1880 / 1 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Jan 1880 18:00:01 GMT) scan diff

auf den Vorbehalt in der Anmerkung aufmerkfam gentacht⸗ nach welchem die Begünstigung, Butter in einzelnen Stücken

Der rte und Königlich österreichisch⸗ un garische Botschafter und dessen Gemahlin werden, wie aus der bereits veröffentlichten amtlichen Ansage hervor⸗

ö nunmehr die zum Allerhöchsten Hofe gehörigen oder da⸗ f st vorgestellten . und Damen empfangen. Dieser Empfang wird am Mittwoch, den 7. und am Donnerstag, den

8. d. M., jedesmal Abends von 9 bis 11 Uhr, stattfinden. Der Anzug ist für die Damen in reicher Toilette (runden

z ö welche nicht Militäruniform tragen, sband über der Weste.

Kleidern), für die en frae mit Orden

Nach einer Cireularverfügung des Finanz-Ministers vom 26. v. M. u. J. verbleibt es nach dem Inkraftreten des Zolltarifs vom 15. Juli d. Is. bezüglich der Bewilligung der Zollfreiheit für diejenigen Gegenstände, welche nach 8. 5, Nr. 2, 3s und 5 des n r , nur auf besondere Er⸗ laubniß zollfrei eingehen dürfen, sowie hinsichtlich der zoll amt⸗ lichen Behandlung der unter Nr. S und 9 a. a. O. genannten Kunstsachen und alterthümlichen Gegenstände bei den bisherigen Bestimmungen. Die Vorschriftim 5. 4 wonach Waarenquantitäten unter 50 Gramm zollfrei bleiben sollen, findet Anwendung: a. wenn in einem Transporte mehrerlei Waarengattungen be⸗ findlich sind, für jede einzelne Waarengattung, deren Gewicht weniger als 50 Gramm beträgt, b. wenn das Gewicht einer in

rößerer Menge zur Verzollung gelangenden Waarengattung ö. so stellt, daß der ern, . Bruchtheil weniger als 50. Gramm beträgt, für solche Bruchtheile jeder in einem und demselben Frachtbriefe aufgeführten Waarengattung. In ,. Art ist auch hinsichtlich der Nichterhebung der Zoll⸗ eträge von weniger als 5 Pf. zu verfahren. 3 Num⸗ mer 35 f. der Abtheilung J. des Tarifs wird noch besonders

in Mengen von nicht mehr als zwei Kilogramm zollfrei ein⸗ führen zu dürfen, im Falle eines Mißbrauchs örtlich aufge⸗ hoben oder beschränkt werden soll.

Bei der im preußischen Erbschaftssteuergese⸗ vom 30. Mai 1873 vorgeschriebenen Aufstellung eines voll ständigen und richtigen, zugleich die erforderlichen Werth angaben enthaltenden Verzeichnisses über die gesammte steuer⸗ pflichtige Nachlaßmasse sind auch werthlose oder nicht realirsir⸗ bare, oder auf Bezahlung von Nachlaßschulden ausgeglichene Nachlaßforderungen anzugeben, und die Verschweigung der⸗ selben in dem Inventar, dessen Vollständigkeit und Richtigkeit an Eidesstatt versichert wird, ist nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 13. November 1879, wegen wissentlicher resp. fahrlässiger Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung aus 5§. 156 resp. §. 163, 1 Strfgb. zu bestrafen.

S. M. Glattdecks Korvette „Freya“, 8 Geschütze, Kommandaut Korv. Kapt. von Hippel, ist am 29. v. Mts. in

Montevideo eingetroffen. Medusa“, 9 Geschütze,

S. M. Elattdecks⸗Korvette Kommandant Korv. Kapt. Matt esen, traf am 27. November

v. J. in Port of Spain ein, ging am 6. Dezember v. J. in See und ankerte am 11. dess. Mts. in Barbadoes.

Württemberg. Stuttgart, 31. Dezember. Se. Ma⸗ jestät der König, als der hohe Protekkor der Württem⸗ bergischen Landesgewerbeausstellung von 1881, hat zu seinem K den Prinzen Hermann zu Sachsen-⸗Weimar ernannt.

Baden. Karlsruhe, 30. Dezember. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen hat heute Nachmittag mit seiner Familie Karlsruhe verlassen, um nach Darmstadt zurückzukehren.

Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 31. Dezember. (W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ meldet: Das morgen erscheinende Reichs— gesetzblatt wird die Verordnung des Gesammt-Ministeriums, betreffend den Veredlung sverkehr publiziren. Für die Veredlung im Inlande bleiben die bisherigen autonomen Be— stimmungen bestehen. Für Gewebe, welche vom 15. Februar bis 30. Juni 18860 zum Bedrucken und Färben nach dem deutschen Zollgebiete ausgeführt werden, ist beim Wiedereintritt ein Zoll von 14 Fl. in Gold zu erheben; in den übrigen Punkten wird die zollfreie Behandlung des Verede⸗ lungsverkehrs aufrecht erhalten. Nach den detaillirten Durchführungsbestimmungen soll der Betrieb des Ver⸗ edelungsverkehrs von Erlaubnißscheinen abhängig sein, welche nur den Fabrikanten für ihre eigenen Fabrikate ertheilt werden. Die Fristen für die Wie dereinfuhr find im Allgemeinen auf 3 Monate beschränkt worden, doch kann eine Verlängerung bis auf 6 Monate ertheilt werden. Die Controllmaßregeln sind mehrfach geändert worden. Durch eine weitere Verordnung wird die General⸗Inspektion der i re ermächtigt, in den Fällen, in welchen eine Ver— öffentli 26 . Tarifermäßigungen oder einer sonstigen Begünstigung die inländischen Verkehrsanstalten gegenüber der ausländischen Konkurrenz benachtheiligen würde, ausnahmsweise das Unterbleiben der vorgeschriebenen Ver— öffentlichung zu gestatten.

= Aus Konstantinopel meldet die Polit. Korresp.“ Die Audienz des englischen Botschasters Layard bei dem Sultan ist wegen Unwohlseins des Botschafters auf heute verschoben worden. Gestern Abend hatte Layard eine lange Unterredung mit Sawas Pascha, nach welcher eine schnelle Begleichung des Konflikts kaum zu bezweifeln ist. Sobald die Beilegung des Zwischenfalls erfolgt sein wird, soll der Tag für die nächste Konferenz der griechisch⸗ türkischen Kommission bestimmt werden, nachdem durch ein Irade des Sultans die von türkischer Seite vorgeschlagene neue Grenzlinie genehmigt worden ist.

Großbritannien und Irland. London, 30. Dezem⸗ ber. EAllg. Corr.) Anläßlich der Vollendung der neu en Kabel—⸗ verbindung zwischen England und dem Kap der guten Cest nung pia Aden und Sansibar hat Ihre Majestät die

önigin Glückwunsch⸗Telegrammie an den Sultan von Sansibar, den Gouverneur der Kap⸗Kolonie, Sir Bartle Frere, und Sir Garnet Wolseley gerichtet.

Der Vizekönig von Indien telegraphirt unterm

29. ds. an das Indische Amt in London:

ü.

des Feindes ein Ende. Der Feind hat sich mit Zurücklassung vieler Todfen in der Umrunde von Shirpur gänzlich zurückgezogen. Das Magazin des Bala Hissar ist geleert worden. Häufige Explosionen ereigneten sich während der tg, Besetzung von Kabul; bei einer wurden, wie derlautet, 100 Mann getödtet. Die durch den Feind größtentheils zerstörte Telegraphenlinie wird gusgebessert. Butkok ist wiederum besetzt worden, und eine Streitmacht ist auf dem Punkte, nach Kohistan zur Verfolgung des Führers der Kohistanis, Mir Batcha, abzumarschiren. Lieutenant Montanaro, von der Königlichen Artillerie, starb am 20. d. Ein vom 21. d5. datirter Bericht giebt die Gesammtverluste bis zu diesem Tage auf 89 Todte, darunter 10 Osftziere, und 228 Verwundete incl, 13 Offiziere an.

Die Regierung hat den Vizekönig von Indien und den Ge⸗ neral Roberts zu dem Waffenerfolge vom 253. Dezember, durch welchen die Engländer wieder Herren von Kabul geworden sind, auf telegraphischem Wege beglückwünscht.

Den „Daily News“ wird aus Lahore vom 29. d. gemeldet:

„Der sich von Kabul zurückziehende Feind räumte die Stadt während der Nacht vom 23. d. M. Die Kohistanis und Logaris mit Mollah Mueki und Mahomed Jan, ihren Hauptführern, sind gänz⸗ lich zerstreut worden. Die Häuptlinge waren uneinig bezüglich der Erwählung Musa Khans, Jakuß Khans ältesten Sohnes, zum Emir.“

Aus der Kapstadt wird vom 12. Dezember gemeldet:

Sir Garnet Wolseley hat an die Bewohner Transvaals eine Bekanntmachung erlassen, worin er sie darauf hinweist, daß die alten Gesetze gegen Hochverrath und Aufruhr noch in Kraft sind, und daß diejenigen, die sich derartige Verbrechen oder der Aus—⸗ übung von Zwang und Einschüchterung, um die Leute zum Besuch von Meetings zu bewegen, schuldig machen, ohne Unterschied der i. bestraft werden würden. In Zululand herrscht vollkommene

uhe.

Das Kap⸗Parlament ist bis zum 13. Februar vertagt worden. Die Einnahmen der Kolonie in den ersten vier Monaten des lau— fenden Finanzjahres überstiegen die Voranschläge um 28 000 K. tar (W = T. Die Staatseinnahmen. haben im letzten Quartal 1879 gegen den gleichen Zeitraum des Jahres 1878 um 453 000 Pfd. Sterl. abgenommen.

Frankreich. Paris, 30. Dezember. (Fr. Corr.) Der Kriegs⸗Minister General Farre hat den Divi— sions⸗General Campenon an Stelle des Generals Da voust, Herzogs von Auerstädt, der ein Kommando in Paris erhält, zu seinem Generalstabs⸗Chef ernannt.

31. Dezember. (W. T. B.) Wie der „Temps“ meldet, hat der Minister⸗Präsident de Freycinet an die Vertreter Frankreichs im Auslande eine Depesche ge⸗ richtet, in welcher er dieselben davon in Kenntniß setzt, daß er das Portefeuille des Auswärtigen übernommen habe, und sie seines Wunsches, die guten Beziehungen zu den Mächten zu erhalten, versichert.

Spanien. Madrid, 31. Dezember. (W. T. B.) Amtliche Meldung. Als Ihre Majestäten der König und die Königin gestern Abend aus der Oper zurückkehrten, wurden Dieselben von der ihrer harrenden Menge mit be⸗ eisterten Zurufen begrüßt und mit Fackeln bis zu ihrem ar, geleitet. Auch heute Mittag, als Ihre Majestäten sich nach der Kirche von Atocha begaben, wiederholten sich die enthusiastischen Kundgebungen auf dem a Wege von dem Königlichen Palais bis zur Kirche. Alle Klassen der Bevölke⸗ rung beeifern sich, ihren Abscheu vor dem schmählichen Attentat u manifestiren und ihre Liebe und Anhänglichkeit an den Thron und die Dynastie darzulegen.

(W. T. B.) Die Untersuchung wegen des Attentats hat begonnen; mehrere als angebliche Mitschuldige des J verhaftete Personen sind wieder frei gelassen worden.

Türkei. Konstantin opel, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Pforte hat gestern ihren Vertretern im Aus⸗ lande die folgende amtliche Mittheilung zugehen lassen: Im Laufe des letztverflossenen Monats September gelangte zur Kenntniß der Polizei, daß bei einem gewissen Ahmed Tewfik mit Hülfe einer zweiten unbekannten Person Bücher und Broschüren angefertigt würden, welche die Bestimmung hätten, den muselmännischen Glauben anzugreifen. Der obge⸗ dachte Unbekannte wurde, als er eines Tages die Wohnung Ahmed Tewfiks verließ, von einem Beamten zum nächsten Polizeiposten geführt, er nannte sich Kölle, erklärte, deutscher Unterthan zu sen, und befand sich im Besitze von Schrift⸗ stücken, die zurückgehalten wurden, um einer weiteren Prüfung unterworfen zu werden. Kölle selbst wurde sofort auf freien Fuß gesetzt, ohne daß seine Freilassung von seinem Konsulate gefordert worden wäre. Ahmed Tewfik, der Theil⸗ nahme an der Anfertigung der fraglichen Schriftstücke ver⸗ dächtig, wurde unter der Beschuldigung verhaftet, Schriften verbreitet zu haben, welche zum Umsturz der religiösen Ord⸗ nung geeignet seien und eine Beleidigung des Islam enthiel⸗ ten. Die gegen Ahmed Tewfik eingeleitete gerichtliche Unter⸗ suchung ist heißt es in der offiziellen Mittheilung soeben erst beendet, es ist durchaus unwahr, daß Ahmed Tewsik zur Todesstrafe verurtheilt worden ist; bis jetzt ist überhaupt noch keine Strafe gegen denselben erkannt worden. Von der angeblich bevorstehenden Ernennung eines apostolischen Legaten mit offiziellem Charakter für Konstantinopel ist in hiesigen politischen Kreisen nichts bekannt.

Rumänien. Bukarest, 1. Januar. (W. T. B.) Im

Senate legte der Berichterstatter Statescu einen günstigen Bericht über die Eisenbahnvorlage vor, welche von der Regierung im Einverständniß mit den betreffenden Berliner Kreisen modifizirt wurde. In parlamentarischen Kreisen glaubt man, daß die Annahme der Vorlage durch den Senat am Sonnabend erfolgen werde und daß auch die Kammer noch vor den rumänischen Feiertagen die Modifikation annehmen werde, durch welche der Artikel 28 des Vorvertrags wieder hergestellt wird. Die Deputirtenkammer hat den Gesetzentwurf, nach welchem, die Häfen Braila, Galatz, Tultscha, Sulina und Küstendie auf 10 Jahre für Freihäfen erklärt werden, mit 60 gegen 12 Stimmen angenommen.

Serbien. Nisch, 1. Januar. (W. T. B.) Die Skupschting hat einen Gesetzentwurf bezüglich des Expro⸗ prigtionsverfahrens bei Eisenbahnbauten und die beiden Kon⸗ ventionen mit Italien angenommen. Von der Regierung ö ein Gesetzentwurf über Kolonisirung in Serbien vor— gelegt.

Montenegro,. Cettin je, 29. Dezember. Der W. „Pr.“ wird von hier gemeldet: Auf die Nachricht hin, daß die Mächte neuerlich in Konstantinopel auf eine friedliche Lösung der

Vom General Roberts sind bis zum 26. d6. reichende Berichte eingegangen. Starker Schneefall am 25. 86. setzte der Verfolgung!

Gusinje⸗Frage eingewirkt haben, hat sich der Fürst noch

Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Januar. (W. T. B. Im Win terpalais fand gestern anläßlich des Jahres⸗ tages des Balkanüberganges und der Schlacht bei Taschkissen ein Diner statt, zu welchem die Generale und Stabsoffiziere geladen waren. Se. Majestät der Kaiser erschien Abends 6 Uhr im Saale, die Gemahlin Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürst⸗Thronfolgers am Arme führend. Der Großfürst⸗ Thronfolger und die übrigen Mitglieder der Kaiserlichen Fa⸗ milie folgten Sr. Majestät. Bei der Tafel brachte der Kaiser einen Toast aus auf das Wohl aller Derjenigen, welche an dem letzten Kriege und namentlich an der Schlacht bei Tasch— kissen Theil genommen. Der auf Se. Majestät den Kaiser ausgebrachte Toast wurde mit der größten Begeisterung auf⸗ genommen.

Der Präsident des Minister-Comités, Graf Paul Ignatieff, ist heute Nachmittag nach achttägigen Leiden gestorben.

2. Januar. (W. T. B.) Ein Telegramm aus Cannes, vom 31. Dezember, meldet: Ihre Majestät die Kaiserin hat den gestrigen Tag befriedigend verbracht und mit Appetit gegessen. Der Schlaf war Nachts in Folge des Hustens und Herzklopfens weniger ruhig; des Morgens fühlte sich Ihre Majestät etwas schwächer. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Paul hat sich gestern in das Ausland begeben.

Nr. 52 des „Central⸗Blatts für das Deutsche Reich“ herausgegeben im Reichs kanzler⸗Amt, hat folgenden In halt; Allgemeine Verwaltungesachen: Verbot einer ausländischen Drucschrift; Aufhebung des Verbots einer autländischen Druck— schrift; Ausweisung von Ausländern aus dem Reichtgebiete. Münzwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reichs münzen. Zoll- und Steuerwesent Anlage K. zum Beschluffe des Bundesraths vom. 23. d. M. betreffend die Zollabfertigung der Baumwolle und Leinengarne und der Leinwand; Bestellung eines Reichsbevoll—⸗ mächtigten; Befugniß eines Unter⸗Steueramts. Handels und Gewerbewesen: Verlängerung des Handels und Schiffahrtsvertrages mit Italien; Ahänderung von Bestimmungen über die Prüfungen der Apotheker und Apothekergehülfen. Eisenbahnwesen: Eröffnung einer Haltestelle der Preußischen Ostbahn. Marine und Schiffahrt: Einsetzung der Kommissionen für die Prüfung der Maschinisten auf Seedampfschiffen; Ertheilung eines Flaggenattestes. Post⸗ und Telegraphenwesn: Beitritt von Venezuela zum Weltxostverein; Statistik des Waarenverkehrs in Betreff der Postpäckereisendungen. Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Cwilstands— akten; Exegaatur⸗Ertheilungen.

Ein Nachtrag zu Nr. 52 des ‚Central-Blatts für das Deutsche Reich' enthält das statistische Waarenverzeichniß für den Nachreis des Waarenverkehrs des Deutschen Zollgebiets mit dem

Autlande.

Nr. 27 des „Armee⸗Verordnungs⸗Blatts“ hat folgenden Inhalt: Eröffnung der Eisenbahn Bettenhausen.Wald— lappel und der Eisenbahnstrecke Hanau⸗Windecken (Heldenbergen). Bejeichnung der Munitionsgegenstände, die beim Gebrauch der Schußwaffen M M71 verwendet werden dürfen. Aufbewahrung der Reservetheile zu den Schußwaffen M. / 71. Servisanspruch in der Gar⸗ nisonkwährend der gewöhnlichen Garnisonübungen 2c. Todtenscheine, we che wegen Ungenauigkeit der Angaben nicht ausgehändigt werden können. Vertheilung von 72 Exemplaren der Militär Literatur⸗ Zeitung für 1380. Gkatisirung Pravazscher Spritzen zu subkutanen Injektionen für Friedens lazarethe. Nachweis Über die bei den Truppen vorhandenen überetatsmäßigen Sergeanten in den Ver pflegungsrapporten. Eröffnung der Eisenbahnstrecke Lampertheim Mannheim. Vergütungssätze für Brot und Fourage und Ver— gütungspreis für den aus Preußischen Magazinen an Kadetten anstalten verabreichten Roggen pro J. Semester 1880. Extra— ordinäre Verpflegung zuschüsse pro 1. Quartal 1880.

Nr. 24 des Marine Verordnungs⸗Blattes“ hat solgenden Inhalt: Hydrographisches Amt. Ehrengericht bei der Marine Akademie und Schule. Ersatzb hörden der Ministerial⸗ und dritten Instanz für Elsaß Lothringen. Nachtsignalapparat. Instruktion für Marine Aerzte. Fuͤhrungsbücher. Ruder ⸗Kom⸗ mandos. Rudereinrichtungen. Verpflegungszuschuß. Kranken⸗ proviant an Bord. Krankenpflege an Bord. Personal⸗Ver⸗ änderungen. Benachrichtigungen.

Nr. 80 des Amtsblatts der Deutschen Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Jahalt: Ver— fügungen vom 27. Dezember 1879: Bestimmungen über die Nach⸗ sendung und Niederlegung von Briefen mit Post⸗Zustellungsurkunden. Vom 23. Dezember: Lieferung von Dienstkleidungsgegenständen durch Vermittelung des Kaiserlichen Post⸗Zeugamts in Berlin. Vom 27. Dezember: Schluß der Jagd für Elsaß Lothringen. Vom 26. Dezember: Anwendung deß Eisenbahn⸗Postgesetzes vom 2h. Dezember 1875 auf die Großherzoglich badischen Staatseisen⸗ bahnen. Vom 24. Dezember! Zuwendung der Berlin⸗Kölnischen Feuerversich rungs⸗Aktien⸗Gesellschaft an die Kaiser · Wilhelm Stiftung für die Angehörigen der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen verwaltung. Bescheldung vom 22. Dezember: Unzulässigkeit der Annahme der mit dem sogenannten Hektographen oder mittels eines ähnlichen Ver⸗ fahrens hergestellten Schriftstücke zur Beförderung als Drucksachen gegen die ermäßigte Taxe.

Nr. 27 des Central⸗Blatts der Abgaben⸗, Ge⸗ werbe und Handelsgesetzgebung und Verwaltung in den

Bei der Königlich Bayerischen Friedrich⸗Alexan⸗ ders⸗Universität Erlangen sind im Sommersemester 1879 im matrikulirt gewesen 436. Davon sind abgegangen 155. Es sind demnach geblieben 281. Dazu sind in diesem Semester gekommen 209. Die Gesammntzahl der immatrikulirten Studiren den beträgt daher 481. Von diesen studiren: Theologie 193 (111 Bayern, 87 Nichtbayern, darunter 19 zugleich Philologie), Jurisprudenz und Kameralwissen⸗ schaft 52 (43 Bayern, 9 Nichtbayern), Medizin 99 (63 Bayern, 365 Nichtbayern), Pharmazie 39 (24 Bayern, 15 Nichtbayern), Chemie und Naturwissenschaften 31 (16 Bayern. 15 Nichtbavern), Mathe⸗ mathik und Physik 7 (3 Bayern, 4 Nichthayern), Philologie und Geschichte 46 34 Bayern, 12 Nichtha ern), Philosophie 9 (6 Bayern, J Richtbayern) In Summa 481 (300 Bayern, 181 Nichtbayern) J

Vor Kurzem erschienen Heft L. und II. des Jahrgangs 1879 der Zeitschrift des Königlich sächsischen statistischen Bureaus, redigirt von dessen Direktor, Regierungs⸗Rath Professor Pr. Böhm ert. Dieselben enthalten zunächst einen von dem Heraus⸗ geber an die Permanenz⸗Kommission des internationalen statistischen Kongresses erstatteten Bericht über die Stati stik der Arbeiter⸗ verhältnisse und Wohlfahr tseinrichtungen.“.. VDieser Bericht giebt einen historischen Rückblick auf die Anfänge und die Entwickelung der Sozialstatistik, welche besonders im letzten Menschen⸗ alter durch öffentliche Enquèten in großen und kleinen Staaten, durch die Weltausstellungen und Kongresse für Wohlfahrtseinrichtun, gen, sowie endlich durch den internationalen statistischen Kongreß mächtig gefördert worden ist. Weiter veröffentlicht der Herausgeber einen größeren Aufsatz über die Statistik der Rechtspflege mit be son derer Rücksicht auf da s Königreich Sachsen von 1860 bis 1877. Der allgemeine Theil schildert den Stand der Justiz- statistik überhaupt, die theoretischem und praktischen Anforderungen an dieselbe und die auf 8 internat tonalen statistischen Kongressen darüber gefaßten Beschlüsse. Der spezielle Theil behandelt die Sta: tistik der sächsischen Rechtspflege auf Grund der seit 1869 alle drei Jahre erscheinenden, vom General⸗Stgatsanwalt Dr. von Schwarze zusammengestellten „Uebersicht der Givil⸗ und Strafrechtspflege im Königreiche Sachsen“. Den Tabellen sind Mittheilungen über Or—⸗

In dem Zeitraume ron 1860 bis 1877, in welchem die Zahl der Jinwohner von ca. 2 200 000 auf ea. 2 800 009 gestiegen ist, sind die zur Verhandlung gekommenen Civilprozesse gestiegen von 78 559 auf auf 138 817, dle Konkurse von 674 auf 884, die Klagen in Ehe⸗ sachen von 815 auf 1697, die Vorm undschaftssachen von 70 517 auf 163 590. Anlangend die Kriminalstatistik, so ist in dem Zeitraume von 1860 bis 1877 die Zahl der eingegangenen glaubhaften Anzeigen über verübte Delikte von 21127 auf 40237, die Zahl der Verurtheilten von 9363 auf 19 354 gestiegen; darunter sind die geringeren Forstvergehen und die Chrverletzungen (Heleidigungen) jedoch nicht mit inbegriffen. Besondere Abschnitte dieser kriminalstatistischen Unter⸗ suchungen handeln über die Ursachen der Zunahme der Verbrechen, über die Unterscheidung der Verurtheilten nach dem Geschlecht und nach den Alterkklassen und über die Reihenfolge der Delikte nach der Häufigkeit des Begehens. Unter den übrigen Aufsätzen der Zeit⸗ schrift befindet sich eine Arbeit von Dr. med. Arthur Geißler: Ueber die Schwankungen der Sterblichkeit“. Der Ver⸗ fasser giebt darin einen Ueberblick über die Sterblichkeit Sachsens und die darauf wirkenden Einflüsse für den Zeitraum von 1834 bis 1875. In diesen 42 Jahren betaug die mittlere Sterblichkeits ziffer 28,16 6 0 nach Ausschluß und 3003 6060 mit Einschluß der Todtgeburten, d. h. es starben durchschnittlich 2816 von 1009006 Bewohnern nach Ausschluß und 3003 unter Hinzurechnung der Todt— geburten. Die durchschnittliche jährliche Geburtenziffer desselben Zeitraums war 39, 970/90 mit Ausschluß der Todtgeburten und AI, 830 / 9 mit Einschluß derselben. Von je 100 Lebendgeborenen starben 1834,75 im 1. Lebensjahre 26,51. Regierungs⸗Assessor Arthur von Studnitz behandelt die „Statistik der Mo⸗ toren im Königreich Sachsen“, woraus sich ergiebt, daß Sachsens Gewerbthätigkeit nach der Gewerbezäh lung von 1875 mit über 100 000 Pferdestärken an Wassere, Dampf-, Gas und Heißluftkraft arbeitete. Es gab 4155 Betriebe mit Wasserkraft (darunter 255 mit Tur—= binen), 2580 mit Damrfkraft, 381 mit Beckwindrädern, 367 mit Thiergöpeln, 125 mit holländischen Windrädern, 37 mit Gaskraft, 24 mit Heißluft. Eine Ergänzung dies. s Aufsatzes bietet der darauf folgende über die „Statist ik der Dampfkessel und Dampfmaschinen in Sachsen nach der amtlichen Zählung im Jahre 1878. Weiter enthält die Zeitschrift einen kurzen Bericht über Geschäftsbetrieb der

den

sächsischen Sparkassen im Jahre 1878“ mit einem Rückblick

auf die Zeit von 1849 bis 1878, und sodann eine vom Regierungs⸗ Assessor Arthur v. Studnitz bearbeitete „Um schau auf dem Ge⸗

biete der statistkschen?und volkspwirthfchaftlichen Lrte—

ratur“. Ten Schluß der beiden Oefte bilden „Repertorische Rück- blicke auf die wichtigsten Begebenheiten, welche die Verfassung, Gesetz gebung, Verwaltung und Volkswohl fahrt des Deutschen Relches und des Königreichs Sachsen berühren“ auf das erste Halbjahr 1879.

Die Zeitschrift des Königlich Fächsischen statistischen Bureaus erscheint in halbjährigen Doppelheften im Kommissionsverlag der Königlichen Expedition der „Leipziger Zeitung“ in Leipzig und der Buchhandlung von R. v. Zahn in Dresden. Preis des ca. 30 Bogen umfassenden Jahrgangs nur 3 S Einzelne Hefte werden mit 1419150 8 berechnet.

RKunst, Wissenschaft und Literatur.

Von der „Ergänzung zum Generalstabswerk 1866 zund 1870—71, Biographien, Portraits und Facsimiles der Führer der deutschen Heeren; Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm

Königlich Preußischen Staaten enthält: Allgemeine Verwaltungs⸗ gegenstände: Berichtigung des Verzeichnisses der mit der Gerichts kostenerhebung beauftragten Amtsstellen. Indirekte Steuern: Zoll⸗ behandlung verdorbener Heringe aus Privattransitläzern. Zur Ab— fertigung von Garnen und Leinwand befugte Amtsstellen. Steuer⸗ freiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken. Personalnach⸗ richten. Beilage: Regulativ, betreffend die Steuerfreiheit des Branntweins zu gewerblichen Zwecken und Nachweisung derjenigen Aemter, welche zur Abfertigung von Waaren der Nummern T., 1. 2. 3 und 222., b, e. und f, des Zolltarifs zu anderen als den höchsten Zollsätzen der betreffenden Tarifpositionen befugt sind.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 21. Dezember bis inkl. 27. Dejember er. zur Anmeldung ge— kommen: 155 Eheschließungen, 823 Lebendgeborene, 27 Todtgeborene, 534 Sterbefälle.

Uebersicht über die Zahl der, Studirenden auf der Königlichen Georg⸗-Augusts⸗Universität zu Göt— tingen im Winter⸗Semester 1879/80. Im vorigen Semester sind immatrikulirt gewesen (1951 4 5 —) 1066, davon sind abgegangen 376, es sind demnach geblieben 680. Hierzu sind in diesem Semester 3 285. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden eträgt daher 965. Die epangelischtheologische Fakultät gar. Preußen ö, Nichtpreußen 29, zusammen 125. Die juristische Fakultät zählt Preußen 145, Nichtpreußen 38, zusammen 185. Die medizinische Fakultät zählt Preußen 15, Nichtpreußen 31, zusammen 146. Die Philosophische Fakultät zählt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 329, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife nach 5§. 36 des Reglements vom 4. Juni 1834 70, Preußen 399, e. Nichtpreußen 112, zusammen Hl, sind obige 965. Außer den immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als nur zum Hören der

zu weiterem Zuwarten entschlossen.

Vorlesungen berechtigt 1. Einzelne Vorlesungen besuchen , noch 8. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt Thell 974.

gewidmet; herausgegeben von G. von Glasenapp. (. Militaria“, Verlags⸗Buchhandlung für Militär⸗iteratur, Berlin 1879) ist eine

neue Doppellieferung (3 und H erschienen. Dieselbe enthält die Por⸗

traits, Biographien u. s. w. von: Vogel von Falkenstein, 1866 Oberbefehlshaber der Main Armee, 1870—71 General ⸗Gouverneur im Bereich des J., II., IX. und X. Armee⸗Corps. von Wassersch⸗ leben, 1866 General⸗Inspecteur des Ingenieur⸗Corps. Freiherr von Wintzingerode, 1864 Commandeur der 13. Inf.Div. von . 1864 technische Oberleitung des Artillerie, und Genie⸗

ngriffs der Düppeler Schanzen. 1866 und 1870 General⸗Inspecteur der Artillerie. von Schmidt, 1866 kommandirender General des II. Armee Corps. von der Mülbe, 1864 Commandeur der kombin. mobilen Garde ⸗Inf. Div, 1866 General Gouverneur des Königreichs Sachsen. Führer des J. Reserve⸗Armee-Corps. Herwarth von Bittenfeld, 1866 Commandeur der 4. Inf. Div von Horn, 1866 Commandeur der 8. Inf. Div. von Plonski, 1864 Führer der kombin. mobilen Garde⸗Inf. Div. 1866 Commandeur Ter 2. Garde⸗ Inf. Div. von Alvensleben, 1866 im Großen Hauptquartier, 1570— 71 kommandirender General des IV. Armee Corps. von Voigts⸗Rhetz, 1866 Chef des Stabes der J. Armee, 1870—71 kom⸗ mandirender General des X. Armee⸗Corps. von Tümpling, 1864 und 1866 Commandeur Der 5. Inf.“ Div., General⸗ Gouverneur des Königreichs Sachfen, 1870— 71 kommandirender General des VI. Armee Corps. von Zastrow, 1366 Commandeur der 11. Inf.Div., 1970—71ñ᷑ kom mandirender General des VII. Armee Corps. von Manstein, 1ñ864 Commandeur der 6. mobilen Inf⸗D, 1866 Commandeur der 6. Inf.Div., 1870— 71 komman⸗ dirender General des koͤmbin. IX. Ar mee⸗Corps. Bronsart von

Schellendorf, 1866 General-⸗Intendant der Armee. von Etzel,

18666 Commandeur der 16. Inf.⸗Diyv. Freiherr Hiller von Gaertringen, 1866 Commandeur der 1. Garde ⸗Inf.-Div. G. fallen bei Königgrätz. Graf zu Münster⸗Meinhöfel, 1864 Führer der kombin. mobilen Kav. Div., 1866 Commandeur der 14. Inf.Div. von Fransecky, 1866 Commandeunr der 7. Inf.» Div., 1870-71 kommandirender General des II. Arnnee Corps. von Prondzynski, 1866 Commandeur der 12. Inf. Div.

Von der Goldenen Bibel , illustrirt von den größten Meistern, herausgegeben von Alfred von Wurzbach: erster Theil:

Fanisatlen, Kompetenz und Verfahren der Gerichte vorausgeschickt.

das alte Testament (Stuttgart Paul Neff, Verlagsbuchhandlung) liegen die 15. und 16. Lieferung vor. Die 15. Lieferung enthält:

Die Gefangennahme Sam son s. Gimalt von Antonie van Dyck, gestochen von Hendrik Snyers. (Hendrik Snayers Snyers], Kupferstecher, geboren zu Antwerpen 1616, Schüler des Nicolaes Lauwers. Das Driginal befindet sich in der K. Galerie des Belvedere in Wien und ist ein ungewöhnlicher Vorwurf für den Pinsel van Dyks, welcher derartige leidenschaftlich bewegte Motive nicht suchte. Er scheint von einem Bilde von Rubens, welches den⸗ selben Vorwurf ganz ähnlich behandelt und sich gegenwärtig in der Pinakothek befindet, die Anregung dazu empfangen zu haben.)

Der blutige Rock. Gemalt von Charles Coypel. Gestochen von Fr. Poilly. (Charles Coypel, geboren zu Paris 1694, gestorben daselbst 14. Juni 1752, Sohn und Schüler des berühmten Malers der Regentschaft Antoine Coypel. Frargçois de Poilly, Zeichner und Kupferstecher, Sohn und Schüler des Nicolas de Poilly, geboren den 3. Mai 1671, gestorben den 17. April 1723. Das Original befand sich ehedem im Besitze des Herzogs von Orleans.)

Die 16. Lieferung bringt: Joseph deutet den Traum Pharao's. Gemalt von Peter von Cornelius. Gestochen von S. Amsler. (Samuel Amsler, Zeichner und Kupferstecher, geboren zu Schinznach im Kanton Aargau den 17. Dezember 1791, Schüler von Oberkogler und H. Lips, seit 1828 Professor der Kupferstecher⸗ kunst an der Akademie in München, gest. daselbst den 18. Mai 1849. Dem vorliegenden Blatte, von Amsler als hannoverisches Kunst⸗ vereinsblatt gestochen, liegt der Carton jener Komposition zu Grunde, welche Cornelius für die Reihe von Gemälden aus der Geschichte Josephs entwarf, mit welchen er im Vereine mit Overbeck, Veit und Schadow das Haus des Konsuls Bartholdy in Rom ausschmückte.)

Das Opfer Abrahams. Gemalt von Andrea del Sarto, gestoch'n von Louis Surugue. (Andrea del Sarto. Nach seinem Vater urkundlich Andrea d Agnolo genannt, geboren zu Florenz 1487, gestorben daselbst den 22. Januar 1631. Schüler des Gian Barile, eines unbedeutenden Malers, dann des Piero di Cosimo; bildete sich unter dem Einflusse des Fra Bartolomeo, des Lionardo da Vinci und des Michel ˖ Angelo. Arbeitete zu Florenz und kurze Zeit zu Paris.

Louis Surugue, Zeichner, ,, u Paris 1686 (nach Ärderen 1695, gestorben daselbst T7567. Schüler von B. Pieart. Das Original kefindet sich in der Dresdner Galerie und wurde angeblich für König Franz J. von Frankreich gemalt.)

„Die Jahresberichte der deutschen Handels kam⸗ mern in ihren Acußerungen über Strom korrektionen und Kanalbauten.“ Zusammengestellt von Gustav Berger. (Vortrag, gehalten vom Verfasser in der Ausschußsitzung des Central⸗ vereins für Hebung der deutschen Fluß. und Kanalschiffabrt am 5. November 1879. Berlin, 1379. Druck von Liebheit K Thiesen, Niederwallstr. 10.) In der vorliegenden, auf Anregung des Central⸗ vereins für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt bear⸗ beiteten Schrift ist der Versuch gemacht worden, das in den Jahresberichten der deutschen Handelskammern enthaltene Material über die deutscheu Binnenschiffahrtsverhältnisse in möglichst übersichtlicher Form zu⸗ sammenzustellen. Die Urtheile der Handelskammern wurden durch das Studium von ca. 350 Berichten dieser Korporationen für die Jahre 18378, 1877 und 1876, zum Theil auch noch für die Jahre 1875 und 1374 gewonnen. Die Bearbeitung zerfällt in einen allge⸗ meinen und einen speziellen Theil. In dem allgemeinen Theil sind die Aeußerungen der Handelskammern über Stromkorrektionen und Kanalbauten, soweit dieselben von allgemeinerer und prinzipieller Bedeutung sind, aufgenommen worden. Dagegen sind im speziellen Theile die Wünsche und Anträge der Handelskammern bezüglich der einzelnen Ströme, Flüsse und Kanäle möglichst ausführlich mitgetheilt worden. zweite Theil ist nach Stromgebieten bearbeitet und durch eine kurze Beschrelbung jedes Stromgebiets in topographischer Hinsicht sowie durch Hinzufügung statistischer Daten über den Wasserverkehr der hauptsächlichsten Plätze erweitert worden.

„Die Ju tiz ⸗Verfassung in Preußen nach Reich s⸗ und Landesrecht“, von W. Turnau, Landgericht ⸗-Rath. (Berlin und Leipzig. Verlag von J. Guttentag D. Collin]. 1880.) Der Verfasser dieses Werks hat sich als Ziel gesetzt, das gesammte die Justizverfassung in Preußen betreffende Material in möglichst über⸗ sichtlicher Weise zufammen zu stellen. Es ist deshalb Alles weg⸗ gelassen, was die Justizverfassung in Preußen nicht berührt. Zur Erhaltung der Uebersichtlichkeit war es geboten, den Inhalt des Buches in zwei Abtheilungen zu vertheilen. Die erste Abtheilung enthält das Deutsche Gerichtsverfassungsgesetz vom 27. Januar 1877 und das Einführungsgesetz dazu mit einem vollständigen Kommentar in Anmerkungen. An den betreffenden Stellen sind die Bestim⸗ mungen des Preußischen Ausführungsgesetzes zum Deutschen Gerichts verfassungsgesetz vom 24. April 1878, ebenfalls kommentirt, eingefügt. Die diese Gesetze ergänzenden Kaiserlichen Verordnungen, landesgesetz⸗ lichen Bestimmungen, Verfügungen und Anweisungen der Landesjustiz⸗ verwaltung sind, sofern sie in den Gesetzen selbst vorbehalten wor den, als Zusätze dem Gesetzestexte einverleibt, im Uebrigen in den Anmerkungen mitgetheilt. In die zweite Abtheilung, deren erste Lieferung erschienen ist, sind diejenigen Gesetze, Verordnungen und Verfügungen aufgenommen, welche ihres größeren Umfanges wegen sich nicht zu Zusätzen oder für die Anmerkungen eignen, wie die Dis⸗ ziplinargesetze, die Rechtsanwaltsordnung, die Hinterlegungsordnung, die Schiedsmannsordnung, die Geschäftsanweisungen für die Gerichts vollzieher und die Gerichtsschreiber u. s. w. Daß die Veröffent⸗ lichung mit dem zweiten Theile beginnt, ih dadurch veranlaßt, daß die Verordnungen und Verfügungen, deren Berücksichtigung im ersten Theile geboten ist, zum Theil nicht so schnell dem im Uebrigen aus— gearbeiteten Werke eingefügt werden konnten. Als erste Anlage er⸗ scheinen die sämmtlichen in Preußen geltenden Disziplinargesetze, und zwar die älteren in derjenigen Fassung, welche dieselbea durch die späteren Gesetze und Verordnungen gewonnen haben, weil gerade auf diesem Gebiete eine Sichtung der geltenden und außer Kraft getretenen Bestimmungen, obwohl von maßgebendster Seite als wünschenswerth anerkannt, noch nicht versucht worden ist. Unmittel bar hieran soll sich die druckfertig vorliegende Bearbeitung der Rechte⸗ anwaltsordnung für Preußen anschließen. Die Ausgabe des Buches wird in Lieferungen erfolgen, doch werden einzelne Lieferun⸗ gen nicht abgegeben, sondern die Abnahme der ersten Lieferung ver pflichtet zur Abnahme des ganzen Werkes. .

1Von Prof. Dr. Birlingers „Alemannia, Zeitschrift für Sprache, Literatur und Volkskunde des Elsasses, Oberrheins und Schwabens“ liegt das Schlußheft des 7. Bandes oder Jahrganges vor. Wie wir bei den 2 vor⸗ hergehenden Heften und überbaupt bei den früberen Bän⸗ den bemerkten, enthält auch diese Gabe aus Südwestdeutsch⸗ land wieder des Unterhaltenden und Wissenschaftlichen soviel, daß wir unsere Empfehlung der Zeitschrift wiederholen zu dürfen glauben. Zwei sehr wichtige Mittheilungen bringt Heft 3: Die Richtigstellung des Namens „Alemannen“ gegenüber einem miß⸗ lungenen Aufsatze in den, Deutschen Forschungen! Bd. 16S. 217 ff., der sich sprachliche Mängel zu Schulden kommen läßt, die dem geschätzten nationalen Unternehmen ferne bleiben sollten. Der zweite wich⸗ tigste Beitrag stammt aus der Feder des bekannten elsässischen Ge⸗ lehrten A. Stöber in Mülhausen, der Sitten und Rechtsleben seiner Heimathstadt ausführlich behandelt. Leider ist seine ‚Alsatia“ ein gegangen, nachdem sie seit 3 Jahrzehnten bestanden hat. Endlich hat der Herausgeber einige exegetische Mittheilungen zu Schillers „Wallenstein gemacht, nachdem er im „Neuen Reich“ vor Kurzem über Pachhelbel dankenswerthe Aufschlüsse gegeben. So finden wir Notizen über den vermeintlichen Studentenhund „Pudel“, sowie der Faustischen Pudel“; über die schuß⸗ und hiebfeste Elendshaut mit dem ihr anhaftenden Aberglauben, uber des Lawen Grauen vor dem Hahne, über den Bauer mit den falschen Würfeln, den Kometen u. s. w.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Paris, 27. Dezember. (Fr. Corr) Der „Temps theilt über die französischen Weinernten von 1879 und 1878

Dieser

folgende Daten mit: Die Weinernte von 1879 hat nur ein Er⸗ trägniß von 25 700 0090 hl geliefert, d. i. 23 Millionen weniger als 1878 und beinahe 30 Millionen weniger als das Durchschnittserträg⸗ niß der letzten zehn Fahre. Der Gründe dieses Mißergebnisses sind viele. Die Reblaus und das Oidium haben ihre Verheerungen im Jahre 1879 fortgesetzt. Dazu traten ganz besonders empfindliche atmosphärische Störungen. In einigen Gegenden ist in Folge der anhaltenden Feuchtigkeit die Traube gar nicht zum Vorschein ge⸗ kommen, in anderen durch die im September und Oktober einge⸗ brochene Regen⸗ und Frostzeit verhindert worden, zu reifen. Die am schwersten heimgesuchten Weinländer waren Burgund und die Champagne, wo die Ernte null oder doch ganz unbedeutend war, die beiden Charenten und die Departements des mittleren Frankreichs, also Cher, Loir-et⸗Cher, Loiret, Indre, Indre⸗et⸗Loire, Vienne, Allier und Nisvre, wo das Erträgniß kaum den dritten Theil des vorjährigen erreicht hat. In den östlichen Departements, die freilich wenig in Betracht kommen, wie Doubs, Meuse und Meurtheet⸗Moselle, ge⸗ wann man nicht den zehnten Theil der im Jahre 1878 geernteten Quantitäten. Der Süden hat weniger gelitten; Aude, Herault und Ostpyrenäen erfreuten sich sogar eines erheblichen Mehrertrages, nämlich von 2 Millionen Hektolitern. Der mit Weinreben angepflanzte Flächenraum hat sich um 54 512 ha vermindert; seit 1874 wurden in dieser Weise über 150 000 ba urbar gemacht. Man muß bis in die Jahre 1853, bis 1856 zurückgehen, um auf einen ähnlichen und sogar noch schlimmeren Mißwachs zu stoßen! Damals war das Didium zum erstenmale aufgetreten und die Weinernte in diesen vier Jahren auf 22, 21, 15 und ssgar 10 Millionen Hektoliter zurück⸗ gegangen. 1859 und 1861 betrug sie nur 29 Millionen, 1863 begann sie sich wieder zu heben und , sich im Durchschnitt auf bo 60 Millionen, um im Jahre 1375 mit 83 Millionen ihren Höhepunkt zu erreichen; dazwischen war sie indeß in den Jahren 1867 und 1873 wieder auf 39 und 35 Millionen Hektoliter zurück⸗ gegangen. Ein Theil des diesjährigen Ausfalls muß durch Einkäufe in den Nachbarländern gedeckt werden. Apfelwein wurde im Jahre 1879, ebenfalls in Folge klimatischer Verhältnisse, um 4197 000 hl weniger gewonnen als 1878, und über 3 Millionen

weniger als sonst durchschnittlich in den letzten Jahren.

Gewerbe und Sandel.

Die Kontobücherfabrik von Julius Rosenthal in Berlin (Neue Friedrichstraße 50) verkauft einen mit dem von einem Lor⸗ beer⸗, ECichen⸗ und Kornblumenkranz umgebenen Bildnisse Sr. Ma⸗ jestät des Kaisers und Königs sinnig geschmückten Wand- kalender. Jeder Tag zeigt den Sonnenaufgang und Untergang an, enthält einen geschichtlichen Tageskalender und ist mit einem Sinnspruche versehen.

Die ordentliche General versammlung der Judenburger Eisenwerks⸗Aktiengesellschaft, deren Aktien sich sämmtlich im Besitze der Oe sterreichischen Kreditanstalt befinden, fand am 28. Dezember in Wien statt. Aus dem Geschäftsbericht ist zu ent nehmen, daß im verflossenen Jahre der Gesammtbetrieb 3 338 575 Absatz im Betrage von 495 042 Fl. betrug. Das Gewinn⸗ und Verlust⸗ Conth weist einen Gesammtverlust im Betrage von 149 890 Fl. inklusive der Verluste vorhergehender Jahre nach Die Abschreibungen auf Immobilien und Gebäude betrugen 44 1065 Fl. Dagegen beziffern sich die Gewinne beim Verkauf von Blechen auf 36 839 Fl., resultirt daher ein Verlust pr. Saldo 1878/79 von 83 951 Fl. D.= Antrag des Verwaltungsrathes, diesen Betrag aus dem Speeia! reservefond mit 350 517 Tl. zu decken, wurde angenommen.

Nürnberg, 31. Dezember. (Hopfenmarkibericht von Leopold Held) Die Stimmung am Hopfenmarkte hat sich in Folge der seit Montag eingetretenen gelinderen Witterung etwas befestigt, ohne daß die Umsätze bisher höhere Zahlen als in der ver⸗

ange en Woche erreicht haben. Die Frage bezieht sich nach wie vor kan fh lt auf gute grüne Hopfen. Die Zufuhren sind unbeden⸗ tend, im Laufe der nächsten Woche erwartet man aber das Ein treffen größerer Sendungen. Die Lager sind gut besetzt, eine Ueber⸗ füllung derselben liegt jedoch nicht vor. Primawaare ist wenig vor⸗ handen. Das Exportgeschäft bleibt, da der englische Markt mit Auf⸗ trägen zurückhält, leblos. Die Nottiungen sind unverändert und bei verschiedenen Sorten nur nominell: Marktwaare mittel 115— 125 M, prima 135 —140 ƽ ; Gebirgzshopfen 150— 170 M; Hallertauer gering 120—130 S, mittel 145 —160 A6, prima 185 195 ; Hallertauer Siegelgut (Wolnzach, Au) secunda 1653 180 ½, prima 200-20 4A; Spalter Land, leichtere Lagen 180 220 S ; Württemberger mittel 135—150 M, prima 170-180 M; Badischer gering 100-115 (0, mittel 130 140 „S; Polnischer gering 120 - 1390 AM, mittel 135 145 , prima 175 - 190 4½; Alt⸗ märker 90— 110 MS é; Elsässer gering 110—120 „½ , mittel 125— 140 S, prima 165 170 M6; Ober ⸗Oesterreicher 115—125 4M Lothringer 100 120 S ; Belgischer 99 —- 110 S, 78 er 20 - 50 6,

77er 10-20 Leipzig, 1. Januar. (W. T. B. Die im Laufe der Neu⸗ jahrsmesse abzuhaltende Garnbörse beginnt am 5. Januar der Leipziger Börsen⸗

und findet wie seither in den Räumen Der Schatzsekretär

halle statt.

New⸗Jork, 2. Januar. (W. T. B). Sherman macht bekannt, daß er für 5 Millionen Dollars Obli⸗ gationen für den Tilgungs fonds anzukaufen beabsichtige und die bezüglichen Gebote bis zum 7. d., entgegennehme.

Berlin, den 2. Januar 1880.

Der Nothstands-Ausschuß der vereinigte Va⸗ terländischen Frauenvereine Schlesiens hit Fhrer Majestät der Kaiserin und Königin über se ne bis herige Thätigkeit folgenden Bericht erstattet:

Breslau, den 23. Dezember 1879.

Als wir von den verbündeten Vaterländischen Frauen⸗ vereinen in Schlesien beauftragt, die Aufgabe übernahmen, mit unserer Organisation in die Bekämpfung des in Ober⸗ schlesien ausgebrochenen Nothstandes einzutreten, waren wir nur mit geringen Mitteln ausgestattet, aber fest entschlossen, alle Kräfte und alle Hülfsquellen heranzuziehen, um rasch und

energisch vorzugehen. lfe dem Vater⸗

Hat doch gerade die schnell geleistet ländischen Frauenverein das allgemei ertrauen erwor⸗ ben und ihn zum Sammelpunkt fręäwilliger Hülfsthätigkeit gemacht. . .

Nach einer noch nicht ganz vierwöchentlichen Arbeit glau⸗ ben wir an einem gewissen Abschluß zu stehen.

Unsere vorbereitende Thätigkeit erscheint fast beendet und wir dürfen hoffen, mit einigem Erfolge bis zum Frühjahr und, sollte es sich als nöthig erweisen, auch weiter hinaus gegen den Nothstand anzukämpfen.

Als wirksamstes und gerade für die eigenthümlichen Ver⸗ hältnisse Oberschlesiens geeignetes Hülfsmittel wurde die Ver⸗ abreichung warmer Speisen erkannt; es mußte ferner für Be⸗ schaffung von Bekleidungsstücken, sowie Feuerungsmaterial gesorgt, wenn möglich Arbeit verschafft und drohenden Krank⸗ heiten durch ärztliche Hülfe event. Krankenpflege und Errich⸗ tung von Lazarethen . oder begegnet werden.

Groß erschien vor Allem die Noth in den Kreisen Pleß, Cosel, Ratibor und Rybnik; auch Gleiwitz und Lublinitz sind von dem Nothstand berührt. In den anderen Kreisen Ober⸗ schlesiens herrscht ein gleichmäßiges, durch das Fehlschlagen der Ernte verursachtes und durch den harten Winter vermehrtes

Bedürfniß nach Unterstützung; es steht zu hoffen, daß dort die