und an Zinsen von Efferten pp. 87 00 M eingesetzt sind. Man hat nach Abschreibungen auf die Hütte von 200 006 S und Verstärkung des Hüttengarantiekontos und der Baureserve von 30. resp. 40 650 einen Hypotheken. Amortisationsfonds mit 750 000 MS ausgestattet und danach einen Reingewinn von ca. 300 000 ½ ermittelt. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der Bau eines zweiten Hochofens mit einem Kostenaufwande von ca. 500000 M genehmigt.
Bielefeld, 18. Januar. (Lpz. Ztg.) In den wirthschaft⸗ schaftlichen Verhältnissen unserer Stadt ist in den letzten Monaten ein groe Fortschritt zu verzeichnen. Unsere großen Spinnereien sind vollauf beschäftigt, und die Preise bessern sich mit jeder Woche. Dieselben haben noch große Vorräthe von Flachsen, die zu billigen Preisen gekauft sind, wärend das Robmaterial augenblicklich be— kanntlich sehr hoch steht. Auch beziehen dieselben bis Ende dieses Jahres die Kohlen nach ihren Kontrakten noch zu niedrigen Preifen. Besonders flott gehen auch unsere 5 Nähmaschinen ⸗ Fabriken, die an 1200 Arbeiter beschäftigen. Die Preise, welche in den letzten Jahren sehr gedrückt waren, haben sich hier gleichfalls bedeutend gebessert.
Antwerpen, 21. Januar. W. T. B.) In der heutigen Wollauktion waren 2450 B. angeboten, wovon 1878 B. verkauft wurden. Das Geschäft war belebter.
Lon don, 15. Januar. Die Allg. Corr. theilt folgende Daten über den amerikanischen Nähmaschinen- Handel mit: In den Nähmaschinen -⸗Fabriken der Vereinigten Staaten sind nahezu 40900 Mechaniker beschäftigt. Die folgenden Ziffern geben Auskunft über den Exporthandel in diesem Artikel. Es kauften im Jahre 1879: Deutschland für 539 000 Dollars, England für 465 606 Doll., Mexiko für 153 009 Doll,, Australien für 110 009 Doll., Kolumbia für 93 000 Doll, Cuba für 66 009 Doll., Frankreich für 41 000 Doll., Venezuela für 30 900 Doll., Brasilien für 21 000 Doll., Argentinien für 18000 Doll., Schottland für 16 000 Doll., Peru für 15 060 Doll., Central⸗Amerika für 12 090 Doll., Belgien für 10 000 Doll., Neu⸗ schottland für 11 0900 Doll,, Hawaii für 8000 Doll., Porto⸗Rico für 2000 Doll.ͥ, Quebeck für 7000 Doll,, und andere Länder für 29 900 Doll. was einen Gesammtexport im Betrage von 1661000 Dollars ergiebt.
London, 19. Januar. Der „Economist“ enthält folgende Be⸗ merkungen über die Entwicklung des englischen Waaren⸗ marktes: Die Besserung, die sich auf den Handelsmärkten bemerk— har gemacht hat, ist nicht verschwunden, obwohl der Aufschwung des Geschäfts sich nicht gleichmäßig bekundet. Am befriedigendsten lauten die Berichte aus den Eisenindu strie bezirken; die Preise sind noch immer in raschem Steigen begriffen, obwohl, wie verlautet, Krupp in Essen Kontrakte für die Lieferung von Stahl in England schließt. Der Baumwollmarkt ist thätig, und im Wollgeschä ft hoffen die Produzenten bei den nächsten Kolonialwollauktionen gute Preise zu erzielen. Auf den Brodstoffmärkten herrscht Stille, und auf das Getreidegeschäft übt die verminderte Einfuhr von amerikanischen Cerealien keinen Einfluß aus. Die Produktenmärkte bekunden verhältnißmäßige Flauheit.
Lon don, 20. Januar. (Allg. Corr.) Die Große (englische) Osthahn zahlt für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 2pösa, dotirt den Renovationsfond mit 15 006 Pfd. Sterl. und zrägt gleich⸗ zeitig 5500 Pfd. Sterl. auf neue Rechnung vor. In 1878 wurde dieselbe Dividende vertheilt und die Summe von 6560 Pfd. Sterl. auf neue Rechnung vorgetragen. — Das Bankhaus J. S. Mor— gan u. Co. in London ladet zu Zeichnungen auf 250 500 Hundert⸗ Dollars-⸗Aktien der New-York Central C Hudson River Eisenbahngesellschaft zum Course von 135 Doll. 75 Cts. ein.
Berlin, den 22. Januar 1880.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei. der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 161. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:
2 Gewinne von 15 000 M6 auf Nr. 38 393. 58 042.
5 Gewinne von 6000 6 auf Nr. 5823. 25 338. 31 153. 63 089. 93 425.
50 Gewinne von 3000 S auf Nr. 6058. 7806. 9979. 11905. 12 205. 14192. 17 726. 20 706. 21 398. 21571. 21 632. 21 659. 31 319. 34 828. 37 654. 39 358. 39 546. 43 359. 43 894. 44483. 44 541. 44 887. 49 750. 50691. 50 809. 53 037. 53 257. 54 468. 54 682. 59 443. 60791. 62 337. 65 069. 65 826. 66778. 69 370. 70 321. 72629. 73 831. 73 954. 74 594. 75 079. 77 026. 80 623. 83 658. 84 833. S6 758. 89 898. 90 260. 920065.
51 Gewinne von 1500 S auf Nr. 144. 927. 4215. 7407. 9073. 10 394. 11 216. 13 884. 14 333. 14 852. 20666. 20 840. 21415. 21 995. 22 920. 25 785. 27 680. 30637. 34447. 35 517. 36010. 36 546. 37221. 43710. 43818. 43 820. 48 634. 49 089. 57 263. 58 168. 60 904. 626000. 63 183. 66 723. 66 929. 67 392. 68 313. 70 350. 70918. 72 407. 73 004. 74 726. 75140. 75 763. 75 784. 76 657. 81 157. S3 805. 89 399. 92 872. 94409.
61 Gewinne von 600 MS auf Nr. 555. 4950. 8046. S449. 9015. 9134. 14147. 16 301. 17 312. 19461. 208851. 24279. 24 302. 24485. 25 257. 27 445. 28 428. 29 360. 31143. 34 489. 34719. 36 964. 40 664. 44 108. 44512. 44804. 46949. 47 425. 51 209. 56 210. 56 810. 57 3581. 59 221 59 830. 60 743. 62799. 63 990. 65 596. 66 398. 66 590. 67 482. 68190. 68 502. 68543. 69 066. 73131. 75 064. 75 116. 77 777. 79 571. 81 320. 83 096. 83 116. ö. . S3 8381. S5 078. 87591. 90 884. 32189. 9g2268.
Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. Sitzung vom 19. Dezember 1879. E. Werner treffliche Arbeit „Zur Verfassungsgeschichte der Stadt Augsburg“, die als Ge— schenk des Verfassers eingegangen war, gab Anlaß zu einer längeren Besprechung, in welcher Aehnlichkeiten und Unterschiede füddeutscher und märkischer Städteentwickelung erörtert wurden. — Der Geh. Archiv⸗Rath Hassel legte die in seinem Besitze befindliche Handschrift des von Levin von der Schulenburg auf seiner Reise durch Deutsch— land und die Nachbarstaaten in den Jahren 1662 ff. geführten Tage⸗ buches vor. Die Vorlesung einiger auf die Mark Branden. burg bezüglicher Abschnitte ließ den hohen Werth erken— nen, welchen derartige Aufzeichnungen für Ortskunde und Kulturgeschichte haben, zugleich auch den Wunsch zum Ausdrucke kommen, daß, was an ähnlichen Handschriften in stäͤdti— schen Archiven und im Privatbesitze noch vorhanden ist, möglichst bald zum Abdrucke gebracht werden möchte, bevor es durch ÜUnkennt⸗ niß oder durch elementare Ereignisse, wie schon so Vieles der Art, der Vernichtung anheim gefallen.
In der Sitzung vom 14. Januar 1880 sprach der Real⸗ schullehrer De. Krüner über die Markgräfin Katharine von Bran— denburg (1602 — 1649). Die Quellen für die Geschichte der Mark- gräfin Katharine sind zum kleineren Theile gedruckte (Urkunden in Katona's „Hist, critiea Hungaria“, Berichte des schwedischen und des englischen Gesandten — Paul Strasburger und Thomas Roe — in Konstantinopel, Veröffentlichungen aus dem hannoverschen Ratharchiv), zum größeren Theile ungedruckte, nämlich die auf das Leben der Fürstin seit 1624 bezüglichen Akten im Königlichen Haus⸗ archiv, sowie einige Stücke aus dem Geheimen Staatsarchiv. Ka— tharine, die dritte Tochter des Kurfürsten Joh. Sigismund und der
herzogin Anna von Preußen, wurde 1602 in Spandau geboren, wo ie bis zu ihrer Vermählung blieb. Der auch fonst als Ehestifterin auftretenden früheren Böhmenkönigin und Pfalzgräfin Elifabeth ge⸗ lang es schon im Jahre 1624, die Gemahlin Georg Wilhelms, die
Schwester Friedrichs V., für das Projekt einer Vermählung der Katharina mit dem Fürsten von Siebenbürgen, Bethlen Gabor, zu gewinnen, in welchem, als dem gefährlichsten Feinde des Kaisers, das pfälzische Haus seinen mächligsten Bundesgenossen sah. Zu derselben Zeit hatte der Kaiser diesem Fürsten die Hand der Crz— herzogin aria Renata abgeschlagen. Trotz der Warnun en und Drohungen des Kaisers und Polens bewarb sich Bethlen durch eine Gesandtschaft um die Fürstin, welche die an⸗ gebotene Heirath ohne Widerstreben, aber auch ohne Neigung aunghm. So war auch die dreijährige kinderlose Che nicht glücklich. Nach Bethlens Tode im Jahre 1639 blieb sie noch 4 Jahre im Lande, dessen Bewohner sie sich durch eigenes Verschulden gänzlich entfremdete. 1833 ging sie nach Scheveningen; sie vermählte sich dort mit dem Herzoge Franz Karl von Lauenburg, der indesfen des Krieges wegen selten bei ihr weilte; ebenda schloß im Jahre 1649 nach kurzem Leiden der Tod ihr freudeloses Leben.
Die periodischen Ausstellungen des rheinischen Kunstvereins für das Jahr 1880 werden stattfinden während der Monate April zu Mainz, Mal zu Darmstadt, Juni zu Heidel berg, Juli zu Mannheim, Äugust zu Baden Baden, September zu Freiburg i. B., Oktoher zu Karlsruhe, November zu Hanau. Die Kunstvereine der Städte Baden-Baden, Karlsruhe, Darmstadt und Heidelberg veranstalten außerdem während des ganzen Jahre per⸗ manente Ausstellungen. Näheres wird durch die einzelnen Kunst⸗ vereine oder den Unterzeichneten bereitwilligst mitgetheilt werden. Darmstadt, im Januar 1886. Der Präsident des rheinifchen Kunst— vereins: Dr. Müller, Geheimer Ober⸗Baurath.
Baltische Stu dien.“ Herausgegeben von der Gesell⸗ schaft für pommersche Geschichte und Akterthums«— kunde. 530. Jahrgang. 1. Heft. Stettin 1880. Auf Kosten und im Verlage der Gesellschaft.
Das vorliegende 1. Heft des neuen Jahrgangs der Zeit— schrift wird durch eine Abhandlung von dem Gymnasiallehrer Hanncke in Cöslin: „Cöslin und die letzten Caminer Bifchöfe aus Herzoglichen Stamme“ eingeleitet. Dieser Bischofesitz bot ein Beispiel, welches recht grell die Anomalien der Zeit nach der Refor⸗· mation kennzeichnet. Nur in der Begriffs verwirrung jener Zeit und in der Aussicht auf das Coneil zu Trident dürfte es seine Erklärung finden, wie nach der Schlacht bei Mühlberg der evangelische Bischof Martin von Weyher, ein Unterthan der pommerschen Herzöge, vom Papste bestätigt werden konnte. Die Herzöge aber wurden in Folge deffen ernstlich darauf bedacht, das Bisthum enger an ihr Haus zu ketten und besetzten es daher nach Martins Tode mit einem Fürsten ihres Hauses. Der erste evangelische Bischof war Erasmus von Manteuffel, der letzte Herzog Ernst Bogislav von Croy, von mütterlicher Seite ein Nachkomme des pommerschen Herzogshauses, welcher 1657 seinem Vorgänger folgte. Zum Andenken an die frühere Eigenschaft einer Bischofsresidenz hat Cöslin noch heutigen Tages die Bischofsmütze in seinem Wappen. — In einem Anhange zu der Abhandlung wird über 3 in Cöslin aufbewahrte Codices berichtet, sowie eine Stamm tafel der letzten Herzöge von Pommern mitgetheilt.
Von kulturhistorischem Werthe ist besonders der folge nde Bei⸗ trag; „Wanderung eineö fahrenden Schülers durch Pommern und Mecklenburg 1590*, mitgetheilt durch den Staatsarchivar Pr. von Bülow. Die Rathsbibliothek in Zittau besitzt, wie schon früher einmal an dieser Stelle kurz erwähnt worden, einen stattlichen Folio⸗ Band, in welchem der Student der Theologie zu Frankfurt 4. O., Michael Frank, seine in den Jahren 1585 — 1593 von seiner Vaser— stadt nach Wien, nach Dänemark, durch die fächfischen Länder und endtich nach Italien unternommenen Reifen be— schreibt. Der Titel lautet wörtlich: Michaelis Franci, verbi div. minist. in Berthsdo, ff vita et itinera quatuor per varias Europae regiones et provincias instituta. Der Verfasser war 1569 in Tzschetzschnow geboren, wo sein Vater Pfarrer war. Seit 1584 unter die Studirenden der Universität Frankfurt aufgenommen, ver⸗ trieb ihn schon im folgenden Jahre die Pest. Er flüchtete in das nahe väterliche Pfarrdorf, kehrte aber nicht zurück, sondern unter⸗ nahm bald darguf seine erste Reise, der die 3 anderen dann folgten. Wir haben in Michael Franck, sagt von Bülow, einen jener fahren⸗ den Schüler vor uns, die im Mittelalter und noch bis weit in die Neuzeit hinein von einer Hochschule zur anderen wanderten, um zu den Füßen berühmter Meister die Tiefen der Wissenschaft sich erschließen zu lassen, für welches verdienstliche Werk die wandernden Musensöhne überall, wo die Gelegenheit sich bot, neben Speise und Trank noch e nen Zehr— pfennig zur Unterstützung sich erbaten. Etwas Anstößiges wurde darin nicht gefunden, ja manche Bettlerordnung, wie die Rürnkerger von 1478 und die Wuͤrzburger von 1490, erkaubte den fahrenden Schülern das Almosenbetteln geradezu, wenn sie nur dabei die Schule fleißig besuchten. Dieses privilegirte Betteln der fahrenden Schüler oder Vaganten, eine Bezeichnung, aus der durch Corrumpi⸗ rung der Ausdruck Bacchanten entstanden ist, wurde freilich gerade von denjenigen unter ihnen am meisten geübt, denen an der geistigen Nahrung am wenizsten gelegen war, und so sehen wir denn Schaaren verdorbener Studenten von einer Stadt zur andern ziehen, hie und da felbst noch im Mannesalter eine Schule besuchend und den Lebensunterhalt in den Häusern bemittelter Bürger durch Beaufsichtigung des häus— lichen Fleißes der Kinder erwerbend. Aller heilfamen Zucht längst entwachsen, war ihres Bleibens selten lange; meist knüpften sich an ihren Aufenthalt Scenen der ärgsten Zügellosigkeit, und wurde ihnen der Boden zu heiß, so griffen sie zum Wanderstabe, um anderwärts das alte Spiel von Neuem zu beginnen. Hat auch die Reformasion dem Bacchantenthum den Charakter des Wüsten, Rohen und Ünsittlichen zum größeren Theile abgestreift, so gab es doch immer noch arme Studen. ten, die, von deutscher Wanderlust getrieben, fremde Länder und Menschen zu sehen verlangten. Ein solcher war Michael Franck, und da ez ihm darum zu khun war, daß auch andere, die solche Reifen nicht gemacht, doch erfahren möchten, „bey welchen Völkern ich gewefen, und wie derselbigen Sitten, Leben und Wandel sei,“ so verzeichnet er nach glücklich vollbrachter Reise das Erlebte getreulich. Als Ein⸗ leitung schickt er, nachdem er „für seine lieben Eltern, Kinder und guten Freunde / den Ursprung der Familie direkt von König Priamus hergeleitet hatte, eine Beschreibung Polens und der Mark Branden⸗ burg im Allgemeinen und der Stadt Frankfurt im Befon— deren voraus. Man darf an diese Reisebeschreibungen natür—= lich keinen hohen Maßstab anlegen: Michael, Francks Erzäh— lung enthält sehr viel Oberflächliches und Kleinliches. Es ist die (Handwerksburschenperspektive', von der aus Städte und Länder, Personen und Zustände beschrieben werden, und in der That glich der Verfasser gar sehr den Handwerksburschen, die auch wiederholt seine Wandergesellen waren. Für die Kulturgeschichte läßt sich je · doch aus Frands Darstellung viel schätzbares Material entnehmen, erade weil sie das Leben und Treiben der niederen Volksklaffen e ert mit denen der Reisende vorzugsweise verkehrte.
In einem besonderen Abschnitt zu seiner dänischen Reise giebt Franck eine von Hrn. v. Bülow ebenfalls mitgetheilte Vermeldung etlicher selzamen wunderbahrlichen Thiere, so hin und wieder in der Ste und Meer gefunden und gesehen, auch aus den mitter nächtigen Inseln gebracht werden. Dieselbe ist für den damaligen Stand— punkt der Naturwissenschaften überaus bezeichnend und ihre Mitthei⸗ lung höchst dankenswerth.
Der zweite Theil des Heftes enthält den Halbjahresbericht des Vereins vom 1. April bis J. Oktober 1879, und zwar Beiträge über die Pfahlbauten von Lübtow, über dem Verein zugewandte Alter⸗ thümer, über Ausgrabungen, Münzfunde 2c. Mehrere der snter⸗ essantesten Stücke; ein Paar goldene Armbänder, einige Gesichtẽ⸗ urnen ꝛc. sind auf besonderen Tafeln abgebildet. Hr. Pastor Kaften in Katzow bei Wolgast berichtet über aufgedeckten Wandmalereien aus dem 14. oder 15. Jahrhundert in der dortigen Kirche. Befonderz wohl erhalten davon ist eine Darstellung des h. Laurentius und der h. Katharina. Weniger klar sind die Bilder an der Nebenwand, doch erkennt man links deutlich Scenen aus der Leidensgeschichte (Kreuztragung und Geißelung in der unteren Hälfte, die Kreuzigung
in der oberem und rechts Maria mit dem Kinde, darüber Christug als Weltrichter. Fast vollständig konservirt ist ein großes Bild St. Georgs, mit dem Drachen kaͤmpfend, an der Westwand. — In einer Beilage zu dem Heft endlich wird eine systematisch geordnese Ueber⸗ sicht über die Erwerbungen des antiquarischen Mufeumz gegeben.
Im Verlage von Ihring und Fahrenholtz hierselbst erscheint jeden Montag die Allgemeine Deutsche Studenten ⸗Zei⸗ tung, welche bestimmt ist, für die Gesammtheit der Studirenden deutscher Zunge ein Organ zu bilden, das sich die Pflege der Inter- essen deutscher Studirenden im weitesten Stane zur Aufgabe macht. Dieser Zweck soll erreicht werden durch Besprechung aller in die studentische Interessensphäre schlagenden Angelegenheiten, durch Mit— theilungen, wie sie in erster Linie für die Studtrenden von Bedeutung und Belang sind. Sämmtliche literarischen Beiträge sollen stets und ausschließlich aus der Feder der Studtrenden oder solcher Kreise sein, die sich, ihres akademlschen Trienn ums eingedenk, ein warmes Herz und ein lebendiges Interesse für die studirende Jugend auch im späteren Berufsleben bewahrt haben. Der Abonnementgpreis betragt vierteljährlich 3 Ms.
Lon don, 21, Januar. (W. T. B.) Heute Nachmittag hat in der Kohlengrube Leycett in der Grafschaft Stafford in Folge schlagender Wetter eine Exploslon stattgefunden, durch welche 70 bis 90 Personen ums Leben gekommen sein sollen.
Dundee, 19. Januar. (Allg. Corr.) Etwa 30 Leichen, also noch nicht die Hälfte der bei dem Einsturz der Taybrücke Umge⸗ kommenen, sind bis jetzt aufgefunden. Seit mehreren Tagen haben jedoch alle Nachforschungen kein Ergebniß mehr gehabt. Man nimmt an, daß sehr viele Leichen unter den Trümmern der Brücke liegen. Der Wiederaufbau derselben in einem niedrigeren Niveau stößt in Perth auf großen Widerstand, welches fürchtet, dadurch we⸗ sentlich geschädigt zu werden, während Dundee gerade kein Interesse tt die Erschwerung der Schiffahrt nach dem oberen Strome zu be⸗
agen.
Im Königlichen Schauspielhause ging gestern die jüngste dramatische Arbeit von Paul Lindau Gräfin Leg, Schauspiel in 5 Akten“ zum ersten Male in Scene. Von dem Stücke ist in letzter Zeit in den Zeitungen viel gefprochen worden, seitdem dasselbe vor einigen Wochen zuerst über die Bretter des Hamburger Stadt Theaters schritt und dort, wie später in Breslau und Weimar, lauten Beifall erntete, von dem die Kunde eine weite Verbreitung fand. So waren die Erwartungen, die sich auch in hiesigen Theaterkreisen an die jüngste Frucht der Lindau'schen Muse knüpften, hoch gespannt. Das Haus war gestern bis auf den letzten Platz gefüllt, und brachte der Aufführung warme Sympathien entgegen; die Aufnahme des Stückes war eine sehr freundliche; neben den Vertretern der Hauptrollen wurde auch der Verfaffer gerufen, für den, da er im Hause nicht anwesend war, Hr. Direktor Beetz dankte. »Gräfin Lea“ ist ein Tendenzstück; es wird darin der ö dra⸗ matisch dargestellt, den eine aus jüdischer Familie stammende junge Dame, welche die Gattin eines Grafen geworden, mit den ihr abgeneigten Anverwandten des Grafen auszukämfen hat. Hat nun schon an und für sich die Tendenz in der Kunst etwas . liches und für die ästhetische Wirkung Gefährliches, so wird dassel be in der „Gräfin Lea. dadurch nicht gemildert, daß das ganze Stück im Wesentlichen nichts Anderes als ein dramatisirter Civilprozeß ist. Man hört fast nur von Testamentsklauseln, Gesetzesparagraphen, Terminen und Gerichts verhandlung. Spielt doch ein ganzer Akt in dem Büreau eines Advokaten, und ein anderer stellt eine voll stãn⸗ dige Gerichtsverhandlung dar. Das wirkt weder poetisch noch dramatisch und daher empfindet man zu haufig das Gefühl der Langenweile; die juristischen Auseinandersetzungen nehmen einen zu breiten Raum ein. Angenehme Lichtpunkte bilden einige eingestreute Sceenen, die zwar mit dem Gange der Handlung nichts zu thun haben, aber durch ihre poetische Wärme und frische Färbung sympathisch berühren, so im dritten Akte, welcher uns überhaupt als der gelun⸗ genste erscheint, die Scene zwischen dem Rechtsanwalt Freiherrn von Deckers und der jungen Gräfin Paula Fregge, welche von Fri. Abich und Hrn. Ludwig vorzüglich gespielt und von dem Auditorium lebhaft applaudirt wurde. Auch noch einige andere episodische Scenen fanden durch ihre gefällige humoristische Zeichnung die ver diente Anerkennung, doch weiß sich der Verfasser da, wo er humoristisch sein will, nicht immer von Trivialitäten, die als solche aus dem Zuschauerraum auch deutlich gekennzeichnet wurden, frei zu haften. Im Uebrigen muß lobend anerkannt werden, daß auf den Dialog viel Sorgfalt verwandt ist, und daß hierin vornehmlich das Stück einen bedeutenden Fortfchritt gegen die früheren Arbeiten des Verfassers bekundet. Volle ÄAner— kennung verdient auch die treffliche Darstellung des Stückes auf der Königlichen Bühne. Die hervorragenderen Rollen befin— den sich in den Händen der Damen Keßler (Gräfin Lea), Abich (Comte sse Paula Fregge), Mariot (Freifrau von Leesen) und der Herren Ludwig (Rechtsanwalt Freiherr von Deckers), Liedtcke (Graf Erich Fregge), welche wiederholt durch Hervorruf ausgezeichnet wurden. In der kleinen nur episodischen Rolle des Dr. meg. Brückner fand neben ihnen Hr. Vollmer Gelegenheit, sein bemer—⸗ kenswerthes Talent für die wirksame Verkörperung humoristischer Figuren an den Tag zu legen. Lobend zu erwähnen ist auch die von dem Herrn Direktor Deetz besorgte geschmackvolle und reiche Inscenirung.
Am Sonntag, den 8 Februar, Abends 7 Uhr, veranstalte der Gesangverein „Dorothea“, unter Leitung des Hrn Martin Rabe, im neuerbauten Concert saal Buggenhagen, Moritzplatz Nr. 147, zum Besten des Vaterländischen Frauen-Vereins, ein großes Concert, für welches ein ebenso interessantes, als in Berlin wohl in dieser Art erstes Programm aufgestellt ist; es gelangen nämlich National⸗Hymnen und Volkg—⸗ lieder 22 europäischer Lander in den verschiedensten Arrangements (Männer- und gemischte Chöre, Quartette, Soli ze zur Aufflhrung. Billets à 1 6 und à 75 3 sind in den Musikalienhandlungen von Bote K Bock, Simrock und Kühne zu haben.
Hr. F. M. Stahl, der die transparenten Glasblumen und Früchte für die Gärten der Gewerbeausstellung, den Garten des Belle ⸗Alliance Theaters, des Krollschen und anderer Etablissements geliefert, hat einen Saal des Hohenzollern-⸗-Parks (Linden straße 16) in einn Wintergarten umgewandelt, in welchem alle Muster jener Industrie in Verbindung mit Metallpflanzen in eschmackvollen Gruppen zusammengestellt . Nitte des Saales erhebt sich auf einem von farbigen Gläsern und aus blühenden Topfgewächsen gebildeten Beete ein Springbrunnen; an den mit Landschaften von der Hand der Herren Müller Breslau und Emil Fortong gezierten Wänden ziehen sich Weingehänge mit leuchtenden Trauben, Ctagdren mit Blumen, Ananas und anderen Früchten hin und rechts und links laden zierliche Lauben zur beschaulichen Betrachtung der dem Auge sich überall darbietenden Farbenpracht ein. Von besonderer Wir— kung sind zwei von dem Saale sich abzweigende schmale dunkle Weinlaubengänge, aus denen mächtige Trauben hervorleuchten. Selbstverständlich liegt das Anziehendste dieses Wintergartens in seiner Beleuchtung, die allabendlich von 5—7 Uhr stattfindet. Der Eintritt in den Saal ist dem Publikum ohne Entgelt gestattet.
Red acteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elter.
Drei Beilagen (tinschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
Erste Beilage
Hrenßischen Ktaatz ⸗ Anzeigers: Berlin, 8. I. Wilhelm⸗Straße Nr. BR.
J n erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Königzl.
Preuß. Staate⸗Anzeiger und das Central ⸗Handels⸗
register nimmt an: die Königliche Exprdition Arg Ggentschrn Reiz- Anzrin'rs und Königlich
Sirekdrlefe aud Lutsreneunges- Sueben. BBabhnste tioken, Anfgehat, Verladungen n. dar
B. Verkäufe, Verpacktungen, Submi aaionean ot ¶ Vergloosung, Amortisation, Zinsrablung * n. a. . Von 5ffent lichen Papieren.
Seffentlicher ;
1880.
5. Indlaatrlelle Etahliaseseerte, Farikr and Groszhande]. TNVersoehiedene Beknununtaaachungen. lateraris che Anzeigen. In der Börsen-
Inserale aehßmen aa: die Annoncen⸗Cxrpeditionen des Invel lden dann, gFtuholk ene, Haasenstein & Begler, 865. C. Daun be & Gg., G. Satte, Bütrner & Winter, sowte alle norlgen größeren
2 **.
Annoneen⸗Gnreans.
231
¶ Theater- Anxeigen. 9. Familien- Nachrichten. beilage.
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
4671 Ladung.
Der Bergarbeiter Friedrich August Busch, 46 Jahre alt., zu Dallwitz, Kreis Merseburg, ge⸗ boren, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, am 27. März 1879 zu Friedrichsfelde öffentliche Musikaufführungen auf der Drehorgel mit Porzeigung eines mechanischen Kunstwerks ausgeführt zu haben, ohne im Besitze des hierzu erforderlichen Gewerbescheins gewesen zu sein. Uebertretung gegen §§. 1. 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, Gesetz Sammlung Seite 247, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 26. Februar 1880, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor das Königliche Schöffen gericht hier, Hausvoigteiplatz 14, zur Hauptver⸗ handlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Aus—⸗ bleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 22. November 1879, Pieper, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts II.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladnngen u. dergl.
Subhastation
und
Edictalladung.
Auf Antrag des Schuhmachermeisters F. C. Kü—⸗ nemund zu Lauterberg sollen folgende, dem Fuhr⸗ mann August Ahrend daselbst gehörige, in der Lau⸗ terberger Feldmark belegene Grundstücke:
II Acker im Kuhstall, Bl. 6 Parz. 89 — 27 Ar 11 Q. Mtr. 2) Acker in der Aue, Bl. 9 Parz. 70 — 33 Ar 71 Q.-Mtr., ⸗ im Wege der Zwangsvollstreckung in dem auf 17. März 1880,
10 Uhr, . vor hiesigem Amtsgerichte anstehenden Termine subhastirt werden. .
Die Verkaufsbedingungen liegen auf der Gerichte⸗ schreiberei zur Einsicht bereit. .
Alle, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher, lehnrechtliche, fideikommissa⸗ rische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbe⸗ sondere Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, werden aufgefordert, solche im obigen Termine unter Vorlegung der in Betracht kommen den Urkunden anzumelden, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Ver⸗ hältniß zum neuen Erwerber verloren geht.
Herzberg a. (H., den 11. Januar 1880.
Königliches Amtsgericht. Abth. J. Erdmann.
Vorstehende Subhastation ꝛc. wird damit in Ge- mäßheit der §S§. 187 und 825 der D. C. P. DO. öffentlich zugestellt.
Herzberg a. / H., den 14. Januar 1880.
Gerichtsschreiberei J. Königlichen Amtsgerichts.
H. W. Brecke.
Verkaufs⸗Bekanntmachung und Aufgebot.
In Sachen des G. H. Rahte in k Klägers wider den Hofbesitzer Heinrich Lütjens in Dovemühlen,
Beklagten, wegen Forderung, jetzt Subhastation von Grundstücken, ist auf Antrag des Klägers zum öffentlich meist⸗ bietenden Verkauf im Wege der Zwangs vollstreckung der dem Bellagten zugehörenden Halbmeierstelle Nr. 1 nebst Wassermühle und etwa 220 Morgen Grundbesitz Termin auf ⸗‚— Montag, den 8. März 1880, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzt, wo⸗ zu Kauflustige sich einfinden wollen. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den bezeichneten Verkaufsgegenständen Eigenthums“, Näher, lehnrechtliche, fideikommissarische Pfand und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, auf⸗ gefordert, solche in dem obigen Termine anzumelden, und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Rechtsverhältniß gegen den neuen Erwerber verloren gehe. . Namentlich werden die in den älteren Hypothe⸗ kenbüchern auf den Namen des früheren Eigenthüů⸗ mers Johann winrich Schwartze in Dovemühlen eingetragenen Hypothekgläubiger: 1) der Oberappellationsgerichts⸗ Prokurator Dr. Christorprh Ludwig Winter in Celle, vom 11. September 196, wegen 1990 Thlr. Gold, 2) der Hauptmann August de Tessier, beim frühe ren 6. Infanterie Regiment, vom 11. April 1799, wegen 600 Thlr. Gold, 3) der Johann Christoph Weber in Verden, vom 17. Mai 1804, wegen 1000 Thlr. Gold, 4) der Müllergesell Heinrich Friedrich Schwarze, vom 24. Juni 1805, wegen 600 Thlr. Gold, deren Erben und Rechtsnachfolger nicht zu ermitteln nd, zur Anmeldung ihrer etwa noch bestehenden nsprüche hierdurch besonders aufgefordert. Verden, den 109. Januar 1880. Königliches Amtsgericht. II.
1756
1718)
1702
geb. Friedrich, hier, vertreten durch den Rechts⸗
wohnhaften, angeblich seit Februar 1876 in unbe—⸗ kannter
Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefran des Zimmermanns Nitsche, anwalt Wegner hier, klagt gegen ihren früher hier
Abwesenheit lebenden Ehemann Ernst Nitsche wegen böslicher Verlassung auf Eheschei ; dung mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen und den Se klagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 5. Juni 1880, Nachmittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelgssenen Anwalt zu bestellen. - Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 13. Januar 1880.
Buchwald, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J., 13. Civil kammer.
üiol Oeffentliche Zustellung. Die Frau Lina Köhler, geb. Sonnenstrahl, hier, vertreten durch den Justizrath Simson hier, klagt gegen ihren früher hier wohnhaften, angeblich. seit 27. Februar 1877 in unbekannter Abwesenheit lebenden Ehemann, den Vergol dergehilfen Carl Köhler, wegen böklicher Verlassung auf Ehe⸗ scheidung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestebende Band der Ehe zu trennen, den Verklagten für den allein schuldigen Theil zu er⸗ klären und zu verurtheilen, an Klaͤgerin nach deren Wahl entweder den vierten Theil seines schulden ⸗ freien Vermögens herauszugeben oder standes gemäße und lebengslängliche Verpflegung zu verabreichen, und ladet den Beklagten zer mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 5. Juni 1880, Mittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 14. Januar 1880. Buchwald, .
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.,
13. Civil kammer.
. Aufgebot. Die Fabrikanten Friedrich Muther und Angust Bauscher haben das Aufgebot eines unter ihrer Firma, Porzellanfabrik Muther und Bauscher zu Tirschenreuth in Bayern, am 12. August 1879 auf den Kaufmann Y. Berger zu CGassel gezogenen, vom Bezogenen acceptirten und mit einem Blanko⸗ indossament versehenen, am 30. November 1879 fälligen Wechsels über 265,35 1 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 381. März 1880, Vormittags 10 Uhr, ror dem unterzeichneten Gerichte, Kölnische Straße Nr. 15, eine Treppe hoch, Zimmer Nr. 5, anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ losertlärung der Urkunde erfolgen wird. Cassel, den 15. Januar 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 3. Der Gerichtsschreiber Castenholz.
iris Aufgebot.
Dem bei der früheren Kreisgerichts ⸗ Deputation hier als Rendant angestellt gewesenen jetzigen Ge richtsschreiber Schrözer hierselbst soll von dessen Amtskaution der Betrag von 2100 , den bei demselben Gerichte angestellt gewesenen Gerichts- boten und Exekutoren Könnemann und Küper, sowie dem Gerichtsboten Brusch hierselbst sollen deren Amte kautionen von je 300 MS zurückgegeben werden und ist das Aufgebot der genannten Amtskautionen von Amtswegen veranlaßt. Es werden daher Alle, welche an diese Amtskautionen Ansprüche machen wollen, aufgefordert, solche spätestens in term.
5. März 1880, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte geltend zu machen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen an die Amts- kautionen präkludirt und lediglich an die Person der Genannten verwiesen werden.
Schwelm, den 5. Janugr 1880.
Königliches Amtägericht.
linzs Aufgebot.
Der Joseph Sarrazin zu Brenkhausen hat dat Aufgebot der Urkunde vom 6. Dezember 1824, aus der ein Kapital von Einhundert füns Thalern mit 5 0/ Zinsen im Grundbuche von Fürstenau Vol. XIII. Fol. 738, von Vol. 7 Fol. 17 dorthin übertragen, für den Vorsteher Sarrazin zu Brenkhausen einge⸗ tragen steht, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf
den 8. Mai 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. II. und Ill, anbergumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urtunde vorzulegen, widrigen ⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen
1749
Der Ziegeleibesitzer Johann Wieghorst in Krüzen hat seine zu Krüzen an der Hamburg- Berliner Chaussee belegene Ziegelei, zu welcher zwei Schierenböhmen genannte Koppeln, und die auf selbigen befindlichen zwei Wohnhäuser, vier Trocken⸗ scheuern und zwei Brennöfen gehören, an den Kauf⸗ mann Gustav Haack in Lauenburg verkauft. Beide haben ein Aufgebot beantragt. Demnach werden Alle, welche an die bezeichneten Grundstücke dingliche Ansprüche und Rechte irgend einer Art machen zu können glauben, jedoch mit Ausnghme der protokollirten Gläubiger, hiermit bei Vermeidung der Ausschließung aufgefordert, solche spätestens in dem auf ö Dienstag, den 9. März 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgericht anberaumten Termin anzumelden und gehörig zu bescheinigen. Lauenburg a. / E., den 12. Januar 1880. Königliches Amtsgericht.
1746
Nr. 2058. Auf Antrag des Heinrich Kritzer, Maurer in Forst, werden alle Diejenigen, welche an das untenbezeichnete Grundstück in dem Grund⸗ und Pfandbuche nicht eingetragene, auch sonst nicht be⸗ kannte dingliche oder auf einem Stammgut oder Familiengutsverband ruhende Rechte haben, oder zu . lauben, aufgefordert, solche spätestens bis zu em au Samstag, den 28. Febrnar 1880, 10 Uhr, anberaumten Termin geltend zu, machen, ansonst diese Ansprüche für erloͤschen erklärt würden. 1223 Ruthen — 11 Are 4M Acker in der Haide, neben Wendolin Barth und aver Weindel, Ge⸗ markung Forst. Bruchsal, den 16. Januar 1880.
Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts.
Schneider.
rh Aufgebot.
Das Landes ⸗Direktorium für die Provinz Han⸗ nover ju Hannover hat laut Contract vom 2. d. Mts.
käuflich erworben: ; 1) von dem Hofbesitzer A. Laubinger zu Blanken⸗
26 hagen 39 ha 16 ar 48 qm — 14955) Morgen
Ackerland und Weide am „Tausegesberg“ Blan⸗ kenhagener Feldmark,
2) von dem Werkhaus. Aufseher W. Jahns zu Moringen 2 ha 88 ar 346 4m und 1 ha 86 ar O6 4m Ackerland bei den „Korbecken“, sowie 93 ar 7 4m Ackerland vor dem Schwieten⸗ busche“, jusammen 5 ha 67 ar 49 4m —
Al j)) Morgen in gleicher Feldmark.
Auf Antrag des genannten Käufers werden nun⸗ mehr Alle, welche an den gedachten Immobilien Eigenthums⸗, Näher, lehnrechtliche, fideikommissa⸗ rische, Pfand und andere dingliche Rechte, insbe— sondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche Rechte bei Vermeidung des Verlusts derselben im Ver⸗ hältnisse zu dem benannten Landes⸗Direktorium spätestens in dem dazu auf ö
Dienstag, den 16. März 1880, Morgens 10 Uhr, angesetzten Termine bier anzumelden. 12, 829 M Moringen, den 19. Januar 1880. nia lie n .
r 2 Beglaubigt: Mener. Amtsgerichts Selretãr.
Objekt
. Aufgebot.
Philipp Luzwig Geisert Wittwe von Michel stadt i. Odenwald, verstarb am 5. Juli 1879 unter vinterlassung enes Testaments vom 12. Juli 1869, durch welches ihr Sohn Ludwig Geisert in Amerika zwar euch zum Erben eingesetzt ist, jedoch unter der Bestinmung, daß er aus der Erbschaft nur 15 Gulden erhalten soll.
Ludwig Geisert ist nach vorgelegter notariell be⸗ glaubigter Urkunde im Jahre 1853 zu Camden, Staat NewYerey, in Amerika verstorben.
Da nun nicht bekannt ist, ob derselbe Erben hinterlassen hat, so ergeht auf Antrag des Bevoll⸗ mächtigten der Miterben Georg Heinrich Geisert und Marie Emnrich, geb. Geisert, 6 W. Walz in Micheltzadt, an die etwaigen Leibeserben des Ludwig Geisert deren Pflichttheil entschieden ver⸗ letzt waäͤre, die Aifforderung, bis zum Termin,
Donnershtig, den 22. April 1880, Virmittags 9 Uhr, bei unterzeichneten Gerichte das genannte Testament anzufechten, widrgenfalls sie mit der Anfechtung desselben ausgeschhssen werden und das Testament als von ihnen angkannt betrachtet wird.
Michelstadt, da 17. Januar 1880.
Großherzoglioes Amtegericht Michelstadt. Follenius.
wird. Höxter, den 14. Januar 1880.
Mulert.
Königliches Amtsgericht.
Usinger, her r aber.
lin Auszug.
In Sachen Simon genannt Elias Ebstein und Mener⸗Ebstein, Beide Gutsbesitzer, zu Mülhausen wohnend, Kläger durch Anwalt Couchepin vertreten. Gegen Isaae Bernheim, Handelsmann in Senn⸗ heim wohnend, Beklagten, durch Rechtsanwalt Dümmler vertreten.
Gegen
die Feuerversicherungsgesellschaft L' Abeille“ zu Paris, vertreten durch ihren Agent Alphons Boch, zu Altkirch wohnend, Beklagte durch Rechtsanwalt Dr. Otto Mayer.
Wurde durch Urtheil des Königlichen Landgerichts Mülhausen i. E. vom 13. Juni 1879 die Wieder⸗ vorladung der nicht vertretenen Parteien verordnet, um über folgenden Antrag erkennen zu hören:
„Das Gericht wolle verordnen, daß die durch be⸗ klagte Versicherungsgesehschaft . LeAbeille für Brand ⸗ entschädigung des dem Remigius Kirscher gehörenden Wohnhauses geschuldete Summe bis auf Belauf oder auf Abschlag der Forderungen, den Klägern vorzugsweise bezahlt werden, deshalb die durch den Beklagten Bernheim angelegte Arrestanlage, bis diese Forderung bezahlt ist, als nichtig zu erklären, sodann der verklagten Versicherungsgesellschaft »L'Abeille! zu gebieten, die durch sie geschuldete Brandentschäͤdigung bis zum Belaufe der Forderun⸗ gen der Kläger in die Hände dieser letztern zu be zahlen und die Beklagten in die Kosten zu ver⸗ urtheilen.
Zur kontradiktorischen Verhandlung ist Termin auf Mittwoch, den 7. Aprit 1880, Vormittags 9 Uhr, im Cmvilsitzungssaale des Kaiserlichen Land⸗ gerichts Mülhausen i. E. angesetzt und erfolgt diese Bekanntmachung zum Zwecke der öffentlichen Vor⸗ ladung der oben genannten Eheleute Erasmus Sutter und Magdalena Kirscher, Beide ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, welche hiermit aufge⸗ fordert werden, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Mülhausen i. E., den 19. Januar 1880.
Stahl, Landgerichts · Sekretär.
libas Bekanntmachung.
Das unterm 15. Dezember v. J. von dem Her⸗ zogl. Amtsgerichte hier erlassene Aufgebot einer ver⸗ loren gegangenen, von dem Kaufmann Carl Delius in Magdeburg augsgestellten und von dem Nagel⸗ schmiedemeister August Schmidt in Zerbst angenom⸗ menen Wechselurkunde, sowie der in dieser Sache auf Dienstag, den 13. Juli 1880, Vormittags 10 Uhr, anberaumte Termin kommt auf Grund des Beschlusses Herzogl. Amtsgerichts in Wegfall.
Zerbst, den 16. Januar 1886.
Stein müller, Gerichtsschreiber bei dem Herzoglichen Amtsgericht
re Ausschluß⸗Urtheil.
Nr. 336. Werden alle in der diesseitigen Auf⸗ forderung vom 11. November v. J. Nr. 1212 ge⸗ nannten Ansprüche und Rechte an den daselbst be⸗ zeichneten Liegenschaften der Stiftsschaffnei Sins⸗ heim gegenüber für erloschen erklärt.
Bretten, den 13. Januar 1880.
Gr. Amtsgericht. Gerichts schreiberei. Kopf.
linen Bekanntmachung.
In Sachen des früheren Rentiers, jetzigen Hotelbesitzers Wilhelm Biel ju Berlin, Mauer- straße Nr. 20, wider den früheren Maschinen⸗ fabrikanten, ö igen Gastwirthz 6 Thiemer, zu Caput wohnhaft gewesen — B. 1371 B. 79 — wird der zufolge öffentlicher Zustellung vom 27. De- zember 1879 auf den 11. März 1880. Vormittags UI Uhr, anberaumte Termin zur mündlichen Ver. handlung des Rechtsstreits vor die Abtheilung IVa. des Königlichen Amtsgerichts zu Potsdam anbe⸗ raumte Termin hierdurch aufgehoben.
Potsdam, den 15. Januar 1880.
Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Abtheilung Ta.