Biest aus dem bemerkenswertheste Stück mente im germanischen Museum. Si noch nicht angeschlagen, sondern dur stehenden Enden der Tasten gerissen. ist aber ein zweites kleineres Spineit hervorgezogen, ein 4 händiges Spiel auf das Innere beschränkt; von auße Kasten, denn Füße hat es nicht Deckels aber zeigt, in lebhaften Landschaft, im Garten eines S

cher Instru⸗ ei demselben

der Glaazperiode, helm V. dort gefu Aus dem Übrigen Inh träge von Johannes Mül streitigkeiten aus dem E in Dinkelsbühl über de von Dr. Ewald Wernicke in nitzer Pfarrkirchenschatzes. In der Chronik (Beilage) wird mit der ganze reiche Bestand fo als der der St Familienstiftung katalogisirt u Die Bestände, welche noch Mehrung erfahren haben, sind Schätzung annehmen ließ: sie üb die Sammlung des Mufeums allei

welche die Pfleg nden hat, und somit elt merkwürdig.

ien noch erwähnt die Bei=

J .

tgetheilt, daß nunmehr wohl der Kupferstichsammlung adt Nürnberg und der hl geordnet zur Benu in den jüngs weit höher, ersteigen 100 000 Blätte . n 70 000 umfaßt.

In Hannover hat am 6. d. M des neuen Gebäudes für diet

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Museums, Merkelschen

0 ö

.

Die feierliche Einweihung echnische Hoch schule statt

Die Nubische Karaw gischen Garten rüstet si Tage hier verweilen. Der tag so außerordentlich groß, Abonnenten weit über 30 006 P anziehungskraft übte die auf Antilopenhause ausgestellte, wohlk schlange) aus. Eine der Tigerin sind die drei jungen Löw gewesen; der muntere Sprößliag der sser. In den letzten Tagen Geschenke erhalten: der bekannt hat dem Garten 3 Kameele und schenke übersandt.

ane des Hrn. Ha ch zur Abreise und Besuch des Gartens daß einschließl

genbeck im Zoolo⸗ wird nur noch einige war am letzten Sonn⸗ ich der Aktionäre und Die Haupt einfelsen im onda (Riesen⸗

ersonen gezählt wurden. nem künstlichen Tuffst onservirte riesige Anac en hat 3 junge gewor öwin Agathe nicht ö6win Eugenie gedeiht dafür hat der Garten e russische Gener Prof. Helfft

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ski auf Miliszewo. tzer von Lyskowski auf Miliszewo. genroth in Thorn und Rentier Dom

Rittergutsbesi

Oberlehrer P mes in Charlotten

Rittergutsbesitzer Gerlich auf Bankau.

Tepper-Laski in Schlochau und L Direktor Dr. Wehr in Vanzig.

Geheimer Regierungs⸗Rath von Landrath von Weiher in Fla

C. Provinz Brandenburg. J. Stadt Berlin.

1. Wahlbezirk. Landgerichts-⸗Rath Klotz neter Ludwig Loewe in Berlin und

2. Stadtverordneten ⸗Vorsteher Dr. Stra

Langerhans in Berlin.

3. Geheimer Medizinal⸗ Berlin und Stande

4. Stadtverordneter Dr. jur. Schriftsteller Eugen Ri

Landrath von Brauchitsch in Berlin und

in Berlin, Stadt verord⸗ Schriftsteller Parisius

ßmann in Berlin und

Rath und Professor Dr. Virchow in sbeamter und Prediger emerst. Knör ce

Zimmermann in Berlin und chter in Berlin.