in 612 Wagen, dagegen Oel, Gas und Kerzen bei 4 Verwal⸗ tungen und zwar in 871 Wagen Oel, in 665 Wagen Gas und in 448 Wagen Kerzen, sodann Oel und Gas bei 10 Ver⸗ waltungen in beziehungsweise 3858 und 1390 Wagen, Kerzen und Oel bei 5 Verwaltungen in zusammen 1922 und N72 Wagen, sowie endlich Gas und Kerzen bei 2 Verwaltungen in zusammen 598 und 465 Wagen gebraucht. Außerdem sind 14 noch bei einigen Bahnen Beleuchtungsversuche mit soge⸗ nanntem Möhring'schen Oel — einer chemischen Mischung aus Petroleum und Rüböl — gemacht worden. Praktische Erfah⸗ rungen hierüber liegen indessen noch nicht vor.
Hinsichtlich des Umfanges, in welchem die Beleuchtung 26. , Coupés erfolgt, sind folgende Resultate er⸗ mittelt:
a. bei der Gasbeleuchtung.
Von den mit dieser Beleuchtungseinrichtung versehenen
12 . Salons und Coupés werden:
I., II., III. und IV. Klasse
mit mehr als einer Flamme: 119 (62 Salons, 11 Coupés J. und 46 Cou⸗ i 450 Rien, mit einer ganzen oder auch zwei halben Flammen: 6275 (107 Salons, 1200 Coupés J., 2896 Coupés II, 1711 Coupés III. und 2 191 Prog mit weniger als einer Flamme (bis 1 Flamme): 3586 (13 1., 171 II., 3070 III. und 332 a 22967716. und mit weniger als einer halben Flamme: 2107 (1133 Coupés III. und 974 Coupés DJ 17418 Rrez. erleuchtet. b. bei der Oelbeleutung. Von den für diese Beleuchtung ausgerüsteten 49 077 Sa⸗ lons und Coupés J., II., III. und L. Kl. werden: mit mehr als einer Flamme: 151 (100 Salons, 5 Coupés L., 38 Cou⸗ pés II. und 8 Coupés III. Kl) — . 0,31 Proz., mit einer ganzen oder auch zwei halben Flammen: 13485 (166 Salons, 3373 Coupés I., 8326 Coupés II., 1200 Coupés III. und 480 Coupés IV. Kl.) .. . 27,47 Proz., mit weniger als einer Flamme (bis 1 Flamme). 17426 (2 Salons, 393 Coupés J., 3585 22 Coupés II., 11 827 Coupés III., -, 18619 Coupés IV. Kl. —— 35,51 Proz., und mit weniger als einer halben Flamme: 18 015 (68 Coupés II., 15 052 Coupés III. und 2895 Coupés IV. Kl.) — . 36,71 Proz. erleuchtet. c. bei der Kerzenbeleuchtung.
Von den mit Kerzenbeleuchtung versehenen 8681 Salons und Coupés J., II., III. und IV. Klasse — ausschließlich 660 mit dieser Beleuchtung eingerichteten Wagen der Württem— bergischen Bahn nach dem Interkommunikationssystem, welche also eine Coupé⸗-Eintheilung nicht besitzen — sind
mit mehr als einer Flamme: 906 (51 Salons, 198 Coupés J., 427 Cou⸗ pés II. und 230 Coupés 1II. Kl.) — 10,44 Proz., mit einer ganzen Flamme: 2741 (11 Salons, 171 Coupés J., 758 Coupés II., 1633 Coupés III. und 168 Coupés IV. Kl.) — . . . . 31,57 Proz., mit weniger als einer Flamme (bis 1/9 Flamme):
2746 (8 Salons, 92 Coupés I., 674 Cou⸗
pas II., 1439 Coupés III. und 533 m ,, 5314,63 Proz, und mit weniger als einer halben Flamme:
2288 (3 Coupés II., 1335 Coupés III. und
950 Coupés IV. Kl.) — . 26,386 Proz. erleuchtet.
Die Laternen für die Gas⸗ und Oelbeleuchtung sind überall in der Wagendecke, — die Anzündung erfolgt von Außen — angebracht; die Anzahl derselben ist in den Salons nach deren Gestalt und Benutzung gewählt, in den Coupés J. und II. Kl. indeß fast durchweg auf eine Flamme in der Mitte oder auf zwei halbe in den Zwischenwänden zweier benachbarten Coupés befindliche Flammen beschränkt. Das Letztere findet auch statt in denjenigen Wagen III. und IV. Klasse, welche besondere Coupés für Frauen und Nichtraucher, überhaupt Coupés mit bis zur Höhe der nn, reichenden Zwischenwänden haben. Bei den nur durch niedrige Rücklehnen getrennten, sonst aber zusammenhängenden Coupéabtheilungen sowie bei den nach dem Interkommunikationssystem eingerichteten Wa⸗ gen III. und JV. Klasse befinden sich dagegen die Flammen 5 in der Mitte des größeren Raumes resp. in der
zwischenwand besonders eingebauter Coupés und nur bei einigen nach dem Interkommunikationssystem eingerichteten Wagen sind die Laternen in den Stirnwänden der Wagen derar tig angehracht, daß zugleich die Wagenplattform zum
Ein⸗ und Augsteigen mit erleuchtet wird.
Bei der Kerzenbeleuchtung ist dadurch eine größere Man⸗ nigfaltigkeit in der Anbringung der Flammen ermöglicht, daß sich dieselben größtentheils im Innern der Wagen ö. den und von hier aus auch angezündet werden; sie sind hier theils an den Rück- und Seitenwänden, theils in den Ecken der Coupés oder auch an den Ecksäulen der Bänke an⸗ gebracht.
Zur Dämpfung des Lichtes sind mit unwesentlichen Aus⸗ nahmen bei sämmtlichen Bahnen in den Salons und Coupés Lund II. Klasse Gardinen von grünem oder von blauem Seiden⸗ beziehungsweise Wollstoff oder andere mit derartigen Stoffen bespannte Blendvorrichtungen angebracht. Auf den Reichseisenbahnen sind in 19 durch Gas erleuchteten Coupés LKlasse Vorrichtungen vorhanden, welche den Reisenden ein Kleinerstellen der Flammen ermöglichen, dabei aber ein völli⸗
es Erlöschen derselben verhindern. In den Coupés der
II. Klasse sind Blendvorrichtungen nur bei der Posen⸗Kreuz⸗ burger Eisenbahn eingeführt.
Um dem Erlöschen des Lichts während der Fahrt mög—⸗ lichst vorzubeugen, haben einige Bahnen vorwiegend für die in der Nähe der Bremserhäuschen befindlichen, durch den Lust⸗ ug bezüglich des Erlöschens leicht bedrohten Laternen, schorn⸗
eingrtige bis zur Höhe der qu. Häuschen reichende Aussätze angebracht; die Mehrzahl der Verwaltungen hält dagegen die seither üblichen Laternenhüte bei sonst zweckmäßiger Konstruk⸗ tion der Laternen erfahrungsmäßig fur einen ausreichenden Schutz gegen das Erlöschen der Flammen. Im Uebrigen wer⸗
oder durch besondere Wagenwärter und während der Fahrt durch das Zugpersonal kontrolirt. Etwaigen während der Fahrt eintretenden Mängeln wird, soweit es angängig, so⸗ sort andernfalls aber auf der nächsten Station abgeholfen und werden ebendaselbst auch erloschene Flammen durch das Zug⸗ oder Stationspersonal resp. die Wagenwärter wieder angezündet. Einige Verwaltungen haben, um größeren Auf⸗ enthalt auf den Stationen zu vermeiden, die Einrichtung ge⸗ troffen, brennende Coupélaternen zum event. Auswechseln gegen erloschene auf größern Bahnhöfen bereit zu halten.
Nur bei einer Bahn, und zwar der Eutin⸗-Lübecker, be⸗ ziehen die mit der Reinigung, Instandsetzung u. s. w. der Laternen betrauten Personen eine besondere Prämie von 5 8 für jeden Zug, in welchem die Laternen ohne Ausnahme tadellos gebrannt haben.
Das verwendete Gas wird von den Bahnverwaltungen theils in eigenen Gasanstalten aus Fett, Paraffin⸗, Erd⸗ Gas⸗ oder Braunkohlentheeröl, Petroleum beziehungsweise alten Fettrückständen hergestellt, theils von fremden Gas⸗ anstalten bezogen. Die zur Mitführung desselben erforder⸗ lichen Reservoire, in denen das Gas auf 5164 bis 6 Atmosphären komprimirt werden kann, sind unter dem Wagenkaslen derart angebracht, daß dieselben mit den im Innern der Wagen befindlichen Brennern durch eine Rohrleitung mit Druckregulator und Ahsperrventil verbunden sind. Die Füllung der Behälter geschieht entweder direkt aus der Gasanstalt durch Gummischläuche oder mittelst besonderer transportabler Gaskessel, die mit 5 bis 7 chm Gas bis zu 10 Atmosphären Ueberdruck gefüllt werden können, oder end⸗ lich auch aus Füllständern mittelst Gummischläuchen Eine einmalige Füllung der Reservoire reicht erfahrungsmäßig für 30 bis 40 sogar bis 60 Brennstunden aus.
Der von den Verwaltungen angegebene Durchschnittspreis pro Flamme und Brennstunde variirt bei Gasbeleuchtung zwischen 2,9 3 bei der Bergisch⸗Märkischen und 3,7 8 bei den Elsaß⸗-Lothringischen Bahnen, bei Oelbeleuchtung zwischen O, 667 3 bei der Crefeld⸗Kreis Kempener und 7,5 bei der Berlin⸗Hamburger Bahn und bei Kerzenbeleuchtung zwischen 1,8 8 bei der Thüringischen und 6,0 3 bei der Ermsthalbahn.
— Durch Allerhöchste Ordre vom 15. März d. J. ist ge⸗ nehmigt worden, daß bei der Erwerbung der behufs Anlage eines Schiffahrtskanals von Zehdenick nach Lieben— walde zur dauernden oder vorübergehenden Benutzung noth—⸗ wendigen Grund stücke nebst etwaigem Zubehör erforderlichen e, das Enteignungsrecht zur Anwendung gebracht werde.
— 6 §. 60 der Deutschen Strafprozeßordnung ist jeder Zeuge zu beeidigen, sofern nicht ein im Gesetze vorgesehener Grund für die Unterlassung der J vorliegt. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichs gericht, J. Strafs., durch Erkenntniß vom 16. Februar 1880 ausge⸗ sprochen, daß die Beeidigung der Zeugen nicht aus dem Grunde unterbleiben darf, weil nach dem Ermessen des Strafrichters dem Zeugen unbedingt Glauben zu schenken sei.
— Ein Vormund, welcher vereinnahmte Mündelgelder, anstatt sie vorschristsmäßig anzulegen, zu eigenem Nutzen ver⸗ ausgabt oder verwendet, ohne sofortigen Ersatz derselben durch einen Geldbetrag in gleicher Höhe, macht sich dadurch, nach einem Erkenntniß des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 26. Januar 1880 inideeller Konkurrenz der Unterschlagung und der Untreue schuldig.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Fürstlich reußische Geheime Regierungs⸗Rath von Geldern-Cris⸗ pendorf ist in Berlin eingetroffen, und der Herzoglich sachsen meiningische Staats-Minister von Giseke ist von hier wieder abgereist.
— Der General⸗Lieutenant von Rauch J. von der Armee ist mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt und unter Verleihung des Charakters als General der Kavallerie mit den aktiven Dienstzeichen zum Chef der Land⸗Gensd'armerie ernannt worden.
— S. M. Kanonenboot „Albatroß“, 4 Geschütze, Kommandant Korvetten-Kapt. Mensing L, ist am 19. d. Mts. in Plymouth eingetroffen.
— Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Lemke in Königsberg, Or. Gustine in Schmalleningken, Bloomenthal in Sonnenburg, Dr. Hühns in Neuwedell, Dr. Krause in Lübben, Dr. Leopold in Stolpmünde, Lindner in Osterwieck, Dr. Kirchberg in Hornburg, Dr. Sedlmayr in Görzke, Br. Leibecke in Lindau, Dr. Riehn in Altenau, Dr. Heusinger in Harzgerode, Dr. Schütze in Cassel.
Württemberg. Stuttgart, 19. April. Ueber die Resultate des Ersatzgeschäfts im Bezirk des XII. (Königl. 5 Armee⸗Corps pro 1879 werden dem „St.⸗A. f. W.“ folgende Notizen mitgetheilt: Die Zahl der Militärpflichtigen betrug — abzüglich von auswärts gestellungs⸗ pflichtig gewordenen ꝛc. 13873 Mann — 27 613 Mann. Hier⸗ von wurden ausgehoben 6220, freiwillig eingetreten sind 461, der Ersatzreseve erster Klasse wurden überwiesen 1754, der Ersatz⸗ reserve zweiter Klasse 2292, zurückgestellt worden sind 11 856, wegen moralischer Unbrauchbarkeit wurden vom Dienst im Heere und in der Marine ausgeschlossen 57, wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen sowohl zum Dienst mit der Waffe als auch zum Dienst ohne Waffen wurden dauernd untauglich befunden und ausgemustert, das heißt vom Dienst im fee und in der Marine befreit 4430, überzählig geblieben sind 543 Mann. Von den 6220 Ausgehobenen wurden 6048 zum Dienst mit der Waffe, 172 zum Dienst ohne Waffe bestimmt, davon ge⸗ hören 4153 bezw. 73 zu den 20 jährigen, 1244 bezw. 40 zu den Al jährigen, 617 bezw. 58 zu den 22 jährigen, 34 bezw. 1 zu den älteren Militärpflichtigen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gothg. Coburg, 19. April. (Allg. 56 Heute Vormittag ist hier der gemeinschaftliche
andtag der Herzogthümer Coburg und Gotha zusammengetreten. Demselben gingen folgende wichtigere Vor⸗ lagen zu: Entwurf eines Gesetzes über Abänderung und Er⸗ gänzung des Ausführungsgesetzes zum deutschen Gerichtskosten⸗ gesetz und zu den deutschen Gebührenordnungen für Gerichtsvoll⸗ zieher und für eng und Sachverständige, vom 7. April 1879; Entwurf eines Gesetzes über die n r g der Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Gerichtsschreiber in den öffentlichen Sitzungen; Entwurf eines Feld⸗ und Forstpolizei⸗ gesetzes. Der Abg. von Schultes brachte einen hinreichend
den die Laternen in Bezug auf ihre Instandsetzung u. s. w, vor dem Einsetzen in die Wagen durch das Stationspersonal
tragsmäßige Zuständigkeit der Strafkammer zu Coburg in ihrem vollen Umfang aufrechterhalten werde.
Elsaß⸗Lothringen. Mülhau sen, 21. April. (W. T. B.) Der Statthalter, General⸗Feldmarschall Freiherr von Manteuffel, ist heute Nachmittag hier eingetroffen. Der— selbe begiebt sich nach Zillesheim zur Einweihung des dort zu eröffnenden Seminars.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 19. April. Der „Presse“ zufolge wird der Kaiserliche Hof Anfangs Mai auf kurze Zeit nach Ofen übersiedeln. Am 10. Mai wird Ihre Majestaͤt die Kaiserin der in Pest stattfindenden Jahres versammlung des ungarischen , vom rothen Kreuze personlich präsidiren. Im Funi begiebt sich die Hohe Frau zu längerem Aufenthalte nach Ischl.
— Die „Montagsrevue“ meldet: „Die Obmänner aller Klubs des Abgeordnetenhauses werden in den nächsten Tagen beim Präsidenten zu sammentreten, um zu berathen, wie die durch die Situation gebotene rasche Er— ledigung der wichtigsten Vorlagen ins Werk zu scetzen sei. In politischen Kreisen knüpft man an diese Konferenz größere Hoffnungen. Bei der auf allen Seiten herrschenden Geneigt— heit ist es nicht unmöglich, daß Kompromisse angebahnt wer— den, welche über den unmittelbaren Zweck der Zusammenkunst weit hinausgehen und eine Bedeutung für die Entwicklung des Staatslebens gewinnen.“
— 20. April. (W. T. B) Im Abgeordneten⸗ hause wurde heute Seitens der Majorität des Budgetausschusses eine Resolution beantragt, in welcher die Regierung aufgefordert wird, den Nechts⸗ anspruch des Bischofs Rudigier von Linz auf die Nutz— nießung und Verwaltung der Dotationsgüter Garsten und Gleink einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und nach erzieltem Einverständniß mit dem Bischof im administrativen Wege darüber zu entscheiden. Nach längerer Debatte, in welcher die Linke die Resolution bekämpfte, wurde eine Reso⸗ lution zu Gunsten der Ansprüche des Bischofs Rudigier mit 159 gegen 130 Stimmen angenommen. Ebenso wurde eine Resolution, welche Aufklärungen über die Ausführung des Pfründenbesteuerungsgesetzes verlangt, angenommen.
— 21. April. In der heutigen Sitzung des Abgeord⸗ netenhauses stellte der Kultus-Minister, von Eybesfeld, anläßlich des zur Debatte anstehenden Etatstitels der Hochschulen, in allgemeinen Zügen den gegenwärtigen Zu⸗ stand des Schulwesens in Oesterreich dar und wies auf die in der Schulgesetzgebung beobachteten Mängel hin. Der Minister erklärte, daß die Regierung diesen Mängeln theils im Wege der Gesetzgebung, theils durch administrative Maß— nahmen abzuhelfen suchen werde. Der Minister lehnte es ab, Konzessionen in Personalangelegenheiten zu machen und sprach sich anerkennend über den österreichischen Beamtenstand aus, welcher den Staatsgedanken fest bewahre.
Pest, 21. April. Der „Pester Correspondenz“ zufolge wird in der Novelle zum Whrgefetze die Modifizirung von 20 Paragraphen des Wehrgesetzes beantragt. Bei der Marine soll an Stelle der gegenwärtigen dreijährigen eine vierjährige Aktiv-⸗Dienstzeit eingeführt, dagegen die Reserve⸗ pflicht auf 5 Jahre reduzirt werden. Die Vorlage enthält Bestimmungen zur Abhülfe des bei den Landwehrtruppen lebhaft sühlbaren Mangels an Offizieren. Das Institut der Einjährig⸗ Freiwilligen bleibt unverändert. Bezüglich der Dienstpflicht der Lehrer und Geistlichen sollen einige Begünsti⸗ gungen gewährt werden. In den Bezirken, in welchen die ersten drei Altersklassen zur Bedeckung des Rekrutenkontingents nicht ausreichen, soll im Nothfalle auch die vierte Altersklasse einberufen werden können.
Großbritannien und Irland. London, 19. April. (Allg. Corr.) Ihre Majestät die Königin und die Prinzessin Beatrice kehrten am Sonnabend Abend gegen 7 Uhr aus Deutschland nach Schloß Windsor zurück.
Das Ergebniß der schottischen Universitäts wahlen wurde am Sonnabend bekannt gemacht. Dr. Lyon Playfair behauptete mit knapper Majorität seinen Sitz für die Univer⸗ sitäten Edinburgh und St. Andrews. Er erhielt nur 74 Stim⸗ men mehr als der konservative Kandidat Dr. Bikersteth. Zum Vertreter der Universitäten Glasgow und Aberdeen wurde mit 2520 Stimmen Dr. Campbell, ein Konservativer, wiedergewählt. Auf den liberalen Kandidaten Ascher fielen nur 2139 Stimmen.
Die Behörden in Portsmouth haben noch immer keine Nachrichten über das Schicksal der „Atalanta“ erhalten. Auf die Meldung, daß bei Vianna de Castello an der portu⸗ giesischen Küste ein Schiffsboot angetrieben sei, das anschei⸗ nend einem Kriegsschiffe gehört habe, wurde sofort dorthin tele⸗ ehr es hat sich jedoch herausgestellt, daß das angespülte
oot von dem Dampfer „Navarino“ herstammt. Das Schicksal der „Atalanta“ bildet in Portsmouth und Umgebung das einzige Gesprächsthema; in allen Kirchen sind gestern für die Besatzung Gebete gesprochen worden. Fachleute der neueren Schule sind der Ansicht, daß der Untergang des Schiffes noch nicht mit Bestimmtheit anzunehmen sei, während ältere See⸗ leute bereits alle Hoffnung aufgegeben haben und die Be⸗ fürchtung aussprechen, daß die „Atalanta“ in den schweren Orkanen in den ersten Wochen des Februar zu Grunde ge⸗ gangen sei. Sie führen dabei an, daß noch eine ganze Reihe anderer erstklassiger großer Schiffe in denselben Stürmen wahr⸗ scheinlich nne nn n und jetzt verschollen seien.
— 21. April. (W. T. B.) Dem . für In⸗ dien, Lord Cranbrook, ist von Ihrer Majestät der Königin das Großkreuz des Sterns von Indien verliehen worden.
Die Minister haben an ihre Departementschefs Schreiben gerichtet, in welchen sie sich von denselben verabschieden und ihnen ihren Dank für die Unterstützung aussprechen, ac sie den Ministern die letzten 6 Jahre hindurch geleistet aben.
— 22. April. (W. T. B.) Mehrere Morgenblätter melden, daß Lord Hartington zu Gunsten Gladstone's auf die Bildung des Kabinets verzichten werde.
Frankreich. Paris, 19. April. (Fr. Corr.) Morgen treten Senat und Deputirtenkammer wieder zusammen. Die Session wird bis zum 20. Juli ungefähr dauern, zu welcher Zeit die Erneuerung eines Theiles der Generalräthe die Abgeordneten und Senatoren wieder in ihre Departements zurückzukehren nöthigen wird. Daß in diesen drei Monaten
unterstützten Antrag ein, dahin lautend: die Staatsregierung zu ersuchen, daß dieselbe streng darauf halte, daß die ver⸗
die Kammern mit den ihnen bevorstehenden Arbeiten fertig werden, ist gar nicht anzunehmen. Der allgemeine Zolltarit
men habe, — züglich Egyptens gedenkt das Rundschreiben der Resultate,
ist zum Theil noch durchzuberathen, ferner das Budget und eine Reihe unaufschiebbarer Gesetzentwürfe. Eine Nachsession am Jahresschlusse ist also mit Sicherheit zu erwarten. Bei dem Wiederzusammentritt kommt auch die ks zur Sprache, wann die Kammer füglich sich auflösen soll. Der gesetzliche Termin, an welchem das Mandat der Kammer ab⸗ läuft, ist der Monat Oktober 1881. Da die Ferien, die Ge⸗ neralrathswahlen und andere. Rücksichten eine Session und Wahlen im Herbst unzulässig machen, so würde die Kammer im Anfange des nächsten Jahres das Budget für 1882 votiren müssen, um mit den Osterferien sich aufzulbsen, , dann im April oder Mai die Neuwahlen stattfinden würden. .
— 20. April. (W. T. B.) In wesentlicher Erweiterung der heute aus der Times“ telegraphirten Analyse wird über
den Inhalt des jüngsten Rundschreibens des Kon— feils⸗P
räsidenten de Freyeinet von gut unterrichteter Seite Folgendes mitgetheilt: Das Rundschreiben betont zu— nächst die friedliche Politik der Regierung und ihren Wunsch nach Eintracht und Uebereinstimmung mit allen Mächten. Die Regierung sei in der glücklichen Lage, mit sämmt—⸗ lichen Mächten in guten Beziehungen zu stehen, und werde der von Thiers begonnenen und seitdem in den letzten Jahren in diesem Sinne weitergeführten Politik treu bleiben, einer Politik, die von dem Bestreben ge— leitet sei, überall zur Ausführung der Verträge beizutragen. Die Note wendet sich alsdann zu der orientalischen Politik und dem Berliner Vertrage, erwähnt hierbei zunächst der An⸗ erkennung Rumäniens und gedenkt der Schwierigkeiten, durch welche dieselbe verzögert wurde; hervorgehoben wird dabei, daß Frankreich, Deutschland und England in dieser Frage stets und bis zur Erledigung derselben in Uebereinstimmung gehandelt haben, und daß sie Rumänien gemeinsam anerkannt haben, als sie der Ansicht waren, es thun zu können, nachdem nämlich die Ausführung der liberalen Bestimmungen des Berliner Vertrages, betreffend die Gleichberechtigung der Konfessionen und die Stellung der Juden, sicher gestellt war. Das Rund⸗
schreiben giebt alsdann einen Ueherblick über die Entwickelung
der griechischen Grenzfrage und leiht der Hoffnung Ausdruck, daß die Unterhandlungen zwischen England und der Türkei, welche die freie Thätigkeit einer zu ernennenden europäischen Grenzkommission auf türkischem Gebiete sichern sollen, baldig zu einer befriedigenden Lösung gelangen. Ueber die glück— liche Erledigung der türkisch⸗montenegrinischen Differenzen spricht die französische Regierung ihre Genugthuung aus und hofft nicht minder, daß auch bezüglich der Meinungsverschieden⸗ heiten zwischen Bulgarien und Rumänien in der Arab⸗Tabia⸗ Angelegenheit bald ein Einvernehmen herbeigeführt werde. Gleichzeitig wird dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß in Bul⸗ garien und Serbien die durch die Lage der geflüchteten Muselmänner veranlaßten Unordnungen und Ruhestörungen beigelegt werden; es sei zu hoffen, daß man jenen Menschen, die in ihre in zurückkehren wollen, und denen man während ihrer Flucht ihren gesammten Besitz
genom⸗ Gerechtigkeit werde widerfahren lassen.
Be⸗
welche durch das französisch-englische Einvernehmen unter Beistand Deutschlands, Oesterreichs und Jialiens erreicht seien, und hofft, daß die Dinge sich in befriedigender Weise weiter entwickein werden. In Betreff der Hartmann⸗Angelegenheit spricht das Rundschreiben die Hoffnung und den Wunsch auf die Beseitigung der hierbei vorgekommenen Mißverständnisse aus. Zum Schluß wird der Dekrete vom 29. März über die Kongregationen gedacht und dabei versichert, daß hierdurch in keiner Weise der Protektion Abbruch gethan werden solle, welche die französische Regierung stets den Missionären und den Mönchen im Orient gewährt habe; dieselben würden auch . die gleiche Unterstützung und Förderung finden wie bisher.
— 65. April. (W. T. B.) Der Senat und die De⸗ putirtenkammer haben ihre Sitzungen heute wieder auf⸗ genommen. — Die Deputirtenkammer beschloß, die an— läßlich der Zuschrift des früheren Sekretärs des General⸗ gouvernements Algerien, Gouͤrnault, von dem Deputirten Godelle in der Sitzung vom 19. März angeregte Inter— pellation auf die Tagesordnung der nächsten Donnerstags⸗ sitzung zu stellen. — Im Senat wurde ein Schreiben des Präfidenten Martel verlesen, in welchem derselbe erklärt, daß er aus Gesundheitsrücksichten sein Amt als Senatspräsi⸗ dent niederlegen wolle. Der Senat beschloß einstimmig, die Demission Martels nicht anzunehmen.
Italien. Rom, 20. April. (W. T. B. Der Senat hat das Budget des Ministeriums der Auswärtigen Angelegenheiten genehmigt. —
Türkei. Konstantinopel, 18. April. (Pol. Corr.) Heute sollte zwischen Sawas Pascha und Sir H; Layard der Austausch der ratifizirten englisch⸗türkischen Kon⸗ vention wegen Unterdrückung des Sklavenhandels stattfinden. — Ein amerikanischer Staatsbürger wurde wegen fahrlässiger Tödtung eines Türken vom amerika⸗ nischen Konsül zu zweimonatlicher Gefängnißstrafe ver⸗ urtheilt. Die Pforte hat bei dem amerikanischen Gesandten gegen diesen Akt von Anmaßung der Gerichtsbarkeit protestirt. — Nachrichten, welche bei der Pforte aus Djeddah ein⸗ gelangt sind, melden, daß der dortige persische Konsul wegen gewaltthätiger Handlungen, welche im ,. mit der Affaire des durch einen persischen Derwisch ermor⸗ deten Großscherif von Mekka stehen, vom türkischen Gouverneur unter Zustimmung des dortigen Konsularcorps in der Aus⸗ übung seiner Konfularsfunktionen suspendirt worden ist.
Bulgarien. Sofia, 19. April. Der Minister des Innern hat, wie der Pol. Corr.“ gemeldet wird, die Bürger meister von Siftovo, Nikopolje und sechs anderen größeren Städtegemeinden wegen vorgekommener Unterschleife 3 Amtes enthoben und durch Regierungskommissäre ersetzt. i. Pr.) Der Verifikations⸗-Ausschuß des Sabranie hat 6 n Wahlen, als durch den Einfluß der Be⸗ .. enistanden, an null irt. Darunter befindet sich die
ahl des hiesigen Metropoliten Meletije und des Professors Hajnow. — General Paren Low hat das ihm angebotene Kommando der bulgarischen Milizen abgelehnt und ist nach Rußland zurückgekehrt.
Rumänien. Bukarest, 21. April. (W. T. B.). Der Romanul“ bespricht die Gerüchte von einer angeblichen Ministerkrisis und sagt, es existire eigentlich keine Kabinets⸗ krisis, da es sich weder um eine Aenderung des Kahinets, noch darum handele, daß eine andere politische Partei an Stelle
der liberalen zur Regierung gelange. Noch weniger hanbele es sich um den Rücktritt des Kabinetschef, welcher der Ne— gierung den politischen Charakter verleiht. Es handele sich einfach darum, nach dem Wunsche der parlamentarischen Ma⸗ jorität das Kabinet homogener zu gestalten. Der Romanul“ erfährt, alle Minister hätten dem Conseils⸗Präsidenten ihre Demisslon angeboten, um ihm diese Aufgabe zu erleichtern. Der Eonseils-Präsident, der sich übrigens mit seinen Kollegen in vollständiger Uebereinstimmung befinde, sei init der Rekon⸗ struktion des Kabinets auf, Grund der in beiden Kammern zum Ausdrucke gelangten legitimen Wünsche beschäftigt.
Montenegro. Cettinje, 12. April. (Wien. 3.) Das den Gebietsaustausch betreffende Arrange⸗ ment mit der Pforte ist nun perfekt geworden, und man könnte hier leichter aufathmen, wäre man nur der Ratisika⸗ tion des Uebereinkommens Seitens der Albanesen sicher. Die Hälfte der Distrikte von Plava, und Gusinje verbleibt bei der Türkei, dafür fällt alles Gebiet östlich von der durch Sjekiritza, Mokra⸗Planina, Bresovitza und Pisitor gebildeten Linie dem Fürstenthume zu. Die Grenzlinie würde an der Mokra⸗Planina anfangen, über Seletina und Lipovitza fortlaufen und dann, das Thal des Flusses Zijeva einschlie⸗ ßend, bei Krutsch das Meer erreichen. Das viel bestrittene Goritza⸗Thal liegt nunmehr innerhalb der montenegrinischen Grenze. Der Fürst beeilte sich, dem hiesigen italienischen Vertreter Cavaliere Durando seine Zustimmung zu dem auf dieser Grundlage zu bewerkstelligenden Arrangement mit Dank bekannt zu geben. Allein die Klippe, an der diese Abmachung scheitern könnte, besteht nach wie vor. Unter den Albanesen herrscht nämlich eine außerordentliche Bewegung. Jussuf Aga und Ali Pascha haben als Chefs der alhanesischen Liga die Erklärung abgegeben, daß die Liga in die Cession albanesischen Gebiets an Montenegro nicht willige und alle Maßregeln er⸗ greifen werde, ihr die Integrität Albaniens unverletzt zu er⸗ halten. Bei dem notorischen Fanatismus der Arnauten muß man sich auf ernstliche Schwierigkeiten gefaßt machen. Man unterschrieb deshalb hier mit einer Hand den Tauschvertrag mit der Pforte, während man mit der anderen fest den Griff des Schwertes hält. Jedenfalls hat man es für angezeigt er⸗ achtet, drei vom Wojewoden Marko Miljanow und zwei vom Kommandanten von Podgoritza, Ilija Plamenatz befehligte Bataillone auf Kriegsfuß zu setzen.
Amerika. Washington, 20. April. (W. T. B) Das Repräsentantenhaus hat den Gesetzentwurf, betreffend die Veranstaltung einer internationalen Ausstellung in New⸗Hork im Jahre 1883, angenommen. .
— 20. April. (Weitere Meldung. Die Bill über die im Jahre 1883 in New-HYork abzuhallende Ausstellung ist heute auch noch vom Senat genehmigt worden. — Die Kommission des Senats hat sich für die Ratifikation des Handelsvertrags mit Belgien ausgesprochen. — Nach hier eingegangenen Nachrichten beträgt die Zahl der in Folge des Orkans vom Sonntag in . um das Leben gekommenen Personen nahe an hundert (s. u.). .
New⸗York, 20. April. (W. T. B.) Die westlichen und nordöstlichen Unionsstaaten sind am Sonntag von einem heftigen Orkan heimgesucht worden, der sehr . Schaden angerichtet und die Telegraphen⸗ und Eisen⸗
ahnverbindungen auf weite Strecken unterbrochen hat. In Marshfield (Missourih sind bei den durch den Orkan an den Wohnhäusern angerichteten Verheerungen 78 Personen ums Leben gekommen; eine große Anzahl anderer ist tödtlich ver⸗ letzt, Hunderte von Familien sind obdachlos; von allen Wohn⸗ gebäuden sind nur 14 stehen geblieben.
— 21. April. (W. T. 9. Die gestern in Syrakus zusammengetretene demokratische Convention hat mehrere Resolutionen angenommen, welche sich gegen die Wiederwahl Hayes' zum Präsidenten aussprechen und Vertrauen zu Tilden bekunden. Im Weiteren wird in den Resolutionen abgelehnt, den Delegirten zur Convention in Cincinnati irgend welche Anweisung zu geben, und nur verlangt, daß die Delegirten den Beschluß der Majorität der Convention unterstützen. — mn aus Jamaika melden, daß dort große Dürre herrsche.
Südamerika. Brasilien. Petropolis, 23. März. Der gestrige Geburtstag Sr. Majestät des Deutschen Kaifers ward von der hiesigen gegen hundert Köpfe zäh⸗ lenden deutschen Schule zum Anlaß einer patriotischen Feier gemacht, an welcher außer den Familien der Schüler auch der Kaiserliche Gesandte Herr Le Maistre, sowie der österreichische Gesandte Baron Schreiner mit seiner Familie theilnahmen.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Konstantinopel, Donnerstag, 22. April. Der Mörder des Großscherifs von Mekka ift zum Tode verurtheilt
worden.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von der Weidmannschen Buchhandlung hierselbst ist soeben das 1. Heft einer kurjgefaßten Geschichte der deutschen Lite⸗ ratur von Dr. Wilheim Scherer, o. 6. Professor an der Uni⸗ versität Berlin, ausgegeben worden. Auf den ersten Blick könnte es scheinen, als ob die Hochfluth der Literaturgeschichten, unter denen 9. fogar, um der Mode zu genügen, ein reich illustrirtes Erzeugniß
efindet, dadurch nur um eine neue vermehrt werden sollte, verbürgte nicht der Name des Verfassers Besseres. Und in der That unter- scheidet sich, was er bietet, sehr wesentlich von den meisten neueren derartigen Publikationen. Er schöpft nicht aus zweiter und dritter Hand, fondern aus den Quellen, steht dabei auf der Höhe der heu⸗ figen literargeschichtlichen Forschung und In. in lebendiger, geist⸗ voller Darstellung und künstlerisch freier Anordnung inner halb seines Rahmens in großen Zügen ein umfassendes und anschauliches Bild der geistigen Entwickelung unserer Nation überhaupt. In der Form deß Vortrages ist alles vermieden, was an den Ton eines Lehrbuchs erinnern könnte und doch der Sache nach alles das geboten, was man von einem guten Buche der Art erwartet: zusammenhängende Einführung in daz wahrhaft Wissenswürdige. Nit auf eine An⸗ häufung vieler Schriftstellernamen kam es dem Verfasser an, sondern darauf, allgemeine Richtungen durch strenge Auswahl ihrer besten Vertreter zu charakterlstren, und. so ist dasz Maß der Darstellung nach dem Werthe der Gegenstände eingerichtet; die Werke ersten Ranges ausffihrlich behandelt, die minderen nur slizzirt. Dabei erregt der Berfasser nicht etwa durch bloße Inhaltsangaben und Auszüge in dem Tefer daz fäufchende Gefühl, alt ob er die Kenntniß der Litergtur⸗ denkmäler entbehren könnte, sondern dieser wird durch historisch. ãsthe⸗ tische Betrachtung zum Genusse jener literarischen Kunstwerke ein⸗ geladen. Üeber das Thema, die Geschichte der deulschen Dichtung
Leben und den Zusammenhang mit der nationalen Kultur gerichtet.
— In der vorliegenden 14 Lieferung behandelt der en fe. Die alten Germanen und ihre Religion, die Rene der ältesten Sichtung, Gothen und Franken und ihre Heldengesfänge. Ulfilas das Reich der Merowinger, dag erneuerte Kaiserthum Karls des Großen, die ersten Messiaden, die mittelalterliche Renaisfance, die wandernden Journalisten n, das Ritterthum und die Kirche und die lateinische Literatur. — Der Umfang des einfach, aber gut ausgestatteten Buchs ist auf ca. 40 Bogen berechnet, die in etwa 8 Lieferungen zu je 1 M zur Ausgabe kommen sollen. Gewerbe und Sandel.
Pest, 20. April. (W. T. B.) Die außerordentliche General- versammlung der Theiß bahn genehmigte den mit der Regierung abgeschlossenen Vertrag wegen Uebernahme sämmtlicher Linien Seitens des Staates. Die Regierung war mit 26 545 . vertreten; im Uebrigen waren 395 Aktionäre mit 9975 Aktien anwe send. Am sterdam, 20. April. (W. T. B.) In der heute von der niederländischen Handel sgesellschaft abgehaltenen Zucker ⸗ auktion waren 2135 Faß Surinam zu 251 — 26 und 581 Fäßchen zu 251 —– 26 zum Verkauf gestellt. ; London, 20. April. (W. T. B.) Die Zufuhr zu der heute eröffneten Wollguktion beträgt 408946 Ballen. Die Auktion ist gut besucht. Australische Schweißwolle wurde 1 4. gewaschene australische und schneeweiße Kapwolle 13 d. höher bezablt.
Bukarest, 22. April. (W. T. B.) Der rumänische Finanz⸗ Minister hat nunmehr auch die weiteren finanziellen Abmachungen genehmigt, welche für die Durchführung der Retrozessien der rumänifchen Eisenbahnen von den Berliner Kommissarien ver= abredet waren. Die Konvention wird hiernach mit dem Schlusse dieses Monats in Kraft treten. . Washington, 21. April. (W. T. B.) Der Schatz sekre tär Sherman kaufte für 3 000000 Dollars Obligationen und zwar 6proz. von 1880 zu 103 90 à 104,24, 6proz. von 1881 zu 105,80 à 196,05 und Hproz. zu 193,60 à 193,70. . New⸗JYork, 19. April. (W. T. B.) Weizen⸗Verschif⸗ fung en der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver⸗ einigten Staaten nach England 1066 000, do. nach dem Kontinent 130 900, do. von Kalifornien und Oregon nach England 20 000 Qrtrs. Visible Supply an Weizen 23 812 600 Bushel, do. do. an Mais
15 812 000 Busphel. ‚.
Verkehrs⸗Anstalten. Southampton, 21. April. (W. T. B) Der Dampfer des norddeutschen Lloyd „Mosel “ ist hier eingetroffen. New⸗JYJork, 21. April. (KB. T. B) Ver Dampfer Italy“ von der National ⸗Dampfschiffs⸗ Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
Berlin, 22. April 1880.
Die internationale Fischerei⸗Ausstellung ist, den vor- liegenden offiziellen Mittheilungen zufolge, im Ganzen von 1164 Ausstellern beschickt, die ihre Erzeugnisse in 1578 n vor⸗ führen. Die erste Stelle nimmt naturgemäß Deutschland mit 543 Aus stellern ein, alsdann folgen Norwegen mit 147, Dänemark mit 101, Schweden mit 89, die Niederlande mit 72, Italien mit 60 und England mit 52 Ausstellern. Aus dem russischen Reich haben 28, aus der Schweiz 26, aus Oesterreich⸗ Ungarn 17 aus Frankreich, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, aus Qstindien und von den Malayischen Inseln j 4, aus Brasilien 3, aus Niederländisch⸗ Indien, aus dem Königreich Annam, aus Belgien und Japan je 2, und von den Samoa Inseln hat ein Interessent die Ausstellung beschickt. China hat seine Produkte, ohne nähere Angabe der einzelnen Aus⸗ steller, zu einer Kollektiv. Ausstellung vereinigt. Die gesammte Aut⸗ stellung ist bekanntlich in 8 Klassen getheilt. Klasse J., die die Wasserthiere lebend, in Alkohol, oder in Abbildungen, auch ver⸗ arbeitet vorführt, und zugleich alle Produkte von Wasserthieren in sich vereinigt, weist 4527 Rus steller auf, darunter 157 Deutsche, 92 Norweger. 60 Schweden, 47 Italiener, 41 Dänen, 19 Russen., 14 Nieder⸗ laͤnder, 5 Engländer, 7 Sesterreicher, sowie Angehörige Frankreichs, Nord⸗ Amerikas, der Schweiz u. s. w. In Klasse II. sind von 525 Aus- stellern Fischereigeräthe aller Art, Fahrzeuge u. dergl. ausgestellt. Deutschland betheiligte sich an dieser Abtheilung mit 242, Dänemark mit 71, Schweden mit 50, die Niederlande mit 66, England mit 31, Norwegen mit 30, Italien mit 15, die Schweiz mit 9 Ausstellern u. f. w. Modelle und Apparate, die sich auf die künstliche Zucht von Wasserthieren beziehen (Klasse iL), führen 75 Aussteller. 45 Dentsche, je 5 Schweijer und Russen, je 3 Norweger. Schweden, Niederlaͤnder und Desterreicher, je 3 Engländer und Nordamerikaner und ein Belgier vor. Auch China und Japan haben dlese Ausstellung beschickt. Vorrichtungen zur Aufbewahrung und zum Versandt frischer Fische haben in Klasse IV. 41 Aussteller, unter ihnen 26 Deutsche, 5 Niederländer und 5 Nor⸗ weger, Vorrichtungen zur Verarbeitung, Zubereitung und Konservi⸗ rung der Fischeresprodukte (Klasse V.) 46 Aussteller, 29 Deutsche, 10 Norweger u. s. w., Modelle von Fischerhäusern, Fischerkostümen u. s. w. (Klasse Vl.) 53 Aussteller, und zwar 24 Deutsche, 12 Nor⸗ weger, 5. Niederländer, 4 Dänen u. s. w. ausgestellt. Unter · suchungen der Gewässer in Beziehung auf den Fisch⸗ befland, sowie Hülfsmittel und Apparate dazu, wie sie fuͤr Klasse VII. gefordert, sind von 56 Ausstellern eingesandt worden. I3 von ihnen gehören der deutschen Nation an. Derselben Abtheilung zugefügt sind die 14 Lösungen der von Sr. Majestät dem König von Sachsen gestellten Preißaufgabe, die Reinigung der Flußlãufe betreffend. An derfelben haben sich 8 Deutsche, 8Ntorweger, 2 Eng länder und 1 Desterreicher betheiligt. Zur Geschichte der Fischerei (Klaffe Vill.) haben 61 (48 Deutsche, 6 Schweizer), zur Literatur und Statistik (Klasse IX.) 86 Aussteller (23 Deutsche, 11 Engländer. 8 Norweger, 13 Italiener u. s. w. Beiträge geliefert. — 125 Aus⸗ steller stellen in T Abtheilungen, 32 in 3 Klassen. 10 in 4. 4 in 5 und? (China und die L. S. Com. of Eish and Fisheries zu Washington) in 7 Klassen zu gleicher Zeit aus. Deutschland und Norwegen sind in allen, Rordamerika und die Niederlande in 8, Oesterreich, England, die Schweiz, Dänemark, Schweden und China in 7, Italien und Japan in 6 und Rußland in ( Abtheilungen vertreten. — Was die Ver⸗ theilungen der einzelnen Klassen und Länder betrifft, so sind im Par terregeschoß des Landwirthschaftlichen Museums rechts vom Haupt- eingang Japan, die ostasiatischen Staaten und Ching sewie ein Theil der sterreichischen Ausstellung, links zu nc chst Rußland, alsdann in den beiden GEckfimmern die Klasse III. (Geschichte der Fischerei), ein Theil der deutschen Ausstellung (Bernstein, sächsische Perlen u. d3l.) und endlich Klasse IX. (Literatur) untergebracht. Im zweiten Geschsß befinden sich, außer der Ausstellung der Ehrenpreise und der Perlenausstellung, die Kollektiv usstellungen der nord⸗ amerikanischen Freistaaten und Südamerikas, ferner die von Nor⸗ wegen, Schweden, Dänemark, Italien, Holland, England und der Schweiz. In dem den Neptunbrunnen umgebenden assin, in dem westlich an das Landwirthschaftliche Museum sich anschließenden, zu einer Grotte umgewandelten Oktogon, in dem das Wilbergsche Panorama des Golfs von Neapel dle Besucher fesselt. und in dem Teich des Garteng. sind die lebenden
ische ausgestellt. Vom Octogon aug nördlich gelangt man an den gib der Fischzucht vorbei e r in die die Ostseite des Gar- feng umschließende Halle zu Klasse IJ., die auch noch einen Theil der nördlichen Längöhalle einnimmt, und an die sich östlich Tlaßse IV. und V., sowie die , von Thran und Guano, Konserven und Räucherwaaren und endlich beim Durchgang nach der Nordfront des Tandwirthschaftlichen Museumz die frischen in Eis konser- virten Fische anschließen. Westlich von Klasse iL. in der nördlichen Halle folgt Klaffe Vl, und in der westlichen Halle wiederum Abtheil ungen der Klaffe 11, durch die man zur großen Restaurationshalle gelangt. Nach Durchschreiten derselben finden wir endlich in den an der Straßenfront fich hinziehenden alten Gieß reigebäuden die Abthei⸗
hinaus aber wird fein Blick auf das gesammte geistige
sung Jil. und können von hier aut, ohne das Landwirthschaftliche