1880 / 12 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 15 Jan 1880 18:00:01 GMT) scan diff

stützung der

tragstredit unter der Bedingung bewilligt, daß von dem Minister des Auswärtigen Namens der Regierung im Plenum

die Zusicherung rung zu diesem

wolle und daß in dem bezüglichen Berichte ausgesprochen werde, die Repatriirung der Flüchtlinge sei thatsächlich definitiv

beendet.

Die „Pol. Corr.“ meldet aus Nisch: Nach dem . Empfange anläßlich des Neujahrsfestes stattete

ürst Milan räsidenten Ri

unter der Versicherung seines Wohlwollens die volle Aner⸗ kennung seines bisherigen Wirkens mit dem Wunsche aus, daß der Minister mit gleicher Energie auch ferner zum Wohle des Vaterlandes thätig sein werde. wird ein demonstrativer Charakter beigelegt.

Pest, 15. Januar. wiederum in den Straßen Ruhestörungen statt; eine große

Menschenmenge

requirirt werden, um die Menge zu zerstreuen. render der Rechte und ein Kutscher wurden getödtet, es heißt

jedoch, daß die

von den Excedenten selbst aus Revolvern abgefeuert wurden. Die Untersuchung wird dies aufklären. Gegen Mitternacht war die Ruhe wieder hergestellt.

Großbritannien und Irland. London, 13. (Allg. Corr. Der „Daily Telegraph“ veröffentlicht nachstehende Depesche aus Kabul, vom 11. d. M.: Mahomed Jan, der sich Ghuznis bemächtigt, umzingelte den Platz mit einer starken

Streitmacht und

den Gouverneur, getödtet. Musa Khan, der Sohn Jakub Khans, ist bei ihm, und er versucht die Stämme zu einem zweiten Angriffe gegen die britische Macht aufzuwiegeln.

Mushk⸗i⸗Alum Mahomed Jan plünderten.“

Dublin 14. Januar. (W. T. B.) Der Prozeß gegen die Fen ier Thomas Brennan, Davitt Daly und Killen wegen aufrührerischer Reden gelangt am nächsten Freitag hier zur

Verhandlung. (W. T.

meldet, daß auf der Insel St. Ehristoph (kleine Antillen⸗ Insel) am 4. d. M. eine Ueberschwemmung stattge— funden habe, durch welche gegen 200 Personen ums Leben

gekommen seien. Dollars geschätzt.

Frankreich Senat wählte

den Grafen Rampon, Pelletan und Calmon zu Vize-Präsiden⸗ ten. Die erwartete ministerielle Erklärung gelangt

voraussichtlich m

Verlesung. 15.

der

Das Kabinet sei

der Zölle aufrecht zu erhalten. werde er im Laufe der Diskussion über den Zolltarif geben. Letztere beginnt voraussichtlich am nächsten Montag.

Spanien. Cortes haben

Se. Majestät den König einstimmig angenommen. Die der Minorität angehörigen Mitglieder nahmen an der Abstimmung

nicht Theil. Italien.

heutigen Sitzung des Senats sprachen die Senatoren Cambray⸗Digny, Buoncomagni . Canizzaro gegen die Auf⸗ . der Mahlsteuer aus

ürworteten eine

Türkei. K Prinz Hassan

getroffen und

Ministern der Polizei und der Justiz begrüßt worden. Dem Polizei⸗Minister ist vom Sultan der Groß Cordon des Medjidie⸗Ordens verliehen worden.

Griechenland.

einer der letzten Minister den Vo

ordentlichen Einnahmen werden mit rund 45 Millionen, die Ausgaben mit 565 sich ergebende Defizit von etwas über 10 Millionen Drachmen soll nach dem Antrage des Finanz⸗Ministers, nachdem Erspar⸗ nisse in den Verwaltungskosten unmöglich mehr erzielt werden

könnten, durch

ungefähr den Ertag von zwei Millionen liefern Erhöhung trage von 1700 000 Drachmen sowie, des und Petroleum, von welchem sich der Minister einen Ertrag von etwa 300 000Drachmen verspricht, gedeckt werden. Ueber die Be

durch eine

deckung der restl

Minister vorläufig noch nicht ausgesprochen. Zu bemerken ist Budget des Kriegs⸗Ministeriums gegen das

noch, daß das Jahr 1879 mit 7 de auch das Ma ni

am 6. d. M. bis der Zwölfteln des vor und Februar des

GJ Minister Delyan nis und Entlassungsgesuche un n ee, auch soll eine Aenderung

in der Leitung

der Finanzen erst Serbien.

Skupschtina ge

zu den Steuern Dieser Zuschlag

die Staatsschuld einschließlich der rüuͤcksfändigen Jinfen zin/, Millionen Frs. beträgt, von denen 8 Millionen im Auslandẽ

placirt sind.

Amerika. Das Repräsent

Januar. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung Zolltarifkommission Minister: er könne Mittheilungen über die Ansichten der Regierung in Betreff der Zollpolitik nicht eher machen, als bis die letzten bezüglichen Berichte geprüft worden seien.

von nahezu einer Million aufweist. Da sich

inanz-Minister veranlaßt gesehen, einen Kredit von zwei

Nisch, 14.

bosnischen Flüchtlinge geforderten Nach⸗

abgegeben werde, daß die gemeinsame Regie⸗ Zwecke keine weiteren Summen beanspruchen

in großer Gala mit Gefolge dem Minister⸗ stie einen Besuch ab und drückte demselben

Dem Fürstlichen Besuche (W. T. B.) Gestern Abend fanden

hatte sich angesammelt und es mußte Militär Ein Studi⸗

Schüsse, welchen dieselben zum Opfer fielen,

Januar.

plünderte die Stadt, nachdem er Latif Khan,

hat sich geweigert, gemeinsame Sache mit zu machen, weil die Insurgenten Kabul

B.) Eine Depesche des „New⸗York Herald“

Der angerichtete Schaden werde auf 250 000

Paxis, 14. Januar. (W. T. B.) Der heute Martel wieder zum Präsidenten und

orgen oder am Freitag in den Kammern zur

erklärte der Handels⸗

jedoch gesonnen, den status quo in Betreff Eine allgemeine Erklärung

Madrid, 14. Januar. (W. T. B.) Die die beantragte Glückwunschadresse an

Rom, 14. Januar. (W. T. B.) In der

. inanziellen Gründen und be— Motion gegen die Abschaffung.

onstantinopel, 13. Jinuar. (W. T. B.) von Egypten ist am Montag hier ein⸗ alsbald nach seiner Ankunft von den

Athen, 3. Januar. (Pol. Corr.) In Sitzungen der Kammer legte der Finanz— ranschlag für das Jahr 1880 vor. Die

Millionen Drachmen veranschlagt. Das

eine Erhöhung der Tabakssteuer, welche würde, im Be⸗

olles auf Zucker

der Verzehrungssteuer

ichen 6 Millionen Drachmen hat sich der

Millionen geringer veranschlagt wird und rinebudget gegen das Vorjahr eine Erspar— die Kammer zum 20. d. M. vertagen dürfte, so hat sich

elegten Budgets für die Monate Januar aufenden Jahres zu verlangen.

(W. T. B.) Comunduros hat die Argherinos bestimmt, ihre

der Ministerien des Krieges, der Justiz und nach der Berathung des Bubgets erfolgen.

anuar. (W. T. B.) Die nehmigte den beantragten Prozentualzuschlag für die Abzahlung der ö wird zur Abzahlung genügend erachtet, da

fuhrzöllen, angenommen. ting behufs ÜUnterstützung der

sidenten des Repräsentantenhauses und vielen Se

Deputirten unterzeichnet. NVew⸗Yorf. 14. Januar. (W. T. B.

fugliche Anfrage Lamsons weigerte sich der

Stelle des Demokraten Thurman.

Afrika. Egypten. Kairo, 14. Januar. In Folge von den Vorstellungen hat

zeichnet hatte. 100 000 egyptische Pfund veranschlagt. Budgets wird in einigen Tagen erwartet.

betreffend die Befreiung klassischer Alterthümer von den Ein⸗ Am 20. d. soll hier ein Mee⸗ rlän der stattfinden. Einladung zu diesem Meeting sst von dem Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, Mitgliedern des Kabineis, dem Prä⸗

Auf eine be⸗ eneral Cham⸗

erlain, denselben als Gouverneur des Staates Maine anzuerkennen, und fügte hinzu, er werde Niemanden anerken⸗ nen, bis der oberste Gerichtshof seine Entscheidung über die Legalität des Vorgehens abgegeben habe. Die kaner wählten Garfield zum Senator für Ohio an

inanzkontroleuren dem Khedive gemachten etzterer ein Dekret unterzeichnet, durch welches die Aufhebung derjenigen Steuern verfügt wird, welche die Kommission als lästig und wenig einträglich be⸗ Der hierdurch gewährte Nachlaß wird auf Die Vorlegung des

Die

natoren und

Republi⸗

(W. T. B.)

eines hamburgischen Gebietstheils an das Zollgebiet treffend die von Privat⸗Transitlager Petroleum fässer; desgl, betr

längerung des Handelsvertrages mit Oesterreich⸗Ungarn Lothringen. Post⸗ und Telegraphenwesen: Uebersicht rend des vierten Vierteljahres 1879 eingerichteten und

Postanstalten;

fahrt: Bestellung der Inspektoren zur Beaufsichtigung

ertheilung.

bazar. Vom 6. Januar 1850. Schluß der Jagd für Vom 5. Januar 1880. Aufhebung des Verbots der

wechselung der Ortsngmen Stargard in Pommern, Mecklenburg und Preußisch⸗Stargard.

Königlich Preußischen gegenstände:

richts kosten.

direkte Steuern: Feststellung des Gewichts von Bau

ausgegangene Füllen.

Nachsendung von Briefen mit Post⸗ZJustellungsurkand Aufbewahrung der

des Rechtes auf Bezug der Pension,

nicht erreicht.

Nr. ? des „Centrgl⸗Blatts für das Deutsche Reich“ herausgegeben im Reicht amt des Innern, hat folgenden In⸗ halt; Allgemeine Verwaltungesachen: Verbot ausländischer Druck⸗ schriften; Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Münzwesen:; Ueberficht über die Ausprägung von Reichs münzen. Zoll. und Steuerwesen: Bundesrathsbeschluß, berreffend Anschluß

effend zollamtliche Behandlung der Ge⸗ winngegenstände der Lotterie für die Errichtung eines deutschen Militär ⸗Kurhauses im Nordseebade Sylt‘; Einfuhr von Getreide, Mehl und Oelsaaten über die östlichen Grenzen während der Zeit vom J. bis 15. Dezember 1879. Handels. und Gewerbewefen: Erklärung vom 31. Dezember v. J., betressend die proviforische Ver⸗

bahnwesen: Eröffnung einer Haltestelle der Eisenbahnen in Elfaß—

desgl. Telegraphenanstalten. Marine und Schiff⸗ nisten⸗Prüfungswesens. Konsulatwesen: Ernennung; Exequatur-

Nr. I des Amtsblatts der Deutschen Keichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Ver— fügungen: Vom 5. Januar 18830. Portoberechnung fur Sendungen nach und aus Bosnien, der Herzegowina und dem Sandschak Novi—

scheinenden Druckschrift ‚Kikeriki“. Vom JI. Dezember 1879. Ver⸗

Nr. 1 des Central Blatts der Abgaben, werbe⸗ und Handelsgesetzgebung und Verwaltung in den Stagten enthält; Alljemeine Verwaltungs⸗ Postamtliche Behandlung der Sendungen mit Zustel⸗ lungsurkunden. Aufstellung der Liquidationen über die Dien stauf⸗ wandsentschädigungen für die von Gerichtsschreibern erhobenen Ge— Befe ziß des Nebenzollamts in Bettingen. In⸗ euern: t und Nutzholz. Zollfreiheit für mit der Mutterstute eingegangene und nicht wieder i Instruktion für die Zollbeamten, betreffend die Nummerermittelung der mit Staffelzöllen beleaten baumwollenen bezw. leinenen Garne. Personalnachrichten. Beilage.

Nr, 2 des. Ju st iz Min isterig l Blatts / har folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 7. Januar 1389, betreffend die

1 zum Zwecke der Zustellung niedergelegten Schrift⸗ stücke. —Erkenntniß des Königlichen Ober -ribunals vom 35. Funi 18792 Die Anstellung eines pensionirten Offiziers der Reichs⸗Armee als Offizier der preüßischen Landgensd'armerie bewirkt das Ruhen auch wenn unter deren Hinzu⸗ rechnung der Betrag des neuen Diensteinkommens den Betrag des vor der Pensionirung bezogenen pensionsfähigen Diensteinkommens

desgl., be⸗ n für leere

Eisen⸗

über die wäh⸗ aufgehobenen

des Maschi⸗

Unter⸗Elsaß. in Wien er⸗

Stargard in

Ge⸗

en und die

Neichstags⸗ Angelegenheiten.

Straßburg i. E., 14. Januar. (W. T. B.) Kreise Zabern

gehabten Ersatzwahl zum Reichstage wurde de

̃ 1 Bei der im für den früheren Abgeordneten Schneegans statt—

Goldenberg mit an Einstimmigkeit grenzender Majorität gewählt.

r Fabritant

Statistische Nachrichten. Sum marische Uebersicht über die

diesem Semester gekommen 1487. Die Gesammtzahl der Preußen 176, Nichtpreußen 21, zusammen 197.

Die medizinische Fakultät zählt Pren sammen 475. Die philosophische Fakultät zählt: 132. 6. Nichtpreußen 322, zusammen 16231, Vorlesungen: I) Nicht immatrikulatione fähige Preußen preußen, welche von dem Rektor zum Hören der Vorse

Anstalten 208, zusammen 379, in Summa 3955. 6. der Vorlesungen sind außerdem berechtigt: 1) Studirende schen Hochschule 1065, 2) Studirende

. Remunerirte Die Gesammtzahl der Berechtigten ist mithin 5201. In dem 1. und 2.

über die Statistik der nach der Zählung vom

den mit der 3schopau und der Flöha, nächstdem die

Washington, 14. Januar. (W. T. B. antenhaus hat heute den Gesetzentwurf,

Zeit hat sich die Papierindustrie, namentlich die Holzsch

Zahl Stu direnden auf der Königlichen Frie drich⸗Wilhelms⸗ Universität zu Berlin im Winter. Semester 1879/80. A. Im Sommer ˖ Semester 1879 sind immatrikulirt gewesen 2886, davon sind abgegangen 765, es sind demnach geblieben 2121, dazu

lirten Studirenden beträgt daher 3608. Die theologische Fakultät zählt ßen r Die juristische Fa kultät zählt Preußen 1132, Nichtpreußen 183, zusammen 1315. en 393, Nichtpreußen 82, zu⸗ l a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife jl6z, b. Preußen ohne Zeugniß der Reife , . sind obige 3608. B. Außer diesen immatrikulirten Studirenden hören die Universitäts⸗

m, sungen zuge⸗ lassen worden sind 171, 2) Studirende der militärärztlichen Bildungsz⸗

) der Berg⸗Akademie 3) Eleven des landwirthschaftlichen Lehr ⸗Instituts, welche im Besitz des Berechtigun öͤscheins zum einjährigen Militärdienst sind 28, chüler der Akademie der Künste 6, zusammen 1214.

; m, Heft 1879 der Zeitschrift des Königlich sächsischen statistischen Bureau befindet sich, wie bereits erwähnt, eine von dem Assessor Arthur von Studnitz verfaßte Abhandlung Motoren im Königreich r Jahre 1875. Nach dieser Abhandlung ist be⸗ sonders die Technik der Wassermotoren seit Jahrhunderten in Sachsen in hohem Grade ausgebildet, und liefern namentlich die beiden Mul 1 Spree und die Neisse die Wasserkraft für die Industrie. An der Elbe bestehen gar keine feststehenden Wassermühlen, auch die früher zahlreichen Schiffsmühlen ) auf der Elbe sinb von ' der Schiffahrt verdraͤngt worden.

der

zu sind in immatriku⸗

und Nicht⸗

Zum Hören der techni⸗ 85,

Sachsen

Sol jpapierfabri ation der Wassergefälle bemächtigt, und selbst ehe⸗ malige Eisenhüttenwerke, die wegen des Steigens der Hofjkohlen. preise nicht mehr konkurrenzfähig waren, verwenden jetzt ihre Wasserkraft zur Zerfaserung von Holj. Auch wird in neue= ster Zeit, ungeachtet der außerordentlichen Verbreitung der Dampfmaschinen, auch für andere Industriezweige wiederum auf die Anlegung von Wassermotoren Bedacht genommen. Ctwa 300 Etablissements machen von Wasser⸗ und von Dampfkraft gleichzeitig Gebrauch. so daß die Zahl der nach einzelnen Gattungen aufgeführten Motorenanlagen größer ist, als die Summe der von Motoren Gebrauch machenden Betriebe, Es befanden sich unter den Motoren 155 mit Wasser⸗ kraft (56, 52,0 der gesammten Motorenbetriebe), 2580 mit Dampf⸗ kraft (35,09 /o, 381 (H.180½) mit Bockwindrädern. 367 (4, 99 o) mit Thiergöpeln, 125 (1,70 0/5 mit holländifchen Windrädern, 37 (Oä6l / mit Gaskraft und 24 (330m) mit Heißluft. Die Wasser⸗ kräfte haben eine Leistungsfählgkelt von 43 5(5 Pferdekraft, die Dampfkräfte von 61 663 Pfkr, die Gamaschinen von 55 Pfkr., die Heißluftmaschine von 25 Pfkr., zufammen 155 262 Pfkr. Auf 100 Pfkr. kommen ca. 58,58 Pfkr. Dampfkraft, 41,34 Pfkr. Wasserkraft, O05 Pfkr. Gaskraft, O3 Pfkr. Heißluftkraft. Die Motoren wurden am meisten benutzt in der Induftrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel (25 858 Pfkr.) 24, 565 F aller Pfkr., Textil⸗ in dustrie (24 859 Pfkr.) 23,616 υο, im Bergbau (21 780 Pfkr. ) 20, b91 00 und der Pgpier⸗ und K derindustrie (14 740 Pfkr. ) = 10s cg. Von der Wasserkraft verwendete die Industrie der Nahrungs und Genußmittel (18 944 Pfkr.) 43,534 / die Papier⸗ und Lederindustrie (9718 Pfkr.) 22, 332 (0 und die Textilindustrie (6333 Pfkr.) 14,554 C69; von der Dampfkraft die Textilindustrie (18515 Pfkr.) 30,026 (C, der Bergbau (13 396 Pfkr.) 29.8333 (M0 und die Industrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel (6991 Pfkr) 111920j096. Thiergöpel kommen verhältnißmäßig am meisten in der Industrie der Steine und Erde vor, Windräder selbst⸗ verständlich in der Industrie der Nahrungs⸗ und Genußmittel, doch auch für Wasserpumpen. Auf g6,45 eigene Motoren kommen 3,55 gemiethete (im Ganzen 261). Die Papierfabriken Sachsens mit den Hülfegewerben verwenden 14 259 Pferdestärken Wasser⸗ und Dampfkraft.

Nach der im Jahre 1878 vorgenommenen Zählung waren im Königreich Sachsen 4974 feststehende Dampfkessel, 1548 feststehende Dampfmaschinen, 474 Lokomobilen und bewegliche Dampfkessel, 46 Schiff smaschinen mit 62 Schiffsdampfkesseln und 15 Dampfpumpen auf den Schleppdampfmaschinen vorhanden. Es halten felt 1575 zugenommen; die feststehenden Dampfkessel um S848, die fest⸗ stehenden Dampfmaschinen um 125353 und 69820 Pferdestärken, die, Lokomobilen um 299 und As, 1 Pferdestarken. Die meisten Dampfkessel und Dampfmaschinen, 1296 bzw. 1266 (26, 06 bzw. 27, 70/0) benutzt die Textilindustrie. Die 4974 feststehen den Dampfkeffel hatten eine Heizfläche von 166 530 4. Von den 46 Dampfschiffen gehen 43 auf der Elbe, sie haben zusammen 4229 Registertons Neitoraumgehalt, was einer Tragfähigkeit von 112779 Ctr. entspricht. 2 Schraubendampfer befuhren die Elster bei Leipzig, L den großen Teich zu Zwickau. Von den 43 Elbdampfern sind 32 Rad⸗ und 11 Kettendampfer.

Nach dem neuesten Heft (Nr. 28) der Mittheilungen des Herzogl. anhaltischen statistischen Bureaus wurden in Wallwitzhafen bei Dessau im Jahre 1578 645 Kahn⸗ ladungen gelöscht, gegen 637 in 1877. Die Ein- und Ausfuhr über Wallwitzhafen in bzw. aus dem Zollverein belief sich im Jahre 1878 auf 1385 900 Ctr. gegen 1452 500 Ctr. in 1877. Die Berlin · Anhaltische Eisenbahn befördert die ankommenden Güter täglich in 2 Güterzügen mit oft 50. 60 Achsen. Unter den eingehenden Gütern besniden sich jährlich durchschnittlich 235 520 Etr. Roheisen, 48560 Ctr. Dungmittel, 76760 Gtr. Farbehölzer, 65 506 Ctr. Getreide, 56 830 Ctr. Harze, 40 540 EFtr. Cement, 13 160 Ctr. Dachschiefer, 19 600 Etr. Steinnüsse, 15 8090 Ctr. He⸗ ringe, 15 300 Ftr. Rosinen und Korinthen, 11 600 Ctr. kalzinirte Soda. An zollamtlich behandelten Waaren gingen im Jahre 1878 150 115 Ctr. ein, davon wurden 17566 Ftr. verzollt und sofort in den Verkehr gesezt, 25 487 Ctr. zu den Niederlagen gebracht und l07 062 Ctr. mit Begleitpapieren weiter versendet. Ben Ausfuhr⸗ verkehr bildete hauptsächlich Zucker (durchschnittlich jährlich 4300 Ctr.) und Branntwein (64 055 ). Das Heft enthält ferner die tabellarischen Uebersichten über die in den Jahren 1857 und 1878 im Herzogthum Anhalt vorgekommenen Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle. Rach diesen Uebersichten wurden geboren im Jahre 1877 4447 Knaben und 4323 Mädchen, zusammen 8769 Kinder, im Jahre 1875 4529 Knaben und 4366 Mädchen, zusammen 8829 Kinder. Ehelich geboren wurden im Jahre 1877 7938, unehelich 331 Kinder, 1878 3007 bezw. 822 Kinder, Zwillinge 116 bezw. 130 Paare, Todte ehelich 290, unehelich 45 bezw. 298 und 46. Eheschließungen kamen 1826 bezw. 1947 vor, darunter 62 bezw. 64 gemischter Religion. Es starben im Jahre 1877 2831 Personen männlichen und 26544 weiblichen Geschlechts. zusammen 5376, im Jahre 1878 2880 männlich und, 2585 weiblich, zusammen 5467. Durch Selbe mord kamen in den Jahren 1877 und 1878 141 Personen (15 männlichen, 26 weiblichen

eschlechts) ums Leben, durch Unglücksfälle 171 (144 männlich, 27 weiblich. Die Selbstmorde bilden 1,30 ν der Todesfälle, gegen 1,B 1600 in den Jahren 1875 und 1876. Auch die Verunglüuͤckungen sind von 1875 und 76 zu 1877— 78 von 1,57 auf 1,68 oo der Todes⸗ fälle gestiegen. (

Ueber die Kaiserliche Universitäts- und Landes bibliothek zu Straßburg i. Elf. theilt die „Els. Lothr. Ztg.“ Nachstehendes mit: Die Bibliothek erhielt im Jahre 1579 einen Zu⸗ wachs von 25 757 Bänden, und zwar 19455 durch Kauf und 6501 Bände durch Schenkung. Der Gesamm ibestand beläuft sich mit diesem Zuwachs auf 496 557 Bände. Die Benutzung der Bibliothek, welche in den Jahren 1877 und 1878 einen bleibenden Höhepunkt erreicht zu haben schien, überstieg diesen im Jahre 1879 um ein Be— trächtliche. Während in den Jahren 1872 7920, 1873 16 M4, 1874 26 095, 1875 38 947, 1876 48 577, 1877 52 485, 1878 53 585 Bände zur Benutzung ausgegeben worden waren, stieg im Jahre 1879 deren Zahl auf 65 148: ein Mehr von 11563 Bänden gegen 1878. Die Abgabe der 65 148 Bände erfolgte auf 169140 Gesuche, so daß bei 309 Ausleihtagen im Jahre im Durchschnitt täglich auf 55 Gesuche 216 Bände ausgeliehen worden sind. Ueber Straßburg hinaus gingen im Ganzen 1059 Büchersen dungen mit 6160 Bänden, gegen 699 Sendungen mit 4517 Bänden im Jahre 1878. Von jenen entfallen 3915 Bände auf Elsaß ⸗Lothringen, auf Anhalt 9, Baden 502, Bayern 217, Hamburg 5, Hessen 61, Lippe⸗Detmold 4, Mecklenburg 14, Preußen 1089, Sachsen 41 und Württemberg 1 Bände. Nach dem Ausland wurden 152 Bände (im Jahre 1578 26 Bände) ver⸗ liehen und zwar 118 in die Schweiz und 34 nach Frankreich. London, 12. Januar. (Allg. Corr) Dem „Printers Register! zufolge erscheinen gegenwärtig im Vereinigten Königreich 153 tägliche Zeitungen, wovon 18 auf London, 94 auf die Pro⸗ vinzen, 3 auf Wales, 21 auf Schottland, 16 auf Irland und 1 auf Jersey entfallen; 3 sind Morgenblätter und 75 Abendblätter. 760 kosten je J Penny, 69 je einen halben Penny und die übrigen 14 variiren im Preise von 15 d. bis 3 d. Politisch geordnet theilen sie , in: 65 liberale, 45 konservative, und 46 unabhängige oder neutrale.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im Verlage von Fr. Kortkampf hierselbst erscheinen jetzt die Reden des Staats⸗Ministers Dr. alk, welche derselbe in den Jahren 1872 1879 gehalten hat, im Druck. Die Reden sino nach dem Inhalte in drei Theile, und diese wiederum in AÄbschnitte gegrdnet und gruppirt. Der erste Theil umfaßt die Reden über die gesammte Unterrichtsverwaltung, welche sich auf die Beaufsichtigung Des Erziehungs! und Unterrichtswesens, auf die Verwaltung der Unterrichtz angelegenheiten in den Glementar⸗ und Volksschulen,

In neuerer leiferei und

Gymnasien und Universitäten, auf die Reform der Unterrichts« gesetzgebung, sowie auf die allgemeinen und besonderen Ver?

ältnisse der Lehrer beziehen. Der zweite Theil wird . . über die Regelung der Rechtsperbältnisse zwischen Staat und Kirche enthalten. Der dritte Theil bringt dann die Reden ver⸗ mischten Inhalts. Innerhalb der einzelnen Abschnitte sind die Reden möglichst chronologisch geordnet; der innere Zusammenhang der zu verschiedenen Zeiten gehaltenen Reden ist durch Hinweise zu wahren gesucht; den einzelnen Reden sind Einleitungen voraus- geschickt, in denen über die vorhergehende Verhandlung kurz berichtet ist und wo es zum Verständniß nöthig, sind die bezüglichen Gesetz⸗ entwürfe, Anträge, Interpellationen u. s. w. mitgetheilt; auch sind in Bezug genommene Gesetzesparagraphen, Verordnungen u. s. w. in Anmerkungen beigefügt. Das Schlußheft soll ein Inhaltsver⸗ zeichniß, sowie ein Sach, und chronologisches Register bringen. Bis jetzt liegen von dem Werke die beiden ersten Hefte vor, welche die Bogen 1—13 enthalten. Das ganze Werk soll, nach dem von der Verlagshandlung ausgegeben Prospekte, eta vierzig Bogen groß Lexikon⸗Oktax umfassen, und sollen monatlich zwei bis drei Hefte von je sechs Bogen zum Subskriptionspreise von 1 M 20 8 pro Heft erscheinen. .

Die Polizeiverordnungen des Regierungsbezirks Potsdam, im amtlichen Auftrage zusammengestellt von von Weichert, Regierungs⸗Rath (Berlin, A. W. Hayns Erben C. Hayn, Hofbuchdrucker) sind in 5. vermehrter und verbesserter Auflage erschienen. Die Zweckmäßigkeit einer derartigen Zusammenstellung der noch gültigen Polizeiverordnungen ergiebt sich aus der Thatsache, daß dieselben in 70 Jahrgängen des Regierungs -⸗Amtsbletts zerstreut sind, während die allgemeinen Strafvorschriften theils in der Gesetzsammlung, theils im Reichs⸗Gesetzblatt enthalten sind. Die zahlreichen Polizeiverordnungen in übersichtlicher Form zu sammeln, liegt nicht nur im Interesse der Beamten, welche die Befolgung dieser Verordnungen zu überwachen haben, sondern noch viel mehr in dem des Publikums, welches sich nach diesen Ver⸗ ordnungen zu richten hat. Daß dieses Buch jetzt in neuer, Auflage erschienen ist, entspricht dem Bedürfniß um so mehr, als die neuere Gesetzgebung eine durchgreifende Veränderung in den in den älteren Auflagen enthaltenen Vorschriften herbeigeführt hat. Um den Stoff nicht allzusehr anwachsen zu lassen, sind in die Sammlung nur die für den ganzen Regierungsbezirk gültigen Landespolizeiverordnungen, und auch diese nur in ihren wesentlichen Bestimmungen aufgenom⸗ men worden, die Lokalverordnungen dagegen nur ausnahmsweise. Ein ausführliches Inhaltsverzeichniß erleichtert das Auffinden der einzelnen Verordnungen.

Die Vorschriften über die Statistik des Wagaren⸗ verkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande, zum praktischen Gebrauch für Kaufleute, Spediteure und Beamte, bearbeitet von Hermann Hartung, Haupt · Steueramts Controleur. (Düsseldorf, L. Schwannsche Verlagshandlung.) Bei dem vorliegen⸗ den Werkchen ist der Gesichtspunkt maßgebend gewesen, aus den ergangenen Vorschriften über die Statistik des Waarenverkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande das für das anmeldungt⸗ pflichtige Publikum Wissenswerthe zusammenzustellen. Demzufolge ist das Gesetz selbst als die Basis dieser Vorschriften unverkürzt in vollem Wortlaut an die Spitze gestellt. Von den übrigen Bestimmungen ist aus der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 20. November 1879 und aus den Dienstvorschriften vom 21. desselben Mongts dasjenige entnommen, was für die Anmeldepflichtigen von praktischem Werth ist. Unter Berücksichtigung dieser Idee kann das Werkchen daher auch, den Zollbeamten als ein Handbuch, willkommen sein, aus welchem sie schnell ersehen, was sie hinsichtlich der Anmeldungen vom Publikum verlangen können, zumal am Schlusse ein Inhalttz⸗ verzeichniß angehängt ist und die einzelnen Bestimmungen mit ent⸗ sprechenden Ueberschriften versehen, welche in den Dienstvorschriften nicht überall enthalten sind. ;

Leipzig, 15. Januar, (W. T. B.) Der Professor der hiesi zen juristischen Fakultät, Wirkl. Geh. Rath Dr. Karl Georg v. Wächter, ist in der vergangenen Nacht gestorben.

Gewerbe und FSandel.

Zufolge Nachrich en aus Warschau ist in den Dörfern Maloklenki, Wrong und Jozefowo, Kreis Plonsk, Gouvernement Plock die Rinderpe st)) ausgebrochen

In den genannten Ortschaften sind bei einem Gesammtbestande von bez. 38 236 73 Stück Vieh bez. 17 3 3 Stück er⸗ krankt, von denen 15 3 —3 gefallen bez. getödtet worden sind.

Außerdem wurden in Wrona und Jozefowo je 2 der Seuche ver⸗ dächtige Rinder getödtet. Die erforderlichen Schutz und Abwehrungs⸗ maßregeln sind getroffen worden.

Die Verwaltung der ContinentalPferdeeissenbahn⸗ Aktiengesellschaft veröffentlicht für das am 31. Dezember v. J. abgelaufene Betriebsjahr einen Geschästsbericht, dem wir Folgendes entnehmen: Das Geschäftsjahr 1879 ist für unsere Gesellschaft von der einschneidendsten Wichtigkeit dadurch gewesen, daß unser ge⸗ sammtes mobiles und immobiles Eigenthum theils durch Verkauf, theils pachtweise an den Ingenieur Alfred Parish aus London über⸗ lassen wurde. Nachdem der diesbezügliche Vertrag durch die Generalversammlung am 9. Juni 1879 genehmigt worden war, ist der Pächter am 18. Juli in seine Rechte und Pflichten uns gegenüber durch Zahlung der vorgeschriebenen Be⸗ träge und Uebernahme der ihm zustebenden Objekte mit der Bedin⸗ gung eingetreten, daß der Betrieb schon vom 1. Juli ab für seine Rechnung geschehen sein soll. Das erste Semester 1879 hat nicht so hohe Betriebseinnahmen gebracht, als das des vorhergehenden Jahres; die Einnahmen betrugen in Dresden 122 396 S6 gegen 128 032 S in 1878, und in Hannover 123 069 S gegen 153 467 . Den Einnahmen pro erstes Semester von zusammen 250 651. M stehen an Ausgaben gegenüber für Dresden 110 263 1, für Hannover 94411 , zusammen 204 6765 „M, so daß aus dem Betriebe ein Ueberschuß von 45 976 66 verbleibt. Diesem Betriebsüberschusse von 45 976 MM. treten hinzu für das zweite Semester an Einnahmen: 24 00 Pacht auf 2589 000 „, abzüglich der Zinsvergütung auf den Taxwerth der Pferde 55 118 6, ein halbes Jahr Miethe für die Beamten⸗Wohn⸗ gebäude 3250 S6, Ueberschuß auf Zinsenconto 14 802 M6, Coursgewinn an Effekten 6822 S, zusammen 125 969 . Hiervon sind zu kürzen an Ausgaben: Tantisme an den Aussichtsrath 5000 „e, Kosten der Centralverwaltung 12115 , zusammen 17115 ½, es verbleiben 108 854 M als Gesammtüberschuß. Der Aufsichtsrath hat beschlossen, für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 4069 zu ver theilen, und schlägt vor, den Rest von 5654 M dem Amortisationg⸗ fonds einzuverleiben, so daß dieser Fonds alsdann, nach Rücklage von , in den Erneuerungs fonds, mit 141 150 ½ dotirt sein würde.

Auf die Aktien der Kommerzbank in Warsch au gelangt gegenwärtig die gewöhnliche Abschlagsdividende mit 6 do. 15 Rbl. per Aftie, und zwar in Berlin bel der Filiale der Mitteldeutschen Kreditbank zur Auszahlung.

London, 15. Januar. Die „Allg. Corr, theilt folgende Di videnden britischer Aktiengefellschaften mit:; Die Lon don, Brighton C South Coast⸗-Eisenbahngesellschaft zahlt für das Jahr 1879 eine Dividende von o und trägt außerdem 20 400 Æ auf neue Rechnung vor. Die Dividende ist um o höher als die des Vorjahreß. Die Birmingham K Midland Ban k vertheilt für das verflossene Halbjahr eine Interimsdividende vo 2 per Aktie. Die Notting ham Joint Stock Ban? ist in der Lage, eine 7 prozentige Jahresdividende zu vertheilen und 2342 auf neue Rechnung vorzutragen. Die Manchester K County Bank zahlt eine Jahresdividende von 15 06‛eä und trägt S000 K auf neue Rechnung voꝛ. t

avre, 14. Januar. (W. T. B.) Wollauktion. 1939 B. angeboten, 1129 B. verkauft. Das Geschäft war recht belebt, die Preise stellten sich um 16 bis 15 höher als bei der letzten Auktion im November v. J.

*) Cfr. Nr. 9 des „Reichs Anzeigers“.

Verkehrs⸗Anstalten.

Southampton, 14. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer 35 . Lloyd „General Werder ist hier ein⸗ getroffen.

Berlin, den 15. Januar 1880.

Am 109. Januar verhandelte das Ober⸗Seeamt über den Seeunfall der Brigg Der alte Peter“ von Rostock. Das See⸗ amt in Rostock hat diesen Seeunfall untersucht und dabei Folgendes festgestellt: ,

Der alte Peter“, im Jahre 1839 erbaut, ging, geführt von dem Schiffer Schwebke, am 18. Dezember 1878 von Neweastle mit einer aus 260 t Kohlen bestehenden Ladung nach Christiania in See. Der Wind, Anfangs aus NW. kommend, sprang bald nach NO. um und wurde sehr heftig; die See ging hoch und begann viel Wasser zu machen. Der Schiffer entschloß sich deshalb, Cuxhaven anzulaufen. Nachdem hier das Schiff einer kleinen Reparatur unterzogen worden war, wurde am 14. Februar 1879 die Reise fortgesetzt. Im Abend des 16. Februar befand sich die Brigg im Skagerrak. Um nicht in die Nordsee verschlagen zu werden, ließ der Schiffer, welcher bei dem ungünstigen sturmartigen Winde aus O. z. N. Christiania nicht er reichen zu können glaubte, mit SSO. Kurs nach der jütischen Küste hinüberhalten. Der Sturm dauerte während der Nacht fort, die Brigg schlingerte stark und von Mitternacht an begann das Wasser im Raume erheblich zu steigen, so daß die Pumpen andauernd im Gange erhalten werden mußten. Am Abend des 17. Februar stand das Schiff schon halb unter Wasser und bald stieg das Wasser im Raum bis auf 5 Fuß. Am folgenden Morgen stieß die Brigg un— weit Varde auf den Grund und begann so schnell zu sinken, daß die Mannschaft kaum noch Zeit hatte in den Hauptmast zu flüchten. Sie wurde am Nachmittage durch ein Boot an Land gebracht.

Das Seeamt in Rostock hat seinen Spruch dahin abgegeben, daß der Seeunfall durch einen schweren Lick verursacht worden sei, welcher die Besatzung gezwungen habe, die Brigg auf den Strand zu setzen. Die Entstehung des Lecks sei zum Theil der mangelhaften Instandhaltun des schon alten Schiffs zuzuschreiben und habe inso⸗ fern der Schiffer Schwebke den Unfall mitverschuldet; der Antrag des Reichs kommissars, demselben die Befugniß zur ferneren Aus⸗ übung des Schiffergewerbes zu entziehen, sei aber abzulehnen.

Das Seeamit ist hierbei von der Ansicht ausgegangen, daß der anhaltende Sturm und der hohe Seegang, welchen das Schiff zu be⸗ stehen gehabt, die Nähte desselben gelockert habe und daß allerdings durch die mangelhafte Dichtung des Schiffs, welches seit dem Jahre 1873 nicht gründlich reparirt worden, die Entstehung und Erweiterung des Lecks begünstigt worden sei. Der Ansicht des Reichskommissars, daß die Brigg bei Antritt ihrer letzten Reise sich nicht mehr in sertüchtigem Zustande befunden habe, sei nicht beizutreten, dagegen müsse zugegeben werden, daß auf die Unterhaltung und Dichtung derselben nicht diejenige Sorgfalt ver⸗ wendet worden sei, welche, zumal bei dem hohen Alter des Schiffs, durchaus erforderlich gewesen wäre. Die Pflichtwidrigkeit, welcher sich der Schiffer in dieser Beziehung schuldig gemacht habe, sei aber nicht eine so schwere, daß es gerechtfertigt erscheinen könne, ihm die Befugniß zur Ausübung des Schiffergewerbes zu entziehen. .

Gegen diesen Spruch hat der Reichskommissar Beschwerde ein⸗ gelegt. In derselben wird ausgeführt, daß die Seeuntüͤchtigkeit des Schiffs durch die Untersuchung vollständig erwiesen sei. Dem Schiffer gereiche zum Vorwurf, daß er sein altes Schiff in einem länger als vierjährigen Zeitraum nicht habe gründlich nachsehen lassen, daß er, nachdem er Ende Dezember 1878 des Lecks wegen in Cuxhaven angelaufen, dort die Ladung nicht ge—⸗ löscht und sein Schiff nicht einer gründlichen Ausbesserung unte⸗— zogen habe, und daß er dem Art. 4890 des Handelsgesetzbuchs ent- gegengehandelt, welcher ihm zur Pflicht machte dafür zu sorgen, daß sein Schiff sich in seetüchtigem Zustande befinde. Der Schiff er habe mithin durch Unvorsichtigkeit, Sorglosigkeit und Verwegenheit den Unfall veranlaßt und es sei daher gerechtfertigt, ihm die Gewerbe⸗ befugniß zu entziehen.

Das Ober⸗Seeamt beschloß nach längerer Verhandlung, den Spruch des Seeamts zu bestätiges. Zur Begründung dieser Entscheidung führte der Vorsitzende aus, daß zwar nach den stattgehabten Ermittelungen die Seeuntüchtigkelt des Schiffes nicht zweifelbaft sein könne, daß aber aus dieser objektiven Feststellung nicht ohne Weiteres folge, daß dem Schiffer die Be⸗ fugniß zur ferneren Ausübung seines Gewerbes zu entziehen sei. Diese Maßregel würde nur dann gerechtfertigt sein, wenn der Schiffer auch das Bewußtsein der Seeuntüchtigkeit seines Schiffes gehabt habe. Daß dasselbe, wie der Schiffer behauptet, noch auf der vorletzten Reise von Christiania nach Shields völlig dicht gewesen, sei zwar schwer glaublich; ein Gegenbeweis sei aber nicht zu führen, da das Schiffsjournal verloren gegangen sei. Der auf der demnächstigen Reise von Shields nach Cuxhaven entstandene Leck reiche für sich allein nicht aus, um als erwiesen anzunehmen, daß der Schiffer von der Seeuntüchtigkeit seines Schiffs habe überzeugt sein können. Der bereits von dem Seeamt gegen den Schiffer Schwebke ausge⸗ sprochene Tadel sei aber aufrecht zu erhalten.

In der gestern Abend im Reichs ta gsgebãude abgehaltenen

des Centralvereins für Hebung der deut schen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt stand auf der Tages. ordnung der Kommissionsbericht über die in der Sitzung vom 10. Dezember 1879 gestellten Anträge zu der Denkschrift der preußi⸗ schen Staatsregierung, betr. die Regulirung des Rheins, der Weser, der Elbe, der Oder und der Weichsel. In der letzterwähnten Sitzung stellte der Professor Schlichting am Schlusse seines Ge⸗ neralreferates den Antrag auf Errichtung eines preußischen Stromamtes, dem die Entscheidung in allen Strom- und Kanal⸗ angelegenheiten zu übertragen sei. Die Kommission, welche diesen sowie die weiter unten folgenden Anträge der einzelnen Referenten, zu prüfen und der heutigen Versammlung zur Beschlußfassung vor⸗ zulegen hatte, konnte sich dem Antrage des Hrn. Schlichting nicht anschließen, ersuchte aber die Bildung einer hydrot chnischen Central⸗ behörde für den preußischen Staat zu beantragen, in der auch Han— del, Industrie und Schiffahrt ihre Vertretung fänden. . Ueber den Rhein hatte der Direktor Fettich referirt und zunächst vorgeschlagen, daß die für die Regylirung beanspruchte it von 18 Jahren auf 10 Jahren zu er⸗ mäßigen sei. Die Kommission beantragte heute dagegen, die Regie⸗ rung vor Allem um Aufstellung eines Gesammtbauplanes der Stromkorrektionen zu ersuchen und auf Grund desselben die Bauzeit abzukürzen. Sodann hatte Hr. Fettich die Herstellung einer Fahr⸗ tiefe des Rheins von 385 bis 4 m von Cöln bis zur niederländischen Grenze beantragt, eventuell und zunächst, aber die Herstellung dieser Fahrtiefe von den Häfen Hochfeld, Duisburg und Ruhrort ab bis zur niederländischen Grenze. In der Erkenntniß, daß alle Reguli= rung vergeblich sei, wenn nicht die Niederlande in gleichem Sinne vorgehen, befürwortete die Kommission die Eröffnungen von Ver⸗ handlungen mit der niederländischen Regierung zur Herstellung einer Wasserstraße für Seeschiffe bis Ruhrort. -In Betreff der Weser über die Hr. Wiegand referirte, haben zahlreiche Anträge vorgelegen. Die Kommission unterstützte einen Antrag, wonach die Herabminderung der ursprünglich auf 1,00 m festgesetzten Tiefe der Flußstrecke Münden⸗ Karlshafen als unzulässig bezeichnet werden soll. Dem Antrage des, Landesökonomie- Raths Spangenberg⸗Hameln, die Fulda von Münden bis nach Cassel zu kanalisiren, glaubte die Kommission weder ihre Unterstützung lelhen, noch dieselbe verweigern zu können, und beschloß deshalb, den Antrag der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen. Weiter schlägt die Kommission die Errichtung einer Weserstrom-⸗Baudirektion vor, um die einschlägigen Bauten nach einem einheitlichen Prinzip zu ordnen. Da Referat des Kanzlei⸗ Raths Zwicker über die Elbe erkannte die in der Denkschrift für

Sitzung

forderte nur die Anlegung von Winterschutzhäfen; die Kommission hat sich in gleichem Sinne entschieden. Was die Oder berrifft, über welche Hr. Dr. Eras referirt hatte, so liegt bereits ein Beschluß des Kanalvereins vor, wonach die Bauzeit von 6 auf 4 Jahre gekürzt werden soll; die Kommission sah deshalb von einem neuen Beschlusse ab. ANeber die Weich sel hatte seiner Zeit ein schriftliches Referat der Danziger Handelskammer vorgelegen. Dieselbe beantragte 1) die Wiederaufnahme von Verhandlungen mit Rußland und Desterreich- Ungarn üher eine planmäßige Regelung der Weichsel, und 2) die , Weichsel in ihrer ganzen Länge von der Landesgrenze bis zur Mündung in die Ostsee einer besonderen Strombau⸗-Dizektion zu unterstellen. Beide Anträge wurden von der Kommission befürwortet. Die Versammlung genehmigte nach kurzer Ditkussion die Anträge der Kommission. Den zweiten Vortrag hielt der Direktor Bellingrath⸗Dresden über „Einiges Neue aus dem Bereich der Schiffahrtstechnik.“

Deutsche geologische Gesellschaft. Sitzung vom 7. Ja⸗ nuar. Hr. Beyrich als Vorsitzender widmete Worte ehrender Erinnerung dem verstorbenen Dr. Tamnau, welcher seit Gründung der Gesellschaft derselben als Mitglied angehört und lange Zeit hindurch das Amt des. Schatzmeisters inne gehabt hat. Nach weiteren geschäftlichen Mittheilungen und nachdem der bisherige Vorstand durch Akklamation wiedergewählt worden, sprach Hr. H. Credner unter Vorlage zahlreicher Belegstücke über Konglomerate der Glimmerschieferformation des sächsischen Erzgebirges, welche von Dr. Sauer bearbeitet worden sind. Hr. Arzruni sprach über das Vorkommen des Goldes beim Hüttenwerk Berjösowsk im Ural, welches Metall hauptsächlich in den zersetzten Beresiten bemerkbar ist. Diese bilden Gänge in Chlorit⸗ und Talkschiefern, die einen der größeren Granitgänge des Urals begrenzen. Er er⸗ wähnte ferner die Mineralen, welche in diesen Beresitgängen auf; setzen und gab einige interessante statistische Mittheilungen über die Goldgewinnung am Ural. Hr. K. A. Lossen vertheilte Exemplare des von Hrn. von Dechen verfaßten Refe⸗ rates über die geognostische Beschaffenheit Berlins und theilte hierauf eine Reihe neuer von ihm im »er⸗ flossenen Sommer gewonnener geologischer Beobachtungen der Gegend zwischen Wernigerode und Harburg a. /H. mit, unter Vor⸗ lage von Gesteinsstufen, unter welchen besonders das Vorkommen von Augit im Granitit hervorgehoben wurde. Hr. Kayser sprach über das Auftreten von Trilobiten in der älteren Dachschieferzone jwischen Caub g. /R. und dem Hundsrück und legte einige interessante Formen von Phacops und Dalmanites daraus vor.

Der regsame Verlag von G. Hirth in Leipzig und München kündigt schon wieder ein neues Unternehmen an, welches Freunde der Literatur und Kunst in hohem Grade zu interessiren geeignet sein dürfte, Ende Januar soll nämlich der Anfang einer Lieb haber⸗Bibliothek alter Illu stra toren in Facsimile⸗ Reproduktion erscheinen, welche in getreuer Wiedergabe nicht nur der alten Holzschnitte, sondern wo irgend thunlich auch des Textes, des Formates und der ganzen äußeren Erscheinung das Beste aus der Reihe jener illustrirten Bücher, deren seltene Originalabdrücke oft zehnfach mit Gold aufgewogen werden, nun auch weiteren Kreisen zugänglich machen soll. Die Sammlung wird, dem Prospekt zufolge, zunächst die hervorragendsten Illustrationsfolgen von Albrecht Dürer: Kleine und große Passion, Apokalypse, Marlenleben bringen, ferner: Hans Burgkmair: Weiskunig, Heilige, Triumphzug; Hans Schäͤuffe⸗ lein; Passion, Theuerdank, Hochzeitstänzer; Hans Holbein d. J.: Todtentanz, Altes Testament; H. Seb. Behams Apokalypse; Ostendor⸗ fers Postille; Lukas Cranach: Seelengärtlein, Symbol um Avostolorum; Köbels Fahnenbuch; Bernhard Salomon (Petit Bernard): Dvids Meta—⸗ morphosen, Altes und Neues Testament; Virgil Solis: Aesops Fa: beln, Berühmtheiten, Bibel, Metamorphosen; Jost Amman; Drei Serien biblischer Figuren, Titus Livius“ Römische Geschichte, Turnierbuch, Kriegsbuch, Wappen, und Stammbuch, Künstler und Handwerker, Frauentrachtenbuch, Kartenspielbuch, Kunst⸗ und Lehr büchlein, Jagdbuch, Gestüterei und Reiterei; Tobias Stimmer: Die Bibel, Neues Testament, Titus Livius, Till Eulenspiegel, Jägerhuch und Wolfsjagd, Feldbaubuch, Kräuterbuch, Fechtbuch; Cesare Vecellio: Trachtenbuch. Einige kleinere Serien von Portraits, Kostümen, Landschaften, Allegorien, mythologischen Darstellungen, Festlichkeiten, Turnieren, Wappen ze. von Meistern des 16., 17. und 18. Jahrhun⸗ derts sollen sich daran anschließen. .

Das Format der Reproduktionen wird eine handliche Kabinets⸗ größe (Duodezformat 15 zu 20 em) nicht überschreiten; wo daher die Originale wie das Dürersche Marienleben“ größere Formate haben, müssen freilich entsprechende Verkleinerungen der Bilder eintreten. Bei der großen Mehrzahl der in Betracht kommenden Bücher soll indessen die Originalgröße genau beibehalten werden. Ferner sind begreiflicherweise die umfangreichen Texte der verschiedenen Bibelausgaben, Oridischen Metamorphosen und einiger anderen Werke hinweggelassen und nur so viel davon bei⸗ behalten worden, als zur Charakteristik der Illustrationen selbst er⸗ forderlich ist. Nur so ist es eben möglich, diese ‚Miniatur⸗Biblio⸗ thek“ auf kleinem Raume zusammenzudrängen. .

Der niedrige Preis wird es auch dem weniger Bemittelten ge⸗ statten, ig den Besitz eines so reichen Schatzes zu kommen. Insbe⸗ sondere dürften auch unsere Künstler aus manchen dieser Publikationen Nutzen zieben, wie denn z. B. schon Rubens die Stimmersche Bibel als ein Kleinod betrachtet und zu seiner Uebung vielfach nachgezeichnet hat. Die Liebhaber⸗Bibliothek wird aber auch in jeder gebildeten . auf dem Kandelbrett jedes deutschen Zimmers am rechten Platze sein.

hie Redaktion ruht in den Händen der Herren A. F. Butsch in Augsburg und Dr. Georg Hirth in München.

Die typographische Ausstattung hat die bewährte Offizin von Knorr K Hirth in München übernommen, von welcher auch der Druck des „Formenschatz', der Bücherornamentik“, des „deutschen Zimmers“, der „Zeitschrift des Bayrischen Kunstgewerbevereins“ ꝛe. besorgt wird. :

Die Publikation der einzelnen Bücher und Hefte ist nicht an eine bestimmte Reihenfolge oder an gewisse Fristen gebunden; anderer⸗ seits braucht kein Abonnent eine Verpflichtung zur Abnahme der vollständigen Bibliothek zu übernehmen.

Jedes Buch wird sowohl ungebunden (nur in Umschlag geheftet), als mit einem Liebhaber ⸗Einband abgegeben. Der Preis berechnet sich nach der Zahl und Größe der Illustrationen; bel der Mehrzahl der Bücher wird er 2 bis 5 MS betragen, wozu für den Einband noch 13 bis 2 AM kommen. . .

In Vorbereitung ist ferner eine Kleine Pracht⸗Bibel o der Biblische Geschichte für Schule und Haus“ mit ca. 300 Illustrationen nach Dürer, Holbein, Bebam, Cranach, Salo2 mon, Solis, Amman und Stimmer, welche eine beschränkte Auswahl aus den oben angeführten Bibelwerken enthalten und nur ein paar Mark kosten wird, trotzdem aber an künstlerischem Werthe hinter keiner modernen Bibel ⸗-Illustration zurückbleiben dürfte. Von dieser Biblischen Geschichte werden Ausgaben für Katholiken und Protestanten in verschiedenen Sprachen, außerdem ein altes Testa⸗ ment für Isra liten erscheinen.

Alle Buchhandlungen und Antiquariate des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellungen an.

Dun dee, 12. Januar. (Allg. Corr.) Es sind wieder einzelne Leichen von Passagieren des auf der Tay brücke verunglückten Zuges aufgefunden worden. Nächster Tage soll mit der Bergung der in den Fluß gestürzten Eisentheile der Brücke begonnen werden. Man wird versuchen, die Träger, immer die beiden zusammengehörigen mit einander, durch Pontons flott zu machen, indem dieselben durch Ketten an die Pontons befestigt nnd gehoben werden. Das Hebematerial befindet sich in genügender Menge zur Stelle, da das bei dem Bau der Brücke gebrauchte noch vorhanden ist. Bei einer gestern vor⸗ genommenen Untersuchung hat sich herausgestellt, daß mehrere der

die Regulirung der Elbe geforderten Mittel als ausreichend an und

Träger in viele Stücke zerbrochen sind.

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