Pals, 6. November. (MW. F. B.)
Rohæznek er steigend. Nr. 19s138 pr. Vovember pr. 100 Kilogr. 64 50, 79 pr. Noybr. pr. 100 Kilogr. 70,09. Weisser Zucker fest. Nr. 3 pr. 100 Eilogr. pr. Noybr. 75, 50, pr. Dezember 76, 50, pr. Januar-April 76, 00, pr. Mlai-August —.
Haris, 6. November. (W. T. B.)
Froduktenmarkt. Weizen fest, pr. November 32,25, Pr. Dezember 32.25, pr. Januar-April 33,0, pr. Märx- uni 33,509. Mehl fest, pr. November 71, 00, pr. Dezember 71,25, pr. Januar-Apri' 72.00, pr. März - Juni 72,50). Eäböl fest, Pr. November 80 00, pr. Dezember 81,00, pr. Jannar-April 82,75. Spiritus matt, pr. November 68, 60, pr. Dezember 68, 25, pr. Januar-April 68, 59, pr. Mai-August 68, 75.
NVew-orka, 6. Rovember. (W. T. B.)
Waarenbericht. Baumwolle in New-Tork 11718, do. in New-Orleans 104. Petroleum in New-Vork 78, do. in Philadelphia 73. rohes Petroleum 65. do. Pipe line Certiflcats — PD. 89 (C. Mehl 5 D. 65 C. Rother Winterweizen 1 D. 37 C. Mais (old mixed) 57 C. Zucker (Eair refining Muscovados) 8. Kaffes (Ri-) 163. Schmalz (Marke Wilcox) 73, do. Fairbanks 783, Speck (ahort
Ker lim, 6. November. (Mochenberieht über Eisen, Kohlen und Netalle von M. Loewenberg, vereidetem Makler und goricht- lichem IE Iator.) Die Umsätze in Roheisen bleiben noch immer sehr beschränkt, lebhafter gehts mit den feineren Metallen; es ist aber weniger der reelle Bedarf, der diese Lebhaftigkeit orzengt, als vielmehr die sehr rührige Spekulation, welche auch ganz bedeutende Erfolge erzielt hat. Roheicen: Der Glasgower Markt verkehrt, in ruhiger Haltung, Verschiffungseisen ist unveründert, Warrants notiren 54/6 Kassa, Middlesbro-Eisen ruhig. Hiesige Preise für gute und beste Marken schottisches Roheisen 7, 60 à S, 5, und englisches 6,50 à 690 pro 1060 kg. Eisenbahnschienen zum Verwalren 7,00 à JT, 19. zu Bauten in ganzen Längen 7,50 à 7, 60, Walzeisen 14.00 à 14,50 und Bleche 20,00 à 24,00 pro 100 kg. Kupfer fest, gute Sorten engl. und austral. 139,90 à 145,00, und Mansfelder i44,00 äà 1465.00 pro 100 kg. Zinn höher, Banca 195,00 à 196, 00, und prima engl. Lammzinn 196, 00 2 197.00 pr. 1060 kg. Link sest, gte und beste Marken schlesischer Hättenzink 39.50 40, 00 pro 106 Eg. Blei stetig, Harzer, Sächsisches und Tarnowitzer 34,50 à 35,00 pro 100 kg. Kohlen und Koks fester, engl. Schmiedekohlen nach Qualität bis 48.00, westfälische bis 54,00 pro 40 hl. Der sehr
kurzer Leit dieser Kohle ein weites Feld erobert. Schlesischer und Westfälischer Schmelz-Koks 1,890 à 2, 20 pro 100 EKg frei hier.
Hi sen Heca Ma n- Hinnahme m. Eöhmlsohe Westhahn. Im Oktober 1879 293 046 FI. (4 5355 FI.), bis ultimo Oktober 1879 2560 412 Fl. (— 48 946 FI.)
Ct emerakẽ ver snnnmlum gen.
Dresdner Handelsbank in Llquid. Dresden.
Neskau-Brest Eisenbahn- desellsohaft- zu St. Petersburg.
25. Noybr. Gen. -Vers. zu
Gen. · Vers.
Geraer Handels- und Credtt-Bank. Ausserord. Gen.“
Vers. zu Gora.
Gegens eltlgo Berllnor Handelsgesellsohaft. Ausser- ;
ord. Gen. Vers. zu Berlin.
Dentscher Reichs⸗Anzeiger
Königlich Preußischer
und
Staats⸗Anzeiger.
Aas Ahonnement heträgt 4 M 660 8
e 2. *. nͤ 6
Alle Host-⸗Austalten nehmen Kestellung an;
Qührige Tertreter der vereinigten westtäliechen Kohlenzechen hat in für das Vierteljahr für Kerlin außer den Kost⸗Austalten anch die Erze
clear) 5Z C. Getreidefracht 63.
2 —
Kw /
Theater.
Königliche Schauspiele. Opernhaus. 226. Vorstellung. Auf Aller⸗ böchften Befehl: Lucia von Lammermsor. Tragische Oper in 3 Akten von S. Camerano. Musik von Donizetti. Tanz von P. Taglioni. (Miß Lucia: Sigrg. Adelina Patti. Sir Edgar: Sigr. Nicolini. Lord Asthon: Hr. Betz.) An⸗ fang 7 Uhr. Extrapreise.
Sämmtliche Billets zur Vorstellung „Lueia“ sind verkauft; eine Tageskasse findet nicht statt.
Schauspielhaus. 216. Vorstellung. Uriel Acosta.
Trauerspiel in 5 Akten von Carl Gutzkow. In Scene gesetzt vom Direktor Deetz. (Urlel Acofta: Hr. Drach, vom Stadt -Theater in Wien, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 227. Vorstellung. Tann⸗
häuser und der Sängerkrieg auf der Wart⸗ burg. Große romantische Oper in 3 Akten ron Richard Wagner. (Frl. Mallinger, Frl. Horina, 9 Fricke, Hr. Niemann, Hr. Betz.) Anfang
Uhr. Schauspielhaus. 211. Vorstellung. Das Ge⸗— fängniß. Lustspiel in 4 Akten von Roderich Benedix. Vorher: Gringoire. Charakterbild in 1 Akt von Th. de Banville. Deutsch von Winter. Anfang 7 Uhr.
Wallner-LTheater. Sonnabend: Zum 8. Male: Wohlthätige Frauen. Lustspiel in 4 Akten von Adolf LArronge.
Victoria-Theater. Direktion? Emil Hahn. Sonnabend: Gastspiel der ersten Solotänzerin Sigra. Tonsuello de Labrujere, vom Theater della Scala in Mailand, Zum 190. Male: Die Kinder des Kaßitäün Grant. Großes ÄAus— sattungestück mit Ballet in 12 Bildern von Jules Verne und 2. D'Ennery. Deutsch von R. Schel⸗ cher. Musik von GC. A. Raida. Die Balletmusik von Debillemont. In Scene gesetzt von Emil Hahn.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Residenz- Theater. Sonnabend: 27. Gast— spiel des Hrn. Ferdinand Dessoir. Zum
12. Male: Der natürliche Sohn. Schauspiel in
5 Aufzügen von Alexander Dumas (Sohnj. Für das Residenz Theater übersetzt und bearbeitet bon Paul Lindau.
Krolls Theater. Direktien: GngelLebran. Sonnabend: Hector. — Die Sünderin. — Der . eine Gasse. Anfang der Vorstellung
hr.
Sonntag: Die Nichte des Millionärs. Orig. Posse mit Gesang in 3 Akten von J. B. von Schweitzer. Vor der Vorstellung um 45 ühr große Concert. Anfang der Vorstellung 7 Uhr.
Natisnal- Theater. Direktion C. F. van Hell. Sonnabend: Maria Stuart.
Germania-(ͥVinter- Theater. Sonnabend:
Gastspiel des Frl. von Kownacka vom Stadt- Theater zu Hamhurg. Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten von Charl. Birch⸗Pfeiffer. Sonntag, Nachmittags 4 Ühr: Volks. und Schülervorstellung. Die Räuber. Trauerspiel in 5 . . ö Schiller. ends 75 Uhr: Vorletztes Gastspiel des Hrn. Ed. Weiß als sanfter Rohrmann in . fritze. Volksstück mit Gesang in 3 Akten.
Belle - Allianec - Hheater. Sonnabend: Gastspiel des Ober⸗Regisseurs Hrn. v. Jendersky vom Hoftheater zu Stuttgart. Zum 7. Male: Der ungläubige Thomas. Anfang 7 Uhr. 26 6 Gültigkeit.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Vorher: Concert. ane , e, lh, K lachmittags⸗Vorstellung: (Anfang 4 Uhr) Minna 6 . . t Akten von Lessing. eine Preise: J. Parquet 75 5, II. . . ö. ] 3 Parquet Montag; Schillerfeier. Extra ⸗Vorstellung: Don Karlos, Jufgut von Spanien. Trauerfpiel in 5 Akten von Fr. v. Schiller. Halbe Kassenpreise: I. i 1ẽ 416 u. z 29 . Uhr. Dienstag: Zum 9. Male: Der ungläubige The mas. ö ;
Familien⸗ Nachrichten.
Verlobt: Frl. Alice Szmula mit Hrn. Premier⸗ Lieutenant Witold Braun (Zabrze Sr, n, . Frl. Dora Ehlers mit Hrn. Kaufmann und Fabrikanten Heinrich Arlt (Itzehoe Berlin). — Frl. Elisabeth Holzapfel mit Srn. Gerichts · Affessor
Sonnabend:
wider die Rosalle Knrzawa,
ausgestellten Parzynow, den 39. Juli 1876,
Ein Sohn: Hrn. Lieutenant und Adjutant Boehm (Schleswig. — Eine Tochter: Hrn. Kreisbaumeister Graßmann (Rawitsch). — Hrn. Kapitän Tebelmann (Vegesack). — Hrn. Verlagsbuchhändler Otto Klasing (Gohlis bei
Leipzig). Gestorben: Hr. Gutsbesitzer v. Witzendorff (Birkenmoor). Hr. Oekonomie⸗Rath Reinhold
Ehristoph Seiffert (Rosenthah.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗-Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Kanf— mann Adolf Tugendreich. am 20. Oktober 1838 in Putzig geboren, welcher flüchtig ist, ist die Unter suchungshast wegen betrüglichen und einfachen Ban— kerutts verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Stadtvoigteigefängniß zu Berlin abzul! zern. Berlin, den 30. Sktober 1879. Königllches Landgericht J. Strafkammer III. Be—⸗ schreibung. Alter: 41 Jahre, Statur: klein, Größe: 1 m 6 em, Haare: trägt dunkle Perrücke, Stirn: breit, Bart: schwarz, Augenbrauen: dunkel, Augen: braun, Nase: stark, Gesicht: schmal, Ge⸗ sichtsfarbe: blaß, Kleidung: unbekannt. Besondere Kennzeichen: kahler Kopf.
Steckbrief. Gegen die unten beschriebene Ehe⸗ frau des Kaufmanns Tugendreich, Julie, geb.
gehoren, welche flüchtig ist, ist die Untersuchungs— haft wegen Verbrechens gegen 5. 282 des Strafgesetz⸗ buchs und Theilnahme am betrüglichen Bankerutt verhängt. Es wird ersucht, diefelbe zu verhaften und in das Stadtvoigtei⸗ Gefängniß zu Berlin ab— zuliefern. Berlin, den 30. Oktober 1879. König⸗
bung: Alter 34 Jahre, Größte 1 m 55 cm, Statur klein, Hagre dunkel, Augenbrauen dunkel, Augen dankel, Mund breit, Zähne vorstehend, Gesicht schmal, Gesichtzfarbe blaß, Kleidung unbekannt. Besondere Kennzeichen: keine.
St eckbriefs Erledigung. Der gegen den Ritter⸗ gutsbesttzer Albert Josaun Earl Schiemann wegen Betrages und Unterschlagung unter dem 29. Januar 1879 erlassene Steckbrief hat sich durch dessen Ergreifung erledigt. Berlin, den 5. Novem ber 1879. Königliches Landgericht J. Der Unter—⸗ suchungkrichter. Rinne.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
107731 Bekanntmachung.
Der Kreisgerichtsbote und Exckutor Otto Friedrich Hermann Ludemig zu AltLandeberg ist seit dem 1. Oktober 1879 in den Ruhestand ge⸗ treten. Derselhe hat eine Amtskantion von 5300 Mark bei dem früheren Käniglichen Kreis⸗ gericht hierselbst unterpfändlich hinterlegt. Auf den Antrag des Königlichen Landgerichts Ii. zu Berlin werden alle Diejenigen, welche an die vorgedachte Kaution irgend welche Ansprüche haben, hierdurch aufgefordert, solche spätestens in dem auf
den 3. Jannar 1889, Mittags 1235 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht, Zimmerftraße Nr. 25, Terminkzimmer Nr. 12, anstehenden Auf⸗ gebots termin anzumelden. wizrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen an die Kaution ausgeschloffen werden.
Berlin, den 30. Oktober 1879.
Königliches Amtsgericht. II.
1 Bekanntmachung. Germerode. Der Johannes Heckmann, Sohn des Musikus Johannes Heckmann und Frau Anna Christine, geb. Hasselbach, geboren 7. September 1865 zu Germe⸗
Fürstenthal, am 25. Dezember 1845 in Freeden
liches Landgerichte J., Strafkammer Ill, Beschrei⸗
Ostrowo, den 20. Oktober 1879. Civil ⸗ Kammer III.
7 7 n KAlage⸗Auszug.
Die Barbara Leist, ohne Stand, Ehefrau von Johann Thom, Bäcker und Wirth, zu Marpingen wohnhaft, vertreten durch Rechts— anwalt Leibe hierselbst, hat gegen ihren genannten Ehemann bei dem Königlichen Landgerichte zu Saar— brücken Klage auf Gütertrennung mit dem An⸗ trage augestellt: „die zwischen den Parteien be— stehende gesetzliche Gütergemeinschaft für aufgelöst zu erklären.“
Der Termin zur mündlichen Verhandlung ist auf den
14. Januar 1889, Vormittags 9 Uhr, in der Sitzung der II. Civilkammer des hießfigen Landgerichts bestimmt.
Saarbrücken, den 5. November 1879.
Der Et ste Gerichtsschreiber des Landgerichts: Müller.
10765 Bei dem Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerin⸗ schen Landgerichte zu Güstrow sind unter der Be⸗ dingung der Beibehaltung ihres bezeichneten Wohn sitzes weiter zur Rechtsanwaltschaft zugelassen und in die Liste eingetragen: 42) der Advokat und Notar Bürgermeister Hof⸗ rath Simonis zu Lübz, 43) der Advokat und Notar Bürgermeister Dr. Lübcke zu Sternberg, 44) der Advokat und Notar Ernst Carl Ludwig Havenaun zu Dargun. Güstrow, den 4. November 1879. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Landgericht. Der Präsident. von Amsberg.
liormn Bekanntmachung.
Bei dem unterzeichneten Landgericht sind bis jetzt
geschriebene Liste eingetragen worden: Barbo, Emil,
Baumstark, Adolf,
Beck, Franz,
Fehrenbach, Salomon,
Fritschi, Eugen, Fromherz, Gustav, Göring, Karl, Koehler, Dr. Wilhelm, Kohler, Dr. Karl, Marbe, Ludwig, Mayer, Karl, Manner, Dr. Daniel, Näf, Naphtali, Neumann, Leopold, Riegel, Ludwig, Röttinger, Karl, Ruch, Basilius, Schaal, Ferdinand, Schilling, Ferdinand, Stebel, Franz, von Wänker, Dr. Otto, Wehrle, Josef, - sämmtlich in Freiburg wohnhaft; Graefle, Josef Theodor in Schopfheim wohnhaft, Weckerle, Eduard, in Loerrach wohnhaft. Dies wird gemäß §. 20 der Deutschen Rechts⸗ anwaltsordnung hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Freiburg, den 30. Oktober 1879.
rode, ist im Anfang der 30er Jahre nach Amerika , . 9
uf Antrag der Anna Martha Hasselbach und deren Schwester Magdalena, . gn Kistner in Germerote, wird derselbe oder dessen etwaigen Leibegerben hiermit aufgefordert, bis zum 15. März 1880 persönlichzoder durch einen Be— voll mächtigten zu erscheinen, widrigenfalls dersel be für tobt erklärt und sein Vermögen den sich legi⸗ timirenden Erben wird ausgeantwortet werden. Alterobe, den 28. Oktober 1879.
Königliches Amtsgericht. Amelung.
(10755
Der Fleischer Anton Kaschke zu Parzynow hat etzt z Bregla, im Beistande ihres ,,,, Parzhnow wohnhaft, aus einem von der Verklagten Solaiwechsel über 3060 ) 4. 4. fällig gewesen am
Emil Studemund Magdeburg Gr. ⸗ Sale). = Comtesse Wanda v. Schlieben mit Hrn. gs, . itten).
1. April 1877, Klage erhoben mit dem Antrage:
die Verklagte zur Zahlung von 369 „S' nebst 60 Zinsen seit dem 1. April 1877 or
Großherzoglich Badi v. Hill
Ziller.
10759]
Als Rechtsanwalt ist am hanseatischen Ober— Landesgericht zu Hamburg nach gesetzlicher Beeidi⸗ gung zugelassen und in die Rechtsanwaltsliste ein⸗ getragen:
Dr. jur. Johann Friedrich Bredenkamp zu Bremen. Hamburg, den 6. November 1879. Das hanseatische Ober⸗Landesgericht. Zur Beglaubigung: R. Prien, Dr., Sekretär.
10763 In die Liste der zur Praxis dahier zugelassenen echtzanwälte ist ferner eingetragen worden: Grorg Damm mit dem Wohnsitz zu Jesberg. Marburg, den 4. November 1879. Königliches Landgericht. Schultheis.
folgende Rechtsauwälte zugelassen und in die vor⸗
lors!
seines dortigen Wohnsitzes eingetragen worden. Neustrelitz, den 3. November 1879. Großherzoglich Mecklenburgisches Landgericht. E. v. Blücher. .
Verkäufe, Berpachtungen, Gubꝛnissiotten ꝛc.
lio?? i Bekanntmachung.
„Behufß Verdingung der direkten Lieferung det Brot- und Fouragebedarfs für die Haupt⸗Kadetten Anstalt in Lichterfelde vom 1. Januar bis uit Dezember 1889 im Wege der öffentlichen Sub— mission ist auf
Freitag, den 21. November er.,
Vormittags 11 Uhr, im Bureau des unterzeichneten Proviant-⸗Amts — Köpnickerstr. 16,17 — Termin anberaumt.
Die bezüglichen Bedingungen sind im vorbezeich⸗ neten Dienstlokal und im Bureau der Haupt⸗
aufgefordert, ihre Offerten, welche versiegelt und mit der Aufschrift: ‚Submisston auf Lieferung dez Brot. und Fouragebedarf für Lichterfelde“ verfehen sein müssen, bis zu obigem Termine hierher ein— zureichen.
Berlin, den 6. November 1879.
Kgl. Propiant⸗Amt.
lioss! Oherschlesische Eisenhahn.
1880 erforderlichen 40 500 Kilogramm Braunkoblen—
verdungen werden. Termin hierzu steht am
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und mit der Au schrift:
Submisston auf Lieferung von Braunkohlen⸗ Theeröl⸗
hierselbst eingesandt sein, wo dieselben in Gegen⸗ wart der etwa persönlich erschienenen Submittenten geöffnet werden.
Die Lieferungsbedingungen liegen vom 20. d Mts. ab im Geschäftszimmer der vorbezeichneten Verwaltung zur Einsicht aus und können daselbst auch Abschriften derselben gegen Zahlung von 30 4 in Empfang genommen werden. ; ö
Breslau, den 3. November 1879. (à Cto. I06 / 10;
Königliche Direktion. .
. . libre] Main⸗Weser⸗Bahn. Die Lieferung von: 3 Stück Centesimal⸗Brückenwaagen von 40 000 kg Tragfähigkeit, soll im Wege der öffentlichen Submission werden. Die Lieferungsbedingungen mit Zeichnung können gegen Einsendung von 2 ½ in Baar von dem Unterzeichneten bezogen werden. Termin zur Eröffnung der, mit der Aufschrift: Submission auf Centesimal · Brückenwaagen! zu persehenden Offerten in dem Geschäftszimmer det Unterzeichneten ist auf Montag, den 17. November d. J, Vormittags 10 Uhr,
anberaumt.
Cassel, den 4. November 1879. Der Maschinenmeister. Dickhaut.
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Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Sanitäts⸗Rath Dr. Zartmann zu Bonn den Rothen Adler-Orden vierter Klasse und dem Schullehrer Cerulli zu Kaseburg im Kreise Usedom-Wollin das Alll— gemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Königreich S8reußen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Charakter als Justiz-Rath zu verleihen: den Rechts— anwalten und Notaren Krieger in Tilsit, Engelmann und Alscher in Königsberg i Pr., von Massenbach in Braunsberg, Reichert in Thorn, Leyde in Pr. Stargardt, Pflesser, Mellien, Heilbron, Löwy, Levin und Hecker in Berlin, Rasche in Wittstock, Oberbeck in Brandenburg, Voigt in Fürstenwalde, Lauck in Seelow,
Puchta in Bütow, Kirchhoff in Greifswald, Mann kopf
in Cöslin, Furbach in Stettin, Walleiser in Schrimm,
Klemme und Mützel in Posen, von Chappuis in Waldenburg, Wiener und Lubowski in Breslau, Toepffer und Morgenroth in Beuthen, Huck in Glei—
witz, Grauer in Neisse, Giller in Nikolai, Hohnhorst in
Oppeln, Dr. Dreyer in Görlitz, Leonhard und von
Frankenberg in Magdeburg, Treuding in Burg, Kose— garten in Nordhausen, Lüdecke in Neuhaldensleben, Dan⸗
ner in Mühlhausen i. / Th.,, Kor tum in Halberstadt, Grube in Mersebhurg, Hermann in Torgau, Vette in Wittenberg a. / E., Schlieckmann in Halle a. S., Wiggers in Rends⸗ burg, Loeck in Oldesloe, Philipp in Altona, Feldmann in Kiel, Weddige in Rheine, Werne in Siegen, Vie⸗
bahn, Möger und Kindermann in Dortmund, von
Bruchhausen und Schlüter in Essen, Geck in Hagen, Hellmann in Iserlohn, Teuto in Brilon, Lennich in Hamm, For sstmann in Bielefeld, Droege in Arnsberg, den Rechtsanwalten Preuschoff in Elbing, Neu— mann in Berlin, Abel, Dr. von der Hellen und Hoppe
in Hannover, Egers dorff in Lüneburg, Dr. Großmann
in Wiesbaden, Ludwig Georg Euler, Schenk und Bessel in Cöln, Wenzel in Trier, Weber in Aachen, Adams in Coblenz und Pr. Lüntzel, jetzt in Leipzig,
den Notaren Hentrich in Groß-Salze, ᷣ Götting in Hildesheim, Negendank Otto in Düsseldorf, Meckel in Opladen, Jan senius in Düren und Scheuer in Jülich.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten. Dem Musikdirektor und Organisten August Gottfried Ritter zu Magdeburg, und dem Vorsteher eines Konservatoriums für Mufik Hugo Schwantzer in Berlin ist das Prädikat „Professor“ bei⸗ gelegt worden.
Ju stiz⸗Ministerium.
Der Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath und vortragende Rath im Justiz⸗Ministerium Droop, der Geheime Ober⸗Justiz⸗Rath und vortragende Rath im Justiz⸗Ministerium Kurlbaum II., der Kammergerichts⸗Rath, Geheime Ober-Justiz-Rath Wentzel und der Geheime Regierungs⸗Rath und vortragende Rath im Reichs⸗-Justizamt Dr. Eccius sind zu Mitgliedern der Justiz— Prüfungskommission ernannt,
Die nachgesuchte Dienstentlassung ist ertheilt: dem Land⸗ gerichts-Rath Mitt weg in Essen mit Pension und dem Land⸗ richter Lehr in Duisburg behufs Uebertritts zur Kommunal— verwaltung. .
Der Amtsrichter van Erkelenz in Viersen ist gestorben.
Angekommen: Se. Excellenz der Minister des König— lichen Hauses, Staats-Minister Graf von Schleinitz, aus Italien.
.Abgereist: Der Präsident des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths, Hermes, nach Westpreußen.
Bekanntmachung auf Grund des Reichsgesetzes vom 21. Oktober 1878.
Auf Grund der 5§5§. 11 und 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 sind die Nrn. 1 bis incl. 6 der perio⸗ dischen Druckschrift: „Justiti a,“ Druck und Verlag
von G. Schilde in Bockenheim, von der unterzeichneten Landespolizeibehörde verboten und ist dieses Verbot auf das
fernere Erscheinen dieser Druckschrift erstreckt. Cassel, den 7. November 1879. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern. Kühne.
w.
Personalver änder ungen.
Königlich Preußische Armer.
Ernennungen, Beförderungen und Im aktiven Heere. Berlin, 1. November.
Versetzungen. v. Jena, See.
Lt. vom Königs⸗Gren. Regt. Nr. 7, zur Dienstleist. bei dem Drag.
Regt. Nr. 4 auf ein Jahr kommandirt. — 4. November. Kuhl⸗ mann, Major vom Generalstabe des J. Armee⸗Corps, zum Ge⸗ neralstabe der 2. Div., Heinrichs, Major vom Generalstabe der 4. Div., zum Generalstabe des 1. Armee -Corps, versetzt. v. Gra⸗— berg, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 96, unter Ueberweisung zum Generalstabe der 4. Division, in den General lab der Armee zurückversetzt. v. Marklowski, Hauptmann à la snite des Füsilier⸗Regiments Nr. 37, unter Entbindung von dem Kommando zur Dienstleistung bei dem Kriegs⸗Ministerium, als Comp. Chef. in das Inf. Regt. Nr. 95, v. Jan son, Major vom
Großen Generalstabe, in das Kriens ⸗Ministerium versetzt. v. Mala⸗
chows ki, Hauptm. und Comp Chef vom Gren. Regt. Nr. 8, unter
Ueberweisung zum Generalstabe der (h Dio, in den Generalstab der 3 wi, , ,, ⸗ . . — ückversetzt. ztm. à 12 suite üs. ? ; Kraue in? Greifenhagen, Ku tscher in Stolp, Fitz u und Atme zurüchersez, Harteg, anhin, el sn ite des Füss heat
Nr. 39, unter Entbindung von dem Verhältniß als Comp. Chef bei dem Kadettenhause zu Bensberg, als Comp. Chef in das Gren. Regt. Nr. 8, Oldenburg, Hauptm. à la suite des Gren. Regts. Nr. 12, in dem Verhältniß als Gomp. Chef von dem Kadettenhause in Kulm zum Kadettenhause in Bensberg, versetzt. Bendler, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 8, zum Überzähligen Hauptmann befördert. Haberl ing, Hauptm. à la suite des Inf Regts. Nr. 117, unter Entbindung von dem Kommando zur Dienstleistung bei dem Kriegs⸗ Ministerium, als Comp. Chef in das Inf. Regt. Nr. Hö versetzt. v. Pentz, Hauptm. und Comp. Ghef vom Inf. Regt. Nr. 55. unter Stellung à ja suite des Infanterie Regiments Nr. 57, zur Dienst⸗ leistung bei dem Kriegs-Ministerium kommandirt. Schreiber, Oberst⸗Lieutenant vom Neben ⸗Etagt des Großen Generalstabes und beauftragt mit Führung der Geschäfte der trigono⸗ metrischen Abtheilung der Lindesaufnahme,. unter Belassung à a suite des Generalstabes der Armee, zum Ghef dieser Abtheil., Ziegler, Major vom Gren. Regt Kron prin; Nr. 1, unter Stel⸗ lung a la suite dieses Regt, am Gisenb. LEinien⸗Kommissar, v. Brandt, Major von dems. Regt, zum etatsm. Stabsoffiz., er⸗ nannt. v. Schack, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 41, in die älteste Hauptmannsstelle des Gren. Regts. Nr. einrangirt. v. Wil demann, Major vom Füs. Regt. Nr. 35, diesem Regt. aggr girt. v. Kameke, Oberst-⸗Lt. vom Füs. Regt. Nr. 34, in dus Füsilier—⸗ Regiment Nr. 365 versetzt. Arndt, Major vom Füfilier⸗ Regiment Nr. 34, zum etatsmäßigen Stabsoffizier ernannt. v. Jahn, Major aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 21, in die älteste DVauptmannsstelle des Füs. Regts. Nr. 34 einrangirt. v. Hülsen II.,
Dr. Louis in Langensalza,
Sec. Lt. vom Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1 und kommandirt zur Dienstleist. bei dem Garde ⸗Kür. Regt, in dieses Regt. versetzt. Graf v. Wedel, Major aggreg. dem Generalstabe der Armee, unter Belass. in seinem Verhältniß als kommandirt zur Botschaft in
Wien, zum Flügeladjut. Sr. Majestät des Kaisers und Königs er—
nannt.
Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. Berlin 4. November. Katt rein, Hauptm. und Comp. Chef vom Füs., Regt. Nr. 40, als Major mit Pens. und der Regts. Unif. der Ab— schied bewilligt.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Berlin, 8. November. Im weiteren gestrigen (5.) Sitzung setzte das Abge⸗ ordnetenhaus die erste Berathung des Staatshaus⸗ halts-Etats für das Jahr 1880,81 fort. Der Abg. Freiherr von Zedlitz-Neukirch erklärte sich für die Vorlage. Den Abg. Richter, welcher der konservativen Partei den Kon⸗ kurs in Aussicht gestellt habe, erinnere er nur mit Rücksicht auf den Zustand der Fortschrittspartei, an das alte Sprich⸗ wort: „man solle, wenn man im Glashause sitze, nicht mit Steinen werfen.“ Es wundere ihn, daß der Vorredner, der sich der Reform des deutschen Steuerwesens nach Kräften widersetzt habe, jetzt darüber Klage erhebe, daß die Wirkungen der Steuerreform noch nicht eingetreten seien. Wenn die allgemeine Finanzlage augenblicklich noch nicht so günstig sei, wie man erwarten könne, so sei der Grund darin zu suchen, daß man nicht schon vor zwei Jahren mit der Steuer— reform begonnen habe; dagegen müsse er konstatiren, daß man in Deutschland mit der allgemeinen wirthschaftlichen Lage be⸗
reits über den Berg sei. Er erkenne die eine Behauptung des Vorredners als richtig an, daß das formale Defizit, welches in dem vorliegenden Etat zur Erscheinung komme, nicht das wirkliche Defizit sei, welches sich nach der Differenz zwischen den laufenden Einnahmen und Ausgaben berechne. Dies wirkliche Defizit sei erheblich größer als das formale. Der Grund liege in der erheblichen Stei⸗ gerung der Verwaltungsausgaben, welche schon vor längerer Zeit der Regierung die Sorge hätte nahe legen sollen, auf eine Vermehrung der dauernden Einnahmen Bedacht zu nehmen. Aus dieser Lage dürfe man aber keineswegs die / Schlußfolgerungen des Vorredners ziehen. Niemand könne billigerweise verlangen, daß die neue Zoll- und Wirthschafts⸗ politik schon nach drei Monaten Früchte ge tigt haben solle, welche in dem Etat zum Ausdruck kamen. Urplötzlich könne eine so gewaltige Neuerung ihre Wirkung nicht äußern. Die Behauptung des Abg. Richter, daß die Staatseisenbahn⸗Verwaltung ein sehr
Preußen. Verlaufe der
trauriges Bild biete, sei gleichfalls unrichtig; im Gegentheil sei das Resultat, welches dieselbe darbiete, ein sehr erfreu⸗ liches, wenn man in Erwägung ziehe, daß unter den 6400 km Staatsbahnen sich zahlreiche neue Bahnen befänden, deren Betrieb anerkanntermaßen niemals von vorn herein lukrativ sei, und wenn man ferner erwäge, daß unter diesen Staatsbahnen sich auch große Strecken befänden, welche der Staat mit Rücksicht auf die Bevölkerung und nicht in Rücksicht auf ihre Ertragsfähigkeit habe bauen müssen. Die Staatsbahnen hätten nach Abrechnung aller Unkosten doch immer noch einen Ertrag von über 61 Millionen gebracht, zwei Mal mehr, als zur Verzinsung der gesammten Staatsschulden nöthig sei. Er komme zu der prekären Berechnung der Rentabilität der Staatsbahnen nach Prozenten. Das in Staatsbahnen angelegte Kapital betrage 1550 Millionen, wozu bis zum vorigen Jahre 70 Millionen Mark Bauzinsen kämen. Davon gingen aber mindestens 120 Millionen ab, welche die Staats⸗ bahnen über die Verzinsung hinaus den allgemeinen Staats⸗ kassen zugeführt hätten. Also hätten die Staatsbahnen U Milliarden zu verzinsen. Ein Betrag von 61 200 000 gebe rund eine Verzinsung von 4 Proz. Dem Staate koste aber das Geld zum Eisenbahnbau nicht durchschnittlich 441 Proz., wie man behaupte. Das sei der Durch⸗ schnitt aus den Eisenbahnanleihen bis 1879. Die aus den Ueberschüssen der Kriegskontribution zum Eisenbahnbau verwendeten Summen, sowie die nach 1871 aufgenommenen Anleihebeträge könnten nur mit 4,2 Proz. angerechnet werden. In der Zeit des Milliarden⸗ segens seien über 100 Millionen der früheren hochverzins⸗ lichen Anleihen abgestoßen worden, diese Sum nen seien nach dem damaligen Werthe des Kredites ebenfalls nur mit 4,2 Proz. zu berechnen. Es ergebe sich also, daß der Durchschnitt sich auf 4.3, nicht auf 44 stelle. Man habe also im Ganzen eine Minderverzinsung des Anlagekapitals von 1M Proz. Da seien außerordentlich günstige Erscheinungen; sei diese Ueber⸗ gangszeit überwunden, dann würden die Staatsbahnen außer der Verzinsung des Anlagekapitals zu dem Satze, zu welchem es der Staat aufgenommen habe, auch noch einen Ueber⸗ schuß ergeben. Die hinterpommerschen unter Staatsver⸗ waltung stehenden Bahnstrecken hätten in diesem Etat einen Minderzuschuß von 300 000 e erfordert, während die unter Privatverwaltung stehenden vorpommerschen einen Mehr⸗ zuschuß von 500 000 S nöthig gemacht hätten. Er denke, diese Zahlen bewiesen etwas. Die an sich günstigen Ergeb⸗ nisse der Staatsbahnen würden noch erhöht, wenn man be— denke, daß sich darunter viele Bahnen befinden, die der Staat ohne Rücksicht auf ihre Rentabilität zur Hebung des Wohlstandes in minder begünstigten Landestheilen gebaut habe. Diese Kulturbahnen würden verzinst aus den Ueber⸗ schüssen rentabler Bahnen, ohne für diese Zwecke den Steuer⸗ zahler in Anspruch zu nehmen. Der Staat werde dieser Ehrenpflicht in noch größerem Maße genügen können, wenn derselbe die Zahl der rentablen Bahnen in seinem Besitz ver⸗ mehre. Alle Gründe sprächen daher für die von der Regie⸗ rung geplante Vermehrung der Staatsbahnen. Er halte den von der Regierung vorgelegten Gesetzentwurf für eine voll⸗ ständige Erfüllung des gegebenen Königlichen Versprechens. Er sei unbedingt fur die Abschaffung der untersten beiden Stufen der Klassensteuer und die Herabsetzung der Klassen⸗ und Einkom⸗ mensteuer von 6000 S6 abwärts. Auch die Grund⸗ und Ge⸗ bäudesteuer, welche auf dem Grundbesitz so schwer laste, be⸗ dürfe eines Korrektivs durch die Schanksteuer und die Börsen⸗ steuer, welche den mobilen Besitz treffen würde. Der Finanz⸗ Minister würde sich durch eine solche Steuerreform ein großes Verdienst erwerben, denn auch im Steuerwesen gelte der Satz: Justitia est fundamentum regnorum.
Hierauf erwiderte der Finanz-Minister Bitter:
Ich beabsichtige nicht, meine Herren, dem Hrn. Abg. Richter auf alle Vetails seiner vorigen Rede zu antworten. Wenn ich das thun wollte, würde ich Ihre Zeit mit etwa 3 bis 4 Stunden in Anspruch nehmen müssen, und ich setze voraus, daß das nicht in Ihrem Wunsch liegen kann. Ich würde dabei so tief in ale Bedingungen und Ver⸗ hältnisse des Staatslebens und der Staatsverwaltung ebenso der Finanzverwaltung eingehen müssen, daß meine Bemerkungen die Natur von Vorträgen annehmen würden. Ich würde in diesem Stadium der Verhandlungen vielleicht überhaupt nicht das Wort ge⸗ nommen haben, wenn nicht die ganze Rede des Hrn. Abg. Richter in ihrem Grundzusammenhange und in ihrem Charakter nach meiner Auffassung ein Angriff gewesen wäre gegen den Heirn Reichskanzler. Ich kann nicht annehmen, daß es erwuͤnscht ist, wenn der hö nn Beamte des Staats als ein Mann dargestellt wird, der — es kam mir so vor, wie ich die Rede aufgefaßt habe — gewissermaßen ohne Kenntniß der Verhältnisse oder ohne hinreichende Ueberlegung, ohne sorgfältige Prüfung das Land in eine Art von Wirthschaftspolitik hineingetrieben hätte, die er nicht verantworten kann und für deren Folgen, wie es nach dem Schluß der Rede des Hrn. Abg. Richter den Anschein hat, dieser nicht blos anf den Herrn Reichskanzler verantwortlich macht, sondern auch die Herren, die ich die Ehre habe, mit mir hier zusammen sitzen zu sehen, indem er gebeten hat, wir möchten doch von der bisherigen tadelnswerthen Wirthschaftspolitik abgehen und zu der altpreußischen zurückkehren. Er rat dabei wohl übersehen den Grund, weshalb die Wirthschafts⸗ politik von dem Herrn Reichskanzler inaugurirt worden ist, er hat wohl nicht daran gedacht, oder hat es nicht hoch genug geschätzt, daß
der Grund hierfür nicht in der Auffassung des einzelnen Mannes,