. .
— Dem Reichstag ist ferner rücksichtlich der gemeingefähr⸗ lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie folgende Vor⸗ lage zugegangen: ; .
Das Koͤniglich preußische / hat auf Grund des 5. 28 des Gesetzes gegen die gemeingefähr lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober 1878 mit — des Bundesraths für die Stadt Berlin und die angrenzenden Bezirke dieselben Anordnungen, welche am 28. November 1878 getroffen worden waren, mittels des in der Anlage beigefügten Beschlusses vom 28. November v. J. auf die Dauer eines Jahres von Neuem r lassen.
i. Anordnungen, welche in Nr. 280 des „Reichs⸗Anzeigers“ und auf die für landespolizeiliche Anordnungen vorgeschriebene Weise bekannt gemacht worden sind, beruhen auf folgenden Gründen.
Durch die am 28. November 1878 getroffenen Maßregeln und durch die Anwendung der übrigen auf dem Gesetze vom 21. Okto⸗ ber 1878 beruhenden Befugnisse war es gelungen, die sozialdemo— kratische Agitation in Berlin und dessen Umgegend in gewissen Schranken zu balten und äußerliche Ruhe herzustellen. Allein unter der Oberfläche dauerte die Bewegung fort und aus zuverlässigen Wahrnehmungen ergab sich, daß Berlin einer der hauptsächlichsten Heerde der sozialdemokratischen Bestrebungen geblieben und durch vie ff fortgesetzt mit Gefahr für die öffentliche Sicher heit be⸗
roht ist.
Bis in die letzte Zeit der Wirksamkeit der Anordnungen vom 28. November 1878 hatten auf Grund des §. 28 Nr. 3 des Gesetzes vom 21. Oktober 1878 gegen Sozialdemokraten, und nur gegen solche, Aufenthaltsverbote in nicht unbeträchtlicher Zahl ausgesprochen wer⸗ den müssen. . .
Wurden hierdurch die Leiter der Agitation und die eifrigsten Förderer derselben ferngehalten, so traten doch immer von Neuem Andere an deren Stelle, welche gleich Jenen die Verbindung unter den Genossen festigten und neu belebten, auch die Beziehungen zu den auswärtigen Führern sowie zu den Umsturzparteien anderer Län. der aufrecht erhielten. . ;
Ihre Mittheilungen und Anweisungen, in gelegentlichen Zu⸗ sammenkünften und Besprechungen ausgegeben, gelangten durch die sicher und wirksam gefügte Verzweigung der Agitation in kürzester Frist an alle Genossen. Die Sammlung von Mitteln für die Zwecke der Partei wurde insgeheim oder unter Umgehung des Verbotes durch Vorschiebung geselliger oder ähnlicher Zwecke fortgesetzt be—⸗ trieben.
In der festen Gliederung der Berliner Sozialdemokratie fanden die auf den Umsturz der bestehenden Staats und Gesellschafts— ordnung gerichteten Ideen und Bestrebungen Pflege und Kräftigung; sie wurden durch die zuversichtliche Hoffnung belebt, daß nach Ablauf der kurz bemessenen Dauer des Gesetzes vom 21. Oktober 1878 die Zeit kommen werde, in welcher durch die äußerste Ausnutzung der öffentlichen Agitationsmittel und im Vereine mit den „Proletariern aller Länder“ der Erreichung der gemeinsamen Ziele näher getreten werden könne.
Die seit Erlaß des Gesetzes vom 21. Oktober 1878 außerhalb Deutschlands entstandenen Preßerzeugnisse der Sozialdemdkratie, namentlich die von Most in London herausgegebene „Freiheit“ und der in Zürich erscheinende „Sozialdemokrat“, in welchen mit rück— haltloser Offenheit der gewaltsame Umsturz der bestehenden Staats⸗ und Gesellschaftsordnung als das unverrückbare Ziel der Sozial⸗ demokratie hingestellt und die Solidarität mit den Umsturzparteien im Auslande proklamirt wird, hatten in Berlin in erheblichem Um⸗ fange Verbreitung gefunden. In den zustimmenden Hinweisungen dieser Blätter auf die radikalsten Anträge und Beschlüsse des im vergangenen Herbste in Marseille abgehaltenen sozialistischen Arbeiter⸗ kongresses und in der Verherrlichung der von den Nihilisten aus—⸗ gehenden Attentate in Rußland waren neue Anzeichen der Zunahme der internationalen und extremen Richtung der Sozialdemokratie hervorgetreten.
Dieser Sachlage gegenüber konnte auf die Anwenduna aller zu⸗— lässigen Mittel der Abwehr und der Sicherung für Berlin und seine nächsten Umgebungen nicht verzichtet werden. Es erschien daher geboten, die im 5. 28 des Gesetzes vom 21. Oktober 1875 vorgese⸗ henen Anordnungen, und zwar mit Rücksicht auf die gemachten Er— fahrungen und die Natur der obwaltenden Verhältnisse in gleichem Umfange und auf die gleiche Dauer, wie im Vorjahre, von Neuem
zu erlassen. Berlin, den 28. November 1879.
Auf Grund des §. 28 des Gesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. Oktober v. J. (Reichtz⸗ Gesetzblatt S. 351) wird mit a n des Bundesrathes für die Dauer Eines Jahres angeordnet was folgt:
§. 1. Personen, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu besorgen ist, kann der Aufenthalt in dem die Stadt Berlin, die Stadtkreise Charlottenburg und Potsdam und die Kreise Teltow, Nieder⸗Barnim und Ost⸗Havelland um⸗ fassenden Bezirke für den ganzen Umfang desselben von der Landes— polizeibehörde versagt werden.
§. 2. In der Stadt Berlin und den Stadtkreisen Charlotten—⸗ burg und Potsdam sind das Tragen von Stoß⸗, Hieb⸗ oder Schuß⸗ waffen, sowie der Besitz, das Tragen, die Einführung und der Ver— kauf von Sprenggeschossen, soweit es sich nicht um Munition des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine handelt, verboten.
Von letzterem Verbote werden Gewehrpatronen nicht betroffen.
Autnahmen von dem Verbote des Waffentragens finden statt:
1) für Personen, welche kraft ihres Amtes oder Berufes zur
Führung von Waffen berechtigt sind, in Betreff der letzteren;
2) für die Mitglieder von Vereinen, welchen die Befugniß,
. zu tragen, beiwohnt, in dem Umfange dieser Be— ugniß;
3) für Personen, welche sich im Besitze eines Jagdscheines be—
He, in Betreff der zur Ausübung der Jagd dienenden affen;
4) für Personen, welche einen für sie ausgestellten Waffenschein
4 fir führen, in Betreff der in demselben bezeichneten affen.
Ueber die Ertheilung des Waffenscheins befindet die Landes— polizeibehörde. Er wird von derselben kosten˖ und stempelfrei aus— gestellt und kann zu jeder Zeit wieder entzogen werden.
§. 3. Vorstehende Anordnungen treten mit dem 29. November d. J. in Kraft.
Statistische Nachrichten.
Nach Mittheilung des statistischen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 1. Februar bis inkl. 7. Februar er. zur Anmeldung ge— kämmen: 171 Eheschließungen, 503 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 506 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Breslau, 12. Februar. (W. T. B.) Der Dichter Carl von Holtei ist heute gegen Abend gestorben.
Gewerbe und Handel.
Dem Verwaltungsrath der Berliner Handels-Gesell— sschaft wurde gestern die Bilanz pro 1879 vorgelegt; diefelbe ergiebt einen Reingewinn von 2 254 636 „6, von dem eine Dividende von 5 o zur Vertheilung gelangt und nach den Abschreibungen dem Re— servefonds 500 009 , überwiesen werden.
— Die „ New⸗Jorker Hdls.« Ztg.“ äußert sich in ihrem bom 36. Januar cr. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Am Waren- und Produ kten⸗Markt hat sich das Gefchäft in den leitenden Artikeln gebessert. Behufs Befrachtungen mit vollen Getreideladungen wurden 8 Schfffe gechartert. In Brod stof fen war es lebhaft und schließt Weizen heute, nach starken Schwankungen, ungefähr 1 Cent niedriger als am vorigen Freitag,
für Export gethan. Middling Uplands schließen is Cent höher zu L213 / is Cents. Schiffsbedürfnisse: Terpentinöl in Folge starken Angebots und in Uebereinstimmung mit dea Berichten aus dem Süden und von Europa flau. Harz ruhig und eine Kleinigkeit niedriger im Preise. Theer und Pech flau. Provisionen: Schmalz lebhaft, aber niedriger, Schweinefleisch zum Export ed: Rindfleisch still. Im Hopfen⸗ geschäft ist es noch immer still und der Export ruht gänzlich. Beste Qualität fest auf Preis gehalten, mittlere billiger zu kaufen. Pe⸗ troleum zu Beginn der Woche etwas besser, schließt flau zur nomi—⸗ nellen Notiz von 746 Cents für refined. Kaffee. Rios anfänglich matt, später besestigt. In reinschmeckenden Sorten hat sich die Konsumfrage beträchtlich gebessert. Fremde Manufaktur⸗ waaren: In Folge des warmen Wetters hat die . bereits begonnen, und ist das Geschäft der verflofsenen Woche in allen hierher gehörigen Branchen ein recht lebhaftes. Der Import von Webstoffen betrug während der heute beendeten Woche 2 839546 Doll. gegen 1788 1960 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.
Verkehrs ⸗Anstalten. Triest 12. Februar. (W. T. B.) Der Lloyd dampfer „Urano“ ist heute Abend aus Konstantinopel hier angekommen.
Berlin, 13. Februar 1880
In der gestrigen Sitzung der St adtveror dneten ver am m⸗ lung kam der Bericht des Ausschusses zur Vorberathung über die Herstel lung künstlicher Filter auf dem Grundstücke der städtischken Wasserwerke bei Tegel zur Berathung. Diesem Berichte entnehmen wir Folgendes: In der Sitzung am 26. November v. J. hatte der Ausschuß beschlossen, die Diekussion über die Filterfrage für die nächste Zeit augszusetzen, inzwischen aber nach der stattgefun⸗ denen Entleerung der Reservoire in Tegel und Charlottenburg eine Besichtigung derselben vorzunehmen, um sich von den Erfolgen der seit dem 3. Rovember vorigen Jahres eingeführten Reservoir⸗ Wechselwirthschaft Ueberzeugung zu verschaffen. Das neue Reservoir in Charlottenburg ist am 4. November v. J. in Betrieb genommen und nach einer Betriebsdauer von einem Monat wieder entleert und gereinigt worden; nächstdem aber hat alle acht Tage die Aus- schaltung eines Reservoirs in Tegel und in Charlottenburg und die Benutzung der beiden anderen Reservoire stattgefunden. Die entleerten Reservoire sind von Mitgliedern des Ausschusses zu ver⸗ schiedenen Malen besichtigt worden. Nachdem seit dem Beginn der Wechselwirthschaft ein Zeitraum von über zwei Monaten verfloffen ist, hat das Kuratorium der städtischen Wasserwerke über die Resul⸗ tate der Wahrnehmungen unter dem 15. Januar d. J. an den Ma— gistrat berichtet und ist der betreffende Bericht dem Vorsitzenden des Ausschusses zur Kenntnißnahme mitgetheilt worden. Aus der Mitte des Ausschuses wurde dem Bericht über den faktischen Be— fund der Ablagerungen in den Reservoirs in allen Punkten zugestimmt, dagegen konnte die Schlußfolgerung des Kurato—⸗ riums, daß nur durch Filter ein brauchbares Wasser zu beschaffen sei, nicht getheilt werden. In dieser Beziehung ging die Ansicht dahin, daß die Wirkungen der Wechfelwirthschaft ganz erstaunliche seien, nachdem man angefangen habe, den Wechsel alle acht Tage eintreten zu lassen, so daß Klagen über schlechte Beschaffen⸗ heit des Wassers fast gar nicht mehr laut würden. Tägliche Unter suchungen hätten das Wasser vollständig klar erscheinen lafsen, und erst nach Anwendung der Lupe seien kleine Fäden von Crenothrix aufgefunden worden, es sei also vorläufig das erreicht, was man ge⸗ wünscht habe, indem weniger die Bestandtheile, als die Färbung des Wassers die früheren Klagen hervorgerufen hätten. Nun frage es sich aber doch, ob die allerdings auch jetzt noch in dem Wasser vorkommende Crenothrir als der Gesundheit nachtheilig zu bezeichnen sei Diese Frage würde wohl ver— neint werden müssen, denn der Dr. Bischoff, der sich ein—⸗ gehend mit den Wasseruntersuchungen beschäftige, habe er— klärt, daß er das Wasser aus verschiedenen Brunnen in der Stadt untersucht und Überall Crenothrix vorgefunden habe. Von einer Gesundheitsgefährlichkeit dieser Alge könne hiernach alfo keine Rede sein; es werde sicherlich Niemand versuchen, aus dem Vorhanden sein derselben den Ausbruch einer Epidemie herzuleiten. Aber ganz abgesehen hiervon, handle es sich für jetzt darum, ob alle Verfuche erschöpft seien, so daß man sich schon gegenwärtig zur Abgabe eines endgültigen Urtheils für berechtigt halten könnte. Dies sei nun nicht der Fall. Die Versuche mit der Wechselwirthschaft seien neu und müßten deshalb erst noch längere Zeit beobachtet werden, denn die Annahme sei doch nicht ganz unbegründet, daß eine weitere Klärung des Wassers in dem Rohrnetz eintreten werde, sobald erst die demselben vor dem Beginn der Wechselwirthschaft zugeführten Ablagerungen sämmtlich hinausgespült find. Ferner wurde wiederholt darauf hingewiesen, daß der Bodensatz in den Reservoiren nach achttägiger Benutzung derselben gegen früher ein bedeutend geringerer geworden sei, und daß das Wasser demzufolge in dem Rohrnetz eine solche Beschaffenheit erlangt hätte, daß, wäre dasselbe vordem ebenso gewesen, voraussichtlich gar keine Klagen laut geworden wären. Eine weitere Besserung werde sicherlich erreicht werde, wenn statt der jetzt wöchentlich einmaligen Reinigung eine zweimalige Reinigung der Reservolre vorgenommen werde, namentlich zu der Zeit, wenn das Wasser die der Wucherung der Algen günstige höhere Temperatur angenommen hat. Die durch letzteres Vorgehen befürchtete Steigerung der Reinigungskosten sei nicht gut zu er— warten, wenn man es nur unterlasse, behufs der Ausführung der Reinigung einen besonderen Bohlengang zu legen und die Erleuch— tung in so ausgedehntem Maße zu bewirken, wie bisher. Bemän— gelt wurde bei dieser Gelegenheit, daß die Ablagerungen aus den Reservoiren in die Spree geleitet werden, anstatt dieselben her— auszunehmen und auf der Erde trocknen zu lassen. Auch die gegen— wärtig stattfindende Lüftung der Reservoire wurde als nicht aus— giebig genug bezeichnet und die Erzeugung eines stärteren Pul— sionsstroms gewünscht. Hierbei wurde zugleich bezüglich der Bau— art des Bassins bemerkt, daß gerade durch die Wölbungen der Zutritt der frischen Luft abgeschnitten und Kellerluft geschaf— fen werde. Bei dem eventuellen Bau neuer Reservoire werde man hierauf entsprechende Rücksicht nehmen müssen. Der Ausschuß gelangte hiernach zum Schluß, daß es für jetzt noch verfrüht sei, definitive Enscheidung zu treffen, einmal, weil die Re—⸗ servoir Wechselwirthschaft, obgleich erst verhältnißmäßig kurze Zeit in Wirksamkeit, doch bereits eine ganz merkbare Besserung herbeigeführt habe, und dann, weil durch vermehrte Lüftung der Reservoire und durch Herbeiführung einer steten Bewegung des Wassers in den selben voraustsichtlich noch günstigere Refultate würden erzielt wer— den. Dieserhalb empfiehlt der Ausschuß — mit 10 gegen 2 Stim⸗ men — die definitive: Beschlußfassung über die Vorlage des Magistrats vom 1. Norember v. J., betreffend die Bewilligung der Kosten für Herstellung künstlicher 56 auf dem Grundstücke der städtischen Wasserwerke in Tegel, bis zum 1. November d. J. aus—⸗ zusetzen. Hinsichtlich der im Laufe der Verhandlung sonst noch gegebenen Anregungen und gemachten Vorschläge empfiehlt der Aus⸗ schuß folgende Beschlußfassung: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, 1) die Reservoir ⸗Wechselwirthschaft in Tegel und Charlottenburg in der Art fortsetzen zu lassen, daß für jetzt und die nächste Zeit die Reinigung der Reservoire wöchentlich einmal, bei höherer Temperatur des Wassers aber die Reinigung zweimal wöchent⸗ lich stattfindet; 2) eine kräftigere und wirksamere Ventilation der Reservoire zu veranlassen; 3) in Erwägung zu nehmen, ob nicht durch stärkeres Fließen des Wassers, herbeigeführt event. durch aufgeführte Zwischenwände, der Algenwucherung in den Reservoiren noch weiter entgegenzuwirken sein möchte; 4 einige guantitative Analysen des Wassers aus Tegel, Charlottenburg und einer Ausflußöffnung in der Stadt durch den Professor Dr. . ausführen zu lassen; 5) zu veranlassen, daß das an verschledenen Stellen innerhalb der Stadt aus etwa 20 bis 30 Stationen und zu bestimmten Tageszesten ent- nommene Wasser von dem Dr. Bischoff untersucht und
während sich Mais ca. ig Cent höher stellte. Ba um wolle: Ter⸗ mine wurden rege gehandelt, und auch in disponibler Waare wurde mehr
die. Berichte desselben, unter Angabe dee Temperatur⸗ verhältnisse des Wassers, alle 14 Tage durch das Kom—
munglblatt veröffentlicht werden, sowie ferner dem Dr. Bischoff die Anfertigung einer vergleichenden Uebersicht der Veränderungen welche das Wasser innerhalb einer bestimmten längerer Frist, z. B. im Laufe eines Vierteljahrs, angenommen hat, zu überkragen und 6) dem Ausschusse der Versammlung — (vorausgesetzt, 24 das fer⸗ nere Bestehenbleiben desselben von der Versammkung beschlossen wird) — allmonatlich die etwa eingegangenen Beschwerden über den Zustand des gelieferten Wassers, sowie einen Bericht des Kuratorium der städtischen Wasserwerke über die Erfolge der Wechselwirthschaft zu übersenden. — Gleichzeitig giebt der Ausschuß der Versammlung anheim, ihm aufzugeben, falls außerordentliche Umstände sofortige Maßnahmen nöthig machen, der Versammlung entsprechende Antraͤge zu unterbreiten.
Die Stadtverordneten ⸗Versammlung nahm die Anträge des Aus⸗ schusses an.
München, 98. Februar. (lg, Ztg.) Der Metzgersprung, dieses altherkömmliche mit der Geschichte Münchens eng verwachsene volksthümliche Fest, wurde heute nach dreijähriger Paufe wieder ab— gehalten, und der Zudrang war ein stärkerer als fonst; felbst die Galerie des Petersthurmetz war dicht mit Zuschauern besetzt. Von der „Herberge“ zum Kreuzbräu an der Brunngasse zog Vormittags der originelle rn mit zwei Musikcorps aus. Voran ritten auf prächtigen Rossen acht Knäbchen in alter malerischer Tracht, und ihnen folgten ebenfalls zu Pferd die sieben zum Sprunge bestimmten Gesellen in rothen Fräcken. Schwere Pokale mit werthvollen Denkmünzen wurden mitgetragen, darunter auf blauem Kissen der Ehrenbecher im Schmucke eines silbernen Lorbeer ⸗Kranzes, in welchem seit Jahrhunderten bei diesemn Feste den Re—⸗ genten des Hauses Wittelsbach der Ghrentrunk kredenzt wurde. Der Zug bewegte sich zum solennen Hochamte in der St. Peterskirche und von hier aus zur Königlichen Residenz, woselbst Ihre Majestät die Königin⸗Mutter die Deputation auf das Aller- huldvollste empfing und die Blumenspenden entgegennahm. Ein wohlwollender Empfang wurde der Deputation auch in den Palais der Königlichen Prinzen und Prinzessinnen zu Theil. Nach beende⸗ ten Aufwartungen ging der Zug zum Högerbräu ins Thal, wo die sieben Gehülfen zum „Sprunge“ Toilette machten. Am Fischbrun⸗ nen, um welchen sich schon um die Mittagsstunde die Neugierigen drängten, ging Nachmiltags gegen 2 Uhr das Heiterkeit erregende Schauspiel von statten. Während desselben war im Högerschen Gasthause das sogenannte Meistermahl. Abends war im Kreuzbräu, dessen Eingang ein Triumphbogen schmückte, Balls der Gefellen; am Faschingsdienstag war Ball der Meister.
Dresden, 10. Februar. Die „Dresd. Nachr.“ meldeten unterm R. Februar: Seit einiger Zeit ist hier beim Militär eine eigen⸗ thümliche Krankheit, die sogenannte Halsstarre, verbunden mit Krämpfen, und zwar zuerst bei der J. Compagnie des hier gar— nisonirenden Schützen Regiments Nr. 8 ausgebrochen, bei der bis jetzt 8 Fälle vorgekommen sein sollen. Auch muß mit genannter Krankheit Gehirnaffektion verbunden sein zc. Gerüchtweise verlautet, daß man mit dem Plane umgehe, bei etwa weitergreifenden Erkrankungsfällen die Mannschaften zu beurlauben. Dazu bemerkt heute das „Dretd. Journal“: „Die stattgefundenen Erkrankungen an Genickkrampf, deren Entstehen nach Ansicht der Aerzte vornehmlich auf Erkältungen, begünstigt durch die anhaltend rauhe Witterung, zurückzuführen ist, zeigten sich beim 7. Infanterie⸗ Regiment „prinz Georg“ Nr. 106, kasernirt zu Möckern bei Leipzig, ferner in der Garnison Dresden und in der Garnison Freiberg. Koastatirt sind beim erstgenannten Regiment 4 Erkrankungsfälle, wovon 3 mit tödtlichem Ausgange. In der Garnison Dresden er⸗ krankten 9 Mann, welche saͤmmtlich auf dem Wege der Besserung sich hefinden. Aus der Garnison Freiberg ist ein Fall, und zwar mit tödtlichem Verlauf gemeldet. Daß das Erforderliche zur Ver⸗ meidunz weiteren Umsichgreifens der Krankheit ungesäumt augeordnet worden, bedarf nicht erst der Erwähnung. An die Frage einer Beurlaubung von Mannschaften ist dabei nie herangetreten worden.“
Aus der Pfalz wird der „Allg. Ztg.“ unter dem 10. d. Mts. gemeldet: Nach so eben erhaltenen Privatbriefen sind die Afrika⸗ reisenden Dr. Moo k und Baron Holzhausen am 2. Januar in Kassala angelangt. Die Wüstenreise von Suakin bis Kassala legten sie in 14 Tagen zurück. Kassala, die Residenz eines Paschas, ist das Centrum der deutschen Thierhändler. Hier haben Hagenbeck, Reiche und Cohn ihre Stationen, und Veutsche waren es, welche zuerst hier vordrangeg. (Florian, Werner, Cohn, Dr. Schweinfurth, von Heuglin). Mook und Holzhausen haben sich entschlossen, suͤd⸗ östlich nach dem Rahat und Diuder weiterzureisen.
Die XXV. Aufführung der Hochschule für Musik, Ab—⸗ theilung für ausübende Tonkunst, unter Leitung des Hrn. Ernst Rudorff, wird am Montag, den 23. Februar, Abends 77 Uhr, im Saale der Sing ⸗Akademie stattfinden. Das Programm lautet: 1) Beethoven, Ouverture „Egmont“. 2) Mozart, Konzert (Es- dur) für Waldhorn (Allegro — Romanze, Larghetto — Allegro), Hr. Friedrich Lehmann. 3) Schumann, Konzert für Violoncell (Nicht zu schnell — Langsam — Sehr lebhaft), Hr. Robert Hausmann. 4) Weber, Ouverture Euryanthe“. 5) Gade, Sinfonie in A-moll (Eresto — Andante sostenuto — Allegretto, assai moderato — Allegro molto e con fuoco).
Der Cirkus Renz übt, obwohl seit seiner Eröffnung bereits drei Monate verflossen sind, andauernd eine starke Anziehungs⸗ kraft aus. Allabendlich ist der große Raum von Schaulustigen voll⸗ ständig gefüllt. Hr. Direktor Renz scheut aber auch keine Mühe und Kosten, für angenehme Unterhaltung zu sorgen. Das Programm bietet immer wieder neue Abwechslung und trägt durch seine Reich— haltigkeit jedem Geschmack Rechnung. Wer sich für die edle Reit⸗ kunst inter ssirt, dem werden jeden Abend mehrere Piecen geboten, die seinen vollen Beifall erringen müssen. Von den Bamen zeichnen sich als Reiterin der hohen Schule Frl E. Loisset und Fr. Amanda Hager⸗Renz aus, welche letztere auch als kühne Springerin Bewunderung erregt. Allbekannt als ein vorzüglicher Reiter ist ferner Hr. Hager, der die schwierigsten Gangarten der hohen Schule mit spielender Leichtigkeit und großer Eleganz ausführt. Ebenso lobenswerth wie die Kunst der Reiter ist die Schönheit der Pferde, mit denen sich der Cirkus Renz stets hervorragend ausgezeichnet hat. Neben dem Reiten der hohen Schule wird den Pferdekenner und „Freund die hohe Dressur der Pferde interessiren, welche vornehmlich Hr. Fr. Renz vorführt; staunenswerth sind die Resultate, welche hier die Kunst des ‚Menschen erzielt hat. Von Kraft und Kühnheit zeugen die übrigen Produktionen der Reitkunst, besonders das Grotesque⸗ reiten des Mr. Frank und das Voltigiren des Mr. Boswell, während eine Reihe von jungen Damen die ausgesuchtesten und schwierigsten Piecen auf gesattelten und ungesattelten Pferden zum Besten geben. Vielbewundert sind ferner noch immer die Produk- tionen der weitberühmten amerikanischen Luft⸗Gymnastikerin Miß Leona Dare und der Miß Washington. Die Zwischenpausen werden durch die Kunststücke einer großen Anzahl von Clowns, welche das erdenklich Mögliche in gymnastischen und komischen Piecen leisten, angenehm ausgefüllt. Außer all diesen Dingen bringt dann jeder Abend noch eines von jenen großen Ausstattungsstücken, wie Julius Caesars Einzug in Rom, der Karneval auf dem E se, ein chine sches Fest 26, welche sämmtlich von dem Direktor Renz mit vielem Glanz und Geschmack arrangirt und in Szene gesetzt sind.
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. El ner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Berlin:
Erste B
ei lage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.
Berlin, Freitag, den 13. Februar
n 38.
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der Jeutschen Reichs Anztigers und Königlich Freußischen Rtaatt ⸗Anzuigern: Berlin, 8. T. Wilhelm⸗Strasße Ur. S2.
8 gn erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Königl. Preuß. Staat ⸗ Anzeiger und das Central Dandels· register nim mt an: die stönigliche Expedition
Stseckbriefs und Untersaehungn-Sachen.
Snabhastationen, Anfgebote, Vorladungen n. dergl.
TVerkanfe, Verpactungen, Zubmigzionen eto.
Verloosnng, Amortisation, Zinazahlang A4. 2. w. von öffentlichen Papieren.
ffentlicher Anzeiger.
E- —
1
b. Induatrielle Etahlisgsmsnta, Fabriken nnd Grosshandel.
B. Jersehiedens Bekangtmachungen.
7. Litsrariache Aneigsz.
ö Theater- Anzeigen. In der Börsen-
Inserate nehmen an: die Annonten⸗Grpeditionen des Invalibensan?“, tudolf Mee, Haasen stein c Bogler, G. L. Danbe & Co., C. Schlatte, Bl ener & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annonzen⸗Bureanß.
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Familien- Nachrichton. bsilaga.
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Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗
Steckbriefs Erledigung. Der unter dem 19. No⸗ r
vember 1879 Hinter den wägergesellen Hermann dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
(ke aus Nowaweß erlassene Steckbrief ist er⸗ ö Potsdam, den 6. Februar 1880. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.
29. v. Mts. hinter den Musketier J züennlterherdriesei n Kiehn er lte! Oeffentliche Justellnng.
eckbrief ist durch Einlieferung des 2c. Dutkiewiez , Stralsund, den 11.
Nr. 14.
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladnugen n. dergl.
aon Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Friedrich Kurzweck zu Berlin, dicfer Ait ius der Klage bekannt gemacht.
setzerstr. Nr. 16, klagt gegen den ehemaligen . Carl Lehmann, früher zu Berlin, Wilhelmstr. Nr. 11 bei Stapenbeck wohnhaft, jetzt seinem Aufenthalte nach unbekannt, wegen der pro JJ. Quartal 1879 mit noch 32 S 50 4 rückstän⸗ digen Miethe für eine im Hause Metzerstr. Nr. 16
selt dem 1. Januar bis Ende Juni v. J, gegen deffen Ehefrau Anne Elisabeth,
ine monatliche Miethe Lon 17 M 59. 3 inne⸗ ö Wohnung von Stube und Küche nebst Bodenraum mit dem Antrage auf Zahlung von 35 ½ 50 3 nebst Hoso Zinsen seit dem 1. Juli 1879 und ladet den Beklagten zur mündlichen
Verhandlung des Rechtestreits vor das Königliche jenigen Personen, welche Rechte an jenem Grund
Amtsgericht J. zu Berlin, Abtheilung 20, auf
Din 20. April 1880, Bormittags 10 Uhr, Jüdenstr. 60, Portal J, 2 Treppen, Zimmer 87 A.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 4. Februar 1880.
Schn ster, ; Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts J. Abtheilung 20.
lz! Oeffentliche Zustellung.
Der Kaufmaun J. M. Hennig zu Berlin, Jägerstr. Nr. 37, klagt gegen den Kaufmann N. Lewin, früher zu Berlin, Prenzlauer Str, Nr. 26 bei Hammerstein, jetzt unbekannten Aufenthalte, wegen seiner Restforderung für die in den Jahren 1854 bis 1877 gelieferten Kleidungsstücke, mit dem Antrage auf Zahlung von 145 6 50 3 nebst 6öo/a Zinsen seit dem Tage der Zustellung dieser Ladung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand— lung des Rechtsstreitz vor das Königliche Amts gericht 1. zu Berlin, Abtheilung 20, auf
den 20. April 1880, Vormlttags 19 Uhr, Jüdenstr. 60, Portal J, 2 Treppen, Zimmer 87 A.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 7. Februar 1880.
Schuster, .
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts J.
Abtheilung 20.
las. Oeffentliche Zustellung.
Der Gypsfahrikant Albert NKieo in Rixheim, vertreten durch Rechtsanwalt Dümmler, klagt gegen den Joseph Fritsch. Dienstknecht, früher in Tagz⸗ dorf wohnend, jetzt ohne bekannten Wohn- und Auf enthaltsort, und gegen Anton Fritsch, Angestellter in Lvon (Frankreich) wohnend, aus einem freiwilli⸗ gen Urtheile des Friedensgerichtz Habsheim vom 329. Mai 1878 mit dem Antrage auf Versteigerung der den Beklagten gemeinschaftlich gehörigen Grund—⸗ stücke und Theilung des Erlöses an die Beklagten je zur Hälfte mit der Maßgabe, daß Kläger mit seiner Forderung an Hauptsumme, Zinsen und Kosten aus dem auf Joseph Fritsch treffenden Antheil be⸗ friedigt werde, und ladet die Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Civil kammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mül—⸗ hausen i. C. auf
den 29. April 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge—⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. .
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Stahl, ; Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts.
lz! Oeffentliche Zustellung.
Der Müller Conrad Ködding zu Hatzbachs Müble bel Haine zu Amt Frankenberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Br. Schmidt, klagt gegen seine Ehefrau Elisabeth, geb. Adler, von da, jetzt in unbekannter Ferne, wegen Ehescheidung auf Grund bötlichen Verlafsens, mit dem Antrage, die Che mit der Beklagten auf Grund ihres böt— lichen Verlassens dem Bande nach zu scheiden und Beklagte für den . Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreilks vor die Erste Civilkammer des Köntglichen Landgerichts zu Marburg
z Februar 1880 treten durch den Rechtßanwalt Schrage hier, klagt z. Bataillon 3. Pommerschen Infanterie Regiment gegen den früher am hiesigen Srte wohnhaft ge= wesenen Schlossermeister Emil Hochstaedt, dessen JJ ö jet iger Aufenthaltsort unbekannt ist, aus der nota⸗ Der vom früheren Königlichen Kreisgericht zu riellen Schuldverschreibung vom 3. Sktober 1879 Rofenberg D. /S. unterm 19. Dezember 1818 hinter wegen eines dem Beklagten gegebenen Darlehns mit den Einleger Thamas Arndt aus Skorkau er. dem Ankrage auf Berurtheilkung des Beklagten zur lassene Steckbrief (Nr. 5 des Staats ⸗Anzeigers pro Zahlung von I60 „ nebst 60 Zinsen seit dem 1559) wird hierdurch erneuert, Creuzburg, den J3. Sttober 1879, und ladet dn Beklagten zur 36. Januar 1833609. Königliche Staatsanwaltschast. mündiichen Verhandlung des Rechts streits vor die ö erste Cioilkammer des Königlichen Landgerichts zu . Thorn
mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelafsenen Anwalt zu bestellen.
ichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Marburg, den 6. Februar 1885. Liebermeister, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Der Besttzer Adolph Glanz zu Mocker, ver⸗
auf den 13. Mai 1880, Mitiags 12 Uhr,
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird
Henschẽe, ⸗ Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
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Oeffentliche Ladung.
Nachdem der Drechsler Conrad Wolfram II. und , in Guxhagen, die Eintragung det in der Gemarkung von Guxbagen belegenen Grundstücks B. 55 Acker z Ruthen jetzt Theil von Blatt 8 Nr. 59, Wiese das Wegeland 31 a 44 4m, in das Grundbuch auf ihren Namen beantragt haben, so werden alle die⸗
stück zu haben vermeinen, aufgefordert, solche späte⸗ stens in dem Aufgebotstermine am 7. April 1880, Mittags 12 Uhr, anzumelden, widrigenfalls der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmeldung unter- lassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im xredlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsrecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der kis zur Er⸗ lassung des Ausschlußurtheils erfolgten Anmeldung eingetragen sind, verliert. Melsungen, den 7. Februar 1880.
Königliches Amtsgericht.
Bernhardi.
st84. Oeffentliche Ladung des Anton, Stephan und Friedrich Maier zur geringen Erbschaft ihrer Mutter Heinrich Maiers Ehefrau von Munzingey. Binnen 3 Monaten sich zu melden bei Notar Götz in Munzingen, Großherzogthum Baden.
an Aufgebot.
Auf Antrag des Orgelbauer Kummer zu Minden, als Vormund der vier mingrennen Geschwister Kuhl⸗ mann, Kinder der am 4. Oktober 1879 zu Minden verstorbenen Wittwe Kuhlmann werden die Nachlaßgläubiger der 3c. Kuhlmann aufgefordert, ihre Ansprüche an den Nachlaß derselben spätestens in dem au 9 April 1880, Morgens 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichte, Zimmer 22. anberaumten Aufgebolstermine anzumelden, widrigenfalls sie gegen den Benefizial ⸗ Erben ihre Ansprüche nur noch soweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Be— friedigung der angemeldeten Ansprüͤche nicht erschöpft wird. In der Anmeldung eines Anspruches muß der Gegenstand und der Grund desselben angegeben werden. . Die urkundlichen Beweis stücke oder eine Abschrift derselben sind beizufügen. Minden, den 6. Februar 1880. Königliches Amtsgericht.
in Aufgebot. Der Eingessene Heinr. Friedr. Buttenschoen in Wahlstedt hat das Aufgebot eines auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuchs Nr. 3868, ausgestellt von der Administration des Spar ⸗ und Leihkassen⸗Vereins in Segeberg über 664 4 O08. , beantragt. Der i . w wird aufge⸗ ordert, spätestens in dem au Donnerstag, den 13. Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte angesetzten Termine seine Rechte anzumelden und. das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlok⸗ erklärung desselben erfolgen wird. Segeberg, den 31. Januar 1830. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
lä! Aufgebot.
Auf dem, dem Einsfassen Wilhelm Reetz zu
gelderrückstand von 166 Thlr. 20 Sgr. aus der Obligation vom 2. September 1831 für Jacob Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird Mockprang unterm 20. April 1846 löschungsfähig
guittirt. Gleichwohl hat die Löschung nicht er⸗ folgen können, weil das über die gu. Post lautende Dokument verloren gegangen ist. Jacob Mockprang ist am 27. Oktober 1860 zu Neu. Mühlbach ver⸗ storben. Der angeblich einzige noch lebende Erbe des Jacob Mockprang, der Hofbesitzer Carl August Schneider in Ellerwalde, hat sein Verfügungsrecht über die qu. Post nicht nachgewiesen.
37531
Auf den Antrag des Einsassen Wilhelm Reetz in
Weißhof wird daher der Inhaber der Urkunde auf⸗ 3 gefordert, spätestens im Aufgebot termin
den 7. Mai 1880, Vormittags 12 Uhr,
Graudenz, den 12. Dezember 1879. Königliches Amtsgericht.
1159
land mit 2.79 Thlr. Reinerttag unter Vorbehalt der Rechte Dritter zugeschrieben.
irgend einem Grunde Ansprüche und Rechte an
diesem Grundstücke zu haben vermeinen, aufgefor⸗
dert, solche spätestens in dem auf
den 2. April 1880,
Vormittags 11 Uhr,
bei unterz ichneter Behörde anste henden Aufgebgts—
termine anzumelden, widrigenfalls sie ihrer An⸗ L
sprüche und Rechte verlustig gehen.
Rudolstadt, den 2. Januar 1880. Fürstl. Schwarzb. Amtsgericht.
Zur ö
90 1 e Gerichts schreiber.
J
wahrscheinlich gemacht haben, daß die Ausfertigung l einer ihnen von Leonhard Frischkern und Ehefrau, Magdalena, zu Steinau, wegen eines zu 5 Oso ver⸗ zinslichen Darlehns von 106 Gulden ausgestellten, im Hppothekenbuch von Steinau Band VII. S. 174 folgende eingetragenen Schuld, und Pfandverschrei⸗ l bung vom 3. September 1839 verloren gegangen sei, wird der unbekannte Inhaber der Urkunde hier- mit aufgefordert, spätestens im Termin am 20. Augnust d. J. Bormittags 9 Uczr, bei dem unterzeichneten Gerichte unter Vorlage der Urkunde seine Rechte geltend zu machen, widrigen⸗ falls die Kraftloserkennung der Urkunde erfelgen wird. Steinan, den 4. Februgr 1880. Königliches Amtsgericht. v. Hagen.
3623 : Dä achen, das Schuldenwesen des Kothsassen und Zimmermanns Christian Goes zu Kl. Stöck⸗
Zwangsversteigernng des dem Fothsassen und
wiek an der Kastanien⸗Allee (Nr. 24) belegenen,
den 14. Mai 1880 Morgens 11 Uhr, . vor Herzogl. Amtsgerichte hierselbst — Zimmer Nr. 28 — anberaumt. . Zugleich werden die Hypothekglärbiger aufgefor · dert, ibre Obligationen und Hypothekenbriefe im
Versteigerungstermine zu überreichen. Braunschweig, den 7. Februar 1880. Herzogliches K VII.
ni.
z 87 Bekanntmachung.
Das Kgl. Amtsgericht Augsburg hat auf An— trag des Privatiers Wolf Krailsheimer als Ku⸗ rator des abwesenden , , Krailsheimer, Religionslehrerssohn von Pfersee, zum Zwecke der Todeserklärung des Letzteren das Aufgebotsverfahren einzuleiten, folgendes Aufgebot erlassen:
I) Aufgebotstermin wird auf Mittwsch, den 1. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, im dies⸗ gerichtlichen Geschäftszimmer Nr. 16, parterre rechts, anberaumt.
2) Ergeht Aufforderung: .
a. an Sigmund Krailsheimer, Religionslehrerssohn
von Pfersee, geboren am 4. Juni 1841, sich spätestens an der genannten Tagfahrt persönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Gerichte
3712
b. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗
gebotsverfahren wahrzunehmen,
C. an alle Diejenigen, welche über das Leben des
Verschollenen Aufschluß geben können, Mit- theilung hierüber dem unterfertigten Gerichte zu machen. Augsburg, den 3. Februar 1889. Der Kgl. Amtsrichter: Lucas. Zur Beglaubigung:
Zichte⸗ Kgl. Gerichtsschreiber. . Bekanntmachung.
Fran Else Cornand, geborene Sachisthal,
seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Enfran des Reutiers Paul Cornand hier—
Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung derselben erfolgen wird.
lbst, Bülowstraße 34, ist durch Beschluß vom
heutigen Tage für eine Verschwenderin erklärt worden.
Berlin, den 7. Februar 1850. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 55.
Aufgebot. 2 Urtheil der J. Civilkammer hiesigen Kgl Dem Fabrikarbeiter Lorenz Unbehgun, und dessen Landgerichts vom 12. Januar d. J. ist Ke zwischen Ehefrau Friederite Auguste, geb. Hein, in Volkstäꝛt der in Agchen wohnenden gewerblosen Therese, geb. ist die in der Flur Volkstädt gelegene Parzelle Jeppenfelbß, Ehefrau deß dafelbst wohnenden Tuch= . fabrikanten Viktor Lafaire bestehende eheliche Er⸗ a5 auf Kartenblatt 2, am Dorfe 1440 a Acker Here g fte re n en afl lei, efsiche. Folgen für aufgelöst erklärt, die Güterirennung . ausgesprochen; sind Parteien zur Auseinandersetzung Wegen Heseitigung dieses Vorbehalts ist von den ihrer Vermögenzansprüche vor Notar Cornesp in gen,. Eigenthümern ein Aufgebot beantragt worden. Aachen verwlesen und der Konkursmasfe des Viktor Es werden daher alle Diej'nigen, welche aus Lafaire die Kosten zur Last gelegt werden.
Aachen, den 11. Februar 1880. Der Rechtsanwalt: gez. Sternberg.
(3761
Durch Uriheil der J. Cioilkammer hiesigen Kgl. andgerichtes vom 12. Januar d. J. ist die zwischen
der in Burtscheid wohnenden, gewerblosen Maria Sophia, geb. Böttcher, Ehefrau des daselbst wohnenden früheren Gastwirthes, jetzt ebenfalls gewerblosen Ferdinand Schlemmer bestehende
heliche Gütergemeinschaft mit allen rechtlichen
Folgen für aufgelöst erklärt, die Gütertrennung — ausgesprochen, sind Parteien zur Auseinandersetzung 3771 ihrer Vermögensansprüche vor Notar, Justiz⸗Rath
Nachdem die Kinder des David Seligmann Weiler in Aachen, verwiesen, und der Konkursmasse Stern, Liebmann und Isaak Stern zu Schlüchtern des Ferdinand Schlemmer die Kosten zur Last ge⸗
egt worden. Aachen, den 11. Februar 1880. Der Rechtsanwalt. gez. Sternberg.
3770 . Durch Urtheil der II. Civilkammer Königlichen
Landgerichts zu Düsseldorf vom 17. Januar 1880 ist die Gütertrennung zwischen der Ehefrau des im Fallitzustand befindlichen Handelsmannes Abraham Holländer, Elise, geb. Isermann, zu Dahl bei M. Gladbach und ihrem genannten Ehemann mit Wir⸗ kung vom 13. Dezember 1879 ausgesprochen und der mitverklagten Fallitmasse die Kosten zur Last gelegt worden.
Für richtigen Auszug: Düssel dorf, den J. Februar 1880. Der Landgerichts⸗Sekretär: Holz.
Erbborladung. Michael Eisele von Eschelbach, welcher schon
beim betreffend, ist durch Bescheid vom heutigen 10 Jahre vermißt wird, ist zur Erbschaft seines Tage auf den Antrag des Konkursverwalters, Acker⸗ im Jahre 1879 ö manns Friedrich Halbe zu Kl. Stöckheim, die Josef Eisele von Eschelbach mitberufen.
verstorbenen Vaters Friedrich
Derselbe wird zu der Vermögensaufnahme und
immermann Christian Goes zu Kl. Stöckheim zu“ zugleich zu den Erbtheilungsverhandlungen mit dem 6 Nr. 1544. Blatt J. des Feldrisses Alten. Bedeuten hiermit vorgeladen, daß, wenn er
innerhalb drei Monaten
auf dem Situationsplane de 1873 Nr. 1774 mit nicht erscheint, die Erbschaft denen zugetheilt werden A. bezeichneten Grundstücks zu 9a 6 qm sammt wird, welchen sie zukäme, wenn der Geladene zur Wohnhause Nr. 4291 verfügt und Versteigerungs⸗· Zeit des Erbanfalls nicht mehr am Leben gewesen
termin auf wäre.
Sinsheim, den 3. Februar 1880. Der Gr. k
3749 ͤ 6 Eintragung des Rechtsanwalts Caspari in
Detmold in der Liste der bei dem hiesigen König lichen Ober · Landesgericht zugela ssenen Rechts anwälte ist auf seinen Antrag heute gelöscht. Celle, den 10. Februar 1880. Königliches Ober ⸗Landesgericht. Dr. Kühne.
383 Bekanntmachung.
Der Rechtsanwalt Dr. Liebe hat seinen Wohn⸗ sitz von Bernburg nach Dessau verlegt. Dessau, den 2. Februar 1880. — Herzoglich Anhaltisches Landgericht. Pietscher.
3772 : i 2421. Nachdem Rechtsanwalt Lewald in
Rl e seiner Zulassung bei dem Reichsgerichte seinen ohnsitz von hier nach Lespzig verlegi hat, wird er in der diesseitigen Anwaltsliste gelöscht, was Erna §. 24 der A. 8 andurch bekannt gemacht wird. Mannheim, den 6. Februar 1880. Großh. Bad. Landgericht.
gehörigen Grundstück Weißhof Nr. 2 steht in
auf den 3. Mai 1880, Vormittags 9 Uhr,
rubr. Iii. Nr. 1 ein mit 5 6so verzinslicher Kauf-
würde,
zu melden, widrigenfalls er für todt 4