1880 / 98 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Apr 1880 18:00:01 GMT) scan diff

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Inserate nehmen an: die Annoncen ⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

E * Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. 1

Preuß. Staats Anzeiger und das Central Handels-˖ register nimmt an: die Königliche Expedition des Neutschen Reichs- Anzeigers und Königlich Rreußischen Staats- Anzeigers:

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

Erste Beilage

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Berlin 8V., Wilhelm⸗Sraße Nr. 32. K

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n. s. w. von öffentlichen Papieren.

*

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

In der Börsen-

S. Theater- Anzeigen. beilage.

9. Familien-Nachrichten.

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Annoncen Bureaus.

K

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

loss! Oeffentliche Zustellung.

In der bei dem Känigl. Landgerichte in Bonn schwebenden gerichtlichen Theilungssache des Michael Land Müller zu Endenich, Klägers, vertreten durch Rechtsanwalt Humbroich

gegen die Erben der zu Lengsdorf verlebten Eheleute Leonard Schloesser und Elisabeth Eick, worunter die früher minderjährige, jetzt großjährige Elisabeth Schloesser. früher Dienstmagd in Bordeaux, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort, ladet der Kläger Land die genannte Elisabeth Schloesser vor das Königliche Landgericht Bonn in die zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streites bestimmte Sitzung vom 81. Mai 1880, Vormittags 10 Uhr, um über folgenden Antrag erkennen zu hören:

Königl. Landgericht wolle in Verfolg des Urtheils vom 21. Juni 1879 und unter Reassumtion der durch die Großjährigkeit der Elisabeth Schloesser unterbrochenen Instanz das am 4. Oktober 1879 auf der Kanzlei des Königlichen Landgerichts zu Bonn hinterlegte Gutachten des Experten Hünten bestätigen, die Parteien Behufs Ziehung der Loose vor den mit den Theilungsoperationen bereits beauftragten Notar, Justizrath Gansen in Bonn, verweisen, beurkunden, daß an Stelle des Herrn Assessors

Schmitz der Herr Landgerichts ⸗Rath Broicher zum

Kommissar ernannt worden ist und der Masse oder dem Widersprechenden die Kosten zur Last legen. Zum Zwecke

dies hiermit bekannt gemacht.

Il0699) Oeffentliche Zustellung.

Die Wittwe Henriett: Rypinska von hier klagt gegen den früheren Eigenthümer Johann Milszemmski, früher in Schönwalde, jetzt unbe⸗ kannten Aufenthaltsortes, wegen 126 S0 rückständi⸗ ger . des im Grundbuche des Beklagten, Neu⸗ Mocker, Abthl. III. Nr. 3, eingetragenen Kapitals von 1200 6, verzinslich zu 70o. mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten, zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgerichts zu Thorn auf

den 39. Juni 1889, Vormittags 95 Uhr,

in Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Thorn, den 16. April 1880.

Matthes. Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts.

lioss Oeffentliche Zustellung.

Der Eigenkäthner Franz Jablinski zu Elgenau klagt gegen die Schmiedemeister Albert und Louise ahnke schen Eheleute zu Amerika wegen Löschungè⸗ ewilligung der auf Elgenau Nr. 113 Abth. III. Nr. 2 für die Verklagten eingetragenen Post von 90 ½υι mit dem Antrage, die Verklagten zu verur⸗ theilen, über die Abtheilung III. Nr. 2 eingetragene Post zu quittiren und, die Kosten des Rechtsstreits ju tragen und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Gilgenburg auf

den 25. Juni 1889, Vormittags 10 Uhr. 2 Zwecke der öffentlichen Zustellung wird

dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. J Rzymski Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. v. C.

liJzso Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau Hanchen Sophie Caroline Eli⸗ sabeth Knaack, geb Starcke, zu Hamburg, ver— treten durh den Rechtsanwalt Dr. Westphal, klagt gegen ihren Ehemann Wilhelm Heinrich Knaack, früher zu Hamburg, jetzt unöekannten Aufenthalts, wegen Ehescheidung und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung deg Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Landgerichts zu Hamburg auf den 25. Juni 1880, Vormittags 95 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diese Ladung bekannt gemacht.

Hamburg, den 26. April 1880.

; e Schlickau,

Gerichtsschreiber des Landgerichts, Civilkammer II.

liossij Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Bernhard Hartmann zu Barmen, in seiner Eigenschaft als gerichtlich ernannter Vor⸗ mund der minderjährigen Kinder aus der Ehe der verlebten Eheleute Kassirer Wilhelm Dahl und Johanna, geb. Hartmann, zu Elberfeld, klagt durch Rechtsanwalt Kranz gegen 1) die Wittwe Bandwirker Peter Carl Dahl, ohne Geschäft, zu Langerfeld, 2) sden Bandwirker August Dahl zu Barmen, 3) den Bandwirker Carl Dahl zu TLan⸗ gerfeld, und 4) den Fabrikarbeiter Gustav Dahl, ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, alle in ihrer Eigenschaft als Erben und Rechtsnachfolger des verlebten Kassirers Wilhelm Dahl zu Elber⸗ feld auf Theilung und ladet den Mitbeklagten Gustav Dahl zur mündlichen Verhandlung der Sache vor die II. Civilkammer des K. Landgerichts zu Elberfeld auf den 8. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem ge—⸗ dachten Gericht zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Elberfeld, den 22. April 1880.

Der Landgerichts ⸗Sekretar: An der Mahr.

1, Aufgebot.

Demnach von der Wittwe des Nagelschmieds Carl Jünke gem., Johanne, 3 2

h Civilkammer) in

der öffentlichen Zustellung wird

i Pfandörotololl Tom. Jil. Kei. 4) protokollirt sst. Forderung von 1080 bezahlt, der Kontrakt aber

darauf beruhenden Protokollat Ansprüche und Rechte

Lüders in Fehrenbötel gehörigen Halbhufe daselbst

kollirten Gläubigern freigelassen, gegen den Verkauf zu protestiren.

1 en, des Gemeindevorstehers Gloy in Fehren⸗ el.

dem sigen Gerichtsschreiberei eingesehen werden.

10680]

der Ehefran Franz Heinrich Josef Schmitz, Sofie, geb. Meffert, zu Königswinter, ö.

gegen ; den Franz Heinrich Josef Schmitz, Tapezierer zu Königswinter,

des Preußischen Ausführungsgesetzes zur Deutschen Civil · Prozeß Ordnung bekannt gemacht.

hierselbst in Gemäßheit des §. 7 Nr. 1 des Aus⸗ führungsgesetzes vom 1. April 1879 Nr. 12 und des §. 25 der Grundbuchordnung rücksichtlich des Ackerstücks zu 100 Ruthen, jetzt noch 73 Ruthen unter den Hasenrecke Winterfeld 17. Wanne Nr. 1 des Aufagebotsverfabhrens beantragt, auch von der Antragstellerin ihr Eigenthum an dem qu. Grund⸗ stücke glaubhaft gemacht ist, so werden alle Die⸗ jenigen, welche ein Recht an dem Grundstücke zu haben vermeinen, hierdurch öffentlich geladen, ihre Ansprüche spätestens in dem auf

den 22. Juni 1880,

Morgens 9 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte angesetzten Auf⸗ gebotstermin geltend zu machen, unter dem Rechts⸗ nachtheile, daß nach Ablauf dieser Frist die Antrag⸗ stellerin als Eigenthümerin in dem Grundbuche eingetragen werden wird und daß, wer die ihm ob⸗ liegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das Grundstück erwor⸗ ben hat, nicht mehr geltend machen kann. SBflzminden, den 15. April 1880. Herzogliches Amtsgericht. Schömers.

lionen Aufgebot.

In einem am 2. November 1847 zwischen dem Einwohner Claus Eggert Zilitzer in Neumünster und dem Arbeiter Friedrich Rixen daselbst errichteten Kaufkontrakt über das im II. Quartier sub Nr. 96 in Neumünster belegene jetzt Seegersche Grundstück ist dem Verkäufer Zilitzer ein Kapital von 1080 46 verschrieben, welches im Neumünsterschen Schuld⸗

Die Erben des gedachten Zilitzer haben, da die

verloren gegangen sein soll, behufs Erwirkung der Tilgung im Schuld⸗ und Pfandprotokoll ein Auf⸗ gebot beantragt.

In Gewährung dieses Antrages werden Alle, welche aus der obgedachten Verschreibung und dem

herleiten zu können vermeinen, hierdurch aufgefor⸗ dert, solche spätestens in dem auf Dienstag, den 27. Juli 1880, Vormittags 190 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anstehenden Aufgebotstermine anzumelden, der Inhaber der Ur⸗ kunde auch dieselbe vorzulegen, widrigenfalls der gedachte Kaufkontrakt, soweit es die Verschreibung der 1080 M betrifft, für kraftlos erklärt und das Protokollat im Schuld. und Pfandprotokoll getilgt werden wird. 4 Nenmünster, den 20. April 1880. Königliches Amtsgericht.

. Aufgebot.

Die Ehefrau des Mühlenbesitzers Eduard Bauer zu Langenholzhausen hat das Aufgebot der durch Cession vom 28. Oktober 1859 auf sie übergegangenen und bescheinigter Maßen durch eine Feuersbrunst im Jahre 1876 zerstörten Schuld. und Pfandverschreibung des Colons Nagelsmeier N. II das. über ein dem letztern vorgestrecktes und am 24. Mai 1841 auf dessen Colonat 12. Orts in- grossirtes Darlehn zu 300 Thalern beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Dienstag, den 22. Juni 1880, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotés termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hohenhausen, den 23. April 1880.

Fürstliches Amtsgericht. Kirchhof.

lI06831 ; Zwangsversteigerungs⸗Proclam.

Auf Antrag eines protokollirten Gläubigers ist die Zwangsversteigerung der dem J Hufner Jochim

verfügt; es werden daher die Hebungsbeamten auf— gefordert, die von dem 2c. Lüders in Rückstand ge⸗ lassenen Abgaben innerhalb 6 Wochen, vom Tage dieser Bekanntmachung, hierselbst anzugeben, event. wird ihnen oder den sonst berechtigten, nicht proto⸗

Termin zum Verkauf ist angesetzt auf Sonnabend, den 19. Juni 1880, Nachmittags 3 Uhr,

Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor Termin im Verkaufslokal, sowie auf der hie⸗

Segeberg, den 17. April 1880. Königliches Amtsgericht. II.

Gütertrennung. In Sachen

hat das Königliche Landgericht zu Bonn, II. Ci- vilkammer, durch Urtheil vom 1. April 1880 die zwischen den Parteien bestehende eheliche Güter⸗ gemeinschaft für aufgelöst erklärt.

Vorftehender Auszug wird in Gemäßheit art. 11

Bonn, den 23. April 1880. Der Gerichtsschreiber: Donner.

(l0672

gemachtem Prollam finden zur Zwangsversteige⸗ rung der beschlagnahmten Häuslerei Nr. 10 zu Lichtenhagen mit Zubehör

statt.

(1068

schoͤnau die Eintragung des auf den Namen des Müllers Johannes Bickel, Mathäus Sohn zu Ober⸗ schönau katastrirten in Oberschönauer Gemarkung gelegenen Grundstückes:

L. 40. 12 a 09 qm Wiese im Steinhauk unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund⸗ buch von Oberschönau auf seinen Namen beantragt hat, werden alle Diejenigen, welche Rechte an jenem Grundvermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens bis zum Aufgebotstermine den 26. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der obige Antraesteller als Eigenthümer in dem Grundbuche eingetragen wer⸗ den wird und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundstück erwirbt, nicht mehr geltend machen kann und sein Vorzugsrecht gegenüber denjenigen, deren Rechte innerhalb der Ausschlußfrist angemel⸗ det und demnächst eingetragen sind, verliert.

Steinbach Hallenberg, den 19. April 1880.

Königliches Amtsgericht.

(10700

Bei der nothwendigen Subhastation des im Grundbuche von Exin Blatt Nr. 207 eingetragenen, zuletzt dem Thomas Nadekakula gehörig gewesenen Grundstücks ist auf Grund der in Abtheilung III. unter Nr. 5 für den Kaufmann Itzig Lewin Morris in Cbodziesen auf Requisition des Prozeßrichters vom 22. Mai 1862 eingetragenen Forderung von 11 Thalern 22 Silbergroschen 6 Pfennigen nebst häoso Zinsen und 1 Thaler 5 Silbergroschen und einem nicht festgesetzten Kostenbetrage, der Kauf⸗ gelderrückstand in Höhe von 40 M 28 8 der Kauf- mann Itzig Lewin Morris'schen Spezialmasse über⸗ wiesen worden. Auf Antrag des Kurators der Masse, Gerichts⸗ assistenten Moldenhauer in Exin, werden alle Die jenigen, welche auf den Kaufgelderrückstand Ansprüche geltend machen wollen, aufgefordert, dieselben bei dem hiesigen Amtsgerichte, Abtheilung II., spätestens in dem auf den 16. Juni 1880, um 11 Uhr, bestimmten Aufgebotstermine, bei Vermeidung der Ausschließung anzumelden. Exin, den 23. April 1880.

Königliches Amtsgericht. Solbrig.

llosss! Bekanntmachung.

Es haben angezeigt:

a. Fräulein Gertrud Koenig in Posen, daß sie

am 18. September 1879 die Hälfte eines

goldenen Medaillons,

der Posthauswärter Walenczak in Posen, daß

er am 9. Dezember 1879 zwei Stück Kassen⸗

scheine über je 5 „,

die Schutzleute Klemm und Zapf in Posen, daß sie am 22. Dezember 1879 gemeinschaft⸗ lich ein Thalerstück, ein 50⸗Pfennigstück und ein 19⸗Pfennig stück,

der Gypefigurenfabrikant und Hauseigenthü⸗ mer Max Biagini in Posen, daß er am 27. Dezember 1879 einen goldenen Siegel- ring mit dunkler Platte,

der Cigarrensortirer Oswald Okowiak in Posen, daß er am 12. Äpril 1880 drei Hun⸗ dertmarkscheine,

f. der Herr Herrmann Goldbach zu Posen, daß er im September 1879 eine Damenuhr mit zerbrochenem Zifferblatt und abgebrochenem Zeiger

gefunden habe. Die betreffenden Finder resp. die Ortsarmenkasse an Stelle des Fräulein König haben das Aufgebot beantragt. Es werden demnach Alle, welche an den vor— bezeichneten Sachen Ansprüche und Rechte zu haben vermeinen, aufgefordert, solche spätestens in dem auf den 21. Juni 1889, Vormittags 109 Uhr, vor dem unterjeichneten Amtsgerichte im Geschäfts⸗ zimmer Nr. 5 des Amtggerichtsgebäudes am Sa— piehaplatze anstehenden Aufgebotstermine anzumel⸗ den, mit der Verwarnung, daß den unbekannten Verlierern oder Eigenthümern, welche sich nicht ge—⸗ meldet haben, nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur Zeit der Er⸗ hebung des Anspruchs noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht derselben aber aus⸗ geschlossen werden wird.

Posen, den 19. April 1880.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV. Dr. Traumann.

b.

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt

Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufe bedingungen am Donnerstag. den 8. Juli 1880, Vormittags 11 Uhr, ) zum Ueberbot am Freitag, den 30. Juli 1880, Vormittags 11 Uhr, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund⸗ stück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Donnerstag, den 8. Juli 1880, Vormittags 10 Uhr,

Auslage der] Verkaufsbedingungen vom 24. Inni

1880 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem

8 Nachdem der Schlosser Friedrich Bickel von Ober⸗

zum Sequester bestell ten Schulzen Iberdorf zu Lichten hagen, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger An. meldung die Besichtigung des Grundstuͤcks mit Zu—⸗ behör gestatten wird. Doberan, den 23. April 1880. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber Krull.

1009 Ansprüche an des 18. Orts auf dem Hypotheken⸗ buchsfolio des Colonats Fritzemeier Nr. 13 zu Lüdenhausen eingetragene Darlehn zu 25 Thaler sind unter Androhung der im 8. 77, 6, des Prozeß⸗ gesetzes von 18659 angedrohten Rechtsnachtheile am Freitag, den 11. Juni 1880, Morgens 9 Uhr, anzumelden und zu begründen. Hohenhausen, den 23. April 1880. Fürstliches Amtsgericht. Kirchhof.

(10741 In unserer Rechtsanwaltsliste ist vermerkt wor⸗ den, daß der Rechtsanwalt Galster seinen Wohnsitz von Herford nach Bielefeld verlegt hat. Bielefeld, den 26. April 1886. Königliches Landgericht.

10736 —.

In die Liste der beim Hanseatischen Oberlandes— gericht zu Hamburg zugelassenen Rechtsanwälte ist nach gesetzlicher Beeidigung eingetragen:

HBr. Karl Martin Hartmann in Hamburg.

Hamburg, den 26. April 1880.

Das Hanseatische Oberlandesgericht. Zur Beglaubigung: R. Prien, Sekretär.

Lebens ver sicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig. Der von der unterzeichneten Gesellschaft . tigte Versicherungsschein Nr. 16413, ausgestellt am 9. Dezember 1865 auf das Leben des Heirn Carl Daniel Ernst Beißner, Kunstgärtners in Celle, ist bei uns mit dem Antrage auf Mortifikation als verloren angezeigt worden. In Gemäßheit von 5§. 165 der allgemeinen Ver⸗ sicherungs bedingungen unseres revidirten Statuts wird dies hiermit unter der Bedeutung bekannt ge— macht, daß dieser Versicherungsschein als nichtig be⸗ trachtet werden und an seiner Stelle ein Duplikat ertheilt werden wird, wenn innerhalb eines Jahres, vom untengesetzten Tage ab, ein Berech⸗ tigter bei uns sich nicht melden sollte. Leipzig, den 28. April 1880. Lebensversicherungs ⸗Gesellschaft zu Leipzig.

Kummer. . k

8

Die mit einem jährlichen Gehalte von 900 6 verbundene Kreisphnsikatsstelle des Kreises Aogilno ist sofort zu besetzen. Geeignete Be⸗ werber fordern wir auf, sich unter Einreichung ihrer Zeugnisse und eines Lebenslaufes binnen s Wochen hei uns zu melden. Bromberg, den ß. April 1880. Königliche Regierung, Abthei⸗ lung des Innern.

io 29]

Glockenhängung in Berlin.

Die große Glocke der hiesigen St. Marienkirche, gegossen im Jahre 1520, 7 Fuß 4 Zoll im Durch⸗ messer, 7 Fuß 8 Zoll hoch, 197 Centner wie⸗ gend, hatte früher die gewöhnlichen Zapfen; es waren zum Läuten 5 Mann erforderlich, welche sie bei angestrengter Arbeit nur soweit zu schwin⸗ gen vermochten, daß sie auf der einen Seite an⸗ schlug. Nachdem im Monat März d. J. der Ap⸗ parat nebst Klöpfel des Königl. Kreisbaumeisters

Herrn Ritter in Trier angebracht ist, sind nur

3 Mann erforderlich, welche mit Leichtigkeit die

Glocke so hoch schwingen, daß sie ron beiden Seiten

weich und volltönend anschlägt. Bei der zweiten

Glocke, im Gewicht von 4080 Pfund, ist der Ap⸗

parat ebenfalls angebracht; sie wird jetzt mit der

größten Leichtigkeit von einem Mann gezogen, wäh⸗ rend früher ? Mann nöthig waren. Ber von Holz konstruirte Glockenstuhl wird nicht im geringsten bewegt und das Gemäuer des Thurms kann daher niemals leiden. Wir sprechen Herrn Kreisbau— meister Ritter unsere vollste Anerkennung in

Betreff des von ihm konstruirten Apparates aus.

Berlin, 8. September 1875.

Die vereinigten Gemeinde Kirchenräthe von

St. Nikolai und St. Marien. Dr. Brückner,

Probst u. General⸗Superintendent in Berlin. H. Lietzmann, Keibel, Kommerzien⸗Rath. Geh. Justiz⸗Rath.

Das obige Attest kann ich heute nach Ablauf von

fast 5 Jahren in jeder Beziehung bestätigen. Die

große Glocke ist während dieser Zeit an jedem Sonn⸗ und Festtag mit Leichtigkeit gelaͤutet worden.

Berlin, 19. April 1880.

H. Lietzmann, Kommerzien Rath. Prospett, Zeichnung, Atteste werden franko eingesandt und die von den Interessenten leicht an⸗ zubringenden, jetzt 10 billigeren Hänge⸗Apparate geliefert durch Vermittelung des Patent⸗Jnhabers Ritter, Königl. Baurath zu Trier.

Redacteur: Riedel. ö Ger lin

Verlag der Expedition (Kess eh. Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen

seinschließlich Börsen⸗ Beilage),

außerdem ein Fahrplan der Königlichen er n.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

HEXE.

emeldeter und gerichtlich mortisiirender Werthpapiere:

188d.

12. November 1869, Staats-Anzeiger No. 268 Seite 4385 und Ministerial-

No. XLII.

(Mo. XH.I. s. Reichs- n. Staats-Anzeiger von 1880 No. 44. Erste Beilage.)

Sohuldversohrelbungen der oonsolldirten 470 / Staats Anlelhe: lit. C. No. 44 496 . 500 Thbir. it. E. No. 16708. 16709.

6 383 ber 160 Ihr. .

gohuldversohrelbung der oénsolldirten 4 Staats- Anlelhe: Iit. B. No. 26 251 über zo M Lit. G. No. 23 4477 über 1000 A

Vormals Kurhesslsohe Prämlen- Sohelne: Ser. 1694 No. E 332 über 40 Thlr.

Sohuldversohrelbungen . a. No. 33. 145. 423. 448. 1959. Lit. A. b. No. 40. 501. o. 330. 331. 491. . ö . .

H. 157. 138. 139. 233. 904. Lit. CG. 2. Jo. J 6. Ko. 2497. 2514. 5553. Tit. G. C. Na. 653. 2182. 2455. 2644. 3721. 3096. 3097. Lit C. d. No. 1020. 1026, 1521. 2068. 2069. Lit. B. a. Ko. 35948. 4088. Lit. E. b. No. 7680. 8515. S516. 8517. M79. 9080. 9081. 9082. 9083.

Rentenbrlefe der Provinz Brandenburg: Lit. A. No. 8341. 8342 2 3066 Æ, Lit. B. No. 3679. 3580 a 15900 M, Lit. C. No. ol5 2 300 MA, Lit. D. No. 7263. 7269. 7270. 7271 à I6 4

Rentenbrief der Provinz Sohleslen:; Lit. B. No. 3792 äber 1500 .

Rentenbriefe der Provinz Sachsen: Lit. A No. 12 513 über 3000 M (1600 Thir.), Lit. B. No. 3441 über 1500 (600 ( klr), it. C. No. 17 109 u. 17110 über je 300 M (109 Thlr.). Lit. D. No. 14 903. 14 904 u. 14 905 über je 75 M (25 Thlr.).

Rentenbrlef der Provinz Hannover: Lit. A. No. 177 über 3000 M (1000 Thlr.)ᷣ

gohuldversohrelbung der Elohsfelds chen Tilgungs kasse: Iit. B. X 409 No. 1372 über 1500 M (600 Thlr.)ͥ

Sohuldversohreibung der Paderborner Tilgungskasse: Lit. D. No. AMG n 6606 . nebst Coupons Ser. T. No. 3 a. 4.

der Nassaulsohen Landesbank: Lit. 675. 760. 976. 979. 1033. 1823. 19606.

; 1148. 1985. 2170. Lit. A. C. 1 Lit. A. d. No. 135.

2176. 2981. 3139. Lit.

Ffandbrlefe der sohlesisohen Landsohaft.

1. Atlandsohaftllohe PFfandbriofo: à 34 osœ. ö Lubie Ober- Lampersdorf, Kr. Steivau Raschowa et..

II. Andere Pfandbriefe.

Die Sehlesischen 4 proz. Pfandbriefe Lit. C. Ser. III. No. 1738 äber 100 Thlr, Ser. III. No. 3029 über 300 M

Berliner Stadt · Qplgatlonen ben. Anlelhes oholno.

D. à 2090 Tblr. 44 o„90 No. S421. . , 20 981. 31781. 4458. 15919. 19 339. 16311. 17847. 36772. 7337. 7121. 12 563. 16042. 4257. 6924. 6941. 11161. 77. 6. 607. 15 599.

Bergisch - Märklsohe sStammaktlen à 190 Mir,: No. 64 . 68 971. I G0 254 - 56. 110 880. 128 424 - 29. 259 743. 316741 —50. 590 249.

Berglsoh - Märkisohe Prloritats - Obligatlon III. Serle Ill. B. à 100 1ülr.: No. 144 696.

Berglsoh · Märkléoho Prloritts Obligationen V. Serle à 200 Thir.: No. 24 347, desgl. à 100 Thlr. No. 42 989. .

Bor glsoh - Märkisohe Prioritäts-Obligatlonen VI. Serie 500 n No. 4066. 4215. 4218, desgl. à 200 Thlr. No. 15 623. 17891. 24 456. 35 678, desgl. & 100 Iklr, No. 44 028. 55 304. 56 624. 77 870. 77 871. 82 416. 97 3665. 101 355. 109 498. ö

1soh-Märklsohe Prloritäts Obligationen VII. Serie

500 6 No. 57657. 5208. 7705. 7705, dergl. à 200 Thlr. No. 19 340, desgl. à 100 Thlr. No. TR 416. 5i 121 27. 61 379. 68 650. 75 100. 77 174.

Půsseldors Hlberfolder PFrlorltats - Opligatlon I. Serle à 100 Thlr.: No. 388581.

Marklsohe Nordbahn-Frlorltäts Obligationen 2 600 n,, , 2 1600 FhIr. No. 4378. 14 8652. 14 86565.

12933. 26 561.

13 928. 120 352. 27 755. 31 580.

. 17270.

17594. 35 679.

16304. 24 745. 15 515. 32375. 42536.

16305.

. 17509. 33 262. K ü 1000 M K ö

. P

29 8469. 9358. 96512.

6948. 9039.

Petersheide Vorwer

5 935. A 992. 27 993. 27 997.

Berlln · Potsdam Magdeburger Elsenbahn: Die ERrioritä ts. Obligationen Lit. G. neus Emissson No. 57 141. nebst Conpon- und Talon, No. 3343; die Talons der Prioritts - Obligationen Lit. C. nene Emission No. 37 577. 37578. 44 578— 80. 55 778. Aktie No. 1485. Die Divilendenscheine Ser. IV. No. 1 bis 19 nenst Lalon za der Aktie No. S9 81, die Zinscoupons Ser. J. No. 9 bis 12 nebst Talon zu der Prioritäts- Obligation Lit. FE. No. 13 521.

Berlin Stettiner Elsenbahn: Aktien No. 9647. 18268. 27 504. 70 257. 77 369. 77 316. 5 183. 99 563. 99 64. 99 585. 99 584 über je 200 Thlr. und No. 52 989 a. über 160 Thlr.

Breslau Sohweldnlt Frelburger Elsenbahn: Prioritäts- Aktien No. II9. S357 ber je Z565 Thlr., Stamm- Aktien No. 10 474 10524. 10787. 13 965 vom 19. August 1854 (ohne Littara) III. Emission

à 200 Thlr.

Oöln · Mindener Elsenbahn:; Aktien: No. 51 919. 74 910 200 Thlr.

pros. Prioritäts - Obligationen II. Emission No. 5837 à Z00 Thlr., Ro. 10 302. 10323. 10 414. 13 664. 16105. 16995 à 100 Hhlr. 4proz. Prioritäts Obligationen III. Emission Lit. A. No. 7863 2 hlr 20m oo. 1o 269. 10 863. 11 os a 100 Mur. 4proꝛ. Prioritäts- Obligationen IV. Emission Lit. A. No. 26 695. 32 3065. 40 852 à 100 Thlr. 4 proz. Prioritäts- Obligationen IV. Emission Lit. B. No. 50 191 61 948 à 100 Thlr.

Halle Sorau- Gubener Eisenbahn: Sta um Aktien and 49 651, Prioritäts-Obligation Lit. B. No. 1263.

Reohte- Oder Ufer - Hisenbahn. Prioritäts - Stamm- Aktien No. 17 6355. 730 567. 20 842. 28 381 und 28 382. .

elnlsohe Elsenbahn: Stamm- Aktien No. 6) 617. S3 352. 63 9 65 457. 65 458. 66 066. 66 090. 66 484. 66 485. 83 5.0. 94 714. 94715. 170 485. 192 599. 48 lo Prio itãts Obligation J. Serie No. 27 375 22 100 Thlr. (ex privil. de 2. August, 1858), 5 o/ Prioritäts Obligation II. Emission No. 116 835 à 260 Thlr. (ex privil. de 19. Juli 1871) und der dazu gehörigen Talons.

Rheln-Nahe Elsenbahn: Coupons No,. 19 u. 20 mit Talon ur Prioritats-Gbligation J. Eanission No. 9683. Der Inhaber der

Prioritäts- Obligation I. Emission No 7809 besitzt einen unrichtigen, den zur Obligation No. 7808 gehörigen Couponbogen, ohenso der Inhaber der bligation II. Emission No. 4018 den zur Obligation L Fmiszion No. I5 468 gehörigen Cougonbogen.

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reußen. Berlin, 27. April. Im weiteren Verlaufe der . (33) Sitzung setzte der Reichstag die erste Berathung der einer besonderen Kommission zur Vor⸗ berathung überwiesenen Anträge des Abg. von Seydewitz und Genossen, betreffend die weitere Abänderung der Ge⸗ werbeordnung, und zwar zunächst des Antrages, be—⸗ treffend den Gewerbebetrieb der Schau spielunter⸗ nehmer, fort. Der Abg. von Kleist⸗Retzow erklärte, nach den früheren Gewerbeordnungen seien die Theater wesentlich in das Belieben der Regierungsorgane gestellt gewesen. Die Gewerbeordnung von 18669 habe den entgegengesetzten Weg eingeschlagen und habe im Großen und Ganzen volle Theater— freiheit eingeführt. Man habe damals unter Anerkennung, daß das Theater das Alles noch nicht erfülle, was es sollte, gerade von einer solchen Freiheit eine Reorganisation, eine Verbesserung desselben gehofft. Es sei also richtig, wenn der Abg. Löwe behaupte, die Schäden des Theaters seien älter, aber die Gesetzgebung von 1869 habe nicht, wie man gehofft habe, sie beseitigt, vielmehr die Schäden ganz wesentlich verstärkt. Der Abg. Löwe suche diesem Vorwurfe dadurch zu entgehen, daß derfelbe den Grund der Schäden in dem schlechten Bei⸗ spiele finde, welches von den Hoftheatern und andern großen Theatern gegeben werde. Bleibe man zunächst dabei stehen, daß die Hoffnung, welche man damals gehabt habe, „absolute Freiheit helfe dem Theater auf', sich auf das Schlagendste als Irrthum herausgestellt habe, daß vielmehr das Theater selbst nach dem Urtheile aller wirklichen Sachverständigen, und daß selbst das Staatsleben daraus schwere Schäden genommen habe. Das Theater wolle durch Unterhaltung mittelst der Darstellung des Lebens des Volkes eine erziehliche Einwirkung auf das Volk ausüben. Dazu gehöre aber vor Allem, daß das Theater selbst auf einer Stufe stehe, von welcher aus es die Anschauungen des Volkes veredeln, daß es das Volk herausheben könne aus der täglichen . der Zuhörer hervorrufe zu einem reineren Leben. dem Abg. Löwe der Meinung, schläge, wie fie hier gemacht seien,

1 1 ien ng, ; ugeben, daß der Grun . wenn man das Uehel heben wolle,

faßt werden müsse, aber trotzdem habe die

wordenen Krankheit zu begegnen; ganz der eigentliche ö liege tiefer, in

eitrichtung, aber ͤ 5 . nach der Gesetzgebung die Theater große Masse des Volkes, statt vielmehr Anstalten der worden seien. em derselbe werde es auch bei ih ren Theater, die Hoftheater, Slandalstůcke gäben. Es gehe so auch hier.

von der Sonne,

m voraussetzen,

so wie in allen Beziehungen

dann die

den Massen hinab. Die höheren Stände,

Misore seines Lebens, daß es Entschlusse Er sei mit daß durch derartige Vor⸗ der ganze . ö, icht fofort ein anderer werde. Das meine ja auch Nie⸗ , . wie beim Sozialistengesetz, würden Alle des Schadens viel tiefer liege, daß an der Wurzel ange⸗ 6 das iali ür nothwendig gehalten, um der akut ge= Sozialistengesetz f h g geh nl fie, mhh, der ganzen materiellen die Gefahr trete dadurch jetzt n, r Erziehungsanstalten zu sein Verderbniß und der Entsittlichung ge⸗ Er gebe dem Abg. Löwe vollkommen zu und daß er die größe⸗ nicht rechtfertigen wolle, wenn sie

ürben die Höhen der Berge erleuchtet n c . das Wasser fließe von den Bergen herab auf die Ebenen, Die maßgebenden geistigen

; zheren gebildeten Ständen zu Einflüffe drungten von den höh g , ,

altungen der großen Hofbühnen, sollten wissen, was für nnn. ihr gib dild' die Darstellungen auf diesen Bühnen hätten. Allein der gegenwartige große Schaden sei doch davon unabhängig gegenwärtig so akut und groß geworden durch die ungemessene Konkurrenz und durch die Ungebundenheit der Theaterunternehmer; gerade dadurch und Lurch die Verbindung der Theater mit Restaurationswirthschaften sei das Theater, statt eine idealere Richtung einzuschlagen, so wesentlich herabgesunken in sittlicher, literarischer und artistischer Beziehung, daß daraus Gefahren für das Staatsleben sich ergeben müßten. Dazu lasse sich speziell nachweisen, daß die Zustände, wie sie bei den neuen kleineren Theatern stattfänden, nachtheilig zurückwirkten auf die größeren. Der Besuch des Publikums sei jedem Theater nothwendig, und wenn leider die gebildeten Stände gezeigt hätten, daß ästhetisch und sittlich ihr Geschmack voll⸗ ständig verdorben sei, indem sie in Menge diesen kleinen las⸗ civen Theatern nachgegangen seien, so habe das ohne Weiteres zurückgewirkt auf die größeren Theater, indem diese von dem Publikum, um es sich wieder zuzuführen, nach und nach heruntergezogen seien. Er sei natürlich gern bereit, die Bestrebungen, von denen der Vorredner gesprochen, zur Hebung der deutschen Schauspiel⸗ kunst zu unterstützen, seine Partei wolle auch die Freiheit des Theaters nicht in ihr Gegentheil umkehren, aber die schlimmen Zustände des Theaterwesens in Folge der schrankenlosen Theaterfreiheit verlangten dringend einer Reform. (Redner einige

herausgegebenen Zeitschrift und

Ueber das deutsche Theat, bedürfe nothwendig einer

von demselben Stellen aus der Schrift: §. 32 der Gewerbeordnung schränkung. Es gebe Fälle, bestraft worden seien, daß

zu darfen beanspruchten. Man habe gesagt,

Diese Beurtheilung könne man dem ebenso wie dem Richter anvertrauen.

ja nur die Möglichkeit geben, da auageschlossen würden, die geeignet keit des Volkes zu untergraben. Reichstages seien berufen, hier

Seine Ansicht habe auch von Weise einen Widerspruch gefunden, Zustimmung. Freilich setze er voraus, daß dei jeder einzelnen Aufführung

seien,

dern, damit werde aber die ganze

ifend daß * welche es wohlmeinten mit dem deutschen Volke, klar machten, welchen Schaden sie entsittlichenden Stücken ihre Thei sie überhaupt nur derartige Theater besuchten. durch Fernbleiben ein Verdikt gegen ausüben.

besondert e, . Bedürfnisse geltend a

zitirte eine bezügliche Neußerung Rudolph Gottschalls aus der

Theater. Der Ein⸗ daß Leute, die wegen Diebstahls Gastwirthe, 36 3 e .

ittlichkei isteten, dieses Gewerbe betreiben der Unsittlichkeit Vorschub leisteten s e, r Verwaltungsbeamter die Zuverlässigkeit eines Nachsuchenden

in sittli i d artistischer Beziehung beurtheilen? in sittlicher, finanzieller un stisch ,

Die rn n wolle daß diejenigen Aufführungen ö die Sittlich⸗ Die Mitglieder des Aenderung zu schaffen. Seiten der Regierung in keiner sondern hoffe er auf ihre die Polizeibehörden der 5 . voller 8 ingrei rononzirte Unsittlichkeiten zu verhin⸗ eingreifen würden, um p z 8 . e . . Er setze ebenso voraus und das sei viel tieser ar h oel 34 gebildeten Glieder des gatschh sie schon 6 , m, wenn nahme schenkten, ja wenn ; Van sollte derartige Entsittlichungen

̃ icht, diese Vorschläge als Aber daneben liege die Pflich 2 6 ae, n

reunde seien nicht abgeneigt der Tendenz dieses Antrages, lr ih ee , der Theaterfreiheit zu beseitigen. Seine Partei sei nur che haft ob die Cafes chantants unter die Kategorie der Theater fielen, und diese gäben doch haupt⸗ sächlich begründeten Anlaß zu Klagen. Vermuthlich würden bie Cafés chantants durch dieses Gesetz gar nicht getroffen. Er sei auch zweifelhaft, ob durch eine Prüfung der sittlichen und artistischen Zuverlässigkeit des Thegterunternehmers Aus⸗ schreitungen in sittlicher Beziehung wirklich verhütet würden. Er nehnie auch Anstoß an dem verdächtigen Worte insbe⸗ sondere“, welches der Willkür der Behörden freien Spielraum lasse, auch aus anderen beliebigen Gründen die Konzession zu versagen. Man würde nach 58. 59 der Gewer beordnung im Falle der Annahme der Vorlage an die für das flache Land o wichtigen umherziehenden Schauspielertruppen dieselben Ansprüche, wie an die städtischen stellen müssen. Es wãre unbillig, dieselben anders zu behandeln, als die umherziehen⸗ ben Künstrelter und Seiltänzer-Gesellschaften. Es fehlten auch den Verwaltungsbehörden auf dem Lande die nöthigen Kräfte, um die von dem Gesetze erforderte Prüfung eintreten zu lassen. Er bitte deshalb den Kommissionsantrag abzu⸗ lehnen. Der Abg. von Helldorff⸗Bedra führte aus, der Antrag enthalte eine ue g. Verschärfung der bisherigen Gewerbe⸗ ordnung, aber derselbe sei nothwendig, denn es handele sich darum, der Polizei die Befugniß zu geben, den schlimmsten Auswüchsen der Theaterfreiheit energisch entgegenzutreten. Denn es sei allseitig anerkannt, daß die allzu große Konkur⸗ renz Schuld an dem Verfall des Theaters sei. Er und seine polltischen Freunde wollten hier keine große Reform des deutschen Schauspielwesens anbahnen, sondern nur einen kleinen Anfang zur Beseitigung derjenigen Theater machen, welche weder der Kunst noch der Volksbildung dienten, sondern im Interesse des bloßen Erwerbes schwere sittliche Schäden herbei⸗ führten und welche nach dem jetzigen Gesetz gar nicht faßbar seien. Es handele sich hier um die Befugniß der n, , den außersten Auswüchsen der Theaterfreiheit wirksam entgegen— utreten. Es habe 4 einer der Herren, wenn er nicht irre, der Abg. Löwe, gesagt, der jetzige schlimme Zustand des Schauspiels liege in den schlechten Schauspielern. Was sei denn aber daran schuld, als die große Konkurrenz die Theater⸗ freiheit? Er möchte bitten, sich die Literatur über die ganze Theaterfrage anzusehen. Lese man die Bücher, . und Literatur hierüber, lese man die Theaterblatter, so finde man von allen Seiten, von Schauspielunternehmern, von Schauspielern und Dramaturgen die übereinstimmende Be⸗ hauptung, diese Thegterfreiheit führe zum Ruin. Was am man nun' in diesem Gesetze? Man wolle nur der Po ö. behörde die Möglichkeit geben, den wu n , ö. gegenzutreten, die Unternehmungen zu beseitigen, die nicht 6 Kunst, nicht der Volksbildung, sondern nur reinen Erwer 6 . dienten, die nichts als ein Anhän sel der Schankwirth⸗ chaft seien. Das sei das Ziel, und dieses Ziel zu erreichen ei außerordentlich wichtig. Vergesse man nicht, daß die gegen⸗ wärtige Gesetzgebung den Einfluß des Theaters auf die Be⸗ volkerung verzehnfacht habe, daß man in keiner . a selbst nicht auf dem Lande, , leide an n . Iuf⸗ führungen, und zwar nach einer r, für die sie in 3 Weife wuünschenswerth seien. Nach feiner Ansicht könne

ne er auf die Zustimmung des Rei * Der i 6rd Baumbach bemerkte,

seine nationalliberalen

Haus, ohne irgendwelche Prinzipien der Freiheit aufzugeben,