1880 / 25 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Jan 1880 18:00:01 GMT) scan diff

tistischen Bureaus in den Jahren 1872 bis 1879. Die Ver öffentlichung der statistischen Erhebungen hat bisher in zwölf zwang⸗ losen Heften unter dem Titel Statistische Mittheilungen über El⸗ saß Lothringen“ stattgefunden. ; .

Im Jahre 1874 wurde eine Instruktion für die Beobachter an den wieder aufgenommenen meteorologischen Stationen erlassen und seit 1878 in weiterem Umfange deren Resultate veröffentlicht.

Auf den tabellarischen und graphischen Anhang haben wir be⸗

reits weiter oben hingewiesen. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Berlin, 29. Januar. Der Deutsche Landwirthschaftsrath beschloß im weiteren Verlauf seiner gestrigen Sitzung, über die Thesen in Betreff der Kanalfrage nicht abzustimmen, vielmehr eine Denk⸗ schrift über diese Frage zu veröffentlichen, ferner die Einsetzung eines Reichsstromamts, den baldigen Erlaß eines Wassergesetzes und einer Enquete über die Wasserwirthschaft zu beantragen.

In der heutigen Sitzung begründete zu Vorlage 5, Maß-⸗ regeln zur Vertilgung der Infektionsstoffe und Schmarotzer als Ursachen verschiedener thierischer Krankheiten, der Referent Professor Dr. Orth folgende Resolution:

In Sachen der Vertilgung der durch Ansteckungs stoffe und Schmarotzer entstehenden thierischen Krankheiten beschließt der Deutsche Landwirthschaftsrath: . ;

1) an die Reichtregierung und an die deutschen Landesregie⸗ rungen die Bitte zu richten, im Interesse einer möglichst wirksamen Bekämpfung dieser, den Nationalwohlstand wesentlich schädigenden Kalamitäten in den geeignet erscheinenden Fällen den bezüglichen Sachverständigen resp. Anstalten die Geldmittel zu bewilligen, um, eventuell mit Hülfe einer besonderen pathologischen Untersuchungs⸗ station, durch Stellung von Preisaufgaben und andere entsprechende Mittel wissenschaftlich die Ursachen, Entstehung und Entwicklung der betreffenden Krankheiten und ihre Vorbeugungs⸗ und Abhül fe mittel klarer als gegenwärtig übersehen zu lernen und danach die dazu in Beziehung stehenden prattischen Maßnahmen treffen zu können;

2) die Herausgabe einer populären, dem jetzigen Standpunkte der Wissenschaft entsprechenden und zu billigem . käuflichen 1 über Entstehung und Bekämpfung des Milzbrandes zu veran⸗ lassen;

5 die deutschen Landesregierungen zu ersuchen, bei der voraus⸗ sichtlich in nicht zu langer Zeit bevorstehenden Einführung eines neuen b , ,,. die Vorschriften zu treffen, eventuell das Abdeckereiwesen in einer solchen Weise zu reguliren, daß dadurch nach Möglichleit auf Vertilgung der bezüglichen Ansteckungsstoffe und Schmgrotzer hingewirkt wird. .

Dies bezieht sich namentlich darauf, daß an Milzbrand gefallene Thiere und trichinige Schweine in den Boden möglichst nicht ver⸗ graben werden dürfen, wenn nicht vorher für eine wirksame Ver⸗ tilgung des Kontagiums und des betreffenden Schmarotzers Sorge getragen ist. .

Nach längerer Diskussion gelangte dieser Antrag mit der Aen⸗ derung zur Annahme, daß der Eingang lautet: (ithhierischen Krank- beitenj, insbesondere Milzbrand, milzbrandartigen Krankheiten und Wurmseuche (beschließt u. s. w..

Gewerbe und Sandel.

Der vorjährige Abschluß der Berliner Hagel-Asse⸗ curanz⸗-Gesell schaft von 1832, welcher in der gestrigen General- versammlung den Akrionären vorgetragen wurde, weist eine Ver—⸗ sicherungssumme von 38 388986 , eine Prämieneinnahme von 366 777 S, eine Entschädigungssumme von 197 103 6 und einen Gewinn von 60 000 ½ nach, welcher letztere nach dem Statut als Dividende àß 60 6 pro Aktie an die Aktionäre zur Vertheilung ge⸗ langt. Mit dem Abschluß von 1878 verglichen, ergiebt sich ein Rückgang in der Versicherungssumme um rund 5. Millionen und in der Prämieneinnahme von rund 55 000 6

Nürnberg,. 28. Januar. (W. T. B.) Der Aufsichtsrath der Nürnberger Vereinsbank hat, wie der „Fränkische Kurier“ meldet, heschlossen, di Generalversammlung auf den 9. März er. einzuberufen und derselben die Vertheilung einer Dividende von 710so (17,53 S pro Aktie), sowie die Dotirung des Reservefonds mit 166 000 vorzuschlagen. .

Am ster dam, 28. Januar. (W. T. B.) Die heute von der niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Kaf fee— Auk tion eröffnete für Nr. 1 zu 491 à 498, Nr. 2 504, Nr. 3 493, Nr. 13 545, Nr. 14 514, Nr. 17 474 à 48 Cent. (S. Börsen⸗ Beilage.) :

Antwerpen, 28. Januar. (W. T. B.) Wollauktion. An⸗ geboten 2091 B, verkauft 1684 B. Belebt. Preise fest.

London, 27. Januar. Die „Allg. Corr.“ theilt folgende Dividenden britischer Aktiengesellschaften mit: Die London Streets Tramways Company zablt pro 1879 eine Dividende von 40/so und trägt 231 Pfd. Sterl. auf neue Rechnung vor. Die Bradford ⸗Distrikt. Bank vertheilt eine Jahresdividende von 8oso und trägt 666 Pfd. Sterl. auf neue Rechnung vor. Die Commercial Banking Compar y ot Sydney erklärt pro 1879 eine Dividende von 25 (Co, erhöht den Reservefond um 25 000 Pfd. Sterl. und trägt 10 000 Pfd. Sterl. auf neue Rechnung vor.

Berlin, den 29. Januar 1880.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 161. Königlich , Klassenlotterie fielen: 6 3 Gewinne von 15 0060 1.6 auf Nr. 24 670. 31 562.

02.

3 Gewinne von 6000 MSV auf Nr. 5154. 35 666. 35 886.

42 Gewinne von 3000 6 auf Nr. 508. 8326. 10006. 16791. 18154. 19 968. 21 043. 21 317. 21 471. 22 290. 23 703. 26 268. 27 013. 27 343. 30 376. 31 065. 35 434. 37 956. 39 817. 43 566. 44494. 45 103. 45 386. 47 870. 50 515. 54 349. 55 064. 55 588. 56 275. 58 202. 65953. 67 339. 67 408. 67 904. 74 146. 75 895. 76 049. 76 220. 76 692. 8 102. S0 115. 93 377.

57 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 338. 1976. 2413. 6775. 6851. 10 445. 13 892. 14 130. 14 631. 16207. 16 842. 18 220. 19151. 19 942. 20 271. 26555. 27 564. 27 612. 28 346. 30 260. 30445. 30 568. 30 620. 31 033. 32 409. 32 858. 35 165. 38 213. 42 560. 44156. 45 704. 46635. 49 286. 49 395. 51 249. 52 832. 54 612. 55 070. 55 832. 57 113. 58 371. 59 6756. 60 310. 61 182. 61 783. 64 225. 64 671. 66427. 72961. 74 030. 78 290. 79471. 79 526. 81 712. 83190. 90 248. 92 801. 76 Gewinne von 600 MS auf Nr. 909. 3812. 4594. 5928. 9422. 10 611. 10 715. 14 202. 14 805. 15 850. 16069. 20 146. 20 516. 22556. 23 339. 23 502. 24173. 25 870. 26 925. 29 196. 30661. 30 867. 32 970. 35 435. 35 869. 36111. 37 149. 37 288. 38 110. 38 563. 38 661. 39 150. 39 891. 41 045. 42 380. 43187. 43 249. 43 698. 46493. 47156. 48 306. 49 227. 50 359. 51 356. 51 805. 52059. 52 971. 53 169. 53 803. 53 866. 58 579. 60 769. 61 917. 62443. 62971. 64 389. 65 389. 67 920. 70 836. 72 320. 74 340. 75 217. 75 496. 75 741. 76 019. 76 647. 76992. 79 580. 81 765. 83 26. 84 186. 84 994. S5 976. 93149. 94 264. 94468.

Die achte allgemeine Geflügel ⸗Aus stellung der Cypria“, des unter dem Protektorate Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl von Preußen stehenden Vereins der Geflügel

freunde in Berlin, wird vom 30. Januar bis inkl. 3. Februar d. J. im Etablissement Buggenhagen (Berlin, Oranienstraße 147, am Moritzplatz ) sattfinden. Als Preise sind ausgesetzt; von Sr. Maje stät dem Kaiser und König: eine goldene Staats -⸗Medaille; vom Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten: zehn silberne Staats⸗Medaillen, eilf bronzene Staats⸗Medgillen; vom Verein der Cypria: goldene Vereinsmedaillen, große silberne Vereinsmedaillen; große bronzene Vereingmedaillen; Ghrendiplome; Geldpreise in Summa von 300 4 für Züchtung seltener Rasen, die auszusterben drohen; außerdem Geldpreise von 3050 S für Thiere, welche sich durch Fleisch⸗ oder Eier ⸗Produktion auszeichnen und sich dadurch der Volkswirthschaft nutzbar machen. Der Katalog weist 1359 Nummern von 164 Ausstellern auf. Davon sind J. von Nr. 1 802 ver⸗ schiedene Taubenarten (Feld⸗ und Farbentauben, Tümmler oder Flugtauben, Perrücken, Möpchen, Pfautauben, Kropf⸗ tauben, Ocjentalische Tauben (Römer, Monteauban, Segler, Bagdetten, Carnier, Indianer oder Cyprische), Hühnertauben, Brieftauben und Diverse). II. Hühner, Gänse und Enten; Hühner Nr. S077 1042 (Bantam, Zwerghühner, Zwergkämpfer, Landhühner, Italiener, Hamburger, Holländer, Paduaner, Brabanter, Houdan, Crèvre coeur, La Elsche, Kämpfer, Malayen, Yokohama, Spanier, Dorking, Brahmaputra, Cochinchina, Sieben bürger Nackthälse, Perlhühner, Truthühner, Diverse). Gänse Nr. 10943 49; Enten Nr. 1050 - 1072. III. Gemästetes Geflügel Nr. 103—1117), Eier (Nr. 1118 und 1119), Brüt⸗ maschinen, Ei erprüfer (Nr. . IV. Sing- und Ziervögel und Geräthschaften: Kanarienvögel (Nr. 1128 1142). Papageien (Nr. 1143 1192). GExotische Schmuckvögel (Nr. 1193 - 1257). Europäische Vögel (Nr. 1238 1242). Futter proben, Geräthschaften, Käfige u. s. w. (Nr. 1243 1350). Literatur (Nr. 1351 1356). Im Nachtrage Eier spiegel (Nr. 1357 - 1359).

Der Abgußsammlung der Königlichen Museen wird demnächst eines der kunstgeschichtlich interessantesten Bildwerke der deutschen Renaissance, die aus der Werkstatt Peter Vischers stammende Statuette des Apollo als Bogenschützen, ein⸗ gereiht werden, deren Bronze Original sich nebst dem bisher einzigen Abguß desselben im Germanischen Museum zu Nürnberg befindet. Die durchgus eigenartige, kühn und lebendig bewegte Figur wird von der neuesten Forschung dem gleichnamigen Sohn des älteren Peter Vischer zugeschrieben und auf einen Kupferstich des Jacopo de' Barbari zurückgeführt, während das breit ausladende, von vier! Delphinen mit daraufsitzenden Flügelknaben eingefaßte und mit Masken und Muscheln, mit Blattwerk und allerhand Gethier dekorirte, sowie mit der Jahreszahl 1532 versehene Postament wohl als eine Arbeit Hans . späteren Leiters der altberühmten Erzgießerei, zu be⸗ rachten ist.

Von dem, Neuen Lausitzischen Magazin, welches im Auf⸗ trage der Oherlau sitzi schen Gesellschaft der Wissenschaften von ihrem Sekretär Professor Dr. Schönwälder herausgegeben wird, ist kürzlich das 2. Heft LV. Bandes erschienen (Görlitz, in Kommission der Buchhandlung von E. Remer, 1879) erschienen. Das 1. Heft enthielt bekanntlich die umfangreiche Preisschrift von L. Große, Landesrath der Provinz Brandenburg in Berlin: „Ent⸗ wickelung der Verfassung und des öffentlichen Rechtes der Niederlausitz seit dem Traditiongrezeß vom Jahre 1635.“ Die andere Hälfte des Bandes beginnt mit einer Abhandlung von dem Realschul.« Oberlehrer Fr. Nicolai in Chemnitz „über die Bedeutung der Na-. turwissenschaften für unsere Zeit. Dann folgen 4 Beiträge von dem Schlof prediger Dr. Saalbern in Soltau N. L.: über den Chro⸗ nisten Johannes Magnus aus Forst, über ethnologische Erhebungen in Sorau und die anthropologische Untersuchung der Schulkinder in Preußen und Deutschland, über die slavischen Funde (Rwälle, Pfahl⸗ hauten, Begräbnißstellen, Urnen, Münzen) in den östlichen Theilen Deutschlands bez, in der Lausitz, und endlich über Glaeialerscheinungen im Muschelkalk von Rüdersdorf. Die beiden letzteren Beiträge bieten Auszüge aus den Protokollen der IX. und allgemeinen Versammlung der deutschen anthropologischen Gesell⸗ schaft in Kiel (August 1878) und Constanz (September 1877), welche übersichtlich zusammengedrängt und mit belehrenden Anmerkungen versehen sind. Hieran reiht sich eine weitere Folge der chrono— logischen Lebensbilder von dem Konsistorial⸗Rath Eduard Machat- schek in Dresden, betitelt Vier Bischöfe des Meißner Hoch— stifts!' und Beiträge über die Grenzen des Dobrilugker Kloster— gebiets, nach den ältesten Urkunden, vom AÄrchidiakonus Schlobach in Finsterwalde, sowie über die drei ersten Abschnitte der bischöflichen Grenzurkunde von 1241. von dem Herausgeber. Weiter⸗ hin folgen Nachrichten aus den Lausitzen, die Schule betreffend, andere literarischer Art und Miscellen. Hier sucht, um nur Einiges an⸗ zuführen, F. emer. Bronisch in Drebkau mit vielem Scharfsinn nachzuweisen, daß der Name der sarmatischen Jazygen ein Appellativname sei und soviel bedeute wie jecdiez Reiter. In einem kleinen Aufsatz über Gallomanie aber heißt es von der Studentensprache: Die Pariser Sorbonne scheine die Mutter des⸗ selben gewesen zu sein. Von dort seien entlehnt der Commersch, commerce, der Comment, con mand, d. i. Lorschrift des Seniors über das anständige Betragen der Studirenden, ferner die sehr derb ver⸗ deutschten Ausdrücke mettre quelqu'un an „verjas- l(saurer Wein) und eneis, eigentlich Anhieb. Hinzugefügt hätte noch werden können coup, während „Schmollis“ und „Fiducit“ doch wohl, sateinischer Herkunft sind. Der Sberlehrer Dr. Jentsch in Guben giebt interessante Notizen über die Stein kreuze an Wegen. Man hat dieselben für Zeichen der Besitzergreifung Seitens des meißnischen Bisthums oder aber für Stationen auf Prozessions— wegen gehalten, im Volke jedoch gelten sie allgemeinkals Denkmäler eines an ihrer Stelle vorgefallenen Todtschlagesg. Danach hätten sie also demselben Zweck gedient wie der sogenannte todte Mann der Slaven, eine Anhäufung von Reisig, welche dadurch entstand, daß jeder Vorübergehende ein Reis auf die Stelle warf. Diese Sitte hat sich weit über die Zeit der Chistignisirung der Wenden hinaus erhalten. In der Chronik von Guben (Loocke) von 1803 wird erwähnt, daß sich ein solcher Reisighaufe an der Straße von Cottbus nach Frankfurt a. O. befunden habe; in der Haide bei Finsterwalde lag ein gleicher noch um 1820; zwischen Breslack und. Bresinchen, im Kreise Guben, aber ist sogar noch nach 1872 gus demselben Grunde ein Steinhaufe von den Vorübergehenden allmählich aufgeworfen worden.

Das Heft beschließen Nachrichten aus der Gesellschaft. Am 1. Ottober 1879 war es derselben vergönnt, das Fest ihres 160jährigen Bestehens zu feiern. Die in der Festsitzung am 8. Oktober 1879 von dem Sekretär gehaltene Festrede, welche eine gedrängte Geschichte der Gesellschaft gab, ist hier abgedruckt, ebenso ein geistvoller Vor— trag von Dr. Th. Paur „über dichterische und plastische Gebilde.“

Nach dem Jahresbericht für 1878— 79 betrug der Personal⸗ bestand 201 (30 Ehren“, 114 wirkliche und 57 korrespondirende) Mit⸗ glieder, von denen jedoch 8 inzwischen gestorben waren. Zum Präsi= denten wurde der Qber⸗Präsident von Seydewitz auf 5 weitere Jahre gewählt. Die Gesellschaft stand mit 238 Ver— einen in Schriftenaustausch. Sie hat in dem angegebenen Zeitraum zwei Preise füuͤr wissenschaftliche Arbeiten vertheilt, nämlich an den Professor Pr. «Knothe in Dretden für seine Lösung der Preisaufgabe: „Geschichte der Lausitzen vom Aushruch des 30 jährigen Krieges bis zur pfandweisen Ueberlassung des Landes an Chursachsen', und an den Oberlehrer Pr. Scar Weißenfels in Berlin für eine sästhetischkritische Analyse der Hora— zischen Epistola ad Pisgnes.“ Als veue Preisaufgabe (Preis 305 4106) wurde gestellt eine „Biographie und literargeschichtlich Wärdigung Leopold Schefers“ und der Ablieferungstermin auf den 31. Januar 1881 angesetzt.

Darm stadt, 25. Januar. In diesen Tagen ist der erste Bau⸗ bericht über den Ausbau der Oppenheimer Katharinenkirche, der das Baujahr 1879 begreift, zur Veröffentlichung gekommen. Er ist erstattet worden vom Ober⸗Baurath Fr. Schmldi in Wien und

dessen Sohn H. Schmidt, welcher in Oppenheim selbst den Bau leitet. Aus dem Bericht ergiebt sich, daß die Beschädigungen, welche der Vierungsthurm in dem Brande von 1689 erlitten, so be⸗ deutend waren, daß ein Abtragen des Thurmes nicht mehr zu umgehen war. Interessant waren die Resultate, welche die Untersuchung der Thurmtrommel ergab. Dieselbe zeigte sich oben sehr beschädigt, offenbar auch eine Folge des Brandes von 1689, in der Mitte intakt, unten aber wieder so mit Rissen versehen, daß die Arkadenbogen der Vierungspfeiler ausgewichen sind. Da das Mauerwerk in der mittleren Zone des Tambours wohl erhalten war, so muß dieser Theil errichtet worden sein, als die Be⸗ wegungen des Mauerwerks über den Vierungspfeilern geschehen und wieder zur Ruhe gekommen waren. Hierdurch erhält die von Fried⸗ rich Schneider ausgesprochene Ansicht, daß der Thurmaufbau jüngeren Datums ist als die Choranlage, ihre bautechnische Be⸗ stätigung. Unter diesen Umständen ist es zweckentsprechend, daß Schmidt die beschädigten Theile der Trommel nur mit Fement ausgießen will. Die Steinmetzarbeiten zum Aufbau des Thurmes sind zur Hälfte vollem det; die Werksteine kommen aus denselben Stein= brüchen von Eisenberg in der Pfalz, die das Material für den Wormser Dom geliefert haben. Gleichzeitig haben die Vorarbeiten zur Reparatur des Westchors begonnen; mit dem Thurmhelm wird auch hier der neue Dachstuhl vollendet sein.

NewYork, 28. Januar. (W. T. B.) Nach einer aus Ha⸗— lifax vom 27. d. M. eingegangenen Meldung sind daselbst Vor⸗ bereitungen im Gange fur eine neue amerikanische Expe⸗ dition zur Exforschung des Nordpols unter der Leitung von Dr. Emil Bessel, welcher an der Cypedition des Kapitän Hall mit dem Schiffe „Polaris“ Theil genommen hatte.

Der bekannte Komponist Saint Sasns wird am Sonnabend, den 31. Januar, in einem Extrakonzert im Konzert hause, unter Nitwirkung des Hrn. Hof⸗Musikdirektors Bilse und seines Orchesters, als Komponist, Virtuos und Dirigent zum ersten Male persönlich vor das Berliner Publikum treten. Hr. Saint Sans spielt sein G-moll-Konzert und verschiedene Solostücke und dirigirt mehrere seiner symphonischen Dichtungen, darunter die charakteristische Danse macabre.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Der Arbeiterfreund. Zeitschrift des Central⸗Vereins für das Wohl der arbeitenden Klassen; herausgegeben von Professor Dr. Viet. Böhmert in Dresden, in Verbindung mit Profesffor Dr. Rud. Gneist in Berlin, als Vorsitzendem des Centralvereins. XXIII. Jahrg. 6. Heft. Berlin, Verlag von Leonh. Simion. 1879. Inhalt: Abhandlungen. Am Jahresschlufse 1879 Verhandlungen und Schriften des Vereins für Sozialpolitik 1879. Von Adolf Held. Der Handwerkervereins Verband für die Pro—⸗ vinz Brandenburg. Von Johannes Berndt. Die Allgemeine Deutsche Penstons⸗Anstalt für Lehrerinnen und Erzieherind en. Die preußische Armen ⸗Gesetzgebung und das Bedürfniß ihrer Weiter⸗ bildung. Von Dr. jur. C. Silberschlag, Gerichts⸗Rath. Ueber Vereins⸗ und Armenwesen. Von Adolf Gumprecht. Collektiv⸗ versicherung auf den Todesfall für Arbeiter und Beamte des Haufses Leclaire in Paris. Monatkchronik über die Monate Oktober, November und Dezember 1879.

Notizblatt des deutschen Vereins für Fabrikation von Ziegeln, Thonwgaren, Kalk und Cement. 15. Jahrg. 4. Heft (Berlin, 1879. Zu haben im Bureau des Vereins, Kesselstr. Nr. J.) Inhalt: Angelegenheiten des Vereins: Einladung zur Generalversammlung. Vorläufig festgesetzte Tagesordnung der XVI. Generalversammlung. A. C. Türrschmiedt Cement- prüfungsapparate. Wissenschaftliche und technische Mittheilungen: Die Keramik der Griechen und Römer. Von Professor Dr. Hugo Blümner (Schluß). Die Diluvial⸗ und Alluvialbildungen der norddeutschen Tiefebene mit besonderer Berücksichtigung ihrer Ver⸗ wendung. Von W. Schütze. Sektionen ⸗Holzpflaster von Edward Schmidt, Civilingenieur in Berlin. Zu geringe Anforderungen und nicht ungefährliche Verbreitung von einer weiteren Prüfung be⸗ dürftigen Ansichten. Von E. H. Hoffmann. Was der Cement vermag! J. Von E. H. Hoffmann. Was der Cement vermag! II. Von E. H. Hoffmann. Obs der Cement auch vermag! III. Von E. H. Hoffmann. Ueber Belastungen wie über die Tragfähigkeit von Ziegelbögen und die aus der Belastung derselben berechnete Druckfestigkeit Von CE. H. Hoffmann, Neuerungen an Ziegel öfen mit ringförmiger Anordnung der Kammern.

Mittheilungen der Großherzoglich hessischen Centralstelle für die Landes statistik. Inhalt aus Nr. 220: Morbidität in den Heilanstalten 1878. Rindersterblichkeit ze. 1875— 77. Straffälle in Bez. auf Zölle u. Steuern 1878 —- 79. Flächengehalt der Gemark. u. Kreisfe am 1. Jan. 1879. In⸗ halt aus Nr. 221: Ausmünzungen 1879. Kulturkosten für Bo⸗ manialwald 1876— 78. Ernte, Erträge 1878. Obstertrag 1878. D Sterblichkeitsverhältnisse Dez. 1879. Meteorol. Beo bacht. zu Darmstadt Dez. 1879.

Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preuß. Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Dr. L. Witt⸗ mack. In Kommission bei Wiegandt, Hempel K Parey. 253. Jahrg. Januar 18809. Inhalt: C. Bolle, Fürbitte für die im Schnee hungernden Vögel. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. (Ausgestellte Pflanzen. Mandelkartoffeln. Ver⸗= tilgung der Schnecken und Ameisen. Vorgelegte Bücher. Hacalyptus. Gyuerium argent um.) Bericht über die im Jahre 1879 in der Königlichen Gärtner⸗Lehranstalt seitens des Vereins zur Be⸗ förderung des Gartenbaues vorgenommenen Düngungsversuche. (W. Lauche, Düngungsversuche zu Mohrrüben. Einfluß des Entfernens der Keime auf die Aukbildung der Kartoffeln. Prof. Orth, Erläuterungen zu den Düngungsversuchen zu Mohr⸗ rüben. W,. Lauche, Düngungversuche an Obstbäumen). L. Mat⸗ thieu, Bericht über Düngungsversuche. O. Hüttig, Bericht über Kulturen aus von dem Verein zur Beförderung des Gartenbaus ge lieferten Samen. Versammlung der en hf der Garten⸗ freunde Berlins am 21. November 1879. (Frühjahrs -⸗Auestellung. Kultur der Körhelrüben, des Rhabarber und der Schwarjwurzek. Tiespflanzen der Obstbäume. Schutz des Spalierobstes gegen Mäuse⸗ fraß. Cyelamen persicum auf Glaͤsern.) Versammmlung am 5. De⸗ zember 1879. (Verlegung des Versammlungslokals. Mittel gegen Noctua segetum. Ueberwinterung der Pfirsichbäume). Verzeichniß der Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Prof. Dr. Eichler, Zur Kenntniß von Encephalartos Hildebrandtii A. Br. et Behé. (Mit Tafel 1.) C. Bouché, Ueber die Kultur von Encephalartos Hide-

brandtii. Der Bäx, Illustrirte Berliner Wochenschrift. Eine Chronik fürß Haus. Herausgegeben von Ernst Friedel und Emil Dominik. Verlag der Nicolat'schen Verlags⸗Buchhandlung, R. Stricker, in Berlin. Nr. 4. Inhalt: Löwe und Lömin. Novelle von Ludovica Hesekiel (Fortsetzung). Joachim J. Roman von Adolf Streckfuß (Fortsetzung Feldmarschall Graf Moltke. Die Tänzerin Barbarina. Von L. Schneider (Fortsetzung). Louis Schneiders Memoiren. Altmärkische Ueberlebsel. Ueber alte . und Modellhäuser. Miscellen. Briefkasten. nserate.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner

Drei Beilagen (einschließlich Börsen Bellage).

Berlin:

M 25.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, 29. Januar.

RNreußischen Ktaats-⸗ Anzeigers: Berlin, 8. J. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

e

5 , für den Deutschen Reichg⸗ u. Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt ant die Königliche Expedition des Aentschen Reichs · Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen.

2. Sabhastationen, Aufgebot, Vorladungen u. dergl.

3. TJerkänfe, Verpachtungen, Zubmissionen eto.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

K 4a. 8. W. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

1880.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

Inserate nehmen an; die Annoneen⸗Cxpeditionen des „Invalidendauk “', Ftndolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

6

Annoncen ⸗Bureaus.

8. Iheater- Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien- Nachrichten. beilage. XR

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Civil⸗ Ingenieur Carl Ludwig Schnermann ist die gerichtliche Haft wegen Unterschlagung von Geldern aus 5. 246 St. G. B. in den Alten J. R. II. Nr. 80 de 1880 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus⸗ geführt werden können. Es wird ersucht, den re. Schuermann im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hlerselbst abzuliefern. Berlin, den 23. Januar 1830. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. Rinne. Heschreibung: Alter: 32 Jahre, geboren 12. Oktober 1847, Geburtsort: Iserlohn, Größe: 5 Fuß 7—8 Zoll, Haare: hell⸗ blond, Stirn: frei, Augen: blau, Augenbrauen: blond, Bart: Schnur und schwacher blonder Voll bart, Kinn: oval, Nase; kurz, Mund: gewöhnlich, Gesichtsbildung: voll, G sichtsfarbe: gesund, Zähne: vollständig, Gestalt: untersetzt, Sprache: deutsch, Besondere Kennzeichen: fehlen.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 22. No⸗ vember 1879 hinter den Tapezier Carl Bertram aus Brandenburg erlassene Steckbrief ist erledigt. Potsdam, den 24. Januar 18809. Der Unter⸗

suchungsrichter bei dem Königl. Landgericht.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der unterm 3. Ja⸗ nuar 1380 hinter den Arbeitsburschen Albrecht Friedrich Wilhelm Albrecht aus Potsdam er— lassene Steckbrief ist erledigt. Potsdam, den 24. Januar 1880. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht.

Steckbrief. Gegen den Arbeiter Melchior Baczyk aus Samter, 372 Jahre alt, katholisch, welcher sich ver⸗ borgen hält, ist die Untersuchungs haft wegen Unter⸗ schlagung und Untreue verhängt. Es wird ersucht, denselben zu vechaften und in das Gefängniß des unterzeichneten Gerichts abzuliefern. Posen, den 18. Januar 1880. Königliches Landgericht. Erste Strafkammꝛ:r.

Oeffentliche Ladung. Auf Grund der landes polizeilichen Erklärungen vom 9. Januar und 20. Oktober er., sowie der Anklagen der Königl. Staats⸗ anwaltschaft zu Stolp vom 26. Januar und 8. No⸗ vember d. J. aus 8. 3 des Gesetzes vom 10. März 1856 und §. 140 Strafgesetzbuches ist gegen nach⸗ benannte militärpflichtige Personen: I) Wolff, Carl k Reinhold, aus Horst, geboren am 1.

ezember 1858, 2) Kurrasch, Christian Albert Ju⸗ lius, aus Rotten, geboren 3. September 1858, 3) Albrecht, Martin Hermann Albert, aus Schar— fenstein, geboren 11. November 1858, 4) Martolock, Wilhelm Adam Ewald, aus Stohentin, geboren 8. Oktober 1868, 5) Breyer, Albert Heinrich Gustav, aus Versin, geboren 1. November 1858, 6) Garbe, Eduard Wilhelm Gottlieb, aus Bewersdorf, ge⸗ boren 26. April 1868, 7, Genz, Hermann Heinrich, aus Neu ⸗Jugeluw, geboren 18. Februar 1868,

8) Kosbab, Werner Friedrich Ernst, aus Hebron⸗

amnitz, geboren 13. März 1858, 9) Lüdecke, Rein⸗ hold Ernst Heinrich, aus Glowitz, geboren 3. No⸗ vember 1858, 109) Reifke, August Friedrich, aus Kl. Gluschen, geboren 16. April 1855, 11) Wilke, Carl Heinrich, aus Grapitz, geboren 22. Juli 1858, 12) Teßmann, August Wilhelm, aus Grumbkow, geboren 5. Juli 1858, 13) Ruch, Otto Lebrecht, aus Freist, geboren 26. Oktober 1858, 14) Czischke, Hermann Albert, aus Lupow, geboren 23. Aprii 1858, 15) Neubieser, Albert Carl, aus Rambow, geboren 25. November 1858, 16) Kuhr, . Ewald, aus Rumske, geboren 18. eptem⸗ ber 1868, 17) Pasch, Albert Hermann, aus Bansekow, geboren 30. April 1868, 18) Reetz, Albert Johann, aus Rumbske, geboren 22. Februar 1858, 19 Radtke, Wilhelm Heinrich Hehe ch aus Ruschütz, geboren 21. November 1858, 20) Tomaschke, Ludwig August, aus Ruschütz, ge⸗ boren 12. Februar 1858, 215 Kirk, Ferdinand Hein⸗ rich, aus Selesen, geboren 20. Januar 1858, 22) Stricker, Carl Friedrich, aus Poganitz, geboren 29. Juli 1858, 23) Groll, Carl Albert, aus Zem⸗ min, geboren 16. September 18658, 24) Pasch, Heinrich Rudolf, aus Zipkow, geboren 25. Juni 1858, 25) Pribbenow, Albert Friedrich Wilhelm, aus Polchow, zuletzt Knecht in Bernsdorf, geboren 3. März 1855, die Untersuchung eröffnet worden, und sind dieselben angeklagt, innerhalb der letzten Jahre dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte sich dadurch zu entziehen ge⸗ sucht zu haben, daß sie ohne Erlaubniß das Bundes⸗ gebiet verließen oder sich nach erreichtem militär⸗ gl tis Alter außerhalb desselben aufgehalten aben. Zur mündlichen 6 Sache ist ein Termin auf den 51. März 1880, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungszimmer der Strafkammer des hiesigen Landgerichtß vor dem Collegio anberaumt worden, und werden die Angeklagten zu diesem Ter⸗ mine mit der Aufforderung, die zu ihrer Vertheidi⸗ ung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu ringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden können, und der Warnung vor—⸗ geladen, daß bei ihrem unentschuldigten Ausbleiben dennoch zur Hauptverhandlung wird geschritten wer⸗ den und auf Grund der Erklärung der Landeß⸗ olizeibehörde vom 9. Januar und 26. Oktober 1879 hre Verurtheilung erfolgen wird. Stolp, den 14. November 1879. Königliche Staatsanwalischaft.

Oeffentliche Ladung. Der Cigarrenmacher Samuel Meyer, geb. am 16. Dezember 1855 zu Polajewo, letzter Aufent halt Birnbaum, wird beschul⸗ digt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundes⸗ gebiet verlassen oder nach erreichtem mili⸗ tärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesge⸗ biets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140, Abs. 1 Nr. 1 Str. G. B. erselbe wird auf den 6. April 1880, Vormittags 95 Uhr, vor die JI. Strafkammer des Königlichen Land⸗ gericht zu Posen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5§. 472 der Strafprozeßord⸗ nung von der Königlichen Regierung, Abtheilung des Innern zu Pese über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklä⸗ rung verurtheilt werden. Posen, den 17. Januar 1880. Königliche Staatsanwaltschaft. Mueller.

SGnubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen n. dergl.

2450 Resubhastations⸗Patent.

Schuldenhalber nothwendiger Verkauf. Das hier in der Belle⸗Alliancestraße Nr. 54 be⸗ legene und im amtsgerichtlichen Grundbuche von Tempelhof Band 17 Nr. 769 auf den Namen des Kaufmanns August Teichmann hier verzeichnete Grundstück nebst Zubehör, veranlagt zur Grund⸗ steuer bei einem Flächeninhalt von 6 a 96 4m nach einem Reinertrage von 57 8, wird am 2. März 13889, Vormittags 19 Uhr, an der Her r e öffentlich Schuldenhalber im Wege der Resubhastation an den Meistbietenden ver⸗ kauft und das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlages am 2. März 1380, Vormittags 11 Uhr, eben daselbst verkündet werden. Auszug aus der Steuer⸗ rolle und die beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blattes sind in der Gerichtsschreiberei, Rathhaus straße Nr. 4, Zimmer Nr. 4, während der Geschäfte⸗ stunden von 11 —1 Uhr einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder ander⸗

weite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung!

in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben bei Vermeidung der Ausschließung spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 20. Januar 1880. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung Nr. 60.

liozo! Nothwendiger Verkauf.

Das in dem Kreise Pleschen belegene, im Grund⸗ buche von Czarnuszka, Band IV., Blatt 153 seqq. eingetragene, der Frau Johanna v. Koezorowska,

eb. v. Radons ka, welche mit ihrem Ehegatten tanislaus v. Keczorowski in getrennten Gütern lebt, gehörige .

Rittergut Czarnuszka,

dessen Besitztitel auf den Namen der Frau Johanna v. Koczorowska berichtigt steht, und welches mit einem Flächeninhalte von 622 Hektaren 57 Aren der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grund⸗ steuer⸗Reinertrage von 5390 S O4 3 und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 741 S veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation den 26. Februar 1880, Vormittags um 10 Uhr, im , des hiesigen Amtsgerichts versteigert werden.

Der Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts und alle sonstigen das⸗ selbe betreffenden Nachrichten, sowie die von den Interessenten bereits gestellten oder noch zu stellen⸗ den besonderen Verkaufsbedingungen können in der Gerichtsschreiberei⸗Abth. III. des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts während der gewöhnlichen Sin r en eingesehen werden.

Diejenigen Personen, welche Eigenthumsrechte oder welche hypothekarisch nicht eingetragene Real⸗ rechte, zu deren Wirksamkeit gegen Dritte jedoch die Eintragung in das Grundbuch gesetzlich erforderlich ist, auf das oben bezeichnete Grundstück geltend machen wollen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem . Versteigerungs⸗ termine zur Vermeidung der Präklusion anzumelden.

Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf

den 28. Febrnar 1880, Vormittags um 11 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Pleschen, den 24. Dezember 1879. Königliches Amtsgericht. Gerichtaschreiberei⸗Abth. III. Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts. Nättig.

lz Oeffentliche Justellurg.

Dle Ehefrau Josephine Menyerbeck, geb. Krebs, zu Hannover, vertreten durch Rechtsanwalt von Hartmann daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Schlosser Wilhelm Menerbeck, unbekannten Aufenthalts wegen Ehescheidung mit dem Antrage auf Trennung der Ehe dem Bande nach und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer III. des König⸗

lichen Landgerichts zu Hannover

auf den 19. April 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der durch Gerichte beschluß vom 19. d. M. gestatteten öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Kurth, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

lass! Oeffentliche Zustellung.

Die Katharina Louise Wattern, ohne Stand, Ehefrau von Carl Färst, Kaufmann, Beide zu St. Johann wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Leibl, klagt gegen ihren genannten Ehemann Karl u, Kaufmann, zu St. Johann wohnend, auf

luflösung der zwischen den Parteien bestehenden Gütergemeinschaft, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bisher bestandene, auf die Errungen⸗ schaft beschränkte eheliche Gütergemeinschaft für 4uf— gelöst zu erklären und deren Theilung für den Fall der Annahme durch die Klägerin in zwei Hälften zwischen dieser und dem Verklagten zu verordnen, die Parteien zur Auseinandersetzung und Liquidation vor Notar zu verweisen, diesen sowie einen Richter⸗ kommissar zu ernennen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Saarbrücken

auf den 8. März 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Auffsrderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Saarbrücken, den 26. Januar 1880.

Seckler, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

zs] Oeffentliche Zustellung.

Der Kreisbote Christian Becker zu Aachen, vertreten durch den Kreisboten Heinrich Kühn zu Montjoie, klagt gegen den Wilhelm Laumen, seither Bürgermeister zu Roetgen, jetzt von dort verzogen und unbekaunten Aufenthalt;

wegen baaren Darlehns und für die Näherin des Beklagten vorbezahlten Lohns, mit dem Antrage auf Verurtheilung desselben zur Zahlung von 100 S 50 4 nebst Zinsen vom 28. November 1877 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht zu Montjoie auf

den 19. März 1889, Vsrmittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Thunert , Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

l2sss! Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Oskar Keßner zu Berlin, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Ernst, klagt gegen die A. p. Ksaiser Ferdinands⸗Nordbahn, vertreten durch deren Direktion zu Wien, aus unterbliebener Vollzahlung fälliger Coupons mit dem Antrage auf Verurtheilung der Beklagten zur Zahlung von 76 530 S nebst 60½ Zinsen seit dem 7. November 1879 und varläufige Vollstreckbarkeitserklärung des ergehenden Urtheils gegen Sicherheitsleistung.

Er ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits und des angebrachten Arrest⸗ gesuchs vor die 6. Kammer für Handelsachen des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf

den 1. April 1889, Mittags 117 Uhr, mit der Aufforderung einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Wuthcke, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J.

28s Oeffentliche Zustellung.

Der Manrermeister Heinrich Jacobi zu Käönigs⸗ berg i / Pr., vertreten durch den Justiz⸗Rath Hagen daselbst, klagt gegen die Partikulier Eduard Herrmann und Henriette Hermine, geborne Grltzuhn Pliquett'schen Eheleute, zuletzt in 2

wegen Auflafsuug eines Grundstücks, mit dem Antrage auf Verurtheilung des , das Grundstück Hinter⸗Roßgarten Nr. 14.15 dem Ver⸗ trage vom 26. Mai pr. gemäß, dem Kläger aufzu⸗ lassen. Zur Erhaltung der Rechte des Klägers ist 2 genannten Grundstücke eine Vermerkung ein⸗ getragen.

Die Beklagten werden zur Beantwortung der Klage und des Arrestgesuches vor dem Herrn Ge—⸗ richts ⸗Assesser Halle, Zimmer 67, Eingang C., ö des Königlichen Landerichts zu Königs⸗

erg i / Pr.

auf den 16. April 1880, Vormittags 105 Uhr, . unter der Verwarnung vorgeladen, daß im Fall ihres Ausbleibens gegen sie in contumaciam ver⸗ fahren, der Klageanfrag für zugestanden erachtet und das Gesetzliche darnach erkannt werden wird.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗

ser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hensel. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

zs Oeffentliche Zustellung.

Die Dorothea Katharina Melchior, Wittwe erster Ehe von Wilhelm Prümer und jetzige Che⸗ frau von Nicolaus Zenz, Krämer und Ackerer, Beide zu Güdingen, vertreten durch Rechts anwalt Leibl, klagt gegen ihren genannten Ehemann Nicolaus sin Kraͤ⸗ mer und Ackerer, zu Güdingen wohnhaft, auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden Gütergemein⸗ schaft, mit dem Antrage, die zwischen Parteien bis⸗ her bestandene eheliche Gütergemeinschaft für auf- gelöst zu erklären und deren Theilung für den Fall der Annahme durch die Klägerin in zwei Hälften, zwischen dieser und dem Verklagten zu verordnen, die Parteien zur Auseinandersetzung und Liquidation vor Notar zu verweisen, diesen sowie einen Richter⸗ kommissar zu ernennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civilkammer des Königlichen Landzerichts zu Saarbrücken

auf den 1. März 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Saarbrücken, den 26. Januar 1880.

Seckler, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

2396 Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des Taglöhners Friedrich Beyrer von Hall, Marie Beyrer von da, vertreten durch Rechtsanwalt Hirschmann von hier, klagt gegen ihren mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden Che⸗ mann auf Scheidung der Ehe wegen Quasidesertion und beantragt, zu erkennen, die von ihr mit dem Beklagten am 12. Oktober 187 zu Hall eingegan⸗ gene Ehe sei dem Bande nach zu trennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civilkammer des K. Württ. Landgerichtes zu Hall auf

Mittwoch, den 28. April d. J., Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei diesem Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Schwäbisch Hall, 46 26. Januar 1880.

reeb. Gerichtsschreiber des K. Württ. Landgerichts.

2380 Oeffentliche Zustellung.

Die Wilhelmine Stnbenbordt, ohne Stand, Ehefrau von Heinrich Klein, Metzger, Beide zu St. Johann wohnend, vertreten durch Rechtsanwalt Leibl, klagt gegen ihren genannten Ehemann, Hein⸗ rich Klein, Metzger zu St. Johann, auf Auflösung der zwischen Parteien bestehenden ehelichen Güter⸗

emeinschaft, mit dem Antrage, die zwischen Parteien kid! bestandene, auf die Errungenschaft beschränkte eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst zu erklären rund deren w für den Fall der Annahme durch die Klägerin in zwei Hälsten zwischen dieser und dem Verklagten zu verordnen, die Parteien zur Anseinandersetzung und Liquidation vor Notar zu verweisen, diesen sowie einen Richterkommissar zu ernennen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erste Civil⸗ . des Königlichen Landgerichts zu Saar⸗

rücken

auf den 23. März 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellten.

. Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Saarbrücken, den 26. Januar 1880.

Seckler, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

lasen Aufgebot.

Am 4. Mai 1879 ist zu Munkwolstrupfeld die Wittwe des früher verstorbenen Parzelisten Albert Ohlsen, . Margaretha, geb. Thomsen, ver⸗ storben. Beide Eheleute haben unterm 21. Mai 1859 ein gemeinschaftliches Testament errichtet, welchem zufolge nach dem Tode des langst leben den Ehegatten die eine Hälfte des Nachlases an des Ehemannes, die andere Hälfte an der Ehefrau nächste erbberechtigte Verwandte fallen soll.

Da nun die erbberech tigten Verwandten hieselbst nicht bekannt sind, werden auf Antrag des Nachlaß pflegers, Abnahmemannes Claus Brnhn in Munk⸗ wolstrup, alle Diejenigen, welche an den ca. 3900 4 betragenden Nachlaß der Eheleute Ohlsen Erb⸗ und sonstige Ansprüche zu hahen vexmeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben spätestens in dem au

Mittwoch, den 12. Mai d. J., Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebots⸗ termin anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß an die bekannten, bezw. legitimirten Erben ausgekehrt werden wird.

Bemerkt wird annoch, daß der verstorbene Albert Ohlsen ein Sohn des weil. Käthners . Hansen und der weil. Anna Petersdatter in Store⸗Rise auf der Insel Aerö, die zuletzt verstorbene Wittwe Ohlsen eine Tochter des weil. Käthners Mathias Thomsen und der weil. Christine Margaretha, geb. Wacker, wohnhaft zu Wanderup, gewesen ist.

Flensburg, den 21. Januar 1880.

W. Jürgens.