1879 / 294 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Dec 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Kerlin, 13. Dezember. (Bericht über den Verkehr in Hypo- theken und Grundbesitz von Heinrich Fränkel.) Im freihän-= digen Verkehr mit bebauten Grundstücken hat der Umsata zich zwar ziemlich auf gleichem Niveau mit den Vorwochen gehalten, indess weisen die erziesten Freise, namentlich bei Neubauten, noch immer die Signatur der bisherigen ungünstigen Periode auf. Zu- weilen zeigt sich ein geringer Anlauf zur Besserung, doch ist der-

zus Nenbanten bildet sich jetzt in Folge der Saison wenig neues Material, welches Kapitalien beansprucht. Zur Umwandlung des Zinssatzes à 4 00 sind grössere Beträge wohl disponibel, dach Verden an die betreffenden Grandstüoke ausserordentlich Ansprüche. nieht allein in Bezug auf die Lage, sondern auch auf den Besitzer gestellt. Wir notiren für erststellige Sicherheiten unter normalen Verhältnissen 5 oo, feinste Lage 44 44 0ͤCo; wenig frequente und

tisation. Erststellige Gats-Hypotheken innerhalb der Beleihungs-· grenze je nach dem KFulturzustande 4 47-50 9. Als verkauft melden wir: Rittergut Kartzow, Kreis Ost Havel land, Rittergut Jactorowo, Kreis Chodziesen.

Eise m we ns- EHnmn Hearn. . Breslan Warsohaner Elsenbahn. Im Noybr. 1879 30 565g

entferntere Strassen 55 —6 oso. Zweite und fernere Stellen innerhalb handel seine einstige Lebhaftigkeit wiederzugeben. Am Hypo- EReuertaxe nach Beschaffenheit 5z—-— 5 7 0so. Amortisations-Hypo- thekenmarktse sind Objekts ersten Ranges sehr knapp, und auch theken 55 55 60, bei besserer Stadtlage 5 5 o'o9 inkl. Ainor- 27. Deabr. Berliner Bank in Liquid. Gen. - Vers. zu Berlin. Wochen ⸗Answeis ver deutschen Zettelbanken vom 29.30. November 1879. (13470 ö (Die Beträge lau ten auf Tausende Mark.) . Die Erbes - Erben des Partikuliers, vorhin Gegen Gegen g mbard⸗ 8 en Segen Täglich Verbind⸗/ hen Viktualien händlers Heinrich Christian Samt⸗ ie

die dle Noten / die Jllige lichkeiten leden hierselbst, als: Kaffe. Vor. Wechsel. Vor. forderun⸗ Vor Umlauf. Vor⸗ i ged. Vor⸗ sauf Kün⸗ Vor⸗ die Ehefrau des Garnisonverwaltungsinspektors

woche. woche. gen. woche. woche. lichkeiten. woche. digung. woche. A. Tuscher, Henriette geb. Heinecke, der Rentner

* Wilhelm Heinecke, der Knochenhauer Ferdi . . 8; . 3 * . ö 2th 13 46 1 . 18 3 810 . . der Partikulier . ard mn. . Die 5 altpreußischen Baönken ... ; 5 329. ? 3 967 5 efrau des Bahnrestaurateurs Knobbe, ĩ ie 3 sächsischen Banken 26 * 434 59 3394 409 60754 114 43 701 935 . . . ö *

.

selbe nicht anhaltend und intensiv genug, um dem Grundstücks- (= 5407 45). Cern ern ver nemmmran HMM m.

MH Alle Host⸗Anstalten nehmen Hestellung an;

für Berlin außer den Kost Anstalten antz die Ezpe⸗ dition: 8W. Wilkelmftr. Nr. Bz.

Aas Abonnement beträgt 4 Æ HG 3, sür das Nierfeljahr.

. 87 * F . . f. 9 Insertionspreis für An Ram einrt Rru zeile 806 5 .

P . 27914 5233 6739 23 geb. Heinecke, haben das Aufgebot d ichtli Die 4 norddeutschen Banken. 5912 559 60 4854 2007 4 864 39 12337 * 644 58205 * 74 . ) fg ee len,

235 139 163 2bligationen i vom 21. November I814 unt. 1 9276 2296 20141 4 1473 5 794 569 9 6834 313 6 523 44 1573 2351 39 2) vom 19. Januar 1815, J ts wel . Die Bayerische Notenbank 6 0 338967 95 1 7124 57 65 957 17165 ) Januar 5, Inhalts welcher der

. 1459 596 143 2 Gärtner Hans Heinri enning Schmidt d Die 3 süddeutschen Banken 23 912 4 2 60 189 461 4092 * 68 49 1574 1848 zo5 166 69 78 w Xe hd 3 D . 0d 756 * 29605 60 159 3757 7s 5 ET 1111 911249 4 35645 269 9568 560461

Summa Dötßsßr III Verpfändung des am Wendengraben Nr. 1539 ge⸗

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- hauß. 259. Vorstellung. Die Königin von Saba. Oper in 4 Akten, nach einem Text von Mosenthal, von Carl Goldmark. Ballet von Paul Taglioni. In Scene gesetzt vom Direktor von Strantz. (Frl. Lehmann, Fr. von Voagen—⸗ ih Hr. Betz, Hr. Fricke, Hr. Ernst.) Anfang halb

r

Schauspielhaus. 246. Vorstellung. Graf Essex. Trauerspiel in 5 Akten von H. Laube. In Scene gesetzt vom Direktor Deetz. (Elisabeth: Fr. Marie Niemann⸗Seebach, als Gast.) Anfang halb 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. Zum Besten der Pensiong—⸗ Anstalt der Genossenschaft dentscher Bühnen⸗-Ange⸗ höriger: Tannhänser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (Fr. Mallinger, Frl. Horing, Hr. Fricke, Hr. Niemann, Hr. Betz.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 247. Vorstellung. Die Frau ohne Geist. Lustspiel in 4 Akten von Hugo Bürger. Anfang 7 Uhr.

Dlenstag: Opernhaus. 269. Vorstellung. Der , Domino. Oper in 3 Aufzügen, nach dem Französtschen des Scribe, für die deutsche Bühne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Auber. (Frl. Taglianag.) Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 248. Vorstellung. Rolf Berndt. Schauspiel in 5 Akten von G. zu Putlitz. An— fang 7 Uhr.

Nallner- Theater. Sonntag: Zum 41. M.

Wohlthätige Frauen. Montag: Zum 42. M. Wohlthätige Frauen.

Victoria-LTheater. Direktion: Emil Hahn. Sonntag: (Letzte Sonntags vorstellung. Kleine Preise, Parquet 2 ½ 59 8, Gallerie 75 8). Gastspiel der ersten Solotänzerin Sigra. Consuello de Labrujere. Zum 2235. Male: Die Kinder des Kapitän Grant. Großes Aus sstattungsstück mit Ballet in 12 Bildern.

Montag: Auf n ,,. Verlangen noch einige Wiederholungen. leine Preise, Parquet 2 M. 509 , Gallerie 50 J. Die Kinder des Kapitän Grant.

In Vorbereitung: Zum ersten Male: Die letzten Taße von Pompeji. Großes Ausstattungsstück von Carl Ludwig, mit Ballets von Brus. Munk von Raida. Dekorationen von Lüttkemeyer in Coburg. Maschinerien von Geißler. Kostüme von Happel. Requisiten nach pompejanischen Originalen des Königl. Museums und anderen Vorlagen. In Seene gefetzt von Emil Hahn.

Residenz- Theater. Sonntag: Letztes Gastsp. der Frau Josephine Gallmeyer. Aus Gefällig⸗ keit. Lolotte. Gräfliche Irrungen.

Montag: Nochmaliges Auftreten der Frau Josephine Gallmeyer, zum Besten der nothleidenden

amilien in Oberschlesien. Aus Gefälligkeit. zolotte. Gräfliche Irrungen.

Krolls Theater. Direftion: Engel-seban. Sonntag: Große Weihnachts Ausstellung Für Jung und Alt“. (Das Nähere in den Abendprogramms und im Führer durch die Weihnachts⸗ ausstellung) Im Theater: „Liebeszauber.“ Phantastische Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten und 8 Bildern. Vor der Vorstellung: Großes Con- cert im Königssaal; vor, während und nach der Vor⸗ stellung: Concert der Tyroler im Tunnel. Eröffnung der Ausstellung und Anfang der Concerte 4 Uhr, der Vorstellung 6 Uhr.

Montag: Große Weisnachts⸗Ausstellung. Liebeszauber. Posse. Anfang der Concerte 55, der Vorstellung 7 Uhr.

Vational- Theater. Direktion C. F. van Hell. Tie Hexe. Nachmittags 4 Uhr: Die

i Montag: Die Hexe.

Germania - Theater. Sonntag, Nachmittags

4 Uhr: Volks- und Schuülervorstell ung. J. Parquet 50 g. Othello. Trauerspiel in 5 Akten von Sha kespeare.

Abends 75 Uhr: 276. Aufführung. So sind sie Alle. Pofse mit Gesang in 3 Akten von Mannstädt und Weller.

Montag: So sind sie Alle. Posse mit Gesang in 3 Akten.

Belle - Alliance - Theater. Sonntag

u. folg. Tage: Gastspiel des Hrn. Oskar Fiedler vom Stadttheater zu Breslau. Mit neuen lebenden Bildern. Der Rattenfänger von Hameln. Phantastisches Volks stück mit Gesang in 12 Bildern von C. A. Görner. Musik von E. Catenhusen.

Titelrolle: Hr. Fiedler, als Gast.) Sämmtliche Dekorationen, Kostüme, Requissten u. s. w. sind neu. Anfang 7 Uhr.

Sonntag, Nachmittags Verstellung: Kabale und Liebe. Trauerspiel in 5 Akten von Fr. v. Schiller. Anfang 4 Uhr. Kleine Preise. J. Parquet 75 8 u. s. w. Das Theater ist gut geheizt.

Circus Renz. Markthallen Carlstraße.

Sonntag, Abends 7 Uhr: Vorstellung. Napoli. Auftreten der Miß Leona Dare. Auftreten der Damen Frl. Pirginia und Liria in ihren außerordentlichen Leistungen auf dem Doppelseil. Vorführen der 8 Schimmelhengste. Montag: Vorstellung. Ernst Kenmæ, Direktor.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene Strehlke mit Hrn. Se⸗ Conde Lieutenant Oskar Wegner (Thorn). Frl. Martha Gahbler mit Hrn. Gerichts⸗-AUssessor Fritz Greiff (Ratibor).

Vexehelicht:; Hr. Alfred Freiherr v. Oelsen— Vietnitz mit Frl. Margarethe v. Saldern (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister und Etcadron⸗ Chef A. Dreßler (Pr. Stargardt). Cine Tochter: Hrn. Lieutenant v. Horn Insterburg). Hrn. Rechtsanwalt Liessem (Düsseldorfj. Hrn. Diakonus Rathmann (Osterburgy. Hrn. Major und Esecadron⸗Chef v. Kleist (Braunschweig).

Gestorben: Hr. Dr. Adolf v Thaden (Alton). Hr. Geh. Justiz! und Appellation gerichts⸗ Rath a. D. Wilhelm Hirschfeld (Marienwerder). Verw. Frau Geh. Medizinal- Rath GCurtze Bernburg). Hr. Dom -Organist und Lehrer Carl Friedrich Engelbrecht (Havelberg). Hr. Rittergutsbesitzer Tail Schliephacke (Wer- nigerode) = Hr. Premier⸗Lieutenant Otto b. Ziegesar (Altenburg).

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Stellmachersohn Josef Bulla aus Rosenberg, welcher flüchtig ist, ift die Untersuchungshaft wegen schweren Dlebstahls ver⸗ hängt, Es wird ersucht, denselben zu verhaften, und in das hiesige Gerichtsgefängniß abzuliefern. Rosenberg O. /-S., den 3. Dezember 1879. König⸗ liches Amtsgericht.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.

13500 Aufgebot.

Der Kaufmann Otto Bornmüller zu Wien hat das Aufgebot folgenden Wechsel⸗Accepts: „Wien, 15. Novhr. 79. Für M 300 R. M. Am 15. Febr. 1880 zahlen Sie far diesen Prima Wechsel an die Ordie von mir selbst die Summe von Mark 300 —. den Werth, und stellen es auf Rechnung laut Bericht. Herrn Otto Crüger. Colberg. beagniragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 9. Februar 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, und zwar vor dem Herrn Amtsgerichts Rath Wegner anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserkläͤ⸗ rung der Urkunde erfolgen wird. Colberg, den 9. Dezember 1879. Königliches Amtsgericht.

liste] Deffentliche Ladung.

Die verwittwete Kaufmann und Gastwirth Bosdorf, Caroline Friederike, geb. Leo, zu Caputh, vertreten durch den Justiz⸗Rath Stoepel hierselbst,

hat gegen den Gastwirth Thiemer, zuletzt in Zittau, Kirch⸗ platz 1 wohnhaft, seitdem nicht aufzufinden, wegen einer ihr angeblich gegen Letzteren, als eingetragenen Eigenthümer der zu Caputh be⸗ legenen, im Grundbuche von Caputh Bd. III. Blatt Nr. 134 und Bd. II. Bl. Nr. 87 ver⸗ zeichneten Grundstücke, zustehenden, daselbst in Abtheilung III. unter Nr. 4 beziehungsweise Nr. 6 für sie eingetragenen Hypothekenforde⸗ rung von 500 Thlr. 15600 Mark nebst 59 Ziäsen davon seit 1. Oktober 1879, unterm 30. Oktober 1879 Klage erhoben, und be⸗ antragt: den Beklagten zur mündlichen Verhandlung über die Klage durch öffentliche Bekanntmachung von Amtswegen mit der Aufforderung laden zu lassen, einen bei dem hiesigen Königlichen Land⸗ gerichte zugelassenen Anwalt zu seiner Vertretung

angenommen Otto Crüger

zu bestellen. Diesem Antrage ist stattgegeben, und wird dem⸗

legenen Hauses und Hofes sammt Zubehör 500 Thir.

gemäß der Beklagte zur mündlichen Verhandlung über die Klage hiermit auf den 12. Februar 1880, Vorm. 10 Uhr,

vor die Civilkammer J. des Königlichen Landgerichts zu Potsdam mit der Aufforderung geladen, einen bei diesem Gericht zugelassenen Anwalt zu seiner Vertretung zu bestellen.

Potsdam, den 9. Dezember 1879.

Der Gerichtsschreiber

der Ersten Civilkammer des Königlichen Landgerichts.

lists] Befanntmachung. Der Schachtmeister Ernst Peltz hier, Land—⸗

wehrstraße 8, hat gegen den seinem Aufenthalte

nach unbekannten Viktnalienhändler Methner und dessen Ehefrau Letztere Straßburger⸗ straße 27 wohnhaft auf Zahlung von 36 M 65 nebst 50 Zinsen seit dem Klagebehän—⸗ digungstage geklagt.

Zur Beantwortung der Klage und zur weiteren mündlichen Verhandlung der Sache steht in den Akten M. 10002, 1879, Abtheilung 24, am 24. Januar 1880, Vormittags 10 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude hierselbst, Iüdenstraße Rr. 60, 2 Treppen, Zimmer Nr. 89, Termin an, zu welchem der Viktuüalienhändler Methner hierdurch vorgeladen wird.

Berlin, den 19. November 1879.

Der Gerichtsschreiber der Abtheilung 24 Königlichen Amtsgerichts J. Pahlke.

(134331

Die separirte Fran Rehbein, deren jetziger Aufenthalt unbekannt ist, hat gegen den Arbeiter Christian Meyl und dessen Ehefran hier, Forster⸗ straße 9, Hof im Keller, auf Zahlung von 26 S6 50 3 und Herausgabe eines Tuches geklagt.

Zur Beantwortung der Klage und zur weiteren mündlichen Verhandlung steht in den Akten M. 9500, 79, Abth. 24 am 24. Jannar 1880, Vormittags 10 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude hierselbst, Jüdenstr. Nr. 60, 2. Treppen, Zimmer Nr. 9, Termin an, zu welchem die Klägerin hierdurch vorgeladen wird.

Berlin, den 20. November 1879.

Der Gerichtsschreiber der Abtheilung 2 Königlichen Amtsgerichts J. Pahlke.

166 Aufgebot.

Auf den Antrag des Kothsassen Heinrich Dam⸗ köhler zu Wienrode Nr. ass. 6, welcher durch Ur— kunden und durch eidesstattlich abgegebene Ver— sicherung von Zeugen glaubhast gemacht hat, daß er resp. sein Großvater und Vater das Eigenthum einer im Grundbuche nicht eingetragenen 25 Morgen großen Wiese auf dem Armsfelde zwischen Palm, später Graßhoff und dann Sonntag, Hage und Hil⸗ lecke erworben hat, werden alle Diejenigen, welche ein Recht an dem Grundstücke zu haben vermeinen, hierdurch öffentlich geladen, ihre Ansprüche und Rechte unter thunlichster Bescheinigung in dem auf

Donnerstag, den 5. Februar 1880, Morgens 19 Uhr,

vor Herzoglichem Amtsgerichte hierfelbst angesetzten Termine anzumelden und zwar unter dem Rechts—⸗ nachtheile:

daß nach Ablauf der Frist der Antragsteller Dam⸗ köhler als Eigenthiümer in das Grundbuch ein— getragen werden wird und daß, wer die ihm obliegende Meldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grund— ö erworben hat, nicht mihr geltend machen ann.

Blankenburg, den 8. Dezember 1879. Herzogliches Amtsgericht. Ribbentrop.

13452

Die verehelichte Tagearbeiter Anna Demuth, geborene Froemberg zu Hermsdorf u. K. hat gegen ihren Ehemann, den Tagearbeiter Heinrich

Demuth, zuletzt in Giersdorf wohnhaft gewesen, bei dem Königlichen Landgericht, Civilkammer hier⸗ selbst, mit dem Antrage:

die zwischen ihr und dem Verklagten bestehende Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären,

Klage erhoben.

Der Beklagte wird zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits

auf den 81. März 1889, Mittags 12 Uhr, vor die Civilkammer des Königlichen Landgerichts, Terminszimmer Nr. VJ. des vormaligen Kreisge— richtsgebaͤudes. Gerichtsstraße Nr. 1, mit der Auf— forderung vorgeladen, einen bei diesem Gericht zuge⸗ lassenen Anwalt zu bestellen.

Hirschberg, den 28. Nooember 1879. Königliches Landgericht, Civilkammer. Der Gerichtsschreiber der Cioilkammer des Königlichen Landgetichts.

in Golde und resp. 200 Thlr. in Conventiong- Münze schuldet, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 190. Juli 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtgerichte Zimmer 16 anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an⸗ zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ . die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Braunschweig, den 5. Dezember 1879. Herzogliches Amtsgericht IX. L. Rabert.

lizbos) Bekanntmachung.

In Sachen der Wittwe weil. Vollmeiers Wilh. Zeddies in Latferde und Genossen, gegen Köthner Friedr. Tacke in Latferde, sind Diejeni⸗ gen, welche ihre Eigenthums⸗, Näher“, lehnrecht⸗ lichen, fideikommissarischen, Pfand⸗ und anderen dinglichen Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtigungen an der heute subhastirten Köthnerstelle Nr. 9 in Latferde nicht angemeldet

haben, mit solchen Rechten im Verhältniß zum

neuen Erwerber ausgeschlossen. Hameln, den 9. Dezember 1879. . Königliches Amtsgericht. J. Kern.

issls) Bekanntmachung.

In die List! der beim hiesigen Landgerichte zu⸗ gelassenen Rechtsanwälte ist eingetragen worden: 19 Rechtsanwalt und Notar Gericke zu Gronau a. d. Leine. Demselben ist die Beibehaltung seines bisherigen Wohnsitzes gestattet. Hildesheim, den 11. Dezember 1879. Königliches Landgericht. Dr. Struckmann.

, Bekanntmachung.

In die Liste der bei dem Königlichen Landgerichte zu Neu⸗Ruppin zugelassenen Rechtsanwälte ist eingetragen:

9) der Rechtsanwalt Lämmel zu Neu⸗Ruppin.

Neu⸗Ruppin, den 11. Dezember 1879.

Königliches Landgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.

13498 Am Donnerstag, den 18. d. M., Vormittags 1090 Uhr, sollen aus dem Schutzbezirke Dubrow der Ober⸗ försterei Königs -Wusterhausen im Pfuhl'schen Gast⸗ hause zu Königs⸗Wusterhausen 33 Eichen Nutzenden mit 26,05 Imtr. versteigert werden.

Königs⸗Wusterhausen, den 11. Dezember 1879.

Der Oberförster. Hartig. 13354] Hannoversche Staatsbahn.

Die Lieferung der Eisegkonstruktion für eine große Perronhalle und für die damit verbundenen seitlichen Glasabschlußwände soll durch Submission in 3 Loosen vergeben werden Montag, den 5. Jannar 1880, Vorm. 11 Uhr, in dem Bureau, Prinzenstr. 22 1I., woher auch die Zeichnungen und Bedingungen gegen 12 M bezogen werden können.

Hannover, den 10. Dezember 1879.

Der Eisenbahn⸗Baumeister. Blanck.

13501 In der Amelangschen Buchhandlung, Leip⸗ zigerstraße 133, ist vorräthig:

1880. Achte verbesserte Anflag 33 Begen gr. 80. besorgt von

Dr. Friedrich Junge, Professor am Gymnasium in Altenburg.

Preis: Geheftet M 4.20. Gebunden (Leinen): 66. Prachtband mit der ‚Schillingschen German ta“

Lorentz.

als Deckelverzierung 6 5.86.

Verlag von Franz Vahlen in Verlin W.,

Mohrenstraße 13/14.

M 24.

rer dd,

e , , 6 6

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Schullehrern Kuckes zu Halver im Kreise Altena und Utpadel zu Neuenkirchen im Kreise Randow den Adler der Inhaber des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern, sowie dem Fabrikmeister Joseph Hahn zu Stolberg, im Land⸗ kreise Aachen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anle⸗ gung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordens⸗Insignien zu ertheilen, und zwar: des Ritterkreuzes des Ordens der Königlich italienischen Krone und des Offizierkreuzes des Kaiserlich brasilianischen Ro sen-Ordens: dem preußischen Staatsangehörigen, Kaufmann und interimistischen Königlich niederländischen General-Konsul für Brasilien, Palm zu Rio de Janeiro; des Ritterkreuzes des Königlich spanischen Ordens Isabella's der Katholischen: dem Banquier und Honorar⸗Vizekonsul der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Samuel Bergheim zu Jerusalem; des Königlich belgischen Civilkreuzes erster Klasse: . dem Tuchfabrikanten Adolph Marx zu Aachen; des Ritterkreuzes des Königlich dänischen Danebrog⸗Ordens: dem Bauunternehmer Christian Friedrich Bichel zu Kiel; sowie des Ritterkreuzes des persischen Sonnen- und Löwen⸗-Ordens: dem Verlagsbuchhändler Albert Hofmann zu Berlin.

Deutsches Reich. Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: dem Registrator und expedirenden Sekretär im Bureau des Reichstags, Hermann Ludwig Schlüter den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen.

Königreich Breusßen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Landgerichts-Rath Lessing hierselbst zum Direktor bei dem hiesigen Landgericht J. zu ernennen; und den Landgerichts-Direktor Kerckhoff zu Stade in gleicher Amtseigenschast an das Landgericht in Trier zu ver—

ssetzen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Dem Konsistorial⸗Präsidenten Dr. Mommsen in Kiel ist mit Allerhöchster Ermächtigung das Amt des Kurators der dortigen Universität mit übertragen worden.

Der praktische Arzt 2c. Dr. Heidemann zu Oldendorf ist zum Kreis⸗Physikus des Distrikts Wandsbeck mit dem Wohnsitz in Wandsbeck ernannt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Bezüglich der den beamteten Thierärzten für die Ob⸗ duktion thierischer Kadaver zu gewährenden Vergütungen haben zwischen dem Herrn Finanz-Minister, der Königlichen Ober⸗Rechnungskammer und meinem Ministerium Verhand⸗ lungen stattgefunden. Nach dem Ergebnisse derselben wird die Cirkularverfügung vom 4. November pr., soweit dieselbe die Gebühren für die Obduktion von Thierkadavern in einer Entfernung von nicht weniger als 2 km vom Wohnorte des das Geschäft ausführenden beamteten Thierarztes zum Gegen⸗ stande hat, hiermit aufgehoben und bestimmt, daß in Zukunft den beamteten Thierärzten für solche Obduktionen ledi lich die gesetzlichen Diäten und Reisekosten zu gewähren sind, gleichviel ob an demselben Tage eine oder mehrere Obduktionen vorgenommen und ob die Obduktionsberichte von dem Thier⸗ arzte in das Protokoll diktirt oder besonders schriftlich auf— gesetzt werden.

Soweit es sich um die am Wohnorte des beamteten Thier⸗ Arztes oder innerhalb 2 km von demselben auszuführenden DObduktionen handelt, muß es bei der desfallsigen Bestimmung des gedachten Cirkularerlasses verbleiben.

Ich mache noch besonders darauf aufmerksam, daß auch für Gutachten, welche jene Beamten etwa an ihren Wohn⸗ orten über außerhalb ausgeführte Obduktionen ausgearbeitet haben, nach §. 1 des Gesetzes vom 9. März 1872 Gebühren nicht zu bewilligen sind.

Berlin, den 3. Dezember 1879.

Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Im Auftrage: An sämmtliche 9 , Tr. d

n sämmtliche Königliche Regierungen un Landdrosteien, fowie das Khnigliche Poltzei-⸗Prä⸗

sid ium zu Berlin.

e

Berlin, Mentag,

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Des Kaisers und Königs Majestät haben auf meinen An⸗ trag mittelst Allerhöchsten Erlasses vom 1. d. Mts. zu ge⸗ nehmigen geruht, daß für die Bauinspektoren fortan allgemein der Rang der fünften Klasse der höheren Beamten der Pro⸗ vinzialbehörden (68. 5 der Verordnung vom 7. Februar 1817, Ges. S. 1817, S. 61) anerkannt werde.

*

diese Allerhöchste Bestimmung auch zur

Ich benachrichtige die ö Regierung hiervon mit h

dem Auftrage,

Kenntniß der betheiligten Baubeamten Ihres Geschäftsbereichs

zu bringen. Der Minister der öffentlichen Arbeiten.

An sämmtliche Königliche Regierungen und Landdrosteien, das Königliche Polizei⸗Präsidium hier und die König⸗ liche Ministerial⸗Bau⸗Kommission hier.

Abschrift theile ich Eurer Excellenz zur gefälligen Kennt⸗ nißnahme und gleichmäßigen Beachtung ergebenst mit. Berlin, den 10. Dezember 1879. Der Minister der . Arbeiten: Maybach.

An die Herren Chefs der Oder⸗, der Elb⸗ und der Rhein⸗

strombau⸗Verwaltung. (An jeden besonders).

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Feldmarschall Herwarth von Bittenfeld von Bonn.

Aichtamt liches Deutsches Reiz. s

Preußen. Berlin, 15. Dezember. Beide Kaiser⸗ liche Majestäten empfingen vorgestern den Königlich groß⸗— britannischen Botschafter in St. Petersburg, Lord Dufferin, und wohnten später dem Familiendiner bei dem Prinzen und der Prinzessin Friedrich von Hohenzollern bei.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin war Abends in einer Sitzung des Centralcomités der deutschen Vereine unter dem Rothen Kreuz anwesend.

Se. Majestät der Kaiser und König wohnten gestern dem Gottesdienst im Dom bei und empfingen im Laufe des Vormittags die Staats-Minister Graf zu Eulenburg und Bitter sowie den Gesandten von Radowitz.

Heute nahmen Se. Majestät den Vortrag des Geheimen Civilkabinets entgegen und ertheilten dem General⸗Feldmarschall Herwarth von Bittenfeld und dem Oberst-Kämmerer Grafen Redern Audienzen.

Um 5 Uhr findet im Palais ein größeres Diner statt.

Ihre Majestät die Kaiserin wohnte gestern dem Gottes⸗ dienst in der Kapelle des Augusta⸗Hospitals bei und erschien Abends in einer Vorstandssitzung des Vaterländischen Frauen⸗ Sereins.

In der vorigen Woche besuchte die Kaiserin die Weih⸗ nachtsmesse im Architektenhause.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm im Laufe des Sonnabend Vormittags militärische Meldungen entgegen und ertheilte 2 dem bisherigen Königlich spanischen Militär-Attachs Manuel Silvela Audienz. .

Um 5 Uhr folgte Se. Kaiserliche Hoheit der Einladung Ihrer Durchlauchten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich von Hohenzollern zum Diner. .

Gestern wohnte Se. Kaiserliche Hoheit dem Gottesdienst im August⸗Hospital bei, begab Sich demnächst um 1 Uhr nach Potsdam und kehrte um 5 Uhr nach Berlin zurück.

In der heutigen (4) Sitzung des Herrenhauses, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Graf zu Stolberg, der Minister der geistlichen 2c. Ange⸗ legenheiten von Puttkamer und mehrere Regierungskom⸗

missarien beiwohnten, erfolgte zunächst die einmalige Schluß⸗

berathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Genehmigung eines Nachtrages zu dem revidirten Statute der Allen⸗ steiner Kreiskorporation für Meliorations⸗ anlagen vom 30. Mai 1353. Der Berichterstatter Herr von Simpson⸗Georgenburg beantragte, dem Gesetzentwurfe in Uebereinstimmung mit dem Abgeordnet enhause unverändert die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen. Das Haus trat diesem Antrage ohne jede Dis kussion bei. ;

Es folgte die einmalige Schlußberathung über den Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Aufhebung des Verhältnisses der vagirenden und Gastgemeinden in der evange⸗ lischen Kirche der Provinz Schlesien. Die Diskussion hierüber dauerte bei Schluß des Blattes fort.

In der heutigen (25.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten welcher der Minister des Innern Graf zu Eulenburg, der Finanz⸗Minister Bitter, der Justiz-Minister Dr. in erg und mehrere Kommissarien beiwohnten, gelangte

in Schreiben der Staatsregierung zur Verlesung, welches dem Hause mittheilt, daß dem Beschlusse des Hauses gemäß das gegen den Abg. Dr. Szuman schwebende Strafverfahren für die Dauer der Session eingestellt sei. Der Präsident theilte mit, daß an Vorlagen eingegangen seien: von der Staatsregierung ein Gesetzentwurf, betr. die Besteuerung der Wanderlager, und vom Herrenhause ein Gesetzentwurf, betr., die Ab⸗ änderung des Fischereigesetzes. ;

Nach einer Bemerkung des Abg. Dr. von Chlapowski vor der Tagesordnung . die Interpellation des Abg. von Wierzbinski zur Verlesung, zu deren sofortiger Beant⸗ wortung sich der Minister des Innern bereit erklärte. Die⸗ selbe lautet:

Die Umwandlung althergebrachter polnischer Orts namen im Großherzogthum Posen und in Westpreußen ist in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 22. Januar 1878 in eingehender Weise besprochen werden und hat eine allseitige Mißbilligung er⸗ fahren. Troßzkem wird die damals gerügte Prozedur von den diesbezüglichen Bezirksregierungen zum großen Nachtheil der ge⸗ schichtlichen Traditionen und der materiellen Interessen der oben benannten Landestheile weitergefördert. Der Endesunterzeichnete sie ht sich deshalb veranlaßt, an die Königliche Staatsregierung die wiederholte Anfrage zu richten: „ob dieselbe nicht Willens sei, diesen Maßnahmen endlich ein Ziel zu setzen“.

Der Interpellant erklärte, daß die Umänderung polnischer Namen in deutsche jetzt viel rücksichtsloser erfolge, als man nach den Erklärungen des früheren Ministers Dr. Friedenthal im vorigen Jahre hätte erwarten sollen. Im Kreise Adelnau habe man ohne Grund namentlich auf Veranlassung des Regie⸗ rungs⸗-Vize⸗Präsidenten über hundert solcher barbarischer Namensumwandlungen vorgenommen. Die polnische wie die deutsche Presse hätten vielfach Spezialfälle zur Kenntniß des Publikums gebracht, wo durch ein solches Vorgehen die ma⸗ teriellen Interessen der Bevölkerung empfindlich und ohne Noth gesch‚zigt worden seien. Ter Interpellant sprach schließlich

die Bitte dus, die Regierung möge nicht der polnische:

einer Wiederherstellung Po⸗ lens zu rauhen suchen. Der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, erklärte dem gegenüber, jede preußische Regierung müsse von der Grundanschauung aus⸗ gehen, daß alle Unterthanen des Landes für immer Preußen seien, daß auch die polnischen Staatsangehörigen eine wohl⸗ wollende und humane Behandlung zu verlangen berech- tigt seien, dafür aber auch die Gesetze des Landes be⸗ olgen müßten. Die jetzige Interpellation sei nur eine iederholung der vorjährigen, und die Regierung stehe noch auf dem damals vom Staats⸗Minister Friedenthal dargelegten Standpunkte; sie billige eine Umwandlung polnischer Ortsnamen in deutsche im Uebermaß und ohne Rücksicht auf die lokalen Verhältnisse nicht, schließe sie aber absolut nicht aus. Sie habe demgemäß die Behörden ange⸗ wiesen, sich jeder Einmischung und Anregung in diesen Ange⸗ legenheiten zu enthalten. Im Jahre 1878 seien in West⸗ preußen 8, 1879 nur 2, in der Provinz Posen 1878 12, 1879 27 polnische Ortsnamen in deutsche umgewandelt. stan müsse doch auch den Wünschen der deutschen Bevölkerung, wo diese in der Mehrzahl sei, Rechnung tragen. Die Einzel⸗ fälle, über welche der Interpellant geklagt habe, hätten trotz eingehender Recherchen nicht als richtig erwiesen werden können. Die Beamten in der Provinz Posen müsse er gegen die ver⸗ letzenden und ungerechten Angriffe des Interpellanten entschieden in Schutz nehmen. Der Minister stellte schließ⸗ lich einige vom Interpellanten vorgetragene Einzelfälle richtig. Auf den Antrag des Abg. Frhrn. von Schorlemer⸗ Alst trat das Haus in die Besprechung der Interpellation. Der Antragsteller erklärte, er halte die Antwort des Ministers durchaus nicht für genügend. Polnische Ortsnamen würden im Uebermaß in deutsche verwandelt, das bewiesen die vom Minister selbst angeführten Zahlen. Ueberhaupt herrsche jetzt in der Regierung die Neigung, zum Schaden einer konservativen Richtung alte Traditionen des Volkes zu zerstören. Durch eine Praxis, wie man sie jetzt den Polen gegenüber befolge, werde man nie die Polen zu guten Preußen machen. Der Abg. Neßler sprach den Wunsch aus, daß die preußische Regierung an den Ost⸗ grenzen dieselbe tolerante Praxis in Betreff der Ortsnamen walten lassen möge, wie die deutsche an den Westgrenzen des Reiches. Das fordere die konservative Richtung, die man nicht durch bureaukratische Maßnahmen willkürlich durchbrechen dürfe. Der Abg. Hahn konstatirte aus eigener Erfahrung, daß Aenderungen von Namen nicht vor⸗ genommen werden dürsten ohne Zustimmung der Gutsbesitzer resp. der Gemeinden, und daß die Bezirksregierung in Brom⸗ berg die Landräthe angewiesen habe, sich jeder Initiative dabei zu enthalten. Redner nahm besonders die Behörden der Provinz i gegen den Vorwurf in Schutz, daß sie systematisch die polnischen Namen zurückdrängen wollten. Der Abg. Pr. Szuman wies dagegen auf die Umwandlung des Namens des .. gehörigen Gutes Wladislawowo in Alte Hütte hin; das ut habe schon seit dem 17. Jahrhundert den ersteren Na⸗ men geführt, neben dem im Laufe der Zeit der deutsche Name in Gebrauch gekommen sei; er fühle sich dadurch be⸗ schwert, daß man ihm vorschreibe, den letzten Namen allein zu gebrauchen. Der Abg. Kantak hielt dem Minister

Jugend den Wunsch nach

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