aft zur 2. Garde⸗Inf. Brig. versetzt. v. Strempel, Oberst und . des Füs. Regts. Nr. 40, unter Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur der 5. Inf. Brig. ernannt. von der Tochau, Oberst ⸗Lt. vom 3. Garde ⸗Regt. j. F., mit der Führung des Füs. Regts. Nr. 40, unter Stellung à la snite desselben, beauftragt. 166 v. Hamm er st ein, Major u. etatsmäß. Stab offiz. v. Gren. Regt.
r. 8, in gleicher Eigenschaft zum 3. Garde⸗Regt. z. F. versetzt. Pennrich, Major vom Gren. Regt. Nr. 8, zum etatsmäß,. Stabs offiz., Bendler, Hauptm. von dems. Regt, zum Comp. Chef, er⸗ nannt. v. Gordon, Sec. Lt. von dems. Regt.,, zum Pr. Lt. be—⸗ fördert v. Tracht, Hauptm. und Comp. Chef vom 3. Garde- Regt. z. F., dem Regt, unter Verleihung des Charakters als Major, aggregirt. v. Loebell, Pr. Lt. vom 3. Garde ⸗Regt. j. F, unter Entbind. von dem Kommando als Comp. Führer bei der Unteroff. Vorschule in Weilburg, zum Hauptm. und Comp, Chef befördert. v. Colomb, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. T, als Comp. Führer zur Unteroff. Vorschule in Weilburg kommandirt. v. Hombergk zu Vach, See. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 22, zum Pr. Lt. befördert, Kutz en, Sec. Lt. vom Füs. Regt. Nr. 36, in das Inf. Regt. Nr. 22 versetzt. Per kuhn, Pr. Lt, vom Inf. Regt. Nr. 45, unter Belass. in seinem Kommando als Comp. Führer bei der Unteroff. Schule in Jülich, à la spite des Inf. Regis. Nr. 72, v. Borcke, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 109, unter Belass. in seinem Kommando als Comp. Führer bei der Unteroff. Schule in Weißenfels, à la snite des Inf. Regts. Nr. 8l, des Barres, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 7e, unter Belass. in seinem Kommando als Comp. Führer bei der Unteroff. Schule in Potsdam, à la suite des Inf. Regts. Nr; hz, gestellt. v. Bo rcke, Major und persönl. Adjut. des Prinzen Friedrich Carl von Preußen Königl. Hoheit, bis ultimo September d. J. zur Diensfleist. bei dem Drag. Regt. Nr. 6, Frhr. v. Maltz ahn, Rittm. und Ezeadr. Chef. vom Huf. Regt. Nr. 5, bis ultimo Sep= tember d. J. zur Dienstleist. bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl von Preußen, kommandirt. — 16 April. v. Grol-⸗ man, Oberst und Commandeur des 3. Garde ⸗Regts. z. F., unter
Stellung à ia suite dieses Regts, mit der Führung der 55. Inf.
Brig., v. Kropff, Oberstlt. und Commandeur des Jäger⸗Bats. Nr. 9, mit der Führung des 3. Garde⸗Regts. z. F., unter Stellung à 1a suite desselben, beauftragt. v. Byern, Major vom Gren. Regt. Nr. 109, zum Commandeur des Jäger Bats. Nr. 9 ernannt. v. Winning, Major vom Inf. Regt. Nr. 81, unter Entbind. von dem Kommando als Adjut. bei dem Gen. Kommando des XI. Armee- Corps, als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Gren. Regt. Nr. 109 ver— setzt. v. Freyhold, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 75, als Adjut. zum Gen. Kommando des XI. Armee Corps kommandirt. Stern, Hauptm., aggreg. dem Inf. Regt. Nr. JT65, als Comp. Chef in dieses Regt. einrangirt. .
Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. Berlin, 6. April,. v. Bose, Gen. der Inf. und kommandirender General des XI. Armee ⸗ Corps, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches. unter Erhebung in den Grafenstand, sowie unter Belass. in seinem Ver häliniß als Chef des Inf. Regts. Ny. 31 und der aktiven Dienst⸗ zeichen, mit Pens. ur Disp. gestellt. Lem mer, Rittm. und Comp. Chef vom Train⸗-Bat. Nr. 16, mit Pens. zur Disp. gestellt. — 8. April. Mogilowski, Major und Bats. Commandeur im Fuß⸗Art. Regt. Nr. 2, mit Pens. zur Diep. gestellt.
Im Beurlaubtenstande. Berlin, 8. April. Achenbach, 23 . von der Res. des Ulan. Regts. Nr. 5, der Abschied be⸗ willigt.
Im Sanitätscorps. Berlin, 6. April. Dr. Andreae, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. J., der Abschied ertheilt.
In der Kaiserlichen Marine.
Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen ze. Berlin, 6. April. Schimmelpfennig, Zeug⸗Pr. Lt., zum Zeughauptm, Pu do r, Zeug ⸗ Lt., zum Zeug⸗Pr. Lt. befördert.
Aichtamtlich es. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 14. April. Bei den Kaiser⸗ lichen Majestäten fand gestern im Palais ein größeres Diner statt, zu welchem, außer mehreren Generalen, der Königlich württembergische Staats-Minister Dr. von Mitt⸗ nacht sowie das Präsidium des Reichstags geladen waren.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte gestern früh dem Bataillons⸗Exerzieren auf dem Moabiter Platze bei, nahm gegen Mittag militärische Meldungen entgegen und empfing demnächst den General der Infanterie z. D. Grafen von Bose.
Nachmittags ertheilte Se. Kaiserliche Hoheit dem Ge⸗ heimen Regierungs-⸗Rath Professor Reuleaux eine Audienz und folgte Abends 7 Uhr der Einladung des französischen Botschafters, Grafen St. Vallier, zum Diner.
— Der Bundesrath, die vereinigten Ausschüsse desselben ö. das Landheer und die Festungen, für das See⸗ wesen und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Aus⸗ schüsse für das Landheer und die Festungen und für Rech— nungswesen hielten heute Sitzungen.
— Der Bundesrath hat in der Sitzung vom 18. März d. J. beschlossen, daß zum Zweck der Berechnung der Wechsel⸗ stempel teuer der Mittelwerth von Einer italienischen Lira Papier auf 0, 75 A6 zu bestimmen sei.
— In der heutigen (29.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staats-Minister Hofmann und mehrere andere Bevollmächtigte an Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß eingegangen seien: der Gesetzentwurf, betreffend die Erhebung von Reichs⸗ stempelabgaben, die Uebereinkunft mit Oesterreich⸗ Ungarn wegen Verlängerung des Handelsver— trages vom 31. Dezember 1879, der Kon sularvertrag mit Bosnien und der Herzegowina, die Allgemeinen Rechnungen über den Reichshaushalt des Jahres 1875 und ein Schreiben des Reichskanzlers, betreffend die Ge⸗ nehmigung des Reichstages zur strafrechtlichen Verfolgung der „Pfälzischen Volkszeitung“ wegen Beleidigung des Reichs⸗ tages. Letzteres ging an die Geschäftsordnungskommission. Die Petitionen: 1) des 2c. Ehrlich zu Dresden, die Erhebung des sog. Berechnungsgeldes für Bekleidung und Lehrmittel im Dresdener Kadettenhause 2c. betreffend; 2) des Magistrats zu Soest, die Verlegung des ersten Bataillons des 55. Infanterie⸗ 2 nach Detmold betreffend; 3) des Gewerbevereins zu Meißen, die Bewilligung bezw. Ablehnung der Mittel für Erbauung einer Kaserne für das von Meißen nach Dresden zu verlegende Kgl. Sächs. 2. Jäger⸗Bataillon Nr. 13 betreffend; 4) des Magistrats zu Mölln, die Verlegung der II. Abth. Holsteini⸗ schen Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 24 von Mölln nach Schwerin betreffend, wurden durch die bei der Plenar⸗ berathung zu den bezüglichen Etatspositionen gefaßten Be⸗ schlüsse auf den Antrag des Berichterstatters der Budget⸗ Kommission, Iten, von Maltzahn⸗Guͤltz, für erledigt erklärt. (Schluß des Blattes.)
— Das Staats⸗Ministerium trat heute, Mittags 1 Uhr, zu einer Sitzung zusammen.
— Nach der im Reichs⸗Eisenbahn⸗Amt aufgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat Februar d. J. auf deutschen Eisenbahnen — ausschl. Bayerns — vorgekommenen Un fälle waren im Ganzen 9 verzeichnen; 54 Entgleisungen und 16 3usammenstöße fahren⸗ er Züge, und zwar wurben hiervon 39 Züge mit Personen⸗ beförberung — von je 3287 Zügen dieser Gattung Einer — und 31 Güterzüge 6. leer fahrende Lokomotiven betroffen; ferner 53 Entgleisungen, 21 Zusammenstöße beim . und 152 sonstige Betriebsereignisse (Ueberfah⸗
ren von Fuhrwerken auf Wegeübergängen, Defekte an Maschi— nen und Wagen ꝛc.).
In Folge dieser Unfälle wurden 1 Beamter und 1 fremde Person getödtet, 1 Passagier, 12 Beamte und 1 Arbeiter ver⸗ 396. 1 3 getödtet und 98 Fahrzeuge erheblich und 187 un⸗ erheblich beschädigt.
Außer den vorstehend aufgeführten Verunglückungen von Personen kamen — größtentheils durch eigene Unvorsichtigkeit hervorgerufen — noch vor: 27 Tödtungen (7 Beamte, 13 Arbeiter und? fremde Personen), 83 Verletzungen (33 Be⸗ amte, 44 Arbeiter und 6 fremde Personen) und 109 Tödtungen bei beabsichtigtem Selbstmorde.
Faßt man sämmiliche Verunglückungen von Personen — ausschließlich der Selbstmorde — zusammen, so ent⸗ fallen auf:
A. Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehende Privatbahnen (bei zusammen 19 849 km Be⸗ triebslänge, 26 965 km Geleislänge und 443 956 949 geför⸗ derten Achskilometern) 101 Fälle, darunter die He Anzahl auf die Elsaß⸗Lothringischen Bahnen (14), die Oldenburgische (10) und die Oberschlesische Bahn (10); verhältniß⸗ mäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achs⸗ kilometer und der im Betriebe gewesenen Geleislängen, sind die meisten Verunglückungen auf der Oberhessischen, der Saarbrücker und den Elsaß-Lothringischen Bahnen vor⸗ gekommen.
B. Größere Privatbahnen — mit je über 150 km Be⸗ triebslänge — (bei zusammen 7514 km Betriebslänge, 9659 km Geleislänge und 137 241 483 geförderten Achskilometern) 24 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Rheinische Bahn (8), die Rechte Oder⸗Ufer⸗Bahn zz und die Berlin⸗ Potsdam-Magdeburger Bahn (3); verhältnißmäßig sind auf der Berlin⸗Hamburger, der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger und der Rechten Oder⸗Ufer⸗Bahn die meisten Verunglückungen vorgekommen.
C. Kleinere Privatbahnen — mit je unter 150 km Betriebslänge — (bei zusammen 1963 km Betriebslänge, 1136 km Geleislänge und 6 445 501 geförderten Achskilometern) 1 Fall, und zwar auf der Lübeck-Büchener Eisenbahn.
Von den im Ganzen beförderten 11 107 652 Reisenden wurde Einer verletzt und zwar fand dieser Unfall auf den Elsaß⸗Lothringischen Bahnen statt.
Von den im Betriebsdienste thätig gewesenen Beamten . von je 16322 Einer getödtet und von je 2901 Einer verletzt. ö
Ein Vergleich mil gemselben Monate des Vorjahres er—⸗ giebt, unter Berücksichtigung der in beiden Zeitabschnitten eförd erten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Ge⸗ eislängen, daß im Durchschnitt im Februar d. Is. bei 15 Verwaltungen mehr und bei 18 Verwaltungen weniger und in Summa ca. 15, Proz. weniger Verunglückungen vor⸗ gekommen sind, als in demselben Monate des Vorjahres.
— Zur Verminderung des Schreibwerks hat der Minister für Landwirthschaft 2c. beschlossen, vom Etatsjahre 1. April 1880,81 ab auf Einreichung eines Exemplars der Abschlüsse — Kassen⸗Extrakte nebst Beilagen — von der Do mänen⸗ und Forst verwaltung für die ersten beiden Quartale ( April— Juni und Juli— September) des Etatsjahres zu verzichten. Bezüglich der Einreichung der Abschlüsse für das dritte Quartal und des en Tg hlafea bewendet es bei dem bis⸗ herigen Verfahren.
— Eine Revisionsbegründung in einer Strafsache durch Telegramm ist, nach einem Erkenntniß des Reichs⸗ gerichts, II. Strafsenats, vom 13. Februar 1880, unwirksam.
— Der vorgesetzten Behörde eines öffentlich beleidigten Beamren, welche den Strafantrag gegen den Beleidiger ge⸗ stellt hat, kann vom Strafgericht, nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, III. Strafsenats, vom 18. Februar 1880, die Befugniß zur Veröffentlichung des wegen der Beleidigung ergangenen Strafurtheils zuerkannt werden.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesragth, Fürstlich schaum⸗ burg⸗lippesche Geheime . Spring ist am ver⸗ gangenen Sonntag hier eingetroffen; ferner ist der Bevoll⸗ mächtigte zum Bundesrath, Fürstlich reußische Staats⸗Minister Dr. von Beulwitz hier angekommen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Paul Carl in Landeck W. Pr., Dr. Binswanger, br. Schmidt, Dr. Micheler, Mitzlaff, Pr. Borchert, Dr. Gutsch, Pick, Dr. Schwabe, Br. Trilling, Dr. Unger, Dr. Weitling, Dr. Böhler, Dr. Flaischlen, Moeli, Dr. Heym, Dr. Zeller und Dr. Bertram in Berlin, Dr. Beust in Pencun, Dr. Bastian in Ueckermünde.
Münster, 12. April. In der heutigen Plenarsitzun des 24. Westfälischen Provinzial-Landtags sind fol— gende Etats nach den Anträgen des provinzialständischen Ver⸗ waltungs⸗Ausschusses für die Zeit vom 1. April 1880 bis da⸗ hin 1882 genehmigt bezw. festgestellt worden: a. über das Landarmen⸗ und Arbeitshaus zu Benninghausen, b. die Pro⸗ vinzial⸗Pflegeanstalt zu Gesecke, c. für die drei Irrenanstalten der Provinz, d. die von Vinke'schen Provinzial⸗Blindenanstal⸗ ten, e. die Provinzial⸗Taubstummenanstalten, f. die Hebammen⸗ e rn ain g. des Provinzial⸗Landtags, h. des Ständehauses und i. der ständischen Verwaltung. Außerdem ist das Regle⸗ ment der Anstalt Marienthal durchberathen. .
Wiesbaden, 9. April. 6 Verlesung des Protokolls wurde in der heutigen vierten Plenarsitzung des Kom⸗ munal⸗Landtags ein Antrag des Landraths des ,, . Kreises auf Erhöhung des für den Bau der Bahn Kölbe⸗ Laasphe bewilligten Beitrags der Wegebaukommission über⸗ wiesen und sodann auf den einzigen Gegenstand der Tages⸗ ordnung, „Antrag des Abgeordneten Böhner beß glich des Nothstandes auf dem Westerwald“, durch Verlesung des
Kommissionsberichts eingegangen. Die von der Kommission beschlossene weitere Verwendung von 15600 6 zur Beschaffung von Saatfrucht, namentlich für den unteren Westerwald, wirß Seitens des Regierungs-Präsidenten von Wurmb acceptirt und versprach derselbe, sofort Saatfrucht dort zu ver? theilen. Eine Mittheilung des Abgeordneten, Präsidenten Winter, daß er ohne Angabe eines Grundes aus der Wege— baukommission, in welche er gewählt ist, auszutreten wünsche ward zur Diskussion gestellt. Ein Antrag des Abgeordneten Grimm, keine neue Wahl vorzunehmen, und das Ansuchen des Abgeordneten Winter abzulehnen, wurde mit großer Majori= tät angenommen.
Bayern. München, 12. April. (Allg. Ztg.) Dat „Gesetzs und Verordnungsblatt“ beginnt heute mit der Publizirung der diesjährigen Landrathsabschied e. — Das „Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Bayern 1880“ ist heute ausgegeben worden.
In einer unter dem Vorsitze des Regierung⸗-Präsidenten Frhrn; von Feilitzsch vorgestern abgehaltenen Versammlung, zu welcher Personen aus allen Ständen und Klassen der Be— völkerung des Regierungsbezirks von Oberbayern eingeladen waren, konstituirte sich das Kreiscomité für die Wittelsbacher Landesstiftung zur Förderung des Handwerks in Stadt und Land. An die Bürgermeister der unmittelbaren Städte und an die Vorstände der Königlichen Bezirksämter wird nun dag Ersuchen gerichtet werden, die Ausführung des Sammlungs— werkes einzuleiten und zu bewerkstelligen und zu diesem Zweck insbesondere distriktive und lokale Comités, letztere in allen Gemeinden zu bilden, beziehungsweise deren Bildung zu ver— anlassen.
Der Staats-Minister des Königlichen Hauses und des Aeußeren, Frhr. von Exgilsheim, hat sich von seinem Un— wohlsein in den letzten Wochen soweit wieder erholt, daß er vorgestern zum ersten Mal wieder im Ministerium selbst amtiren konnte.
Württemberg. Stuttgart, 13. April. Der König hatte Nachts einen heftigen Hustenanfall, ist jedoch fieberfrei und konnte heute einige Stunden außer Bett zubringen.
Mecklenburg⸗Schwerin. Am 3. d. M. meldeten die „Mecklenb. Anz.“, Se. Königliche Hoheit der Großherzog habe sich vor der Reise nach Berlin eine leichte Kontusion zugezogen, die Seitens des berühmten Chirurgen Professor Esmarch einen kleinen operativen Eingriff erfordert habe. In Folge dessen werde der Großherzog ein paar Tage an das Bett gefesselt sein. Hiernach hätte man annehmen können, daß eine Besserung baldigst eintreten würde. Letzteres ist aber leider nicht der Fall gewesen, denn unter dem H. d. M. meldet das amtliche Blatt, daß Professor Esmarch zu einer zweiten Konsultation in Schwerin erwartet werde, da das örtliche Leiden sich nur langsam bessere.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar. 12. April (Dresdn. J.) Auch in Thüringen mehren sich die Bestrebungen. durch Hebung des sittlich-religiösen Volkslebens zur ö der Gemüther mitzuwirken. Es ist in den letzten Jahren auf diesem Gebiet viel und mit dauerndem Er— folge geschaffen worden. Frauenvereine zur Beaufsichtigung der Waisen⸗ und Pflegekinder arbeiten mit Ausdauer und ingebung und erzielen gute Resultate. Auch die Versuche,
ese und Gesangsabende für Lehrlinge einzuführen, haben lebhaften Anklang gefunden, und namentlich ist man bestrebt, Herbergen zur Heimath einzuführen, um dem umsichgreifenden Vagantenthum unter den Handwerksburschen Einhalt zu thun.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 13. April. (Els⸗ Lothr. Itg. Das Gemeinderathsmitglied Camille Schlum— berger in Colmar, bisher Erster Staatsanwalt, ist zum Bürgermeister dieser Stadt ernannt worden.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 13. April.
„Di spositionsfonds“
egen die . dessen Verwendung sich jeder Kontrole nicht bewilligen werde. Grocholski erklärte,
Partei den Dispositionsfonds bewillige, rung dadurch kein positives Vertrauensvotum wolle. Kowalski erklärte, daß Seitens der Ruthenen der Dispositionsfonds wegen der Unterstützung,
hätte, abgelehnt werde. Der Dispositionsfonds wurde hierauf
in namentlicher Abstimmung mit 154 gegen 1652 Stimmen Budgettitel hatte der Minister-Präsident Graf Taaffe darauf hingewiesen, daß in der Debatte über das Budget im Jahre 1870 der Abg. Skene erklärt habe, der
abgelehnt. Vor der
' Abstimmung über den „Dispositionsfonds“
Dispositionsfonds müsse Angesichts der Parteiverhältnisse Oesterreichs jeder i r bewilligt werden. Er (Graf Taaffe) betrachte die Bewilligung des Dispositionsfonds nicht als ein Vertrauensvotum und werde, wenn ihm der Dispo⸗ sitionsfonds bewilligt werde, denselben in dem Sinne verwen— den, wie Skene s. Z. angegeben habe, nämlich zur Abwehr. — Dem hiesigen „Telegraphen-Correspondenz⸗Bureau⸗—
zufolge entbehren die Zeitungsmeldungen, als ob die Pforte
auf der Basis einer Cession ihrer Hoheitsrechte in Bosnien und der Herzegowina eine Annäherung an Oesterreich⸗Ungarn oder eine Allianz suche, nach kompetenten Bersicherungen jeder Begründung.
— Der „Polit. Corresp.“ wird aus Konstantinopel vom 13. d. M. gemeldet: Unmittelbar nach der Unterzeichnung der Präliminarakte über die Regelung der türkisch— montenegrischen Grenze richtete Sawas Pascha ein Rundschreiben an die Vertreter der Pforte im Aus— lande, in welchem dieselben aufgefordert werden, auf den Zusammentritt der Botschafter der Mächte in Konstantinope zur Ratifikation des türkisch-⸗-montenegrinischen Abkommens hinzuwirken. .
Lemberg, 12. April. Wie die hiesigen Blätter melden, ist die Hierherkunft des Kaisers und des Kron—
prinzen zu den diesjährigen Herbstmanövern bereits offiziel
angezeigt. Pest, 12. April. In der gestrigen unter dem Vorsitze Sr. Majestät abgehaltenen Minister-Konferenz wurde, wie die „Büdap. Corr.“ erfährt, der Text des eren r din n über Modifikation des , ,. endgultig fest⸗ gestellt. Eine der wichtigsten Bestimmungen dieses Gesetzent wurfes ist, daß in Zukunft auch die zum Einjährig⸗Freiwilligen⸗
(W. T. 3) Das Abgeordnetenhaus beschloß, in die Spezialdebatte über das Budget einzutreten. Bei der Berathung des Titels
erklärte der Abg. Herbst im Namen der Verfassungspartei, daß dieselbe aus Mißtrauen Aktion des Ministeriums den Dispositiont⸗
entziehe, daß seine aber der Regie⸗ ertheilen
welche die Regierung bei den letzten Wahlen den Polen zugewendet
ienst Berechtigten zur Loosung zu erscheinen haben und nicht 1 ausschließlich in die a nfenl Armee eintreten, sondern je nach den Loosungen entweder in die gemeinsame oder in die Honved⸗Armee, respektive in die Landwehr. Die Be— dingungen für den Freiwilligendienst bleiben im Wesentlichen die bisherigen. Der Gesetzentwurf wird in kurzer Zeit den Legislativen unterbreitet werden.
Pest, 13. April. Das Unterhaus hat mit 172 gegen 62 Stimmen den früheren Minister für öffentliche Arbeiten und Kommunikationen, Thomas Péchy zu seinem Präsi— denten gewählt.
Niederlande. Haag, 12. April. (Cöln. Zig) Die
weite Kam mer der Generalstaaten hat heute den mit
grch len geschlossenen Vertrag in Betreff des Kanals von Terneuzen mit 55 gegen? Stimmen genehmigt.
Großbritannien und Irland. London, 12. April. (Allg. Corr.) Die allgemeinen Wahlen sind nunmehr thatsächlich als beendet anzusehen, und das Ergebniß ist, daß die liberale Mingorität in eine Majorität verwandelt wurde, die größer ist, als sie in irgend einem englischen Parlament seit 1832 gewesen. Bis zum Sonnabend Abend waren von den 6560 Mitgliedern des Hauses der Gemeinen 626 gewählt, nämlich 348 Liberale, 227 Konservative und 51 Homeruler, und die Liberalen hatten den Konservativen 108 Sitze abge⸗ rungen. Am Sonnabend gewannen die Liberalen je einen Sitz in der Grafschaft Armagh, in Nord⸗Derbyshire, in Nord⸗ Northamptonshire und in Süd⸗Northumberland, und zwei Sitze in dem Südwest-Riding von PYorkshire. Den Home— rulers gelang es, in der irischen Grafschaft Carlow die beiden konservativen Kandidaten mit bedeutender Stimmenmehrheit zu besiegen. . . ;
— 13. April. (W. T. B.) Die Liberalen gewannen heute zwei weitere Parlamentssitze in East⸗Worcestershire und einen in North⸗Lincolnshire.
Frankreich. Paris, 12. April. (Fr. Corr.) In der gestrigen Deputirtenwahl in Besangon, welche in Folge der Ernennung des Hrn. Albert Grévy, Civilgouverneurs von Algerien, zum Senator ausgeschrieben worden war, er⸗ langten: der radikale Kandidat Beauquier, der in seinem Wahlmanifeste u. A. für die Abschaffung der Präsidentschaft der Republik zu wirken versprach, 3580, der Republikaner O. Ordinaire (Schattirung der Union republicaine) 2832, der Republikaner David (linkes Centrum) 1436 und Journault, der ehemalige Generalsekretär des Hrn. Albert Grévy in Algerien, der noch im letzten Augenblicke als Kandidat auf— . war, 475 Stimmen. Eine Stichwahl ist noth— wendig.
— 13. April. (W. T. B.) Im Gegensatz zu ander⸗ weitigen Gerüchten über die neuen ,, nn, Er⸗ nennungen meldet die „Agence Havas“, daß bisher nur die Ernennungen Say's zum Botschafter in London und Duchatels zum Botschafter in Wien als feststehend zu be⸗ trachten seien.
Der „Temps“ erklärt gegenüber der Nachricht des Jour⸗ nals „Union“, daß der Conseilspräsident de Freycinet bisher keinen Protest des päpstlichen Stuhles gegen die Dekrete vom 29. März erhalten habe.
Obwohl Streichungen bei dem Budget des Kultus⸗Ministeriums vorgeschlagen waren, be⸗ schloß die Budget-Subkommission doch, im Prinzip die geforderten Kredite zu bewilligen, um den durch das Concordat auferlegten Verpflichtungen nachzukommen, doch nur unter der Bedingung, daß die Geistlichkeit den staatlichen Institutionen gegenüber keine feindselige Hal⸗ tung einnehme. Der Berichterstatter der Kommission hat den Auftrag erhalten, in seinem Berichte etwaige Desiderata auf⸗ zuführen. Die Subkommission lehnte es ab, den Kredit für die Herstellung der Kathedrale in Amiens und für die Be⸗ soldung zweier Bischöfe in Algerien zu erhöhen, und beschloß, den geforderten Kredit für den Unterricht in den Kirchen⸗ gesangschulen um 100 000 Fres. herabzusetzen und ebenso die Unterstützung für die autorisirten Kongregationen für Männer und Frauen zu reduziren. — Bei der Berathung der Stipen⸗ dien für Seminare stellte Lockroy den Antrag, die Re⸗ gierung aufzufordern, den Seminarunterricht zu über⸗ wachen, um ihn den organischen Gesetzen conform zu machen.
Italien. Rom, 13. April. (W. T. B.) Die Depu⸗ tirten kammer wählte in zweifachem Wahlgange den mi⸗ nisteriellen Kandidaten Coppino mit 174 von 343 Stimmen zum Präsidenten. Zanardelli erhielt 144 Stimmen; 24 Stimmzettel waren unbeschrieben.
Türkei. Konstantinopel, 13. April. (W. T. B.) Die Präliminarakte über die Regelung der türkisch⸗ montenegrinischen Grenze ist um Mitternacht auf der italienischen Gesandtschaft durch Sawas Pascha und den monte⸗ negrinischen Geschäftsträger unterzeichnet worden. In dem Abkommen wird eine zehntägige Frist zur Räumung der an Montenegro abzutretenden Gebietstheile Seitens der türkischen Truppen festgesetzt. Die montenegrinischen Kommandanten sind Seitens der Pforte 24 Stunden vorher von der Räumung eines jeden Punktes zu verständigen. Die türkischen Behörden stehen für die Ordnung in den zu räu⸗ menden Oertlichkeiten nur bis zum Augenblick der Räumung ein.
Rumänien. Bu karest, 13. April. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer genehmigte mit 57 gegen 6 Stimmen den Handelsvertrag mit England.
Montenegro. Cettinje, 12. April. (Wien. Z.) Sämmtliche Miiglieder des hier akkreditirten diplomatischen Torps haben sich eingefunden, um Zeugen der Feststellung des Termines der Uebergabe und der Üebergabe⸗Formalitäten für die zwischen der Pforte und Montenegro ausge⸗ tauschten Gebietstheile zu sein.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 13. April. (W. T. B.) Die „Agence Russe“ reproduzirt einen Pa⸗ riser Brief der „Neuen Zeit“, in welchem der Cor—⸗ respondent dieses Blattes über eine mit dem chinesischen Gesandten in Paris, Marquis Tseng⸗kee⸗tzee, ge⸗ habte Unterredung berichtet. Letzterer habe dabei erklärt, . Regierung sei gewillt, um jeden Preis einen Krieg mit Rußland zu vermeiden und die freundschaftlichen Beziehungen zu ,,, aufrecht zu erhalten. Die „Agence . bemerkt hierzu, diese Nachrichten bestätigten ihre eigenen Informationen; sie sei überzeugt, daß der Marquis Tseng⸗ kee⸗tzee bei seiner Hierherkunft mit aller derjenigen Achtung werde empfangen und gehört werden, welche seinem Range und seinen wohlmeinenden Absichten gebühre.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. April. 98 T. B.) Das gesammte Ministerium hat heute eine Entlassung eingereicht. Se. Majestät der König hat, sicherem Vernehmen nach, den Grafen Arvid Posse mit der Bildung des neuen Kabinets beauftragt.
Amerika. Washington, 13. April, (W. T. B.) Der Staatssekretär des Auswärtigen, Evarts, hat dem Kongreß ein Schreiben zugehen lassen, in welchem er mittheilt, daß die chinesische 6 die Vorschläge des amerikanischen Gesandten bezüglich der Mittel zur Ver⸗ hinderung der übermäßigen Auswanderung der Chinesen nach den Vereinigten Staaten in wohlwollender Weise ent⸗ gegengenommen habe. Es werde eine befriedigende Lösung dieser Frage erwartet. . .
New-⸗Hork, 13. April. (W. T. B.) Der Kongreß von Mexico ist, nach hier eingegangenen Nachrichten, am . d. M. von dem Präsidenten Porfirio Diaz mit einer Botschaft eröffnet worden, in welcher derselbe die innere Lage; sowie die Beziehungen zum Auslande als befriedigend bezeichnet besonders seien bie Beziehungen zu den Vereinigten Staaten durchaus herzliche.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
London, Mittwoch, 14. April, Morgens. Der „Standard“ und der „Daily . erfahren, daß das Kabinet bald nach der Rückkehr Ihrer Majestät der Königin demissioniren werde. Die Führer der Liberalen haben die für nächsten Donnerstag an⸗ beraumt gewesene Berathung vertagt. — Die „Times“ meldet aus Kabul von gestern: General Roberts erklärte den ver— sammelten afghanischen Häuptlingen, die englischen Truppen würden zurückgezogen werden, sohald die Häuptlinge über die Ernennung eines Emirs einig seien, dessen Regierung Dauer e re und welcher England gegenüber freundlich ge⸗ innt sei.
St. Petersburg, Mittwoch, 14. April. Der „Regie⸗ rungsbote“ meldet heute die bereits mitgetheilte Entlassun des bisherigen Chefs der Ober⸗Preßverwaltung, Geheimrat Grigorieff, welche auf dessen Ansuchen aus Gesundheits⸗ rücksichten erfolgt. Se. Majestät der Kaiser verlieh Grigorieff gleichzeitig eine goldene Tabatiére mit seinem Bildniß in Brillanten.
Washington, Dienstag, 13. April. Das Repräsentanten⸗ haus genehmigte ein Amendement zum Armeebudget, wodurch die Verwendung von Truppen zu polizeilichen Zwecken bei den Wahlen untersagt wird.
Statistische Nachrichten.
Im Februagrheft dieses Jahrgangs der Monatshefte des Kaiserlichen statistischen Amts ist die ausführliche Bearbeitung der Statistik der land wirthschaftlichen Boden benutzung ent— halten, welche nach dem Bestande der Kulturarten vom Sommer 1878 aufgenommen worden ist. Die Uebersichten nebst erläuterndem Text geben Aufschluß über die Vertheilung nicht nur der Hauptarten der Bodenbenutzung — Ackerland, Gärten, Weinberge, Wiese, Weide, Wald und einzelner Kategorien des weder land noch forstwirth⸗ schaftlich benutzten Areals — auf der Gesammtfläche des Reichs, der einzelnen Staaten und deren größerer Bezirke, sondern auch über die Besetzung des Ackerlandes, das 47,8 C der Gesammtfläche des Reichs ausmacht, mit den einzelnen Arten von Getreide, Hülsenfrüchten, erf , Gemüsen, Handels gewächsen und Futterpflanzen. Außerdem
nd Mittheilungen gemacht über den Anbau als Haupt- und Neben bezw. Nachfrucht, als Winter⸗ und Sommerfrucht, über die Grünfutter⸗ flächen bei Getreide u. dzl. Neben der absoluten Hektarenzahl der Anbau⸗ flächen in der bezeichneten Spezialisirung findet man die entsprechen⸗ den Verhältnißzahlen berechnet, welche den Prozentantheil der ge—⸗ nannten hauptsächlichen Bodenbenutzungsarten an der Gesammt⸗ fläche, der landwirthschaftlichen , an der land⸗ wirthschaftlichen Fläche, und der einzelnen Feldfrüchte am Ackerlande zeigen. Dieser sehr umfassenden Bearbeitung der ersten deutschen Anbaustatistik hofft das Statistische Amt noch eine speziellere, von kartographischen Darstellungen begleitete, einzelner besonders wich= tiger Punkte folgen zu lassen, zu der bis jetzt das Material für das Reich nicht vollständig vorliegt. Eine, dat Gesammtbild allerdings nicht wesentlich trübende Lucke ist in dieser Statistik durch das Fehlen des Fürstenthums Lippe (Detmold) vorhaaden, welches keine Nachweise 8966 hat. Abgesehen von den 1189 4Em dieses Staats betrug im Reiche die Fläche
des Acker und Gartenlandes . 25 999 670 ba,
der Weinbergen. K 133 845
2 5 907 629
der Weiden und imme w
des landwirthschaftlichen Areals überhaupt 36 643 927
der Forsten und Holzungen 13839205
det ubrigen Aral 33937569
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte. III. Jahrgang, Nrn. 1 bis 3, Januar-Märj 1880. — In der Generalversammlung des Vereins am 17. November v. J. sst an Stelle des ausgetretenen zweiten Vorstehers, Pastors Dr. Möncke= berg, Hr. Hauptmann C. F. Gaedechens erwählt worden. Die Stel. lung des Hrn. Dr. Koppmann als ständiger Sekretär wurde auf fünf Jahre (1879 — 1883) prolongirt. Der erste Vorsteher machte Mit⸗ theilungen über die im September 1880 in Hamburg stattfindende Versammlung der Vertreter der deutschen Vereine für Geschichte und Alterthums kunde, worauf der Vorstand beauftragt wurde, möglichst frühzeitig eine Zommission für die wissenschaftlichen und die ge— schäftlichen Angelegenheiten dieser Versammlung zu bilden. Die Zahl der Vereinsmitalieder beträgt 201. — Von den vorliegenden Num- mern enthält die erste von C. F. Gaedechens ein umfangreiches Ver⸗ zeichniß der seit dem Jahre 1876 erschienenen ,, n. Medaillen, deren nunmehr bereits 2204 vorhanden sind, wie es denn in Hamburg seit mehr als 290 Jahren Sitte ist, auf alle hervorragenden Ereignisse, Personen, Familienfeste, Jubiläen ze. solche Medaillen prägen zu lassen. Unter den hier aufgeführten und beschrickenen Medaillen findet sich eine solche auf den Fürsten Bismarck, eine Preismedaille auf die Industrie⸗Ausstellung, eine andere auf die internationale Molkerei. Ausstellung (1877), auf die Enthüllung des Kriegerdenkmals, auf die Einweihung des St. Petrithurms (1878), auf den internationalen Markt für landwirthschaftliche Geräthe und Maschinen, auf die bundertjährige Geburtgtagsfeler F. L. Jahns, auf den Dichter Fritz Reuter, auf das 350 jährige Jubelfest des Johanneums (1879, auf die goldene Hochzeit des Kaiserpaares, auf den Besuch Sr. Kaiser ˖ lichen Hoheit des Kronprinzen im 57 13r ur. , w. = Die beiden andern Nummern enthalten, außer Vereinsngchrichten und Referaten über in den Sitzungen gehaltene Vorträge, Aufsätze über die ehemalige Prätur von J. F. Voigt, über den Namen der St. Petrikirche von K. Wolters, über das „große Glück“! der Reper⸗ gesellen, von A. Hach und J. H. Siegeler dasselbe war danach ein Becher mit doppeltem Boden, von denen der äußere durchbrochen war, so daß man die bei vorherigem Schütteln nach oben gekommene Selte des dazwischen liegenden Würfels erkennen und nach dem Trinken den sequens bestimmen konnte); ferner über eine Karte von 2 aus dem Jahre 16590 von K, Koppmann, Über die angeb— iche Schlacht bei Eppendorf (am 2. Februar 880, zwischen Sachsen und Normannen) von demselben u. v. a.
Gewerbe und Sande.
Der Verwaltungsrath der Diskonto⸗Gesellschajit hielt gestern eine Sitzung, in welcher üher die Bilanz des letzten (we schäfte jahres berichtet wurde. Der Gewinn beträgt ca. 2 90 000 . wovon ca. 720 000 M für Verwaltungskosten abgehen und 2 400 000 AM für die auf die Kommanditantheile bereits bezahlte Abschlagsdividende von 4 06 in Anrechnung kommen. Aus dem Rest⸗ gewinn soll den Kommanditären eine Sunperdividende von 6 Y g ge⸗ währt und ein Betrag von 1287 600 A der allgemeinen Reserve zugeführt werden, welche dadurch auf 8069 547, 8́s 46 steigt. Als Uebertrag auf neue Rechnung verbleiben ca. 300 009 M Nach An⸗ börung der Bilanz ⸗Revisionskommission erklärte sich der Verwal⸗ tungsrath mit diesen Vorschlägen einverstanden und setzte den Termin der ordentlichen Generalversammlung auf den 19. Mai fest,.
— Nach einem Telegramm der -B. Börs.-Ztg. ist die Dividende der Aachener DiscontoGesellschaft für das Jahr-⸗1879 auf 50 festgesetzt worden. ;
— Die Verwaltung der Ravensberger Spinnerei zu Bielefeld hat am Schlusse des 25. Geschäftsjahrs des Instituts ein geschmackvoll ausgestattetes Gedenkblatt erscheinen lassen und demselben eine kurze historische Stiize angefügt, welcher wir über die Entwickelung der Fabrik ⸗Etablissements und des Domizils der⸗ selben Folgendes entnehmen. Im Jahre 1857 wurd: der Betrieb mit 36560 Spindeln eröffnet. Die Stadt Bielefeld hatte nach der Zählung von 1852 10 637 Einwohner und 3 mit einer Dampfkraft von 40 Pferdestärken arbeitende Anlagen. Gegenwärtig zählt Biele⸗ feld 29 353 Einwohner, und es befinden sich im Stadtkreise 52 ge⸗ werbliche Anlagen, die mit 1344 Pferdekraft arbeiten. Der Grund und Boden, welchen die Ravensberger Spinnerei besitzt, umfaßt 22 ha 20 a; hiervon werden benutzt 4 ha 47 a für die Spinnerei zu Fabrikgebäuden, Beamtenwohnungen und Hofraum, 57 a zu Arbeiterwohnungen, 5 ha 36 a als Garten und Ackerland und zu Wiesen, 922 a zu Bleichgebäuden ., 11 ha für Bleich—⸗ zwecke zum Auslegen der Garne. — In die Arbeiterkassen floßsen Seitens des Etablissements ea. 88 000 „S, für Wege, Schulen, Kirchen u. s. w. wurden ähnliche Summen verausgabt. 1863 wurde die Filiale Wolfenbüttel als vermeintlicher Ersatz für unge⸗ nügend gewordene Flachsbeziehungen und Arbeitskräfte gegründet, doch hielten diese Voraussetzungen nicht lange vor. Die mit dem Bau und der Verarbeitung der Zuckerrüben eintretenden Verhält nisse reduzirten die einheimischen Arbeiter auf 41 0,½ ; jetzt werden etwa 159 000 Bündel in Wolfenbüttel produzirt. In Bielefeld stieg 1879 die Produktion auf 510 000 Bündel und der Verkauf auf 54 Millionen Mark. Die durchschnittliche Dividende für die vollende⸗ ten 25 Jahre betrug pro Jahr 291 773 M oder 8, 09 0/0. Von den ersten 12 Stiftern der Gesellschaft leben zur Zeit noch drei, die stets dem Verwaltungsrathe angehörten. .
Nürnberg, 12. April. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held, Hopfen⸗Kommissionsgeschäft.. Im Laufe der letzten Woche unterlag der Geschäftsgang am Hopfenmarkte keiner wesentlichen Veränderung, sowohl was den Preisstand als was die Marktsituation im Allgemeinen anbetrifft. Gesucht sind wie früher mit wenig Aus⸗ nahmen nur gutfarbige Hopfen. Die Zufuhren repräsentiren fort⸗ dauernd bedeutend geringere Zahlen als der Umsatz; es bezifferten sich in dieser Woche die Verkäufe auf ea. 600 Ballen, während die Ab⸗ ladungen nur ca. 200 Ballen betrugen. Die aus diesem Umsiande herrührende Verminderung der Lagerbestände verhinderte bis jetzt das Eintreten eines weiteren Preisfalles. Alte Hopfen ö fraglos und umsatzlos. Die Notirungen lauten: Markt⸗ waagre gering 60-715 M, mittel S0 - 100 S,, prima 110 120 M; Gebirgshopfen 120— 130 4ƽ ; Hallertauer gering 65 — 75 υ, mittel 80 - 120 υν , prima 130— 140 „S; Hallertauer Siegelgut (Wolnzach, Au) mittel 126 — 140 S, prima 160 160 ½ ; Spalter Land, leichtere Lagen, 115 = 135 6, schwere Lagen 140 —- 160 ½; Spalter Stadt 190— 200 ½ ; Aisch⸗ und Zenngründer gering 60- 75 AÆ , mittel 8090 — 105 MS, prima 115—- 130 M; Württemberger gering 60 75 S, mittel 80 — 105 S, prima 120— 130 M; Badischer gering 60-75 M½, mittel 80- 105 0, prima 120 - 130 ½ ; Polnischer gering 60 - 75 4M, mittel 80 — 105 M, prima 125 — 135 S; Elsässer gering 60-75 S, mittel 80 — 105 4, prima 120-130 M; Altmärker 69 — 70 M; Ober ⸗Oesterreicher 60 — 70 v; Lothringer 60 — 70 S ; Belgischer 55 — 65, 78er 20 - 30 M; 77er 10 - 20 t
New⸗gJork, 12. April. (W. T. B.) Weizen⸗Verschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach England 144 000, do. nach dem Kontinent 100 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 50 000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 24 437 000 Bushel, do. do. an Mais 15 187 000 Busphel.
Verkehrs⸗Anstalten.
St. Peters burg, 13. April. (W. T. B.)
Die Newa ist jetzt auf 30 Werst frei vom Eise.
Berlin, 14. April 1880.
Das Direktorium der Fischerei⸗Ausstellung trat heut Vormittag unter Vorsitz des Ministerial⸗Direktors Marcard zu einer Sitzung zusammen, in der zunächst das Anerbieten der Bell= Telephonèe-C0. f Cincinnati and Washington, durch die Räume der Ausstellung auf eigene Kosten eine Telephonverbindung herzustellen, angenommen wurde. Wie sodann mitgetheilt werden konnte, ist der Katalog nunmehr vollständig in Druck gegeben und sichere Hoff“ nung, daß er zur Eröffnung 361 vorliegen werde. Die Verhandlungen mit der Pferdebahngesellschaft sind insofern zu einem Abschlusse ge⸗ bracht, als sich die Direktion der Pferdebahn bereit erklärt hat, sowohl vom Brandenburger Tbor wie vom Monbijouplatz direkte Wagen nach der Ausstellung und zurück kursiren zu lassen, die an ihren Seiten einen Riesenlachs mit der Aufschrift „Fischereiaus stellung' tragen werden. Die Wagen der Ringbahn werden wäh⸗ rend der Ausstellung alle 4 statt 5 Minuten kursiren. Eine direkte Verbindung der Ringbahn mit der Ausstellung vom; Oranienburger Thor aus wird zunächst nicht geplant, da darch Umsteigen in die Wagen, die vom Monbijouplatz dorthin fahren, Gelegenheit zur Verbindung gegeben ist. Wie Stadtrath Sarre endlich mittheilen konnte, werden die angrenzenden Straßen am Er⸗ oöͤffnungstage Flaggenschmuck anlegen.
Hamburg, 12. April. (HO. Corr) Gestern Nachmittag 3 Uhr elangte die Nachricht hierher, daß bei der Lühe ein großes Dampf⸗ 630 in Brand gerathen sei. Es stellte sich heraus, daß es die „Alnwick⸗Castle“ war, von England kommend mit Waffen und Stein⸗ kohlen beladen und nach Valparaiso bestimmt, welche zur Einnahme einer großen Quantität Pulper in die Elbe gelaufen war. Auf welche Weise das Feuer entstanden, ist bielang noch nicht ermittelt. Das Schiff ist thellweise unter Wasser gesetzt und bei der Lühe auf den Strand bugsirt. Es ging das Gerücht, daß dasselbe bereits zum großen Theil mit Pulver beladen gewesen; dies ist indeß nicht der , und lagen die mit Pulver beladenen Leichter zur Zeit noch ängs Seite des Schiffes. Der Dampfer soll durch Feuer bedeutend beschädigt sein. Sonstige e, , e, sind, soweit bekannt, nicht vorgekommen. — Späteren Berichten zufolge ist das Schiff hinten voll Wasser und ist bei Hochwasser das Hinterdeck von Wasser be—⸗ deckt. Vern dagegen sitzt der Dampfer ziemlich hoch auf. Der vordere Theil des Schiffes ist ganz ausgebrannt; die beiden vordersten Masten sind über Bord gefallen und das Deck eingestürzt. Das Feuer soll in der Kohlenladung entstanden sein und hat die ganze Nacht ge⸗ brannt. — Die letzten Meldungen besagen, daß kein 66. mehr zu sehen war; es stiegen jedoch noch immer Rauchwolken auf. Der Taucher gien, mit seinem Löschapparate und andere Fahr⸗
enge waren auf der Seite des Dampfers beschäftigt, das Feuer zu löschen.