stärke des deutschen Heeres darum der Kommission nicht ge⸗
eben worden sei, weil nach der Erklärung der Regierungs⸗
ommissarien die 1874 gegebene Uebersicht noch im Wesent⸗ lichen zutreffe, die Abweichungen aber in der Kommission ein⸗ gehend erörtert worden seien. Im Uebrigen verzichte er auf weitere Ausführungen, da die Gegner der Vorlage durch wie Diekussion überzeugt worden sein müßten, daß sie in der Mi⸗ norität bleiben würden. :
Demnächst wurde zunächst der Antrag Richter (Hagen) ad 1 abgelehnt, ebenso in namentlicher Abstimmung mit 180 gegen 164 Stimmen der Antrag von Stauffenberg.
Nr. 2 des Antrages Richter wurde darauf ebenfalls ab⸗ . und §. I in der Fassung der Kommission in nament—⸗ icher Abstimmung mit 186 gegen 96 Stimmen angenommen. Desgleichen §. 2.
Hierauf vertagte sich das Haus um 5i / Uhr.
Statistische Nachrichten.
Einer von der Greßherzoglich badenschen Steuerverwaltung verfaßten Uebersicht über den Ertrag der direkten Steuern in den über 460 Einwohner zählenden 18 Städten des Großherzog⸗ thumß Baden im Jahre 1879 entnehmen wir folgende Daten: Die Eirwohnerzabl diefer 18 Städte beläuft sich jusammen auf I 55 9z)5 oder 176sio0 /o der Gesammteinwohnerzahl des Landes. Der Ertrag der direkten Steuern in jenen Städten belief sich aber auf Igsisig oder rund 3006 0 des Gesammtertrages der di- rekten Steuern im Großberzogthum. Es hat. nämlich in jenen Staͤdten ergeben die Grundsteuer 117 124 Ss rder 41 5.uỹ des Gesammtbetrages, Häusersteuer 751 273 S6. oder 36 5ñ˖ 9, Erwerbsteuer 1 365 348 M oder 49 0jN, Kapitelrentensteuer 1104332 ½ oder 59 oo des Gesammtertrages Diese 4 Steuer gattungen zusammen also 29435427 M oder 30 Co des Gesammt⸗ ersrages. Burchschnittlich hat jeder Einwohner der fraglichen Städte entrichtet: an Grundsteuer 66 J, an Häusersteuer 2 M 83 , an Erwerbsteuer 5 M 13 3, an Kapitalrentensteuer 2 „ 46 , im Ganzen 11 4A 8 , während im ganzen Großberzogthum, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, entfällt: an Grundsteuer 2 6 61 3, an Häusersteuer 1 ½ 37 3, an Erwerbsteuer 1 166 85 g, an Kapital⸗ rentensteuer 7 3, im Ganzen 6 46 56 4. Daß der . an Grundfteuer in den größeren Städten ein sehr mäßiger ist, erklärt sich aus dem meist unbedeutenden Umfange des grundsteuerpflichtigen Geländen in derselben, indem die Hofraithen und diejenigen Haut ⸗ gärten, deren Flächengehalt 80 am nicht übersteigt, nicht zur Grund⸗ steuer, sondern zur Gebäudesteuer katastrirt sind. Am wenigsten grund⸗ steuerpflichtiges Gelände besitzt Karlätruhe (Steuerkapital nur 698 320 , Steuer 1955 ½), am meisten Bruchsal Steuerkapital s 980 680 M, Steuer 19546 M6) und Freiburg (Steuerkapital 6 423 780 M, Steuer 17 987 ½½) Auf den Kopf der Bevölkerung aufgerechnet, nimmt Karltruhe mit 460 „ Grundsteuer die nie⸗ drigste, Ettlingen mit 2 M 30 3 die höchste Stufe ein. Das größte Haäͤufersteuerkopital weist die Stadt Mannheim auf mit 58 760 700 M. Ihr zunächst felgt Karlsruhe mit 49 396 220 A, dann Freiburg mit 33 4597 0 S, Heidel erg 32 851 030 M, Pforzheim 22 381 930 M, Baden mit 14264 830 S und Konstanz mit 12496170 4 Auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, ergiebt sich dagegen für. Heidel⸗ berg der hächste Häusersteuerbetrag, indem dort durchschnittlich jeder Eirwohner 4 M 11 3 an Häusersteuer zu entrichten hatte, während in Baden 3 S6 65 , in Mannheim 3 ς 54 g, in Karlsrube 3 M 23 3, in Freiburg 3 M 7 J und in Konssanz 2 6 89 auf den Kopf der Einwohner entfiel. Die Er werbsteuer - Kapitalien haben in Mannheim die Höhe von 186 294 360 4M erreicht, worauß an Steuer 484 366 M zu entrichten waren. Dieselben bel efen sich in Karlsruhe auf 82 88 500 MS (Steuer 215 328 M) Freiburg auf ko 970 500 M (Steuer 132 523 M), Heidelberg auf 11 599 700 ½ (Steuer 108 159 6), Pforzheim auf 32 869 300 (Steuer S5 460 Mαι), Konstanz 17 569 600 SS (Steuer 45 680 M,, Baden 16695000 S (Steuer 41 847 S), Lahr 15 356 200 S (Stener 390 926 Sn). Auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, er⸗ giebt sich dagegen folgende Reihenfolge: Mannheim mit einem Steuer betrage Lon 160 446 45 3, Karlsruhe 5 t 4 8, Lörrach 4 46 88 8, Heidelberg 4 . S4 8, Lahr 4 S 70 3, Offenburg 1 Sn 54 4, Ettlingen 4 S 51 9g, Freiburg 4 4 34 8, Baden 3 e, 82 3, Konstanz 3 M 77 J, Pforz⸗ beim 3 M 63 3. Das größte kapitalrentensteuerpflichtige Kapital trifft auf Karlsruhe mit 113 659 60860 M Hierauf solgt Mannheim mit 73 841 800 υν, Freiburg 63 356 380 M, Heidelberg 48539 200 S, Pforzheim 32 395 220 S6, Baden 30 378 320 „, Konstanz 16679 020 S½, wogegen sich nach dem auf den Kopf der Bevölkerung entfallenden Betrag die nachstehende Reihenfolge er⸗ giebt: Baden mit 4 4A 15 3 Steuerertrag, Karläruhe 3 MS 9 8, Heidelberg 3 M 26 8, Freiburg 3 Æ 11“ , Mannheim 2 . s38 3, Konstanz 2 A6 7 J, Pforzheim 2 M 6 3. An direkter Steuer überhaupt entfällt auf den Kopf der Einwohner der größte Betrag in Mannheim mit 16 Æ62 g, sodann in Heidelberg mit 12 MA 83 , ferner in Baden mit 12 M 58 8, während Karls ruhe mit 12 S 30 erst die vierte Stelle einnimmt.
Gewerbe und Sandel.
Von den Beiträgen zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg“ von ze Cramer, Geh. Bergrath und Ober-Bergrath in Halle a. S., (Halle, Buchhandlung detz Waisenhauses) ist kürzlich das 5. Heft erschienen. Dasselbe ent⸗ hält den 2 Theil der K und zwar die Kreise Spremberg (Fortsetzung), Kalau, Luckau, Lübben und Cottbus. Wir versuchen im Nachstehenden den interessanten bistorisch⸗statistischen Angaben des Verfassers, welche auch die vom Bergbau abhängigen Gewerbezweige betreffen, weiter zu folgen.
In dem erstgenannten Kreise, Spremberg, ist die Braun— kohlenförderung seit dem Jabre 1849 von 3986 t oder 8761,2 hl bis zum Jahre 1877 auf 374 309 bl, also nabezu bis auf das 43 fache gestiegen. Im Jahre 1875 belief sie sich sogar noch höher, nämlich auf 435 938 b. Die Zahl der in Förderung stehen⸗ den Gruben wuchs hierbei auf das 4 fache. Die Zahl der Arbeiter stieg gleichjeitig vom Jahre 1852 an von 15 auf 366, also auf mehr als das 24 fache. Auf 1 Grube fiel im Jahre 1877 dunchschnitilich eine Förderung von 226 617, bl. — Den größten Nutzen von der Aufnahme des Kohlenbergbaus hat, ähnlich wie in Guben, die Tuch— fabrikation der Stadt Spremberg gehabt. In Bezug auf diesen Gewerbt⸗ weig werden folgende beiläufige geschichtliche Daten von Interesse sein. X Guben hatte W. Cockerill bereits 1816 die erste Maschine mit Wasserkraft, welcher bald die erste Dampfmaschine folgte, worauf 1843 die zweite Dampfmaschine für Zwecke der Tuchfabrikation auf⸗
estelt wurde. In Forst wurde 1322 mit Maschinenkraft der An—⸗ ang gemacht, in Sorau im Jahre 1837, in Sommerfeld 1838 die ersten Dampfkessel für Tuchfabrikation in Betrieb gesetzt. Hierin lag Aufforderung genug für Spremberg, wo die Wollspinnerei und Tuchweberei sich über den handwerks mäßigen Betrieb noch nicht er⸗ hoben hatten, hinter den Nachbarstädten nicht zurückzubleiben. Und so gelangte denn auch 1845 hier die erste Dampfmaschine für Woll⸗ spinnerei zur Aufstellung. Seitdem begann die Entwickelung der Großindustrie in Spremberg, sodaß statt der im Jahre 1857 arbei⸗ tenden ? Dampfmaschinen, 1378 bereits 40 in Thätigkeit waren 1834 wurden an Tüchern gefertigt: 25 415, 1877: 121 650 Stück. — Von Töpsern der Umgegend benutzte Thonlager finden sich im Kreise Spremberg, in der Gegend von Finden erpe, Jessen, Welzow: Glashütten bei Gosda (jährlich ea. 3200 Ctr. weißes doeh h und bei Friedrichehain (jährlich 21 000 Ctr.). ie Gesammtsörderung an Braunfohlen im Kreise Kglau hat sich von 1845 bis Ende 1877, alfo in 32 Jahren, von 700 *
oder 1538,6 HM auf 4278 214 bl, d. i. auf das 2780 fache erhöht. Die 2. der in Förderung stehenden Sruben stieg dabei von 1 auf 18. Wesentlich unterstützt wird die . durch das Vorhandensein von vortrefflichem Thon,. der mit den Kohlen plätzen genieinschaftlich roriommt. Viele Gruben sind daher auch mit Ziegeleien verbunden. In Costebrau blüht außerdem das Töpfer⸗ gewerbe, indefsen wird der kunstvolleren Verarbeitung des sehr guten Thoneg noch lange nicht genug Beachtung geschenkt. — Die Glas— fabrikation ist erst in der Reuzeit pit dem Braunkohlenbergbau in die günstigsten Wechselbeziehungen getreten. Die vorhandenen,. 4 Glasbütten produziren gegenwärtig jährlich 1 Friedrichtthal (im Besiß des Grafen ju Solms-⸗Baruih) 20 000 Ctr. weißes Hohl Tafelglas und Glas für pharmazeutische Zwecke; 2) Annahütte bei Ed ren 16 C00 Eir,. 37) lmabhtte bei l. Räschen a6 6tr.; 4 die Senftenberger Glashütte 15 000 Ctr. Die Entstehung der Hütte Friedricheidal reicht bis in das 18. Jahrhundert. Sie wurde bercitz im Jahre 1709 auf Veranlassung eines böhmischen Glas— arbeiters, pes Franzosen Sebastlan Massar, durch die Kurfürstlich sächsische Rentkammer angelegt und produzirte in den Jahren 1784 bis 1865 für 190 009 Thlr. Tafel- und Hohlglas, wovon z ins Aus · land gingen. — Ein besonderes technisches wie geognostisches Interesse bietet die Gewinnung von Syenit und Granit auf dem Koschenberg. südöstlich von Senftenberg. Beide Gesteingarten werden oben auf der Höhe des Berges gebrochen, theils zu Pflastersteinen an Ort und Stelle bearbeitet und in großer Zahl hauptsächlich nach Berlin abgesetzt, theils als Bausteine und Wegeverbesserungsmaterial verwerthet. Daneben wird auch Grauwacke ju Bauzwecken gewonnen. — Was Mineral quellen betrifft, so hat der aus alter Zeit bekannte Goldbrunnen bei Werchow gegenwärtig seine Bedeutung verloren. Der Mühlbrunnen bei Werchow gilt ebenfalls als Mineralquelle.
Die Direktion der Seewarte in Hamburg hat den ersten Band eines Sammelwerkes erscheinen lassen, welches unter dem Titelk „»Aus dem Archiv der deutschen Seewarte“ in einzelnen Jahrgängen von unbestimmtem Umfange und ohne im Uebrigen an eine bestimmte Zeit gebunden zu sein, erscheinen soll. Der vorliegende Jahrgang 1378 ist der erste Jahrgang dieses Werkes, welches, wie die Herauegeberin bemerkt, in erster Linie dazu bestimmt ist, größere wissenschaftliche Monographien, von dem Personale der Segwarte be⸗ arbeitet, aufzunehmen und in einer zweckentsprechenden Weise zur Veröffentlichung gelangen zu lassen. Die Gegenstände, die darin Aufnahme finden, sollen dem Forschungs⸗- und Arbeitskreife der Sce⸗ warte angehören. Es schließe diese Bestimmung des Statutes für das Werk übrigens nicht aus, daß auch Arbeiten über Gegensände, welche dem Institute ferner liegen, in dem „Aus dem Archiv der Serwarte“ zum Abdrucke und zur Verbreitung kommen können. sowie denn auch auf nahmkweise Autoren, die nicht zum Personale der Seewarte gehören, in Bezug auf Aufnahme ihrer Arbeiten Berücsichtigung finden sollen. Die Her⸗ auegeberin bemerkt ferner, daß die Herausgabe Des ersten Jahr⸗ ganges sich weit über die ursprünglich dafür ins Auge gefaßte Zeit hinaus verzögert habe und daß der Jahrgang II. (1879) bereits im Drucke sei und vorautsichtlich bald dem rorliegenden Jahrgang (1878) folgenldürste. Der Jahrgang J. 1878, von „Aus dem Archiv der deutschen Seewarten enthält folgende Berichte, Abhandlungen e.: 1) Erster Jahretbericht über Organisation und Thätigkeit der deut chen Secwarte, umfgssend den Zeitraum vem 1. Januar 1875 bis Schluß des Jahres 1878, erstattet von der Direktion. 1880. 2) Instruktson für den meteorologischen Dienst der deutschen Seewarte, her usgegeben von der Direktion. 1879. 3) Ueber die unperiodischen monatlichen Schwankungen des Barometerstandegs, vom Kapitän C. Felberg, Assistent der Seewarte. 18783. 3) Die wissenschaftlichen Er⸗ gebnisse der ersten in der Abtheilung 19. der deutschen Seewarte (Chronçmeter⸗ Prüfungs- Institut) im Jahre 1877 abgehaltenen Konkurrenz, Prüfung von 34 Marine - Chrono- metern, von George Rümker, M. A., Direktor der Stern⸗ warte und Vorsteher der Abtheilung I9. 1878. Der ersten dieser vier Abhandlungen, welche sich über die Organi— satien und Thätigkeit der deurschen Serewarte verbreitet, entnehmen wir folgende Mittheilungen: Die Leutsche Seewarte zrfällt in vier Abtheilungen: In der Abtheilung J. bildet den Kern der dieser Ab— theilung gestellten Aufgabe die Organisation der meteorologischen Arbeit zur See innerhalb der deutschen Handelsmarine und die Verwerthung der durch diese Organisation zusammen⸗ getragenen Beobachtungen für die Wissenschaft überhaupt und zum Vortheile des deutschen Seeverkehrs insbesondere. Die IJ. Abtheilung befaßt sich mit der Beschaffung und Prü— fung saͤmmtlicher (mit Ausschluß der Chronometer) für die Zwecke des Instituts, der Zweigorgane desselben und dessen Mitarbeiter erforder— sschen Instrumente. Eine besondere Aufgabe dieser Abtbeilung bildet die Pflege der Wissenschaft der Deviation der Kompasse an Bord eiserner Schiffe, deren Anwendung in der praktischen Navigation und Weiterentwickelung. Abtheilung III. funktionirt als Centralstelle für Wettertelegraphie, Küstenmeteorologie und das deutsche Sturm⸗ warnungswesen, und entwickelt sich nach und nach zur Centralstelle für die autübende Witterungskunde in Deutschland. Abtheilung 1V. oder das Chronometer⸗Prüfüngs⸗-Institut hat sowobl die Aufgabe, in alljährlichen Konkurrenzprüfungen die deutschen und schweizerischen Fabrikate auf dem Gebiete der Chronemeterkunst zu prüfen, als auch die im Gebrauche befindlichen Instrumente der Handelt marine den üblichen Untersuchungen zu unterwerfen. — Ihre Entstehung verdanlt die ‚Deutsche Seewarte“ einem Antrage des Rrichskanzler⸗Amtes in der Session 1873 des Bundesratbetß, betreffend die Srümdung einer Central⸗ stelle für Meereskunde und Sturmwarnung, welcher in dem Berichte der Autschüsse des Bundegrathes für das Secwesen und für Rechnungt— wesen vom 12. März 1874 seine Erledigung dahin fand, daß die ge⸗ nannten Ausschüsse sich sür die Errichtung eines solchen Institutes urter der Bejeichnung Deutsche Seewarte“ aus sprachen und als den geeignetsten Ort für dessen Sitz Hamburg bejeichneten. Nachdem auch im weiteren Verlaufe der Entwickelung von Seiten des Reicht⸗ tages den Beschlüssen des Bundesrathes beigetreten und die zur Or— anisation, Einrichtung und den Betrieb der Seewarte und ihrer lebenstellen erforderlichen Mittel in den Etat für 1875 aufgenommen worden waren, erschien unter dem 9. Januar 1875 die Kaiserliche Verordnung über die Errichtung der deutschen Secwarte. Gemäß dieser Allerhäöchsten Verfügung wurde das zu errichtende Institut dem Ressort der Kaiserlichen Admiralität unter⸗ stellt. Eine von dem Chef der Kaiserlichen ALmiralität unter dem 2. Dezember 1875 erlassene allgemeine „In⸗ . sür die deutsche Seewarte! normirte die Ge—⸗ ammtthätigkeit des Institr tes, die Verwaltung und den Arbeite kreis für die Zentralstelle, wie für die Zweigorgane. Unter dem 13. Januar 1876 wurde der bit herige Hydrograph der Kaiserlichen Admiralität und stellvertretende Vorstand des hydro⸗ graphischen Bureaus, Prosessor Dr. Neumayer, zum Direktor der Seewarte ernaynt; derselbe konnte aber erst am 17. März dauernd seinen Wohnsitz in Hamburg nehmen und damit die Leitung des Institutes dem ganzen Umfange nach übernehmen. Mit dem Beginn der zweiten inf des Jabres 1876 konnte die Organisation des Infsitutes in allen ibren Theilen soweit als beendet angesehen wer den, daß der volle Arbeite plan, sowohl in der Zentralstelhe als in den Nebenstellen, zur Durchführung gelangte. Nur mit der Aug—⸗ übung der Witterungsprognosen und der Sturmwarnungen wurde in Gemaͤßheit der Stipulationen des Wiener Kongresses, worach eist ein Jahr nach der Einrichtung eines Systems diese Arbeit aufge⸗ nommen werden soll, erst am 1. September der Anfang gemacht. — ür die Thätigkeit der Seewarte von Bedeutung waren die wissen⸗ chaftlichen Konferenzen theils von interrationalem, theils auch von einem speziell deutschen Charakter, welche auf Ver⸗ anlafsung, der Direktion der Secwarte, in deren Räumen zu verschiedenen Zeiten stattfanden. Die wichtigsfte derselben war, der chronologischen Reihenfolge nach, folgende: 1) Am
11. Dezember 1875 traten die Leiter der wichtigsten Systeme der euroräischen Wettertelegrarhie in Nordwesteuropa in den Räumen der Seewarte zusammen. In den Sitzungen derselben am 11., 12. 13. und 14. Dejember wurden die Grundlagen, nach welchen in der Folge der meteorologische Dienst, speziell der telegraphische Witte⸗ rungèdienst und der Verkehr in den einzelnen, auf der Konferenz ver⸗ tretenen Instituten geregelt wunde, festgestellt Die Resultate der Be= sprechungen wurden in einem längeren Berichte niedergelgt. 2) Im Jul 1876 trat eine Konferenz von Rhedern, Vertretern von Dampf schiffahrt, Gesellschaften und Schifft kapitänen zusammen, nelche die rage behandelte, wie die Deutsche Seemarte in der Pflege der Wissen chaft der Deviation der Kompasse an Bord eiserner Schiffe fördernd einzugreifen vermöchte. Das Resultat dieser Konferenz war die Annahme der von der Direktion geftellten Desiderate über die Behandlurg der Deviationsfrage mit Bezug auf solche Schiffe. welche unter die Klasse der Autzn andererschiffe zu zählen sind. Eine Konferenz zu demselben Zwecke wurde im März 1878 i Bremen abgehalten, und zwar nahezu mit demselben Erfolge. 3) Im Juli 1876 wurde bei Gelegenheit der Naturforscherrersammlung eine Konferenz deutscher Meteorologen nach Hamburg zusammenb rufen, um sich uͤber einige wichtige Maßnahmen, welche auf eine einheitliche Publikation der nach interrationalem Schema zu veröffentlichenden Beobachtungen und überhaupt auf die Durchführung der von dem Wiener Me— teor'elogenkongresse im Interesse einer allgemeinen Organisation der meteorologischen Arbeit gefaßten Beschlüsse und deren Anwendung auf die in Deutschland zur Zeit bestehenden Verhältnisse Bezug hat ⸗ ten, zu berathen, beziehungsweise schlüssig zu machen. Die Sitzungen diefer Konferenz wurden in den Tagen zwischen dem 20. bis 30. September in den Räumen der Seewarte abgehalten. 4) Im Februar 1878 tagte in den Räumen des Chronometer⸗Prüfungts—⸗ instituts bei der Sternwarte in Hamburg eine Konferenz, welcher auf Anregung der Direktion der Secwarte von Seiten der Kaiserlichen Admiralität die Aufgabe gestelet worden war, die Frage über die bei der Prüfung ron Marine⸗Chroncmetern anzuwendenden Methoden eingehend zu besprechen und Vorschläge zu machen, nach welchen diese Prüsung in einheitlicher Weise fuͤr die Institute des deutschen Reiches durchzuführen ist. — Außer diesen Konferenzen fanden auf Anregung der Seewarte noch mehrere statt, welche aber nicht in Hamburg abgehalten wurden und welche einen besonderen Zweck hatten. — Im Jahre 1878 verlor die deutsche Seewarte zwei ihrer Beamien durch den Tod, den Vorstand der Abtheilung J. der deutschen Seewarte, Kapitän Wilhelm Wagner, welcher am 24. Sep— tember 1878 und den Assistenten der Abtheilung IV., Chrono meter ⸗Prü fungsinstitut, Ludwig Fuchs, welcher am 19. Juni 1878 starb — Die Centralstelle der deutschen Seewarte ist gegenwärtig in provisorischer Weise in dem Seemannshause in Hamburg unter— gebracht. Die isolirte Lage des Gebäudes auf der Elbhöhe und die Zugänglichkeit desselben vom Hafen her sicherten einerseits den in und bei demselben ausgeführten meteorologischen und magnetischen Beobachtungen einen vollen Werth, während andererseits Seeleute, ohne weit aus ihrem Wege zu gehen, der in demselben untergebrachten Seewarte einen Besuch abstatten und daselbst verkehren konnten. Der Miethsvertrag wurde unter dem 15. März 1875 abgeschlossen. Ehe an ein Beziehen der für die Secwarte bestimmten Räume gedacht werden konnte, mußten sowohl erhebliche Aenderungen in der Eintheilnng der zur Verfügung ge— stellten Zimmer vorgenommen, als auch Neueinrichtungen von Instrumentenräumen, Obserratorien ꝛe. getroffen werden. Die damit verknüpften Arbeiten nahmen einen beträchtlichen Theil des Jahres 1875 in Anspruch, und selbst in späteren Jahren mußte mit der Erweiterung, der wachsenden Bedeutung des Institutes und den steigenden Anforderungen, welche dasselbe zu stellen hatte, die Zahl der Arbeits- und Beobachtunge räume stets vergrößert, neue Raume zu den ursprünglich benutzten in Miethe und Verwendung ge⸗ nemmen werden. Einen bestimmenden Einfluß äußerten auf diese stete Ausdehnung in erster Linie die Erweiterung der Bibliothek und der Instrumentensammlung, sowie die Er— richtung eines Lesezimmers, die Aufstellung neuer Apparate zum Registriren der Beobachtungen u. s. w. In den ersten Tagen des Bestebens okkupirte das Institut nur 5— 6 Räume, während dasselbe Ende des Jahres 1878 in 13 Zimmern seine Thä⸗ tigkeit entfaltete. Das Registrir⸗ Anemometer nach Casella und Beckley ift auf dem Thürmchen des Seemannshauses aufgestellt. Für alle jene Untersuchungen, bei welchen Gleichmäßigkeit einer mittleren Temperatur eine wesentliche Bedingung zur Erlangung eines zuver—⸗ sässigen Resultates ist, für die Aufstellung des Vacuometers, des Normalbarometers, des Aneroid⸗Barographen und der Normal ⸗-Uhr
dient ein im Kellergeschosse eingerichteter Raum. Das Kompaß—
Observatorium der deutschen Seewarte ist im Garten des See⸗ mannshauset errichtet. Für das Chronometer. Prüfungtinstitut ist in dem Garten der Sternwarte ein besonderes Gebäude bergerichtet worden. — Um die der Seewarte gestellten Aufgaben lösen zu können, bedarf sie der Zweigorgane, Nebenstellen, welche der deut schen Küste entlang eingerichtet werden mußten. Die Nebenstellen der Seewarte sind, je nach der denselben zugewiesenen Thätig⸗ keit: die Agenturen, die Normalbeobachtungestationen und die Signalstellen. Sehr wichtig sind auch fuͤr die Ausübung der Witterungskunde die korrespondirenden Beobachtunge tationen des In- und Auslandes. Die Agenturen der Seewarte, deren Thätigkeit durch eine besondere Instruktion geregelt ist, sind entweder Haupt agenturen oder Agenturen II. Klasse. Hauptagenturen bestehen in Bremerhaven, Swinemünde und Neufahrwasser. Ihnen stehen eigene, . den Zweck besonders ausgebildete Beamte ror. Agenturen zweiten
anges sind an der deutschen Küste errichtet in Memel, Pillau, Stralsund. Barth, Wustrew, Rostock, Lübeck, Flentziurg, Apenrade, Clefleth, Brake, Leer, Pawapenburg und Emden. — Wie dles schon von der Kommission, welche im Jahre 1873 auf Veranlassung des Reichs⸗ kanzler Amtes zusammentrat, um über die Neugestaltung des Sturm— warnungtwesens an der deutschen Küste zu berathen, empfohlen wurde, wurden neun meteorologische Stationen errichtet, welche ganz unter der Kontrole der Direktion der Setwarte stehen und Normal—⸗ Beobachtungsstationen genannt werden. Am Schlusse des Jahres 1878 waren in den folgenden Orten Normal-Beobachtungestationen in voller Thätigkeit: Memel, Neufahrwasser, Swinemünde, Wustrow (früher Warnemünde), Kiel, Hamburg, Keitum auf Sylt, Wilhelme⸗ baven (Kaiserl. Observatorium), Borkum. Außer diesen Stationen hat die Seewarte noch einige Ergänzungsstationen, die eine minder umfassende Ausstattung besitzen. Dahin (ehört u. A. die Station Cuxhaven, welche speziell für die Telegramme des Londoner meteorologi⸗ schen Amtetz die Beobachtungen ausführt. Es wird dies als Gegen⸗ leistung für die von England bezogenen Depeschen angesehen. — Die Signalstellen der deutschen Seewarte haben die Aufgabe, die von der Centralstelle ausgehende Witterungsnachrichten und Sturm warnüngen, welche telegraphisch oder Lurch die Post an sie gelangen, ohne Verzug jur Kenntniß des Publikums zu bringen. Ende 1878 waren an folgenden Orten Signalstellen erster Klasse in Thätigkeit: Memel, Brüsterort, Pillau, Neufahrwasser, Rixböst, Stolpmünde, Rü⸗ genwaldermün de, Colbergermünde, Swinemünde, Arkona, Drasserort, Warnemünde, Travemünde, Marienleuchte, Friedriche ort, Schleimünde, Glückstadt, Altona, Ham burg, Cuxhaven, Weser Leuchtthurm, Bremer haven, Geestemünde, Wilhelmshaven, Wangeroog, Nesserland⸗ Emden, Norderney, Borkum. Signalstellen zweiter Klasßse waren ur angegebenen Zeit in Thätigkeit in Hela, Ahlbeck, Thiessow,
ittomer Posthaus, Wismar, Flensburg, Keitum, Tönning, Bruns hausen, Brake, Karolinensiel. Ueberdies gelangen die Wetterberichte der Seewarte . Hafentelegrammen noch in Stettin, Wolgast, Stralsund, Kikl, Elefleth, Leer und Emden im Wetterkasten zur Ausstellung. Auch von den Börsen in Hamburg, Bremen und Lübeck werden die Wetterberichte der Seemarte empfangen und ausgeste llt.
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi
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Zweite
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Berlin, Sonnabend, den 10 April
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bers Nautschen Reich- Anzeiger und Königlich
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1. 2. . üttner & Win w ü ö . Terkänfe, Verpachtungen, Submisnionen ete. 6 V,,
b. Industrielle Etablissements, Fabriken . . er en, .
Tors ehiedene Bekanntraachnngen.
Z. Literarische Anzeigen. 34
8. Theater- Anzeigen. In der Börzen-
Annouzen⸗Sureaus.
*
d. Farailin- Nachrichten. beilage. *
GSubhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
9 Er 1 lss3] Subhastations⸗Patent.
Die im Grundbuche von Limburg Band J. Artikel 28 auf den Namen des Bierbrauereibesitzers Gustav Oberhoff zu Hagen eingetragenen Grundstücke Flur E. Nr. 880/76, 381/79, 111, 113 der Steuergemeinde Limburg, insgesammt vermessen zur Größe von 71 Ar 583 Qu. Mtr., sollen im Wege der nothwen⸗ digen Subhastation auf Antrag des Konkursver—⸗ walters am 26. April 1880, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle versteigert werden.
Der Reinertrag sämmtlicher Grundstücke, nach welchem dieselben zur Grundsteuer veranlagt worden, beträgt 13 Thlr. 54 Dec., der für die Gebäude⸗ steuer ermittelte Nutzungswerth der aufstehenden Ge⸗ bäulichkeiten 480
Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift der Grundbuchtabelle und die etwa noch eingehenden Abschätzungen und anderen, die Grundstücke betref⸗ fenden Nachweisungen sind im Bureau einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums⸗ oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte auf die zur Subhastation stehenden Realitäten geltend zu machen haben, werden auf⸗ gefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion fpätestöns im Versteigerungstermin anzumelden.
n . Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages oll am 27. April 1880, Vormittags 11 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle verkündet werden. Hohenlimburg, den 1. März 1880. Königliches Amtsgericht. Der Subhastationzrichter.
lss5 Subhastatio ns Patent.
Nothwendiger Verkauf.
Das den Gutsbesitzer Adolph und Auguste, ge⸗ borne Lippke, Strauß'schen Eheleuten güsergemein⸗ schaftlich gehörige, im Kirchspiel Kraupischken be⸗ legene Gut Karpotschen soll am
12. Mai 1880, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle in Karpotschen im Wege der Zwangs versteigerung verkauft werden. 156 Verkündigung des Zuschlagserkenntnisses steht ermin auf den 15. Mal 1889, Vormittags 12 Uhr, an der Gerichtsstelle hierselbst an.
Die der Grundsteuer unterliegende Fläche beträgt 149 ha 53 a 68 4m.
Das Grundstück ist mit einem Reinertrage von 472,7 Thaler und einem . von 420 „S zur Grund⸗ und Gebäudesteuer veranlagt.
Auszüge aus den Steuerrollen und die beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts können in der Ge— richtsschreiberei V. eingesehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander⸗ weitige, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra—⸗ gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein—⸗ getragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an— zumelden.
Ragnit, den 23. März 1880.
Königliches Amtsgericht. Der Gerichtsschreiber: Noland.
19055 Suhbhastations⸗Patent und Aufgebot.
In Sachen, betreffend den Konkurs der Gläubiger des Vollerben Johann Caspar Wilrmann, Hs. Nr. 3 zu Altenhagen, Kirchspiels Hagen, sollen auf den Antrag des Konkursverwalters, Rechttanwalts Kel⸗ linghausen zu Osnabrück, die zur Masse gehörenden Immobilien, bestehend:
J. aus den in der Gemarkung von Altenhagen be⸗ legenen, in der Grundsteuer Mutterrolle des Gemeindebezirks Altenhagen unter Artikel Nr. 4 eingetragenen Grundgükern zum Gesammt— Flächeninhalte von 41 ha 26 a 165 m, davon 59 a 03 am Hofraum, 20 a 18 4m Hauggarten, 80 a 86 dm Garten, 24 ha 13 a 63 dm Acker, 7a 55 i Weide, 3 ha 41 a 41 im Wiese, 12 ha O03 a 54 qa Holzung;
II. aus den auf diesen Grunden befindlichen Ge⸗ bäulichkeiten, als:
I) aus dem Kolonats⸗Wohnhause, Hs. Nr. 3 der Haäͤuserliste von Altenhagen, Scheune, Schoppen, 2 Schweinestaͤllen,
2) einem Doppelkotten aus Fachwerk mit Stroh bedeckt, von Wittwe Kriege und Caspar Elix— mann bewohnt,
3) einem Doppelkotten, bewohnt von den Heuer leuten Rolf und Obermeyer,
4) einem Kotten, bewohnt von den Heuerleuten Niemeyer und Fischer,
) einer Wohnung, aus einer früheren Stallung hergestellt, bewohnt von dem Heuerling Ger⸗ hard Nolte,
in einzelnen, in den Verkauftzbedingungen näher an⸗ zugebenden Parzellen, eventuell im Ganzen, in dem
dazu auf Sennabend, den 19. Juni 1880, des Kolon Wilx⸗
Morgens 11 . an Ort und Stelle im Wohnhause
mann zu Altenhagen angesetzten Termine unter den dann zu publicirenden, auch vorher bel dem Konkurg⸗ verwalter und auf der hiesigen Gerichtsschreiberei,
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bedingungen öffentlich meistbietend verkauft werden.
Kauflustige werden dazu eingeladen.
Zugleich werden Alle, welche an den zu subhasti⸗ renden Immobilien Eigenthums⸗, Näher, lehnrecht⸗ liche, fidelkommissarische, Pfand⸗ und andere ding⸗ liche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, hierdurch aufge⸗ fordert, ihre desfallsigen Rechte spätestens im ohigen Termine vom 19. Juni 1880 anzumelden und zu begründen, bei Vermeidung des Rechtgnachtheils, daß für den sich nicht Meldenden im Verhälinisse zum neuen Erwerber das Recht verloren geht.
Einer wiederholten Anmeldung der in Folge der Konkurseröffnung vom 21. Dezember 1879 bereits profitirten dinglichen Rechte bedarf es jedoch nicht.
Iburg, den 20. März 1880.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. Wedekind.
Subhastations⸗Patent und
Aufgebot.
In Zwangsvollstreckungssachen der Kirche zu Ahrbergen, Gläubigerin, wider den Schlachter Robert Leinemann in Dingelbe, Schuldner wegen Rückzablung eines Darlehns ad 18600 A soll auf Antrag der Gläubigerin, die dem Schuldner 2c. Leinemann gehörige, diesem nach voraufgegangener gerichtsseitiger Anordnung der Zwangsvollstreckung abgepfändete Anbauerstelle Hs. Ne. 245 in Harsum nebst dabei belegenem Garten in zem auf
Sonnabend, den 29. Mai 1880,
; Morgens 11 Uhr, hierselbst anberaumten Termine öffentlich meist⸗ bietend verkauft werden, wozu zahlungsfähige Kauf⸗ liebhaber damit eingeladen werden.
Die Verkaufsbedingungen werden in dem Termine bekannt gemacht werden.
Zugleich werden Alle, welche an der fraalichen Anbauerstelle nebst Garten, welche in der Grund⸗ steuermutterrolle von Harsum, Artikel Nr. 359, zu einem Flächeninhalte von 4 ar 48 4m eingetragen ist, Eigenthums⸗, Näher, lehnrechtliche, fideikommissa rische. Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, ing⸗ besondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens im obigen Termine anzumelden, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zum neuen Er⸗ werber derselben das Recht verloren geht.
Das Ausschlußurtheil soll lediglich durch An⸗ schlag an der hiesigen Gerichtstafel bekannt ge⸗ macht werden.
Hildesheim, den 31. März 1880.
Königliches Amtsgericht. IV.
loors! Deffentliche Zustellung.
Der Kaufmann Herrmann Schütze hier, Holz⸗ marktstr. 67, vertreten durch den Rech: sanwalt Sprenkmann zu Berlin, Spandauerstr. Nr. 58, klagt gegen den Spediteur Carl Reim, letzte Wohnung zu Berlin, Kaiser Franz⸗Grenadier⸗Platz Nr. 4, jetzt unbekannten Aufenthaltsorts, aus der Lieferung von 6 Hektoliter oberschlesischer Stein⸗ kohlen und miethsweiser Ueberlassung eines Ge⸗ spanns Pferde mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 209 25 3 nebst 5oso Zinsen seit dem Tage der Klagezustellung, und das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstrelles vor das Königliche Amts⸗ gerichts J. zu Berlin, Jüdenstr. 58, Saal 29a. auf
den 25. Mai 1880, Vormittags 11 Uhr.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin, den 23. März 1880.
Guiard, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts J. Prozeß / Abtheilung 28.
locss! Oeffentliche Zustellung.
Nr. 5438. Der Michael Winker zu Rothenfels klagt gegen den Hermann Wesbacher von hier, zur Zeit an unbekannten Orten, aus Kauf von Liegenschaften auf Gemarkung Rothenfels, mit dem Antrage auf Strich des Pfandeintrags vom 23. Okto⸗ ber 1850, Band 7 Nr. 259 Seite 379 im Pfand⸗ buche zu Rothenfels, weil Felix Grötz als früherer Vormund des Beklagten längst Rechnung gestellt und eine Forderung an ihn nicht bestehe, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streites wiederholt vor das Großherzogliche Amts⸗ gericht zu Rastatt auf Donnerstag, den 13. Mai 1880, rüh 83 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die⸗ ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Rastatt, den 11. März 1886. Großh. Bad. Amtsgericht. Der Gerichtsschrelber: Schmidt.
loss Oeffeutliche Zustellung.
Die verehelichte Lonise Selzer, geb. Zander, in Bernburg, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Liebe in Dessau, klagt gegen ihren Ehemann, den Lackirer Christian Selzer aus Bernburg, 3. Zt. in unbekannter Abwesenheit, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung und Ueber
3071
Abth. J, zur Einsicht offen liegenden Verkauftz=
Beklagten und ladet den Beklagten zur mündlichen
Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civil- kammer des Herzoglichen Landgerichts zu Dessan auf den 25. Juni 1830, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zulassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Dessau, den 1. April 1880.
Mayländer, Kanzleirath, Gerichtsschreiber des Herzoglichen Landgerichts.
0 * loss! Deffentliche Zustellung.
Der Pferdemetzaer Johann Chriftoph Baum⸗ gaertner dahier hat gegen den Schreinermeister Kaspar Gürbich von hier, nun unbekannten Aufenthalts, Klage eingereicht mit dem Antrag:
den Beklagten zur Zahlung von 34 S½ 29 3 Miethzins und 30 t Darlehen, sowie zur Tra= gung der Kosten zu verurtheilen, und denselben in die zur mündlichen Verhandlung auf Donunerstag, den 20. Mai ds. Is., Früh 9 63 im Zimmer Nr. 10 anberaumle Sitzung des K. Amtsgerichts Nürnberg geladen.
Nürnberg, den 5. April 1880.
Der geschäftsleitende K. Gerichtsschreiber. Hacker.
lodss! Deffentliche Ladung.
Auf dem Grundeigenthum des Stanislaus Göb zu Dipperz Bd. J. Artikel 12 Fol. 77 des Grund⸗ buchs von Dipperz findet sich angeblich pfandrecht⸗ lich eingetragen
in Abth. II.:
I) Naturalauszug für Georg Schäfer und freie Wohnung mit Naturalleistungen für dessen Kinder: Friedrich Valentin, Marie Änna, Amandus und . Schäfer aus Kaufvertrag vom 2) Auszug für Georg Wetter et ux., in Abth. III.
1) 342 ½ 86 3 an Therese von Hurstall zu Fulda aus Kaufvertrag vom 4./2. 1820 bezw. Abtretung vom 5./1. 1835,
2) 445 „ 71 . 31elgelder und / 683 57 far ein Pferd, für Georg Schäfer aus demselben Kaufvertrag, an Georg Walther (ohne An⸗ gabe der Schuldurkunde),
— „älteres Kaufgeld (wie vor), 6) 171 . 43 „ an Paul Wetter (wie vor),
7) 57 14, an Auna Era Wetter, und sind nach Angabe des Damian Büll zu Dipperz als Vormund des gedachten Göb die säͤmmtlichen erwähnten Berechtigten gestorben beziehungsweise unbekannt. Auf Antrag des Vormundes werden desbalb die genannten Berechtigten hiermit aufge⸗ fordert, im Termin den 14. Juni 1880, Morgens 10 Uhr, ihre Rechte aus den Einträgen geltend zu machen, widrigenfalls deren Löschung verfügt werden wird. Gleiche Aufforderung ergeht bei demselben Rechts- nachtheil an die etwaigen Erben oder sonstigen Rechtsnachfolger der gedachten Berechtigten. Fulda, den 27. März 1880.
Königliches n r hn Abth. 3. e *.
942 , 86 5) 1200 .
den 13, Jul 18
—
lis iim Aufgebot.
Der Kaufmann M. Deny zu Luxemburg hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen, am 24. September 1879 zu Luxemburg von M. Deny ausgestellten, von Karl Pflaums zu Berlin acceptirten, am 10. Januar 1880 fälligen Wechsels über 787 M 3 beantragt. Ver Inhaber der Urkunde wird gufgefordert, sHatestens in dem auf
S6, VBormötiags 10 Uhr, vot dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße 58, Saal 21, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Berlin, den 1. Dezember 1879.
Königliches Amtsgericht J.
. Aufgebot.
Im Grundbuche des Grundstücks Strzelnicken Nr. 18 stehen in Abtheilung III. folgende Erb⸗ gelder auf Grund des Erbtheilungsvergleichs vom 1. Oktober 1844 gemäß Verfügung vom 14. Juni 1847 eingetragen: a. unter Nr. 22. 72 Rthlr. 8 567 10 Pf. väterliches Erbtheil des Gottlieb Pilch, unter Nr. 20. 2 Rthlr. 8 Sgr. 10 Pf. räterliches Erbtheil der Caroline Pilch, unter Nr. 24. : 72 Rthlr. 8 Sgr. 10 Pf. väterliches Erbtheil des Samuel Pilch, wovon je 24 Rthlr. 2 Sgr. 11 Pf. dem Gottlieb Pilch, der Marie Pilch und der Caroline Pilch auf Grund der Schen⸗
7. Juli . . 8 ungsurkunde vom 3 Semper dhl und de
Erbenlegitimgtionsatteftes vom 28. Ne vember 1852 geschenkt und zufolge Verfügur g vom 21. Auqgust 1882 auf den Namen der Schenk⸗
lassung der Kinder zur Erziehung auf Kosten det
nehmer v. ageschrieben worden sind.
Der Eigenthũmer des verhafteten Grundstücks Strzel⸗ nicken Nr. 13, Wirth Jacob Warda zu Strzelnicken, hat das Aufgebot der über die vorstehend erwähnten Erbgelder gefertigten, angeblich verloren gegar genen Hypothekendokumente behufs, Löschung beantragt. Die Inhaber der Hypothekendokumente, sowie 23 Diejenigen, welche an die zu löschenden Posten und die darüber ausgestellten Instrumente als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefe inhaber Ansprüche zu haben vermeinen, werden aufgefordert, spätestens in dem
auf den 7. Juli 1880, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklä⸗ rung der Urkunden erfolgen wird.
Arfys, den 2. April 1880.
Königliches Amtsgericht.
könn Aufgchot.
Auf Antrag des Oekonomen Michael Gugel von Götteldorf ist das Aufgebotsverfahren bezüglich eines auf seinen Namen als Gläubiger la und zu Verlust gegangenen Schuldscheins der Königlichen Hauptbank dahier vom 2. Juli 1879 Nr. 7002 über 2000 Mn, zu 3 9υ verzinslich, beschlossen worden.
Demgemäß wird der Inhaber dieser Urkunde hier⸗ . J seine Rechte hierauf spätestens in em au Sonnabend, den 2. Oktober 1880, früh 9 Uhr,
Sitzungszimmer Nr. 10, vor dem unterfertigten Amtsgericht anstehenden Aufgebotstermine anzumelden und die bezeichnete Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraft⸗ los erklärt wird.
Nürnberg, den 2. Februar 1880.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. Berlin. Amtsrichter.
161 Aufgebot. Der Auszügler Christian Lehmann zu Neudorf hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs der Nebensparkasse zu Calau Litt. H. Nr. 11 537 abschließend mit 648,51 SM, welches ihm angeblich bei einem Brande am 28. Juni 1879 verloren ge⸗ gangen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 5. Oktober 1880, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird. Calau, den 17. März 1880. Königliches Amtsgericht. II. Abthl.
189634
Bekanntmachung. Der im Dorfe Zugdam — Kreis Danzig — ge⸗ borene, am 29. Juni 1869 von dem katholischen farrer zu Groß ⸗Lichtenau mit der Anna, geb. Rot⸗ owski, zu Neu ⸗(Crengeldanz — Kreis Dortmund —
ehelich verbundene Ackerkneht Johann Jan⸗ kowski ist etwa 6 Wochen nach seiner Verheirathung von seinem Wohnorte, dem Dorfe Biesterfelde im Kreise Marienburg verschwunden und hat bisher von seinem Aufenthalte keine Nachricht gegeben.
Es hat deshalb seine Ehefrau Anna, geb. Rott⸗ kowski, die Todesertlärung beantragt und werden demgemäß der Johann Jankowski und seine unbe⸗ kannten Erben und Erbnehmer hiermit aufgefordert, sich an biesiger Gerichtsstelle spätestens
am 24. September 1880. Vorm. 19 Uhr, zu melden, widrigenfalls der Johann Jankowsti für todt erklärt werden wird.
Marienburg, den 22. September 1879.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
loss! Amtsgericht Hamhurg.
Auf Antrag des hiesigen Rechtsanwalts Drig. Otto Meier, in Vollmacht von Senator Dr. F. Kunhardt, als Testaments vollstrecker des verstorbenen
An . .
wird ein Aufgebot dahin erlassen: ;
daß en welche an den Nachlaß des hieselbst am 7. Februar 1880 verstorbenen hiesigen Porträtmalers Hermann Steinfurth An⸗ sprüche zu haben vermeinen, oder welche den Bestimmungen des von dem gedachten Erblasser am 29. Dezember 1879 errichteten und am 19. Februar 1880 hieselbst publizirten Testa- ments, insbesondere den dem Antragsteller als Testamentßvollstrecker ertheilten Befugnissen. widersprechen wollen, hiemit aufgefordert wer- den, solche An ⸗ und Widersprüche spätestens in dem au
n den 31. Mai 1880,
Vormittags 10 Uhr, .
anberaumten Aufgebotstermin im unterzeich- neten Amtsgericht anzumelden bei Strase des Ausschlusses. .
Hamburg, den 3. April 1880.
Das Amtsgericht Hamburg. Civil · Abtheilung IV.
ur Beglaubigung; j ; . Romberg, Dr, Gerichts · Sekretär.