ohne besondere Festlichkeit vollzogen werden, da die zweit⸗ geborene Tochter des Prinzen Leopold von der Erkrankung an Scharlach noch nicht vollständig genesen ist.“ Pest, 5. April. Die „Pester Correspondenz“ meldet: Heute Abends versammelten sich sämmtliche Mitglieder des Kabinets zu einem Ministerrathe, in dem die laufenden Angelegenheiten der einzelnen Ressorts verhandelt wurden. Außerdem erstattete Staatssekretär GM. Baron von Fehér⸗ vary, der als Vertreter der ungarischen Regierung den Be⸗ rathungen beiwohnte, welche in Betreff der Revision des Wehrgesetzes in Wien gepflogen wurden, einen Bericht über die Ergebnisse der stattgehabten Verhandlungen. Die bezügliche Gesetzvorlage wird dem Abgeordnetenhause noch im Laufe dieser Session unterbreitet werden; vorerst muß aber der Ministerrath die Allerhöchste Genehmigung zu diesem Ge⸗ setzentwurfe einholen. Einen überwiegenden Theil der heute zur Verhandlung gelangten Gegenstände bildeten die Vorlagen des Finanz⸗Ministers.
Schweiz. Bern, 5. April. Der „Bund“ schreibt: Da bis zum Schluß der Referendumsfrist am Sonnabend Abend keine Abstimmungsbegehren gegen das Bundesgesetz, betreffend die J eingelaufen waren, so wird dieses Gesetz vom Bundesrath demnächst in Kraft erklärt werden. Auch gegen das Gesetz, betreffend den Schutz der Fabrik- und Handelsmarken, für welches die Referendumsfrist mit dem 9. April abläuft, sind bis zur Stunde Referendumsbegehren nicht eingelaufen.
Großbritannien und Irland. London, 5. April. (Allg. Corr.) Die liberale Partei feiert bei den Wahlen weitere Triumphe. Der Sonnabend brachte ihr gleiche Vortheile wie die drei vorhergehenden Tage. Gewählt sind bisher 412 Unterhausmitglieder in 277 Wahlbezirken, darunter 253 Liberale, 18 Homeruler und 141 Konservative. Die Liberalen haben den Tories bisher 58 Sitze abgerungen und sie verfügen gegenwärtig über eine Majorität von 136 Stimmen. Am Sonnabend gewannen die Liberalen Sitze in folgenden Wahlbezirken: Ashton⸗under⸗Lyne, Brighton, Dumfriesshire, Herefordshire, Newcastle am Tyne (hier wurde neben dem bisherigen liberalen Vertreter Mr. Cowen, der bekanntlich die auswärtige Politik Lord Beaconsfields unter⸗ stützt, Mr. A. W. Dilke, ein Bruder Sir Charles Dilke's, ge⸗ wählt), Pembrokeshire, Perthshire, Southampton, Ost-Stafford⸗ shire, Stolybridge und Stirlingshire. Die Konservativen ge⸗ wannen je einen Sitz in Coleraine und Helston. Außerdem fanden unbeanstandete Wahlen in Aberdeenshire, Norfolk, Somerset und Northdevonshire statt, wo Sir Stafford North⸗ cote, der Schatzkanzler, wiedergewählt wurde. Unter den Libe⸗ ralen wurden u. A. gewählt: Plimsoll in Derby, O'Donnell (Homeruler) in Dungarvan, O Connor (Homeruler) in Gal⸗ way und Leatham in Huddensfield.
— 6. April. (W. T. B.) Bei den heutigen Wahlen zum Parlament wurden in Cork (City) die Homerulers Parnell und Daly gewählt; die Homerulers haben einen Sitz gewonnen.
Nach einem Telegramm des „Standard“ aus Bom⸗ bay vom heutigen Tage hat sich die Nachricht der „Daily News“ vom Tode Mahomed Jans nicht bestätigt; Maho⸗ med Jan befinde sich vielmehr in Maidan und habe erklärt, daß er bis zum Aeußersten kämpfen werde, falls die Bedin⸗ gungen der Engländer unannehmbar sein sollten.
— 7. April. (W. T. B.) Es sind nunmehr 481 Parla⸗ mentswahlen bekannt; davon fielen 283 auf Liberale, 163 auf Konservative, 35 guf Homeruler. Der Reingewinn der Li⸗ beralen an neuen Parlamentssitzen beträgt 67; dieselben haben in den Grafschaften Waterford, Buteshire, Wigton, Tipperary und in dem Distrikte Monmouth den Sieg davongetragen.
Canada. Montreal, 3. April. (Allg. Eorr.) Der Marquis von Lorne und die Prinzessin Louie werden am 13. September die canadische Ausstellung eröffnen.
„Fr.
Frankreich. Paris, 5. April. Die Corr.“ meldet: Die Aufregung wegen der Dekrete gegen die Jesuiten und nicht erlaubten Kongregationen legt sich all— mählich, obwohl die ultramontanen Blätter das ihrige thun, die Stimmung zu verbittern. Die Versammlung der Häupter der klerikalen Partei scheint nicht ganz den erwünschten Erfolg
gehabt zu haben.
— 6. April. (W. T. B.) Sämmtliche Abend⸗ blätter der konservativen Partei sprechen sich mißbilligend über das Schreiben des Prinzen Napoleon aus. Das Journal Pays“ veröffentlicht einen Artikel Cassagnacs, in welchem derselbe das Schreiben für einen nicht wieder gut zu machenden Fehler erklärt und hinzu⸗ ügt, wenn das Kaiserreich, welches man seiner Partei an—⸗ iete, so r . sei, dann müsse man es mit Abscheu zurückweisen. as Journal La France“ führt aus, der Prinz Napoleon habe jede Aussicht, sich mit den Bonapartisten und Klerikalen zu verbinden, verloren und habe auch keine Hoffnung, ein Bündniß mit den Republikanern eingehen zu können. — Der Prinz von Wales ist hier eingetroffen.
Spanien. Madrid, 6. April. (W. T. B.) Die demo—⸗ kratische Partei hat ein von 275 Senatoren und Depu⸗ tirten und 21 Journalisten unterzeichnetes Manifest ver— öffentlicht, in welchem sie Religions- und Preßfreiheit, Ver⸗ eins und Versammlungsrecht, 6 des Unterrichts, allge⸗ meines Stimmrecht, Dezentralisation der Verwaltun allge⸗ gemeine Militärdienstpflicht, Sparsamkeit in allen Zweigen der Staatsverwaltung, finanzielle Kontrole, Gleichstellung der ö Cuba mit dem Mutterlande und Unabsetzbarkeit der
ichter als ihre Forderungen bezeichnet.
Türkei. Konstantinopel, 5. April. (Wien. 8.) Nachdem der Sultan vorgestern den Beschluß des türkischen Ministerrathes bezüglich des Montenegro für Gusinje und Plava zu gewährenden Gebietsaustausches approbirt
at, ist gestern ein Irade erschienen, welcher den-türkischen
ehörden zur Pflicht macht, die Uebersiedlung der mohamedanischen Bevölkerung aus den abzutretenden Gebieten auf türkisches Territorium, wenn solche angestrebt wird, mit allen Mitteln zu unterstützen und zu erleichtern. Es verlautet, daß die Botschafterkonferenz in Konstantinopel die türkische Gebietsabtretung an Montenegro zu ratifiziren haben werde, weil letztere eine Aenderung des Berliner Ver⸗
trages involvirt. , . der Kaiserlich vussischen Historischen Ge—
Serbien. Belgrad, 5. April. (W. Pr.) Der österreichische Gesandte Baron Herbert hat bei 9 Regie⸗
daß die von der
zwar jeden Sonnabend, und im Wege des Buchhandels angenommen.
Gil eg ba hn ba nd n r für das Publikum on
(Weimar, A. ausgabe 1880 erschienen.
Großfürsten Thronfolgers am 17. d. M. im Anitschkowpalaig statt. Die Sitzung eröffnete der Präsident der Gefellschaft A. A. Polowzew, mit einer Rede, in welcher er die Thätigkeit der Gesellschaft im Vor⸗
serbische Embleme, unter anderen auch die Wappen Kroatiens Slavoniens und Dalmatiens aufweisen.
ausgegeben werden sollen.
sammentreten.
sellschaft.
Numänien. Bu karest, 5. April.
Rosetti wegen eventueller Uebernahme des rumänischen
sich zur Annahme dieses Postens geneigt. In Folge dessen erschienen bei Letzterem in den letzten Tagen zahlreiche Depu⸗ tationen des Senates und der Kammer, um ihn zu bestim⸗ men, als Chef der liberalen Partei in Bukarest zu bleiben. Rosetti gab diesem Schritte seiner politischen Parteifreunde nach und lehnte schließlich den Gesandtschaftsposten in Paris ab.
Bulgarien. Sofia, 5. April. Der Präsident des Ministerraths erklärte gestern in der Nationalversamm⸗ lung, daß er in Anbetracht der ihm nur bis zur Wieder— eröffnung der Versammlung übertragenen Funktionen seine Demission eingereicht und daß der Fürst dieselbe in Wür⸗ gung dieses Grundes angenommen habe.
Danemark. Kopenhagen, 6. April. (W. T. B.) Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Wales ist heute Abend 66 Ühr mit dem deutschen Postschiff „Kaiser“ in Korsör eingetroffen und von Ihren Majestäten dem König, der Königin und Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen empfangen worden. Die Prinzessin reiste sofort mittelst Extra⸗ zuges nach Kopenhagen weiter.
.
Amerika. Washington, 3. April. (Allg. Corr) Der Repräsentantenhaus-Ausschuß für auswärtige An⸗ gelegenheiten hat die Argumente zu Gunsten eines Gegen— seitigkeitsCvertrages mit Canada angehört.
Südamerika. In Venezuela wurde, einem Telegramm des W. T. B.“ vom 7. April zufolge, Guzman Blanco als Präsident wieder gewählt. — (Allg. Corr.) Die peruanische Legation in New⸗ York empfing, wie von dort unterm 6. d. Mts. gemeldet wird, eine amtliche Depesche aus Lima, via Panama, d. d. 24. v. Mt., welche berichtet, daß die peruanische Korvette „Union“ die Blockade in Arica nach einem siebenstündigen Gefechte mit zwei chilenischen ,, forcirte. Sie löschte ihr Cargo von Vorräthen und kehrte nach Callao zurück.. 1 —
Aus dam Wolffschen Telegraphen-Bureau.
St. Petersburg, Mittwoch 7. April. Wie der „St. Petersburger Herold“ hört, wird demnächst der Prozeß gegen Dr. Weymar zur Verhandlung kommen. Dr. Weymar ist an⸗ geklagt, mit seinem Wagen dem Mörder des Generals Mesen⸗ zeff zur Flucht verholfen und später dem Verbrecher Solowjeff einen Revolver und Gift verschafft zu haben; ferner vor 3 Jahren dem Fürsten Krapotkin, welcher sich bekanntlich ebenfalls wegen nihilistischer Umtriebe in Anklagezustand befand und krankheitshalber in einem Hospital gefangen ge⸗ . wurde, mit Hülfe seines Wagens die Flucht erleichtert zu haben.
Landtags⸗Angelegenheiten.
Im 1. Qppelner Wahlbezirk (Creutzburg⸗Rosen⸗ berg) ist an Stelle des Landraths Grafen von Bethusy⸗Hüc, welcher sein Mandat niedergelegt hat, der Amtsgerichts Rath Rampold mit 165 von 278 Stimmen zum Mitgliede des Hauses der Abgeord⸗ neten gewählt worden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Vorgestern starb hier im 61. Lebensjahre Dr Friedrich Harms, Professor der Philosophie an der Universität und Mit— glied der Akademie der Wissenschaften.
— In dem diesjährigen Osterprogramm der Realschule J. O. in Ca sel ist den Schulnachrichten der 2. Theil eines Ab= risses der Kirchengesch ich te von Dr. Ferd. Schantz voraus⸗ geschickt. Dieser Abriß dient zum Leitfaden für den Unterricht in der Kirchengeschichte in den oberen Klassen und zerfällt in dem bier vor— liegenden zweiten Theile, der Kirchengeschichte des Mittel alters, in 2 Perioden, von denen die 1. vom Tode Karls d. Gr. bis auf. Bonifaz VIII. (800 — 1294), die 2. von Bonifaz VIII. bis zur Reformation (1294 —1517) reicht. In der ersten Abtheilung handelt der Verfasser in einzelnen Paragraphen von der Ausbreitung des Christenthum s in den verschiedenen Ländern Europa's, nament- lich in Deutschland, durch Missionäre wie Ansgar, Bischof Otto v. Bamberg, Erzbischof Adalbert, sodann von der weitern Entwickelung des Papstthums seit Nikolaus J., vom Mönchthum, von der Ent— wickelung der Kirchenlehre, von -der Kirchenverfassung und dem Kultus, sowie von der Opposition, die sich während das Mittelalters gegen die Kirche erhob, insbesondere von den Waldensern; in der 2. Ab— theilung vom Verfall der Kirche und des Papstthums, die mit Bo— uifaz VIII. (1294-1395) begann, endlich von den Vorläufern der Reformation (Wycleff, Huß, Joh. Wessel, Savonarola) und den Dumanisten (Joh. Reuchlin, Erasmus u. A.).
. — Seit dem 1. April er. erscheint in Berlin an Stelle der bis⸗ herigen „Zeitung des Beutschen Beamten ⸗ Vereins“ die Deutsche Beam ten-Zeitung“ als Organ für die geistigen und wirthschaft⸗ lichen Jnteressen des gesammfen Beamtenstandes allwöchentlich und zum Preise von 1,B25 M pro Quartal. Abonnements werden von allen Postämtern des Deutschen Reichs
— Ven dem Il lustrirten Post«, Telegraphen- und blikum nach amtlichen Quellen eymer, Post⸗Sekretär in Altenburg, bearbeitet uckschwerdt, ir F. B. Dittmar), ist die Sommer reis 75 .
Petersburg, 2. April. (St. Pet. Ztg.) Die Jahres⸗
Rudolf
ellschaft fand unter dem Präfidium Sr. Kaiserlichen Hoheit deg
ahre charakterisirte. 1) der XXVI. Band der
ung Vorstelklungen darüber erhoben, chen
serbi theologischen Fakultät ausgegebenen Diplome groß⸗
Materialien“, der den Titel trägt: „Der Kanzler Fürst Begborodko
Minister Ristics sprach selbst sein Bedauern über diesen Vorfall aus und er—⸗ ließ sofort die Weisung, daß derartige Diplome nicht mehr
— Nach den bisherigen Dispositionen soll die Skup⸗ schtina zur Ratifikation der Eisenbahnkonvention und zur Ertheilung der Baukonzession im Mai in Belgrad zu⸗ Im Vordergrunde der konkurrirenden Bau⸗ Unternehmer stehen eine englische und eine belgische Ge⸗
(W. Ztg.) Die rumänische Regierung hat mit dem Chef der liberalen Partei
Gesandtschaftspostens in Paris verhandelt, und Rosetti zeigte
„im Verhältniß zu den Ereignissen seiner witsch; 2) der ron Herrn ö XXVII. Band, enthaltend die Fortletzung des Briefwechsels der Kaiserin Katharina II. (1774 —- 1785); 3) der von Herrn Kalomsin herausgegebene TXVIII. Band, enthaltend „Mate⸗ rialien zur Geschichte der Finanzverwaltung unter Katharina y 4) außerdem gab die Gesellschaft zum Regierungs ⸗Jubilgum 2 Bände mit Materialien zur Geschichte der Jugend Sr. Majestät des regie⸗ renden Kaisers heraus. Mit dem Druck folgender Bände wurde fortgefahren: a. Deveschen der französischen Gesandten unter Peter dem Großen; b. die Briefe Baron Grimms an Katharina II. (T. K. Groot); C. Berichte des preußischen Gesandten Grasen Solms (Stendmann); d. die englisch-russischen Beziehungen im XVI. Jahr⸗ hundert (Bestusheff⸗Rjumin); 6. Denkmäler der diplomatischen Be— ziehungen des alten Rußlands zu Polen (Karpoff); f. Akten der Katharina'schen Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs einer neuen Uleshenja (Ssergejewitsch); g. Materialien zur Geschichte des Pugatscheffschen Aufstandes (Kalatschoff) u. A.
eit! von N. N. Grigoro⸗ tendmann herausgegebene
Berlin, 7. April 1880.
Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)
Bei der heute angefangenen Ziehung der 1. Klasse 162. Königlich preußischer Klaffenlotterie fielen:
1 Gewinn von 9000 ½ auf Nr. 10528.
2 Gewinne von 3600 M½e auf Nr. 1208. 52 654.
2 Gewinne von 1500 MS 6 auf Nr. 4553 9977.
3 Gewinne von 300 MS auf Nr. 3731. 33 023. 37 400.
In der Nacht vom 6. zum 7. d. M. ist der von Berlin um 11. Uhr Abends abgehende Courierzug bei der Ein— fahrt in den Bahnhof Frankfurt a. O. mit einem aus— fahrenden Kieszug zu sammengestoßen. Die Maschine, der Packwagen und der Postwagen, sowie verschiedene Kies⸗ wagen sind stark beschädigt worden, die Personenwagen da— gegen unbeschädigt geblieben. Lokomotivführer, Heizer und einige kö sind unerheblich verletzt, einige Passagiere haben leichte Kontusionen erhalten. Die Passagiere sind mit Extrazug weiter befördert.
Die Untersuchung ist eingeleitet.
Der 9. Kongreß der deutschen Gesellschaft für Chirurgie ist heute, Mittags 1 Uhr, in der Universität eröffnet worden. Anwesend sind 98 Mitglieder, die die Städte Aberdeen, Amsterdam, Berlin, Frankfurt 4. M., Essen, Oldenburg, Braun⸗ schweig, Königsbern. Mannheim, Bremen, Rostock, Greifswald, amburg, Prag, Königshütte, Breslau, Halle, Kiel, Elbing, Altona, Gotha, Belzard, Danzig, Karlsruhe, Dresden, Stettin, Bonn, Darmstadt, Colberg, Würzburg, Straß— burg, München, Magdeburg, Lüttich, Freiburg, Grodno, Erlangen vertreten. Zahlreiche Gäste, unter ihnen Chirurgen aus Oesterreich, Dänemark, Schweden, Belgien, Rußland (Odessa) und Rumänien wohnten den Verhandlungen bei. Wer Geh. Ober⸗Medizinal⸗Rath Dr. von Langenbeck eröffnete den Kongreß, indem er die Erschienenen begrüßte, der vier verstorbenen Mitglieder gedachte, den Austritt eines und den Eintritt von 7 Mitgliedern proklamirte. Die Gesell⸗ schaft hat somit die Zahl der Mitglieder von 265 auf 268 erhöht.
Im „Natal Mercury“ liest man: „Wir bedauern, von den Diamantenfeldern zu hören, daß bei Barkly drei Wagen den Fluß Vaal hinabgespült worden sind. Der Fluß Modder war sehr angeschwollen, und in dem durch dessen Austritt gebildeten Schlamm wurde eine Menge von Fischen gefangen. Die Diamantenmine bei Dutoitspan wurde für 6500 K verkauft — der höchste Preis, der bis jetzt erzielt worden. Das Bergwerk bei Kimberley wird jetzt in einer Tiefe von 291 Fuß exploitirt. Der Administrator bemüht sich, die Mine mit eingeborenen Arbeitern zu versorgen. Das Berg— werk in Kimberley hat wahrscheinlich keine größere Auß— dehnung, als 50 — 69 Morgen Oberfläche, und doch wird dieser kleine Fleck zum Werthe von 1 650000 K veranschlagt. Diese Schätzung ist natürlich nur auf Muthmaßungen begründet, da Nie—⸗ mand sggen kann, bis zu welcher Tiefe die Erde diamanthaltig sein mag. Bis jetzt ist man jedoch nicht enitäuscht worden. Der Um⸗ stand, daß ein Antheilsanspruch für 6500 Pfd. Sterl. verkauft wor den, ist hierfür ein hinreichender Beweis, wozu noch die Thatsache tritt, daß man bereits bis zu einer Tiefe von ca. 300 Fuß gegangen ist. »Diamagntgraben“ ist, so weit dies Kimberley betrifft, eine Phrase der Vergangenheit, der Prozeß muß in jedem Sinne des Worts ein „Bergwerksbetrieb' genannt werden. Neben den Dia⸗ manten scheinen Kartoffeln der theuerste Artikel auf den Feldern zu sein; es wurden Pfd. Sterl. s. 10 pro Sack bejahlt. Es durfte sich der Mühe lohnen, diese kostbare Waare an den fruchtbaren Ufern der Vaal zu kultiviren.“
B. Klin. Wochenschr. Ueber die Thätigkeit der Berliner ärztlichen Unterstützungskasse“ ist der 25. Jahresbericht (1879, vereinigt mit einem Bericht, welcher die 25 Jahre des Bestehens der Kasse, vom 13. Juli 1864 bis zum 31. Dezember 1879, umfaßt, von dem Geh. Rath Dr. Kristeller, veröffentlicht worden. Der Bericht über das letzt verflossene Jahr schlieft zum ersten Male die „Wil⸗ helm, Augusta ⸗ Stiftung“ vom 11. Juni 1879 ein, deren Ertrag der ärztlichen Unterstützungskasse nach Maßgabe eines besonderen Statuts überwiesen worden ist. Die Sammlungen hatten ein Rapital von 13 800 S ergeben, welches in der Generalversamm.« lung der Unterstützungskasse vom 7. Februar d. J. durch die zu diesem Zwecke vorhandenen Mittel der Kasse auf rund 15 060 M erhöht worden ist. Der Bericht theilt den Wortlaut des Schreibens mit, durch welches Ihre Majestäten die Genehmigung zur Benen nung der Stiftung nach ihrem Namen ertheilten. Bas Bild der 26 jährigen Existenz der Kasse, der Umfang ihrer Thätigkeit, wie die Betheiligung der Kollegen an derselben wird anschaulich durch eine Reihe von statistischen Tabellen dargestellt. Die Summe der Ein nahmen bettug in den 25 Jahren rund 61 181 6, die der Ausgaben 509 120 M½ ; im letztvergangenen Jahre betrugen die Einnahmen rund 1543 6, die Ausgaben 3844 M.ᷓ Die Zahl der Mitglieder betrug im Jahre 1855 185, im Jahre 1879 573, wobei das Verhältniß der Betheiligung der in Berlin wohnenden Aerzte sich so gestaltet, daß im ersten Lustrum des Bestehens der Kaffe auf je 100 Aerzte 37 Kassenmitglieder, im 5. Lustrum auf je 100 Aerzte 64 Mitglieder kommen. Die Zahl der während des Besteheng der Kasse unterstützen Aerzte betrug 34 in 85 Jahrgängen, die der unter stützten Wittwen 54 in 342 Jahrgängen. Die Summe der Uwnter⸗ stüßßungen der Aerzte betrug 8447 , die im Ganzen dem Einzelnen gewährte Unterstützung 6 bis 2391 S. Für die Arztwittwen be⸗ trug die Summe der Unterstützuugen rund 4 835 „6; die für die einzelne Wittwe gewährte Unterflützung stieg bis 6762 MC Sey t man die Ducchschnitttunterstützung an den einzelnen Arzt im ersten Quinquennium — 1, so ist dieselbe im letzten, ebenso großen Zeit⸗ abschnitt auf 2 gestiegen; für die Unterstützung der Ürztwittwen ge⸗ staltete sich dies Verhältniß wie 1: 173.
Redacteur: Riedel. Verlag der Eypedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Berlin:
Es wurden gedruckt:
Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Königreich Preußen.
Auf den Bericht vom 11. März d. J. will Ich dem nach Anhörung des Kommunal-Landtages des Regierungshezirks Tassel aufgestellten, nebst Tarif anbei zurückfolgenden Negle⸗ ment für die Hessische Brandversicherungs⸗A1nstalt in Cassel auf Grund des 8. 1 Tes Gesetzes vom 18. März 1879 (Gesetz⸗= Sammlung Seite 136) hierdurch Meine Genehmigung er⸗
theilen. . Berlin, den 19. März 1880. Wilhelm. Grf. zu Eulenburg.
An den Minister des Innern.
Tarif fü ge. A. Zuschlag: ?/10. ; Albuminfabriken, Appreturanstalten für baumwollene, leinene und seidene Zeuge mit erwaͤrmter Luft. Bandfabriken, ohne Spinnerei, Farberei, Bleicherei und Druckerei ohne erwärmte Luft. Baum⸗ wollenzeug., Leinenzeug. und Seidenzeugfabriken und Webereien, gbne Spinnerei, Färberei, Bleicherei und Druckerei ohne erwärmte Luft. Beinschwarzfabriken erkl. des Brennofengebůudeg; Bettfedern . Rei⸗ nigungsanstalten, größere. Bordenfabriken aus Metallen und Seide. Vöeiweiß⸗, Bleizucker⸗ und Mennigfabriken, mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Branntweinbrennereien, gewerbs- oder fabrikmäßig betrieben, insofern der Testillationarparat in massiv gewölbtem Raume sich befindet. Brauereien mit eiserner oder massiver Darre in gewölbtem Lokale. Buchdruckereien mit Dampsbetrieb. Bunt⸗ papierfabriten, ohne Papierfahrikation mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Caffeebrennereien. Caffeefärbereien, größere, Chokolade⸗ fabriken mit Dampfeinrichtung. Cichorienfabriken. ohne das Darr⸗ gebäude. Conditoreiwaarenfabrilen mit Dampfbetrieb. Tampfkessel · gebäude mit Dampfkessel zum Fabrikbetriebe, wenn sie nicht einem ßöheren Satze unterliegen. Deckenfabriken ohne Spinnerei, Färberei und Druckerei ohne erwärmte Luft. Destillationen von ätherischen Oelen. Destille tionen von Liqueuren, insofern der Betrieb nicht auf kaltem Wege geschieht. Docht, und Nachtlichterfabriken. Draht stiften fabriken mit Dampfbetrieb. Druckereien von Zeugen mit Trock⸗ nerei ohne erwärmte Luft. Düngpulver⸗ oder Poudrettefabriken. Eisengießereien und sonstige größere Metallgießereien, insofern sie nicht mafsiv erbaut und mit Bedachung von Eisen⸗ oder Gewölbe konstruktion versehen sind. Essigfabriken. Fächereien, große, fabrik ⸗ mäßtg betrieben mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Fenstervorsetzer und Rouleaux ⸗Fabriken. Fleischräuchereien, größere, gewerbt mäßig betriebene. Gasbereitungsanstalten mit Einschluß der Gasometer und Schuppen bei Bereitung aus Steinkohlen oder Holz. Felatine. fabriken mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Gerbereien ohne Loh⸗ mühle 2c mit Dampfbetrieb. Geschmeidewaarenfabriken mit Dampf · betrieb. Gewehrfabriken. Glockengießereien. Hasenhaarschneidereien. Hadern⸗ und Lumpenlager und Sortirereien, kleinere. Handschuh⸗ fabriken mit Gerberei und Färberei, mit Trognerei ohne erwärmte Luft. Instrumentenfabriken für kleinere mustkalische Instrumente unter Verwendung von Holz. Kalkofen mit Sparrendach. Kerzen gießeresen. Knopffabriken. Kratzenfabriken. Lackierereien in Holz oder Blech mit gewölbtem Trockenofen. Leimsiedereien, dohku chen · trocknerei und Laäager. Magazin ꝛe. für feuergefährliche Fabrikate, wenn sie nicht einem höheren Satze unterliegen. Mühlen mit Wasserkrast: 1) Getreidemühlen, bei deutscher Einrichtung mit 3 und mehr Gängen oder Walzen; 2) Säge oder Schneidemühlen für Falbholzschneiderei oder Raspelei. Mühlen mit Dampf ⸗ oder Wasserkraft: 1) Cementmühlen, 2) Gewürzmühlen, 3) Girsmühlen, I) Knochenmühlen, 5) Schwerspatmühlen, 6) Traßmühlen, 7) Walkmüh⸗ len. Nadelfabriken für Näh⸗ und Stricknadeln. Nagel fabriken, größere. Neustlbermaarenfabriken und Schmeljen. Nudelsabriken. Oblaten fabriken. Oelfarbenfabriken. Pappschachteln und Pax pwaarensabriken. Plüschwebercien. Polsterwaarenfabriken ohne Schreinerei. Puppen sabriken. Salpeter ⸗ Raffinerien. Salzsiedereien. Sammt⸗ und Halbsammtfab riken ohne Appretur. Sazenetfabriken ohne Spinnerei. Schirmfabriken, größere. Schmelzglas⸗ und Schmelzperlenfabriken. Schreinereien mit 5 oder mehr Hobelbänken, insofern die Vor— schriften der Polizeiverordnung der Königlichen Regierung zu Cassel vom 15. November 1876 (Amisblatt Seite z50 ꝛ(.) befolgt sind und kein Dampfbetrieb stattfindet. Seifenfabrilen und Seifen siedereien mit Talgschmelzerei. Senffabriken mit Dampfbetrieb. Epiegel fabriken oder Mannfalturen ohne Rahmenfabrikation, Spiegel beleg⸗ sabriken. Spielkartenfabriken. Spielwgarenfabrilen und Spiel⸗ waarenlager, größere. Stahlwaarenfabriken. Stärkefabriken mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Strumpfwaarenfabriken, ohne Spinnerei, Färberei und Bleicherei. Tabakfabriken mit Dampf ⸗ betrieb, oder ohne solchen, insofern sie nicht mit massiver oder eiserner Darre versehen sind. Teppichfabriken und Webereien ohne Spin nerei, Färberei und Druckerei. Tuchmachereien und Tuchscheerere ien ohne Kardentrocknerei. Wachttuche, Wachsleinwand⸗, Wachspapier⸗ und Wachstaftsabriken mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Ziegel: brennereien und Thonwaarenfabriken; Oefen neuer Konstruktion mit
Sparrendach. ö. g B. Zuschlag: /i. ⸗ ; Bandfabriken ohne Spinnerei, Färberei, Bleicherei und Druckerei mit erwärmter Luft. Baumwollenzeug , Leinenzeug: und Seidenzeu⸗ Fabriken und Webereien mit erwärmter Luft. Bilderbogen fahriten und Coloratur-Anstalten. Bleichereien mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Bleistiftfabriken. Bordenfabriken aus anderen Stoffen als Metallen und Seide. Branntweinbrennereien, gewerbt oder fabrik · mäßig betrieben, insofern der Destillationspparat in nicht massiv ge⸗ wölbtem Raume sich befindet. Brauereien mit eiserner oder massiver Darre in nicht gewölbtem Lokale. Brodfabriken mit Maschinen⸗ betrieb. Brückenwaagenfabriken. Bürstenfabriken. Buntpapier⸗ fabriken ohne Papierfabrikation mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Cementbrennereien. Chemische Fabriken, wenn nicht ent ündliche Subftanzen bereitet werden. Cichorienfabriken: das Darrgebäude mit gewölbtem Darrlokale. Cigarrenfabriken. Decken a hriten ohne Spi nerei, Färberei und Druckerei mit erwärmter Luft, Destilla⸗ tionen von Spiritus, Aethern oder Essenzen in gewölbtem vokale. BDruckerelen von Jeugen mit Trocknerel durch erwärmte Luft.. Eisen⸗ bahnwerkstätten, insofern darin nicht Waggonreparaturen vorgenom- men werden. Farbenfabriken von Malerfarben mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Färbereien, große fabrikmäßig betriebene, mit Trock⸗ nerei durch erwärmte Luft. Fayencefabriken: das Brennereigebäude ohne Holz- und Torftrocknerel auf, über oder neben dem Brenngfen, Fil und Filztuchfabriken. Gasbereitungsanstalten, mit Einschluß der Gasometer und Schuppen, bei Bereitung aus Mineralõlen, Harz oder Abfällen. Glashütte und die sonstigen Gebäude mit Schmelz⸗ oder Glühöfen, ohne Holz⸗ oder Torftrocknerei über oder neben den Oefen. Glasschleifereien, größere. Handschuhfabriken mit Gerberei und Färberei, mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Holzgalanterie · waarenfabriken, größere. Holzstofffabrifen und Dolzschleiferien, ohne Trocknerei, oder mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Holzwaarenfabriken, ohne Sägewerkanlage. Hopfenlagerräume mit
Er ste Beilage
7 April
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Berlin, Mittwoch den
Wasserkraft: 1) Getreidemühlen bei nicht deutscher Einrichtung bis zu i, m e. Walen, 2) Oelmühlen mit Stampfen oder Walzen, 3 Säge⸗ oder Schneidemühlen für Block- oder Bretter schneiderei ohne Fournirschneiderei. Obstdarren, gewerbsmäßig be⸗ triebene. Orgelbauereien. Papiermachéfabriken. Pappendeckelfabri⸗ ken, ohne Hadern! und Lumpenlager und Sortirerei. Pferdebaar⸗ spinnereien. Pinselfabriken. Sagofabriken von inländischem Sago oder Sagogries mit erwärmter Luft. Schellackbleichereien. Seiden spinnereien bel jeder Einrichtung. Siegellacksabriken. Stärkkefabri⸗ ken mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Strohwaaren⸗ (Hüte und dergl.) Fabriken, Bleichereien und Preßanstalten. Tuchmachereien und Tuchscheerereien mit Kardentrecknerei. Ultramarinfabriken exel. der Gebäude, in denen sich die Brenn. und Trockenöfen beßinden. Vitriolwerke. ,, K mit künstlicher Holztrocknung. wirnfabriken ohne Spinnerei. ;. d C. Zu schlag: 10/1g. Brauereien mit hölzerner Darre. Cauischuk und Cautschub⸗ waarenfabriken. Cichorienfabriken: das Darrgebäude mit ungewölb⸗ tem Darrlokale. Destislationen von Spiritus, Aethern oder Essen zen in ungewölbtem Lokale. Guttaperchawaagrenfabriken. Ma⸗ gazine für Flachs, Hanf. Werg, Jute, Wolle und Vanm. wolle. Malzfabriken. Mälzereien. Mühlen mit. Wasser⸗ kraft: 1) Getreidemühlen bei nicht deutscher Einrichtung mit mehr als 5 Gängen oder Walzen; 2) Lohmühlen oder Loh⸗ schneideresien. Mühlen mit Dampfbetrieb: Getreidemühlen bei nicht dentscher Einrichtung bis zu 5 Gängen oder Walzen. Palkkisten fabriken ohne Sägemerkanlage. Schiefertafelfabriken. Schreinereien mit 3 oder mehr Hobelbänken, insofern entweder: I) die einschla⸗ genden Vorschriften der Polizeiverordnung vom 15. November 1876 nicht vollständig befolgt find, oder 2) bei vollständiger Befolgung derselben Dampsbetrieb stattfindet. Thierwollspiunereien mit Wasser⸗ kraft oder Dampfkraft, oder beide gemischt nebst dem Treockengebäude. Tuchfabriken ohne Spinnereien mit Färberei und Druckerei, mit Dampf oder Heißwasserheizung. Ziegelbrennereien und Thonwaaren⸗ fabrifen: die Trockenscheunen, sofern dieselben mindestens 10 m vom Ofen älterer Konstruktion entfernt sind. Zu schlag: 2 / ic (. Atphalt⸗ und Asphaltdachparpe ⸗ Fabriken. Brennofengebãude für Beinschwarzfabriken. Eisenbahnwerkstätten für Waggonreyparatur ohne Helztrockenofen. Glasfabriken und Glashütten: 1) Votterie (Werkstälte für Anfertigung und Trocknerei der Schmelztöpfe). Y Glashütte und sonstige Gebäude mit Schmelz. oder Glühefen mit Holj⸗ oder Torftrocknerei. Holzstofffabriken und Holjschleifereien mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Jalousiefabriken ohne Fournitr⸗ schneiderei. Instrumentenfabriken für größere musikalische Instru⸗ mente unter Berwendung von Holz (Pianinos 2c). Kerzenfabriken. Möbelfabriken ohne Dampfbetrieb und ohne Holjtrockenofen. Mühlen mit Wasserkraft: Sägen oder Schneidemühlen für, Fournir; schneiderei., Mühlen mit Dampfbetrieb: 1) Getreidemühlen bei nicht deutscher Einrichtung mit mehr als 5 Gängen oder Walzen; 27) Lohmühlen oder Lohschneidereien; 3) Sãge⸗/ oder Schneidemühlen für Farbholzschneiderei oder Raspelei. Seilereien mit Theeren und Taufabrikation. Theerfarben· und Anilinfabriken. Ultramarin fabriken: die Gebäude, in denen sich die Brenn. und Trockenöfen be⸗ finden. Wagenfett ˖ und Wagenschmierfabriken. Wagen ⸗ und Waggonsabriken ohne Holztrockenofen. E. Zu sch lag: / io. ; .
Dachfilz , Dachrappen ⸗ und Leder dachpappenfabriken. Eisenbahn. werkstätten für Waggonreparaturen mit Holztrockenofen. Fayence fabriken: das Brenngebäude mit Holz oder Torftrocknerei⸗ Hadern. und Lumpenlager und Sortirereien, größere. Dolzimprãgniranstalten: mit Theerölen (Kreosot). Holzdraht⸗ und Holzstiftenfabriken: ohne Trocknerei oder mit Trocknerei obne erwärmte Luft. Lackierereien in Holz und Blech mit ungewölbtem Trockenofen. Möbel fabriten ohne Fournirschneiderei mit Dampfbetrieb und Holztrockenofen. Mühlen mit Dampfbetrieb: ) Oelmühlen mit Stampfen oder Walzen; 2) Säge⸗ oder Schneidemühlen für Block. oder Bretterschneiderei ohne Fournirschneiderei. Oelfabriken. Packkistenfabriken mit Sãge/ werksanlage. Papierfabriken, Papiermühlen: 1) mit Trocknerei auf erwärmten Cylindern ohne Hängewerk; 2) mit Trocknerei auf Hänge⸗ werk ohne erwärmte Luft. Anmerkung; Wenn in einem Fabrik⸗ gebäude weder Lumpen lagern, noch eine Lumpensortirerei, Hadern schneiderei o er ⸗Putzerei hetrieben wird, so wird der Erhöhungsbeitrag auf die Hälfte ermäßigt. — Diese ö. mäßigung finder nicht statt kei den Gebäuden jener Fabri en, welke Papiere aus anderen Stoffen als Lumpen bereiten, z. B. Stroh, Holzstoff. Schauspielhäuser, ständige, in denen nur zeitweise Vorstellungen gegeben werden, insofern solche mit Schnur⸗ böden und Versenkung versehen sind. Schreinereien mit 3 oder mehr Hobelbänken mit Dampfbetrieb, insofern die Vorschriften der Polizei ⸗ verordnung vom 15. November 1876 micht vollständig befolgt sind. Tuchfabriken, ohne Spinnerei mit Färberei und Druckerei mit er⸗ wärmter Luft. Wachstuch⸗, Wachs leinwand⸗⸗ Wache yapier und Wachttaftfabriken mit Trocknereien durch erwärmte Luft. Wagen; und Waggonfabriken mit Holztrockenofen. Wattefabriken mit Trocknerei ohne erwärmte Luft. Ziegel brennereien und Thonwagren⸗ fabriken: 1) die Oefen älterer Konstruttion mit Sparrendach; 2 die Trockenscheünen, sofern dieselben unter 19 m vom Ofen älterer Kon⸗ struktion entfernt sind. Zuckerfabriken ohne Raffinerie, ausschließlich
ĩ k ; , F. Zuschlag: / i.
oljdraht und Holjfliftenfabriken mit Trocknerei durch erwãrmte gut. . ö. 36 Filz oder Zeug mit gewölbtem Tiocken⸗ ofen. Möbelfabeiken mit Fournirschneiderei. Mühlen mit Dampf betrieb? Säge oder Schneidemüblen für Block. oder Bretterschneiderei mit Fournirschneiderei, oder für letztere allein. Papierfabriken, Papiermühlen mit Trocknerei auf Hängewerk und mit erwärmter Luft. Schwärzefabriken, aus Ruß, für Buch-, Kupfer⸗ und Stein. druckeresen. Spinnereien mit Wasserkraft. oder Da mpfbetrieb: 1) Baumwollspinnereien, oder Baumwoll ⸗ mit Thierwoll spinnereien (gemischt), Spinnereigebäude, wenn über 10 m von dem Batteur ⸗ gebäude entfernt; 2) Flachs“, Hanf⸗, Werg., und Jutespinnerej, Spinnereigebäude, wenn über 10 m von dem Hecheleigebäude ent⸗ fernt. Zuckerfabriken ohne Raffinerie mit Kochung auf offener
euerung.
ö ; G. Zuschlag: o/ io. Chemische Fabriken zur Bereitung entzündlicher Substanzen hot phor, Schwefelkohlenstoff ). Destillationen von Gassprit (Ligroin) und ähnlichen leicht entzündlichen Stoffen und von Theer. Kienslbrennereien. Kienrkßbütten. Kunstwollfabriken mit und ohne Spinnerei. Lack. und Fernißfabriken. Lackierereien in Leder, Filz oder Zeug mit ungewölbtem Trockenofen. Mineralõlfabriken (Photogen, Solaröl, Paraffin). Pechhütten. Samendarren· oder Klenganstalten mit erwärmter Lust. Schauspielhäuser, stän · dige, mit Schnürboden und Versenkung. Spinnereien mit Wasser⸗ kraft oder Dampfbetrieb: 1) Baumwollspinnereien oder Baumwoll · mit Thierwollspinnereien (gemischt), a. Batteurgebäude, b. Spinnerei gebäude, wenn nicht über 10 m von a. entfernt; 2) Flachs, Hanf⸗, Werg ⸗ und Jutespinnereien: a. Hecheleigebäude, b. Spinnerei ⸗ ebäude, wenn nicht über 10 m von a. entfernt. Anmerkung: sir Batteur⸗, Wasch, Trocken⸗, Hechelei. und Spinnereigebäude in allen Etagen gewölbt und mit Treppenhäusern und Treppen aus
1880.
uckerraffinerie. ündholz⸗ und Streichholjfabrilen Zünd ⸗ und , und Fabriken von Zündstoffen, wenn sie nicht erplodirende Gemische verarbeiten, sowie deren Magazine.
Anmerkung: Die in diesem Tarif aufgefübrien Gewerbe haben für das betreffende Gebäude, in welchem fie betrieben werden, falls nichts Anderes bestimmt ist, nur dann den entsprechen den Zu⸗ schlag zur Folge, wenn ihr Betrieb den Umfang des gewöhnlichen Handwerksbetriebes übersteigt. Bei Fabriken wird der Zuschlag für sedes einzelne Gebäude besonders — vergl. 5. 7 des Reglements — nach Maßgabe der in §. 32 Absatz 5 ertheilten Vorschrift berechnet.
Reglement
für die Hessische Brand⸗Versicherungs⸗Anstalt in Cassel.
J. Verfassung und i,, der Anstalt.
Die Hessische Brandversicherungs⸗AUnstalt, welche in Folge des Gesetzes . 15. März 1875 (Gesetz-Samml. S. 136) als kom- munalständisches Institut auf den Kommunalverband des Regierung bezirks Cassel und dessen Organe übergeht, ist eine auf Gegenseitig keit beruhende, mit eigener juristischer Perlönlichkeit versehrne öff ent liche Sozietät zur Versicherung von Gebäuden und Zube hörungen gegen Feuersgefahr, zündenden , Blitz.
Dieselbe wird nach Vollendung aller nach diesem Re lement er= forderlichen Einrichtungen unter Aufsicht des ständischen Verwaltungs ausschuffes, sofern nicht vom Kommungl Landtage die Anstellung eines besonderen Feuersozietäts, Direktors beschlofsen wird. von dem Landeßdirektor, welchem nach den Bestimmungen der §5§. 5 und 6 des Regulatipz fuͤr die Organisation der Verwaltung des kommunal ständischen Vermögen ꝛc. vom 11. November 1868 (Ges. Samml. Seite 1000) ein oberer ständischer Beamter zuzuordnen ist, nach Maßgabe des angeführten Gesetzes und dieses Reglements verwaltet. Ber Verwaltungeautzschuß kann jedoch, vorbehaltlich der Geneh⸗ migung des Kommunal. Landtags (vergl. 8. 6 des oben angejogenen Regulativs vom 11. November 1868), die dem Zandes direktor zu⸗ fle enden Befugnisse ganz oder theilweise auf den gedachten oberen Beamten zur Ausübung unter eigener Verantwortlichkeit desselben übertragen. ;
. . vom Kommunal ⸗Landtage die Anstellung eines heson· deren Feuersozietäts⸗Direktors beschlossen wird, ist dieser vom Kom⸗ munal · Landtage zu wählen.
Der Landesdirektor — Feuersozietäts⸗Direktor — vertritt die Anstalt . ö ,,, als auch nach 2 (Vergl. jedoch auch §. 2, Abs. 2. .
ö el ed über alle die Anstalt berührenden Angelegen ⸗ heiten, soweit solche nicht dem ständischen Verwaltungsausschuß bezw. dem Kommunal Landtag vorbehalten sind.
Derselbe erläßt mit Zustimmung des Verwaltung aus chufes alle zur Ausführung dieses . erforderlichen Jastruktionen.
Das für die Anstalts verwaltung erforderliche Personal wird nach den Bestimmungen des Regulativs vom 11. November 1868
ö. Vornahme von Abschätzungen von Gebäuden und Zubebö=
rungen Zwecks deren Versicherung in der Anstalt sind nur solche ö oder sonstige Sachverständige befugt, welche von dem Landes direktor — Feuerfozietäts⸗Direktor — mit Zustimmung des Verwaltungsausschusses für einen bestimmten Bezirk oder für be⸗ stimmte Arten von Versicherungsobjekten ermächtigt worden sind.
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er Kommunal ⸗Landtag stellt unter Berücsichtigung aller der der r ,,, obliegenden Verpflichtungen alljährlich den Ftat der Brandkasse fest, bestimmt die Höhe der auszuschrei⸗ benden Versicherungsbeiträge — Brandsteuern — und ertheilt dem Rechnungsführer die Decharge bezüglich der Jahresrechnung. ; Dem ständischen Verwaltungs aut schuß wird die Festste lung es Etats, sowie die Bestimmung der Höhe der aus zuschreiben den . träge für diejenigen Fälle übertragen, in denen von dem Kommunal- Landtage die hierauf bezüglichen Beschlüsse nicht rechtzeirig würden gefaßt werden können.
§. 6. ;
Auf Beschwerden über das Abschätzungs verfahren entscheldet in
erster 3 Landesdirektor — Fenersoʒietãts · Direktor — 3. auf
Beschwerden über das Verfahren, die Verfügun gen und Beschlüsse des letzteren entscheidet der ständische Verwaltungsausschuß.
II. Versicherung der Gebäude. 87 . ; Als Versicherungsobjekt gilt jedes Gebäude, auch das noch im ö fofern eg einen Bauwerth von mindestens 199 4 repräsentirt, und zu den von der Versicherung gesetzlich ausgeschlosse Gebäuden nicht gehört. ö z 9 Cech 6 oder aneinanderstoßende Gebäude desselben Eigentbümers gelten für ein Gebäude, wenn sie ein gemeinschaft⸗ liches Dach oder eine gemeinschaftliche Fachwerkswand oder eine innere Verbindung durch Thüren baben.
§ę. 8. ( Die Anstalt übernimmt die Versicherung von Gebäuden sammt
den Damit fest verbundenen Zubehörungen ausschließlich aller zu
einem Gewerbebetriebe dienenden Einrichtungen. kö
er Eintritt in die Anstalt und folgeweise die rech iche Wirk⸗ samt der Versicherung beginnt mit der Mittagsstunde des — 22 an welchem Seitens cer Verwaltung die tbunlichst zu a, , e. . Beschlußfassung über die Annahme des Versicherungkantrages stat gefunden hat, während die Beitragspflicht des ersiche ten schon von dem ersten Tage 39 Monats ab läuft, in welchem die Versicherung
irks worden ist.
mitte e, Beschlußfassung über die Annahme des Versicherungg⸗ antrages (vergl. S8. 21) nicht binnen acht Tagen nach dem 3 des Versicherungsantrages beim Bezirks beamten — . . er Eingangs nicht mitgerechnet — erfolgt und dem 226 . . kannt gemacht sein sollte, so wird der Letztere von dem A 41 . e Frist an so lange als Versicherter betrachtet, als nicht den Antrag zurückgewiesen und ihm dieses 2 gemacht ist.
ie Versicherung geht auf den neuen Eigenthümer des betreffen · den ,,,, r* über, alt wenn sie von ihrn selbst ab⸗ geschlossen wäre. Wegen rückstãndiger Lelstungen, ingleichen wegen deistungen des laufenden Jahres sind der frübere and der neue Eigenthümer der Anstalt ie, . k verhaftet.
er Austritt aus der Anstalt steht jedem Interessenten für den Sal des Kalenderjahres frei, soweit nicht die Zwang pflicht des §z. 3 des Gefetzeß vom 18. März 1879 entgegensteht. Die Kün⸗ digung des Vertrags verhältnises maß mindesteng drei Mongte vor. her schriftlich bei dem Landesdirektor — Fenersozietäts · Direktor —
erfolgen. 1
Stein oder Eisen find zu zablen: „si⸗. Wattefabriken mit Trock⸗
Darre ohne feuersichere Cintichtung.ů Kräuferirockenanstalten mit Trocknerei durch erwärmte Luft. Maschinenfabriken. Mühlen mit
nerei durch eiwärmte Luft. Rohfuckerfabriken mit Raffinerie und
§. 12. Erhöhungen oder Verminderunger der Versicherungs summe k dern Bedingungen wie Cintritt und Kündigung.