1879 / 281 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Nov 1879 18:00:01 GMT) scan diff

orderlichen Falls Gebrauch gemacht werde. Sollten die Re⸗ . oe die ihnen unterstellten Behörden jedoch bisher Gelegenheit gehabt haben, zuverlässige rus sische Uebersetzungen in anderer Weise gegen eine angemessene Vergütung zu beschaffen,

so kann es auch ferner hierbei sein Bew

Die Einnahmen der Reichs-Post⸗ und Tele⸗

graphen⸗ sowie der Reichseisenb haben für die Zeit vom Beginn des

Schlusse des Monats Oktober 1879 (verglichen mit der Kin— des Vorjahres) betragen:

nahme in demselben Zeitraum Post. und Telegraphen⸗Verwaltung 16586674 4M), Reichseisenbahn⸗Verwal = 477 062 (h.

Die in der heutigen tabellarische Uebersicht der Woch

scher Zettelbanken vom 15. November schließt mit folgen⸗ Es betrug der gesammte Kassenbestand 695 417 000 S oder 15 969 006 60 mehr als in der Vorwoche, während der Wechselbestand mit 500 S62 000 0 eine Abnahme um 8 797 000 S6 und die Lombardforderungen im Betrage von 77 677 000 ½ eine solche um 2 257 0000 zeigen; es betrug ferner der Notenumlauf 925 5665 000 s oder 633 000 6 weniger als in der Vorwoche, während die son⸗ stigen täglich fälligen Verbindlichkeiten in Höhe von 186 699 G06 4g

den summarischen Daten ab:

eine Zunahme um 13083 O00 - und die frist gebundenen Verbindlichkeiten mit 39 nahme um 64 000 M erkennen lassen.

Der General-Lieutenant von Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und der General⸗Ordens⸗Kommission, ist gekehrt.

Der General⸗Lieutenant von Vo

Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements,

Antritte

Breslau, 27. November. Schles. 3 dritten Sitzung des Provinzial-Landt selbe folgende vom Provinzial⸗Ausschuß b

Den der Idiotenanstalt zu Leschnitz bisher gewährten Zuschuß von 2400 66 auf 3000 6 zu erhöhen; zum Umbau eines Theiles der Chaussee Jauer⸗Bolkenhain⸗Landeshut, der zu starke Stei⸗ gungen aufwies, dem Kreise resp. der Stadt Bolkenhain einen Zuschuß von 8000 6 resp. S0 S und zu den Gesammt—

kosten 13 000 resp. 3300 66 zu bewillige Ausschuß zu ermächtigen, material auf mehrere Jahre hinaus abzus

Veräußerungen ehemaliger Chausseezollhäuser, sowie den Ver⸗ kauf resp. Umtausch verschiedener Ländereien zu genehmigen.

Bayern. München, In der Sitzung der Kammer der Abge

wird der Finanz⸗Minister von Riedel die Staatsrathe berathenen vier Gesetzentwürfe, betreffend die in Vorlage bringen. der Tagesordnung stehen die Rechnungsnachweisungen bezüg—⸗

Steuerreform, voraussichtlich lich der Bergwerks-, Hütten- und Salin Nachweisungen zu den Ausgaben für

gemeinen Reserve für unvorhergesehene

Bedürfnisse pro 1876 und 1877, Nachweisungen zu den Aus— gaben auf Rechnung des Etats für Reichszwecke pro 1876 und Ausgaben

1877, Nachweisungen zu den Brücken, und Wasserbau⸗Unterhalt Schneeräumen auf den Staatsstraßen 1878, ferner 19 vom Erörterung im Plenum nicht

Petitionen. Die Erläuterungen der Stagtsschuldentilgungsanstal heute veröffentlicht. Am 1. Januar 187 gemeine Staatsschuld 183 769 357 , 8 Schuldmehrung für 1878 von 25 428 lich reine Eisenbahnschuld 858 140 629

eine reine Schuldmehrung von 40 716 063 S 45 8. Die Ausgleichung der Budgetsätze mit dem wirklichen Aufwande der allgemeinen Staatsschulb, dann der Eisenbahnschuld pro 1878

stellt sich folgendermaßen dar: Allgem

Budgethetrag 109 620 S, wirklicher Bedarf 1133589 S6 50 3, Aufwand auf Budgetbetrag 6 640 250 Ig,

mehr sonach 3969 S 50 . sung und Tilgung: licher Betrag 6 470 237 45

; 55 9, n 8, im Ganzen

minder 166

Eisenbahnschuld: Verwaltungskosten: Budgetbetrag 317,771 9 wirklicher Bedarf 243 014 S 2 J, minder 74 7565 SP gs 3

Tilgung: Budgetbetrag 32 678 400 S, wirklicher Bedarf 30 g36 269 S 56 , minder

Aufwand auf Verzinsung und 1682135 ½ 44 3, im Ganzen minder 1 Aus dem heute zur Vertheilung gel Finanzausschusses der Kammer der Abge Etat der Bergwerks⸗ Hütten⸗ und pro 1880 und 1881 erhellt,

bau in Amberg geschehen solle. Die Ei 5 795 399 , die Betriebskosten mit 511 Einnahme mit 683 449 festgesetzt.

Sach sen.

putation nach kurzer Debatte, die sich in die Zulassung von weiblichen Personen zu

Vorlesungen bewegte, daß zur Zeit zu Anträgen bezüglich der mitgetheilten Immatrikulations⸗ und Disziplinarordnung für die Universität Leipzig kein Anlaß gefunden werde, und er—

ledigte sodann einige Petitionen. In der Sitzung der Zweiten Kamn das Königliche Dekret, betreffend die Ge

richterliche Beamte und Staatsanwälte, der Finanzdeputation

überwiesen. Die Wahl des Abg. Grahl Wahlkreise wurde für gültig erklärt.

Brandversicherungskommission. Kammer ohne Debatte auf Antrag der Scheller und Dr. Böhme zu Kap. 90 des Etats, zur Erhöhung der Bewilligungen und Angehörige derselben aus der Zeit vor die im Etat eingestellte Zuschußsumme von

Württemberg. Stuttgart, 28. November. (W. T. B.)

Bei der im 15. württembergischen Wahlk

BVörsen⸗Beilage abgedruckte

nach Beendigung eines mehrwöchentlichen Urlaubs von Wiesbaden hierher zurück⸗

seiner neuen Stellung als Inspecteur der 4. Feld⸗ Artillerie⸗Inspektion nach Coblenz begeben.

Lieferungsverträge für Chaussee—

27. November.

und Neubau, dann

Petitionsausschusse als zur geeignet

erl daß die fernere Einrichtung des Betriebs bei den übrigen Hüttenwerken im Zusammenhange mit der Frage stehe, was in Zukunft mit dem Eisensteinberg⸗

. Dresden, 28. November. Die Erste Kammer beschloß heute auf Antrag ihrer 1. De⸗

erw Dann folgte die Wahl von 3 Mitgliedern und 3 Stellvertretern für das Plenum der

Hum Schluß bewilligte die

enden behalten.

ahn⸗Verwaltung Etatsjahres bis zum

73 37 769 S (. tung 22 005 850

enausweise deut⸗

an eine Kündigungs⸗ 237 000 ½ eine Zu⸗

Kessel, General⸗ Königs und Präses

igts⸗R hetz, bisher hat sich zum

Hrn rr.

tg) In der hen geñ ags genehmigte der⸗ efürwortete Anträge:

n; den Provinzial⸗

chließen endlich die

(Allg. Ztg.) ordneten vom 29. gestern im

Auf

engefälle pro 1879, Rechnung der all— und unabweitzbare

auf Straßen⸗ pro 1877 und

befundene über die Fonds t pro 1878 wurden 9 beträgt die all⸗

Z, sonach eine 74 33; die eigent⸗ 28 9, gegen 1878

eine Staatsschuld:

Verzin⸗

wirk⸗ minder 170 012 Mt 642 S! g9g5

756 892 Ss 42 8. angten Bericht des ordneten über den Salinengefälle

nnahmen sind mit 950 S6, die reine

, n .

; (Dr. Journ.)

der Hauptsache um den akademischen

1er wurde zunächst haltszahlungen an

im 24. städtischen

Referenten Abgg.

Staats haushalttz⸗ an Militérinvalide dem Kriege 1870, 71 44991 6

Ober ⸗Finanz⸗ Müller von

Baden.

statt.

Examengesetz, bestehe. zu Fall zu versuchen, Hoffnung auf einen

zugeben scheine.

Regierung nicht. Die

Braunschweig.

Schwarzburg⸗N vember. (Leipz. Zig.) ziemlich erloschen. einem Nothstande bis j im Laufe des Winters noch nicht gefehlt,

sie möglichst zur Selbst

haben über Thüringen gebracht, so daß an vi

können ohne eine stärk Auf die etwa aus den Bundesstaaten

nehmung, daß die Kurie ihre bisherige starre Haltung auf— Wenn dies eine Täuschung sein sollte, so sei die Regierung daran unschuldig, Grenze zulässiger Nachgiebigkeit gegangen sei. die Volksvertretung ertrügen eine in

12 Stimmen, welche letztere von klerikalen Kammermitglie dern abgegeben wurden, angenommen.

(Mgdb. Ztg.) Der heute wieder zusammengetretene Landtag beschäftigte sich zunächst mit Legitimationsprüfungen.

In unserer Oberherrschaft kann von die Kartoffelernte ungünstig ausgefallen ist und infolge dessen

hat es an Beschäftigung und Verdienst in den Waldortschaften und ist es bei dem Charakter der Wald⸗ bevölkerung rathsam, nicht zu früh helfend einzutreten, sondern

wider schwierige Verhältniffe anzureizen.

ist; der frühzeitige Winter ist um so mehr zu beklagen, als in nicht wenigen Feldern Kartoffeln, Hafer und andere Früchte noch nicht vollständig eingebracht sind. V ö

err, / , g m * 6 2 Reuß. Greiz, 27. November. (Dr. J.) Die Land⸗ tags⸗Ersffnungsrede hältnisse des Landes recht günstig. Die Nothwendigkeit eines vermehrten Aufwandes ist allerdings allein nach dem Voranschlage für die nächste Finanzperiode ist die Regierung in der Lage, die Mehrausgaben befriedigen zu

ergebenden Ueberschüsse ist dabei nicht ge⸗ rechnet, vielmehr vorbehalten, dieselben zu einer Erleichterung der Finanzen, also zu einer Steuerherabsetzung erst dann in Anschlag zu bringen, wenn der Erfolg der Reichsgesetzgebung durch Erfahrung festgestellt ist.

daß der Landtag den Etat zunächst nur für das der Finanzperiode, also . 6.

stattgehabten Wahl eines Reich stagsabgeordneten, an Stelle des zum Bundesraths-Vevollmächtigken ernannten

. von Schmid, wurde Bürgermeister Ehingen (freikons.) gewählt. Gegenkandidat desselben war Landrichter Landauer (Centr.) in Elwangen.

Karlsruhe, 28. November. , In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer fand die Berathung der auf die Thronrede zu erlassenden Adresse Im Laufe der Debatte erklärte der Minister T urban, die Regierung stimme dem Adreßentwurfe bei und erblicke in demselben ein warmes Echo der Thronrede. des Ministeriums des Innern, Stösser, betonte, daß die Regierung auf Gehorsam vor dem Gefctz,

auch vor dem Der Friede mit der Kurie sei von Fall die in der Thronrede ausgesprochene Ausgleich gründe sich auf die Wahr—

die bis zur äußersten Das Land und diesem Punkte schwache Adresse wurde schließlich mit 38 gegen

Braunschweig, 27. November.

udolstadt. Rudolstadt, 26. No— Die Typhusepidemie in Goldisthal ist

etzt noch nicht die Rede sein, wenn auch

noch Mangel eintreten wird. Bis jetzt

thätigkeit und zum ernsten Kampfe auch Die letzten Tage

von Neuem anhaltendes Schneewetter elen Stellen der Verkehr sehr erschwert

. . w

lautet hinsichtlich der Finanzver⸗ ebenfalls eingetreten;

ere Belastung der Staatsangehörigen. Reichseinnahmen sich zu Gunsten der

Es ist daher wohl möglich, erste Jahr sin, 1880, feststellt.

Oesterreich⸗Ung nach Gödöllö abgereist.

kommen.

niens und der Herzegow die Gesetzentwürfe über

tion vom 22. August 1

Großbritannien vember. (W. T. B.)

setzen. wurde er aus demselben

empfangen.

sters an den Präsiden Amnestiegesetzes von von den Kriegsgerichten auf dem Wege der Gna

28. November. meldet, haben sich die D

Beamten vorzutragen. D girten: Die Regierung be endet, vielmehr sei sie mit fend die Reform des Bea versprach, daß weitere Ab Ministeriums stattfinden

Die Bureaus

zu richtenden Interpet darauf aufmerksam, daß

werden sollte. politisches Programm ha

reise (Blaubeuren)

solches auszuarbeiten. Majorität angenommen.

Majestät der Kaiser ist gestern, den 27. d. Mts., Abends

Prag, 27. November. Ge Kronprinz Erzherzog Rudolf ist

Pest, 28. November. genehmigte den Gesetzentwurf betreffend die Einbeziehung Bos⸗

Brody, über bie Aufhebung von fünf kleinen Freihäfen und endlich über die Einbeziehung von Istrien und Dalmatien in das Zollgebiet fast ohne Debatte angenommen.

Schweiz. Bern, 27. November. (Bund.) Der diesseitige Gesandte Dr. Kern in Paris hat am 15. d. Mts. gemeinsam mit dem Gesandten der Republik Chile daselbst eine Erklä⸗ rung über den Beitritt der Letzteren zur Genfer Konven⸗

rungen der Vertragsstaaten Kenntniß geben wird.

Die Gerichtsbehörde von Sligo beschloß, den Fenier Killen denselben jedoch einstweilen gegen Kaution in Da Killen sich weigerte, den Gerichtssaal zu verlassen,

Frankreich. Paris, 28. November. Präsident Grévy hat gestern den Kardinal⸗Erzbischof von Paris, Guibert, und den neuen Bischof von Gap, Roche,

(Journ. off) Einem Bericht des Ju stiz⸗Mini⸗

diesen haben 5al bereits vorher vor den Gerichten gestanden.

und Devèas als Delegirte der Linken heute zu dem Con⸗ seils Präsidenten Waddington begeben, um demselben den Wunsch der Linken auf Beseitigung der antirepublikanischen

die Gensdsarmerie betreffenden Frage in nahe Aussicht. us der vier Gruppen der Linken be— riethen gestern die Frage wegen einer an das Ministerium

das Ministerium zu stürzen, bevor man wüßte, Da die Gruppen der Linken kein gemein sames

arn. Wien, 28. November. Se.

K. und K. Hoheit der gestern Abend hier ange— (W. T. B.). Das Unterhaus

ina in das Zollgebiet. Sodann wurden die Aufhebung des Zollausschusses in

S64 ausgewechselt, wovon den Regie—

und Irland. Dublin, 28. No— vor die Assisen zu verweisen, Freiheit zu

von der Polizei gewaltsam entfernt, (Rép. fr.) Der

ten zufolge über die Ausführung des 1 3. März 1879 ist die Zahl der 4311

verurtheilt gewesenen Kommunisten de bis auf 830 reduzirt worden. Von

(W. T. B. Wie der „Temps“ eputirten Lavergne, Langlois, Ste

er Conseils⸗Präsident erklärte den Dele⸗ trachte ihre Aufgabe keineswegs für be⸗ der Vorbereitung eines Gesetzes, betref⸗ mtenstandes, beschäftigt. Der Minister berufungen von Beamten des Finanz— würden, und stellte die Lösung der

lation. Mehrere Mitglieder machten es unlogisch und gefährlich sein würde, wie es ersetzt

ben, so schlug Brisson vor, zuvor ein Dieser Vorschlag wurde mit großer

(W. T. B.)

Der Präsident

Spanien. Madrid, 26. November. (Ag. Hav.) Am 305 d. M. werden 1100 Mann Verstärkung von Barcelona nach Cuba abgehen; auch zwei weitere Kriegsschiffe werden dorthin entsendet werden.

Italien. Rom, 28. November. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer erkärte in Beantwortung der Interpellation Seila's über die Gründe der stattgehabten außer⸗ parlamentarischen , ,, Minister⸗Präsident Cairoli: Er sei erfreut, daß Sella Hie Ministerkrisis nicht verfassungs widrig finde; es sei nur logisch gewesen, daß ein in hervorragenden ien getheilte Ansichten hegendes Ministerium seine Ent⸗ assung gebe. Dadurch sei jeder Gedanke daran ausgeschlossen, daß er mit seinen Kollegen das Budget den von den Mi— nistern gehegten politischen Grundfätzen habe anpassen wollen. Der hauptsächlichste Differenzpunkk unter den Ministern sei der über das Vorgehen bei der Mahlsteuer gewesen, und werde er bei der Berathung des Einnahmebudgets weitere Aufklärungen geben. Cairoli rechtfertigte demnächst seine Verbindung mit Depretis, mit dem er stets über das Pro— gramm der Linken einverstanden gewesen sei, und wies au mehrere Beispiele von außer⸗parlamentarischen Ministerkrisen hin, die vorgekommen seien, als die Rechte am Ruder ge⸗ wesen. Sella erklärte, er fei durch die Antwort des Minister⸗Präsidenten nicht befriedigt. Der Deputirte Gri⸗ maldi, welcher dem entlassenen Ministerium als Finanz⸗ Minister angehörte, erklärte, daß er seine eigene Verantwort—⸗ lichkeit vor der Kammer und vor dem Lande aufrecht erhalte; er erwarte ohne alle Furcht die Debatte über die finanziellen Angelegenheiten; er achte jede politische Meinung, die Arith⸗

metik habe aber mit einer Meinung nichts zu thun.

Türkei. Konstantinopel, 28. November. (W. T. B.)

Baker Pascha wird sich morgen nach Aleppo begeben. Die Nachricht, daß der englische Botschafter Layard im Namen der englischen Regierung gegen das finanzielle Arrange— ment der Pforte protestirt oder der Pforte Proteste Seitens der auswärtigen Obligationsinhaber übermittelt habe, ist unrichtig. Layard empfing nur ein Telegramm Bouveries mit einem Proteste, da er aber keine Instruktionen des Mar— quis von Salisbury hatte, so theilte er den Protest der Pforte nicht mit. Auf Verlangen Layards wird der Sultan Christen zu Gouverneuren der Provinzen Erze rum und Zeitum ernennen und hat eine vollständige Amnestie für diejenigen Personen, welche an den Ruhestörungen in Zeitum Theil genommen hatten, erlassen. Ferner hat die Pforte auf Ersuͤchen Layards den Midhat Pascha ertheilten Befehl, eine militärische Expedition gegen die Dru sen zu unternehmen, zurückgezogen. Das „Reutersche Bureau“ läßt sich vorher unterm 27. d. M. melden, sowohl der türkische Botschaster in London, wie der englische Botschafter in Konstantinopel hätten dem Minister des Auswärtigen, Sawas Pascha, erklärt, Lord Salisbury sei jetzt überzeugt, daß die türkische Regierung keinerlei Absicht habe, in ihrer Politik England gegen' über eine Aenderung eintreten zu lassen, Sawas Pascha habe ausreichende Beweise von dem aufrichtigen Wunsche der Pforte gegeben, die Reformen zur Ausführung zu bringen und keine Politik zu befolgen, die den Interessen Englands im Oriente entgegen fei.

Serbien. Belgrad, 28. November. Die Polit. Corresp.“ meldet von hier: Der Fürst hat das Entlassungs— gesuch des Finanz⸗Ministers Jo vano vie angenommen, der vormalige Minister⸗Präsident Marinovie ist zum serbischen Gesandten in Paris ernannt worden. Der Adreßausschuß der Skupschtina hat einen Adreßentwurf angenommen, welcher in einem für die Regierung günstigen Sinne gehalten ist.

Montenegro. Cettinje, 28. November. Ueber die bereits gemeldete Ermordung Moukhtar Paschas wird der „Presse“ von hier unterm 27. d. gemeldet: Bozo Petrovie brach heute mit 5 Bataillonen von Podgorizza nach Andrijeviza auf, um sich mit Moukhtar Pascha in An⸗ drijeviza zu vereinigen und gemeinschaftlich mit demselben die Uebergabe von Plava und Gussinje zu bewirken. Um 12 Uhr Nachts traf die Nachricht aus Berane ein, daß Moukhtar Pascha von den Arnauten getödtet und sein Gefolge nieder— gemacht sei.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 27. No— vember. (Journ. de St. Pét.) Wie der „Russische In⸗ valide“ meldet, ist der Oberst, Fürst Dolgorukoff II. Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Commandeur des 80. Infanterie⸗Regiments, der Person Sr. Majestät des Deutschen Kaisers, Königs von Preußen attachirt worden. Aus Buchara wird der „Turkest. Ztg.“ geschrieben: Die Turkmenen haben am 8./20. September die erste Ab⸗ theilung der wissenschaftlichen Expedition nach Sa⸗ marg angegriffen, und zwar in der Umgegend von Kalakhla, südlich von der Festung Buchara, 160 Werst von Tschardjui. Die Turkmenen find, unter einein Verlust von 2 Todten und 4 bis 5. Verwundeten, zurückgetrieben worden. Diesseits waren keine Verluste zu verzeichnen. Das Hauptdetachement der Expedition ist am 4. Oktsber in Tschardjui angekommen und gedachte am 11. in Petro⸗Alexandrowsk zu sein, um am 22. wieder aufzubrechen und über Saratowm oder Kasa⸗ linsk und Orenburg nach Rußland zurückzukehren.

Südamerika. (Allg. Corr.) Laut Berichten aus Val—⸗ paraiso, vom 8. ds, bezifferte sich der Verlust der Chilenen bei der Eroberung von Pisaguga auf 300 Todte und Ver— wundete. Die 1500 Mann starke bol ivianische Garnison leistete einen sehr hartnäckigen Widerstand, ehe sie die Stadt räumte und sich zurückzog.

Statistische Nachrichten.

Nach dem im Druck erschienenen Bericht des Pro— vinzialgusschusses über die Verwaltung der Angelegen⸗ beiten des Provinzialverbandes von Pommern in dem Zeitraum vom 1. Fanuar bis 31. März 1879 keliefen sich am 31. März 1879 die Aktiva des Provinzialverbandes von Poohmmern auf 4 627 641 1 (2136 000 ½ς in Grundstücken, 2 491 641 ½ in Effekten und baar), die Passipa auf 149 776 M6 Schulden, 18 189 60 Restausgaben und 1 516578 . Chausseebauverpflichtungen, zu⸗ sammen 1714 5435 JS, so daß ein Ueberschuß verblieb von 77 098 6. (ohne Berücksichtigung des Ausfalls der ritterschaftlichen Pri atbank). Der hatte in dem Jahre vom I. April 1378 bis ult. Mär; 1879

im Konkurse Hauptverwaltungs fond

3481 006 S. Einnahmen und 3951 904 S½ις Ausgaben, davon 469 998 6. Mehraugabe, welche den Kassenbeständen entnommen

.

w / /—— . JJ . dd ö; err /// w 777777777. 7.97.7 Kw

dauernden Einnahmen einschließlich 300 000 A ausgeschrie⸗ Hier Arden e e, übersteigen die dauernden Ausgaben um ih 352 6, doch werden künftig 300 00 ( zur Unterstktzung dez Kreiß· und Gemeinde⸗Wegebaus in das Ordinarium übernommen, wodurch sich ebenso wie durch verminderte Zinseneinnahmen der Ueberschuß wesentlich verringert. Das Landarmen und Korrigendenwesen veranlaßte nach Abꝛug aller Einnahmen in dem Zeitraum vom 1. April 1879 bis 31. März 1880 349 252 6 Kosten gegen 108581 6 ̃in 1877, 36 135660 in 1576. Hiervon wurden an Armenunterstützungen 227 322 M0 (gegen 183 258 06 in 1877 und 190 642 in 1876 gereicht, d. h. pre Kopf der Berölkerung 438 (gegen 3,0 3 in 1877) an vorüber ehenden und 11,26 8 (8,8 ), zusammen 165, 64 M. (I2.57 A), an kiernden Unterstützungen, pro ha 7,57 3 (56, 08 4). In den ein elnen Regierungsbezirken berechnen sich die Armenunterstützungen , Kopf wie folgt: Stettin 14,90. (I5 S), Cöslin 15309 8 il 63. 3, Stralsund 15,64 3 lb, (; pro fi; Stettin Töss 8 ößbz ). Goeslin e6 3 (C36 V,. Stralsund 77 3 (608 6). Die Beihülfen für unvermögende Srtsarmenverbände haben sich auf der niedrigen Höhe von 2227 K erhalten. Das Korrigendenwesen verursachte 122 570 „6 Kosten, gegen 198 582 M. in 1557. Die Zahl der Detinirten betrug in den 4 Anstalten am Schlusse des Verwaltungsjahrs 1016, gegen S535 am Schlusse des Vorjahrs. Das Arbeitsverdienft betrug in Ueckermünde nach der Arbeiterzahl 42, 93 pro Tag, nach der Durchschnittszahl der Häuß⸗ linge 32,6 pro Kopf (gegen 50,22 3 bezw. 35,87 8 in 1877. in Neustettin 39,59 bezw. 34,72 3 (gegen 35,10 bezw. 29,09 3 in 1877. . Bestand an Irren betrug in den 4 Anstalten der Provinz 487 34 Schlusse des Verwaltungsjahres 1877178, gegen 456 am Schlusse des Horjahres. 3 ö ö. . Kindern waren für Rechnung der Provinz ult. März 1879 251 Kinder untergebracht, 23 mehr als Ende . Die Rosten dafür beliesen sich im Etatejahr 188 179 auf 102 443 . Die Blindenanstalt zu Neu⸗Torney bei Stettin, die auf 5H In⸗ sassen berechnet, ist vom 1. April 1879 von dem Provinzial oerhg nde übernemmen worden. Für erwachsene Blinde ist aus Veranlaslung der goldenen Hochzeit Ihrer Majestäten die Wilhelm-Augusta⸗-Stif— tung mit einem Kapitale von 100 000 (. begründet worden. . Für die Eisenbahnen Alt. Damm CGolberg und Stargard. Cüstrin hat der Provinzial⸗Landtag für je 7500 ( normalspuriger Bahn innerhalb der Provinz die Uebernahme von 000 sl⸗ ö ö. Stamm, halb in ,,, zugesagt, wenn der Staa i indestens in gleicher Höhe betheiligt. H sin ö. ö des Provinzial-⸗Khausseebaues hat die Provinz eine Belastung von 1118000 übernommen,. An Kreis—⸗ und Gemeindewegen waren pro 13878— 79 der Provinz 4 Projekte ö. Berücksichtigung angemeldet, welche einschließlich 6 älterer Projekte 25 6 erfordern. . . k 1878—79 waren 36 Schülerinnen anbe ge h n ial, Hllfs ae besitzt nach Verschmelzung des . der Kreise Deamburg und Schirelbein mit dersel ben 00 90h . Stammkapital. Im Verwaltungsjahr 18718 79 sind 13 , auf 173 900 S. Bewilligung eingegangen. Aus dem Meliorations⸗ fonds für den Regierungsbezirk Stettin sind 19000 „M aus dem für den Regierungebezirk Cöslin l 0 66 bewilligt worden. ö. In der Zeit vom 1. Dezember 1877 bis 30. November . kamen in der Prorinz Pommern mit Ausschluß der Städte Stettin und Stralsund 394 Brände vor; in 41 Fällen wurde Anklage wegen Brandstiftung erhoben und in 31 erfolgte Verurtheilung, in 7 Frei⸗ sprechung. ö / ersichert waren Ende 1578 in der Provinz Pommern gegen , soweit bekannt: bei der Altpommerschen Land; Feuer⸗ Sozietät in Stettin 143 752 Gebäude mit 326275 8090 46, bei . pommerschen Feuervers. Sozietät in Stralsund 11 190 mit ö. ö ; (die gesammte Versicherungssumme soll 92 065 g30 M. 6 ö, der Neumärkischen Land ⸗Feuer ·˖ Sozietät in Arnswalde 17 51 ö J bei verschiedenen Prieatgesellschaften 11 650 Gebäude mit 61 932 . d ; Für Mobilien waren bei der erstgenannten Gesellschaft 30 645 7754 ichert. . 3 Pferde- und Rindvieh⸗Versicherungs fonds gegen Rotz ., Lungenseuche schloß Ende 1878 mit einem Bestande von 336 bezw. 87 909 ½ς und 13 015 bezw. 37 739 . Einnahmerestenn! Vom Provinzialverbande sind folgende Anstalten und Unter- nehmungen unterftützt worden: die Anstalt für Blöd⸗ un Sprach sinnige in der Luͤckenmühle, die Diakon isfenanstalt Bethanien zu Neu-Torney bei Stettin, das Bugenhagen Stift zu , . das Stift Salem bei Stettin, die Johanniter Krankenanstal Bethanien bei Polin, die Privat-Augen-Heilanstalt des Dr. Schleich zu Stettin, die Kinderheil⸗ und Diakonissen · Anstalt u Stettin, das Pommerjche Museum zu Stettin, die Gesellschaft für . Geschichte und Alterthumskunde, das Haupt Direltorium er Pommerschen ökonomischen Gesellschaft, die Fischzuchtanstalt zu Andershof bei Stralsund, die Acerbauschule zu Schall n di lande wirthschaftliche Mittelschule zu Eldena und diejenige zu Schivelbein, die Handels- und Gewerbeschule für Frauen und Töchter zu Stettin, die Provinzial⸗Gewerbeschule zu Stettin, der Dien en züch ter verein und die projektirte permanente Gewerbe⸗Ausstellung für Pommern in Stettin.

Das Oktoberheft der Mittheilungen der Großherzoglich hes⸗ sischen Centralstelle für die Landesstatistik' enthält eine Uebersicht des Postverkehrs im Großherzogthum Hel sen, im Jahre 1878. Wir entnehmen derselben folgende Angaben; An Briessen dungen sind aus dem Ortg⸗ oder Land ⸗Bestellbezirt der Postanstllt hi sämmtlichen Postanstalten eingegangen: frankirte Briefe . unfrankirte Briefe 52 938, Postkarten 99 0360, Briefe mit . digungescheinen gegen Behändigungsgebühr 666, Drucksachen ,,, der Bücherzettel und der Postkarten zu 3 9) 240 930, Waarenproben (Waarenmuster) 92, portofreie gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen 19854, mithin wa , , gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen zusammen 11982 2 Von dieser Samme entfielen auf die 3 größeren Postämter, nämlich; Darmstadt; frankirte Briefe 151 560, unfrankirte Briefe 3664, Post⸗ karten 33 827, Drucksachen 69 O30, Wagrenpr oben 180, portofreie gewöhnliche und eingeschriebene Priefsendungen 5094 n usammen 263 250; Gießen: frankirte Briefe 31 428, unfrankirte 3834, Post⸗· karten 8352, Drucksachen E552, Waarenproben 234, ,, wöhnliche und eingeschriebene Briessendungen 540, ufa nme ö. ü j Mainz frankirte Briefe 241 650, unfrankirte 3672, pot arten 27324, Briefe mit Behändigungsscheinen gegen ö digungs gebühr 540, Drucksachen 127, 176. Waarenproben ö o⸗ freie gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen 1314, zu⸗ sammen 4067 048. Von den portopflichtigen Briefen ꝛc. waren bei sämmtlichen Postanstalten eingeschri ben; 3973. Bei anderen Postanstalten aufgegeben waren bei sämmtlichen postanstalten zu⸗ sammen 13781 340 Briefsendungen und zwar srantirte Briefe, (Ein⸗ schließlich zurückgesandter Behän digung scheine) 8 364 20 Postkarten 2221 038, unfrankirte Briefe 258 228, Briefe mit Be handigungẽ⸗ scheinen 4446, Drucksachen 2 111 562, Waarenproben 149 90, porto- freie Briefsendungen 681 642. Von den portopflichtigen Briefen ze. waren eingeschrieben 231 102. Die Zahl der abgesandten n n gegenstände ist der Zahl der angekommenen annähernd gleich. . ö Zeitungen, wozu auch die sonstigen Periodisch erscheinenden 3 gerechnet werden und wobei die gewöhnlichen Beilagen als , des Hauptblattes gelten, wurden aufgegeben bezw. k 7T 084 778 Nummern; bei dem Postamt Darmstadt 2933 3 . Gießen 316 095, Mainz 1 413 183, Offenbach 106 862, Worms 947 135. Porkopflichtige Packete ohne Werthangabe sind bei ämmtlichen Pn anstalten eingegangen: 1 937 714 Stück im Gewichte von 3 874 ö. g, davon eingeschrieben 2430 Stück; portofreie Packete ohne , . angabe 22 500 Stück im Gewichte von 121 059 kg; portopflichtige

und Packete mit Werthangabe 14 850 Stück, im Gewichte von He kg und e n ben, 78 300 97? M. Postvorschüsse (Nach⸗ nahmesendungen) sind bei sammtlichen Postanstalten eingegangen: 169 272 Stück im Betrage von 1 269 738 A3; Postaufträge zur Geld⸗ einziehung sind eingegangen 93 979 Stück im Betrage von 8748366 10. Hiervon konnten nicht eingezogen werden: 28 919 Stück im Betrage von 2531 363 ga Daron wurden zur Protest erhebung weiter gegeben 2643 Stück im Werthe von 425 936 S6. Ausgezahlt wurden 807 944 Stück Postanweisungen im Betrage von 44 920 84 C6. Aufgegeben wurden gewöhnliche porto⸗ pflichtige und portofreie Packete 1 105 o]8 Stück im Gewichte von 4615 029 kg; portopflichtige und portofreie Briefe und Packete mit Werthangabe 176 076 Stück im Gewichte von 2971 645 kg und im Werthe von 171 411 156 . Postanweisungen wurden bei sämmtlichen Post· anstalten aufgeliefert: 777 863 Stück im Betrage von 42 637 25ä1 4, darunter Nachnahme⸗Postanweisungen 152179 Stück im Betrage von 897 356 M und telegraphische Postanweisungen 1374 Stück im Betrage von 209 295 S. Postaufträge wurden aufgeliefert; 107 127 Stück. Die Zahl der Postreisenden betrug bei sämmtlichen Post⸗ anstalten 73 779. Die Porto und Telegramm⸗Gebühreneinnahme bezifferte sich im Ganzen auf 2293 197 M.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. Von dem Cyklus Predigten, welche der Superintendent = Pank in der Dreifaltigkeits kirche über das zeit! iche Leben im Lichte des ewigen Wortes hält, ist Nr. XX.: .Der au s schatz' Hie Heilige Schrift im Druck (Berlin, Friedr. Schulze's Verlag, 8. W. Wilhelmstr. Ja, Preis 30 ) erschienen. .

Der soeben erschienene Medizinalkalender für den preußischen Staat auf das Jahr 1880“ zeigt wiederum, gleich seinen Vorgängern, eine ganze Reihe Veränderungen und Ver⸗ beßserungen, durch welche die Herausgeber bemüht sind, den Kalender in seinen Einzelheiten neuen Bedürfnissen anzupassen, ohne an der seit lange erprobten Form des Ganzen wesentlich zu ändern, und namentlich, was den ersten Theil des Kalenders be— trifft, ohne von dem Prinzipe abzugehen, nur solche Dinge aufzunehmen, für welche, der Arzt nothwendig einer Unterstützung seines Gedächtnisses bedarf Ganz neu ist diesmal eingefügt eine Löslichkeitstabelle“. welche den Löslichkeilsgrad der hauptsächlichsten Arzneimittel den ver schiedenen Lösungeflüssigkeiten gegenüber übersehen läßt. Umgearbeitet, zum Theil gekürzt, zum Theil ergänzt, ist das Kapitel der Vergif · tungen und, dasjenige über Trinkwasser⸗Untersuchungen. . Zahl reiche Zusätze haben das Verzeichniß der Arzneimittel, das Kapitel über Harnuntersuchung und ganz besonders das Verzeichniß der Badeorte erfahren, welches von Neuem vollständig durchgesehen worden ist und durch Zufügung sowohl einer größeren Zahl in den letzten Jahren in Aufschwung gekommener Orte, als aller zur Kenntniß gekommenen Personalveränderungen überall Zuwachs erhalten hat. Der II. Theil des Kalenders hat in seiner Anordnung wesentliche Veränderungen nicht erhalten; auch die Taxe mußte in der alten Form wieder aufgenommen werden, weil die Bewegunz zu einem Abschluß der Taxfrage noch nicht geführt hat. Aus den statistischen Daten des Kalenders sei angeführt, daß die Zahl der Aerzte in Preußen inel. Waldecl und Pyrmont S597 im Jahre 1879 betrug; die Zahl. der Kreisphysiker betrug 476, die der Wundärzte war auf 143 zurückgegangen. Zahn⸗ ärzte waren 251, Apotheken 2440 vorhanden. In Berlin betrug die Zahl der Aerzte 917, im Vorjahr 97, vor 5 Jahren (Ende 1874) Sol. Die Zahl der Wundärzte ist in den letzten fünf Jahren von 347 auf 143 zurückgegangen. Sehr gering ist in dem genannten Zeitraum der Zuwachs as Zahnärzten gewesen; von denselben waren am Schluß des Jahres 1874 vorhanden 245, jetzt 251 (davon in

in 51).

,, Deutsches Handelsgesetzbuch und All“ gemeine Deutsche Wechselordnung nebst Einführungs⸗ und Ergänzungsgesetzen. Erläutert durch die Rechtsprechung des Reichs Oberhandelsgerihts von J. Basch, Landrichter. Berlin, Verlag von H. W. Müller. Kartonnirt in einem Bande (2 S)).

Wie fast jedes größere Gesetz, so haben auch das Handelsgesetz. buch und die Wechselordnung durch die am I. Oktober 1879 ins Leben getretenen Reichs -Justizgesetze und die in deren Folge er— lassenen Ausführungs- und Ergänzungsgesetze mannigfache Ver⸗ änderungen erfahren. Dieselben sind in der vorliegenden Ausgabe bei den betreffenden Bestimmungen erkennbar gemacht. Die Gesetze über die Wechselstempelsteuer, den Muster- und Markenschutz, die vertragsmäßigen Zinsen ze. haben. in der jetzt geltenden Fassung Auf⸗ nahme gefunden, und die wichtigsten Entscheidungen des Reichs— Oberhandelsgerichts sind gehörigen Ortes eingeschaltet.

Gewerbe und Sandel.

Am 25. d. Mts. hat in Danzig eine General versammlung der Aktionäre des in Liquidation begriffenen Danziger Bank⸗ vereins stattgefunden, in welcher über die Vertheilung der Rest⸗ summe der durch die Liquidation erzielten Masse Beschluß gefaßt wurde. Es gelangt, darnach als Restquote der Betrag von 105 9so oder 62 S pro Aktie von 600 AM zur Vertheilung. Mit dieser Restquote sind im Ganzen . ö pro 1 oso des ge⸗

ten Aktienkapitals an die Aktionäre zurü gezahlt. .

. . 1 November. (Allg. Corr.) Die Maschinenbau. Firma Snoden & Sons in Brad fo rd hat beschlossen, diß Ar⸗ beitszeit in ihrem Etablissement von 56 auf 54 Stunden pro Woche zu kürzen. In Folge hiervon haben mehrere der strikenden Arbeiter ihre Beschäftigung wieder aufgenommen. Man glaubt, andere Fir⸗ men werden dem Beispiele folgen und damit dem in fast sämmt⸗ lichen großen Städten des Vereinigten Königreichs herrschenden Maschinenbau⸗Strike ein Ende machen.

Verkehrs⸗Anstalten. New⸗Jork, 28. November. W. T. B.). Der Dampfer „Helvetia“ von der National- Dampfschiffs⸗Compagnie 6 Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Berlin, den 29. November 1879.

em sechs und dreißigsten Jahresbericht über die unter dem H , Kaäserlichen und Königlich en . der Kronprinzessin stehende Baruch Au er⸗ bachsche Waisen⸗Erziehung s- Anstalr für jüdische Mächen Berlin, Oranienburgerstraße 38), erstattet von Dr. Leonhard Auer. 66. enminehmen wir folgende Daten: Das sechs. und dreißigste Jahr seines Bestehenz und seiner segensreichen Wirksamkeit hat das Baruch Auerbachsche Mädchen ⸗Waisenhaus zurückgelegt und wieder nach allen Seiten hin große Fortschritte gemacht, die sein ehren volles Bestehen für alle Zeiten verbürgen. Auch das verflossen Jahr ist an erfreulichen Erfolgen für die Stiftung bedeutungsvoll, gewesen. Das Mädchen ⸗Waisenhaus, welches am 13. November 1843 mit der Aufnahme von zwei Zöglingen eröffnet. wurde, zählte am Schlusse des abgelaufenen Jahres zwei und zwanzig Zöglinge. Die Einnahm⸗ vom 1. April 1878 bis zum 1. April 1879 betrug: Bestand am 1. April 1878 2271 S 29 8, Zinsertrag der Hypotheken und Fonds (die zusammen 325 998 6 25 betrugen) 14 244 * 67 *. bestimmte jährliche Beiträge 5396 „M, Geschenke und Legate in baarem Gelde 26 122 1 60 , in Summa 17 34 ½ 48 s. Die Ausgabe betrug: Kosten für den Bedarf der Anstalt als Bekoͤstigung von 22 Waisen und 2 Erzieherinnen, Kleidung, Schuhwerk, Waͤsche, Holz, Arzneien, Bücher, Schreibmaterialien u. s. w,. 14 4354 46 , Gebalte, Pen stonen, Schulgeld, Steuern, Unterstützungen früherer Zöglinge ꝛc. 7490 S 50 , Hausunkosten 2828 S, in Summa 24 752 S 96 98.

Der Bazar zum Besten des Kinderschutvereins ist heute Vormittag eröffnet worden. Noch nie ist es dem Verein

wie diesmal. Der grohe Saal des Hotel de Rome, vom Ta pezier Schröder aufs Geschmackvollste dekorirt, hat kaum ausgereicht, um all' die Schätze aufjunehmen, die Gönner und Mitglieder des Vereing opferwillig gespendet haben. Vor Allem reich hat Ihre Majestät die staiferin den Bazar bedacht, u. A. mit einer prachtvollen, mit Malereien gezierten Jardinisre, einer Majolikaschale, einer kleineren Schaale mit durchbrochenem Deckel, einem Paar Vasen mit Rosen⸗ dessin, einer Büste u. A.

um Besten des Oberlin-Zweigvereins Berlin, der peß n ic seine Kräfte und Mittel zur Gründung und Erhaltung von christlichen Kleinkinderschulen und für Gemeinde, und Kranken⸗ pflege verwendet, giebt der Organist Hr. Ad. Friedrich am Montag Abends 73 Uhr, in der Matthäi⸗Kirche ein Concert. An der Aus⸗ führung des reichen Programms betheiligen sich Frl. Martha Irmer, die Königlichen Domsänger Hr. Ad. Schulze und Hr. Holdgruͤn, der Violinist Hr. Walger, der unter Leitung des Hra. Organisten Gäb⸗ ler stehende Erksche Gesangverein für gemischten Chor und der Or⸗ ganist und Seminarlehrer Or. Otto Dienel. Hr. Prediger Bau mann, Brunnenstr. 141, Hr. Otto Dienel, Tempelhofer Ufer 30, und Hr. Küster Lück haben Billets 4 1 „S vorräthig.

Deutsches Wörterbuch von Jakob Grimm und Bil helm Grimm. Fortgesetzt von Dr. Moriz Heyne, Dr. Rurolf Hildebrand, und Br. Karl Weigand. VI. Bandeg 4. Lieferung. Lehrnung“ „Lernen?“. Bearbeitet von Dr. M. Heyne. Leipzig, Verlag von S. Hirzel, 1879. , ö . In der vorliegenden Lieferung begegnen wir zunächst den vielen Bildungen mit „Lehr“: ‚„Lehrprinz“ (der Meister bei den Jägern. Trompetern, Barbieren)6, „lehrreich (mit dem sinnigen Citat aus Goethe: „Ich mag lieber leiden, daß man lehrreich spottet, als daß man unfruchtbar lobt). Mit „Lehrstand“ bezeichnete man in älterer Zeit gewöhnlich die Geistlichkeit. So verstand noch Mathesius das Wort, welcher sagt: Gott hat drei heilige Stende auf Erden, den Lehr“, Wehr- und Nehrstand“. Das mittelhochdeutsche Lei (aus dem romanischen ley, loi herübergenommen) At-, Gattung findet sich, heut; als selbständiges Substantiv nur noch in dem schweizerischen Lai, (adj. „laiig“), zusammengerückt mit Adjektiven aber in mancherlei“, vielerlei u. s. w. Wenn diese letzteren Bil⸗ dungen schon wieder mit „Art“, ‚„Gestalt“, ‚Weise“ (rin keinerlei Weise', Uhland) verbunden werden, so zeigt dies deutlich das Ver= blassen der Bedeutung der alterthümlichen Endsilbe. ö Ein besonders wichtiges Wort ist ‚Leib' und der dasselbe be⸗ handelnde Artikel daher entsprechend umfangreich. „Leib“ hängt ebtnsowohl wie „leben“ mit „bleiben“ zusammen. „Lip“, im Munde des streitbaren Mannes, ist ursprünglich der Gegenfatz von Wal, welches die Gesammtheit der auf dem Schlachtfeld Gefallenen, der für den Heldenhimmel Ausgewählten bezeichnete, also eigentlich die Gesammheit der Zurückgelassenen, noch nicht gefallenen. Wie . Wal! dann übergeht in die Bedeutung „Niederlage“, so „Lip“ in die Be⸗ deutung „Leben“. Ulfilaz in seiner Bibelüberfetzung vermied das Woit eben dieser kriegerischen, heidnischen Bedeutung wegen; wenig · stens findet es sich auffallender Weise im Gothischen gar nicht. Seitdem sich das Substantio Leben“ an die Stelle des alten „Lip festgesetzt hat, findet dieses sich in der neuhochde utschen Ferm nur noch in festen Verbindungen, Formeln, Sprichwörtern, z. B. „den Leib wagen“, „bei Leibe nicht‘ u. s. w.. Die mittel hochdeutsche Verbindung min Lip“, „din Lip, für „ich“, du“ hat sich heute nur noch in der Redensart erhalten: seinem Leibe (d. h. sich) keinen Rath wissen“. Die Komposita „Leibdiener“, Leibarzt“ 2c. be⸗ tonen dieses persönliche Verhältniß ebenfalls. Die Schreib⸗ weise ‚Laib⸗ für das etymologisch nicht sicher zu erklä⸗ rende (vielleicht slavische) gleichlautende Wort mit der Bedeutung Brod (auch Käse, Butter, Zucker, aber als Ganzes), ist zwar ge⸗ wöhnlich, aber nicht berechtigt. Sehr selten ist yleibeignen oder „leibeinigen“ für (sich) „tödten'. Leiben“ haben wir nar noch in der Formel sleiben und leben“. Das verstümmel e oder umgedeutete „Leibfall' für „Beerdigung“ war einst viel angewandt. Leibfarb brauchte man für heutiges fleischfarben“. „Leibneräͤthe⸗ für Weiß zeug“, ‚Wäsche“ sagt man noch in Frankfurt a / M. „Leibrock war früher jeder Rock, der eng an den Leib schloß, wie denn auch Voß das griechische erh, damit übersetzt; heute bezeichnet man damit bei Män gern ausschließlich den Frack. Mit der A strologie ist auch der „Leibstern“ des Paracelsus vergessen. ‚Leich“, Spiel, Tanz findet sich auch nur noch im schwedischen Lek und dänischen Leg. Bei Leich (Eierklumpen von Fischen und Amphibien) sowohl wie bei Leichdorn“ ist die Erklärung der Herkunft schwierig; letztetes hängt wohl mit dem mittel hochdeutschen lich (goth. leib Fleisch, Leib) zusammen. Die ursprüngliche Bedeu⸗ tung dieses Worts, unseres heutigen Veiche ist von der eines Aussehens oder einer Gestalt überhauyt auf die Leibes geftalt und das Aussehen des menschlichen Körpers übertragen, namentlich soweit Fleisch und Haut dasselbe bestimmt; es geht dann aber auch in den Begriff des menschlichen Körpers überhaupt über; ein Anklang daran ist die frühere Verbindung todte Leiche“. Ein interessantes Wort von mannigfaltiger Weiterbildung seiner ursprünglichen Be—⸗ deutung ist das jetzt veraltete, früher vielgebrauchte yseichen“, einen „foppen“, ihm „einen Possen spielen“, dann „mit einem umgehen u. s. w.; davon ‚Leicher', Betrüger, und , Leicherci., Betrügerei. Zahl- reich sind die Zusammensetzungen mit Leiche. Unter Leichenhuhn oder ‚„Leichhuhn“' verstand der Aberglaube eine kleine Eulenart, den Kauz, dessen Geschrei man für eine Todesbotschaft hielt. Im Göttingischen Musenalmanach von 1777 S. 127) heißt es: „Uns Menschenkindern prophezeit des Leichhuhns Lied Verderben: Wenn unser Kantor aber schreit, so muß das Leichhuhn sterben.“ . Wenig bekannt dürfte die Entstehung von „Leichnam, sein: Dieses Wort ist eine alte Zusammensetzung von lie, lis, ‚Leih“ und bamo „Kleid“: lihamo, lichenhamo faßt also den Körper als eine leibliche Hülle im Gegensatz zu der darin weilenden Seele. Ginen, um. fangreichen *rtikel füllt leicht“, wovon nicht weniger als 22 An⸗ wendungen unterschieden werden. Das Zeitwort leichten, ‚empor⸗ heben., haben wir in der niederdeutschen Form, wie es von den Schiffern in dem Ausdruck die Anker lichten“ gebraucht wird, ins Hochdeutsche übernommen. Auch Lichter“, ein kleines Hafenfabrzeug zum Leichtermachen größerer Schiffe ist in dieser Form gebräuchlicher als das hochdeutsche „Leichter“. Leichtfertig hat eigentlich mit fertig! im heute gewöhnlichen Sinne gar nichts zu thun, sondern geht auf mittelhochdeutsches liht vertec (leichtfährtig) zurück, was leichte Fahrt, leichten Zug hat, leicht beweglich ist. Für daß neue Wort Leichtlebigkeit? agte Goethe „Lebensleichtigkeit!. Leicht · sinnig! hat erst seit dem 17. Jahrhundert seine, ursprüngliche Bedeutung: frohsinnig, munter, lustig mit der heutigen, tadelnzen t. . ; - 2 Herkunft, des Eigenschaftsworts leid“ wird in folgender Weise erklärt: Dieses alte, weitverbreitete Wort kann von dem Verbum galeissan (ꝗoth.), lidan (angelsächsisch) gehen, liehen. reisen nicht getrennt werden, welchez vorzugtweise von einer Meer- fahrt gilt; und man darf sich wohl vorstellen, daß man mit dem Adjektio (alts. léd) zufrühest den hereingebrochenen, gelandeten See räuber, dann den Feind überhaupt bezeichnete, woraus sich dann die Bedeutung det. Verhaßten und Häßlichen unmittelbar entwickelte. In dem Artikel leiden“ freilich wird eine andere Erklärung ver= sucht, wonach das althochdeutsche lian von jenem Begriffe des Ziehens in ferne Lande und über See selbst den der Uebelbefindens, Irtragens, Duldenz gewonnen habe, an welchem Bedeutungtüber gange ebensosehr dem Gefühl des Deimwehs, wie der Fährlichkeit der Wanderung Antheil zugesprochen wird. Das aus dem Neutrum des Adjektivs entstandene Substantiv, das Leid., ist mundartlich in der Schweiz und Bayern für „Trauer (um einen Todten) und alles, wat dazu gehört; viel gebraucht. in der Schriftsprache aber nicht mehr. Leidenschaft“ sheint ein erst im 17. Jahrhundert, und zwar zunächst nur in Wörterbüchern neu gebildetes Wort zu sein, welches zur Uebersetzung aus dem Französischen (bassi hilite, passion) diente. nene nich ? ist eine Erfindung Göthe's. „Leidigen“, einen

d Packete mit Werthangabe 156 798 Stück im Gewichte . 10 Werthe von 108 935 964 1; portofreie Briefe

vergönnt gewesen, so viele und praktische Gegenstände auszustellen

„leidig' machen, kränken, lebt heute nur noch in „beleidigen“, und