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MUland geboren und erzogen Nccht kehrt haben,
Hudien in einem der nachgenannten
Pei der Königlichen Akademie der Künste in Feflin bestehenden Schule für musikalische Komposition, b. in dem Königlichen Institut für Kirchenmusik, C. 1 . gem Professor Stern geleiteten Konservatorium r Musik,
d. in der vom Professor Dr. Kullak gegründeten neuen Akademie der Tonkunst,
e. in dem Konservatorium für Musik in Cöln.
3) Der Konkurrent hat sich über seine Befähigung und seine
Studien durch Zeugnisse seiner Lehrer auszuweisen.
4) Die Preisaufgaben bestehen in:
a. einer achtstimmigen Vokalfuge für 2 Chöre, deren Hauptthema mit dem Text von den Preisrichtern ge⸗ geben wird,
b. in einer Ouverture für großes Orchester,
e. in einer dreistimmigen, durch eine entsprechende Instru⸗ mental⸗Introduktion einzuleitenden dramatischen Kan⸗ tate mit Orchesterbegleitung, deren Text den Bewerbern mitgetheilt wird.
5) Die Konkurrenten haben ihre Anmeldung nebst den betreffenden Zeugnissen fad 1 und 2) mit genauer Angabe ihrer Wohnung der Königlichen Akademie der Künste bis zum 1. Mai d. Is. auf ihre Kosten einzusenden. Die Zusendung des Themas der Vokalfuge, sowie des Textes der Kantate an die den gestellten Bedingungen entsprechenden Bewerber erfolgt bis zum 1. August d. Is.
6) Die Konkurrenzarbeiten müssen bis zum 1. Februar 1881 in eigenhändiger, sauberer und leserlicher Reinschrift, versiegelt an die Königliche Akademie der Künste kostenfrei abgeliefert werden. Später eingehende Einsendungen werden nicht berücksichtigt. Den Arbeiten ist ein den Namen des Konkurrenten enthaltendes versiegeltes Couvert beizu⸗ fügen, dessen Außenseite mit einem Motto zu versehen ist, das ebenfalls unter dem Titel der Arbeiten selber statt des Na⸗ mens des Konkurrenten stehen muß. — Das Manuskript der e, , . Arbeiten verbleibt Eigenthum der Königlichen Aka⸗
emie der Künste. Die Verkündigung des Siegers und Zu⸗ erkennung des Preises erfolgt in der am 3. August 1881 stattfindenden öffentlichen Sitzung der Königlichen Akademie der Künste, deren , die uneröffneten Couverts nebst den betreffenden Arbeiten dem sich persönlich oder schriftlich legitimirenden Eigenthümer zurückstellt. ; 7) Der Sieger ist verpflichtet, zu seiner weiteren musika⸗ lischen Ausbildung auf die Dauer von 18 aufeinander folgen— den Monaten eine Reise zu unternehmen, die ersten 6 Monate in Italien, die folgenden 6 in Paris und das letzte Drittel seiner Reisezeit abwechselnd in Wien, München, Dresden und Berlin zuzuhringen, um sich gründliche Einsicht von den musi⸗ kalischen Zuständen der genannten Orte zu verschaffen. Ferner ist er verpflichtet, als Beweis seiner künstlerischen Thätigkeit an die musikalische Sektion der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin zwei größere Kompositionen von sich einzu⸗ senden. Die eine muß eine Ouverture oder ein Symphonie⸗ satz, die andere das Fragment einer Oper oder eines Oratoriums (Psalms oder einer Messe) sein, dessen Aufführung etwa eine Viertelstunde dauern würde.
Ss) Das Stipendium wird in drei Raten verabfolgt, die erste beim Antritt der Reise, die zweite bei Beginn des zweiten Semesters, nach Einsendung einer der im 8.7 geforderten Ar— beiten, die dritte bei Beginn des dritten Semesters unter gleicher Bedingung.
9) Das Kollegium der Preisrichter besteht statutenmäßig zur Zeit aus den Mitgliedern der musikalischen Sektion der Königlichen Akademie der Künste, und zwar: den Professoren Grell, Commer, Schneider, Kiel, Dorn, Haupt, Joachim, Bellermann, Blumner, Bargiel, Wüerst, Ober⸗Kapellmeister Taubert, Konzertmeister Ries, Kapellmeister Radecke, sowie ferner aus den Professoren Kullak und Stern.
Berlin, im März 1880.
Der Präsident der n, Akademie der Künste.
Hitzig.
Justiz⸗Ministeri um.
Der Bürgermeister und Syndikus Minzlaff in Görlitz ist, mit dem Charakter als Amtsgerichts⸗-Rath zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht in Görlitz ernannt.
Der Landrichter Dr. Kayser in Berlin ist in Folge seiner Ernennung zum Kaiserlichen Regierungs⸗Rath im Reichs⸗ Justizamt aus dem preußischen Justizdienst geschieden.
em ie , . Lyon in Cüstrin ist die nach⸗ gesuchte Dienstentlassung mit Pension ertheilt.
er Amtsgerichts⸗Rath Freiherr von Hundt und Alt⸗— Grottkau in Neisse und der Amtsrichter Kollecker in Marg⸗ grabowa sind gestorben.
Der Staatsanwalt Lindenberg in Glatz ist in gleicher Amtseigenschaft an das Landgericht in Ratibor versetzt.
Der zur Rechtsanwalt 3 bei dem Ober⸗Landesgericht in Naumburg zugelassene Rechtsanwalt Isensee hat seinen Wohnsitz von Vernbur nach 3 verlegt.
Die nachgesuchte Dienstentla ung ist ertheilt; dem Notar, Justiz⸗Rath Hassenstein in Gumbinnen, dem Rotar, Justiz⸗
i 1 36 ö Akademie ist gestorben.
n Kapital 21 vom 24 März 1880, betreffend die Verwaltung
—
. Fo 7 9 Stettin und dem Notar, Justiz-Rath Schwartz
p ö
der Notar Albrecht in Ueckermünde hat das Notariat niedergelegt. ͤ Der Rechtsanwalt und Notar Dr. Nicol in Hannover
Allgemeine Verfügung
der Gefängnisse bei den Amtsgerichten in den Fürstenthümern Waldeck und Pyrmont.
. di den Fürstenthümern Waldeck und Pyrmont kommt hinsichtlich der Gefängnißverwaltung bei den Amtsgerichten die von dem Justiz⸗Minister erlassene allgemeine Verfügung vom 14 August 1879, betreffend die Verwaltung der zum Ressort des w gehörigen Gefängnisse und die Stellung der Beamten bei denselben (Just. Minist. Bl. von 1875 S. 242) zur Anwendung.
Der Justiz⸗Minister. Friedberg.
Allgemeine Verfügung
vom 25. März 1880, betreffend die Vertretung des
Fiskus in echts⸗Angelegenheiten, welche die
Erhebung und Beitreibung von Gerichtskosten betreffen.
Mehrfach eingegangene Beschwerden geben dem Justiz— Minister Veranlassung, die Justizbehörden darauf n , zu machen, daß zur Vertretung des Fiskus in Rechtsangelegen⸗
eiten, welche die Erhebung und Beitreibung von Gerichts⸗ osten betreffen, nicht die Bezirksregierungen, sondern die Organe der Berwaltung der indirekten Steuern berufen sind. Die Vorschrift des 8. 86 des Gesetzez vom 24. April 1878 findet auf Rechtsstreitigkeiten der bezeichneten Art keine An— wendung, weil seit dem 1. Oktober v. J. die Einziehung und Beitreibung der Gerichtskosten der Verwaltung der indirekten Steuern übertragen worden ist, also nicht zu den Angelegen⸗ heiten der Justizverwaltung gehört. (Vergl. 8. 1, 8. 36 Nr. 8 per Anweisung vom 30. August 1879, betreffend die Behand⸗ ö. . . den Justizbehörden entstehenden Einnahmen und usgaben).
Berlin, den 25. März 1880.
Der Justiz⸗Minister. Friedberg.
Abgereist: der Ober⸗Berghauptmann und Ministerial⸗ Direktor Dr. Serlo nach Saarbrücken.
Die 3 . ö a n z tnf 36 n g. ie Immatrikulation auf hiesiger Universität für das bevor⸗ stehende Sommersemester 1880 findet am ö 15., 20., 24. und 30. April er., ö Nachmittags 4 Uhr, . fin nn,, des Universitäts⸗Hauptgebäudes att. Behufs derselben haben die Studirenden, welche von einer an⸗ deren 1 kommen, ein vorschristsmäßiges Abgangszeugniß von jeder früher besuchten Universität nebst dem Schulzeugniß im Original, diejenigen Inländen und Angehörigen anderer . Staaten, welche die Studien erst beginnen, Zeugnisse der Reife, die Ausländer wenigstens einen Paß oder sonstige Legitimationspapiere vorzulegen. Nachträgliche Bewilligung. Halle a. S., am 31. Mär; 1880. Der Rektor der vereinigten mn hre sittt Halle Wittenberg. eier.
Immatrikulationen bedürfen einer besonderen
Per sonalver änderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin, 2. März. v. Lesfing, Major, aggreg. dem Inf. Regt. Nr. 57, als aggreg. zum Füs. Regt. Nr. 398, Hannes, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 57, in das Inf.
death 1 of . 1 . eds bew gun gen. Im aktiven Heere. Berlin 30. März,. v. We dell, Ser. Vt. vom 3 Garde Regt. 3 J, der Abschied bewilligt. J Im Sanitätseorps. Berlin, 23. März. Dr. Lorenz, Stabs, und Bat. Arzt vom Füs. Bat. Inf. Regt. Nr. 61, zum Ober-Stabgarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Huf. Regtz. Nr. I6, Dr. Schmidtborn, Asist. Arjt. 1. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 65, zum Stabt⸗ und Bats. Arzt des Füs. Bats. Inf. Regts. Nr. 117, Dr. Thilo, Assist. Arzt 1. Kl. von der Unteroff. Schule in Biebrich, zum Stabtzarzt bei medizin. chirurg. Friedrich Wilhelms-⸗Institut, Dr. Haebler, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 60, Br. Fra sch, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 42, Dr. Gu ttsta dt, Assist. Arzt 1. Ki. der Res. vom Res. Landw. Regt. Nr. 35. Dr. Gellner, Assist. Arst 1. Kl. der Res. vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, zu Stabz— ärzten der Res., befördert. Die Assist. Aerzte J. Kl. der Landw.: Dr. Witte, Dr. Meyerhoff, Dr. Wernich, r. Marcufe, Dr. Sch ab ewal d vom Reserve ⸗ Landw. Regt. Nr. 36, ir Dr. Vogt, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 2, Dr. Alt- aus, Dr. Scheele, Dr. Freymu th, vom 1. Bat. Landw. Regte. Nr. 45, Dr. Schultz, vom Res. Landw. Bat. Nr. 35, Br. , vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 31, Dr. B Jluhm, vom es. Landw. Bat. Nr. 33, Dr. Schön ke, Dr. v. Karezewgki, r. v. Ko zutski, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 18, Br. Völcker, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 53, Br. Dorn, vom IJ. Bat. Landw. Regts. Nr. 7, Dr. Kessel, vom I. Bat. Landw. Regt. Nr. 28, Dr. Gansei, vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 48, Dr. Poeschel, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 1153, Br. Marchand, Dr. Riegner, vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, Dr. Men sch, vom . Bat. Landw. Regtt. Nr. 79, Dr. Stratmann, vom 72. Bat. Landw. Regts. Nr. 57, Dr. Schwantzer, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 12, Dr. Fassbender, vom 2. Batasllon Landw. Regts. Nr. 65, Br. Wiedemann, vom j. Baf. Landw. Regtg. Nr. 64, Dr. Nouprez, vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 25, Dr. Sim rock, Dr. Hir schberg, vom Res. Landw. Bat. Rr. S6 Dr. Ludopigs, vom 2. Bat. Landw. Regtz. Rr. 7, Br. Vogel, vom Res. Landw. Bat. Nr. S6, Dr. Um methun, vom J. Bat— Landm. Regts. Nr. 74, zu Stabsärzten der Landwehr be— fördert. Dr. Hoering, Assist. Arzt 1. Klasse der Seewehr vom . Bat. Landw. Regts. Nr. 110, zum Stabgzarzt der Seewehr, Dr. Schicker t, Ober- Stabtarzt J. Kl. und Regts. Arzt vom Inf Regt. Nr. 7 er s aß, in dem Verhältniß als mit Wahrneh⸗ mung der dlvistonsätztl. unktionen bei der 31. Div. beauftragt, zum Ulan. Regt. Nr. ß, Dr. Ritter, Stabs, und Batg. Arzt vom Füs. Bat. Inf. Regtgß. Nr. 117, zum 7. Bat. Inf. Regts. Nr. 84. Dr. Beinlich, Stabs⸗ und Bataillong⸗
Inf. Regts. Nr. 58, Dr. Soltsien, Assist. Arzt 1. Kl. vom ,,,, . Kl. vom Inf. Regt. Nr. 93, zum 4. Garde⸗Gren. Regt., Pr Langer fel dt, Assist. Arzt 2. Kl. vom Huf. Regt. Nr. I6, zum Inf. Regt. Nr. 75, versetzt. Dr. Wie dem ann, Stabg⸗ u. Batg. Arit pom 2. Bat, Inf. Regts. Nr. Sd, mit Pens. und der Ünif. dez Sanität corps, Dr. Leßny, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 51, Dr. Jacobi, Stabsarzt der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nr. 38, Br. Dirs ka, Stabarzt der Landw. vom 2. Bat, Landw. Regtg. Nr. 51, Dr. Salgmon, Stabzarzt der Landwehr vom 2. Bataillon Landwehr ⸗Regiments Rr. 7) der Abschied bewilligt. Dr. Velten, Assistenz- Arzt 2. Klasse vom Inf. Regt. Nr. 44 unter Uebertritt zu den Aerzten der Res. deg 1. Batg. Landw. Regts. Nr. 29, HilLdebrand, Assist. Arzt . KR. vom Infanterie Regt. Nr. 14, unter Uebertritt zu den Aerjten der Res. des 1. Batè. Landw. Regts. Nr. 3. Dr. Ra cine, Affist. Arjt 2. Kl. vom Füs. Regt. Nr. 5, unter Uebertritt zu den Aerzten der Res. des Res. Landw. Regts. Nr. 35, Dr. Sch m itz, Afstst. Arzt 2. Kl. vom Feld Art. Regt. Nr. 8, unter Uebertritt zu den Aerzten der Res. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 28, Rö se, AÄssist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 75, unter Uebertritt zu den Aerzten der Res. des J. Batg. Landw. Regts. Nr. 95, aus dem aktiven Sanitätg⸗ Corps ausgeschieden.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 3. April. Se. Majestät der Kais er und König nahmen heute die Vorträge der Hof— marschälle und des Chefs des Militärkabinetz, General— adjutanten von Albedyll entgegen.
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ö Der Bundesrath trat heute zu einer Sitzung zu⸗ s en.
— Ein Gläubiger, welcher seinen Schuldner durch die Bedrohung der gerichtlichen JZwangsbeitreibung seiner fälligen Forderung zu der Ausstellung einer Schuldurkunde über eine Summe, die der Schuldner thatsächlich ihm nicht schuldet, nöthigt, ist nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 12. Februar 1880, wegen Erpressung zu bestrafen.
.= Die in der Strafprozeßordnung vorgeschriebene ein⸗ wöchentliche Frist zur Einlegung der Revision beginnt, nach einem Beschluß des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 6. Februar 1880, wenn das Urtheil, der Vorschrift im 3. 267 Str. Pr. Ordn. ö ohne gleichzeitige Eröffnung der Ur⸗ theilsgründe verkündet worden ist, erst mit dem Zeilpunkt der Zustellung des Urtheils.
— Die Bestimmung des . 303 der Strafprozeßordnung, daß zwischen den im Berathungszimmer versammelten Ge schworenen und anderen Personen keinerlei Verkehr statt⸗ finden darf, ist nach einem Erkenntniß des Reichsge richts, J. Strafsenats, vom 12. Februar 1880, nur dann verletzt, wenn ein die Selbständigkeit der Berathung und Beschluß⸗ fassung der Geschworenen gefährdender Verkehr stattgefunden hat; dagegen ist keine Verletzung dieser Bestimmung darin zu erblicken, daß der Vorsitzende einen Geschworenen, der unhe⸗ . das Geschworenenzimmer verläßt, um beim Vorsitzenben
ath zu erholen, in das Geschworenenzimmer zurückverweist oder . zurückfeührt und dort die Geschworenen lediglich auf die gesetzlichen Bestimmungen verweist, wonach sie, wenn sie eine weitere Belehrung wünschen, in den Sitzungssaal zurück—⸗ geführt werden müßten.
— Ausland im Sinne des Reichs⸗-Strafgesetzbuches ist nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, JF. Strafs., vom 6. Februar 1880, nur das nicht zum Deutschen Reich ge⸗ hörende Gebiet, und ist . jedes deutsche Gericht zur Ab⸗ urtheilung aller innerhalb des Deutschen Reichs begangenen strafbaren Handlungen befugt, insofern nur im einzelnen Fall, die sachliche und örtliche Zuständigkeit des betreffenden Gerichts nach den Vorschriften des Gerichts verfassungsgesetzes bezw. der Str. Pr. Ordn. vorhanden ist.
Baden. Karlsruhe, 1. April. Die „Karlsr. Zt.“ meldet heute: Die Großherzogliche e,, . hat Dienstag, den 30. März, Abends die Rückreise von Ber— lin angetreten. In Darmstadt, wo Höchstdieselbe gestern Vormittags nach 11 Uhr, eintraf, trennten sich Ihre Groß⸗ en gn Hoheiten die Prinzessin Victoria und der
rinz Ludwig Wilhelm von ihren Hohen Eltern, um die Reise fortzusetzen, und kamen Nachmittags nach 2 Uhr hier an. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog, die Großherzogin und der Erbgroßherzog verweilten da⸗ gegen mehrere Stunden am Großherzoglich hessischen Hofe, und wohnten dort der Konfirmation Ihrer Großherzoglichen Hoheiten der Prinzessin Victorig und Elisabeth von Hessen an. Nach Beendigung der kirchlichen Feier verließen Höchst⸗ dieselben Darmstadt und trafen gestern Abend nach ? Uhr in Karlsruhe ein.
— (K. 3.) Das Großherzogliche Handels⸗Ministe⸗ rium hat den dem Bundesrathe unterbreiteten Ent⸗ wurf von Vorschriften über den Schutz ge⸗ werblicher Arbeiter gegen Gefahren für Leben und Gesundheit in der „Karlsr. Ztg.“ zum Abdruck gebracht eine gleiche Veröffentlichung wird auch in der „Bad. Ge⸗ werbeztg.“ erfolgen), damit die e,, . und Gewerbe⸗ treibenden des Großherzogthums von ben Bestimmungen des Entwurfs — deren Feststellung eine sehr schwierige Aufgabe ist, welche im Einzelnen große Vorsicht und genaue Kenniniß der Zustände und Bedürfnisse der Industrie erheischt — Kenntniß und dadurch Gelegenheit erhalten, schon vor dem Zusammentritt der Sachverständigen⸗Kommission ihre Er⸗ fahrungen, Bedenken und Wünsche zur Geltung, eventuell zur Kenntniß der Behörden (Handels⸗-Ministerium oder Fabrik⸗
inspektor) zu bringen. — 2. April, (W. T. B.) Se. Kgiserliche und König—⸗
liche Hoheit der Kronprinz ist heute Mittag hier eingetroffen.
HSessen. Darmstadt, 2. April. (W. T. B.) Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz ö. nach Karlsruhe abgereist. Die Abreise des Prinzen und der
Prinzessin von Wales ist auf nächsten Monkag verschoben worden.
Arit vom 2. Bat. Inf. Regttz. Nr. 59, zum 2. Bat.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, J1. April. Se. Majestät der Kais er empfing, wie die „W. 3. berichtet, das Bundes⸗ präfidium der öste rreichischen Gesellschaft des Rothen Kreuzes“, welches den ehrfurchtsvollsten Dank für die Ueber⸗ nahme des Protektorats aussprach. Se. Majestät sprach seine
ohe Befriedigung über die Vereinigung aller österreichischen ülfsvereine aus, betonte dieslhohe Wichtigkeit der Hülfsthaätig— leit des „Rothen Kreuzes“ für die Armee und sprach seine Anerkennung der Leistungen der Bundesleitung aus.
— Aus Bjelopolje hat die „Presse“ die Nach⸗ richt erhalten, daß in jener Gegend wieder einmal ein r ff auf Truppenabtheilungen geschehen. Diesmal waren türkische Soldaten der Gegenstand des Angriffs; ein Beweis, daß bei jenen Vorfällen politische Motive überhaupt außer dem Spiele bleiben und daß also wohl auch die Ueberfälle auf österreichische Truppen, die am I7. Fe⸗ bruar bei Plewlje stattgefunden hatten, nichts mit der Politik gemein hatten. Im gegenwärtigen Falle han⸗ delte es sich um zwei Compagnien Nizams, welche von Bjielo⸗ polje nach Gracarevo dirigirt wurden, um dort den Zehnten einzutreiben. Bei der Affaire sind mehrere von der Bevöl⸗ kerung und auch einer der Soldaten gefallen. — Wie das ge⸗ nannte Blatt erfährt, ist die Abberufung des französischen Botschafters Teisserene de Bort von dem Wiener Bot⸗ schafterposten als eine bereits vollzogene Sache anzusehen. An seine Stelle kommt der bisherige Gesandte Frankreichs in Brüssel, Du Chatel.
— Aus Seraje wo, 1. April, meldet die „Presse“: Das Kriegs⸗Ministerium hat angeordnet, daß die Beförderung von Ackergeräthen auf den bosnischen Bahnen nach der niedrigsten Tarifklasse zu erfolgen habe. Der Magistrat hat beschlossen, für den Aufbau einer großen Kaserne, eines Magistratsgebäudes, für die Regulirung der Miljatschka und andere Bauten eine Anleihe von 760 000 Gulden aufzu⸗ nehmen. — Mit dem heutigen Tage stellen die öster reicht sch⸗ ungarischen Konsularämter in Bosnien ihre Thätigkeit ein, doch verbleiben sie bis zur vollständigen Abwicklung der an⸗ hängigen Affairen im Lande.
— Wie der „Pol. Corr.“ aus Belgrad gemeldet wird, beabsichtigt die serbische Regierung, mehrere Offiziere behufs ihrer höheren militärischen Ausbildung demnächst nach Oesterreich und Frankreich zu senden.
— Ueber den Empfang des Kronprinzen Rudolf in Prag liegen noch folgende Telegramme vor:
Prag, 1. April. Kronprinz Rudolf ist um 7 Uhr 16 Minuten hier eingetroffen. Derselbe wurde auf dem mit österreichischen und belgischen Fahnen dekorirten Franz⸗-Josef⸗ bahnhofe von dem Oberst⸗-Landmarschall Fürsten Auersperg, Statthalterei⸗Vize⸗Präsidenten Grüner (der Statthalter Baron Weber war wegen eines Unglücksfalles in seiner Familie dis⸗ pensirt), Polizei⸗Direktor Cihlarz, dem Stadtverordneten⸗Kol⸗ legium mit dem Bürgermeister Skramlik und den Bürger⸗ Offizieren empfangen. Außerhalb des Perrons waren die Bürgergarden unter den Klängen der österreichischen und bel⸗ gischen Vollshymne aufmarschirt. Der weit ausgedehnte Platz war mit Menschenmassen überfüllt, welche bei der Einfahrt des Zuges unter brausenden Jubelrufen Hüte und Tücher schwenkten. ; ĩ
Se. K. und K. Hoheit, welcher frisch und heiter aussah, wurde vom Bürgermeister mit folgender Ansprache ehrfurchts⸗ voll begrüßt:
(Böhmisch.) „Eure Kaiserliche Hoheit! Durchlauchtigster Kron⸗ prinz! Wie ein Freudenfeuer durchflog die Nachricht diese Stadt, daß Eure Kaiserliche Hoheit Sich verlobten und in Ihrer Königlichen Hoheit der Durchlauchtigsten Prinzessin Stephanie von Belgien eine Lebensgefährtin gewählt haben. In freudigen wie in ernsten Tagen steht die Bevölkerung dieser Hauptstadt in Treue und Ergebenheit zum Allerhöchsten Herrscherhause. Gleichwie alle Herzen auffubelten, als es bekannt wurde, i der Stolz und die Zierde Oesterreichs, Eure Kaiserliche Hoheit, Höchstihren Wohnsitz in Prag nehmen wer⸗ den, so jubelten sie auch auf, als die Kunde von Ihrer Verlobung auch zu uns heruͤberkam. Uns wurde die hohe Ehre zu Theil, Eurer Kaiserlichen und Ihrer Königlichen Braut die ergebensten Glück— wünsche auszusprechen und zu bitten, Euere Kaiserliche Hoheit mögen geruhen, dieselben huldvollst entgegennehmen zu wollen.
(Deutsch fortfahrend): Die Bevölkerung dieser Hauptstadt wagt es, zu hoffen, daß es Eurer Kaiserlichen Hoheit gefallen wird, auch künftighin Ihren Aufenthalt in Prag zu nehmen und durch die An— wesenheit Eurer Kaiserlichen Hoheit, sowie auch der Durchlauchtigsten Königlichen Braut und künftigen Gemahlin alle Herzen zu beglücken.
ott segne Eure Kaiserliche Hoheit und Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Stephanie.“ .
Kronprinz Erzherzog Rudolf antwortete in deutscher Sprache:
„In den für mich so freudig durchlebten Tagen haben meine erhabenen Eltern auch aus allen Theilen des Reiches überaus zahl⸗ reiche Glückwünsche erhalten, die meinem Herzen ungemein wohl ge⸗ than haben. Insbesondere haben die Glückwunschkundgebungen, die ich aus Prag erhielt, mich tief und freudig bewegt. .
Sodann fuhr Se. K. und K. Hoheit in böhmischer Sprache fort:
„Gerne wohne ich in Prag. Während der ganzen Zeit meines Hierseins habe ich stets Beweise der vollsten Ergebenheit und Loya⸗ lität erhalten. Meinen innigsten und wärmsten Dank.“
Unter stürmischen Hoch⸗ und Slavarufen verließ hierauf Kronprinz Rudolf den Bahnhof, schritt unter den Klängen der Volkshymne die Bürgerwachen bis zur Bredauergasse ab und ließ den Wagen nachfahren. Der Kronprinz fuhr sodann unter dem begeisterten Jubel der Volksmenge durch die pracht⸗ voll geschmückte Stadt. . —
rag, 1. April. Kronprinz Rudolf empfing heute Mittags die Generalität und die Abtheilungs-Komman⸗ danten mit dem Landes⸗-Kommandirenden an der Spitze, so⸗ dann den gesammten Adel unter Führung des Kardinals Fürsten e, n,. — Beim Empfang der Generalität in der Hofburg hielt General von Philippovics die Gratu⸗ lationsansprache, worauf der Kronprinz erwiderte, er sei Soldat mit Leib und Seele und könne versichern, daß seine
Gattin eine echte und ae ß Soldatenfrau sein werde. Nach
den Empfängen speiste der Kronprinz in der Offiziersmenage, woselbst er enthusiastisch empfangen wurde. Zu der Adels⸗ De putation, geführt vom Kardinal Schwarzenberg, äußerte der Kronprinz, daß er Se. Majestät gebeten, ihn nach seiner Ver⸗ ehelichung einige Jahre noch in Prag seinen Wohnsitz nehmen zu lassen. Der Monarch habe der Bitte willfahrt.
Der vom Bürgercorps zu Ehren des Kronprinzen ver⸗ anstaltete Fackelzug gestaltete sich imposant. Eine ungeheure Menschenmenge durchwogte die Straßen, durch welche der Zug sich bewegte. Vor der Wohnung des Kronprinzen in der Hof⸗ burg fand eine glänzende Serenade statt.
Ueber die Parla⸗
Großbritannien und Irland. 1 33. tswahlen liegen folgende weitere Meldungen des „W. . B.“ vor:
London, 2. April. In Southwark (London) siegten bei den Parlamentswahlen die Kandidaten der liberalen Partei Cohen und Roggers mit einer Majorität von ca. 1500 Stimmen über die konservativen Kandidaten. Die Liberalen haben somit jetzt beide Sitze inne, von denen einer bisher in den Händen der Konservativen war.
= 2. April, Nachmittags, In Chelsea (ondon) wurden ee, ,. Dilke und n, gewählt; die Liberalen haben amit, da der Wahlkreis bisher durch einen Konservativen und einen Liberalen vertreten war, abermals einen Sitz ge⸗ wonnen.
— 2. April, Abends. In Aylesbury wurden die Kan⸗ didaten der Liberalen, Rothschild und Russel, in Scar⸗ borough gleichfalls zwei Liberale, Johnstone und Kaine, ge⸗ wählt. In beiden Städten haben die Liberalen je einen Sitz gewonnen.
— 3. April, früh. Bis Mitternacht war das Resultat von 356 Wahlen bekannt; von den Gewählten gehören 231 der liberalen, 123 der konservativen Partei an. Die Liberalen haben bisher 67 Sitze, die Konservativen 18 Sitze gewonnen. Die Liberalen gewannen neuerdings . in folgenden Wahl⸗ bezirken: Warrington, New⸗Roß, Salisbury, Wareham, Gra⸗ vesend, Marylebone, London, Northampton (zwei Sitze), Jork, wo der Staatssekretär für Irland, Lowther, unterlag, Christ⸗ church, Stafford und Dundee.
— 3. April, Morgens. Die „Times“ bespricht die Zusammensetzung des neuen Kabinets und vertritt die Ansprüche Granville's auf die Premierschaft, sowie die Har⸗ tingtons und Gladstone's auf Sitze im Kabinet. Ein liberales Kabinet ohne Gladstone sei undenkbar.
— (Allg. Corr.) Die eben veröffentlichten amtlichen Ausweise über die Staatseinnahmen in dem am 31. März beendeten Quartale, sowie in dem am gedachten Tage abgelaufenen Finanz⸗ jahr beweisen, daß im vorjährigen Budget die wahrscheinlichen Einkünfte zu hoch veranschlagt worden waren. Im letzten Quartal des Finanzjahres von 1879/80 betrugen die Einnahmen 27118 226 Pfd. Sterl. gegen 28 520 1835 Pfd. Sterl. im ent⸗ sprechenden Quartal des Vorjahres, das ist eine Abnahme von 1401 962 Pfd. Sterl. Nicht minder ungünstig stellt sich das Ergebniß für das ganze Finanzjahr 187980. Es betrugen in demselben die Einnahmen 81 265 055 Pfd. Sterl. gegen 83 115972 Pfd. Sterl. in 1878/79, woraus sich eine Abnahme von 1 850 917 Pfd. Sterl. ergiebt. Der Ertrag der Zölle ist von 20316 000 Pfd. Sterl. in 1878/79 auf 19 326000 Pfd. Sterl. in 1879.80 zurückgegangen. Die Getränkesteuer brachte nur 25 300 000 Pfd. Sterl. gegen 27 400 000 Pfd. Sterl., die Grund⸗ und Gebäudesteuer 2 670 000 Pfd. Sterl. gegen 2 720 000 Pfd. Sterl. ; die Kronländereien lieferten 390 000 Pfd. Sterl. gegen 410 000 Pfd. Sterl. und verschiedene andere Einnahmen 4 024 459 Pfd. Sterl. gegen 4 223 221 Pfd. Sterl. Dagegen ist die Einnahme aus der Stempelsteuer von 10 5 5 000 Pfd. Sterl. in 1878/79 auf 11 300 000 Pfd. Sterl. in 1879/80 gestiegen, die der Einkommensteuer von 8 710 000 Pfd. Sterl.! auf 9 230 000 Pfd. Sterl., die des Postamts von 6240 9000 Pfd. Sterl. auf 6 3560 000 Pfd. Sterl. und die der Telegraphen von 1 335000 Pfd. Sterl. auf 1420 000 Pfd. Sterl. Die Abnahme in den Jahres⸗ einkünften vertheilt sich somit daf eich auf die Zölle und die Getränkesteuer, woraus erhellt, daß sowohl der Handel des Landes wie der Wohlstand des Volks im abgelaufenen Finanzjahre Rückschritte gemacht haben.
Frankreich. Paris, 1. April. (Fr. Corr) Der franzbsische Botschafter beim Vatikan, esprez, bisher Direktor im Auswärtigen Amte, hat gestern dem Papst sein Beglaubigungsschreiben überreicht.
Das Mitglied des Senats, Duclerec hat im Senat und in der Deputirtenkammer eine Denkschrift vertheilen lassen, welche die Herstellung eines Kanals befürwortet, der den Ozean mit dem Mittelmeere verbindet, und zwar in der Linie Bordeaux⸗Narbonne.
— eig Die „République Fran gaise“ bringt fol⸗ gende Mittheilung: Von all den klerikalen Blättern ist der „Frangais“ das einzige, welches die Dekrete aufmerksam durch⸗ gelesen und besonders wahrgenommen hat, daß das zweite Dekret einen Paragraphen enthält, welcher verfügt, daß die Ko ngrega⸗ tionen, welche um Autorisirung nachkommen werden, den Beweis liefern müssen, daß die Residenz ihres Obern in Frankreich ist und bleiben wird. „Weiß man denn nicht“, ruft „Frangais“ aus, „daß alle größeren Kongregationen fremde Obern haben?“ Wir wußten dies wohl; allein es ist dies nicht jedermann bekannt, und es freut uns, daß der „Frangais“ die Sache öffentlich bestätigt. Ja, alle bedeutenden Kongregationen, die⸗ jenigen, welche der „Frangais“ große Kongregationen nennt, erkennen einen Obern an, der kein Franzose ist, und hängen von einer ausländischen Obrigkeit ab. Das ist unter Anderm ein Grund, warum die Frage der religiösen Kongregationen mit der Vereinsfreiheit nichts zu schaffen hat. Der Paragraph, worüber der „Frangzais“ sich beschwert, wird die nahe bevor⸗ stehende Auflösung aller in den Dekreten bezeichneten Kongre⸗ gationen zur Folge haben. .
Die „Ag. Havas“ meldet: „Der Minister des Un⸗ terrichts hat die Provisoren der Lyceen und hauptsächlichsten Colléges durch Rundschreiben aufgefordert, ihm mitzu⸗ theilen, auf welche Art ihre Anstalten sowohl vom Stand⸗ punkte der Baulichkeiten als von denen des Lehrpersonals verbessert werden können. Diese Maßregeln sollen in Vor⸗ aussicht der bevorstehenden Schließung der Anstalten der nicht anerkannten Kongregationen getroffen werden.“
Der Gouverneur Albert Gréyy, der am 2. April nach Algerien abreist, wird sofort nach Wie dereroffnung der Kammern nach Paris zurückkehren, um sich als Regierungs⸗ kommissar in der Deputirtenkammer persönlich gegen Jour⸗ naults Beschuldigungen zu vertheidigen.
Spanien. Madrid, 31. März. Deputirtenkammer hat beschlossen, Portorico und Cuba sofort zu berathen.
Portugal. (Allg. Corr.) Aus Lissabon wird unterm 31. v. M. gemeldet: Die „Gazette veröffentlicht einen Brief des Gouverneurs von Macao, welcher mittheilt, er habe von dem Vize⸗König von Kanton einen Besuch erhalten. Derselbe sei äußerst freundlich gewesen und habe die Nothwendigkeit hervorgehoben, in intimere Beziehungen mit Portugal zu treten, das die erste Nation gewesen, welche mit China Han⸗ delsverbindungen angeknüpft habe. Die Meldung eines Lon⸗ doner Blattes, daß China den Besitz von Macao wünsche, hat hier Sensation verursacht. .
Die Regierung hat die Unabhängigkeit Rumäniens anerkannt.
(Ag. Hav.) Die die Budgets von
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Türkei. Konstantinopel, 1. Die fremden Botschaften haben die 6 zur Entsendung ihrer Aerzte behufs Unt. . zustandes des Mörders des russischen 8 Lier 3 Rummerau abgelehnt. Die 24 haben der ö. zugleich bedeutet, sie möge die betreffenden Aerzte direk einladen, da sie eine offizielle Delegirung derselben nicht ver⸗ anlassen können. — Die Pforte hat sehr düstere . über die Hungersnoth in Armenien erhalten, welche eine unerhörte Mortalität verursacht. — Sir H. Layard hat der Pforte einen Bericht des englischen General-Konsuls Mitchell in Philippopel mitgetheilt, in welchem dieser sich über Aleko Pascha beschwert, daß dieser ruhig zusehe, wie die moha⸗ medanischen Flüchtlinge massenhaft vor Hunger und aus Mangel an Unterstützung Seitens der ostrumelischen Be⸗ örden zu Grunde gehen. General⸗Konsul Mitchell weist peziell darauf hin, daß in Edjiler innerhalb Monatsfrist 40 lüchtlinge gestorben sind. eiters verbreitet sich der ge⸗ nannte w e ralf n i über die Umtriebe der Bul⸗ . gegen die Griechen, welche darauf abzielen, die Han⸗ elsthätigkeit der Letzteren ulegen. Wiewohl Aleko Pascha schon früher spontan eine Untersuchungskoömmission ir Ermittlung der Ursachen der großen lichkeit unter en mohamedanischen Flüchtlingen an Ort und Stelle ent⸗ sendet hat, sah sich die Pforte veranlaßt, in Folge des neuesten Schrittes des englischen Botschafters an Aleko Pascha eine Vorstellung zu richten, in welcher derselbe zu . auf⸗ efordert wird, welche nach allen Richtungen hin Abhülfe zu chaffen geeignet wären.
(Pest. CL. Der türkische Ministerrath hat die Ge⸗ genpropositionen, die Montenegro in Betreff des Ge⸗ bietsaustausches für die Distrikte Gusinje und Plava gemacht hat, in Erwägung gezogen und einstimmig deren An⸗ nahme empfohlen.
Südamerika. (Allg. Corr.) In London traf am 31. v. M. folgendes Telegramm, datirt Lima, 18. März, ein: Die chilenische Flotte besuchte Lobos de Afuera in den Tagen vom 19. bis 13. ds. Sie zerstörte Schleppdampfer und Landungsbrücken und führte das ganze Material, Werk⸗ zeuge und Vieh der Cargadora⸗Compagnie mit sich hinweg. Die Verladung von Guano wurde unterbrochen.
Nr. 14 des Central⸗Blatts für das Denutsche Reich“ herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden In⸗ halt:; Allgemeine Verwaltungssachen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. — Zoll⸗ und Steuerwesen: Verzeichniß der der Transport-⸗Kontrole in Schlesten unterliegenden Gegenstände; — Errichtung einer Zollstelle. — Marine und Schiffahrt: Verzeichniß der Schiffsregister Behörden; — Ernennung des Reichs kommissars bei einem Seeamt; — Erscheinen des 5. Heftes der Entscheidungen des Ober⸗Seeamtes und der Seeämte r. — Eisenbahnwesen: Er⸗ öffnung neuer Bahnstrecken, sowie einer Personen⸗Haltestelle. — Kon⸗ sulatwesen: Ernennungen; — Entlassung; — Aufhebung einer Konsular⸗ Agentur.
— Nr. 14 des „Justiz⸗Ministerial⸗Blatts“ hat folgen⸗ den Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 24. März 1880, betreffend die Verwaltung der Gefängnisse bei den Amtsgerichten in den Fürsten⸗ thümern Waldeck und Pyrmont. — Allgemeine Verfügung vom 25. März 1880, betreffend die Vertretung des Fiskus in Rechtsangelegen⸗ heiten, welche die Erhebung und Beitreibung von Gerichtskosten be⸗ treffen. — Allgemeine Verfügung vom 27. März 1880, betreffend den Amtsbezirk und die Dienstsiegel der Notare im Bezirk des Ober⸗ Landeggerichts zu Frankfurt am Main. — Allgemeine Verfügung vom 31. März 18380, betreffend die veränderte Bezeichnung der der k zur Verfügung stehenden Fonds in dem Etat
Statistische Nachrichten.
Den kürzlich erschienenen amtlichen Ausweisen über die Waaren⸗Ein⸗ und Ausfuhr des österreichisch⸗ ungarischen ö im Jahre 1879 entnehmen wir folgende Angaben:
er österreichisch⸗ungarische Außenhandel im abgelaufenen Jahre hat der Menge nach eine größere Ausdehnung erlangt. Es ist nämlich die Einfuhr von 33 355 Millionen auf 40723 Mill. Metercentner und die Ausfuhr von 68 553 Mill, auf 74 193 Mill. Metr. gestiegen. Schlacht-, und Stechvieh, sowie Seide, Hüte, Sonn und Regen⸗ schirme und Wagen, die per Stück, und Schiffe, die per Tonnen Trag⸗ fähigkeit ausgewiesen werden, sind in dieser Bilanz nicht einbezogen. Die Werthbilanz dürfte sich verhältnißmäßig günstiger gestalten, denn es hat die Einfuhr vorzugsweise in minderwerthigen Artikeln. namentlich in Steinkohlen, zugenommen, während die Einfuhr in Kaffee, Thee, sowie in vielen Industrieartikeln erheblich zurückgeblie⸗ ben ist. Die Ausfuhr dagegen ist mit geringen Ausnahmen in allen wichtigen Exportartikeln gestiegen. Der Mehrwerth der Ausfuhr über die Einfuhr, der in den Jahren 1876 bis 1878 von 60 auf 118 Millionen gestiegen ist, dürfte für das Jahr 1879 zum Mindesten auf 160 Millionen Gulden zu veranschlagen sein. — Den wichtigsten , . in der Einfuhr wie in der Ausfuhr bildet das
etre ide. Der reichliche Ueberschuß aus dem Jahre 1878 kommt erst in den Handelsausweisen für das Jahr 1879 zum vollen Ausdruck, sowie der Einfluß der un⸗ günstigen 1879 er Ernte sich erst in den Ausweisen für das Jahr 1880 bemerkbar machen wird. Der Getreideverkehr im Jahre 1879 stellt sich im Vergleiche zum Vorjahre wie folgt: Weizen: Einfuhr 2192 658 Metercentner, Augfuhr 3 744 713 Metr. gegen 1 464980 bezw. 3 623 374 Metr. im Jahre 1878, Spelz 15 033 bezw. 1957 Metr. gegen 19 568 bezw. 2400, Korn 919 161 bezw. 732 777 gegen 563 45ę5 bezw. 442 516, Gerste Ab 620 bezw. 1903313 gegen 478 214 bezw. 2748 140 Metr., Malz 198922 bezw. 661 848 gegen 9370 bezw. 548 782, Hafer 173 651 bezw. 1 057 779 gegen 143 745 bezw. 03 212, Mais 1 370 298 bezw. 1 193 554 gegen 2 145 862 bezw. 374 692, Hirse 69 317 bezw. 40 946 gegen 67 436 bezw. 24 306; Hülsenfrüchte 66 55 bejw. 800 979 gegen 23 200 bezw. 392 129, Mahlprodukte 591 148 bezw. 2 432 316 gegen 484 927 bezw. 2316 845 Metr. Die esammte Einfuhr an Ceed im Jahre 1879 betrug 5 730 286
cir., die gesammte Ausfuhr 12634 424 gegen 5 401 999 Metr. Einfuhr und 11 381 817 Metr. Ansfuhr im Jahre 1878. Es ist sonach im Vergleiche zum Vorjahre die Einfuhr gestiegen, während aber die gr ei re nn, auf die erste Hälfte des Jahres fällt, ist der Mehrimport erst in der zweiten lfte des Jahres eingetreten. — Der Viehhandel bewegte sich in sehr engen Grenzen; sowohl die Einfuhr wie die Ausfuhr zeizen eine erhebliche Abnahme, nur der Export in Borstenvieh ist gegen as Vorjahr etwas gestiegen. Im Ganzen ist die Einfuhr von dö90 267 auf 587123 und die Ausfuhr von 870 478 auf 727 809 Stück zurückgegangen. Bemerkenswerth ist die Abnahme der Ein suhr an Kaffee, es wurden nämlich 196983 etr. er 396 769 Metr. im Vorjahre eingeführt. Es muß jedoch hierb . e,, . daß die Vorräthe bei Beginn des Jahres um ca. 150 Mtr. größer waren, als im Durchschnitte der letzten Jahre. Aehnlichegß war auch bei Gewürzen, Thee und Petroleum der Fall, fur welche Artikel eine 1 ausgewiesen wird. Sehr bedeutend war die Steigerung des uckerexportes, welcher 2262 690 Metr, erreichte und die — reiche Ausfuhr noch um 670 717 Metr. überragt. Eben Export bei Bier, Branntwein und insbesondere bei Wein, eine nam⸗