1879 / 239 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 11 Oct 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Formulare zu den Erklärungen über Hinter⸗ legungen von Geld, Werthpapieren und Kostbarkeiten, welche den vorstehend angegebenen Erfordernissen entsprechen, sind in der lithographischen Anstalt von H. Veit, Burgstraße 6, und Robert Winkelmann, Hausvoigteiplatz 11 a. zu Berlin, käuflich zu haben.

6 Wenngleich nach 8. 38 der Hinterlegungsordnung vom 14. März 1879 die Hinterlegungskasse nicht verpflichtet ist, die Ausloosung oder Kündigung der Werthpapiere zu überwachen und für die Einziehung neuer Zins⸗ oder Divi—⸗ dendenscheine oder der Beträge fälliger Zins- oder Dividenden⸗ scheine von Amtswegen zu sorgen, so gelten doch nach der Bestimmung des Herrn Finanz⸗Ministers in Bezug darauf bis auf Weiteres folgende Normen:

a. Durch die Kasse findet die Ueberwachung der Aus⸗ loosung und Kündigung der Werthpapiere insoweit statt, als hierüber in den Ausloosungs⸗ und Kündi⸗ gungstabellen des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ Ver⸗ oöffentlichungen erfolgen.

Die Betheiligten werden von der Ausloosung oder Kündigung der betreffenden Werthpapiere oder von der Nothwendigkeit der Beschaffung neuer Zins- oder Divi⸗ dendenscheine Behufs der weiteren Veranlassung be— nachrichtigt.

.Die Einziehung der Valuta für ausgelooste oder ge— kündigte. Werthpapiere oder der Umtausch von solchen, sowie die Beschaffung neuer Zins- oder Dividenden⸗ scheine findet nur statt auf einen für den einzelnen Fall oder ein für alle Mal gestellten Antrag und auch nur in Ansehung derjenigen Werthpapiere, bezüglich welcher die Vermittelung jener Geschäfte nach den be⸗ stehenden Vorschriften den Regierungs-Hauptkassen über⸗ haupt obliegt. .

Die Einlösung fälliger Zins- oder Dividenden⸗ scheine erfolgt ebenfalls nur auf Antrag und nur in⸗ soweit, als dieselben nach den bestehenden Vorschriften von den Königlichen Kassen an Zahlungsstatt ange— nommen oder eingelöst werden müssen.

Berlin, den 18. September 1879.

Königliche Ministerial⸗Militär⸗

Kommission.

und Bau⸗

Per sonalver änderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Baden⸗Baden, 4. Oktober. Graf v. Schwerin J., See. Lt. vom Regt. der Gardes du Corps, von seinem Kemmando bei der Gesandtschaft in München entbunden. v. Buch, Pr. Lt, vem Garde⸗Kür. Regt., zur Gesandtschaft in München auf ein Jahr kommandirt.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 25. September. Petri, Major à ja suite des 3. Feld-Art. Regts, bis her Reserent bei der Insp. der Art. und des Trains und kommandirt zur Königl. preuß. Art. Prüf. Kom⸗ mission, in den etatm. Stand des gen. Regts. versetzt. Engel,

auptm. à la suite des 1. Feld⸗Art. Regts. und Referent bei der

msp. der Art. und det Trains, zur Königl. preuß. Art. Prüf. Kom- mission kommandirt. Lenz, Hauptm. à la suite des 1. Fuß Art. Regts., bie her Unterdirektor des Hauptlaboratoriums, zum Referenten bei der Insp. der Art. und des Trains, Bürklein, Pr. Lt. des L Feld ⸗Art. Regts, unter Stellung à la suste dieses Regts, zum Unterdirektor des Hauptlaboratoriumkt, ernannt. J. Oktober. Frhr. Vogt v. Hunoltstein gen. Stein⸗Kallenfels, Sec. Lt. des 4. Chev,. Regt, auf die Dauer einetz Jahres aus dem aftiven Dienst entlassen und à la suite des gen. Truppentheils gestellt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 25. Sep tember. Heyse, Sec. Lt. des 11. Inf. Regts,, Düli, Sec. Lt. 3. D. und Adjut. des Landw. Bez. Aschaffenburg, mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif, auf Nachsuchen verabschiedet. Petzold, See, Lt. a. D., unter die zur Disp. stehenden Sffize. ein- 6 1. Oktober. Frhr. v. Poiß i, Hauptm. J. B., auf

achsuchen von der Funktion als Aufsichtsoffiz. der militär. Straf⸗ anstalten auf Oberhaus enthoben und mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Unif. verabschiedet. Pe ißner, Sec. Lt. des 1 In. Regts., der erbetene Abschied mit Pens. und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform bewilligt. Spahn, Sec. Lt. 4. D, der AÄn— spruch auf Ansfiellung im Milit. Verwalt. Dienst ausnahmsweife verliehen.

Im Beurlaubtenstande. 1. Oktober. Die nachge⸗ nannten Sc. Lt. des Beurlaubtenstandesß: Mohr, des 4. Jaf. Regiments, Heß, Neumaier, des 5. Inf. Regt. Ottensooser, des 6. Inf. Regts, Lang, des 8. Inf. Regts. auf Nachsuchen ver⸗ abschiedet.

Im Sanitätscorps. 1. Oktober. Dr. Schiller, Ober⸗ Stabe arzt 1. Kl. und Bals. Arzt des 2. Train-Bals., der erbetene Abschied mit Pens. und der Erlagubniß zum Tragen der Unif. be⸗ willigt. Dr. Harttung, Res. Assist. Arzt 2. Kl, auf Nachsuchen verabschiedet. 2. Oktober. Pr. Diepold, Stabsarzt des 5. Infanterie⸗ Regiments auf Nachsuchen mit Pension und der Er⸗ laubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet

Beamte der Militär Verwaltung. 1. Oktober. Brechersbauer, Fluhrer, Zahlmstr. 3. D., der erbetene Abschied mit Pens. und der Erlauhniß zum Tragen der Unif. bewilligt. Maurer, Zahlmstr., vom 2. Inf. Regt, zum 1. Feld-Art. Regt., Nordheim, Zahlmstr. vom 12. Inf. Regt. zum 3. Feld⸗Art. Regt., dieser auf Nachsuchen, Maer, Zahlmstr. vom 8. Inf. Regt, zum 12. Inf. Regt. versetzt. Rügemer, Zahlmstr. des 3. Feld⸗Art. Regts., Prinner, Zahlmstr. des 1. Feld. Ärt. Regts., zu Assistenten bei der Intendantur des J. Armee⸗Corps ernannt.

RIII. (Ftöniglich Württembergisches) Armee⸗Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen re. Im aktiven Heere. 23. September. v. Sußdorff, Aberst Lt. und Bats. Commandeur im Inf. Regt. Nr. 136, zum Cemmandeur des Inf. Regts. Nr. 124 ernannt. Böhm, Hauptm. im Inf. Regt. Nr. 124, unter Versetzung in das Inf. Regt. Rr. 126, zum Major und etatsm. Stabsoffiz, Berrer, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 120, unter er ng in das Inf. Regt. Nr. 124, zum e ng und Comp. Chet, befördert. Körb er, Sec. Lt. im Inf. Regt. Nr. 120, zum Pr. Lt. befördert, unter Vorbehalt der Paten⸗ tirung. 26. September. Frhr. v. Reitzen st ein, Rittm. A la enite des Ulan. Regts. Nr. 19 und Adjut. det Kriege ⸗Ministers, zum Flügel⸗Adjut. ernannt. 27. September. Frhr. v. Seu tter, Major und etatem. Stabsoffiz. im Gren. Regt. Nr. 125, als ats. Commandeur in das Infanterie⸗ Regiment Nr. 121 versetzt. Raisch, Hauptm. im Inf. Regt. Nr. 121, unter Versetzung in das Tren. Regt. Nr. 123, jum Major und etatsm. Stabs. Offiz., Schaber, Pr. Lt. im Inf. Regt. Nr. 121, zum Haupim, und Comp. Chef, Degen, Sec. Lt. im Inf. Regt. Rr. 127, unter Ver⸗ setung in das Inf. Regt. Nr. 121, zum Pr. Et, befördert. Ritter, Pr. Lt. im Ins. Regt. Nr. 120, ein Patent seiner Charge verliehen. 30. Septem her. Bilfinger, Hauptm. und Eomp. Chef im Inf. Regt. Nr. 126, unter Versetzung in das Kriegs⸗Ministerium, zum Adjut. des Kriegs ⸗Ministers und Chef des Centralbureaus des Kriege ⸗Ministeriums ernannt.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. Oktober. Die vereinigten Aus⸗ schüsse des Bundesraths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr traten heute zu einer Sitzung zu⸗ sammen.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich spanischen Hofe, Graf zu Solms-Sonnewalde, hat einen ihm be⸗ willigten Urlaub angetreten. Während seiner Ahwesenheit fungirt als interimistischer Geschäststräger der Legations⸗ Sekretär Graf von Redern.

Der Gerichts-Assessor Dr. Hermes, früher zu Berlin, ist unter Ernennung zum Regierungs⸗AUssessor in die land⸗ wirthschaftliche Verwaltung übernommen und dem Kollegium der Königlichen General⸗Kkommission in Cassel behufs Aus⸗ bildung zum Spezial⸗Kommissarius überwiesen. Der daselbst zu gleichem Zweck beschäftigte frühere Gerichts-Assessor Dr. von Körber ist zum Regierungs⸗Assessor ernannt, Der bisher im Kollegium der genannten General⸗-Kommission be⸗ schäftigte Regierungs⸗Assessor Waldhecker ist als Spezial⸗ Kommissarius in Treysa bestellt.

S. M. Kanonenboot „Comet“, 4 Geschütze, Komman⸗ dant Kapt. Lt. Freiherr von Senden-Bibran, ging am 29. September von Gibraltar in See und traf am 2. d. Mts. im Hafen von Lissabon ein.

S. M. Kanonenboot „Wolfe, 4 Geschütze, Commandant nn Kapt. Becks, ist am 12. August er. in Chefoo einge⸗ troffen.

S. M. Glattdecks-Korvette „Luise“, 8 Geschütze, Kom⸗ mandant Korv. Kapt. Schering, ist am 13. August in Hakodate eingetroffen und beabsichtigte am 20. dess. Mts. nach Chefoo in See zu gehen.

Anhalt. Dessau, 9. Oktober. (Magdeb. Ztg.) Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin sowie der Erb— prinz haben sich heute Abend 9i/ Uhr zu einem mehrwöchigen Aufenthalte nach der Weinburg (Sigmaringen) begeben.

HGamburg, 9. Oktober. (Hamb. Corr.) In der gestrigen Bürgerschaftssitzung ist die verfassungsmäßig erforder⸗ liche zweite Lesung des vor einigen Wochen zwischen Senat und Bürgerschaft vereinbarten revidirten Verfassungs⸗ entwurfs erfolgt und durch die von 153 Stimmen ge— gebene Bestätigung der früheren Beschlüsse das Verfassungs⸗ Revisionswerk zu Ende gebracht worden. Nach den gleichzeitig angenommenen Uebergangsbestimmungen müssen demnach bis längstens den 31. März 1880 die abgeänderten Vorschristen der neuen Verfassung ins Leben treten, während bis dahin die Bürgerschaft in ihrem, durch Austritt der 14 Vertreter der Gerichte auf 182 reduzirten Bestande im Uebrigen in un⸗ veränderter Thätigkeit bleibt.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 9. Oktober. Die, W. Abend⸗ post“ schreibt: „Die feierliche Eröffnung der Reich sraths— session durch Se. Majestät den Kaiser bildet heute in der Wiener Presse den Gegenstand eingehender Erörterung. Es wird allseitig anerkannt, daß die legislativen Aufgaben, welche das in der Allerhöchsten Thronrede entfaltete reiche Arbeits programm der verfassungsmäßigen Thätigkeit zuweist, dringenden Bedürfnissen des Reiches und seiner Be— völkerung Abhülfe bringen sollen und empfindliche Lücken in der Gesetzgebung auszufüllen bestimmt sind. Es wird guglein hervorgehoben, daß unermüdetes Schaffen und weise Ausnützung der Zeit allein die Möglichkeit rechtzeitiger und gedeihlicher Lösung der eben so ehrenvollen als wichtigen Aufgaben bieten. Es wird auf die gesteigerte Bedeutung hin— gewiesen, welche der Thätigkeit des Reichsrathes heute zu— kommt, wo sich auf seinem Boden endlich alle Stämme und Parteien des Reiches zu einverständlichem und gemeinnützigem Wirken zusammengefunden haben. Mit Wärme werden end— lich jene edlen Worte Sr. Majestät des Kaisers der allseitigen Beherzigung empfohlen, welche mit väterlicher Liebe und hei⸗ ligem Ernste zur Eintracht Aller und zur Mäßigung mahnen.“

Prag, 9g. Oltober. Die „Politik“ meldet, der böhmische Klub habe heschlossen, bei der Präsidentenwahl für Eo— ronini zu stimmen und die Nominirung der Vize⸗-Präfidenten dem Polenklub und der Rechtspartei zu überlassen.

Der „Pokrok“, die Thronrede besprechend, begrüßt mit Genugthuung deren sympathischen Ton, besonders, da in derselben auch die nach Eintracht und Versöhnung rufende Volksstimme Ausdruck gefunden. Auch das wirthschaftliche Programm eröffne ein weites Feld für eine ersprießliche Thätigkeit. „Narodni Listy“ erklären sich hoch befriedigt von jenem Passus der Thronrede, welcher den Ein— tritt der, czechischen Abgeordneten behandelt und die allgemeine Versöhnung als unverrückbares Ziel hin— stellt. Ueberhaupt bekunde die Thronrede das Vewußtsein der großen Stagtsaufgaben und geistigen Schwung neben staatsmännischer Ruhe. Die „Politik“ bemerkt, die feier— liche Anerkennung der Rechtsüberzeugung des böhmischen Volkes werde den freudigsten Anklang finden. Die „Bohemia“ hebt die Reichhaltigkeit der Thronrede hervor und bemerkt, daß deren politisch bedeutsamste Stellen das sicht— liche Bestreben zeigen, alle Parteien mit möglichster Schonung zu behandeln.

AI. Oktober. (W. T. B.) Anläßlich einer Besprechung der Erklärung der czechischen Abgeordneten schreibt die „Politik“, der von den böhmischen Volksvertretern einge— nommene Standpunkt verlange keineswegs seine unmittelbare praktische Geltendmachung, wodurch der Reichsrath zum aus⸗— schließlichen Kampfplatz für rechtshistorische Fragen gemacht würde; die böhmischen Abgeordneten seien sich bewußt, daß der Staat auch . andere materielle Interessen habe, und würden diesen Ansprüchen nach besten Krästen gerecht werden.

Pest, 9. Oktober. Auch die Pester Presse enthält heute Leitartikel über die gestrige Thronrede. Der „P. Lloyd“ legt das vorzüglichste Gewicht darauf, daß gestern zum ersten Male seit dem Bestande der gegenwärtigen Verfassung die Vertreter sämmtlicher Stämme Desterreichs um den Thron geschaart waren. Es sei dies ein Sieg der Idee, daß alle die mannich⸗ fachen nationalen Strebungen in den Kreis der österreichischen Heimath zurückkehren müssen. Mit dem gestrigen Tage schließe sich der lebendige Schutzwall, welcher die Monarchie in ihrer Stellung nach außen umgebe, und diesen Erfolg be⸗ trachtet der P. Ll.“ als dermaßen bedeutend, daß er allen Verfassungsstreitigkeiten, die etwa auftauchen würden, nur

einen untergeordneten Charakter zuzuschreiben vermöge. „Die

Restaurirung des oösterreichischen Staatsgedankens ist“, so sa der „P. Sl.“ zum den Preis größerer oder kleinerer fon! stitutioneller Kontroversen nicht zu theuer bezahlt“. Indeffen sei es keineswegs erwiesen, daß Verfassungskämpfe folgen müßten. Ellen hör“ sieht die wesentlichste Bedeutung ber Thron⸗ rede darin, daß sie, während sie den gegenwärtigen Reichsrat eröffnet, eine traurige Periode zum Abschluß bringe, in welche sterile Verfassungskämpfe die freie Entwicklung der inneren An⸗ gelegenheiten Oesterreichs behinderten. Die Nechtsverwahrung der Czechen, welche nach der Meinung des (Ellenör“ nur purer Formalismus ist, ändere hieran nichts, Wohl werde der Ver⸗ fassungskampf nicht aufhören, ihre Arena werde aber das Parlament, ihre Schranken die verfassungsmäßigen Grenzen sein. Die Zeit des Trotzens und Schmollens sei vorüber, die Völker Oesterreichs durchdringe der Geist der Konstitutionaliti und dieser Geist werde die Parteien auf dem Wege vorwärtz drängen, den sie nunmehr betreten haben und von dem et keinen Rücktritt gäbe. . Auch „Naplo“ bezeichnet das Erscheinen der Czechen im Reichsrathe als eine hochwichtige Wendung im öffentlichen Leben Oesterreichs.

Großbritannien und Irland. London, g. Oktober (Allg. Corr.) Um den Um trieben der fahrenden „Ribbon Banden im Westen Irlands einigermaßen ein Ziel zu setzen, hat die Regierung beschlossen, Truppen nach den Distrikten zu senden, die am meisten unter den agrarischen Umtrieben zu leiden haben. Eine Schwadron Dragoner und eine Compagnie Infanterie haben Befehl erhalten, unverzüglich nach der Grafschaft Mayo abzumarschiren. Die Kavallerie ö nach Ballinrobe, die Infanterie nach Castlebar verlegt werden.

Der Vizekönig von Indien telegraphirt an das Indische Amt unter dem 5. d. M.:

»Der Monat September war im Allgemeinen ein sehr günstiger für die Saaten. Ueberschwemmungen und übermaßiger Regen haben in Theilen Bengalens und des Rondwestenz Schaden gethan. In einigen begrenzten Landstrecken ist der Regen ungenügend gewesen. In Deccan nehmen die Unterstützungs Operationen ihren Fortgang. Die Augsichten der Jahreszeit sind im Allgemeinen be⸗ friedigend, stellenweise ausgezeichnet. Bie Preise neigen sich langsam ablrärts. Ich sende, kein weiteres Saifon⸗Telegcamm, falls? die Situation sich nicht ändert.“

Der „Times“ wird aus Simla unterm H. d. Mtz. gemeldet:

Aus Kaschmir laufen noch immer empörende Einzelnheiten über die Leiden der von der Hungers noth heimgefuchten Bevölke⸗ rung ein. Es ist Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß daz Schlimmste jetzt vorüber ist, aber es scheint keinem Zweifel zu unter— liegen, daß in Folge der Mißwirthschaft des Maäharadschahs und seiner Rathgeber der Lebengsverlust ein fürchterlicher gewefen ist.

10. Oktober. (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Simla, von heute: General Goug h ist heute zum Angriff auf Barikabas auf dem Wege nach Jellalabad ausgerückt. Oberst Hughes ist bis 14 Pöeilen über Khe— lat-i-⸗Ghilzai hinaus gelangt, hat aber dann mit dem Vormarsch angehalten, weil auf dem weiteren Wege Proviant— mangel herrscht. Nachrichten aus Herat, vom 27 vorigen Monats, besagen, daß dort Alles ruhig sei. General Roberts ist am 8. vor Kabul eingetroffen. General Massy, welcher beordert war, den Afghanen die Flucht auf der Straße von Bamiau nach Kohistan abzuschnei⸗ den, erbeutete bei Halpur 78 Kanonen. Die Generale Baker und Macpherson wurden mit bedeutenden Streit— kräften detachirt, um den von den Höhen bei Balahissa herab— gekommenen Feind anzugreifen. General Roberts glaubt, wenn diese feindlichen Abtheilungen angegriffen würden, so würden die Afghanen keinen Widerstand mehr leisten.

11. Olttober. (W. T. B.) Der „Times“ wird aut dem Lager vor Kabul, vom 7. d. M., berichtet: Drei Re— gimenter aus Kohistan, vereinigt mit den Ueberresten anderer Regimenter und vielen Einwohnern, stehen dem Ge— neral Baker in einer stark verschanzten Stellung auf den Anhöhen im Westen von Kabul gegenüber. Das Gefecht mit denselben wurde Nachmittags durch gegenseitiges Ar— tilleriefeuer eingeleitet; der Sonnenuntergang verhinderte den Angriff der Infanterie; nach Anbruch der Dunkelheit wurde starkes Gewehrfeuer gehört. Dem „Standard“ wird aus Benihissar, vom 8. Abends, berichtet: Die af gha— nischen Truppen hätten Balahissar geräumt und wür— den voraussichtlich keinen weiteren Widerstand leisten. Der ,. Einzug in Kabul würde unverzüglich stattfinden

önnen.

Die unter dem Befehle des General Gough stehende Trup⸗ . penmacht soll bis zum 13. in Jellalabad konzentrirt wer

den, während Oberst Jenkins mit seiner Abtheilung nach ö.

Gundamuk vorrücken soll, um die Verbindung mit General

Roberts herzustellen. Die bisherigen Transportschwierigkeiten . sind überwunden. Alle einzelnen Truppenabtheilungen rücken .

nunmehr zur Unterstützung des General Roberts vor. Frankreich. Paris, 10. Oktober. (W. T. B.) hierher

werden, daß jedwede Behauptung von gesuche Waddingtons vollständig falsch ist.

Spanien.

Santiago de Cuba gelandet worden sind. Serbien. Belgrad, 10. Oktober.

Fürstlichen Dekretes auf den 2. k. Mts. nach Nisch einberufen.

Der Fürst und sämmtliche Minister werden während der ö ganzen Dauer der Skupschtina⸗Session in Nisch ihren Außf— .

enthalt nehmen.

Amerika. New⸗Hork, 10. Oktober. (W. T. B.) Nach hier vorliegenden Nachrichten wurden die unter dem General Merxrit stehenden Unionstruppen am 5. d. M. von den Indianern angegriffen, der Angriff wurde aber zurück gewiesen. Der Gouverneur von Kolorado ist eifrig bemüht, die Vertheidigung des Landes und der Bewohner zu organisiren; überall her werden von den Ansiedlern, die sich in großer Erregung befinden, Waffen und Truppen verlangt. Der Häuptling der Utah⸗Indianer ist fortgesetzt für Her⸗ stellung des Friedens bemüht.

Südamerika. (W. T. B.) Die Londoner Abendblätter vom 10. d. M. veröffentlichen eine der Oriental-Banking⸗Cor⸗ poration zugegangene Depesche aus Valparaiso, vom 8. d. M., welcher zufolge die gesammte peruanische Flotte von den Chilenen genommen worden wäre.

1

Das Reutersche Bureau meldet aus Sim la, von heute:

ergangene Anfrage über die Begründung von Ge rüchten, welche wissen wollen, daß der Minister Waddington ein Demissionsgesuch eingereicht habe, kann bestimmt versichert .

einem Demissions⸗ * ö

(Allg. Corr.) New⸗Horker Blättern wird ] unterm 7. d. M. aus Havanna gemeldet, daß die Ver stärkungen aus Spanien, 12900 Mann zählend, in .

(W. T. B. Die Vational-Skupschtina ist mittelst heute veröffentlichten .

Erste . rt, ,. er gestrigen Sitzung der Ge— neral · Synode wurden noch die Wahlen in die Cen el ffn 6

zogen und darauf die Sitzung 6 6 geschlossen. eröffnete Arnim -⸗Boitzenburg, gegen 10 Uhr B i alsdann ittheilung über die Konstituirung' der . worauf der Landrath Bitter ; gan Mitglieder ĩ der Referenten Professor Dr. Boretius (Halle) referirte hierauf über das Recht des Kirchenpatrons zur Ernennung eines Gemeinde · Kirchenraths⸗Mötglie—⸗ des. Nach eingehender Debatte ward auf Antrag des Landraths a. B. von Röder (Eber · Ellguth) mit allen gegen 78 Stimmen beschlossen: Die Generalsynode spricht sich bezuglich dieser Vorlage des evan⸗ gelischen Ober Kirchenraths gutachtlich dahin aus, daß die Er⸗ Gemeinde⸗Kirchenraths . Mitgliedes unwiderrufliche Freiherr und Beyschlag wurde ferner beschlossen? Kixrchenrath zu ersuchen, die Kirchengemeinde und Synodal · Ordnung dahin abzuändern, daß die Amtebefugniß eines seisens des Kirchen⸗ patrons ernannten H . so lange wie die der übri⸗ ; ; Professor Dr. ferner über die Frage des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, ob aus- wiederum Der Referent beantragte: die Synode ung ertheilen. Dieser Antrag

Eine längere Debatte veranlaßte die Frage des Evangelischen Ober ⸗Kirchenraths: eb die Geistlichen bei Bildung der , . körperschaften als wahlberechtigte Gemeindeglieder mitzuwirken haben.

Ein Antrag des Landraths a. D „Die Generalsynode beschließt: Die Seistlichen haben bei Bildung der Gemeindekörperschaften als wahlberechtigte Gemeindeglieder mit⸗ zuwirken, wurde mit überwiegender

Berlin, 11. Oktober. In

Die heutige Sitzung Superinten machte missionen, über die Legitimation der genehmigte auf Antrag

nennnung eines des Kirchenpatrons keine

Antrag der Professoren, Phr.

gen Gemeinde ⸗Aeltesten dauert“.

gelooste und wiedergewählte Aelkeste und zu verpflichten seien.

wolle dieser Entscheidung ihre Zustimm

wurde angenommen.

Konsistorial - Präsident Hegel

einer

sammlung beziehungsweise

Nothstände, für

ormittags. 8 Gebet.

r Mehrheit angenommen. Der referirte lage des Evangelischen Ober -Kirchenraths, Landeskirchen Kollekte die und beantragte: in den acht älteren Provinzen der preußischen Mon⸗ archig vorläufig in den nächsten 6 Jahren alle 2 Jähre e kollekte zu Gunsten der Berliner kirchlichen Nofhstände, beiw. der Berliner Stadtmission einzuführen. (Schluß des Blatts.)

Die Sterbefälle ausschließlich der Todtgebarten beliefen sich im Jahre 1876 auf 78 121 Personen, 1877 auf Si 39h Personen, 1878 auf 81 891 Personen. Während sonach die Geburten abge⸗ nommen haben, haben die Sterbefälle zugenommen. Auffallend ist bei den Sterbefällen die bedeutend größere Zahl der männlichen Personen im Verglesch zu den weiblichen Personen. Es starben im Jahre 1876 41 549 männliche, 36572 weibliche Personen; 1877 43 E41 männliche, 38 851 weibliche Personen; 1878 45 169 männliche, 38722 weibliche Personen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das Gesetz vom 3. Juli 1875, betreffend die Ver— fassung des Verwaltungsgerichts und das Verwaltungs⸗ streitverfa hren, von B. von Bismark, Kreisgerichts. Direktor und Mitglied des Verwaltungsgerichts zu Merseburg. 15 Bogen 8. 4 50. Das vorliegende Werk ist die versprochene Fortsetzung eines früheren, von demselben Verfasser herausgegebenen: Das Verwaltungs streitverfahren vor dem Kreis— ausschuß. Die neueste Schrift ist ein wesentliches Hälfsmittel für die Praxis und sehr sachgen äß an das Gesetz selbst angeknüpft; es giebt den Text des Gesetzes mit Zusätzen und Erläuterungen, wo sie durch Bezugnahme auf andere Gesetze erforderlich und wünschengz— werth erscheinen. Hierbei sind die Entscheidungen und Verfügungen des Ober⸗Verwaltungsgerichts und des Bundesamts für das Hei⸗ mathewesen stets herücksichtigt. „Die Darstellung ist auch für Nicht⸗ juristen verständlich. Der vorliegende Kommentar erscheint sonach praktisch und wohl geeignet, die richtige Anwendung des Gesetzes zu fördern, Hinzugefügt sind als Anhang die Geschäftsregulative für Kreisausschuß und Bezirks verwaltungsgericht, der Kostentarif, das Gesetz, für die Gebühren der Zeugen und Sach verständigen, endlich das Disziplinargesetz über die nichtrichterlichen Beamten vom 21. Juli 1852 mit GegenlÜberstellung dessenigen über die richterlichen, vom ß Mai 1861. Die Verlagshandlung, Carl Heymann Verlag, Berlin W., hat für würdige Ausstattung des Buches Sorge getragen.

Kirchhoff L Wigand in Leipzig, welche ein reichhaltiges antiqugrisches Bücherlager besißen, haben soeben ein Ver⸗ zeichmiß einer Auswahl bedeutenderer Werke aus den Gebieten der Seschichte, Geographie und deren Hülfswissenschaften (inkl, Militärwissenschaften und Marine), die in ihrem Bücherlager vorräthig sind, veröffentlicht. Dasselbe umfaßt 16566 Nummern, welche sich auf folgende 12 Rubriken vertheilen: 1) Allgemeines und Vermischtes (Schriften über allgemeine Geschichten, allgemeine Ur⸗ kunden werke ꝛc.), 2) Geschichte Deutschlands, der deutschen Staaten und Deutsch⸗Oesterreichs, 3) Schweiz, Niederlande, Skandinavien, 4 Großbritannien, 5) Frankreich, 6) Italien, Spanien und Por⸗ tugal, 7) Slawen, Ungarn, Türkeß, Griechenland, 8) Amerika,

der Präsident, Graf von Der General Der Präsident

(Waldenburg i. referirte. Die sämmtliche

Schl) Synode Mandate.

seitens sei “?. Auf bon der Goltz »den Evangelischen Ober⸗

Boretius referirte

feierlich einzuführen

„v. Röder (Ober -Ellguth):

hierauf über die Vor— betreffend die Ein⸗ für die Berliner Berliner Stadtmission

eine Kirchen⸗

; Statistische Nachrichten.

Den für das Jahr 1875 gefertigten Nachweisungen über die

in die Staats: Feuerversicherungz⸗Anstalt Badens auf⸗ genommenen Gebaͤude, über die vorgekommenen Brandfälle und die entnehmen wir folgende Resultate: Die Gesammtzahl der im Großherzogthum versicherten Gebäude ö64 315, im Jahre 1877: 544 187; es hat de um 10128 vermehrt. Im cherungsanschlas die Summe 25 179 670 0

ausbezahlten Entschädigungen betrug im Jahre 1878:

sich somit die Gesammtzahl der Gebäu Jahre 1878 erreichte der volle Versi von 1377968 870 Me½, gegenüber 13 und hat also um 52 789 200 M. zugenommen. S3 659 104 M oder 60“ von dem vollen Versicherungswerth aller Brandfälle 58 mehr als im vor in und Mannheim . und Rastatt (je 2G. oder gegenüber 1625 des Jahres 1877. Die Zahl der durch Brand be— schädigten Gebäude mit Holz. und Strohbedachung ist größer, als die Zahl der beschädigten Gebäude mit feuersicherer Dachbedeckung. Der Betrag der Entschädigungen, we

Gebäude. Die Zahl der zusammen 483, d. i. meisten Brandfälle berg (23), Karlsruhe und Waldshut (je 21), Brandfälle zerstörten

kamen

ganz

General ⸗Brandkasse zu leisten war, gegenüber 995 012 ½ des Vorjahres.

in 6 Fällen Brandstiftung, 31 Fällen Spielen

61 Gemeinden 13 3 und

eine vergleichende Sachfen in den Jahren 1876,

Monat Januar 56953 männl.,

5242 weibl.; 56h62 männl., 5289 weibl.; weibl. ; Dezember 5599 männl., B31 817 Geburten (68 019 Jahre 1877: Monat Januar April 5418 männl., 5097 weibl.;

Juni 5476 männl., 5029 weibl.;

August 5618 männl., 5187 weibl.; weibl.; Oktober 5565

1209 876 Geburten (66 8ß7 männl.; Monat Januar 55659 männl, 5014 weibl.; 4936 weibl.; 5151 weibl.;

b540 männl., männl., 62 186 weibl.)

Vergleicht man zunächst die Zahl der Lebendgeborenen, 126361 (64 934 Knaben, 61 4237 Mädchen),

welche sich 1876 auf

1877 auf 124907 (64 060 Knaben, 60 847 123 945 (83 129 Knaben, 59 gö5 Mäßchen) beliefen, fo ergiebt sich eine merkliche Abnahme des Zuwachses der Bevölkerung durch die Geburten, Grund wohl in dem allgemeinen Rückgange der wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse zu fuchen sein dürfte. 1877 4969; 1878 5140. geborenen waren'e helich er Geburt 1876 110 656; 1877 109 525 J unehelicher Geburt 1876 15 705; 1877 15382; 1878 15 078. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß nicht nur die ehe⸗ auch die unehelichen Geburten abgenommen haben.

. Die Zahl der Eheschließungen betrug: Im Jahre 1876: Monat Januar 833. Februar 2372, März 1769, April 2489, Mai August 1726, September 2097, Ok⸗ tober 3735, November 2478, Dezember 1772, in Summa 26 606. Im Jahre 1877: Monat Januar 2017, Februar 2081, März 1336, Juni 1889, Juli 2173, August 1437, Sex⸗ 1980, Oktober 2495, November 2267. Dezember 1457, in Im Jahre 1878: Monat Januar 1644, Februar April 2020, Mai 2248, Juni 2574, Juli 2077, Auqust 1533, September 2655, Sktober 2157, November 2H, De— Der Rückgang der Eheschließungen ist ziemlich bedeutend, währe nd das Jahr 1878 gegen das Vorjahr keinen großen Rückgang zeigt.

deren trugen 1876 5456 1878 10 967;

lichen, sondern 2691, Juni 2551, Juli 2693,

April 2975, Mai 2812, tember Summa 249139.

210, Marz 1872,

zember 17954, in Summa 24 757. vom Jahre 1876 zum Jahre 1877

/ ,

lcher im Jahre 1878 von der beläuft sich auf 1 055 675 . ĩ Nur in 507 der durch Brand zerstörten oder beschädigten Gebäude (d. i. 23 s/·ꝗ) war das Mobiliar versichert., Als Entstehungsursachen der Brände werden bezeichnet: ; in 45 Fällen Fahrlässigkeit, in 45 Fällen mangelhafte Bauart, in 3 Fällen die Art des Gewerbebetriebs, in von Kindern mit Zündstoffen, in 37 Fällen Blitz⸗ schlag; in 312 Fällen blieb die Entstehungsursache unermittelt. Zur Deckung der Brandentschädigungssummen, der Verwaltungskosten ꝛe. wurden im Jahre 1878 auf je 100 Versicherungéanschlag um⸗ gelegt: in 1380 Gemeinden 8 g, in 108 Gemeinden II 8, n in 34 Gemeinden 16.

Das „TPresdner Journal“ bringt aus den Berichten des stati⸗ stischen Bureaus des Königlich sächsischen Ministeriums des Innern Zusammenstellung der Zahl der Geborenen, Gestöorbenen und der Eheschließungen 1877 und 1878, der wir Folgendes entnehmen: Die Zahl der Geborenen betrug im Jahre 1876: 5140 weibl.; D338 weibl.; März 5711 männl., 5413 weibl. April 5227 weibl. Mai 5805 männl., 5429 weibl.; 5266 weibl.; Juli 5825 männl., b437 weibl.; September 5691 männl., November 5426 weibl.; in männl., 5516 Februar 5299 männl., 5076 weibl.; März 5746 männl., 5495 weibl.; Mai 5451 männl., 5200 weibl.; Juli 5801 männl., 5471 weibl.;

September 5632 männl., 5318 männl., 5444 weibl.; 4860 weibl.; Dezember 5777 männk, 63 009 weibl.). Im Jahre 1878 5167 weibl.; Februar 5091 männl., März 5433 männl, 5347 weibl.; April 5265 männl., Mai 5729 männl., 5297 weibl., Juni 5684 männz., Juli 5520 männl., 5296 weibl.; August 5585 männl. 307 weibl; September 5731 männl., männl, b2353 weibl.; November 5291 männl., 4999 weibl., Dezember 19a weibl.; in Summa 128185 Gehurten (65 999

9) Asien, Afrika, Australien, Polynesien, 10) historische Hülfswissen⸗ schaften. 11) Geographie, Ethnographie, Reifen und Karten, 12) Mi⸗ litärwissenschaften und Marine. Die meisten der aufgeführten Num⸗ mern betreffen die Geschichte Deuffchlands im Allgemeinen und der einzelnen deutschen Staaten. Nächst Deutschland ist Großbritannien durch die größte Anzahl von Werken vertreten. Unter densel ben be⸗ finden sich viele werthrolle Schriften aus älterer und neuerer Zeit. Die angesetzten Preise sind mäßig.

Das illustrirte Werk „Rordamerika, seine Städte und Naturwunder, sein Land und seine Leute“, von Ern st von Hesfe⸗ Waxtegg (Leipzig, Gustav Weigel) ist mit dem soeben erschienenen , Bande zu Ende gesührt worden. Dieser Band enthält die Schilderung der atlantifchen Südstaaten (Florida, der St. Johns⸗ fluß und San Augustine, Süd Carolina und Charlestown, Virginien und Baltimore), Bostons und der Neuengland⸗- Staaten, Sber— Canadas und des St. Lorenzstroms, Montreals und Quebecks, sowie der Hudson⸗Bai Länder, und vollendet damit das interessante Bild, welches der Verfasser von den landschaftlichen Schönheiten und den großen Städten der Vereinigten Staaten wie dem Leben und Treiben der verschiedenen Gesellschaftsklassen und Menschenrassen in jenem großen Lande entwirft. Die trefflichen zahlreichen Illustrationen, mit denen das Buch geschmückt ist, tragen wefenilich zur Vermehrung seiner Anziehungskraft bei. Die Ausstattung des Werks ist sehr sauber; die Verlagshandlung hat auch entsprechende Einband⸗ decken zum Preise von 2 bis 3 (für I bejw. 2 Bände) vorräthig. Der Preis des Prachtwerks stellt sich auf 25 „; dasselbe kann auch in 25 Lieferungen zu je 1 S6 bezogen werden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

München, 6. Oktober. (Allg. Ztg.) Der landwirthschaft⸗ liche Verein in Bayern hielt heute seine diesjährige Central—⸗ versammlung ab. Der erste Vorsitzende, Hr. Reichsrath Frei⸗ herr von Niethammer, eröffnete dieselbe, indem er dem verstorbenen General ⸗Sekretär des Vereins, Adam Müller, einen warmen rühmenden Nachruf widmete und sodann einen Rückblick auf die wichtigsten Punkte der Thätigkeit des General-Comités warf. Es sind dies insbesondere dessen Theilnahme an der Bewegung zur Be⸗ seitigung der Differentialtarife und zur Schaffung der Reichszölle auf Getreide, Vieh und Holz. Auf Vorschlag des Reichstagsabge⸗ ordneten, Gutsbesitzers Pabst von Burgstall erhob sich die Versamm⸗ lung zum Zeichen der Anerkennung der Verdienste des verstorbenen General ⸗Sekretärs von den Sitzen. Hr. Hofrath Pr. Simmerl referirte sodann in eingehendem Vortrag uber die Frage: Welche Anforderungen macht ein neues Forstgesetz an die TLand— wirthschaft? Von einer Betrachtung der forstwirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse und der Forstgesetzgebung in verschiedenen auswärtigen Staaten ausgehend, legte der Referent die Nothwendigkeit dar, der Devastation der Wälder durch den Erlaß strenger gesetzlicher Be⸗ stimmungen entgegenzutreten. Ganz besonders 'erachtete Referent diese Nothwenoigkeit für Bayern gegeben, wo die Mängel und un⸗ günstigen Konsequenzen des Forstgesetzes vom Jahre 1853 durch eine neue präzise Gesetzgebung beseitigt werden müßten. Auf Grund seiner interessanten Ausführungen unterbreitete der Redner der Ver sammlung folgende Resolutionen zur Annnahme: „J. Im Wege der Gesetzgebung soll I) der Einfluß des Staates auf alle Privat⸗ waldungen ausgedehnt werden, auf Nichtschutzwaldungen nur in so⸗ fern, daß die Kultur des Waldhodens gesichert bleibt. In Schutz- waldungen soll der Einfluß des Staates sich auch auf dle Art der Benutzung ausdehnen. 3) Die Ausscheidung der Schutzwaldungen soll vom Staat einer sachverständigen Kommission Übertragen wer⸗ den, der nach dem Maßstabe der allgemeinen Bedeutung des Waldes auch die wirthschaftlichen Beschränkungen und Bestimmungen fest⸗ setzt. 4) In derselben Weise sollen auch später in dringenden Fällen Waldungen als Schatzwaldungen erklärt werden können. 53. Die Wirksamkeit des Gesetzes, welches den in den Punkten 1 bis 4 be— zeichneten Grundsätzen Rechnung trägt, soll durch Vermehrung des Forstpersonals, Organisatslon der Forstpolizei und des Straf⸗ vollzuges gesichert werden. 6) Die Bestimmung in Ärtikel 30 Ziffer 2 des Forstgesetzes soll auf die Besitzer aller belasteten Waldungen ausgedehnt werden. 7) Die Weide in den Waldungen soll ablösbar sein. 3) Zur Ab— lösung der Alpenweide im Wege freien Ueberein kommens sollen der Staatsregierung stets Mittel zur Verfügung gestellt werden. II. Auf dem Wege der Gesetzgebang soll der Staat auf die Erhal⸗ tung der Privatwaldungen und den intensiven Betrieb derselben durch Unterstützung und Hebung der genossenschaftlichen und Ver⸗ einsthätigkeit, durch die Mitwirkung und Beihülfe feiner Forstbeam⸗ ten fördernd einwirken. Bei der hieran sich anknüpfenden Bebatte sprachen sich sämmtliche Redner, die HHrn. Gutsbesitzer Frhr. von Thüngen, Graf Lerchenfeld⸗Köfering und Oekonomie-Rath Bito für die Annahme der Resolutionen aus, welche denn auch mit Ein⸗ stimmigkeit erfolgte. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete ein Vortrag des Königlich bayerischen Inspektors am botanischen Garten, Hrn. Kolb, über die Frage; Wodurch wäre der Handels⸗ gewächsbgu in Bayern zu fördern, und welche Pflanzen würden sich für einzelne Gegenden besonders eignen.

Gewerbe und Sandel.

In Warschau ist am 6. d. Mts. ein Fall von Rinderpe st konstatirt worden.

des Vorjahrs, Nicht versichert sind

im Jahre 1878 Jahre 1877. Die Amtsbezirken Heidel⸗ (ie 22), Konsta z Diese 2114 Gebäude

betrug

den

theilweise

im Königreich

Februar 5623 männl, 5624 männl., 5756 männl., 5638 männl., 5307 weibl.; Oktober

5409 männl., 5284 Summa

63 7198 weibl ). Im männl., 6496 weibl.;

Juni August

November 5318 männl., 53456 weibl.; in Summa

5245 weibl., Oktober 5571

Mädchen), 1878 auf

Die Todtgeburten be⸗ Von den Lebend⸗

Il Q

nung den

damaligem Sekretär, Veranlassung,

1878 wurde der sächsischen Handwerker⸗

mittelt. angestellt Beurthei

Antworten deckt mit den Anträgen der Reichstags⸗ von Helldorff und Ackermann, ordnung, speziell des Titels V der Letzteren. sindliche tabellarische U i n n. Vereine sich zu den Fragen gestellt, resp. aben.

des Vorstandes des Vereins zur W wirthschaftlichen Interessen stattgefunden, in welcher beschlossen wurde, die diesjährige Generalversammlung am Mittwoch, den r g Außer den gewöhnlichen geschäftlichen Anträge des AÄAusschusses bezüglich der sz zur Eisenbahnpolitik im Allgemeinen und be⸗ sowie der deutsch⸗österreichischen handels= uf die Tagesordnung gestellt werden.

9. Oktober. C Hopfenmarktbericht von Leopold Hopfenkommisstonsgeschäft. Der schleppende Geschäftsgang d zwar fortwährend gekauft, aber nur Die Zufuhren der letzten Tage waren für den

in Düsseldorf abzuhalten. Gegenständen werden die Stellung des Verein züglich der Tariffrage,

politischen Beziehungen a

Held, am Markte dauert an. Es wir zu niedrigen Preisen. gegenwärtigen Zeityunkt nicht groß, und wenn der Bedarf nur einigermaßen ansehnlich wäce, müßte bei täglicher Lagerräumung sich ein glattes, gesundes Geschäft entwickeln. laufen sehr langsam, und die Kundscha ihrem dringendsten Bedarf abgesehen, Geschäfts ist daher gegenwärtig als ge tige Umsatz beläuft sich auf ca. 560 sächlich diejenigen Qualitäten, welche unter 150 0 erhältlich t Marktwaare mittel 160 160 . Gebirgshopfen 175— 200 M; Hallertauer, Wolnzager Siegelgut, Zenngrunder, mittel 2000; Württemberger, mittel 170 190 A, Badischer, mittel 176 180 46, prima 195 mittel 170 - 180 1ƽ, prima 190 - 200 S;

Elsässer, mittel 160 170 M, prima 186 Ober⸗Oesterreicher 160 180 ½ ; Lothringer 159 bis

(Allg. Corr) Im Norden Eng⸗ Umptome eines Wiederaufschwungs im Die Eigner von Kohlenzechen und Koksöfen d zwar in etlichen Fällen zu einer Die amerika⸗ ngeschäft einen neuen Impuls ge⸗ Bestellungen empfangen, die fie

Die Notirungen lauten: 10 -= 180 170-185 180 190 9, prima 200-230 160; 155 170 4AM, prima 180 - prima 200-215 6; bis 215 ; Polnischer, Altmärker 115 - 145 S; bis 190 ½; 180 06

lands machen sich S Handel bemerklich. schließen ansehnliche Kontrakte, un Preitssteigerung von 1 Schilling 6 nische Eisennachfrage hat dem Eise geben, und mehrere Firmen haben während der Wintermonate voll b

Wie das deutsche Kleingewerbe über die In⸗ ,,, und die Reform der Reichs⸗Gewerbeord⸗ t. Auf Grund von 91 Gutachten deufscher Gewerbe⸗

und Handwerkervereine bearbeitet und den dasigen Gewerbeverein h kretär der Handels⸗ manns Verlag, 1879. Preis 1 ½ Die bekannte Denks amburger Gewerbekammer über prinzipielle Reform der ewerbeordnung gab der Zittauer Gewerbekammer bezi⸗ hentlich deren dem derzeitigen Regierungs⸗Rath Dr. Roscher, r über die dort aufgestellten Fragen das Urtheil der praktischen Gewerbetreibenden selbst zu vernehmen. Hauptinhalt der Hamburger Denkschrift in acht Fragen zusammengefaßt und diese zahlreichen sächsischen und außer⸗ und Gewerbevereinen zur Beantwortung über⸗ In der vorliegenden Schrift wird nun das Ergebniß der en Abstimmung unter Beifügung der Gründe, die bei der eilung und Stellungnahme für die Vereine maßgebend ge⸗ wesen sind, dargelegt und nachgewiesen, wie der Gesammtinhalt der sogar in Einzelnheiten sich Abgeordneten von Seydewitz, betreffend die Abänderung der Gewerbe⸗ Die im Anhang be⸗ ck, wie die beantwortet

und Gewerbekammer.

im Wesentlichen ja vielfach

ebersicht gewährt einen Ueberbli

Düsseldorf, 19. Oktober.

Nürnberg,

.

, prima 190-210 ; Aisch⸗ und

London, 8. Oktober.

Pence per Tonne.

eschäftigt halten werden.

vereins des Civil⸗Waisenha Mittwoch, den 12 November, hause, Neue Königsstraße verehrlichen geladen werden.

wichtigsten, geht rasch

schend war, dessen Poesie, Nachahmung eines Chamisso

zu pflegen, lung der Geschichte Bilde festzuhalten,

möglich, vereinigt,

literarischen Gesellschaft, des forschung u. ä. thätig fein würde. an alle Diesenigen, welche n Theilnahme für lithauisches wel hole, konnte: daß

in Tilsit. Memel. Miklosich, Prof. in Wien. berg. L. Passarge. Tribunals⸗Rath in Königsberg. hee in Halle. O. Schade, Prof. in Königsberg. Joh. rof. Gymnasial⸗Direktor in Marienwerder.

tober I.

Berlin, den 11. Oktober 1879. Bekanntmachung

Die diesjährige Generalverfammlung' des Stiftungs⸗ uses zu Potsdam findet am Nachmittags um 3 Uhr, im Anstalts⸗ oöͤnig Nr. 61 hierselbst, statt, zu welcher die Mitglieder des Stiftungsvereins ganz ergebenst ein⸗

Potsdam, den 7. Oktober 1879. Civil /Waisen Amt.

Aufruf zur Bildung einer Lithauischen

literarischen Gesellschaft.

Die lithauische Sprache, eine der für die Sprachwissenschaft l ihrem Untergange entgegen, gleichzeitig be⸗ drängt vom Deutschen, Polnischen, Russischen und Lettischen, wird sie ihr Dasein nur noch kurze Zeit fristen. Eigenart eines Volkes, das zeltweis

l fand. Die Wissenschaft, zu deren

was

Hoppe, Oberlehrer in Gumbinnen. M. Mannhardt, ,,,, z. 3. in Danzig.

in Berlin. Sturies, Pfarrer in Kaukehmen.

Tilsit. Ziegler, Superintendent in Ragnit.

Eine konstituirende Versammlung ist auf den 14. Ok J. nach Tilsit einberufen. Nähere Auskunft ertheilt Oberlehrer Voelkel daselbst.

An Stelle des amtlichen Unterrichts im preußischen Abgeord⸗ netenhause, welcher daselbst nur in de werden kann, finden während des Wint Unterrichts kurse in Stenographie wie in früheren Jahren, prüften Lehrers der Stenographie, saal 1 der Königlichen

der vereinfachten St

1 / .

für die Gewerbekammer Zittau on Dr. jur. Arthur Löbner, Se⸗ Berlin W., Carb H

Im September

Gestern hat hierselbst eine Sitzung ahrung der gemeinsamen in Rheinland und Westfalen ordentliche o vember,

Aber die Exporteure ftshändler verhalten sich, von abwartend. Die Tendenz des drückt zu bezeichnen. Der heu⸗ Ballen. Gekauft wurden

Mit ihr schwindet die e im europäischen Norden herr⸗ mit ihr dessen Sitten, Sagen und Mythen, mit ihr welche die Aufmerksamkeit eines Herder erregte, die

Aufgaben es gehört, das Bestehende und, was nach den Gesetzen der Natur und der Entwicke⸗ dem Untergange verfallen ist, wenigstens im hat längst in dieser Frage Stellung genommen, schon seit geraumer Zeit haben Gelehrte, zum Theil ersten Ranges, ihre Kräfte Lithauen gewidmet und si ihm zu lösen; noch ist aber das Bild, zeichnet haben, vielfach schattenhaf auf diesem Gebiete ist eben zu reich, Arbeit Einzelner gehoben und gestaltet werden könnten. das planmäßige und einmüthige Vorgehen einer Gef einer Gesammtheit, welche die Kräfte aller Betheili ten einen lebendigen Zusammenhang derselben und ihrer Ar— beiten herstellt und im weifesten Umfange die Lithauen zu erregen und zu beleben weiß.

Von diesen Erwägungen ausgehend, fordern die Unterzeichneten zur Bildung einer Gesellschaft auf, die in der Weise der Lettischen Vereins für niederdeutsche Sprach⸗ Sie wenden sich dabei zunächst ach Herkommen oder Beruf Sinn und . Wesen haben, weiter aber an chen daran gelegen ist, daß sich vor unseren Augen nicht wi so oft zum Nachtheil historischer Forschung geschehen ein ganzes Volk, welches unsere Achtung und Theilnahme verdient, unwürdig und spurlos zu Grunde gehe. Ad. Bezzenberger, Prof. in Göttingen. Gisevius, Gymnasiallehrer a. D. Jacoby, Pfarrer in

ch bemüht, jene Aufgaben an welches sie von Lithauen ge⸗ t und rerschwommen, die Ausbeute als daß die Schätze durch die

ammtheit ist dies

Aufmerksamkeit für

F. Nesselmann, 5

M. Voelkel, Oberlehrer in

n Sommermonaten abgehalten erhalbjahrs die 6 ffentlichen olze'schen unter Leitung des ge⸗ Hrn. L. Loepert, in dem H Gewerbe Akademle, Klosterstraße Z6ö,