1880 / 32 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Feb 1880 18:00:01 GMT) scan diff

daß er die katholische Kirche auf das Härteste verfolgt habe. Derselbe sage, die Heiden würden sich wundern, wenn sie die heutigen Verfolgungen sehen würden. Derselbe habe dabei wahrscheinlich an Diocletian oder Julian Apostata gedacht, und er müsse annehmen, daß der Abg. Windt— horst entweder einen schlechten Lehrer in der Geschichte gehabt oder schon alles früher Gelernte vergessen habe. Der KLultus-Minister habe schon sehr richtig ausgeführt, daß alle Härten nicht Folgen der Gesetze, sondern des Widerstandes gegen dieselben seien. Dasselbe sei von ihm Hunderte von Malen betont worden. Ein großer Theil der Gesetze finde gar keine Anwendung, wenn der Widerstand nicht eintrete. Von dem heute angegriffenen Gerichtshof werde sehr wenig zu sspüren sein, wo die kirchlichen Obern sich zu dem ent schlösen, wozu sie sich anderweit mit der größten Leichtigkeit entschlossen hätten, Anzeige zu machen bei der Staats regie⸗ rung von der beabsichtigten Anstellung eines Geistlichen. Man werfe ihm vor, er hätte immer nur negativ zerstörend ge⸗ wirkt. Er könnte mehr als eines der Gesetze bezeich⸗ Haus ein Zeugniß von Humanität haben, so gehe man nach nen, denen kein Mensch positioe Vedeutung absprechen könne, dem Kirchhsf in London an die Gräber der bei einem Schiff⸗ z B.. das Vermögensverwaltungsgesetz. Er wolle aber das bruch umgekommenen Nonnen, lese man, was an ihrem Grabe Positive in etwas anderer Richtung suchen; durch die gesprochen sei. Das sei kein Zeugniß deutscher Humanität! gesetzliche Regelung vieler Fragen habe er die Ent. Die Amtspflicht des Ministers fei es gewesen, überall, scheidung über diese Dinge dem Sentiment der Verwaltungs⸗ wo er gekonnt habe, zu mildern, nicht blos da, wo ein ihm einen hohen Grad von Lieblosigkeit vorgeworfen, aber behörden und des jeweiligen Ministers entziehen wollen. Des- Mann ihn darum angegangen habe, der nicht zum Centrum durchaus mit Unrecht, er habe im Gegentheil jede Gelegenheit halb perhorreszire das Centrum auch den kirchlichen Gerichts⸗ gehöre. Auf eine Petition rheinischer und westfälischer Damen benutzt, um die mildeste Ausführung der heb zu ermög⸗ hon denn demselben sei der einzelne Minister lieber, der sei sei von Allerhöchster Stelle ein Druck auf den Minister für lichen, habe dies besonders bei dem Ordensgefetze ge— wandelbar, wenn derselbe bestürmt werde von rechts und bie Erhaltung der Anstalt in Ahrweiler ausgeübt. Er spreche zeigt und reichlich habe er Verfügungen aufgehoben, welche links, von oben und unten. Welches Maß von Kraft nöthig für diefe hochherzige Intervention Sr. Masjestät des Kaisers irgend welche Härten enthielten. Er fei oft in der Lage ge⸗ sei, um hier zu widerstehen, wisse er am besten. Ein Einzelner hier öffentlich seinen Dank aus. Der frühere Minister Falk wesen, Verfügungen, die Bedrückungen enthielten, aufzuheben. werde immer diesen unherechtigten Einflüssen zugänglicher sein habe die Gesetze nicht gemildert, derselbe habe aufgerufen zum Er sei sich bewußt, das Gesetz sehr milde ausgeführt zu haben. als eine Institution. Hauptsächlich aber sei durch die Mai⸗ Kampf gegen Rom, und die Katholiken würden nicht vergessen, Verschiedene Gründe hätten allerdings die Ausführung sehr gesetzgebung dahin gewirkt worden, den Staat wieder zum was man ihnen zu bieten gewagt habe. Er fürchte, es sei erschwert. Kurz gesagt, der Widerstand gegen die Gesetze bis Herrn auf seinem eigenen Gehiet zu machen, wo derselbe nicht eine zu I Schätzung eines Preußischen Ministers der aufs Aeußerste sei durch den Gedanken bestärkt worden, daß mehr seinen Pflichten allen en fenen gegenüber hätte in zweiten Klasse, wenn der verehrte Herr glaube, daß der Minister, der das Gesetz vorgelegt habe, nicht bis zum vollem Maße gerecht werden können. Dan it sei der Staat von seinem Thun und Lassen diese Dinge alle abhingen. Endtermin der Ausführung im Amte bleiben würde. Die in eine Position gekommen, in welcher derselbe ausharren und Der Abg. Dr. Falk sei nicht gefallen, weil mit Rom Frieden ge⸗ Leute, die so dachten, hätten sich aber in ihrer Auffassung sehr abwarten könne, bis die andere Seite zu einem Verständniß schlossen werden sollte, sondern weil derselbe in der evan— geirrt. Er sei so lange im Amte geblieben, daß die Ausfüh- der Sachlage komme. Eine Andeutung des Ministers be- gelischen Kirche unmöglich gewesen sei. Es sei ein Zeichen rung in seiner Hand gelegen hätten. Der Zweck, den das stätige, daß diese Pofition bei den jetzigen Verhandlungen auch feiner Einsicht gewesen, daß er gegangen sei, ehe die Ge— kampfesmuthige Temperament des Centrums zu exreichen hoffte, ihre Bedeutung geltend mache. neralsynode sein Todesurtheil publtzirt habe. Er würde auf sei nicht erreicht worden. Die Ursulinerinnen⸗Anstalt in Aarweiler Der Ahg. Dr. Windthorst bemerkte, es sei sehr natürlich, Alles das nicht eingegangen sein, wenn der Abg. Falk den z. B. sei auf dem einzigen gefetzlich möglichen Wege erhalten, daß man mit Spannung und gern höre, was ein abgegangener Katholiken nicht einen guken Rath oder vielmehr noch eins weil sich die Oberin berathen gelassen hätte von einem nicht Minister sage; wenn derselbe sich seine (des Redners) Er⸗ in die Rippen gegeben hätte. Er kenne die Kampfesmethode leidenschaftlichen Katholiken, dem das Centrum die Katholizität sahrungen hätte zu Nutze machen wollen, so hätte er demselben ge⸗ des Abg. Falk, und als derselbe gesprochen habe, sei ihm so nicht absprechen werde. Es sei nun öfter die Frage erörtert rathen, auf längere Zeit vom parlamentarischen Leben zu ver⸗ ein Hefühl „Das waren die alten Tage!“ gekommen. worden, welche Gründe ihn bestimmt hatten, Se. Majestät zu schwinden. Es pflege dann das Wiedererscheinen interessanter Die Diskussion wurde geschlossen— Persönlich bemerkte bitten, ihm einen Nachfolger zu geben. Zu diesem Schritte zu sein. Der Abg. Dr. . habe eine große Anzahl ein- der Abg. Lbwe (Berlin) den frivolen Angriffen gegenüber, sei er durch die Gesammitsituation aller Verhältnisse gedrängt zelner Punkte hervorgehoben, auf die er heute nicht einzeln welche eine Versammlung von Männern, von benen kein ein? ziger das Berliner Schulwesen kenne, gegen das Berliner Schulwesen erhoben habe, habe er ein Wort der Abwehr sprechen müssen. Der Abg. Stöcker hätte doch vermeiden sollen, die Agitation, die derfelbe jetzt betreibe, in das Haus zu bringen. Der Abg. Dr. Falk verwahrte sich dagegen, daß er durch ide ge ler Intervention irgend einer Person in den Srdenzangelegen— seine feindselige Gesinnung gegen das pofitive Christenthum heiten zu milderen Auffassungen gekommen sei; nur se nach dokumentirt habe, habe auf Beförderung rechnen können. Her Berathung, welche den betreffenden Oberinnen zu Theil An den Schulen und Universitäten seien derartige Männer eworden, hätten sie falsche oder richtige Wege für die Er⸗ angestellt. Wo sei ein gläubiger Katholik oder Protestant be⸗ . ihrer Anstalten eingeschlagen. t . ü fördert? Nicht mit Unrecht habe die Generalsynode ihre Mit⸗ Dieser Titel (Gehalt des Ministers 36 000 Mü) wurde ge⸗ sei doch wohl kein Zeichen von Lieblosigkeit, von mangelnder wirkung bei der Besetzung theologischer Professuren verlangt, nehmigt, worauf sich das Haus um 5is Uhr vertagte. Friedensliebe. Der Abg. Windthorst spreche immer davon, sie durchkreuze damit die Pläne gewisser Koterien. Er be⸗ w

E w 363 g .

trachte es seinerseits als ein Verdienst des früheren Ministers Falk. daß derselbe die evangelische Kirche mundig gemacht habe, sie werde dadurch ein willlommiener Bundesgenosse für die Katholiken. Er freue sich, da aus dem Knäuel heraus die Stimmen der HerrenRichter, Virchow und Knörcke, des einzigen Redners, gegen den Abg. Falk nichts einzuwenden gehabt habe, zu hören. Daß die evan⸗ gelische Kirche unter dem Kulturkampfe gelitten habe, sei nicht zu bestreiten. Er wolle anerkennen, daß der Minister Falk etwas milder gewesen sei, als feine Umgehung, namentlich als der Herr, der jetzt die Schulden verwaltung dirigire über desfen religiöse Ueberzeugung er nicht gesagt habe, er habe nur dessen öffentliche T ätigkeit kritisirt. Die Milderung bezüglich der Kaplüne in Sch esien, deren der Abg. Falk sich gerühmt habe, sei nicht im kirchlichen, sondern im Staatsinteresse geschehen, da wollte man nicht zu viele Vakanzen haben. Bas Ordensgesetz sei mit einer großen Rüclsichtslosigkeit ausgeführt worden, die armen Nonnen müßten in fremden Ländern Unterkunft suchen, und wolle das

worfen. Man werde ihm bezeugen müssen, daß der Ton seiner Erwiderungen erst dann ein 6 geworden sei, als die Angriffe gegen seine Person und Verwaltung alles Maß üherstiegen hätten. Er habe früher zu den wildesten Angriffen Pescwiegen, er habe geschwiegen, weil er keinen Ausdruck ge— funden habe, der gerecht zurückwies, was ihm angethan sei. Um sich in den Grenzen parlamentarischer Gewohnheiten zu alten, habe er gethan, was man sonst in gebildeter Gesell— chaft derartigen Angriffen erwidere; Man kehre dem Angreifer den Rücken und lasse ihn sitzen. Der Abg. Stöcker hake über den Indifferentismus der gebildeten Klassen geklagt. Von derselben Ueberzeugung durchdrungen habe er die Kirchenverfassung zum Abschluß gebracht, um vie sleichgültigen Elemente zu gewinnen; und es seien sehr tüch⸗ tige darunter. Jedenfalls müßten diefelben, wenn sie wieder⸗ gewonnen werden sollten, zunächst geduldet, nicht aber in die Acht und Aberacht erklärt werden. Die Behauptung von der Unfreiheit der evangelischen Kirche gehöre zu den fäbles conzenues, und der Abg. Stöcker werde auch ihm viel⸗ leicht das Zeugniß ausstellen, daß er Selbstüberwindung geübt habe, wenn er an seine beiden Kollegen denke. Er komme zuletzt auf die Frage des Kulturkampfes, welches Wort er un— gern in den Mund nehme, weil er es für falsch halte. Indeß habe man sich der Kürze wegen daran gewöhnt. Man habe

Dienstag,

Landtags⸗Verhandlungen.

Abgeordnetenhaus. 57. Sitzung vom 9g. Februar.

r. Am Ministertische v. Puttkamer und Kommissarien.

. Berathung des Kultusetats wird mit dem Kap. 117: „Pro vin zialschul kollegien“ fortgesetzt. :

Abg. Steinbusch: Die Kirche, die berufene Lehrerin der Religion, sei von der Mitwirkung am Volksschulunterricht ver— drängt und zu einer Magd des Staates degradirt, man führe vom Staate einseitig beliebte Religionsbücher ein. Das katho— lische Volk sei dem Kultusminister für jede Aenderung in dem schwer geschädigten Schulwesen dankbar, aber immer nur als für eine Abschlagszahlung bis zur Aenderung des Prinzips.

Abg. Mooren: Eine . sei es, wenn der katholischen Geistlichkeit die Ertheilung des Religionsunter— richts abdekretirt werde; die Gemüther des katholischen Volkes seien auf das tiefste verletzt, große Geister aus der Schule Sybel's alterire das allerdings wenig. Redner

iebt unter Verleiung mehrerer Verfügungen eine Darstellung der Verhältnisse am Schullehrerseminar in Kempen und der mit diesem verbundenen Uebungsschule. Die Regierung habe den Vertrag, den sie behufs Uebernahme des gesammten Volks schul⸗ wesens in Kempen zum Zwecke der Uehungsschule mit der Stadt geschlossen, nicht erfüllt und die Stadtbehörden durch einen jungen strebsamen Assessor aus Düsseldorf vergewaltigt. ( Der

irektor des Seminars sei ein Altkatholik, obgleich die Regie⸗ rung nach dem Vertrage den katholischen Charakter der übernom— menen Schulen zu wahren sich verpflichtet hatte. Auch auf die Ver⸗ hältnisse des katholischen Ghmnastums in Kempen geht der Redner in seinem sehr lebhaften Vortrage ein; es handle sich um den Schutz einer ganzen Gemeinde gegen Vergewaltigung. Das un⸗ glückselige Falksche System habe in keiner Stadt solche Ver— wüstungen angerichtet, wie in Kempen. (Widerspruch)

Der Kultusminister; Jedes Seminar braucht eine Uebungs. schule und gelangt gewöhnlich zu derselben durch einen Vertrag mit der Ortsgemeinde. So hat auch die Stadt Kempen das ge—⸗ sammte Knabenschulwesen dem Seminar zur Uebungsschule über⸗ lafsen. Wie man hierin eine Verletzung gesetzlicher Be⸗ stimmungen finden kann, verstehe ich nicht. Im Vertrage ist bestimmt, daß der katholische Charakter der Schulen beibehalten bleibe; das ist geschehen. Daß der Seminardirektor, der übrigens mit der unmittelbaren Leitung der Schulen nichts zu thun hat, ein Altkatholik sei, war der Gemeinde beim Abschluß des Ver— trages bekannt. Von einer Unzufriedenheit über die Ausführung desselben kann ich nichts wissen, wohl aber behaupte ich, daß das früher mangelhafte Schulwesen in Kempen seit der Uebernahme durch das Seminar sich erheblich verbessert hat. Die Seminar. übungsschulen sind ihrer ganzen Natur nach Musterschulen. Ich muß also die gegentheiligen Behauptungen als unrichtig be⸗

Zweites Beiblatt zu Nr. 67 der National⸗Zeitung.

10. Februar 1880.

i i ü übri i irchli ; die Konsistorien sehr ver⸗ eins nichts zu wünschen übrig lasse, und auch in Schlesten auf Uebergang der kirchlichen Externg auf di , ag e nh recht Befriedigendes geleistet mehrten Arbeitslast getrennt werden müsse. . ö. werde. Das hat der jetzige Minister doch wohl in der Ueber⸗ In . ö. , en un eschrieben, daß es die Wahrheit sei, (der Minister gegen dem Antrage der Budgetkommisstor . . . wie in Schlesten, so war es imꝰ ganzen Staate. Bei Kap. 118: Prin J, i, , ,. Unter dem Falk'schen System ausgebildete Lehrer sind erst seit v. Fürth, daß die Prüfung pre facu . 4 irrt 1375 in den Schulen und fast nur in den unteren Klassen ange- Religion für die katholischen Theglogen nicht an der uni stellt, ihre Zöglinge also jetzt höchstens 10 und 11 Jahre alt. Berlin ahgelegt werden könne, sondern die Kandidaten gezwungen Sollen diese Kinder schon so korrumpirt sein, daß man das ganze seien, nach anderen Unipersitäten zu gehen, . ö System ändern muß? Die Früchte der Uera Falk können wir Der Knltusminister: Der gerügte . früher erst nach 19 Jahren sehen. Ein schlechtes Zeugniß für das von dieser Stelle aus glß bestekend ane g gnnt und J ĩ K Mühler'sche System wäre es, wenn die unter ihm ö . ö ee n nn nn ,,,, Lehr ni i Schlaze religionslos eworden sein hat dies nich gelingen n,. n t ungen lr Gtr en 2 ö . Neuzelle, fortsetzen und es soll mich freuen, wenn ic nächstes e . in der Heiber, dem Sie das positive Christenthum nicht fi , 1 34. ,,, w 6 mn chen werden, sagte in der Generalsynode: ich wünsche bg. . Schorlemer⸗ Ich. trag it 9 , , . gewinnt, als wollten wir an den von 5000 Mark welche ich als Kosten ö , allgemeinen Bestimmungen rütteln, denn nr se gedng . z idr th Gier oner ausgedrückt als in den Paragraphen über Ziel und Auf— um das sog Kul. amen, eine d erftüsig in J . Aufgabe der Schule , aus der ,, j 5. * J) ö ört! links: C0 eckt I ö en Theologe )x . r i , n ,. ,,, Gerd ch nrg ache, ,, 1, zur Heuchelei. Denn enn nn allgemeinen Bestlmmungen im Religionsunterricht durch- einer das Examen wirklich macht, muß er sich . . . genommen werden, namentlich aber das Lebensbild Jesu dent⸗ , . auf nner dr fe rer ä er e, mn dn chi . ! . ; rer sind rechtschaffen bemüht, dies zu Falk. Interessante Au Hlüsse über dieses Examen, ᷓYst J ö. n nen, anderer großer treffs der evangelischen Theologen, erhielten wir , , . Männer das zu schöpfen, was auf das Gemüth , ,, . Dur en Bona ö. in . r. n , i . Fntwi i des Charakters einwirken kann. Anhänger für da Eramen zu werben; alls hätt 8a n g ung rn ginn e n a, schon die Schule an der ,,. , . ö ö ö . igiö lehi 2 Sie bei findet, seiner vorgesetzten Behörde * f religiösen Erziehung arbeiten gesehen? Und da lachen Sie bei tadeln findet, einer vo , ö ili - ehr richtig links; erneutes Leitartikeln in der „Köln. Itg.“ zu verwen den. Dieses Erg t , , , ö, ö. . Abg. Stoecker ein ni ß ee en li fill ng so i,, ,,, ich ̃ q si ĩ i ein Ausnahmegerichtshof ist. Warum gerade die T 80n soeben auch gelacht hat. (Der Präsident bittet, mit den Unter⸗ ein 6 , brechungen des Redners einiges Maß zu halten und zu ver⸗ einer ag , n. Pri ; ö 1 n mt meiden, daß daraus Dialoge entstehen; darum bitte er auch die auch die Medicine, und 2 , . Redner, sich nicht an einzelne Personen im Hanse zu wenden) wissenschaftliche Prüfung einführen, w n erstr . z i i ie gsredaktenre? Wenn ich bedenke, was gerade hie Von bloßem Mechanismus und bloßem Einpauken ist allerdings auf die Zeitung ed ö ,,, ĩ ĩ neinen Bestimmungen zu finden. Die Kinder in Berlin von Witz und anderen Blättern, und ; ; r r n mn n n ,,, in das Bekenntniß von 67 r l J der G inde eingeführt werden, erstere selbst so lesen und so lernen, gegen die christliche Konfef 13 9e n ; , N der 3 . 39 . neh een n e n e, . and, . 9 ,, können; Welches höhere Ziel kann sich die Schule stecken, gerade richtigen Gefühl und an dung, wäre an ür die Ki bei ill? S sedakteure erst einem Examen zu unterwerfen und i wenn ste für die Kirche arbeiten will? Das System, welches nur die Redg r ö n n, auf das äußerliche Einprägen steht, erzeugt die Leute mit den dann allenfalls noch i,, Umgang mit , ĩ ei ĩ ĩ d = . an, weil der Pfarrer gestorben ist, ein vielen Kirchenliedern im Munde und den Waffen zum Königs zu geben, Wenn ein Kay ; n. ,, ,, morde in der Hand. (Große Unruhe und Gelächter rechts und Kind durch die Taufe aus einem He zun , im E 3 Zusti ̃ i i affällig; die Blätter aber, welche das Chris im Centrum; Zustimmung links. Wir wollen allerdings auch, so ist er e n , ö,, daß unsere Lehrer mit einem tüchtigen Wissen, das ste zu weite⸗ . an ei, 5 ,, tem wissenschgftlichen Arbeiten in ihren Mußzestunden befähigt Verfo gung. . ze Theo ö , und nicht mit halbem Wissen in ihren Beruf treten. Das nicht fügen, es entstehen i en, , . zeichnen. Ich erkenne an, daß die Stadtverordneten . . ist eh ö . . . ö 5 ö ,, ĩ des Vertr chlossen haben; der Bürgermeister hat, Lehrer, die ni en gehegten Wünsche n im n, e t F ; . 2 geen T üüfs, l e rn, sein . eingelegt. Sie nicht das ganze Gyn verantwortlich machen; die all ge⸗ nichts als ein Ansturm gegen den Altar und damit auch geg Diefer Streit zwischen den beiden, städtischen Behörden tangtrt meinen Bestimmungen aber bedent en einen gewaltigen Fott— mich nicht, ich werde, lediglich die, Lösung desselben schritt auf dem Gebiete unseres Schulwesens. Sie mögen es : abwarten. Soweit ich bei der heftigen Art seines Vortrages den nöthig halten, daß ein Reif in diese Frühlingssaat falle, a 3 Periodenbau des Vorredners habe verstehen können, hat er auch wir werden den Reif überdauern, der Sommer wird kommen un das, Gymnastum in Kempen erwähnt. Hasselbe ist städtisch, der Herbst seine Früchte zeitigen. In 10 Jahren wollen wir un erhält aber eine staatliche Subvention, dafür hat die Regierung wieder sprechen! (Beifall links) sich das Recht vorbehalten von den neun Lehrern desselben zwei Abg. Windthorst: Ver Periodenbau und das Hathos des anzustellen, die selbstverständlich katholisch sein müssen. Das ist Vorredners kennzeichnen ihn ais (inen eifrigen Jünger, des Alles. Die vorgetragenen Beschwerden entbehren also wirklich Winisters Falk. (Heiterkeit) Meine Behauptungen, die übrigens seder Begründung. nicht durchweg alle Beamten trafen, halte ich aufrecht. Charakte⸗ Abg. Wind th erst: Der Abg; Mooren hat den Hrn, Mi, ristisch für delk Vorledner ist, dat, er von Christus ünd andern nister nicht persönlich angegriffen, sondern nur über die Schul großen! Mannern der Geschichte sprach. Fur mich lehrerseminare geklagt. Der Minister, der ja nach seiner kurzen steht Christus hoch über allem Irdischen, über allen Menschen Amtsdauer, nicht schen alle diefe dinge übersehen kann, möge Und über allen Seminardirekroren. (Heiterkeit) Wenn man nun hier eine gründliche Nundschau halten, auch bei den evan, ihn Menschen gleichstellt, so find mein? Anklagen berechtigt. Es

worden, welche sich allerdings aus vielen einzelnen Dingen zu⸗ sammensetze. Aber ein Moment sei doch das Wichtigste. Schon vor Jahren, wenn nur entfernt die hypothetische Möglichkeit eines Friedens schluffes mit der katholischen Kirche angedeutet sei, habe er die Ueberzeugung ausgesprochen, daß er nicht der ge⸗ eignete Mann sein würde, diesen Frieden abzuschließen. In dieser Ueberzeugung sei er noch bestärkt durch die Wahrneh⸗ mung, daß viele Kreise der katholischen Bevölkerung in Folge von Hetzereien der Presse ihn für einen Feind der katholischen Kirche hielten und er habe auch . mit welcher Bezeich⸗ nung ihn die Kurie belegte. Er fei zurückgetreten, weil er dies für den kirchlichen Frieden für nöthig gehalten habe, das

eingehen könne. Man werde bei den einzelnen Positionen die Vergangenheit immer zu prüfen haben, und er werde sich eifrig daran betheiligen. Die Geschichte werde von der Amks⸗ thätigkeit des Abg. Br. Falk berichten, daß von ihr alle bösen Leidenschaften enkfesselt seien, und unter den Stürmen der⸗ selben seien die religiösen Ueberzeugungen und Anschauungen zu Grunde gegangen. Jeder, der in irgend welcher Weise

den Thron; denn beide sind solidarisch verbunden. Es ist nicht das erste Mal, daß die Revolution unter dem , , . den Thron gegen geistliche Gewalt zu schützen, sich vordrängt, 6 dann um so leichter den Thron zu stürzen. Alles schlägt in i. ser Richtung ein. Ich bitte Sie, die Mittel zu dieser überflüsst⸗ gen Prüfungskommisston abzulehnen. Sie werden , Erscheinung des Kulturkampfes beseitigen, ans welcher der 86 und selbst der eifrigste Kulturkämpfer keinen Nutzen gezogen haben, welche vielmehr den Stempel der Lächerlichkeit an sich traͤgt.

Der Kultusminister: Ich kann dem Verlangen des Herrn Vorredners nicht staitgeben; es handelt sich hier um die absolut nothwendige Befriedigung eines durch die Gesetzgebung des Staates normirten Bedürfnisses, der sich das Haus, schon nach seiner bisherigen Praxis, nicht wird entziehen können. Auf die prinzipiellen Erörterungen des Herrn Vorredners kann ich nicht

.

Bil

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lain Aufgebot. Der Gutsbesitzer und Major a. D. Alexander z von Klencke zu Oenigstedt bat als Eigenthümer der am 2. Güter Donnerstedt und Oenizstedt das Aufgebot nachfolgender Urkunden, als: I) der Schuldurkunde vom 3. Juli 1818, auf Grund deren ein Kapital von 4250 Thir. in Gold zu Gunsten des von Hammerfstein'fchen Gesammtvermögens im Grundbuche von Don⸗ nerstedt als Hypothek eingetragen ist, und Y der Obligation vom 26. Mai 1853, auf Grund in deren zwei Kapitale ron resp. 3206 Thlr. Gold und 2009 Thlr. Courant zum Besten dez Sber⸗ Arxpellatione⸗Rathes von Klencke zu Celle als Kurators der Stifts, Kapitularin Earoline von Hammerstein zu Hildesheim auf den gedachten Gütern hopothekarisch eingetragen sind. beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 29. April 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— Funden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunden dem Cigenthümer der ver— pfändeten Grundstücke gegenüber erfolgen wird. Thedinghansen, den 3. Februar 1886. Herzogliches Amtsgericht. S. Wegmann. Zur Beglaubigung:

IJ. W. Friedrichs, Registrator,

Gerichts schreiber des Herzoglichen Amtsgerichts.

Grundstücke

dem auf

geladen, daß, Termine scheinigen,

zu verfolgen.

3113

Bekanntmachung.

Aufgehot.

Die Erben des am 3. Januar 1875 zu Groebnig

hier, Betlagte, nachdem auf des der

a. dessen Wittwe Josesa Kinzel, geborene Bartke, . e I i : lichte Gärtner F ; aria Francisca verehelichte Gärtner Fran Bochnig be fen ö. ; . die Marig Clara verehelichte Särtner Albert . ,,. J ; ie Josefa rerehelichte Gärt ne . 6 ärtner Josef Gru e; der Gärtner Johann Kinzel in Groebnig, f. die Gärtner tochter Agathe Kinzel Een, P. der minderjährige Bernard Kinzel,

Grundbuche zum

baben behufs Eintragung ihres Eigenthums an dem von ihnen und ihrem Erblasser bereits vor dem 1. Oktober 1872 cigentbümlich befessenen Grund—= stücke Blatt 304 des Grundbuchs von Groebnig beantragt, als dessen Eigenthümerin noch die bereits März 1831 verstorbene Clara, geborene Anter, verehelichte Kinzel, eingetragen steht.

Alle Diejenigen, l Eigenthums⸗ Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in daz Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Real⸗ rechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens

den 2. April 1880. Vormittag 9 Utzr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 16a. anberaumten Aufgebot trmine anzumelden. Zu diesem Termine werden die ihrem Aufenthalte nach unbekannten Oesterreich⸗Schlesien wesenen Anna Maria Kinzel unter wenn sie sich nicht spätestens im melden und die Eintragung des Eigenthumsz der Antragfteller erfolgen wird, und ihnen überlassen bleibt, ihre Ansprüche in einem besonderen Prozesse

Leobschütz, den 26. Januar 1880. Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

In Sachen des Tapezierers Johann Caspari hierselbst, Klägers, wider die Ehefrau des Tisch⸗ lers Albert Nagel,

schen Gartens sammt darauf befindlichem Wohnhause Rr. 3145 (Kasernen straße Nr. 9) und übrigem Zubehör unterm 758. d. Mit. verfügt, auch die , dieser Verfügung im am 30. öffentlich meistbletenen Verkaufe des Grundstlcks auf den 10. Mai 1880, Morgens 11 Uhr,

welche an dem bezeichneten

oder anderweite zur

Erben der zu

n Wartberg in verstorbenen,

verebelicht ge⸗ der Warnung

ihr Widerspruchsrecht be⸗

Matthes.

vor Herzogl. Amtsgerichte Zimmer Nr. 28 anberaumt.

dert, ihre Obligationen und Hypothekenbriefe im Verkauftztermine zu überreichen.

13453)

Der Bergmann 7 Dierig aus Ober Tannhausen hat gegen se

Möllentin, Scheidung der Ehe wegen Chebruchs und' bös— licher Verlassung dieser Klage, event. zur Vornahme der gerichtlichen Sühne haben wir einen Termin auf

vor dem Herrn Landgerichts⸗Rath Stto am hiesigen Landgericht, Zimmer Wir laden hiermit die ihrem Aufenthalte nach unbekannte Verklagte unter der Warnung zu diesem Termine, daß bei ihrem Augbleiben der thatsächliche Klagevortrag in contumaciam des Chebruchs für bestritten, bezüglich der bößlichen Verlassung für zugestanden erachtet und demgemäß was Rechteng erkannt werden wird.

Schwetidnitz, den 27. Oktober 1879.

k

im Zahlmeister Bureau, Schůtzenstraße Nr. erfahren.

Die eingesandten drückliches Verlangen, geschickt.

Wer die Original⸗Bedingungen nicht unterschrie⸗ ben hat, oder die etwa geforderte Abschrift derselben nicht mit seiner Unterschrift versehen, der Offerte wieder anschließt, bleibt unberũcksichtigt.

Liegnitz, den 4. Februar 1886.

Die Regiments / Bekleidung ⸗KMommisston.

9, zu

Zugleich werden die Hypothekgläubiger aufgefor⸗ Proben werden nur auf aus

und zwar unfrankirt, zurück=

Braunschweig, den 30. Januar 1880. ,, VII. ini.

Bekanntmachung.

ine Ehefrau, Louise, geb.

is ses n, . Die Kreis. T hierarztstelle des Kreises Kempen

ist vakant. Mit derselben ist eine Remunerakson von jährlich 609 Mark verbunden. Wir fordern diejenigen Thierärzte, welche die Befähigung für eine Kreis ⸗Thierarztstelle erlangt haben und sich um diese Stelle bewerben wollen, hierdurch auf, uns ibre Bewerbungen unter Beifügung eines Lebeng— laufes, ibrer Approbation und eines obrigkeitlichen Führungsattestes binnen 6 Wochen einzureichen. Düsseldorf, den 19. Januar 1886. Königliche Regierung, Abtheilung des Innern.

lz196) . Berlin⸗Neuendorfer Actien⸗Spinnerei.

Die diesjährige ordentliche Generalversamm⸗

den lung unserer Gesellschaft findet

Königliches Landgericht. Montag, ven 1. März er., Vormittags 10 Uhr, Civil · Kammer II. im Courszimmer der neuen Börfe (Eingang Neue

auf

geklagt. Zur Beantwortung

den 9. April 1880, Vormittags 10 Uhr,

Nr. 24, anberaumt.

gegen sie bezüglich

Alwine. geb. Schrader all⸗

vormaligen Glacis belegenen zur

mit d. Mtsé. erfolgt ist, Termin ; is

lich,

3114 Beim Königt⸗Grenadier ⸗Regiment (2. Westpreuß.) Sch Nr. 7 zu Liegnitz ist für wegen Hypothekkapitalzinsen, ist, die Antrag des Klägers Beschlagnahme ö. Beklagten zugehörigen, auf Blatt J. des verstorhenen Gärtners Johann Kinzel, nämlich: er ffn Altewiet de i874 mit Nr. 24 bezeichneten,

ar 27 (Im haltenden Theiles des vor dem Stein“ thore linkerseits am vormaligen Klaus'

Diagonal⸗Drillich, , Hemden, resp. blau⸗ gestreiften Hemden

weiße Hosen leinnaud, Wachtzdrillich und Segel⸗ leinwand zu vergeben, welche bereits gleiche Lieferungen für Truppentheile

über auszuwelsen vermögen, eingeladen werden. Versiegelte An

von Leinwand und

franco einzusenden. Lieferungè⸗Bedingungen sind' mündlich oder schrift⸗

Friedrichstr. 51, 1 Tr.) statt. Tagesordnung: 1) Bericht des Aufsichtsraths und des Vorstandes unter Vorlegung der Bilanz pro 1875. 2) Neuwahl der drei statutenmäßig ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder. Zur Theilnahme an der Generalversammlung be⸗ rechtigen (§. 25 der Statuten) mindestens 5 Aktien je 5. Aftien geben 1 Stimme und sind die Aktien in der Zeit vom J4. bis 21. Febr. mit einem ur nn n ,, entweder bei der Berliner Handelsgesellschaft, Fran⸗ zösische Straße 42, oder in unserem Coinptoir, Burgstraße 26, 1 n gegen Quittung zu deponiren, welche zugleich als Ein lakarte dient. Berlin, den 6. Februar 1880. Der Vorstand. Ed. Schoppe. E. Langmann.

Submission.

das Etatsjahr 1880/81, Lieferung der erforderlichen Halt binden, Drillich,

gallicot, Köper zu Unterhofen, wozu solche Fabrikanten, Zufriedenhelt aus geführt haben und fich hier⸗

ebote nebst Proben, auf der Adresse dem dern n „Sfferte auf die Lieferung

Callicot · Materialen sind ebruar e., Vormittags 160 Uhr,

zum 20.

im letzteren Falle gegen Kopialien⸗Erstattung

elischen, denn die ganze Richtung der jetzigen Seminare geht ö hin, lfu fle als wahre Neligiosttät, Charakter. bildung und Vaterlandsliebe zu befördern, die sich nicht blos durch Phrasen bewähren. Wie kann denn der Dirigent eines ka⸗ tholischen Lehrerseminars ein Altkatholik sein? Allein dieses Um. standes wegen sollte der Minister ernstlich prüfen, ob die Dinge in Kempen sich gut verhalten. Ich lasse den Altkatholiken voll⸗ kommen das Recht, ihre religiöse Ueberzeugung geltend zu machen, will ihnen sogar erforderlichenfalls hierzu Staatsmittel bewilligen; nur sollen sie einräumen, daß ste nicht zur katholischen Kirche gehören, die sie täglich schmähen. Wer sich von Nom trennen will, kann nicht zur katholischen Kirche gehören. Als Katholik wünsche ich natürlich, daß Gott sie erleuchte und von ihrem Irrthum befreie. (Heiterkeit) Wenn aber ein Lehrer von einem altkatholischen Seminar⸗Direktor ausgebildet ist, so würde ich als Vater mein Gewissen zu verletzen glauben, wenn ich mein Kind von einem solchen Lehrer unterrichten ließe. Ich bedanere sehr, daß der Minister des Innern heute weder anwesend noch vertreten ist; ich habe ihm vorher gesagt, daß dies bei diesem Etat nothwendig sein werde. Aber unsere Wünsche werden ja im Ministerium des Innern nicht berücksichtigt. Wenn die Regierung in dem jahrhundert⸗ alten Gymnasinm zu Kempen sich die Anstellung des Direktors und des ersten Oberlehrers vorbehält, so sichert sie sich die ganze Leitung des Geistes der Schule und diese hört auf, eine katho⸗ lische zu sein, Der Minsster sollte sich die Angelegenheiten der katholischen Gymnasten nur von einem katholischen Rath und i der protestantischen nur von einem Protestanten vortragen assen. . . Der Kultusminister: Der Minister des Innern war wäh⸗ rend der ersten drei Tage der Bexrathung dieses Etats durch einen Kommissar vertreten; er konnte heute nicht voraussetzen, daß sein Ressort an der Debatte betheiligt sein würde. Ich werde ihn auf den Wunsch des Vorredners aufmerksam machen, kann aber natürlich nicht versprechen, daß er demselben nachkommen wird. Ich würde an einem katholischen Schullehrerseminar einen alt⸗ katholischen Direktor nicht angestelt haben, und unter meiner Verwaltung soll dieser Fall nicht wieder eintreten (Zustimmung rechts und im Centrum), unbeschadet meiner Achtung vor den Altkatholiken. Die Disparität dieser beiden Parteien kann dazurch nicht ausgeglichen werden, daß man, den einen Theil nöthigt, sich unter eine seiner Anschauung nicht entsprechende Leitung zu stellen. Die Regierung hat sich an dem Gymnasium in Kempen nur die Anstellung zweier Lehrer, nicht des Direktors und des Oberlehrers, vorbehalten. Der Charakter der Lehranstalt als einer katholischen wird dadurch nicht geändert. . Abg. Platen (Seminardirektor in Eylau, ngtionalliberah: Der Abg. Windthorft hat heute und neulich die schwere Anklage gegen dse unter dem Ministerium 59 in die Schulverwaltung eingetretenen Beamten erhoben, daß sie alle der Religiosttät und dem posttiven Christenthum abhold oder feindlich gegenüperstehen. Wer ist denn Richter über das positive Christenthum jener Männer? Thun Sie doch nicht immer so, als hätten Sie allein das positive Christenthun in Generalpacht. (Oho! rechts) Von denen, die stets so vom Christenthum und ihrem religiösen Thun an Ecken und Straßen reden, gilt, was der Hei⸗ land von den Phagrisäern sagte; sie haben ihren Lohn dahin. Was für Beweise hat denn der Abg. Windthorst dafür, daß die Seminarien nicht die Bildung des, Charakters befördern? Ich selbst habe die Ehre, unter dein Minister Falk in ben Seminar⸗ dienst getreten zu sein. (Eachen rechts und im Centrum) Soll ich mich denn nicht gegen persönliche Beleidigungen des Abg. Windthorst schützen? (Sehr richtig! links Ich erkläre diese Be⸗ hauptungen, um nicht einen Ausdruck zu gebrauchen, der mich mit dem n, n in Kollision brächte, entschieden für unrichtig, denn ste sind völlig unbewiesen. Der Ober—⸗ Prästdent von Schlesten, von Puttkamer (Hört), sagte in KRinem Berichte vom vorigen Jahre, die stttlich religiösen

ist schon eine recht erhebliche Anzahl von Zöglingen des Falk“ schen Systems in Thätigkeit, und was man mir aus dem Lande berichtet, beweist, daß sie, wenn auch nicht jeder Einzelne, meinen Tadel verdienen. Die ganze Luft, die unter Falk's Verwaltung geweht, hat alle Geister irregeführt. Die Verfolgung der Kirche schien die allerhöchste Billigung zu finden. Dieser Hauch des Verderbens ist verheerend und verpestend über das Land. hin⸗ gegangen. (Große Unruhe links Die Berichte der Regie⸗ rungspräsidenten anderer Provinzen werden nicht so günstig gelautet haben wie der aus Oppeln. Ich fordere den Minister auf, energisch die Schullehrerseminare zu rexidiren und Lehrer und Schüler Botmäßigkeit zu lehren. (Unruhe links) Die alt⸗ katholischen Direktoren und Inspektoren, sowie die evangelischen Inspektoren, die früher protestantenvereinliche Pastoren waren, müssen ohne Weiteres ihres Amtes enthoben werden, natürlich unter Belassung ihres Gehalts; denn eine ordentliche Schullei⸗ tung wird nicht zu theuer bezahlt. Dergleichen Angriffe, wie wie des Abg. Platen, werden wir noch oft erfahren. Aber wer den

sein; wer auf die Bärenjagd geht, darf die Teckel nicht fürchten. Heiterkeit.)

Kampf mit dem Unglauben aufnehmen will, muß auf sie gefaßt

eingehen. Mit der Frage, ob die Redakteure politischer Zeitungen einer Prüfung zu unterwerfen seien, habe ich mich , , , nicht zu beschäftigen. Es ist das Sache des ,,, e Innern, von dem bereits ein Kommissar im Anzuge ist; der . diese Frage jedenfalls besser beantworten als lch. K 9 9 .

Abg. Struve (zur Geschäftso'rdnung): Der A 9g. ö. Schorlemer⸗-Alst hat vorhin gesagt, die ,, en Stempel, der Lächerlichkeit an stch. Ich frage den Herrn Präsidenten, ob sich dieser auf eine gesetzliche Institution ange⸗ wendete Ausdruck mit der Ordnung des Hauses verträgt. J

Abg. v. Schorlemer: Alst: Ich danke dem Herrn 666 Struve, daß er das ö des Spionirens und Denunciren

it solchem Eifer betreibt. ö

. . v. Benda: Ich habe das aus den . rungen des Herrn v. Schorlemer nicht herausgehört; ich . ö. daß keine Veranlassung vorliegt, das Haus aufs Nene in Auf tegung zu versetzen. . . k v. 3 *enz versucht den Nachweis, daß Tie . und historischen Studien der Studirenden der Therlagie schon eine solche allgemeine Bildung bedingen und mit sich bingen. daß von dem sog. Kulturexamen wohl Abstand genommen wer⸗ den könne.

Abg. Platen: Es gereicht mir jedenfalls zu größerer Ehre ein a Falk's als ein Jünger Windthorst's zu sein. Es be⸗ zeichnet seine Kampfesweise, daß er es sich zu Nutze macht, daß ich offenbar nur das Wort „biblischen“ vergessen habe, als ich von den andern Männern der Geschichte sprach. Gegen Redens⸗ arten, wie die „Luft, die unter Falk geweht, der verpestende Hauch“, kann man nicht ankämpfen. Posttive Beweise hat er nicht erbracht. (Sehr richtig) Wo ist denn von Unbotmäßigkeit in den evangelischen Seminarien wenigstens, etwas erwiesen? Wie geschmgckvoll und zart die Verbindung ist, in welche der Vorredner Christus mit den Seminardirektoren gebracht hat, das überlasse ich Ihrem sittlichen Urtheil. (Beifall links.)

Unterthanen gegen das Ansinnen des Abg. Windthorst, anders⸗

vollkommen arbeitsfähig sind. Dieser mittelalterliche Geist der Verfolgung und Intoleranz entspricht nicht den altpreußischen Traditionen und wäre der Ruin für Preußen und ganz Deutsch⸗ land, dessen Aufgabe die Versöhnung der Konfesstonen ist. (Bei⸗ fall links.)

heftigsten Verfolgungen der Katholiken Theil genommen und el g jetzt rr gn gem dremel Sein Organ, der „Merkur“, predigt noch heute täglich Krieg gegen Rom. Ich habe nie auf⸗ gehört die Altkatholiken als meine Mitbürger zu achten; nur sollen ste nicht usurpiren wollen, was ste doch nicht usurpiren können. Wir können uns in der Schulleitung doch nicht aaf einen allgemeinen philosophischen Standpunkt stellen, und einen religibsen Standpunkt ohne Konfession gieht es für mich nicht. Gerechtigkeit hat Petri gegen die katholische Kirche nie geübt. Wer hat denn die Regierung aufgefordert, die katholischen Be. amten, die ihrer Ueberzeugung treu blieben, zu entfernen! Sind im Westen nicht die katholischen Landräthe und Bürgermeister fortgejagt und durch evangelische aus den Astprovinzen ersetzt worden? Kehren Sie zurück zur Objektivität, so werden wir uns vertragen; aber gegen diese Methode werde ich kämpfen auf Leben und Tod.

rung, wenn sie die katholische Religion bekämpfen wolle, mich . ihren Gegnern finden wurde. Ich habe nicht gegen die katholische Kirche, sondern gegen Rom gekämpft, gegen die äaußer⸗ liche Macht, die sich unsern Staat unterwersen will. (Unruhe im entrum. ; 9 Die Rommislon beantragt, die nen geforderte Besoldun für einen Justiziarins und Verwaltungsrath im Nebenamt bei dem Provinzial⸗Schulkollegium in Königsberg von 1200 Mark

zu streichen.

Mängel der Lehrer in Oberschlesten seien nicht auf das jetzige Unterrichtssystem zurückzuführen, da die Bildungs-, Erziehungs⸗ und Unterrichtsmethode in den Seminarien, namentlich n Bezug

*

Komm. Bohtz befürwortet die Genehmigung dieser 120 ke . das y. von der Raths ste e im Kon

hunden gen der urch den

Abg. Petri: Ich protestire Namens von Millionen preußischer

denkende Beamte aus ihren Stellungen zu entfernen, obwohl ste

Abg. Windthorst: Der Abg. Petri hat seit Jahren an den

Abg. Petri: Ich habe hier immer erklärt, daß die Regie⸗

Abg. Struve: Herr 3. Schorlemer hat auf meine geschäfts⸗ J Frage an den Herrn Präsidenten das Wort ge nommen, bevor der Herr Präsident mir geantwortet, un . gesagt, ich betriebe hier das Geschäft des Polizeibüttelt . spruch) und Denunzianten. Ich möchte glauben. Herr w, * . lemer hat den Begriff des Denunzirens nicht hinreichend gekann ; sonst hätte er mich mit diesem Vorwurf verschont. Wenn . das Denunziren nennt, dann hat seine Partei darin schon ö. viel gesündigt. Ich werde mich übrigens da durch micht . en lassen, von der geschäftsordnungsmäßigen Befugniß Gebrauch zu machen, den Herrn Präsidenten zu fragen, ob er gewisse Aeuße rungen der Redner mit den Sitten und. Gepflogenhztten des Hauses für vereinbar hält. (Unruhe. Rufe aus dem Centrum: DO berpräsident! . .

. . Schorlemer⸗-Alst: Zunãͤchst erwidere ich Herrn Struve das hier im Hause jeder das Wort nimmt, sobald der Prästdent es ihm ertheilt hat. Wenn er sodann das vorh hn be zeichnete Geschäft in der vorgestern und heute gescheheng Hehe Fortfetzen will, so wird er sich damit sicher die Achtung des gan⸗ 4 28 er 9 Je . ö . k Was die letzte Bemerkung des Herrn von Schorlemer betrifft, so kann ich ihn versichern, daß mir . perfönlichen Achtung nach wie vor nicht viel gelegen ist. (Große

ve .

ö v. Benda: Ich habe den beiden 6 das Wort zur Geschäftsordnung ertheilt. Ich . . 8 sönlichen J,, , Interesse. Die Herr ögen ihre Sache unter sich ausmachen. . . 6 zur personlichen n, Ich bin nicht derjenige gewesen, welcher die Reihe der 36 lichen Bermerkungen eröffnet hat, und habe . 3. ange geantwortet, als es mir J möglich erscheinen ließ. ze ich zu sprechen aufgeh 6

J . . Bemerkung): Was den Anstand betrifft, so sind der Vorredner und ich nn, . verschiedener Ansicht. Nach den letzten Leistungen des Herrn von Schorlemer muß ich sagen, mein Geschmack geht nach einer an⸗

3

en, ,,. v. Benda: Die Bemerkung var nicht persönlich.

Das ö,, unter Ablehnung des Antrages v. Schor⸗ 4 Universitäten Titel 1 Zuschuß für die Universität in Königsberg bittet Abg. Bergenxroth bei 26 **. setzung der neuen ordentlichen Professur für Sanskrit un .

leichende Sprachforschung auch auf das Studium der im . sterben een mne n n n, 5 Rücksicht zu nehmen.

Kultusminister sagt dies zu. . ö 8. Titel 9, Univ ira in Bonn bittet Abg. v. t den Minister, die römischkatholischen Mitglieder der r 3.

gtheliichen Fakultät zu befragen, was zur Abhülfe der jetzigen

.