1880 / 97 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Apr 1880 18:00:01 GMT) scan diff

Feuersbrun st in Asche gelegt. Die Regierung hat einen Aufruf zur Unterstützung der Beschädigten erlassen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. April. (W. T. B.) Die „Vega“ ist gestern Abend 10156, Uhr, von nahe an 200 Dampfern, die ihr entgegengefahren waren, ge⸗ leitet, hier eingetroffen. Die Küsten waren meilenweit be⸗ leuchtet, die Stadt auf das Glänzendste illuminirt. In der Nähe der Landungsbrücke, welche zum Königlichen Schlosse führt, war eine Estrade gebaut, bei welcher die städtischen Be⸗ hörden die Mitglieder der Expedition willkommen hießen. Im Königlichen Schlosse wurden die Mitglieder von Sr. Majestät dem König begrüßt. Professor Nordenskjöld begab sich darauf zu Wagen, von der massenhaft versammelten Bevölkerung überall mit jubelnden Zurufen begrüßt, durch die glänzend erleuchteten Straßen nach seiner Wohnung in der Akademie der Wissenschaften.

25. April, Abends. (W. T. B.) Nach dem heute Vormittag in der Schloßkapelle stattgehabten Dankgottesdienste stattete Se. Majestät der König der „Vega“ einen Besuch ab und vertheilte an die Mannschaften der „Vega“ die zu Ehren der Vega⸗Expedition geprägte Vegamedaille. Heute Abend fand im Königlichen Schlosse ein großes Banket statt, an welchem alle Mitglieder und Mannschaften der Vega⸗Expedition und die höchsten Hof⸗ und Staatswürdenträger Theil nahmen. Der König wies in seiner Anrede darauf hin, daß von Diaz, Vasco de Gama, Columbus, Magellan, Cook und Anderen neue Welt⸗ theile jenseits unbekannter Meere entdeckt worden seien; noch aber hätten Finsterniß und eine ungebrochene Eisfessel über der Nordküste des Welttheils geruht, der die Wiege des Menschengeschlechts genannt werde. Der gegenwärtigen Zeit sei es vorbehalten gewesen, jene Fesseln zu sprengen, und über dem ersten Kiel, welcher Asien umschifft habe, habe die schwe⸗ dische Flagge geweht. Die Großthat sei nun vollbracht, und das gesammte schwedische Volk jubele seinen Helden zu, welche gekämpft, vertraut, gesiegt hätten. Der Jubel gelte zunächst Nordensskjöl, dem Leiter der glücklich vollbrachten Nordostpassage; neben ihm stehe Palander, der unerschrockene Führer der „Vega“; um Beide schaarten sich die kühnen Forscher und Seemänner, welche die Gefahren ge⸗ theilt hätten und jetzt auch den Ruhm theilten. Die Ge⸗ schichte werde die Nordmeerfahrt der „Vega“ späteren Ge⸗ schlechtern aufbewahren; das Vaterland habe neue Lorbeeren gewonnen, würdig, denen der Vorzeit angereiht zu werden. Darum Ehre denen, die deselben erworben. Im Namen des schwedischen Volkes und im eignen Namen drücke Er Allen seine Dankbarkeit und seine Bewunderung aus.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Wiesbaden, Montag, den 26. April. Se. Majestät der Kaiser und König sind heute Vormittags 10 Uhr 50 Mi⸗ nuten wohlbehalten hier eingetroffen und am Bahnhofe von den Spitzen der Civil⸗ und Militärbehörden empfangen wor⸗ den. Se. Majestät begaben Sich im offenen Wagen durch die festlich beflaggte Wilhelmsstraße nach dem . überall von der dichtgedrängten Volksmenge mit enthusiastischen Zu⸗ rufen begrüßt.

Dresden, Montag, 26. April. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin ist heute Mittag um 1216 Uhr hier eingetroffen und von Ihren Majestäten dem König und der Königin, sowie Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Georg und der Prinzessin Mathilde be⸗ grüßt worden. Ihre Majestät begab Sich vom Bahnhofe aus nach der Königlichen Villa in Strehlen, wo Allerhöchstdieselbe mit den Mitgliedern der Königlichen Familie und dem Prinzen Alexander von Sachsen⸗Weimar das Diner einnehmen wird. Die Weiterreise Ihrer Majestät erfolgt Nachmittags um 5 Uhr von Strehlen mittelst Extrazuges.

Nr. 17 des Central⸗Blatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichs amt des Innern, hat folgenden In— halt: Allgemeine Verwaltungesachen: Geschäftsordnung für die Dis ziplinarbehörden; Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsge⸗ biete. Zoll und Steuerwesen: Bundesrathkbeschluß. betreffend Verwendung von Surrogaten bei der Herstellung von Tabakfabri⸗ katen; Errichtung einer Zollstelle. Finanzwesen: Nachweisung der bis Ende März 1880 stattgehabten Ausführung des Gesetzes, be⸗ treffend die Ausgabe von Reichskassenscheinen; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssleuern für die Zeit vom 1. April 1879 bis Ende März 1880 Justizwesen: Uebersicht der Geschäftsthätigkeit des Reichsgerichts in der Zeit vom L. Oktober bis 31. Dezember 1879. Handels und Gewerbewesen: Dispensation von der ärztlichen Prü ung. Marine und Schiff— fahrt: Verzeichniß der in den Bundes⸗Seestaaten fungirenden Strand⸗ behörden Ei senbahnwesen: Aenderung von Stationsnamen. Konsulatwesen: Ermächtigungen zur Vornahme von Civilstandsakten.

Runst, Wissenschaft und Literatur.

London, 21. April. (Allg. Corr.) Die Königliche geo—⸗ graphische Gesellschaft hat am Montag Abend den Beschluß gefaßt, die goldenen Medaillen der Gesellschaft für das Jahr 1886 Mr. Ernest Giles, dem australischen Forschungsreisenden, und dem Lieutenant A. Louis Palander von der schwedischen Marine zuzuer— kennen. Mr Giles war der Führer von vier großen und mehreren kleineren Expeditionen in Australien in den Jahren 1872 76; seine wichtigsten Reisen waren von Bellana nach Perth (2500 Meilen) und von Champion Bai nach der trane kontinentalen Telegraphen linie (2000 Meilen). Lieutenant Palander erhält die Medaille in Anerkennung seiner Verdienste als Befehlshaber der Vega“ bei der Expedition des Professors Nordenskjöld.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Osterburg, 22. April. (Mgdb. Stg.) Es ist eine Freude, jetzt durch die Felder zu schweifen und das Auge an den herrlichen Saaten zu weiden. Während dieselben im Vorjahre selbst noch um Pfingsten herum einen wenig erfreulichen Anblick darboten, ge— währen sie in diesem Jahre den Eindruck vollster Befriedigung. i. und Rapsfelder stehen unübertroffen da und dürften selbst Musterwirthschaften zur Zierde gereichen. Der Raps oder die Saat, die kleine frühe sowohl als die große späte, gewähren im Allgemei⸗ nen höchst befriedigende Aussichten. Wenn nicht unvorherzusehende, vernichtende Naturereignisse eintreten, gehen wir hier einer vorzüg⸗ lichen Rapternte entgegen. Die Pflanzen sind stark und kräftig und hereits im Aufblühen begriffen. Nicht minder günstig sind die Aus⸗ ichten für die Roggenernte. Der Roggen ist seit einiger Zeit fast überall so lang, daß sich eine Krähe darin bequem verstecken kann. Auch die Weizenfelder stehen gut und ganz vorzüglich der Klee. Die

Sommersaaten, als Erbsen und Mengfutter, sind bereits aufgegan⸗ gen. Der in der Nacht zum Sonnabend voriger Woche eingetretene Gewitterregen hat wunderbar belebend auf die ganze Vegetation ein⸗ gewirkt. Die Obstbäume, vielleicht mit Ausnahme der Pflaume, be⸗ rechtigen trotz des reichen Erntesegens des Vorjahres auch in diesem Jahre wiederum zu den beslen Hoffnungen.

Gewerbe und Handel.

Nach amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel ist die Dauer der Zeit, während welcher Weizen und Gerste in die Vilayets Bagdad und Mossoul via Persien und Bassorah zollfrei eingeführt werden können, von der Pforte bis Ende Mai d. J. ver⸗ längert worden.

Der Rechnungsabschluß der Vietoria, Allgemeinen Ver⸗ sicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft zu Berlin, für das Geschäfts⸗ jahr 1879 gestattet, neben der statutengemäßen Vertheilung der Dividende an die Aktionäre von 2035 (so einen hohen. Dividenden ⸗Prozentsatz für die. mit Gewinnantheil auf den Todegfall Versicherten zur Ver⸗ rechnung zu bringen. Die Letzteren erhalten nach dem System der steigenden Dividende 114 ls09 der vom Beginn an gezahlten Jahres⸗ prämien, also der Jahrgang 1878 23 , der letzte Jahrgang 1879 114 der einzelnen Jahresprämie als Gewinnantheil, welcher nach 2 Jabren zur Vertheilung resp. Verrechnung kommt. Die Transport ⸗Versicherungs⸗Abtheilung ergab wie in den vorangegangenen Jahren auch in 1879 einen wesentlichen Ueber⸗ schuß. Bei der Lebengversicherungs-⸗Abtheilung gingen 4711 Anträge über 14 425 280 M Versicherungssumme und 1375 „S Rente ein. Ausgefertigt wurden 3743 Polizen über 10 661 967 4A. Versicherungs⸗ summe und 1375 6 Rente, so daß sich der gesammte Versicherungs⸗ bestand der Lebensversicherungs⸗Abtheilung ultimo 1879 auf 19194 Policen über 51 737 806 ½ . Versicherungssumme stellte. Hieran partizipirte die im Jahre 1878 neu eingeführte Branche der Todes fall versicherung mit Gewinnantheil mit 1554 Policen über 6163 024 M6 Versicherungs summe. Die Prämieneinnahme der Lebens branche stieg auf 2182572 M6, zerfallend in 1 692 428 M Baar⸗ prämie und 490 143 S½à gestundete Prämien, die Zinseneinnahme auf 292 903 M, während die Gesammtreserven des Geschäftes den Be⸗ trag von 6 402 924 „M erreichten.

Auf die Aktien der hiesigen Aktiengesellschaft für Fabrikation von Eisenbahnbedarf in Liq. gelangt von heute ab eine weitere Liquidationsquote in Höhe von 1069 oder 60 (66 per Aktie zur Rückzahlung. Es sind dann insgesammt 90 0so aus der Liguidationsmasse ausgeschüttet.

Die Bilanz der Versicherungs-Aktiengesellschaft „Rhenania“ weist an Aktiven nach: Kassa⸗ und Wechselbestand 40 397 M, Immobilien 105 523 ½ , Mobilien 5571 „S, Effekten 271 268 6, Hypotheken 534 892 MS, Guthaben an Bankiers 212 830 ½ . und Bestände bei Agenten und Versicherungsgesellschaften 298 147 „, denen als Passiva das Aktienkapital mit 3 6060 000 MM, die Reserven mit 630 780 S½, Guthaben von Rückversicherern mit 164 937 6 und 72913 S, Tantismen und Dividenden gegenüber stehen. Die Dividende wurde auf 8og der Einzahlung normirt.

Breslau, 25. April. (B. T. B.) Der „Breslauer Zeitung“ zufolge explodirte gestern auf der Königsgrube in Königshütte ein . wobei 6 Personen getödtet und 7 andere verwundet wurden.

26. April. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Ver⸗ waltungsrathes der Oberschlesischen Eisenbahn wurde die Dividende auf 9/309 festgesetzt.

Nürnberg, 24. April. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held, Hopfen⸗Kommissionsgeschäft) Das Hopfengeschäft hat einen etwas festeren Charakter angenommen. Von Seiten des Exports ist nun ziemlich alles, was von billigen geringen Hopfen auf Lager war, aufgekauft worden; derselbe wird bei weiterem Be⸗ darf unbedingt zu Mittelwaare greifen müssen. Grüne Waare in allen Sorten ist sehr rar und wird fortwährend gesucht. Die Lager⸗ bestände bestehen mit geringen Ausnahmen fast ausschließlich aus gelblichen Mittelhopfen. Die Zufuhren bleiben ganz unbedeutend, so

daß die Vorräthe sich stetig mindern. Der Umsatz dieser Woche belief sich auf ea. 800 Ballen. Die Preise der grünen Qualitäten haben sich um einige Mark gebessert. Die Stimmung sst ruhig. Die Notirungen lauten: Marktwaare mittel 80 10 AM, prima 116— 120 ½ ; Gebirgshopfen 120-139 S; Hallertauer mittel 80— 100 M, prima 130-140 16; Hallectauer Siegelgut (Wolnzach, Au) mittel 125— 149 SM, prima 140—- 160 ½ ; Spalter Land, leichtere Lagen, 115 135 6, schwere Lagen 140 - 160. Spalter Stadt 1890 209 ½ é; Aisch⸗ und Zenngruͤnder mittel 89 105 , prima 115 - 139 ½ :; Württemberger mittel 809–- 105 ½ , prima 120-130 Mn; Badischer mittel 86 105 AM, prima 120 - i36 166; Polnischer mittel 80-105 46 prima 125 155 ½ ; Elsässer mittel 30 —= 106 A, prima 120130 M; Altmärker 60 70 ½; Lothringer 0 -= 75 S; 1878er 20-30 6ς; 1877er 19 - 20

Wien, 24. April. (W. T. B. Die ordentliche Generalver⸗ sammlung der österreichischen Staatsbahn ⸗Gesellschaft ist auf den 28. Mai einberufen worden; die Deponirung der Aktien muß bis zum 14 Mai inkl. erfolgt sein. Den Gegenstand der Tages⸗ ordnung bilden lediglich die regelmäßigen Verhandlungen.

Einer Meldung der „Presse⸗ zufolge ergiebt die Bilanz der Albrechts bahn einen Betriebsüberschuß von 670060 Fl.; der Garantiezuschuß beträgt 837 136, gegen 856 090 Fl. im Vorsahre.

Die Unionbank hat im Verein mit der deutschen Effekten⸗ bank in Frankfurt und der ungarischen Es kompte ⸗Wechslerbank von dem ungarischen Bodenkredit⸗Institut 5 Millionen 43 prozentige in 385 Jahren verloosbare Pfandbriefe übernommen. Der Ueber⸗ nahmecours ist noch nicht bekannt.

London, 24. April. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll⸗

auktion sehr lebhafter Verkehr, Merinowollen in steigender Tendenz, australische seoured Mittelsorten und Schweißwollen theurer wie bei Eröffnung. Glasgow, 24 April. W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 436 709 Tons gegen 247 800 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 114 gegen 87 im vorigen Jahre.

Berlin, 26. April 1880. Die Ausstellung anthropologischer und vorgeschicht⸗

licher Funde Deutschlands, welche in Verbindung mit der

allgemeinen Versammlung der Deutschen Anthropologischen Gesell⸗ schaft in den Räumen des Abgeordnetenhauses am 5. August d. J. eröffnet werden soll, wird nach den bisher vorliegenden Meldungen von 114 archäölogischen, von 8 paläontologischen und von 16 kranio—⸗ logischen Museen und Sammlungen beschickt werden. Aus der ältesten Zeit werden vor Allem die Lösfunde von hohem Interesse sein, wie sie aus den verschiedensten Theilen unseres Vaterlandes, namentlich aus Mittel- und Süddeutschland angemeldet sind. An sie schließen sich die Höhlenfunde, die von den Grenjen der Schweiz bis nach Westfalen und dem Harz reichen. In Bezug auf Moorfunde wird auch Norddeutschland einige Raritäten aufweisen. Prähistorische Funde der Tertiärzeit sind bisher in Deutschland noch nicht gemacht. Die Zeit des geschlagenen Steins erstreckt sich dagegen namentlich im Nor- den Deutschlands weit über die Quaternärzelt hinaus. Hierher ge— hören namentlich die Kjökkenmöddinger in Schleswig und die Feuer werkstätten auf Rügen, denen sich hoffentlich Funde aus dem Binnen- lande anschließen werden. An einigen Stücken werden sich die Ueber⸗ gänge von dem blos geschlagenen zu dem theilweise geschliffenen Stein zeigen. Für die Darlegung des Lebens der Menschen dieser ganzen ältesten Zeitperiode werden Nahrungsreste sowie Manufa kte, namentlich die Reste der Töpferei, der Weberei und der Bearbeitung von Bein und Holze. ausgestellt sein. Aus der Zeit des geschliffenen Steines werden namentlich Steingeräthe aus grünen und tiefschwarzen Gesteintzarten

interessiren. Steinwerkzeuge mit Handhaben, Aexte mit erhaltener

Schäftung werden in miöglichster Vollzähligkeit vorgeführt werden. An sie werden sich die interessanten der Steinzeit angehörigen Schmuckgegenstände, sowie die Reste der Töpferei jener Periode anreihen. Die 3. Abtheilung umfaßt die . der Metallzeit. Aus der Zeit der älteren Bronzen at man vor Allem auf Ausstellung der Werkzeuge zum tech— nischen Gebrauch Gewicht gelegt. Gegenstände aus reinem Kupfer wären besonders erwünscht gewesen. Aus der Hallstädter Gruppe und von den Funden, welche altitalienische oder rein etruskische Formen zeigen, hat man vorzuggweise solche berücksichtigt, in denen neben größeren Gegenständen Fibeln, Glas und Bernsteinrerlen vertreten sind. Um über Zeitstellung, Herkunft und Veibreitung der vorrömischen, mit Schmelzeinlagen verzierten Gegenstände weitere Anhaltspunkte zu gewinnen, hat man der Einsendung derartiger Funde besondere Auf⸗ merksamkeit geschenkt. Die Periode des sogenannten La Tone- Lypus wird vorzüglich solche Funde ausstellen. bei denen Glas— perlen. Bronzegeräthe u. s. w. älteren Styles vertreten sind. Der Osten Deutschlands wird für diese Periode besonders diejenigen Funde vorführen, welche auf Beziehungen zum Süden und Südosten hinweisen. Die römische Periode wird sich nach verschiedenen Ge—⸗ sichtspunkten repräsentiren. Die dem Imperium nicht unterworfen gewesenen Theile werden alle irgendwie hervorragenden Funde, na— mentlich Bronzen mit Fabrikstempel einsenden, und hofft man, bei dieser Gelegenheit eine genaue Karte der Fundorte römischer Münzen außerhalb des Limzsz herstellen zu können. Die ehemaligen Provin⸗ zen des römischen Reiches werden wesentlich solche vorführen, welche zum direkten Vergleiche mit den obenerwähnten Funden dienen können, In ähnlicher Weise wird die fränkischalemannische und merowingische Zeit ihre Vertretung finden. Ganz besonders wichtig sind hier Ueberreste der Kunstindustrie der Karolingischen Zeit zum Vergleich mit den Funden der Reihengräber. Die friesischen und sächsischen Länder werden ihre Besonderheiten, Brunnengräber, Bein⸗ särge, Holzgeräthe, die östlichen Theile Deutschlands Sammlungen aus rein slawischen und lettischen Ansiedlungen und Gräbern, sowie Fundstücke orientalischen Charakters ausstellen. Norddeutschland wird endlich alte Funde senden, die einen standinagvischen Einfluß dar— thun. Eine vergleichende Schädelausstellung sowie die Sammlung n n . Runendenkmäler wird den Werth der Ausstellung erhöhen.

Im Verein für die Geschichte Berlins hielt am Sonn— abend zunächst Frhr. v. Fircks einen Vortrag Über Hans Joachim v. Zieten und seinen Gedenktag für Berlin. Zieten starb am 26. Januar 1786 in seinem Wohnhause, Kochstr. 61,62, das damals nur ein stöckig, von ihm 1763 für 14 500 Thlr. erkauft worden war. Im Korridor des Hauses Nr. 62 befindet sich ein Brustbild Zietens; die alte Treppe dieses Hauses ist noch aus seiner Zeit. Im Jahre 1794 ließ Friedrich Wilhelm II. dem alten Husarengeneral ein Marmor⸗ denkmal errichten. das von Tassaert entworfen, von Schadow aus⸗ geführt war. Wie die übrigen Denkmäler auf dem Wilhelms—⸗ platz verwitterte es und fand, nachdem es durch eine Bronzestatue von Kiß 1862 ersetzt war, Aufstellung (mit den übrigen Stand bildern) in der hiesigen Kadettenanstalt, jetzt in Lichterfelde. Auch an dem großen Friedrichsdenkmal findet sich ein Reiterbild Zietens. Von den Reliefs am Zietendenkmal, Ueberfall bei Rothschloß, Katholisch-⸗Hennersdorf und Liplitzer Höhen, trägt das erstere auf dem alten Marmorstandbilde ein falsches Datum. Dasselbe muß 17. Mai 1741 heißen, ein Tag, an dem Major v. Zieten seinen Ruhm begründete. Die falsche Angabe findet sich in der Biographie Zietens, die von seiner Schwägerin v. Blumenthal herausgegeben ist.

In, zweiter Stelle legte Stadtrath Friedel neue Erwerbungen des Märkischen Provinzial ⸗Museums vor und präsentirte das auch auf der Fischerei⸗Ausstellung befindliche Album der Berliner Fischer⸗ Innung, das, im Jahre 1637 begonnen, die Namen aller Berliner Fischermeister bis zum Jahre 1824 enthält.

Der Bazar zum Besten der Oberlinschule in der Gertraud tenst raße ist am Montag in der Wohnung der Frau von der Golz, Brüderstraße 19, eröffnet worden. In reicher Aus— wahl sind im ersten Zimmer die von den armen Frauen der Petri⸗ parochie gefertigten Sachen, vor Allem Wäasche u. dgl. ausgebreitet, während ein zweites Zimmer uns in reicher Fülle die verschieden— artigsten Gegenstände vorführt, die dem Kunstfleiß der der Oberlin« sache nahestehenden Damen ihre Entstehung verdanken. Der Bazar, der bis zum 28. offen bleiben wird, erfreute sich von der Eröffnung an regen Besuchs.

Im Paul Gerhardt⸗Stift (Berlin 8. Jakobikirchstr. 6) liegt, wie Pfarrer Fliedner mittheilt, der noch sehr bedeutende Rest des Verkaufs aus dem Potsdamer Bahnhofssaale, eine große Anzahl nützlicher und schöner Gegenstände, diese Woche hindurch zu weiterem Verkaufe aus.

Berichtigung. In dem Referat über die Haehnelschen Skulpturen (Nr. 96 d. Bl.) ist Absatz 2 Zeile 1 statt „ansehn⸗ liche Voraussetzung' zu lesen „wesentliche ꝛe.“

Im Laufe dieser Woche treffen von Wien im Aus stellung s lokale des Vereins Berliner Künstler in der Komman« dantenstraße fünf Gemälde von H. Makart, „Die fünf Sinne“ genannt, ein, welche von hier aus ihren Reise— cyklus durchmachen werden. Es sind fünf Frauengestalten, welche durch Bewegungen oder Handlungen, unter Bei⸗ ziehung entsprechender Attribute und Umgebungen den Geruch, Ge— schmack, das Gehör, Gesicht und Gefühl symbolisiren. Diesen Ge— mälden geht der Ruf voran, daß sie meisterhaft durchgebildet und zu den vollendetsten Schöpfungen des Meisters zu zählen seien. Zur Zeit ist das neueste Gemälde von Siemiradzki: „Er und Sie“, ein Liebespaar, daselbst ausgestellt. Mit Beginn der Herbstsaison wird übrigens die genannte Ausstellung des Vereins in ein zweckentsprechenderes Lokal, das bereits im Bau begriffen, übersiedeln. Im Anschluß an die bisherigen Lokalitäten wird ein geräumiger, eleganter Kunstsalon mit neuester Oberlichtkonstruktion hergerichtet, der den Wünschen der Aussteller und des besuchenden Publikums in jeder Weise entsprechen wird.

Monaco, 25. Apxril.

Die vorletzte Aufführung des „Ratlenfängers von Hameln“ im Belle ⸗Alliance⸗-Theater findet am Mittwoch, den 28. d. M5, zum Benefiz des Ober-Regisseurs Hrn. von Jendersky statt, bei wel cher Gelegenheit derselbe sechs neue musikalische Einlagen, Schelmen⸗, Wein-, Trinklieder u. s. w., komponirt vom Hofkomponisten Theodor Brads ky, erstmalig dem Publikum zu Gehör bringt. Außerdem zeigt das Programm auch noch neue lebende Bilder nach Ludw. Richter und Bogdanowicz.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

(60h

Erste B

ei Lage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 26. April

——

r

Preußischen Ktaata · Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Rr. 32.

. ; ee, , Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nim mt an: die Königliche Expedition des Aeutschen Reichs ⸗Anzeigers und Königlich

De

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. .

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen et

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

* u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

8

ffentlicher Anzeiger.

8 . .

18840.

Inse

5. Industrielle Etablissements, Fabriken In

und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen.

Büt

& Bogler,

)

rate nehmen an: die Annoncen ⸗Expeditionen des

validendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

G. L. Danbe & Co., E. Schlotte,

tner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoncen · Bureanus.

*

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen- 9. Familien- Nachrichten. beilage. *

/

XR 6⸗ Sachen. Steckbriefe und untersuchung Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter die ver- eheĩichte Baunnternehmer Lnttosch, Caroline heimine Louise Therese, geb. Cond ö, wegen wissentlichen Meineides in den Akten g. R 1. No,. 3606 de 1880, unter dem 13. April d. Is. er⸗ jaffene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den z. April 1830. Königl. Landgericht J.

Der Untersuchungsrichter. Bai lleu. unten beschriebenen

Steckbriek. Gegen den e Rriß Christian Siebte ist in den Akten 6 * 4 1830 die Untersuchungshaft wegen Betruges und wiederholter Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hier⸗ selbst abzuliefern. Berlin, den 21. April 1880. Königliches Landgericht J. Der Unter suchun gsrichter, Rinne. Beschreibung: Alter: 20 Jahre, geb. am 19. Juli 1859, Geburtsort; Niedersachswerfen, Größe: etwa 5 Fuß, Statur: schlank, Haare: bell

und kraus.

Steckbrief. Gegen den Gerber Carl Holstein, gebürtig zu Suleyken, Kreis Oletzko, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Majestäts⸗ beleidigung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaffen und in das nächste Gerichtsgefängniß ab⸗ juliefern. Lyck, den 20. April 1880. Königliche

Staattzanwaltschaft.

Erledigung einer offenen Strafvollstr⸗ nr gè⸗ * fe rng offene Strafrollstreckungs, Requi⸗ sition des vormaligen Königl. Kreisgerichts zu Sprottau vom 21. August 1879 gegen den Former Sscar Felke aus Breslau ist in Folge St afvex— büßung erledigt. Glogau, den 20. April 1880 Der Königliche Erste Staatsanwalt.

Der von mir unterm 29. November 1879 wider den Kaufmann Isidor Simen aus Coblenz er— lassene Stedbrief ist durch Verhaftung erledigt. Coblenz, den 21. April 1880. Der Erste Staats anwalt. Sommer.

19879 Edietalladung.

ö Militärpflichtige, deren jetziger Aufent⸗ halt unbekannt ist: a. der Gefreite, Gärtner Carl August Schroeder, geboren am 1. Ottober 1850 zu Helmsdorf im Mansfelder Seekreise, zuletzt in Lichtenberg wohnhaft, b. der Husar, Sattler Carl Christian Hieißner, geboren am 27. Juni 1843 zu Falkenberg im Kreise Nieder Barnim, zuletzt in Dalldorf wohnhaft, C. der Kanonier, Schmied Friedrich Ferdinand Emil Wagner, geboren am 14. Januar 1854 zu Berlin, zuletzt in Tegel wohn⸗ haft, welche verdächtig erscheinen, als beurlaubte Reservisten, resp. Wehrmänner der Landwehr ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung des §. 360 ad 3 des , ebenso folgende Ersatzreservisten erster Klasse: d. der Zimmermann

erdinand Friedrich Wilhelm Meinert, genannt

chuli, geboren am 22. Februar 1848 zu Mehrow im Kreise Nieder⸗Barnim, zuletzt in Hohen-Schön⸗ hausen wohnhaft, e. der Kutscher Johann Wilhelm Wojahn, geboren am 28. Januar 1850 zu Rudnigk, Kreis Graudenz, zuletzt in Reinickendorf wohnhaft, f. der Krankenwärter Hugo Böttcher, geboren am 28. Juli 1853 zu Markneukirchen, Kreis Zwickau, zuletzt in Panksw wohnhaft, g. der Knecht Friedrich Schulz, geboren am 13. November 1856 zu Caro- ling, Kreis Czarnickau, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft, welche verdächtig erscheinen, als Ersatz⸗ reservisten erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne der Militärbehörde vorher davon Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung des §. 360 ad 3 des Straf gesetzbuchs, werden auf Anordnung des Königlichen Amisgerichts II. Berlin zur Hauptverhandlung auf den 7. Juni 1880, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Berlin II., hierselbst, Hausvoigtelplatz Nr. 14, geladen. Bei unentschul⸗ digtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung ge—⸗ schritten und werden die Angeklagten auf Grund der nach 5. N2 der Straf.⸗Prozeßordnung ausgestellten Erklärung des Königlichen Landwehr-Bezirks. Kom mandos zu Bernau vom 24. März 1880 verurtheilt werden. Berlin, den 8. April 1880. Goßlau, i. V. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsge⸗ richts II.

I9l80] Ladung. . Der Drahtbinder Joseph Kriwick, gebürtig aus Rudinska, Komitat Trenczin in Ungarn, 25 Jahr alt, dessen Aufenthalt unbekannt ist und welchem zur Last gelegt wird, am 11. Februar 1880 zu Steglitz umherziehend Blech! und Drahtbinder⸗ waagren feilgeboten zu haben, ohne im Besitz des iu diesem Gewerbebetriebe erforderlichen Gewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung wider §5§. 1 und 18 des Gesetzes vom 3. Juli 1876, . wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts II. hierselbst auf . den 7. Juni 18809, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht Berlin II. hier⸗ ä. Hausvoigteiplatz ig, zur Hauptverhandlung geladen. ; Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Berlin, den 3. April 1880. Go sau,/

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

liosis! Subhastatiaus⸗Patent.

Das dem Gutsbesitzer Johann Albert Heinrich zu Alt⸗Stahnsdorf gehörige, bei Storkow Fürsten⸗ walde belegene, im Grundbuch von den Ritter⸗ gütern Band VI. Blatt 49 verzeichnete

Gut Alt⸗ Stahnsdorf nebst Zubehör soll P den 18. Junt 1880, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subhastation offentlich an den Meistbietenden ver⸗ steigert, un demnächst das Urtheil über die Erthei⸗ lung des Zuschlags . 21. Inn 1880, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden. Bas zu versteigernde Grundstück ist zur Grund⸗ steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt⸗ Flächenmaß von 271 ha 24 a 63 4m mit einem Reinertrag von 53413, 10 Thlr., und zur Gebäude⸗ fteuer mit einem jährlichen Nutzungswerth von 423 M veranlagt. . Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besendere Kaufbedingungen sind in unserex Gerichtsschreiberei Abtheilung J. einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge⸗ fordert, diefelben zur Vermeidung des Autschlusses spätestens bis zum Erlaß des Zuschlagsurtheils an⸗ zumelden. t

Storkow, den 19. April 1880.

Königliches Amtsgericht.

lioslz! Subhastations⸗Proklam.

Nachdem auf Antrag des Abnabmemannes, frü⸗ heren Hufners H. Marxen in Süderbrarup, Na⸗ mens seiner Ehefrau Sophie, Marxen, verwittwet gewesenen Hartwigsen, geb. Jürgensen, wegen einer Zinsforderung von 345 M 60 8 s. w. d. a. für ein protokollirtes Kapital die Zwangs versteigerrng des zu dem zu Hoffnungsthal belegenen Hufen⸗ und Mühlengewese des Müllers P. J. Schmidt in Tweedt gehörigen Stück Landes ‚Trinkier“ verfügt worden n . der Verkauf des vorbezeich⸗ neten Landstücks au

Freitag, den 9. Juli 1880, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle anberaumt.

Zugleich werden in Gemäßheit der Verordnung vom 14. April 1840 die zuständigen Hebungs— beamten zur Angabe der rückständigen Gefälle, so wie Alle, welche an das vorbezeichnete Grundstück dingliche, nicht protokollirte Ansprüche zu haben ver⸗ meinen oder sich zur Protestation gegen den Ver⸗ kauf für berechtigt halten, aufgefordert, diese ihre Anfprüche und Protestation binnen 6 Wochen nach Erlaß dieser Bekanntmachung hierselbst anzu⸗ bringen, widrigenfalls der Verkauf, vollzogen und das Landstück anspruchsfrei dem Meistbietenden wird zugeschlagen werden. .

Die Verkaufsbedingungen liegen auf der hiesigen Gerichtsschreiberei 14 Tage vor dem Verkaufstermin zur Einsicht aus.

Schleswig, den 17. April 1850.

Königliches Amtsgericht. II. Abtheilung. get. Brück,

8. 2 Veröffentlicht: Der Gerichtsschreiber 4 i. V.

liosss! Oeffentliche Zustellung. Die verehellchte Emma Schmidt, geb. Ullrich, hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Israel daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Tischler˖ gesellen Paul Schmit, früber und bis zum J5. August 1877 in Berlin, von Mitte Februar big Juni 1879 in Zürich und seit dieser Zeit dem Aufenthalte nach unbekannt, wegen böslichen Ver, lassens auf . mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, ihm auch die Kosten aufzuerlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreitß vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts J. zu Berlin auf den 18. September 1880, Nachmittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen, Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dicser Außzug der Klage bekannt gemacht. Berlin, den 20. April 1880. Buchwald, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts J. 13. Civil kammer.

liosig! Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Herr L. Friedrich in Friedrichs mühle bei Jägersgrün, vertreien durch Herrn Rechte anwalt Nicolai in Crimmitschau, klagt gegen den Kistenfabrikanten Johann Hereld, vormals in

trage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 1000 nebst 600 Zinsen seit dem 15. März 1880 und 8 M 86 5 Wechselunkosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Kammer für Handels sachen beim Königlichen Amtsgericht zu Glauchau auf den 24. Juni 1880, Nachmittags 4 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge—⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. J Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Glauchau, den 22. April 1880.

MWettley. Gerichtsschreiber der Kammer für Handelssachen beim Königlichen Amtsgericht daselbst.

ligõos! Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Wilhelm Bauer hier, vertreten durch den Rechtsanwalt Jahn zu Rudolstadt, klagt gegen den Klempner Hermann Seidler von hier auf Bezahlung eines Waarenkaufgelderrestes von 99 416 78 3 nebst 60 Zinsen seit der Klagerhebung mit dem Antrage auf öffentliche Zustellung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Fürstliche Amtsgericht hier auf den 11. Mai 1880, Bormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Anszug der Klage bekannt gemacht. Königsee, den 22. April 1880.

A. Otto, ; Gerichtsschreiber des Fürstlichen Amtegerichts.

lioszo) Deffentliche Zustellung.

Die Handlung Friedrich Walther in Ersurt, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Jahn zu Rudolstadt, klagt gegen den Klempner Hermann Seidler aus bier, auf Bezahlung einer Wechselforderung von 5I MS 60 3 nebst 60 Verzugezinsen, sein dem 6. März d. J., Protestkosten, Provision und Portis mit dem Antrage auf öffentliche Zustellung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor das Fürstliche Amtsgericht

ier . ; den 25. Mai 1880, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Königsee, den 24. April 1880.

Arth, . Gerichtsschreiber des Fürstlichen Amtsgerichts.

lion Oeffentliche Zustellung.

Caspar Burgmeler, Diklpauli von Sachsen⸗ kam, als Vormänder über das außereh-l. Kind „Franz Taver“ der verstorbenen Elisabeth Killer von Sachsenkam, klagt gegen den ledigen Brau⸗ meister Tauer Seiler von Aichach, jetzt unbekannten Aufenthaliserts, wegen rückständiger Alimente zu 185 Æ 14 3 und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kö⸗ nigliche Amtsgericht Tölz in Bayern auf Freitag, den 11. Juni 1880, Vormittags 8 Uhr. . gum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. J. B. Eberz, ; Kgl. Gerichtsschreiber am Kal. Amtsgericht Tal in Bayern.

liot's! Oeffentliche Zustellung.

Die Elisabeth Müller, ohne Stand, Ehefrau von Stephan Schumacher, Ackerer und Wirth, beide zu Freisen wohnend, vertreten durch Rechts- anwalt Leibl, klagt gegen ihren gengnnten Ehemann Stepban Schumacher, Ackerer und Wirth zu Freisen

auf Gütertrennung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien bisher bestandene eheliche gesetzliche Gütergemeinschaft für auf, gelöst zu erklären, deren Theilung für den Fall der Annahme durch die Klägerin in zwei Hälf⸗ ten zwischen dieser und dem Verklagten zu ver ordnen, Parteien zur Liquidation und Ausein- andersetzung vor Notar zu verweisen, sowie diesen und einen Richterkommissar zu ernennen., und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreitz vor die zweite Civil kammer des Königlichen Landgerichts zu Sarbrücken auf den 17. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. . Zum Zrecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Saarbrücken, den 18. April 1880. Der Gerichtsschreiber

Koster, Landgerichts ˖ Sekretär.

ons! Oeffentliche Zustellung.

Die zum Armenrechte zugelassene Ghefrau Martha Clara Graf, geb. Müller, in an r. vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Chalvbaäus daselbst; klagt gegen ihren Ehemann, den Schlosser Erust Gustav Avolf Graf aus Bernsbach bei Schwarzenberg, früher in Chemnitz, zuletzt in Niederwiesa gufhält- sich, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Scheidung der zwischen ihnen bestehenden Ehe vom Bande und ladet den Beklagten i mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Civil-

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗

richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. ; m Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Aufzug der Klage bekannt gemacht. Chemnitz, den 8. April 1889. . Der Gerichtęschreiber des Königlichen Landgerichts, Civilkammer III. Fischer.

lion VPerkaufs⸗Anzeige

und

Aufgebot.

In Sachen, betreffend den Konkurs über das Vermögen des Mühlenbesitzers Wilhelm Dralle zu Krückeberg sollen die nachbezeichneten Immobilien des Wilhelm Dralle in Krückeberg zwangsweise öffentlich meistbietend verkauft werden und

zwar am Freitag, den 11. Juni 1880, Vormittags 11 Uhr. Die Verkaufsbedingungen liegen in der Gerichts⸗ schreiberei zur Einsicht aus. e Zugleich werden Alle, welche an dem Kaufobjekte Eigenthums , Näher leharechtliche fidelkommifsarische, fand oder andere dingliche Rechte, insbesondere Servituten oder Realberechtigungen zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche spätestens im Termine anzumelden unter der Verwarnung, daß nicht ange⸗ meldete Rechte im Verhältnisse zum neuen Erwer⸗ ber verloren gehen. . Bezeichnung der Immobilien: Gemarkung Münder, Kartenblatt 17 Parzelle 59, Acker im Rahlmühlenwinkel, 53 Ar 25 Qu. Mtr. Gemarkung Hamelspringe, Kartenblatt 1 Par⸗ zelle 57, Wiese im Grötter, 20 Ar 14 Qu. Mtr. Kartenblatt 1 Parzelle 77, Acker auf dem Mast⸗ bruche, 41 Ar 0 Qu.-⸗Mtr. Kartenblatt 1 Par⸗ zelle 293, Acker daselbst, 14 Ar 20 Qu.-Mtr. Münder, den 17. April 1880. Königliches Amtsgericht. von Uslar.

ö ö. Aufgebot. Nachdem glaubhaft angezeigt ist, daß die von der Deu tschen Lebens versicherungè Gesellschaft in Lübeck über das Leben des Ingenieurs Johann Philipp Louran, früher in Bonn, jetzt in Heidelberg, am z. November 1877 ausgestellte, auf dessen Ehefrau, Hermine Louran, geb. Frick, als rechtmäßigen In haber lautende Police Nr. 72, 634, groß 3000 6, owie ferner die von derselben Gesellschaft am 30. ktober 1874 über das Leben des Posthalters Paul Otto Alfred Baumgarten zu Hasselfelde ausge⸗ stellte, auf Inhaber lautende Police Nr. 64,202, groß 3000 Thaler 9000 46, abhanden gekommen sind, werden auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Ferd. Fehling als Bevollmächtigten des genanten Inge⸗ nieurs Louran und beziehungtweise des Kaufmanns Robert Bockemüller zu Hasselfelde alle Diejenigen, welche an die gedachten Urkunden Ansprüche zu ha⸗ ben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in dem hiermit auf Mittwoch, den 16. Juni d. J., Vorm. 11 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Amtsge⸗ richt anzumelden und die betresfende Urkunde vor⸗ zulegen, unter dem Rechtengchtheile, daß auf wei= teres Anrufen der Antragsteller die gedachten beiden Urkunden für kraftlos erklärt und die Deutsche Le⸗ bensversicherungt · Gesellschaft in Lübeck ermächtigt werden soll, den Antragstellern neue, mit den ab⸗ handen gekommenen gleichlautende Policen auszu— tellen. . Lübeck, den 19. April 1880. Das Amtsgericht. Abth. II. O. Asschenfeldt, Dr. Dr. Achilles, Sekr.

. Aufgebot.

Ueber das Leben der abwesenden Brüder Christoph Borst und Jakob Haas, letzterer seines Gewerbes ein Schuhmacher, Söbne der dahier verlehbten Tün chersgefellen. Eheleute Michael und Clisabetha Haas, ist seit dem Jahre 1862 keine Nachricht vorhanden, und soll sich Christopb Borst einige Jahre vor 1862 nach Amerika begeben haben.

Apotheker Wilhelm Riegel dahier hat als Pfleger mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichtẽ vom 16. v. Mis. beantragt, daß die beiden Verschollenen durch Richterspruch für todt erklärt werden, weshalb Aufgebot erlassen wird, mit der Aufforderung:

15 An die Verschollenen, spätestens in dem auf

Montag, den 14. Februar 1881, Bo dent les 9 Uhr,

im Sitzungssaal für Civilsachen Nr. 15 dahler besftimmten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls dieseiben für todt erklärt werden;

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebots verfahren wahrzunehmen;

3) an alle Diejenigen, welche über das deben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen.

Würzburg, den 21. April 1880.

Königliches Amtsgericht. J. gez. Schum. Zur Beglaubigung: Banmuller, K. Gerichtsschreiber.

ö Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichte I.

CErimmitschau. jetzt unbekannten Aufenthalts, aus einem Wechsel bon 1. Januar 1880 mit dem An⸗

kammer des Königlichen Landgerichts ju Chemnitz 26 den 6. 8 1880, Bormittags 10 Uhtzr,