Nürnberg, 27. März. (Hopfenmarktbertcht von Leopold i Hopfen -Kommissionsgeschaͤft) Die Situation und der Preis⸗ and des Hopfenmar ktes blieben während der letzten Woche im Allgemeinen unverändert. Nach grünfarbigen Hopfen ist Seitens der Kundschaftshändler etwas stärkere Frage aufgetreten, die aber keinen Einfluß auf die Preise auszuüben vermochte. Die Zufuhren sind sehr klein geworden und erreichen kaum noch den vierten Theil des Um satzes. Die Cigner zeigen sich wie seither willig, zum Tagespreise abzugeben. Die Stimmung ist ruhig. Die Rotirungen lauten: Marktwaare gering 60 - 75 S, mittel 89 -= 100 M, prima 110 120 υων :; Gebirgshopfen 120 — 130 M; Hallertauer gering 565 — S. „M, mittel 80 - 129 66, prima 130-140 M; Hallertauer Siegelgut (Wolnzach, Au) mittel 125 — 140 S, prima 140 160 ; Spalter Land, leichtere Lagen, 15 — 135 66, schwere Lagen 146 = 160 c. Spaiter Stadt 1302 Y, Aich, und! Zen ngruünder gering 69 — 75 S, mittel 8090 — 105 MS, prima 115 —- 130 M; Württemberger gering 60 — 75 ½νς, mittel 80-105 „„, prima 120— 139 *; Badischer gering 60-75 M½, mittel 8090 - 195 (, prima 120-130 1½ ; Polnischer gering 60 — 75 ½6, mittel 860 — 105 4AM. prima 125 — 135 S; Elsässer gering 60 - 15 M mittel 80 — 105 4, prima 120-130 M; Altmärker 60— 70 M; Ober⸗Oesterreicher 66 IO 41; Lotbringer 60 - 70 ƽ ; Belgischer 55 — 65, 78er 20 - 30 A; 77er 10 - 20 A Wien, 27. März. (W. T. B.) Die Bilanz der Anglo⸗ Au strian⸗ Bank pro 1879 weist auf: an Aktiven: 46 451 066 Fl., darunter Kassabestände 2189 746 Fl., Portefeuille 8 052 835 Fl., Effekten 2 025 836 Fl., Vorschüsse auf Effekten 3 225 866 Fl., Debi⸗ toren 27 3869 636 Fl. Unter den Passiven werden angeführt: Re⸗ servefonds 500 000 Fl., Spezialreservefonds 972 320 Fl., Accepte 14 661 203 Fl., Kreditoren 9 686 342 Fl., Saldogewinn 21 621 575 Fl. Unter den Effekten befinden sich: Aktien verschiedener Institute und Etablissements 984 836 Fl., Staatspapiere und Prioritäten 1041000 Fl.
Verkehrs⸗Anstalten.
Triest, 29. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Juno“ ist heute Morgen 66 Uhr mit der ostindischen Ueberland—⸗ post aus Alexandrien hier eingetroffen. New⸗Jork, 27. März. (W. T. B.) Ver Dampfer des Norddeutschen Lloyd . Weser“ und der Dampfer . Spain“ von der Na tional ⸗Dampfschiffs ˖ Compagnie (C. Messingsche Linie) sind hier eingetroffen.
Berlin, 30. März 1880.
Im Verein für die Geschichte Berlins sprachen am Sonnabend Hr. Dr. Bolle und Hr. Stadtrath Friedel über die Ver⸗ schönerung der Ufer der Unterspree. Der erste Redner faßte be⸗ sonders die Spree von den Zelten bis zum Schlosse Bellevue ins Auge und schilderte in beredten Worten, wie dieser Theil der Spree, der in die Parkanlagen des Thiergartens mit hereingezogen werden soll, vom botanisch-gärtnerischen Standpunkte aus umgestaltet werden müßte, um ein angenehmes Landschaftsbild zu gewähren. Hr. Stadt rath Friedel ging davon aus, daß erst jetzt die Spreeuferlinie fest⸗ gestellt sei und daß nunmehr der Bebauungsplan festgestellt werden würde. Sobald dies geschehen, werde die Verschönerungs kommission zusammentreten, um das Weitere zu berathen. Inzwischen stehe fest, daß von den gegenwärtigen Spreeufern kaum 1 m unverändert bleiben, daß die ganze Gegend an der Unterspree eine totale Umgestaltung erfahren würde, besonders da die vorhan—⸗ denen Messungen sich als gänzlich falsch erwiesen hätten Was aber den in Rede stehenden Theil der Spreeufer von den Zelten bis Bellevue betreffe, so müsse zunächst der Landweg von den Zelten her verbreitert, resp. verlegt werden, da der Verkehr hier lebensgefährlich sei Bei den Uferanlagen aber sei zu berücksichtigen, daß der Strom hier stark auf das linke Ufer zutreibt, daß dasselbe also zuerst in irgend einer Weise befestigt werden müsse, ehe man daran denken könne, gärtnerische Uferanpflanzungen vorzunehmen. Von den hierzu vorhandenen Plänen sei noch keiner zur Reife gediehen, und würde es also jedenfalls noch Jahre dauern, ehe an eine Verwirklichung zu denken sei.
Die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins wird am Sonnabend, Sonntag, Montag,. Dienstag und Mittwoch, den 17. 18., 19., 20. und 21. April in der Reitbahn des Königlichen Kriegs ⸗Mini⸗ steriums (Eingang für die Besucher der Ausstellung Wilhelmstraße sl) eine Blumen⸗ und Pflanzenausstellung veranstal⸗ ten. Zu Ordnern sind die Herren Garten⸗Inspektor Wredow, Se— bastianstraße 7, und Hofgärtner Link, Mauerstraße 52, gewählt wor⸗ den, an welchen erfteren alle auf die Ausstellung bezüglichen An⸗ meldungen zu richten sind. Zehn Tage vor Beginn der Ausstellung, also bis zum J. April c., werden die Anmeldungen erbeten, da Anmeldungen nach dieser il nur soweit der Raum dies ge— stattet, berücksichtigt werden können. Die Einlieferung der Aus stellungsgegenstände mit Ausnahme der abgeschnittenen Blumen, welche auch am ersten Ausstellungstage bis 7 Uhr Morgens einge⸗ liefert werden können, — muß spätestens bis 16. April Mittags er—⸗ folgt sein. Die Gesellschaft der Gartenfreunde verfügt über eine ihr von dem Minister für die Landwirthschaft zu Prämien ꝛc. gewährte Summe von 1000 c. Aus dieser Summe sind 10 Preise gebildet worden, außerdem aber zahlreiche andere Preise ausgesetzt.
Von dem von der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Großen Generalstabes redigirten Werke über den deutsch-fran⸗ zösischen. 6 von 1879,71 ist jetzt im Verlage der König⸗ lichen Hofbuchhandlung von Ernst Siegfried Mittler und Sohn hier selbst das 16. Heft ausgegeben worden. Dasselbe ist den letzten Thaten der II. Armee, dem Feldzuge gegen die il. Loire⸗Armee, ge— widmet, welche General Chanzh zum . von Paris bei Le Mans reorganisirt hatte. Unter den größten Schwierigkeiten, welche Jahreszeit und. Terrgin darbieten können, in Kälte, Schnee und Nebel und in einem Berglande mit tiefen Thaleinschnitten, bedeckt mit Gehöften, Feldern und Gärten und durchzogen von Hecken und Gräben, drang die II Armee unter Prinz Friedrich Carl in einer Reihe von Gefechten, die sich in den kurzen Wintertagen oft bis in die Dunkelheit erftreckten, gegen Le Manz vor und eroberte diese Stadt nach einer dreitägigen Schlacht (10.—12. Januar 1871). — Dieser wichtige und ruhmreiche Abschnitt des deutsch.französischen Krieges war bisher am wenigsten dargestellt worden; es ist daher um so erwünschter, den Verlauf dieser Ereignisse in einem besonderen Hefte zusammengefaßt und den allmählichen Vor⸗ marsch unserer Truppen durch Karten und viele eingedruckte Skizzen erläutert zu sehen, — Im ersten Abschnitte des vorliegenden Heftes werden die Operationen bis zum Vorabende der Schlacht vor Le Mans geschildert. Dem am Neujahrstage 1871᷑ von Sr. Ma— jestät dem Könige erlassenen Befehle entsprechend, traf Feldmarschall Prinz Friedrich Carl die erforderlichen Anordnungen sür das Vor— rücken der II. Armee auf Le Mantz. Nach Anordnung des Prinzen Friedrich Carl sollten daz X. Armee⸗Corps, sowie die 1. und 6. Ka—⸗ vallerie⸗Division am 5. Januar sich auf der Linie Vendoõme — St. Amand versammeln und am 6. bis Montoire vorrücken. Das Ji. Armee ⸗Corps hatte den Wald von Marchsnoir südlich zu umgehen, am 6. nach Vendöme aufzuschließen und mit seinen Spitzen den Ab— schnitt von Azay zu erreichen. Das IX. Armee ⸗Corpg (mit Aus- nahme der 25. Diptston), welchem die 2. Kavallerie ⸗Diviston zuge⸗ theilt wurde, sollte ebenfallg bis zum 6. nach Morse, das XIII. Corps mit der 4. Kavallerie⸗Dipiston bis zu demselben Tage von Chartres nach Brou vorrücken und eine starke Abtheilung aller Waffen auf Vogent le Rotrou vorgehen lassen. Die 5. Kavallerie⸗Division war Seitens der obersten Heeresleitung angewiesen worden, die rechte Flanke der Armee zu sichern. auf den großen Straßen gegen Le Mans vorgehen, weil in der zu
Vom Loir aus wollte der Prinz nur e,. brachte.
nur diese gangbar blieben.
im Voraus bezeichnet. hegünstigt durch gelindes Frostwetter, Tage ausgeführt. Nur zu kleinen Gefechten. Wie das Ober⸗Kommando vorauß⸗ gesetzt, stand der größte Theil der französischen Armee seit dem 21. Dezember in Erholungsquartieren bei Le Mang. Destlich der Stadt, zu beiden Selten des Huisne, befand sich das XTj. Corps, südlich das XVI. und westlich das XVII. Einstweilen hielt zwar die 2. Loire ˖ Armee einen bedeutenden Theil der deutschen Streitkräfte in Schach und hinderte deren anderweitige Verwendung, ganz ent— scheidend aber drängte der Zustand der belagerten Hauptstadt zu er— neutem thätigen Handeln. Wiederholt drang General Chanzy auf ein allseitiges und unverzügliches Vorgehen unmittelbar gegen Paris, erhielt aber von der Regierung. Delegation den endgültigen Befcheid, daß dieses Unternehmen noch auggesetzt bleiben müsse. General Chah konnte somit bei sofortiger Ausführung einer Angriffsbewegung nur auf die eigenen Kräfte rechnen. Ehe indessen der Entschluß hierzu gereift war, befanden sich die Deutschen bereitß im vollen Anmarsche gegen seine Armee. Am 6. Januar erfolgten die für die Franzosen ungün⸗ stigen Gefechte bei La Fourche, Azay. Mazange, und bei St. Amand. An demselben Tage durchschritt das IX. Armee ⸗ Corps den Loir bei Fréteval und St. Hilaire und dehnte seine Quartiere bis Busloup aus. Am 7. fanden die Gefechte bei Eputfay und Sargé, am 8. das Gefecht bei Vanes statt, welche gleichfalls für die Franzosen unglück⸗ lich abliefen. Der Prinz Feldmarschall hatte sein Hauptquartier in St, Calgis genommen, Obwohl sich schon am Abend übersehen ließ, daß die Verhältnisse bei St. Amand noch nicht klar gelegt waren, blieb der Prin; bei seinem Entschlusse, mit gesamm— ter Kraft und unter möglichster Beschleunigung den konzentrischen Vormarsch gegen Le Mans fortzusetzen. Die um 10 Uhr Abends aus- gefertigten Befehle bestimmten für den 9. daß das XIII. Armee- Corps mit der Avantgarde St. Mars la Bruyere, mit dem Gros die Höhe von Montfort zu gewinnen und zur Sicherstellung eines Ueberganges eine Abtheilung auf das rechte Hnisne⸗Ufer zu enksenden habe. = daß das XIII. Corps Ardenay, das 1E. Bouloire und das X. Parigne l'Evsque erreichen sollten. Die beiden Flügeleorps er⸗ hielten außerdem Weisung, durch Seitenabtheilungen die von Le Mans nach Alengon und Tours führenden Eifenbahnen zerstören zu lassen. Noch bevor die Befehle des Oberkommandos in La Ferts Bernard eingegangen waren, hatte der Großherzog von Mecklenburg die Anordaungen für den weiteren Vormarsch getroffen. Am 9. hatte die Avantgarde der 17. Division die Gefechte bei Cönnerrs und Thorigne, die Avantgarde der 6. Division das Gefecht bei Ardenay und die Avantgarde der 20. Division die Gefechte bei Chahaignes und Brires zu bestehen. Im Hauptquartier zu Bou— lolre erhielt Prinz Friedrich Karl Meldung von dem erfolgreichen Vor⸗ gehen des III. Corps und erfuhr durch die 4 Kavallerie⸗Brigade, dah das X. Corps am Morgen nördlich von La Chartre auf lebhaften Widerstand gestoßen sei. Der Prinz gab Befehl, daß das 1II. Armee -Corps den Feind noch über Ardenay hinaus angreifen, das XIII. gegen St. Mars la. Bruysre vordringen und die durch Infanterie und Artillerie verstärkte 4 Kavallerie⸗ Division auf dem rechten Ufer des Huisne über Bonn§ztable gegen Le Mans vorgehen lassen. Zur Unterstützung des Großherzogs hatte das 18. Corps eine Abtheilung über Thorlgné zu entsenden, im Uebrigen aber nach Bouloire aufzuschließen. Dem Vormarsche des X. Corps auf der Straße nach Parigné sollte durch den linken Flügel des 111. Corps Beistand gekeistet werden. Für die angeord- neten Angriffsbewegungen stellte der Prinz als Gesichtspunkt auf, daß, je schneller und entschiedener die einzelnen Kolonnen gegen Le Manz vordringen würden, in desto größere Verlegenheit die vereinzelten feindlichen Abtheilungen gerathen müßten, welche sich noch zwischen den Marschrichtungen des Angreifer befanden. Auch General Chanzy, der Ober⸗Befehlshaber der gegenüberstehenden französischen Loire⸗Armee, schickte sich gleich falls zur Offensive an, der Angriff war also auf beiden Seiten be— schlossen, und es mußte am 19. Januar zu vielfachen Zusammenstößen kommen. Der folgende Abschnitt des vorliegenden Heftes schildert dann jene lange Reihe von Kämpfen, welche unter dem Gesammt— namen der Schlacht vor Le Mans am 105, 11. und 12. Januar zu—⸗ sammengefaßt werden. Die Reihe eröffnete das IJ. Armee⸗ Corps am 10. mit dem Gefecht bei Parigns l'Evsque, in welchem die. 10. Brigade die Franzosen warf, während die 11. Brigade bei Changs, auf feindliche Truppenkörper stieß, wo sich ein erbitterter Straßen und Häuserkampf entspann, welcher, eine volle Stunde fortgesetzt, damit endese, daß die auf dem Marktplatze zusammengedrängten Franzosen sich ergaben. 800 Franzosen fielen hier in Gefangenschaft. Die 12. Brigade lieferte das siegreiche Gefecht bei St. Hubert ⸗Champagnsé und zwang die gegenüberstehenden feindlichen Streitkräfte zum Ruckzuge. Das Corpz hatte den Erfolg des Tages, des 10. Januar, mit einem neuen Opfer von über 456 Mann ertauft, dem Gegner aber mehr als 50600 Gefangene und eine Anzahl Trophäen abgenommen. Das Corps war bis nahe an Le Manß vorgedrungen; seine Vorposten standen hart am Feinde. Aber weder rechts noch links hatte es Anschluß an die Flügelcorps. Das IX. Corps war im Wesentlichen in der Tags zuvor erreichten Auf⸗— stellung verblieben. Die 17. Division sollte auf dem linken Ufer die Angriffsbewegung kräftig weiterführen, die 22. Division den . bei Scegux überschreiten. Der 17. Division gelang es am 10. ch in einem bis zum Einbruch der Dunkelheit hin und her wogen den Kampfe in den Besitz der Pachthöfe Courtillsre und Rollin, so— wie des südlich La Chöne gelegenen Waldtheiles zu setzen. Die 22. Division hatte sich in dem Gefechte bei Chanteloup in den Besitz dieses Ortes gesetzt. Prinz Friedrich Carl . sich Vormittags nach dem füdlich von La Breil gelegenen Straßenkreuze begeben und im Laufe des Nachmittags Meldung über die stattgehalbten Kämpfe erhalten. Die Flügelcorps waren indeß hinter den ihnen gesteckten Marschzielen zurückgeblieben. Als der Prinz bei Eintritt der Dunkelheit nach Bouloire zurück— gekehrt war, erhielt er die Meldung, daß das X. Corps im Laufe des Tages nicht über Grand Lues habe berauskommen können, und um Mitternacht ging die Nachricht ein, daß das XIII. Corps westlich von Conners auf lebhaften Widerstand gestoßen sei. Die naäͤchste Unterstützung für das der feindlichen Hauptstellung unmittelbar gegenüberstehende 1II. Corps bildete das 1X., welches daher den Befehl erhielt, vom nächsten Vormittage um 11 Uhr bei St. Hubert bereit zu stehen. Die französische Armee befand sich am Abend des 10. Januar zum größten Theile vorwärts Le Manz versammelt. General Chanzy war entschlossen, den Widerstand bei Le Mans fortzusetzen. Es sollte zum Angriff übergegangen werden, der rechte Flügel die Wiedernahme von Parigns erstreben, die Mitte den Gegner über Ardenay zurückzuwerfen suchen. Um am 11. Ja⸗ nuar den Angriff fortsetzen zu können, mußte General von Alvens—⸗ leben alle Krafte des III. Corps zusammenfassen. Gegen die 12. Bri⸗ ade entwickelte sich zunächst die Thätigkeit des Feindes. Um die iedereinnahme von Champagns, das von den Vorposten irrthümlicher= weise geräumt worden war, entbrannte ein hartnäckiger Kampf, durch welchen der Feind verdrängt wurde und 160 Gefangene verlor. Ein hitziges Gefecht entspann fich darauf auch um den Besitz der Höhe von Auvours, welche sich als eine vereinzelte Berggruppe auf dem linken Ufer des Huisne, unterhalb des Dorses Champagné, um etwa 170 Fuß über dag anliegende Gelände erheben. General von Manstein erhielt um 1 Uhr Befehl mit dem IX. Corps sich in den Besitz dieser Höhen zu setzen. Der Kampf währte den ganzen Nachmittag his zum späten Abend, ohne daß es gelungen wäre, den Feind gänzlich von den Höhen zu verdrängen, doch hatte derselbe das Vorgehen des Centrums der Armee gegen die von dieser Seite drohende Gefahr sicher gestellt. Inzwischen war auch das III. Armee⸗-Gorps bei La Landrisore La Tertre in ein sehr hitziges Gefecht ver— wickelt, welches erst die einbrechende Dunkelheit zum Still— h Während der Nacht standen die Vorposten des II. Corps überall unmittelbar am Feinde; es war bis in das Herz
bis zum
durchziehenden Landschaft bei eintretendem Thauwetter voraussichtlich
der feindlichen Hauptstellung vor
. Als Richtpunkte wurden den vier Corps Parigné LEvsque, Ardenay, Bouloire und St. Mars la Bruysre Der Vormarsch gegen den Loir wurde, anberaumten auf den äußersten Flügeln kam es
Erfolg hatte das Chor mit einem Opfer von über 500 Mann er— lauft, dem Gegner aber 600 Gefangene abgenommen. Daz XIII. Armee-Corps war Seitens des Ober ⸗Kommandos angewiesen worden, mit gesammten Kräften über Savigns l'veque auf Le Mans vorzugehen. Der Gegner hielt unverändert die am ver— gangenen Tage behauptete Linie Les Cohernisres⸗-La Chapelle und vor der Front La Chene stark besetzt. Hier wurde um 11 Uhr das Gefecht von der 22. Division eröffnet und nach leb haftem Kampfe am Nachmittage Les CoherniHres erstürmt. Ebenso gelang es auf dem rechten Flügel der Division das hartnäckig ver⸗ theidigte La Chene zu nehmen und dabei 356 Gefangene zu machen. Auf dem linken Flügel rückte General von Voigts⸗Rhetz, einem in der Nacht erhaltenen Befehle des Ober⸗Kommandos folgend, mit dem X. Armee ⸗Korpg von Grand Luc über St. Mars d'Sutills in der Richtung auf Mulsanne ab, um sich auf die von Chateau du Loir nach Le Mans führende Straße zu setzen. Das Gros des Corps war auf diesem Marsche ungehindert bis Taloche vorgerückt, als der seit längerer Zeit aus nördlicher Richtung erschallende Kanonendonner zu erkennen gab, daß das 1II. Corpg im ernsten Kampfe stand, welche Nachricht durch den vom Prinzen Feldmarschall eingehenden Befehl Be⸗ stätigung erhielt. Das wirksamste Mittel zur Entlastung des Nachbarcorpt war das weitere Vordringen in gerader Richtung auf Le Mang. Bei La Tuilerie kam es zu lebhaftem Gefechte; der Kampf schwankte hin und her bis tief in die Nacht, endete aber für die Franzosen schließlich mit dem Verluste der Stellung bei La Tuilerie. Der Prinz · Feldmarschall. beschloß, am 12. Januar mit dem III. und X. Corps die Angriffsbewegung fortzusetzen, vom 1X. die Höhen von Auvours völlig in Besitz nehmen und alsdann eine Brigade dieses Corps zur Unterstützung deö XIII. über den Huisne vorgehen zu lassen. Der Großherzog erhielt hiervon Kenntniß und die Anwei⸗ sung,; mit einer Division über Lombron, mit der andern weiter westlich auf Le Mans vorzudringen. Die 4. Kavallerie⸗Dipvision sollte auch ferner in der rechten Flanke gegen die Sarthe aufklären. Die 17. Division trat am 12. Januar juerst in Aktion. St. Cor— neille und Schloß Hyrezwurden erstürmt, 1000 Gefangene gemacht und große Verpflegungsvorräthe genommen. Auch bei La Croix kam es zum Kampfe, in welchem die Franzosen zurückgedrängt wurden und 3000, Mann, darunter viele Offiziere und ein Regiments Com⸗ mandeur in Gefangenschaft fielen. Die Dunkelheit verhinderte ein weiteres Vorgehen. Die vollsständige Besetzung der Höhen von Auvours war dem IX. Armee⸗-Corps für den 12. als nächste Aufgabe ge⸗ stellt worden. Die Besetzung konnte ohne Kampf vollzogen werden, da die Franzosen die Höhen geräumt hatten. Das III. Armee Corps hatte an diesem Tage, dem 12. Januar, auch das Gefecht bei Le Tertre zu bestehen, durch welches die Franzosen zurüd'⸗ gedrängt wurden, während Truppentheilen der 26. Division durch das Gefecht bei Les Epinnettes den gegenüberstehenden Feind, der über 1000 Gefangene in den Händen der Braunschweiger und Han— noveraner ließ, in die Flucht schlugen. Die 10. Brigade rückte darauf gegen Le Mans vor. In Le Mans dauerte der Straßen—⸗ kampf bis zum Abend. Nachdem endlich der letzte Wirerstand in Le Mans gebrochen, bezogen das X. Corps, die 10 und die nachgerückte 9. Infanterie⸗Brigade Alarmquartiere in der Stadt. Die 14. Ka⸗ vallerie⸗ Brigade und die 6. Division besetzten Quartiere in den umlie⸗ genden Ortschaften. Der französische Ober⸗Befehlshaber hatte bereits am Morgen des Tages, des Zwölften, den Befehl zum allgemeinen Rück⸗ zuge gegeben. Die spãäte Stunde des Angriffs der Deutschen hatte den Rückzug wesentlich begünstigt. Die siebentägigen Kämpfe hatten der Armee etwa 200 Offiziere und 3209 Mann gekostet. Viele Compagnien wurden durch Feldwebel geführt. Bei dem unauß— gesetzten Vorgehen was es schwer, Ersatz an Mannschaft und Material nachzuschaffen. In diesen Tagen, in denen der Winter in ganzer Strenge auftrat, Schneetreiben und Glatteis die Bewegung hemmten, marschirte ein Theil der Infanterie in leinenen Beinkleidern und zerrissenem Schuhwerk. Die Offiziere waren nicht besser daran. Schon seit lang: entbehrten sie ihr Gepäck, da das Fuhrwerk auf den schlechten Wegen nicht hatte folgen können. Aber der gute Wille, die Ausdauer und die Manntszucht der Truppen überwanden alle Schwie⸗ rigkeiten. Die höchsten Anforderungen waren an das III. Armee, Corps herangetreten; die Brandenburger hatten mehr als die Hälfte aller Verluste zu tragen gehabt. Ueber 20 000 Gefangene, 17 Geschütze, 2 Fahnen und ein reiches Kriegsmaterial hatte die 1II. Armee dem Gegner entrissen. — Der nächste Abschnitt des vorliegenden Heftes enthält die Schilderung der Verfolgung der feindlichen Armee in den Tagen vom 13. bis 18. Januar und der Gefechte bei Chassille, Beaumont sur Sarthe, St. Jean sur Erve, Sills le Guillaume und Alengon, welche Gefechte sich bei dieser Verfolgung entwickelten. Die Ereignisse an der Losre mit den Gefechten bei Briagre am 14. und bei Vienne am 28. Januar bilden den Gegen stand des vorletzten Abschnittes, und der dieses Heft abschließende Abschnitt ist dann den letzten Vorgängen an der Sarthe gewidmet. — An Karten und Plänen sind dem Hefte beigefügt: die Karte zu den Operationen auf dem süzwestlichen Kriegsschauplatze und der Plan zu der Schlacht vor Le Mans am 10. 11. und 12. Januar.
Die Abtheilung für gusübende Tonkunst an der Königlichen Hochschule für Mu sik veranstaltete am Sonnabend unter Leitung des Hrn. Direktors Joachim in der Garnisonkirche ihre XXII. Aufführung. Zum Vortrage kam Joh. Seb. Bachs Passionsmusik nach dem Evangelisten Johannes. Das Bachsche Orgelvorspiel zum ersten Theile, sowie das Vorspiel zum zweiten Teile von D. Buxtehude wurden von Hrn. Franz Schul; in vorzüglicher Weise zu Gehör gebracht. Ebenso konnte man sich an der sorgfältigen, wohlvorbereiteten Einstudirung des schwierigen Werkes erfreuen. Die Chöre, und die Orchesterbegleitung, von Schülern der Anstalt mit Verständniß und voller Be— herrschung der Aufgabe vorgetragen, machten durch die Sicherheit der Intonation und die kunstgerechte Auffassung der musikalischen Gedanken einen Kerfreulichen Eindruck, und legten wiederum Zeugniß ab von dem tüchtigen künstlerischen Streben der Hochschule und deren trefflichen Leitung. Nicht auf gleicher Höhe stand der Vortrag der Soli. Hr. Domsän ner Geyer, welcher die große Partie des Cvangelisten übernommen hatte, war am Sonnabend leider durch eine katarrhalische Indisposition an der vollen Entfaltung seiner Stimmmittel behindert und konnte daher die Partie nicht zu voller Geltung bringen, wie er es früher so oft gethan. Seine Indisposition steigerte sich im Laufe der Aufführuag derart, daß er die Partie anderen Händen übergeben mußte. Das Baßsolo wurde von Hrn. Max Stange gesungen. Der junge Sänger verfügt über eine volltönende, gut geschulte Stimme, doch leidet sein Vortrag an einer etwas schwerfälligen, hohl klingenden Vokalisation, welche die sonst günstige Wirkung beeinträchtigt. Die beiden Frauensoli wurden von den Damen Frls. Mayer und Schauen⸗ burg vorgetragen, welche beide beachtenswerthe Stimm mittel besitzen, doch noch weiterer n bedürfen, um Bach mit vollem Erfolge singen zu können. Die Leitung der Aufführung führte Hr. Prof. Joachim, der Direktor der Anftalt, mit bewährter Meisterschaft und die zahlreiche Versammlung in der Kirche, in welcher alle Plätze be— setzt waren, bewies wie rege die Theilnahme ist, ceren sich die Auf. führungen der Königlichen Hochschule andauergd erfreuen.
Se. Majestät der Kaiser, Ihre Königlichen Hoheiten die Groß⸗ herzogin von Baden, Prinz Carl, Prinz Alexander und Prinz August von Württemberg besuchten am Freitag die Blumen aus stel⸗ lung im Flora⸗Etablissement. z
Redacteur: J. V.: Riedel. Verlaa der Expedition (Kessel). Druck! W. Elgnei.
Berlin
e Mans eingedrungen. Diesen
Fünf Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beila jez
Statistische Nachrichten.
ach den Statistischen Nachrichten . bearbeitet im technischen Bureau des Ministeriums der Arbeiten (Berlin, Ernst u. Korn) waren in Preußen Ende 1878 18 205,69 km Eisenbahnen im Betriebe (13775, 98 28 Em außerhalb Preußen belegener
Strecken fremder
Eisenbahnen, öffentlichen
ußische Bahnen — 1048, Em pre ßis 77,99 km in Preußen belegener Bahnen. Hiervon entfielen auf:
Bahnen 4 4
den Reg. Bez. Königsberg. den Reg.⸗ Bez. Gumbinnen die Provinz Ostpreußen
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die Provinz Westpreußen. den Reg. Bez. Potsdam
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Provinz Hannover . Reg. Bez. Münster .. Reg. Bez. Minden. Reg.⸗Bez. Arnsberg. . Provinz Westfalen. Reg. Bez. Cassel. .. Reg. ⸗Bez. Wiesbaden. Provinz Hessen⸗Nassan. Reg. Bez. Coblenz ö Reg. Bez. Cölsn .. Reg. ⸗Bez. Düsseldorf Reg. ⸗Bez. Aachen
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Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stants⸗Auzeiger.
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In der Organisation der St getreten. Das Aufsichtsper 51. März nämlich 4 sehern, 1 30. Juni des Königreichs 1927 1879 sind zugegangen: laufener Strafzeit
Hausmeistern ersten 18783 haben
Jahre 1878579 2054, ?“, som welches die höchste Der höchste niedrigste auf 1807. Strafanstalten: a.
118. e. Zuchthausgefangene
zum ersten Rückfällige 790. 2137 Gefangenen
in den 9 Monaten ein Jahr die Einnahmen
berg, (für
von
zu decken.
Restverwaltung zu nahme einer Mittelzahl der
betragende Mehrausgabe
berechnet sich der
Kleidung, Lagerstätte,
mehr. genen 287 396 S½ 64 8,
betrug der Gesammtaufwa fangenen 383 993 M 25 8
schäftigt: für auswärtige B betrieb 984, für die Reg
Jahr).
für den Tag 1879 zu 225 Arbeitsta nur die beschäftigten rechnete sich der auf 883 SJ 7 8 ( für den Tag auf 36,9 fangenen betrug im Ganzen auf ein Jahr), im
auf ein Jahr).
1129 1481
sämmtlicher Kranken 1214 der Gestorbenen 33
Chef unterm 10. März an den K die Verwaltung und den Zu st i. anstalten im Königreiche Württemberg während J. Juli 1878 bis 31. März 1879, e
1879 (gleichwie Aufseherin und
Gefangene befunden.
Ziffer Gefangenenstand belief. Es waren am 31. männliche Ge b. Gefangene, welche zur Zeit der Begehun über 25 Jahre 1338, zwischen 18 und 25
bis 31. März 1879 neu eing
berechnet 1 380 562 M6). der ; 570 941 M (für ein Jahr berechnet 760 560 „M) ab, so blieb eine Mehrausgabe von 465 425 S½ (für ein Jahr berechnet 620 002 AM) Der wirkliche Zuschuß der Staatskasse 166232 ½ (für ein Jahr berechnet 621 076 6), also 86 t. mehr, da von den Einnahmen des Vorjahres 9740 M gedeckt werden konnten, dagegen von der laufenden Verwaltung 10 546 M. für die zuzuschießen waren. Im Etat war unter An⸗ von 1800 Gefangenen der ü die 79 367 4.
tat fasse zu. ö gh Staats kasse 3 ; der Vermehrung der Zahl
findet in ö der Gefangenen (durchschnittlich 55) ihre Erklärung. der Staatskaffe für die Strafanstalten betrug 456 321 „4, hienach Durchschnittsaufwand auf einen Gefangenen in den 222 S 5,4 8, im Etat war
9 ten 1878/79 auf angegebenen 9 Monaten / f 20h M M 8 veranschlagt.
derselbe um 12 S 77,9 8 niedriger, zu Der durchschnittliche Betrag der
bezeichneten 9 Monaten m
Beschäftigung der Gefangenen
Unbeschäftigt blieben als: arbeitsfrei und gebrechlich T6, krank 81,8, zusam fangene waren beschäftigt mit: wandbereitung 206, ökonomischen Vorrichtungen 151,3, Stroh. und Korbflechten 93.7, Papierhülsenfa nerei, Holzarbeiten 90, R, Stricken, Sticken
Der reine Ertrag der Arbeiten der Gefange Strafanstalten belief sich auf 135 177 4 (=* Der durchschnittliche Arbeitsverdienst eines Gefangenen be⸗
durchschnittliche ir MS 66 8 für ein 3. Nebenverdienst 5 80 e 79 ) (= 61 251 S 78 Burchschnitt für einen Gefangenen 22 M 38 3 (= 29 M 81 8 auf 4 * 263 erlaubte Kostzulagen wurden verwendet im Ganzen 21 972 M0. Durchschnitt von einem Gefangenen 10 1M 69 8 (–- 14 24 4 Bei einer a, . 967 zh fir en, i lãgli Durchschnitisstande von 206547 hat die Za n, 26 1617 in einem Jahre) und die Zahl
auf je 10 000 Ein⸗ wohner an Eisenbahnen. km.
8,5 8,77 5, 56 8, 19 7,52 8,99 9.78 7143 8, 67 8,62 7, Sꝰ 6,00 7,0 5,69 5, 13 7, 495 5, h6 5,90 6,30 12,43 707
— d znigl. württembergischen Justiz⸗Departements⸗ J önig erstatteten Berichte, betreffend and der gerichtlichen Straf⸗
rafanstalten sind keine Ae
sonal der
J 19
sich in den sieben
2216, begnadigt 165, gestorben 33, an Untersuchungsbehörden oder andere Strafanstalten abgegeben oder beurlaubt 2603, vorläufig entlassen 51. * Stan am 31. März von 21537 Gefangenen um 210 mehr als am 30. Juni 1878. Die tägliche Durchschnittsza
Hiernach w
155,8 mehr als 18 Jahren ig. März
it um seit
Gefangene
Strafanstalten im
S, veranschlagt;
welcher Summe für
- 382 845 46 90 entsprechen würde. — , ö. einer Mitteljahl von 1899 Ge⸗
nd ; ö 1147 M6 35 8 me
ie der Schneiderei und Nähe
88,9,
rechnete auf 75 d 60 3 (- 100 4M 81 3 für ö . tei nenn Monate vom 1. Juli 187 gerechnet) auf 33,65 3. Werden
en
Arbeiter in Betracht gezogen,
Arbeitsverdienst Der
— 44 in einem Jahre) betragen.
ntnehmen wir folgende Angaben:
Strafanstalten bestand am im Vorjahre) aus 171 Personen, Ober ⸗Aufsehern,
Aufseherinnen.
Bis zum 31. März 1757, abgegangen 2660, nämlich: nach abge⸗
hl der Gefangenen betrug im
ergeben auf
1829, weibliche 308, g der That alt waren: Jahr 681, unter 18 Jahr 101, worunter auf Lebenszeit männ⸗ liche 25, weibliche 4, Gefängnißsträflinge 1113, in Festungshaft 3. d. Unter den am 31. März vorhanden gewesenen Gefangen en waren; Male bestrafte 958, im ersten Rückfalle 389, wiederholt e. Nicht. Württemberger befanden sich unter den 358. Unter den während der Zeit vom 1. Juli 1878 eingelleferten 2635 Gefangenen waren rück= fällige (welche schon früher eine Landesgefängniß⸗, Festungs, oder höhere Strafe bestanden haben rückfällige 301, mehrmals rück 1600. Die Zahl der Rückfäl sammtzahl der Neueingelieferten. betrifft, so betrug der Gesamm . schließlich der Kosten des Strafanstalten kollegiums, de 1286 M an den Verein zur Fürsorge fuͤr entlassene und des Beitrages von 322
1085 und zwar zum ersten ällige 784, zum ersten Male bestrafte ligen betrug somit 40,41 oo ; — Wa die finanziellen Ergebnisse taufwand auf die Strafanstalten ein⸗
M an die Rettungzanstalt in Leon⸗ 1L.s7. 78 bis 31.3. gt 1036367 4. ie
Verpflegungskosten i körperliche Reinlichkeit, Krankenpflege) für einen Gefangenen n g. ö i 9 n . einem Jahres aufwande von 16 3 entsprechen würde. 6 betrug der ö 1 3 39 4 w, . Der Gesammtaufwand an Verpflegungskosten ;
359 it einer Mittelzahl von 2056 Gefan⸗
etrifft, so waren durchschnittlich be⸗ estellungen 588, für den eigenen Gewerbe⸗ Anstalten 298, zusammen 1879. oder im Dunkelarrest 852, alt men 184,6. Am meisten Ge⸗
brikation 92, 3, Schrei⸗
nen in sämmtlichen 180 072 S auf ein
— 29 269 4 auf ein Jahr), im
enstag, den 30 Mär;
— — 7 —
auf 1 Em Eisenbahn
Einwohner.
1143 1141 1799 1221 1329 1112 1022 1345 1154 1161 1259 1668 14265 1757 1950 1343 1767 1695 1588
804 1414
der Zeit vom
nderungen ein-
133 Auf⸗
Am Strafanstalten entwichen 4,
ar der Stand
im Vorjahre, hatte. 2287, der 1879 in den
Male der Ge⸗
8 Beitrags von Strafgefangene
man hier⸗ Betrage von
betrug aber
Zuschuß
Der Zuschuß
(Nahrung,
Im Vor⸗
ein Jahr der Im Vorjahre
hr. — Was die
rei 240,6, Lein⸗ Seegrasarbeiten
Schusterei 77,8.
ein Jahr) und 8 bis 31. März
so be⸗ eines solchen
Jahr) und der Ge⸗
nittszahl der Kranken war 70,V. Trotz des höheren Gefangenen⸗ 6 die Zahl der Gestorbenen nicht größer als in dem nächst⸗ vorangegangenen Jahre und kleiner als in einigen frũheren Jahren; = An' dem obligatorischen Schulunterrichte nahmen am 31. März 1873 658 männliche und 97 weibliche, zusammen 755 Gefangene Theil, an dem Zeichenunterrichte in dem Zuchthause zu Stuttgart 32 Ge fangene. — Waß das Betragen der Gefangenen betrifft, so wird daffelbe im Allgemeinen als befriedigend bezeichnetz gröbere Exzesse kamen nicht vor. Die Zahl der erkannten Disziplinarstrafen betrug 687 (— gIö5 in einem Jahre); im vorangegangenen Jahre bei einem geringeren Gefangenenflande 99. Insbesondere ist in dem Zellen⸗ gefängnisse zu Heilbronn eine Abnahme der, erkannten Dis ziplinar⸗ strafen zu bemerken; wird die Zahl der Disziplinarstrafen auf die Ducchschnittszahl der Gefangenen vertheilt, so kommen daselbst auf je 160 Gefangene in den oben bezeichneten 9 Monaten ¶ J. Juli 1878 bis 31. März 1879) 32 Strafen — 42,5 in 12 Monaten); 1877178 47, 1876s77 78, 1875/76 90, 1874/75 130.
RKunst, Wissenschaft und Literatur.
Publikationen des Börsenvereins der deu tschen Buchhändler. Reue Folge. Archiv für Geschichte des deut schen Buchhandels. Herausgegeben von der Historischen Kommission des Börsenvereins der deutschen Buchhändler. V. Leipzig, Verlag des Börsenvereins der deutschen Buchhändler 1880. — Wie schon die beiden vorhergehenden Stücke, die wir früher, eingehend be⸗ sprochen, so enthält auch das uns vorliegende 5. Stüch interessante theils längere, theils kürzere Aussätze. Es beginnt mit der längeren Abhandlung „Zur Geschichte des Straßburger Buchdrucks und Buch⸗ handels“. Obwohl die vorstehende Arbeit allerdings keine vollständige und augtzführsiche Geschichte des Buchhandels in Straßburg liefert, sondern mehr nur eine Skizze, so bringt. sie doch so vieles werthvolles Material, daß man dem Verfasser für die Veröffentlichung desselben zum Dank verpflichtet ist. In beson deren Kapiteln han⸗ delt derselbe zuerst eingehend über die Anfänge der Buchdruckerkunst in Straßburg bis 1506, wobei er die ersten Buchdrucker und. Buch= händler dafelbst bis 1560 namentlich aufführt, sodann über die Ent⸗ wickelung der Buchdruckerei und des Buchhandels in der ersten Hälfte des 15. Jahrh. — wobei der Einführung der Censur in Straßburg, der Superattendentur aller Druckereien im heil. römischen Reich, der Maßregel zur Unterdrückung der Schmähschriften, des Nach⸗ druckeß u. s. w. gedacht wird, — hierauf über den Buchdruck und Huch⸗ handel wahrend der 2. Hälfte des 18. Jahrh., sowie im 17. Jahrh. endlich im 5. und letzten Kapitel über den Buchdruck und Buch⸗ handel in Straßburg während des vorigen Jahrhundertz bis zum Jahre 1786, schildert hier denselben aber nicht in Einzelheiten, weist dagegen auf die Aufmerksamkeit hin, welche, darin vom Brauche im Übrigen Deutschland abweichend, die Obrigkeit in Straßhurg durch speztelle Verordnungen dem Buchhandel und der Buchdruckerei gewidmet, und führt diese — die Polizei ⸗Ordnungen von 1740, 1764, i766 und 1786 — im Zusammenhange vor. In einem Anhange werden 29 Attenstücke (Buchdrucker⸗Ordnung vom 26. November 1502, Mandat des Raths gegen Pasquill⸗ und Lästerschriften 1526, allerhand Verfügungen des Raths und der Fünf; ehner, die Polizei⸗ Ordnungen von 1766 und 1786 u. s. w.) von 1502 — 1786 mitge- theilt. — Auf diese interessante Abhandlung folat der Aufsatz Der Neiffer Markt und die Breslauer Buchhändler von Albrecht Kirch⸗ hoff. Die Verkehrsmittel und Abfatzwege, deren !
bie! ersten Buchhändler bedienten, der Marktverkehr und die Wanderlager behielten für. den Geschäfts verkehr des deutschen Buchhandels auf eine längere Zeit hinaus eine maß- gebendere Bedeutung, als man bei der wachsenden Zahl der Geschäfte erwarten könnte. Als ein Beitrag zur Geschichte dieses Var ltverkehrs werden 6 Äktenstücke (Supplikationen der Buchhändler in Breslau an den Rath dafelbst und an den Bischof von Neisse) von 1593 - 1602, also aus der Zeit des Beginns der Gegenreformation in den öster⸗ reichischen Erblanden, über den Markt in Neisse mitgetheilt, ein Markt, der nicht nur für Schiessen und datz benachbarte Böhmen und Mähren, sondern selbst für Ungarn von Bedentung gewesen zu fein scheint. Durch den Nachdruck und die Zähigkeit, mit welchen bie Brezlauer Buchhändler sich des freien Verkehrs der luthe ˖ rischen Erbauungs⸗Literatur auch unter katholischer Gericht⸗ barkeit anzunehmen suchen, ja, um diesen freien Verkehr sich zum mindesten einigermaßen zu erhalten, sich freiwillig einer Censur· inspertion zu unterwerfen bereit zeigen, wird nicht nur die that⸗
fächliche Bedeutsamkeit dieses Marktverkehrs an sich weiter bestärkt,
sondern auch wohl die Annahme, . eben gerade . k
einen wefentlichen Faktor in demselben bildet. Aufsatz r Famoß Schriften' von Albr. Kirchhoff, verbreitet sich siber Vie' weitergehende Bedeutung der so vielfach auftretenden Reichs= und Lokalverordnungen gegen die Famoß⸗“ und Laͤsterschriften, welche bisher nicht hinreichend . worden ist. Der Verfasser weist nach, daß es keineswegs ausschließlich staats⸗ und kirchenpolitische, sondern ebenfalls auch privatrechtliche Gesichtspunkte sind, welche jene Ver⸗ ordnungen veranlaftten; dieselben wenden sich vielfach gegen die tief eingewurzelte Unsitte der nicht blos durch den Druck veröffentlichten, fondern selbst handschriftlich verbreiteten Spott, und Schmähschriften und Karrikaturen und theilt mehrere solcher Verordnungen aus den Jahren 1649, 1577, 1668 und 1659 mit. — In einem wejteren Aufsatze liefert Albr. Kirchhoff einen „Beitrag zur Geschichte der Entwickelung der Censurverhältnisse. — Ausführlich handelt so⸗ dann F. Herm. Meyer über Die geschãstlichen Verhãltnisse des dentschen Buchhandels im 18. Jahrhundert‘, Für die Ge⸗ schicht; der Entwickelung des geschäftlichen Verkehrs des deut⸗ schen Buchhandels ist vor Allem das 18. Jahrhundert von Bedeutung. In diesem Zeitraume treten besonders 2 Punkte von Wichtigkeit hervor: die Ausbildung des buchhãndleri. schen Kommifstonsgeschäfts und die Umgestaltungen der buch⸗ händlerischen Organisation. In Bezug auf den angedeuteten Gesichts⸗ punkt schildert nun der Verfasser in dem vorstehenden Aufsatze diesen
eitraum. — An diese Abhandlung schließen sich an Aktenstücke zur . der preußischen Censur⸗ und Preßverbältnisse unter dem Minlster Wöllner; mitgetheilt von Friedrich Kapp. Es bilden diese die Fortsetzung der im 4. Stück zusammengestellten 50 Aktenstücke aus ber Zeit von 1788—- 53 und umfassen in weiteren 35 Akten · stücken dle Zeit von 1794— 1795. Es enthalten dieselben mehrere Schreiben and Refkripte des Königs Friedrich Wilbelm II. von Preußen, Cirkulare des Großkanzlers von Garmer, Schreiben des General ⸗Dirertoriums, der kurmärkischen Kammer, des Staats raihs, der Buchhandler u. . w. Es liefern diese Aktenstücke einen wichtigen Beitrag zur Kenntniß der inneren Geschichte Preußen während der Regierung des Königs Friedrich Wilhelm 11. — Außer diesen längeren Auffaͤtzen bringt das 3. Stuck noch eine Reihe kürzerer, nicht minder interessanter Mittheifungen. Es sind folgende; Zur Geschichte der Censur in Straßburg (ein Formular des Kirchenbanug von 1658; Mandat gegen die unberufenen Zeitungsschreiher von 1674), mitge⸗ sheslt von Louis Mohr; Nachträgliches uber Apigrius, von G. et⸗ tig; ein Mahnruf an die Nachdrucker 1591, mitgetheilt von Albr. Kirchhoff; Plauen und Sebast. Münster, von Ad. Ulm; Autoren⸗ angfllichkeit im 16. Jahr hundert, mitgetheilt von E. Hasse; zur Ge⸗
schte des Bücher ⸗Auktlonsweseng im ersten Drittel des vorigen
Dle Durch⸗
ch underts und zur Geschichte des Antiguarbuchhandels um die Ri des vorigen Jahrhundert, beide von er Ulm.