—
15d 68]
mine, geborne Lorenz, zu Sangerhausen, vertreten durch den Rechtzanwalt Herold zu Sangerhausen, klagt gegen lebenden Ebemann Angnst Albert Ritter wegen böswilliger Verlassung auf Ehetrennung und beantragt:
hier vom 21. Februar 1880 wurde die nachgesuchte öffentliche Zustellung an den Uhrmacher Auzgust Albert Ritler bewilligt und ladet die Klägerin den⸗ felben zur mündlichen Verhandlung des Rechts streits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Nordhausen
auf den 1. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen, .
dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
löcn , Oeffentliche Ladung.
Gottgetren zu Eberswalde stehen auf dem Grund⸗ stücke Band 23 Nr. 651 des Grundbuchs von Ebert⸗ . 3000 Æ Kaufgeld aus dem Vertrage vom zember 1878 und 17. Februgr 1879 in jährlichen Raten von 750 S vom 1. Juli 1878 ab zahlbar und mit Ho verzinslich für ihn eingetragen und haben der Schiffeigenthümer Wilhelm Völtz und dessen Frau Auguste, geb. Frentzel, beim Erwerb des Grundstückz diese Hypothek in Anrechnung auf das Kaufgeld übernommen, demnächst das Grundstück weiter veräußert. leute als persönliche Schuldner wegen der am 1. Juli 1878 und 1879 fälligen Raten in Anspruch und klagt mit dem Antrage:
Zur Beantwortung der Klage ist ein Termin auf den 24. April 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Landgerichts⸗Rath Volgenau im
R Irnserrate für den Oeutschen Reichs⸗ u. Königl. Preuß. Staats ⸗Ax etger und das Central ⸗ Handelt ⸗ register nimmt an die Königliche Ervedition der Arut. chen Reichs · Anzeiger und Königlich Krenßischen Staats Anzeigers: Berlin, 8. T. Wilhelm / Straße Nr. 32.
Steckbriefo und Untersuchungs- Sachen. Sabhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 4. 8. W. von öffentlichen Papieren.
—̃. 2. = Verkäufe, Verpachtangen, Sabmissionen eto.
Oeffentlicher Anzeiger...
5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
J. Literarische Anzeigen.
8. Theater- Anzeigen. In der Börsen-
9. Familien- Nachrichten. beilage.
k
Just alidendank /, Rudolf Mosse, Haasenstein
& Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte,
Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoneen⸗Bnreans. ⸗
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Uhrmacher Mitter, Wilhel⸗·
ihren in unbekannter Abwesenheit
zu erkennen, daß das zwischen den Parteien bestehende Band der Che zu trennen, Ver⸗ klagter für den allein schuldigen Theil, und deßhalb für verbunden zu erklären, der Klägerin als Chescheidungsstrafe den vierten Tbeil seines Vermögens herauszugeben. Durch Beschluß des Königlichen Landgerichts
Zum Zwecke der öffentlichen Zuftellung wird
Nordhaufen, den 26. Februar 1880. Der Landaerichts⸗Sekretär ; Thurm.
Nach der Behauptung des Lederhaͤndlers Jacob
„August 1878 und den Cessionen vom 13. De⸗
Er nimmt die Völtzschen Ehe⸗
dieselben zur Zahlung von 1500 4A nebst 50 Zinsen seit dem 1. Juli 1879 an ihn zu ver⸗ urtheilen.
hiesigen Landgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 32, an⸗ los
gesetzt, zu welchem die Völtzschen Eheleute, früher in Pöhlitz wohnhaft, deren Aufenthalt unbekannt ist, geladen werden.
Wenn dieselben in dem Termine nicht pünktlich zur bestimmten Stunde erscheinen oder bis zu dem. zelben eine schriftliche von einem Rechtsanwalt unterzeichnete Klagebeantwortung nicht eingeht, so werden die in der Klage behaupteten Thatsachen für zugestanden erachtet und wird, was daraus den Rech⸗ ten nach solgt, erkannt werden.
Prenzlau, den 13. Februar 1889. 5
5483]
In dem Konkurtverfahren über das Vermögen des Halbköthners Ferdinand Vegeler Nr. 22 zu Haselhorn wird auf Antrag des Konkursperwalters, Kaufmanns Arndt in Uchte zum öffentlich meist⸗
Königliches Landgericht. II. Civilkammer.
BVerkanfganzeige Aufgebot. im
bieten den Verkaufe der Halbköthnerstelle Nr. 22 und
8 bestehend aus einem Wohn und i
bause, 12 ha 93 ar 88 am Grundstücken, einem An⸗ img theil am Warmser Moore und 3 Kirchenständen in Warmsen, Termin anberaumt auf
im hiesigen Gerichtszimmer, zu welchem Kauflieb⸗ haber eingeladen werden mit dem Bemerken, daß die Verkaufs bedingungen auf der Gerichts schreiberei eingesehen auch von derselben abschriftlich bezogen 35 . ö
e, welche an den Verkaufsobjekten Eigenthums« Näher, lehnrechtliche, ; . und sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben ver⸗ meinen, Termine anzumelden und die darüber lautenden UÜr⸗ funden vorzulegen unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber der Grundstücke verloren geht.
Uchte, den 27. Februar 1880.
15478 Dem Buchbinder Franz Anton Haßmüller dahier
ist Au der
den 3 0600 Lomb. Venettan. Eisenbahn⸗ itãts⸗ Sbhligatlenen zu je 200 * 6. r 3 Ve rn, und 2542111 seit dem Monate Mai v. J ab⸗ bam n, ae, e,, 6
uf Antrag des Genannten wird der Inhaber d bezeichneten Urkunde aufgefordert, *r fe! .
auf
im Sitzungssaale für Civilsachen Nr. 15 i bestim iten Aufgebote termine seine gr ts . unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunde
6 1877 ausgestellter Depositenschein über bei
rthschaftsgebäude, einer Scheune, einem Back
Sonnabend, den 17. April 1880, Vormittags 10 Uhr,
fideikommissarische,
werden aufgefordert, selbige im obigen
Königliches Amtsgericht. v. Holleu fer.
Aufgebot.
ein von der Kgl. Filialbank Würzburg am 21. elben deponirte 400 Fl. österr. W., bestehend in
2 476 242
Donnerstag, den 15. April 1880, Bormittags 9 Uhr,
569]
Auf Antrag des Borten fabrikanten Bartholsmäus Wünsch dahier wurde des auf den Namen Got den, mit dessen Blankoindossement v v demselben dem Antragsteller Johann Bartholomãus Wünsch übergebenen und diesem Ende Januar lau ann, 2 0soigen Schuldscheins trank zu Nürnberg, d. d. 4. No- das Aufge⸗
Irs. zu Verlust g der Königl. Haup vember 1879, Nr. 8680 über 20 6 botsverfahren eröffnet. Demgemäß ergeht a nannten Urkunde die Aufforderung,
dem auf Samstag, den 16. Oktober lauf. Ihrs.,
im Sitzung saale Nr. termine seine Rechte bei G : Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die los erklärt werden wird.
Nürnberg, den 23. Februar 1880.
5486
Der Malermeister Tepper ia Lüneburg, jetzt in Hamburg, hat auf Grund eines rechtskräftig ergan= genen Urtheils gegen seine Schwester BVorothea Amalie Louise Tepper aus Bevenfen, jetzt Ehefrau Meyer in Chicago, behuf Löschung der zur Sicher⸗ heit einer Äbfindungs forderung von 160 Thalern Courant unter dem 13/14. März 1867 im Hypo⸗ thekenbuch des Königl. Amtsgerichts Medingen ein⸗ getragenen Hypothek die Mortifikation der von der Gläubigerin nicht ausgelieferten Schuldurkunde be⸗ antragt und wird daher der etwaige Inhaber der Urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf
ot]
Auf Antrag des Bauern Georg Wagner zu Hummendorf ergeht hiemit an den Bauernsohn einrich Wagner von Reuth, welcher daselbst am
587]
6 Auf Antrag von I) Johanna Catharine Elise, and geb. dinand Christign Kraft, in Firma Wittwe, 2) Johanna Elise Mathilde Kraft, 3) Johanna Augnste Mary Kraft und Peter Karl Kraft wird ein Aufgebot dahin erlassen:
vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlotserklärung der Urkunde erfolgen werde. Würzburg, den 18. Februar 1880.
Königliches Amtsgericht J. Der Königliche Ober⸗Amtsrichter. Schum. Zur Beglaubigung: Baumüller, Kgl. Gerichtsschreiber.
Aufgebot.
Vormittags 10 Uhr,
Könlaliches Amtsgericht, Abth. V. Der Königl. Amtsrichter: (L. s. Ambach. Zur Beglaubigung:
Der geschäftsleitende Königl. Gerichtsschreiber: Hacker.
Aufgebot.
Sonnabend, den 19. Juli d. J. Morgens 10 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur⸗ kunde vorzulegen, widrigenfalls die letztere für kraft⸗
erklärt und mit Löschung der Hypothek verfahren
werden soll. Medingen, den 26. Februar 1880.
9 Königliches Amtsgericht. Colpe, Dr.
Aufgebot.
März 1850 geboren wurde und über dessen
Leben seit dem Jahre 1848 keine Nachricht mehr . ist, die Aufforderung, sich spätestens in em au
Montag, den 20. Dezember 1880, Vormittags 9 Uhr, diesgerichtlichen Sitzungssaale anberaumten
Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich hierorts anzumelden, widrigenfalls er für tor erklärt wird. Zugleich werden die Erbbetheiligten aufgefordert, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen
alle Diejenigen, welche über das Leben des
Verschollenen Kunde geben können, veranlaßt, Mit- theilung hierüber chen.
Kronach, den 24. Februar 1880.
bei unterfertigtem Gerichte zu
Königl. baver. Amtsgericht. (L. 8.) Weiß. Zur Beglaubigung: Der Königl., Gerichtsschreiber: Käßhöfer.
Antsgericht Hamburg.
Stampff, des biesigen Bürgers Johann Fer⸗ F. Kraft,
daß Alle, welche an den ausweise Beschluß des Amtsgerichts Hamburg vom 24. Januar 1880 absciten der Antragsteller rechtzeitig mit der Rechtswohlthat des Inventars angetretenen Nach⸗ laß des am 23. Dezember 1879 zu Altong ver⸗ storbenen hiesigen Bürgers Johann Ferdl⸗ nand Christian Kraft, oder an die von demselben geführte Firma F. Kraft aus der Zeit bis zum 25. Dezember 1879 Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert werden, solche Ansprüche spätestens in dem auf
Montag, den 19. April 1880,
10 6. Vormittags,
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, unter dem Nechts⸗ nachtheil, daß die nicht angemeldeten Ansprüͤche gegen die Beneficialerben nicht geltend gemacht werden können.
Samburg, den 26. Februar 1880.
Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung V. z Zur Beglaubigung: Romberg. Pr, Gerichts ⸗ Sekretär.
bezüglich tlieb Wünsch bier lauten⸗ ersehenen, von
n den Inhaber der vorge⸗ spätesten z in
1 bestimmten Aufgebott⸗ ericht anzumelden und die selbe für kraft⸗
5486
August Sander in Echte, Klägers wegen Forderung,
bauerstelle d. h.
geführt, in dem auf
f. Dienstag, den 6. April d. Is.,
Morgens 10 Uhr,
bietenden verkauft werden.
berechtigungen zu haben vermeinen,
Erwerber verloren geht. Osterode a. H., den 25. Februar 1880. Königliches Amtsgericht J. Bethe.
544
Verkaufs⸗Anzeige
und
Aufgebot.
Warmsen, Termin anberaumt auf Montag, den 12. April 1880, Vormittags 10 Uhr,
werden können.
Näher“, lehnrechtliche.
Erwerber der Grundstücke verloren geht. Uchte, den 27. Februar 1880. Königliches Amtsgericht. v. Ho lleuffer.
Verkaussanzeige und Aufgebot.
In Zwangavollstreckungssachen des Schlachters
wider den Maurer August Kaiser daselbst, Beklagten
soll die dem Schuldner zugehörige, zu Echte unter Haus. Nr. 100 auf dem Hirtenbrinke belegene An— (nachdem die Gebäude selbst ab⸗ ohann . sind) die Baustelle nebst dem kleinen dabei
efindlichn Hofraum und Garten, in der Grund ⸗ steuermutterrolle von Echte unter Art. 86 als Par—⸗ zelle 73 des Kartenblatis 7 mit 1 ar 75 dm auf⸗
damit angesetzten Termine öffentlich an den Meist⸗
Zugleich werden Alle, welche an der genannten Anbauerstelle Eigenthums⸗, Näher, lehnrechtl che, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbefondere auch Servituten und Real r aufgefordert, solche spätestens in diesem Termine anzumelden, widrigenfalls das Recht im Verhältnisse zum neuen
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Halbhöfners Ferdinand Möhrling Nr. 47 zu Meßwinkel wird auf Antrag des Konkursverwalters Kaufmanns Arndt in Uchte zum öffentlich meist⸗ bietenden Verkaufe der Halbhöfnerstelle Nr. 47 zu Meß winkel, bestehend aus einem Wohn und Wirthscha fts gebäude, einem Häu lingshause, einem Balkhause, einem Torfstall, einem Schweinestall, ca. 14 ha 65 a 22 4m an Grundstücken, einem Antheil am Warmser Moore und 4 Kirchenständen in
im hiesigen Gerichtszimmer, zu welchem Kauflieb⸗ baber eingeladen werden mit dem Bemerken, daß die Verkaufsbedingungen auf der Gerichtsschreiberei eingesehen, auch von derselben abschriftlich bezogen
Alle, welche an den . Eigenthums⸗ lehnrecht ideikommissarische, and⸗ und sonstige dingliche Rechte, ö uc . vituten und Realberechtigungen zu haben vermei⸗ nen, werden aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nicht⸗ anmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen
lsꝛss! Bekanntmachung.
fordernden verdungen werden. Wir haben hierzu einen Submissior stermin auf Sonnabend, den 6. März 1880, Vormittags 12 Utzr,
von 1 M6 von uns bezogen werden. Lieferung von Magazin ⸗ Säcken“
Steitin, den 27. Februar 1880.
0 Königliches Propiant⸗Amt.
5411 Bekanntmachung.
dazu Termin auf
Donnerstag, den 18. März 1880, . Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Geschäftslokale anberaumt.
nannten Termine portofrei hier einzureichen.
zogen werden.
Königliches Hüttenamt.
Iöt30] Spreng materialien ˖ Lieferung. Die Lieferung von
S00 Kg Sprenapulver,
S800 kg Dynamit,
S00 Ringen Guttaperchazündern und
11500 Stück Zündhütchen,
fordernden vergeben werden.
selben bezogen werden.
10 Uhr, fchriftlich und versiegelt einzureichen.
im Februar 1880. Königliche Berg⸗Juspektion.
Es soll die Lieferung von 20,500 Stück, bezw. 2200 Stück Magazin Säcken, für die Königlichen Magajzlne des II. Armee Corps an den Mindest⸗
im diesseitigen Amtslokale — Heiligegeistthor Nr. 2 — anberaumt, woselbst auch die Lieferunge⸗Bedin⸗ aungen täglich während der Dienststunden aus liegen. Dieselben können auch gegen Erstattung der Kopialien
Lieferungs-⸗Unternehmer ersuchen wir, ihre Offerten versiegelt und mit der Aufschrift‚Submission wegen versehen bis zur Terminzstunde franko an uns einzusenden, auch möglichst perfönlich zum Termin erscheinen zu wollen.
Der Bedarf der Altenauer Silberhütte an Platten- zink im Etatsjahr 1880/81 (ea. 600 Centner) soll im Wege der Submission beschafft werden, und ist
Offerten sind schristlich und versiegelt mit der Ausschrift „Submisston auf Zink“ bit zum ge⸗
Die Lieferung bedingungen liegen in der hiesigen Regiftratur zur Einsicht aus, können auch gegen Einsendung von 30 Kopialien in Abschrist be⸗
Altenauer Silberhütte, den 26. Februar 1880.
für die Käniglichen Steinkohlenwerke am Oster⸗ walde im EGtatsjahr 1880/1 soll an den Mindest⸗
Die Lieferungsbedingungen können im Bureau der Unterzeichneten eingesehen oder gegen franktrte Einsendung von 69 g für Kopialgebühren von der
Offerten sind mit der Bezeichnung Sprengmate⸗ ricsten Lieferung bis zum 13. k. Mts., Morgens
Osterwald, Amts Lauenstein, Provinz Hannover,
,, Neuendorfer Actien⸗Spinunerei.
denden⸗Schein Nr. 13 von hente ab
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
6h33] (Mecklenburg).
Solz ⸗Verkauf.
zahlung verkauft werden; I. aus dem Schutzbezirk Drögen: 47 3 Buchen Kloben, olz,
15 Rmtr. Kiefern Knüppel;
II. aus dem Schntzbezirk Neuhof: 9 Eichen Nutzenden,
153 Rmtr. Eichen Kloben, 42 Rmtr. Buchen Kloben,
Kloben;
10 Eichen Nutzenden, 3 Rmtr.
ichen Knüppel, 15 Rmtr. Buchen Knüppel, 280 Rmtr. Kiefern Kloben, Knüppel; 81 Rmtr. in Knüppel;
1Rmtr. Kiefern Nutzholz, Kloben,
84 Kiefern Nutzenden. Stein förde, den 29. Februar 1880. Der Oberförster. Frhr. v. Hammerstein.
lõꝛzz Bekanntmachung.
Lieferung det
am Kupfergraben Nr. 8 anberaumt. Die Bedingungen liegen im
Berlin, den 25. Februar 1880. Königliche Depst Verwaltung
Sberförsterei Steinförde
Am Mittwoch, den 10. März, von Vor⸗ mittags 10 Uhr an, sollen im Hotel Lindenberg zu Fürstenbera öffentlich meistbietend gegen Baar— 100 Rmtr. Stubben⸗
212 Kiefern Nutzenden, 87 Rmtr. Kiefern Kloben,
3 Rmtr. Eichen Nutzholi, 100 Rmtr. Kiefern
III. aus dem Schutz bezirk Schönhorn: 20 Rmtr. Eichen Kloben,
14 Buchen Nutzenden, 79 Rmtr. Buchen Kloben,
1 Birken Nutzende, 4 Rmtr. Birken Kloben, 70 Rmtr. Kiefern
IV. aus dem Schntzbezirk Pelzräumde: 177 Kiefern Nutzenden, 6 Rmtr. 5. Kloben,
V. aus dem Schutzbezirk Steinförde: 211 Rmtr. Kiefern
93 . Kiefern Knüppel, 40 Rmtr. Stubben⸗ olz; VI. aus dem Schutzbezirk Priepert:
Bei der unterzeichneten Depotverwaltung soll die Bedarfs an Baumwollenzeug pro 1880/81 in öffentlicher Submission vergeben werden. Termin hierzu ist auf Montag, den 15. März er., Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau
vorbezeichneten Bureau zur Elnsicht aus und können . Erstat⸗ tung der Kopialien abschriftlich bezogen werden.
der Artillerie⸗Prüfungs⸗Kommisston.
mit 40, oder Siebenundzwanzig Mark; per Aktie
ausgezahlt. Berlin, den 1. März 1880. Die Direktion. Ed. Schoppe. E. Langmann.
Die Dividende pro 1879 wird gegen den Divi⸗
unter Belfügung eines Nummernverzeichnisses bei der Kasse der Berliner Handels-Gesellschäsr, Französische Straße 42, Vormittags 9 bis 12 Uhr,
5428)
ist durch jede Buchhandlung zu beziehen: Statistisches Jalak Each für das
HPeutsche HKReich. ; ; Herausgegeben vom Kaiserlichen Statistischen Amt. ö,,
177 Seiten Lex. & vebst 2 litb. Karten Preis M6. 2,40.
zur allgemeinen Kunde zu bringen.
einem in erster
orte. 2) Bewegung der Bevölkerung. 3)
werbe. 7) Handel. 9) Verkehr und Verkehrsstraßen. berechnungen. Justizwesen.
13) Medizinalwesen. wesen. 15)
Finanzwesen.
Pnuttkammer & Mühlbrecht,
Soeben erschien im unterzeichneten Verlage, und
Dieses amtliche Jahrbuch hat den Zweck, die hauptsãächlichen Ergehnisse der deutschen Reichsstatistik in kurzen, leichtverständlichen Uebersichten und so⸗ weit als möglich in vergleichbaren Jahresreihen r d Durch diese Verbffentlichung, die jährlich fortgesetzt werden wird, ist nicht nur dem berechtigten Wunsche der Perma—⸗ nen ⸗Kommission des internationalen statistischen Kongresses entsprochen, sondern es wird damit auch — ⸗ Reihe in Deutschland selbst allge⸗ mein gefühlten Bedürfnisse entgegengekommen. Der Inhalt des Jahrbuches zerfällt in 15 Gruppen: I) Stand der Bevölkerung, Flächeninhalt, Wohn⸗ Boden⸗ benutzung und Eenten. 4) Viebstand. 5) Produk⸗ tion der Bergwerke, Salinen und Hütten. 6) Ge⸗ 8) Geld⸗ und Kreditwesen. 10) Verbrauchs⸗ 11) Wahlen zum Reichttag. 12) 14) Kriegs⸗
Berlin Xwnr., G6 Ünt. d. Linden. (IJ. 113057)
Buchhandlung für Staats u. Rechtswissenschaft. der Soldaten im
Redacteur: J. V.: Riedel.
Verlag der Exxedition (K h. Druck: 3 . Sechs Beilagen
(elnschließlich Börsen Beilage).
Berlin:
Aichtamtlich es.
Prenßen. Berlin, 2. März. Im weiteren Verlaufe der gestrigen (10) Sitzung trat der Reichstag in die erste Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Er⸗ gänzungen und Aenderungen des Reichs⸗Militär⸗ gesetzes vom 2. Mai 1874 ein. Die Debatte wurde vom Staats-Minister von Kameke mit folgenden Worten eingeleitet:
Meine Herren! Die verbündeten Regierungen sind sich wohl be⸗ wußt, daß mit der Novelle zum Militärgesetz Ihnen eine Vorlage von schwererer Tragweste unterbreitet worden ist. Derselben sind im Schoße der Bundesregierung auch die ernstesten Erwägungen voran⸗ gegangen. Ein Staat, wie unser Deutscheg Reich, kann es nicht dem Zufall Überlassen, ob er im gegebenen Falle die Stärke besitzt, seine Freibeit und die Unabhängigkeit seiner Entschließungen zu wahren. Von seinen Staats⸗ männern' ist vielmehr absolut zu verlangen, Sorge dafür zu tragen, daß das Gleichgewicht in der Stärke, welches zwischen dem Deutschen Reich und seinen großen Nachbarn Pesteht, nicht wesentlich alterirt wird. Wenn nach ausgebrochenem Konflikt es sich herausstellen sollte, daß durch Versäumnisse im Frieden, in den Forderungen der Heerer⸗ verwaltung das Deutsche Reich nicht die Machtmittel besäße, seine Würde und seine Interessen vertheidigen zu können, würde Jeder die Regierung und speziell die Militärverwaltung verantwortlich machen, und das mit Recht. Daraus erwächst die Pflicht für die Regierung, mit offenen Augen den Veroollkommungen zu folgen, welche unfere Nachbarn in der Heeresverfassung einführen, die daraus resultirende Stärke zu schätzen und zu beurtheilen, welchen Einfluß dies auf die militärischen Beziehungen zu uns ausübt. Es kann da⸗ bei keines wegs darauf ankommen, daß wir in den Ziffern stets gleich gehen mit unseren Nachbarn, wohl aber darauf, daß wir nicht bis zur Hülflosigkeit überflügelt werden. Daß diese Beobachtung ge⸗ schieht, brauche ich Sie wohl nicht zu versichern. Ich bin überzeugt, Jedermann hat in dieser Beziehung zu dem leitenden Staatsmann das vollste Vert rauen und weiß auch, daß er von der Militãrver⸗ waltung mit aller Treue unterstützt wird. Dies Vertrauen, meine Herren, verbunden mit der festen Ueberzeugung, daß Deutschland nur den Frieden erstreben kann, werden nicht verfehlen, Beruhigung in den Gemüthern und eine Zuversicht auf den Bestand der Verhãlt⸗· nisse herbeizuführen.;
Rach unserer Beobachtung bat sich nun die Anschauung gebildet, daß, seitdem unsere Heeresstärke fixirt worden, durch das Vorgehen unferer Nachbarn dasjenige Gleichgewicht verschoben ist, welches wir durch unser Militärgesetz vom Jahre 1874 angestrebt haben. Es ist eine Ausgleichung dieses Mißverhältnisses erforderlich, und zwar sind es nicht Gründe akuter Natur, die augenblickliche rolitische Lage und dergl., welche dazu treiben, sondern dauernde Gründe, die Ab⸗ sicht, auf alle Fälle unser deutsches Vaterland den Chancen, die im Schoße der Zukunft ruhen, gewachsen zu erhalten.
Vie Veränderungen der Heereteinrichtungen unserer Nachbarn sind nun keinekwegs plötzlich und erst jetzt eingetreten; man könnte also fragen: da so lange gewartet ist, warum jetzt die Veränderung, warum wird nicht noch länger gewartet? Hierauf kann ich die Ant⸗ wort geben, daß die Militärverwaltung allerding das Bedürfniß der Vervollkommnung berests seit längerer Zeit erkannt hat, daß sie aber aus Achtung vor dem bestehenden Gesetz nicht damit hervor= getreten ist, weil das Gesetz hätte geändert werden müssen. Jetzt, wo die gesetzliche Regelung ihrem Ablauf entgegengeht, war es Pflicht, vor neuer Feststellung das n , zu prüfen.
Ich hoffe, daß Sie mir hier ein Eingehen auf die militãärischen Erwägungen, die die Vorlage veranlaßt haben, erlassen werden, sie sind auch in den Motiven nur angedeutet; ich denke, daß, wenn Sie belieben sollten, diese Vorlage in eine Kommission zu verweisen, sich dort Gelegenheit finden wird, Ihnentdie Ueberzeugung zu schaffen, daß Ab- und RNachhülfen erforderlich sind, und daß man durch die Maß nahmen der nachbarlichen Militärverwaltungen gejwungen war, mit der Vorlage vor Sie zu treten.
Wenn Sie dies einmal annehmen wollen, bis Ihnen eben die Ueberzeugung dort gegeben werden kann, so tritt die Frage in den Vordergrund: wird durch die in der Vorlage vorgeschlagenen Mittel dem entstandenen Bedurfnisse in einer Weise abgeholfen, die die Krafte des Landes am meisten schont? Meine Herren, glauben Sie nicht, daß ein Kriegs -⸗Minister das, was man ewöhnlich Militärlast zu nennen pflegt, nicht zu würdigen versteht. Berufen in der letzten Instanz, in fast allen Entscheidungen mitzuwirken, die die bürger⸗ sichen Verhältnisse der Heeresangehörigen betreffen, sammelt sich für ihn ein statistisches Material, aus welchem er den Einfluß des Heeresdienstes auf die wirtbschaftlichen Verhältnisse des Landes wohl beurtheilen lernt und gejwungen, jede Forderung vor Bundesrath und Reichstag zu vertheidigen, ist er auch an eine peinliche Erwägung des finanziellen Effekts seiner Postulate gewöhnt. So sind denn auch in der Vorlage nur solche Vorschläge gemacht, die die geringste persönliche Last für das Volk auferlegen und mög—⸗ lichst geringe Geldopfer fordern. — Was die persoͤnliche Last be⸗ trifft, so ist der Grundsatz befolgt, sie auf möglichst Viele zu ver⸗ theilen; die allgemeine Wehrpflicht wird damit mebr zur Wahrheit gemacht, wenigstens der gewachsenen Volkszahl entsprechend, erwei⸗ tert. Man hätte vielleicht durch Verlängerung der Dienstzeit in der Landwehr auch die Mannschaften zur Kompletirung unserer Kriegsformation erhalten können, aber dann würden diejenigen Leute, die durch 12jäbrige Dienstzeit das Ihrige für die Sicherheit des Vaterlandes schon gethan haben, mehr belastet sein zu Gunsten an⸗ derer, die lediglich durch eine hohe Loosnummer von der Pflicht frei wurden, man hat deswegen andere Wege gewählt. Nur für den Tbeil der Heer es vermehrung, welcher bestimmtist, augenblicklich in die Kriegefor⸗ matfon einzutreten, ist eine vollständige Absolvirung der Dienstpflicht in Aussicht genommen. Man gelangt dadurch dahin, daß diese Last nur auf 5 = 16 006 Mann jährlich mehr ausgedehnt wird. Für die⸗ jenigen Mannschaften, welche bestimmt sind, die Lücken während eines entstandenen Krieges auszufüllen, h die vollständige Absolvirung der Heeretzpflicht nicht beabsichtigt, obwohl in unseren Nachbarstaaten für diesen Zweck auch ausgebildete Mannschaften vorhanden sein werden. Bei uns besteht bis jetzt die Einrichtung, daß wir in die Ersatzbataillone Rekruten einstellen, die möglichst schnell ausgebildet und dann nachgeschickt werden sollen. Die Rapidität der neueren Kriege, die schnell erfolgenden Schläge und die daraus schnell er⸗= wachsenden Verluste lassen nicht die Zeit, diesen Nachersatz auch nur nothdürftig kriegsgemäß auszubisden. Diesem Uebelstande soll abgeholfen werden, indem man diesen Leuten eine etwa 5 monat⸗ liche Uebung im Frieden auflegt, damit sie, wenn sie im Mobil—⸗ machungsfall in die ee n len, eingestellt werden, nach einigen e , auf das Nothdürftigste ausgebildet sind, um nachgeschickt zu werden.
Ich muß hier gleich dem Gedanken entgegentreten, als ob aus dieser Maßregel, zu folgern sei, wir brauchten für die Ausbildung rieden zu viel Zeit. Das ist keineswegt der Nachersatzz muß män sich damit begnügen, weil man eben nicht anders kann, und es geht allenfalls, weil derselbe in die eschulten Truppen hineingestellt wird und unter . der kriegsgebildeten Kameraden im Wechsel des Krieges und unter täglicher Gefahr schneller eine weitere Aus⸗ dehnung bekommt. Der Rahmen aber, in welchen dieser jung ausgehobene
Fall. Für den
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin,
.
Ersatz kommt, muß voll ständig firm und ausgebildet sein, sonst wird die weitere Ausbildung dieser jungen Mannschaften außerordentlich viel Blut kosten. — Die Zahl der jährlich einzuftellenden Mannschaften dieser Kategorie würde jäbrlich durch den Etat festzustellen sein. Die Re—⸗ gierung hat die Absicht, ihre Vorschläge dahin zu machen, daß in einiger Zeit die ganze, für die erste Einstellung in? die Ersatzbaiaillone bestimmte Quote diese vor lãufige Ausbildung empfangen hat. Die Mannschaften, welche zu diesen Uebungen herangezogen werden sollen, sind die, welche schon jetzt zum . bestimmt find als Ersatzreferve J. Klasse. Vie Zabl derfelben ist fo groß, daß bei der Einberufung zu den jährlichen Uebungen die bürgerlichen und wirthschaftlichen ¶ Verhäl tnisse derselben volle Berüäcksichtigung finden können. — Nun ist nach der jetzigen gesetzlichen Lage der Ersatzreserve J. Klasse im Frieden fast von jener militärischen Verpflichtung frei; aber, meine Herren, wenn man annimmt, daß diesen Mannschaften auch die volle militärische Dienstpflicht zugemuthet werden kann, so ist es gewiß keine übermäßige Belastung, wenn sie zu jener kurzen periodischen Dienstleistung herangezogen werden. Ein Blick in das Gesetz wird die Herren außerdem überzeugen, daß diesen Mannschaften nur die allernothwendigsten Beschränkungen ihrer bürgerlichen Bewegungs— freiheit auferlegt werden sollen.
Eine zweite Maßregel, die das Gesetz vorschlägt, ist die Neber⸗ führung der Reserve zur Landwehr und der Landwehr zum Land⸗ sturm zum Frübjahrstermin. In den Motiven des Gesetzes finden Sie die Begründung für diese Maßregel. Ich will nur er⸗ wähnen, daß die daraus erwachsende Last nur im Besuch einer Kontrolversfammlung mehr bestebt. Ich glaube hiernach, Sie werden mir zugeben, daß eine zu große persönliche Belastung für unser Volt aus der Vorlage nicht zu entnehmen sein dürfte und daß der Gedanke der allgemeinen Wehrpflicht in nicht zu straffer Weise
ausgebildet worden ist.
Waß nun die Kosten, das Budgetmäßige betrifft, so sind Ihnen die voraussichtlichen Bedürfnisse in den Motiven dargelegt, sowohl das laufende Bedürfniß als auch das einmalige. Die zur Uebung eingezogenen Mannschaften müssen gekleidet, gelöhnt, einquartiert werden, sie müssen Waffen uad Nugrüftung erhalten, und das sind die Basen, aus denen die ange⸗ gebenen Ziffern zusammengesetzt sind. Eine Aufstellung von Stäben sst faft gar nicht ins Auge gefaßt, nur die Cadres für die neu zu formirenden Trupyentheile sollen aufgestellt werden. Eine Errichtung von Kavallerie oder reitender Artillerie, als der theuren Truppen⸗ iheile ist ebenfalls nicht beabsichtigt. Ich würde also glauben, daß es kaum eine sparsamere Art der Abhuͤlfe des entstandenen Bedůrf⸗/
nisses geben möchte.
Hiernach, meine Herren, empfehle ich die Vorlage — persönlich aus vellster Ueberzeugung. Ein Arpell an den Patriotismus, weiß sch, ist hier nicht erforderlich, aber erinnern möchte ich Sie an die Verantwortung, die Sie für die Wehrhaftigkeit des Vaterlandes durch Ihre Voten mit übernebmen. Der Reichstag ist sich bie her dieser Verantwortung stets in vollem Maße bewußt gewesen; dies schließt keineswegs eine gründliche und sachliche Prüfung der Vor⸗ lage aus, sondern verlangt vielmehr dieselbe.
Der Abg. Richter (Hagen) erklärte, der Kriegs⸗Minister habe wenigstens zugegeben, daß akute Ursachen fuͤr die Vor—⸗ legung dieses Gesetzes nicht anzuführe. seien, und daß dauernd wirkende Gründe schon seit langer Zeit für diese Vorlage sprächen. Es freue ihn, daß somit von vornherein alle Ar⸗ gumente bei Seite geschohen seien, welche die augenblickliche politische Situation für die Vorlage ins Gefecht führen wollten. Er würde also von diesem Punkte ganz absegen können, wenn nicht neulich der Abg. von Kardorff die politische Lage im Allgemeinen erwähnt hätte, um den Reichstag zu bewegen, für die Vorlage zu stimmen. Derselbe habe gesagt, das Ein⸗ vernehmen Rußlands und Deutschlands sei nicht mehr so herz⸗ lich wie früher, derselbe habe von der nihilistischen und pan⸗ slavistischen Gährung, welche leicht nach Außen explodiren könne, von den Preßstimmen, welche sagten, Konstantinopel müsse in Berlin erobert werden, und von den fortwährenden Hetzereien in der dortigen Presse gesprochen. Seine (des Red⸗ ners) Partei könne wohl kaum in dem Verdacht großer Sym⸗ pathie zu Rußland stehen, doch habe er niemals den Vater Nichlaus als den Patron des Konservatismus angesehen. Der Reichskanzler habe ihm und seinen Freunden vor zwei Jahren vorgeworfen, nur Dilettantismus in der Politik führe das Haus dahin, an Rußlands Freundschaft zu zweifeln und daran, daß es nur im Interesse der Kultur und Civilisation, nur für das Christenthum gegen die Türkei in den Kampf ziehe. Er meine, der Reichskanzler habe zu optimistisch, der Abg. von Kardorff zu pessimistisch geurtheilt. Der Abg. von Kardorff habe gemeint, daß ihm jeder in seiner Ansicht beistehen müsse, er (Redner) bestreite dies, es fehle derselben jede positive Unterlage. Ob eine persönliche Gereiztheit der beiden Kanzler vorliege, die im Widerspruch stehe mit dem Einvernehmen der Souveräne, ob das Verhältniß der Kanzler nur ein Symptom sei für tieferliegende Unistände, nian wisse es nicht; denn kein Parlament der Welt erfahre so wenig über auswärtige Po⸗ litik wie der deutsche Reichstag. Aus der offiziösen Presse werde man auch nicht klüger. An einem Tage erscheine in der „Nordd. Allg. Zeitung“ jener Artikel, der ausführe, daß eine Befestigung von Kowno die Basis einer aggressiven Politik Rußlands gegen Deutschland sei, und n , Stunden darauf versichere ein anderer Offiziöser, Rußland sei so wenig aggressiv, wie Deutschland aggressive Politik ge⸗ trieben habe, indem es seit 1875 seine Festungen im Osten mit detachirten Forts umgeben habe. Soviel dem deutschen Volke in der lehßten Zeit geboten sei, mit Genugthuung hebe er hervor, daß die gesämmte unabhängige deutsche Presse ihre Entrüstung kundgegeben habe über ein so leichtfertiges und gefährliches Spiel mit der Ruhe Europas. Auch die „Kreuz⸗ eitung“ meine, es sei darum nicht ö verwerflich, weil man im Dunkeln tappe über den Urheber und die Verantwortung dafür. So unschuldig werde ja hier Niemand sein, zu meinen, die gereizten Nerven bes Redacteurs der „Norddeutschen“ machten die Ge⸗ schäftswelt erzittern und es sei nur das Interesse daran, wie Herr Pindter über Rußland denke, was Überall hin den Tele⸗ graphen in Bewegung setze. Er verstehe alles dies nicht, weil er uberhaupt über Rußland nur wisse, was in ganz Europa notorisch sel. Die alten Kräfte, welche bisher das russische Reich zusammengehalten, schienen nach den neuesten Ereig⸗ nissen dazu nicht mehr auszureichen. Rußland habe zwar im letzten Kriege eine Armee von 11sa Millionen Mann aufge⸗ boten, aber dieses Aufgebot habe kaum ausgereicht, die Türkei, den kranken Mann in Europa, niederzuwerfen. Außerdem wisse man nur, daß die Provinzial⸗Correspondenz“ die Reise des Kanzlers nach Wien im vorigen Herbst als besonderen
Triumph seiner Politik gefeiert habe. Die Entente mit Desterreich, so heiße es darin, biete Deutschland volle Sicher⸗ heit gegen Panslavismus und Revanchegelüste und neue Bürg⸗ schaft für den Frieden in Europa und die allmähliche Kon⸗ solidirung der durch die letzten Kriege neugeschaffenen Situa⸗ lion. Wäre im Gegensatz hierzu der Abg. von Kardorff so überzeugt von der Spannung der politischen Situation des Augenblicks, dann wäre es für die Presse und für ihn erst recht nicht angezeigt, angesichts des Pulver⸗ fasses irgend ein Feuer anzuzünden; der Minister sage dagegen, die politische Situation sei ganz friedlich, auch die Motivirung der Vorlage habe nicht, den geringsten Zusammenhang mit der augenblicklichen politischen Situation. Er könne nur sagen, daß er auch die allgemeinen Befürchtungen, welche hier vorgetragen seien, nicht billigen fönne. Man sollte es nicht so darstellen, als ob die Unab⸗ hängigkeit, die Existenz Deutschlands in Frage gestellt wäre, wenn das Haus die Vorlage nicht annehme. Damit wäre ja ein schwerer Vorwurf gegen die Verwaltung erhoben, wenn sie unter diesen Umständen mit dem Einbringen des Gesetzes bis zum Ablauf des Septennats gewartet hätte. Mit Recht werde von dem Minister bei allen Parteien dieses Hauses in gleicher Weise Patriotismus vorausgesetzt. Aber wenn es sich um eine Justizvorlage handele, werde auch Niemand befriedigt durch allgemeine Redensarten, daß die Gerechtigkeit unbedingt nothwendig, oder daß die justitia das fundamentum reg- norüm sel. Ueber den Zwechk der Vorlage seien ja alle Parteien einig; es handele sich nur darum, nachzuweisen, daß in militärischer, wirthschaftlicher und finanzieller Beziehung auch die richtigen Mittel gemählt seien. Zunächst solle man es doch nicht zu sehr überschätzen, wenn die Friedenspräsenzstärke von 401 669 noch um 26 000 Mann erhöht werde. Andererseits dagegen sei die Militärlast schon so enorm hoch, und laste schon so schwer auf Deutschland, daß es immerhin auch schon etwas sagen wolle, wenn der Etat um noch 17 Millionen erhöht würde. Es müsse ein Ausgleich gefunden werden zwischen den militärischen, wirthschaftlichen und finanziellen Interessen. Die Nachhaltigkeit der Wehrkraft selbst hänge zuletzt auch von der Schonung der wirthschafilichen Kräfte ab. Von diesem Standpunkte aus müsse man die Vorlage mit möglichster Ruhe und Sachlichkeit prüfen. Freilich sei es nicht leicht, bei militärischen Vorlagen ein allgemein richtiges Urtheil zu finden, da dieselben nicht nur von aner⸗ kannt tüchtigen Generalen, welche in schweren Kriegen erprobt seien, vertreten würden, sondern auch weil sich der berühmteste Stratege der Welt im Reichstage befinde. Aber eben weil das tüch⸗ tige militärische Element vorwiege, sei es um so gerechtfertigter, die finanzielle und politische Seite ins Auge zu fassen. Durch Annahme des Zolltarifs sei im vorigen Jahre die Steuerlast bedeutend verniehrt worden, die in Aussicht gestellten Steuer⸗ erlasse seien nicht erfolgt, ja der Unter⸗Stagtssekretär Scholz habe es bereits als eine fahle convenue hingestellt, daß der Reichs⸗ kanzler überhaupt Steuererlasse versprochen habe. Indessen das' Gedächtniß des Volkes sei noch zu frisch, und wenn nun die Mehrheit dieses Hauses sich entschließe, wiederum diese Mehrforderung zu bewilligen, ohne daran zu denken, einen Steuererlaß herbeizuführen, dann träte es ein, daß das Volk seine Hoffnungen immer wieder und wieder nicht erfüllt sehen würde, was der Minister von Puttkamer seinerzeit als ein Stoß in das Herz des monarchischen Prinzips bezeichnet habe. Man berufe sich in der Vorlage auf die zentrale Lage in Europa. Aber diese Entdeckung sei nicht neu. Für Preußen in seiner Vereinzelung und für den Norddeutschen Bund allein sei die⸗ selbe noch gefährlicher gewesen. Auch 1874 schilderte Graf von Moltke das Mißtrauen der Nachbarn Deutschlands. Deutschland hätte überall an Achtung, aber nirgends an Liebe gewonnen. Stets habe man auf die Mög⸗ lichkeit einer Vertheidigung nach zwei Fronten Rücksicht ge⸗ nommen. Große Festungen seien seit 1873 im Westen und Dsten verstärlt. Vie Flotte sei verdoppelt, die Seeküste be⸗ ißt worden. Er zweifle, ob der Marine⸗Minister dieselbe o leicht zugänglich wie die Vorlage darstellen werde. Nicht mehr könne das kleine Dänemark die deutschen Häfen bedrohen, und der Rhein sei gedeckt durch jene fast uneinnehmbar ge⸗ machten elsässischen Festungen. Warum sollten nun gerade die 34 neuen Bataillone es sein, welche die Vertheidigung des Landes sicher stellten? Wolle man gegnerische Allianzen kombiniren, so sollte man doch auch nicht außer Acht lassen, daß DOesterreich⸗Ungarn eine Kriegsarmee von 1160 000 Mann mit 7Ji7 Bataillonen besitze. Aber freilich, die Militärverwaltung Deutschlands verstehe sich nicht blos auf die Kriegstaktik, sondern sei auch in der parlamentarischen Taktik allen Civilverwaltungen überlegen. Wie Batterien verständen sie ihre Ziffern so geschickt zu gruppiren, daß man, wenn man sich nicht vorsehe, leicht zu kapituliren gezwungen werden könne. So verschweige sie in der Gegenüberstellung der Ba⸗ taillonsziffer, daß Bataillon und Bataillon in Deutschland, Rußland und Frankreich nicht dasselbe sei, in Deutschland mindestens 549 Mann zähle, in Frankreich höchstens 330, in Rußland kaum 400. Man verschweige, daß die Vermehrung der Bataillonszahl in Frankreich nicht eine Vermehrung der Infanterie, sondern eine Verminderung der Compagniezahl bedeute. Die Regimenterzahl, sei in Frankreich dieselbe ge⸗ blieben; das Regiment zähle jetzt 18 statt früher 21 Compag⸗ nien, welche jetzt in 4 statt früher in drei Bataillone einge⸗ theilt würden. Das russische Regiment habe früher 3 Batail⸗ lone à 5 gehabt und habe jetzt 4 Bataillone à 4 Compagnien. Die „Preußischen Jahrbücher“, während sie sonst mit Vor⸗ liebe gegen die deutschen Juden Krieg führten, hrächten einen Krieg⸗in⸗Sicht⸗Artikel, der einen wahren Kriegsfangtis⸗ mus? gegen Frankreich und Rußland athme. Jede Ziffer in diesem Artikel sei falsch. Was solle man zu Histo⸗ fikern sagen, die nicht einmal die Jetztzeit richtig dar⸗ stelten. Ber Artikel behaupte, Frankreich habe seit 1875 die
riedenspräsenz um 144 000 Mann erhöht. Aber schon 1874
abe Graf von Moltke die französische Friedens präsenz auf ri od Mann angegeben, und heute betrage sie 49 000. Deutschland selbst habe sein Effektiv seit 1875 um 36 000
Mann erhöht. Es sei überhaupt falsch, die französische Frie⸗