Kunstwerke merkwürdig sind die alterthümlichen Thonköpfe von Zeus und Hera, die Fragmente weiblicher , . von der sorgfältigsten Ausführung, einer Gruppe von Satyr und Nymphe, eines grinsenden Silenkopfes u. s. w. Diese Stücke sind von vorzüglicher Wichtigkeit wegen der gut er— altenen Farben und wegen der Seltenheit größerer Thon⸗ guren in Griechenland. Dazu kommen Thierbilder mannig⸗ acher Art, und ein römischer Porträtkopf über Lebensgröße. Ein besonderes Kabinet der olympischen Magazine bilden die architektonischen Terrakotten, die in voller Farbenfrische und in der größten Mannigfaltigkeit des Stils erhaltenen Kranz⸗ gesimse, sowie Stirn- und Firstziegel. Von wasserspeienden Löwenmasken ist hier eine solche Fülle in Thon und Stein erhalten, daß man allen Wandlungen des Geschmacks durch Jahrhunderte hindurch folgen kann.
Die Bronzen hat Herr Dimitriades jetzt in einem beson⸗— deren Raum geordnet. Wir finden dort die spärlichen, aber unschätzbaren Ueberreste von Großbronzen, tausende von kleinen Votivfiguren, dann die bekannten Reliefs in orientalischem Stil, ferner eine Gruppe von archaischen Statuetten (darunter den blitzschleudernden Zeus in seinem für Olympia charakteristi⸗ schen Typus, und einen ausfallenden Hoplten), zierliche Reliefs von getriebener Arbeit in altkorinthischem Stil, endlich auch Figuren des freien Stils bis zu den Merkurgestalten der römischen Zeit.
Außerdem sieht man im Bronzemuseum jetzt eine reiche Auswahl von Waffen und Geräthstücken, Schilden (einen mit Inschrist), Helme aus verschiedenen Zeiten, Schienen aller Art, Schwerter (sehr selten), Lanzenspitzen (zum Theil mit In⸗ schriften; von Erzgeräthen sind besonders die Schalen maffen— weise vorhanden, Dreifüße, Greifenköpfe in großer Auswahl, Henkel aller Art. Von Schmuckgegenständen abgesehen, sind es besonders die mit Inschrift versehenen Gewichte, die mit noch unerklärten Inschriften und mancherlei Symbolen ver⸗ sehenen Gewichtstücke verschiedener Form und Größe (ea. 150 Stück), welche im Prytaneion, aber auch in der ganzen Altis gefunden sind. Man sieht hier in großer Mannigfaltigkeit Alles vereinigt, was in Erz den Gottheiten dargebracht zu werden pflegte; darunter auch manches noch Räthselhafte, wie die sogenannten „Stimmmarken.“ Endlich ist ein auserwaͤhlter Schatz des Bronzenkabinets die Sammlung von Inschrift⸗ tafeln, die sich mit den größern Fragmenten schon auf 50 Stück beläuft und für die Technik und Geschichte hellenischer Erzschrift das reichste Material darbietet.
Während diese Urkunden jetzt sämmtlich in einem Schrank zusammenliegen, sind die ca. 405 Steinschriften in der ganzen Altis zerstreut. Denn man hat nur einzelne, besonders merk— würdige Steine, wie den des Bybon, und die kleineren Stein⸗ tafeln, wie die Listen der priesterlichen Beamten, deren Bruch⸗ stücke noch fortwährend aus dem Prytaneion und der nörd⸗ lichen Umgebung der byzantinischen Kirche zum Vorschein kommen, in das Museum gebracht, die monumentalen Stein⸗ urkunden aber an ihrer Fündstelle gelassen. Im günstigsten Falle, wenn die Fundstellen auch die ursprünglichen Auf— stellungsorte waren, sind die Inschriften auch topographische Denkmäler ersten Ranges, wie die Nikeinschriften und die In⸗ schriftbasen des Praxiteles, Telemachos u. a., oder man hat die Inschriften wenigstens in der Nähe ihres ursprünglichen Standorts aufgestellt, wie z. B. die Basis des Philonides. Eine wichtige Inschrift, wenn auch nur aus vier Buchstaben bestehend, brachte uns neulich der hinter der Thesaurenterrasse gezogene Graben; sie enthält in alten Schriftzügen den An— fang des Namens der Kyrenäa und ist das Bruchstück einer Dedikationsurkunde aus dem Schatzhaufe derselben.
Wenn ich endlich noch die Münzen erwähne, deren Anzahl auf 5000 angewachsen ist, wobei die Massenfunde byzantinischer Münzen je unter einer Nummer verzeichnet sind, so giebt diese Uebersicht eine annähernde Vorstellung davon, was an Denkmälern aller Art aus dem Boden von Olympia an das Licht gefördert ist.
Von merkwürdigen Einzelheiten erwähne ich nur noch einen kleinen Erdaltar, der vor längerer Zeit in dem Rund bau nördlich von der byzantinischen Kirche gefunden ist. Eine nähere Untersuchung zeigte uns in diesen Tagen, daß er, oben mit einer Ziegelplatte bedeckt, an den Seiten mit weißem Stuck überzogen war. Dieser Ueberzug mit Schrift und Blattornament wurde von Zeit zu Zeit erneuert. Es gelang uns, zehn solcher Schichten, eine nach der anderen, abzulösen; es war der Altar eines Heros, dessen Name nicht genannt wird, dessen Dienst aber mit der Mantik von Slympia im Zusammenhange stehen muß. Es ist ein religiöses Denkmal einzig in seiner Art.
Die Hauptsache aber sind nicht diese Einzelheiten, sondern das Ganze, die wiedergewonnene Anschauung des gesammten Raumes von Olympia, und so kehre ich zu dem Grundriß der Altis zurück, von dem ich ausging, der wichtigsten Urkunde unserer Arbeiten, welche noch in aller Händen sein wird, wenn die Altis selbst wieder überwachsen, verschüttet und verwildert sein mag. Das Interesse, das sich an den Grundriß anknüpft, geht über das der Baugeschichte weit hinaus, und wie genau wir uns mit seiner Hülfe in Olympia orientiren können, zeigen ja am deutlichsten die an Ort und Stelle aufgefundenen . der Rennbahn, an denen die Wettkämpfer ihren Lauf anfingen und vollendeten. .
Es fehlte noch ein umfassenderes Bild der Gegend. Herr Landesvermessungsrath. Kaupert ist beschäftigt, die toöpo— graphische Aufnahme in Iigggo auszuführen, in einer Aus⸗ dehnung von 5000 m in die Länge und 4000 m in die Breite, so daß ein Kartenblatt von 20 km hergestellt wird, wö Olympia in der Mitte liegt.
Die Ausgrabung ist bis heute mit 500 Mann fortgesetzt. Das griechische Osterfest macht eine achttägige Pause.
Olympia, den 29. April. E. Curtius.
Zu sammenstellun des im Bezirk des königlich preußischen Col. Jad · Amtes während der Jagd ⸗Saison 1879 –– 80 erlegten Wildes und Raubzeuges. A. Auf Hofjagden:
24. Oktober 1879. Schorfhaide (Oberförsterei Gr. Schönebeck) Ein eingestelltes Jagen auf Rothwild. An Rothwild: 52 Hirsche= 83 Wild, an Damwild: 11 Wild. Summa 146 Stück. ö
Lund 8. November 1879. Colbitz ⸗Letz linger Haide. Ein Kontrajagen mit der Findermeute auf Sauen, zwei Lappsagen mit abgestellten Kammern 6 Roth. und Damwild. An Rothwild: 9 Hirsche, Wild, an Damwild: 144 Schaufler, 331 Wild, 155 Schwarzwild. Summa 663 Stück.
15. November 1879. Göhrde. Ein eingestelltes Jagen auf Roth⸗ wild, eine Suche mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten Jagen. An Rothwild: 32 Hirsche, 45 Wild, 120 Schwarzwild, 2 e, 1Hase. Summa 2600 Stück.
22. November 1879. Hammer ⸗Königs⸗Wusterhausen. Ein ein⸗ gestelltes und ein nur theilweis abgestelltes Jagen auf Damwild und
An Damwild: 43 Schaufler, 155 Wild, 103 Schwarz- wild, 1 Hase, 2 Dachse. Summa 304 Stück.
NN. November 1879. Saupark bei Springe. Zwei Suchen mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten Jagen. An Roth⸗ — 6 4 Hirsche, 11 Wild, 161 Schwarzwild, 1 Reh. Summa
ück.
12. Dezember 1879. Grunewald. Ein eingestelltes Jagen auf . An Damwild: 8 Schaufler, 329 Wild. Summa
ück. .
& Januar 1889. Colbitz⸗Letzlinger Haide. Ein eingestelltes Jagen
auf Damwild. Damwild: 61 Schaufler, 295 Wild. Summa
356 Stück. B. Auf Hof⸗agdamts⸗Jagden: ;
18. November 1879. Fürstenwald bei Ohlau. Vier Vorsteh⸗ treiben. 270 Fasanen.
3. Januar 1889. Feldjagdgehege Nr. I. bei Berlin (Feldmark Waßmannsdorf). Dre Kesseltreiben. 192 .
10. Januar 1880. Feldjagdgehege bei Königs⸗Wusterhausen (Feld⸗ marken Kiekebusch und Rotzis). Hwel Kessel⸗ und zwei Vorsteh ⸗ treiben. 210 Hasen, 1 Kaninchen, Z Füchse. Summa 213 Stück.
13. Januar 1889. Feldjagdgehege Nr. II. bei Berlin (Feld⸗ marken Britz und Buckow). Zwei Vorstehtreiben. 156 Hasen.
14. Januar 1889. Forstbelauf Canne (Oberförsterei Köpenich. Vier Vorstehtreiben. 50 Hasen, 1 Fuchs, 1 Dachs. Summa 52 Stück.
15. Januar 1880. e d odgehes. Nr. II. bei Potsdam (Feld⸗ mark Toeplitz. Zwei Kessel⸗ und zwei Borstehtreiben. 3 Rehe, 138 Hasen. Summa 141 Stück.
I6. Februar 1880. Fasanerie Eichwald bei Kassel. Vier Vor⸗ stehtreiben. 78 Fasanen, 10 Enten. Summa 88 Stück. .
30. April 1880. Feldjagdgehege Nr. II. bei Berlin. Drei Standtreiben. 6 Trappen.
C. Auf der Pürsche und Suche, bei kleinen Treib⸗ und Uebungs⸗ Jagden, sowie in der Administration und durch Fang während der ganzen Saison: .
Hochwildgehege, Schorfhaide, Grunewald, Kunersdorf, Colbitz Letzlinger Haide, Göhrde, Springer Saupark, Hammer · Königk⸗ Wusterhausen und Thiergarten bei Kirchrode. An Rothwild: 64 Hirsche, 966 Wild, an Damwild: 123 Schaufler, 311 Wild, 49 Schwarzwild, 41 Rehe, 490 Hasen, 167 Rebhühner, 31 Füchse, 191 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher ꝛc.). Summa 1472 Stück.
Wildpark, Fasanerie und Feldjagdgehege bei Potsdam. An Rothwild: 11 Hirsche, . Wild, an Damwild: 1 Schaufler, 3 Wild, 10 Rehe, 274 Hasen, 65 Rebhühner, 15 Waldschnepfen, 24 Bekasinen, 116 Enten, 59 Füchse, 2 Marder, 16 Istis, 332 Wiesel, 102 Raubvögel, 526 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher ꝛc.). Summa 1083 Stück.
Feldjagdgehege Nr. J. und II. bei Berlin. 5 Rehe, 1605 Hasen, 28 Rebhühner, 2 Gänse, 26 Enten, 5 Füchse, 1 Marder, 7 Iltis, Wiesel, 6 Raubvögel, 198 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher ꝛc.). Summa 998 Stück.
,, und Feldjagdgehege bei Ohlau. 10 Rehe, 19 Hasen, 168 Rebhübner, 5 Füchse, 7 Marder, 20 Iltis, 44 Wiesel, 87 Raub⸗ vögel, 24 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Kraͤhen, Reiher ꝛc.). Summa 375 Stück.
Feldjagdgehege bei Kassel. 3 Rehe, 3 Hasen, 41 Rebhühner, 2. Enten, 67 Füchse, 12 Marder, 19 Iltis, 57 Wiesel, 513 Raub= vögel, 479 Verschledenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher ꝛc5. Summa 970 Stück.
Im. Ganzen aus der hohen und niederen Jagd: An Rothwild: 173 Hirsche, 287 Wild. An Damwild: 379 Schaufler, 1435 Wild. 597 Schwarzwild, 75 Rehe, 6 Trappen, 348 Fasanen, 1630 Hafen, 1169 Rebhühner, 194 Gänse, wilde Enten und Schnepfen. An Raubzeug: 179 Füchse, 22 Marder, 62 Iltis, 115 Wiefei, S6? Raub⸗ vögel, 1041 Verschiedenes (wie Hunde, Katzen, Krähen, Reiher ꝛc.). Zusammen 8200 Stück.
Einem Berliner Eindrücke“ überschriebenen sehr inter? a den Artikel von Wilhelm Lübke in der Augsburger „Ällgemeinen Zei⸗ tung? entnehmen wir nachstehende Stelle, in weicher der bekannte Kunsthistoriker und Aesthetiker den Umbau des Zeughauses be⸗ spricht. Es heißt dort:
Wie sehr das Kunsthandwerk, soweit es sich mit der Architektur verschwistert, in Berlin in stetigem Aufschwung begriffen ist, kann man nirgends vielleicht so klar erkennen, wie an dem großartigen Neubau des Zeughauses zu einem in Verbindung mit einer Herrscher⸗ und Feldherrnhalle zu setzenden Waffenmuseum. Es ist augenblicklich, neben dem Bau des neuen Polytechnikums, wohl die bedeutendfte monumentale Unternehmung des preußischen Staates, und da beide Werke der bewahrten Hand Hitzigs anvertraut sind, so darf man von der anerkannten künstlerischen Einsicht und Erfahrung dieses so hochangesehenen Architekten das Beste erwarten. Der Ümbau des Zeughauses ist soweit bereits fortgeschritten, daß man sich wohl schon jetzt ein Urtheil darüber erlauben darf. Erwägt man, daß Nehrings Zeughaus mit den herrlichen plastischen Dekorationen Schlüters unter allen Berliner Prachtbauten wohl unbeftritten den ersten Rang einnimmt, da es von dem königlichen Schlosse wohl an Größe, aber nicht an Einheitlichkeit der Ankage übertroffen wird, so konnte die erste Nachricht von dem ins Werk gefetzten Umbau wohl Bedenken einflößen. In der That ist denn auch die nicht zu umgehende Kuppel, welche der Ruhmeshalle ihren Abschluß geben soll, für den Eindruck des Aeußeren ein fremdartiger Zufatz. Aber da, der Architekt die Kuppel an den Schluß der Hauptaxe verlegt und ihr eine möglichst geringe Erhebung gegeben hat, so kommt sie für die Hauptfagade gar nicht in Betracht und ist selbst an den Seitenfronten' nur von einem ziemlich fernen Abstand aus zu bemerken. Der Künstler ist bei ihrer Anlage so taktvoll verfahren, daß man ihm gerechterweise keinen Vor⸗ wurf machen kann.
Wag nun das Innere betrifft, so galt es hier bedeutende Um— bauten, die sich aber in der Ausführung und der plastischen Dekora⸗ tion dem altem Bau mit solchem Verständniß anschließen, daß künftige Zeiten nur schwer das Hinzugefügte von dem Ursprünglichen unterscheiden werden. Die Hauptbedingungen der Umgestaltung be⸗ standen aber darin, daß das ganze obere Stockwerk, welches nur mit Flachdecken versehen war, mit Kreuzgewölben auf Pfeilern ausgestattet wurde, vor allem aber, daß der Bau eine seiner Bedeutung ent⸗ sprechende Treppe erhielt. Denn die beiden engen Wendelstiegen, welche als einzige Aufgänge bisher in den Ecken des Hofes vorhanden waren, konnten ferner nicht mehr in Betracht kommen. Hitzig schuf nun für den Neubau eine grandiose doppelte Freitreppe, die mit sanft gewundenen Armen im Sinne der Architektur jener Zeit in der Hauptaxe des 6 Hofes emporführt. Indem er fodann den Hof
Sauen.
mit einem auf luftig leichter Eisenkonstruktion weit gespannten Trägern ruhenden Glasdache versah, erhielt er einen imposanten Raum, der durch reiche plastische Ausstattung prächtig wirken wird. Auf, den Postamenten der Freitreppe sollen zwei sitzende Krieger in römischer Rüstung angebracht werden, die Zwickel der Treppenwangen sollen allegorische Rellefdarstellungen des Tand⸗ und Seekriegswesens erhalten. Endlich wird die kolossale Marmorstatue einer Borufsia, gleich den eben erwähnten Arbeiten von Reinhold Begas ausgeführt, dominirend die Mitte des Prachthofes einnehmen. Der Name dieses bedeutenden Künstlers bürgt dafür, daß diese Arbeiten sich dem Stil der Schlüterschen Dekorattonen anschließen werden.
Der übrige Theil des Erdgeschosseß wird die Sammlung von Geschützen und Festungsmodellen aufnehmen und durch reiche schmiede⸗ eiserne Hitter von der in der Mittelaxe zum Hof hinführenden Ein⸗ trittshalle abgeschlossen werden. Biese Glitter, im Stile der Schlüterschen Zeit von C. Puls ausgeführt, stehen an Schönheit und Gediegenhelt den alten Arbeiten in nichts nach. An den Wänden der unteren Halle wird L. Burger in vier großen Bildern die Ent⸗ wickelung des Artillerie und Ingenieurwefenz darstellen.
Steigen wir nun zum Obergeschoß empor, fo nimmt uns eine riesige Halle, mit den neu ausgeführten Kreuzgewölben bedeckt, auf. Diese hat dann in der Hauptaxe als dominirenden Schlußpunkt der ganzen Anlage den gewaltigen von Hitzig geschaffenen Kuppelraum,
der um so eigenthümlicher wirkt, als bei ansehnlicher Spannweite die Kuppel nur eine mäßige Scheitelhöhe hat. wohl durch die Rücksicht auf das Aeußere des Baues diktirt wurde, barmonirt so glücklich mit der maßvollen Höhenentwickelung der übrigen Räume, daß man hier um keinen Preis eine höhere Kuppel sehen möchte. Auch werden die Gemälde an der sanft ansteigenden Kuppelfläche sich dem Auge aufs beste darbieten. Die nördli chen an die Kuppel grenzenden Theile des Hauptgeschosses werden mit dieser verelnt den Glanzpunkt der ganzen Änlage, die Herrscher⸗ und Feldherrnhalle, enthalten, und demnach durch eine glänzende Bekoratlon ausgezeichnet werden. Ein prachtvolles, ebenfalls von G. Pult 2 Eisengitter wird diese Räume von dem Waffenmufeum a eßen.
Die Ausstattung des letzteren besteht hauptsächlich aus den in Stuck ausgeführten ornamentalen Füllungen in den Gurtbögen der Gewölbe, welche in reichen Cartsuchen die preußischen Srdeng? dekorationen mit ihren Emblemen und alle preußischen Kriegt denkmünzen darstellen. Von Otto Lessing, dem Sohne des berühmten
istorienmalers, modellirt, zeigen sie in frei entwickelter Formen⸗ prache einen, verständnißvollen Anschluß an die Schlütersche Dekorationsweise. Von demselben Künstler rühren auch die figürlich behandelten Oherlichtträger an den Gewölben der Nordfront, sowie die Modelle für eine Bronzethür und cine Anzahl Bronzeplatten welche in die Marmorpanele derselben Wand eingelassen werden sollen. Dazu kommen ferner, von Sußmann-⸗Hellborn nicht minder vortrefflich modellirt, die ornamentirten Schkußsteine der in den Hauptaxen des Gebäudes liegenden Kreuzgewhlbe, welche in reichen Stuckdekorgtionen die Wappenschilder des Haufes Hohenzollern, sowie
das kurfürstlich brandenburgische und königlich preußische Wappen
enthalten. An den Wandflaͤchen endlich, welche den reicher aus⸗, gebildeten Gewölbkappen zunächst liegen, sollen Reliefs mit Dar stellungen der Waffenschmiede, und Ciselirkunst, der wissenschaft u. dgl. nach Modellen des ausgeführt werden.
Ruhmeshalle angehörenden Theile nicht blos durch eine reiche plastische Dekoration, sondern auch durch prächtige farbige Austattung sich von den übrigen unterscheiden. Während daher in den Räumen des Waffenmuseums die Wände und Gewölbe farblos bleiben, er⸗ halten dieselben in der Ruhmeshalle reichen . der, in den Gewölbfeldern beginnend, seinen höchsten Glanz in dem Kuppel⸗ raum entfalten wird. Die Malereien an der Kuppelwöl bung, fowse an den stützenden Schildbogen und Zwickelflächen, find dem Historien⸗· maler Geselschap übertragen worden, und nach den Proben, welche dort von der Hand desselben zu sehen waren, darf man die Cr— wartung hegen, daß Berlin durch ihn einen der bedeutendsten monumentalen Gemälde ⸗Cyklen erhalten wird. Denn eg verräth sich in seinen Arbeiten eine gefunde Fülle des Lebens, resolute Kraft der Darstellung und tief gesättigte malerlsche Vortragsweise. An der Kuppelwölbung wird in einer breiten Zone ein idealer Siegeszug sich entfalten, an den vier Zwickeln allegorische Frauengestalten alz Sinnbilder der, Kardinaltugenden, an den Schildbogenflächen vier große Kompositionen, in welchen der Krieg und seine verheerende Gewalt, der Friede und seine Segnungen, die Vertheidigung des be⸗ drohten Vaterlandes und die Einigung der deutschen Stamme in der Gefahr zum Ausdruck gebracht werden sollen.
Tritt hier in der Darstellung ein ideales Element dominirend hervor, so wird die reale Geschichte an den Wänden der Halle durch sechzehn große historische Gemaͤlde vertreten werden, in welchen die Hauptepochen der Geschichte des preußischen Volkes und Heeres zur Erscheinung kommen sollen. Vier dieser Bilder, centralen Kuppelraum bestimmt sind, liegen bereits in Entwürfen por und lassen durch die Wahl der Künstler und der Stoffe das Beste erwarten. Denn Steffeck malt die Krönung Friedrich J. in Königsberg, Camphausen die Huldigung Schlesiens, Bleibtreu den Aufruf von 1813, A. v. Werner die Kaiser⸗ Proklamation in Ver—⸗ sailles. Man darf erwarten, daß in diesen wie in den folgenden Bildern eine von echtem künstlerischen Geist getragene Schilderung der vaterländischen Geschichte ebenso zur Erhebung des ästhetischen Gefühls wie der patriotischen Gesinnung gereichen werde.
Endlich soll auch die Plastik zur Ausstattung der Herrscherhalle herbeigezogen werden denn in der Mittelnische wird eine koloffale Marmorstatue der Victoria ihren , erhalten, welche als Er⸗ gebniß einer Konkurrenz dem Bildhauer F. Schaper zugetheilt wurde. Außerdem aber werden Bronzestatuen der preußischen Monarchen, beginnend mit dem großen Kurfürsten, hier aufgestellt werden, für welche ebenfalls eine Konkurrenz ausgeschrieben ist. (Die Resultate ee sind in der gestrigen Nummer des R. u. St. A.“ mü— getheilt.
Man kann diese ganze großartige Schöpfung, welche aus der Initiative unseres Kaisers hervorgegangen ist, nur mit ungetheilter Freude begrüßen. Bei allen Schritten, die bis jetzt dabei geschehen sind, von der Wahl des Architekten und der dekorirenden Künstler bis zu der Anordnung und Ausführung des malerischen und plastischen Schmuckes, hat eine sichere Hand und ein gutes Geschick Über dem Unternehmen gewaltet, Das berechtigte Selbstgefühl nach fo großen Thaten in der Geschichte der Hohenzollern und des innig mit ihnen verbundenen preußischen Volkes konnte keinen schöneren Ausdruc sinden, als in einem Werke, welches die künstlerischen Kräfte der Nation zu schöpferischer Thätigkeit verbindet.
Von der Beurtheilung. CKommission für die kürzlich besprochenen, auf Grund des vorjährigen Preigausschreibens eingesandten Fontainen aus gebranntem Thon, die bis zum 21. Mai in der permanenten Bau-Ausstellung zu besichtigen sind, ist der erste Preis von 500 4 der farbig glasirten Fontaine der Magdeburger Thonwaagren⸗ fabrik, vormals Duvigneau, der zweite von 300 M der in Terracotta ausgeführten des Bildhauers A. Brasch zu Berlin, der dritte von 20 S der einen der beiden von dem March'fchen Etablissement zu Cbarlottenburg gelieferten, und zwar der in strengerem architektonischen Aufbau gehaltenen, zugesprochen worden. Der das Urtheil motivirende Bericht wird, wie bei den früheren Konkurrenzen gleicher Art, demnächst im Druck erscheinen und den betheiligten Ausstellern sowie sonstigen Interessenten durch daß Kunstgewerbe⸗Museum zugesandt werden.
Rom, 10. Mai. Wie der „Corriere di Catania“ meldet, wirst der Aetna seit einigen Tagen viel Asche aus, wobei dicke RauchW säulen einem neuen Krater entsteigen, welcher sich in dem Raume wischen dem Centralkrater und den Ausbruchsstätten des vergangenen Jahres gebildet hat. Die Schlammausbrüche bei Paternostro finden ebenfalls in erhöhtem Grade statt.
Der Vorstand des Zoologischen Gartens hat, um den Einheimischen und den vielen zur Pfinggstzeit hier weilenden Fremden den Zutritt zum Garten zu erleichtern, den Beschluß gefaßt, den ermäßigten Eintrittspreis von 50 3 für Erwachsene und 236 3 für Kinder unter 19 Jahren nicht nur für den ersten und zweiten Pfingstfeiertag, an welchen beiden Tagen außerdem Früh— und Nachmittagskonzerte stattfinden, gelten zu lassen, sondern dieß mal auch für den Dienstag An Ddiesem Tage beginnt das Konzert um 4 Uhr Nachmittags. Die Frühkonzerte am ersten und zweiten Pfingstfeiertage nehmen ihren Anfang um 6 Uhr Morgeng. Die Wagen der Pferde Eisenbahn fahren auf allen Linien von 5 Uhr früh an nach dem Zoologischen Garten.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
Berlin:
Diese Form, die zunächst
ĩ Kriegt Bildhauers E. Hundrieser
Mil fcinem Takt, hat der Architelt dafür gesorgt, daß die det
welche für den
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preuszischen Staats⸗AUnzeiger
H RHE.
Erste Beilage
Berlin, Sonnabend, den 15. Mai
RNrenßischen Ktaats - Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm⸗Straße Nr. 82.
X f3 * erate für den Deutschen Reichs⸗ u. Königl. Preuß. Staatg⸗Ameiger und das Central⸗Handelt⸗ reglster nimmt an; die Königliche Expedition
der Neutschen Nrichs Anzeigers nnd Königlich
Sachen. orladungen
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XR
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& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
1 2. ö Verkäufe, Verpachtungen, Sumiegienen eto.
1889.
bh. Industrielle Etablissgementa, Fabriken nad Grosshandel.
6. Verschiedene Bekeantrachnngen.
7. Literarische Anneigen.
S. Nheater · Anzeigen. In der Börsen-
9. Faanilien · Nachrichten. beilage. *
**
Annoncen⸗Sureanʒ.
2
Gteckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.
adung. Der Wirtbssohn Adolph Rudolph 3 6 13. April 1855 zu enn mn Kreis Rolmar i. P. geboren, letzter Aufenthalt Schrott ˖ haus, Kreis Obornik, wird beschuldigt, als Wehr- flichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den g. des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent⸗ ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.⸗G.“⸗ B. Derselbe wird auf den 12. Juli 1880, Vormit ⸗ tags 95 Uhr, vor die Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Posen zur Hauptverhandlung geladen. Ei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 5§. 472 der Straf⸗ prozeßordnung von der Königlichen Regierung ju Pofen über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt wer ⸗ den. Posen, den 26. April 1880. Königliche
Staatsanwaltschaft.
2 Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen und dergl.
Suhhastations⸗Patent und Aufgebot.
In Sachen der Firma Ed. Lax und Comp. zu Minden, Klägerin, .
den Händler Diedrich Schwick zu Raddestorf,
ten, ö ö,. geren gr, h oll die auf Antrag der Klägerin in and ge⸗ ,. Brinksitzerstelle Nr. 19 zu Reddestorf sammt Zubehör an Gebäuden und den in der Grundsteuer⸗Mutterrolle von Raddestorf unter Ar⸗ ffkel 19 beschriebenen Grundftücken von zusammen 2 Hektar b0 . ih . Größe in dem an iesiger Gerichtsstelle au . , den 29. Juni 1880. orgens 11 Uhr, anberaumten Termine öffentlich meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber sich einfinden wollen. Alle, welche an den vorstehend beschriebenen Im . mobilen Gigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, sideikommissarssche, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden auf⸗ gefordert, solche Rechte in dem anberaumten Ter- mine anzumelden, widrigen falls sie derselben im Ver⸗ hältnisse zum neuen Erwerber verlustig gehen. Der demnächstige Ausschlußbescheid soll nur durch Anschlag an hiesiger Gerichtstafel veröffentlicht werden. . Stolzenau, den 4. Mai 1880. ; Königliches Amtsgericht J. gez. Meiners. Beglaubigt: E. Wienecke, Gerichtsschreiber.
[123309]
i1207
Zwangsversteigerungs⸗Patent.
Die im Geundbuche von Ergste Band J. Blatt 53 auf den Namen der Ehefrau Maurers Diedrich Rosendahl, geb. Wilhelmine Spieckerschroer, zu Ergste eingetragenen Grundstücke Flur A. Nr. 590, 839/591, 838 / 592, 593, 657, Flur C. Nr. 131, 189, 198 der Steuergemeinde Ergste, insgesammt ver⸗ messen zur Größe von 5 Hekt. 26 Are 84 O.⸗-Mtr., tollen im Wege der Zwangsvollstreckung auf An⸗ srag eines Erben am
18. Juni 1880, Kachmittags 5 Uhr, zu Ergste, im Lokale des Gastwirths Hengstenberg, versteigert werden. ö
Der Reinertrag sämmtlicher Grundstücke, nach welchem dieselben zur Grundsteuer veranlagt wor⸗ den, beträgt 19 Thaler 20 Decem, der für die Ge⸗ bäudesteuer ermittelte Nutzungswerth der aufsteben⸗ den Gebäulichkeiten 75 M
Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab—⸗ schrift der Grundbuchtabelle und die etwa noch ein⸗
ebenden Abschätzungen und anderen, die Grund⸗ ren betreffenden Nachweisungen sind in unserer Gerichtsschreiberel einzusehen.
Alle Diejenigen, welche Cigenthums⸗ oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte auf die zur Zwangsversteigerung stehen⸗ den Realitäten geltend ju machen haben, werden are ett, diefelben zur Vermeidung der Aukß⸗ schließung vor oder im Versteigerungstermine, spä testenz . bis zum Erlaß des Ausschlußurtheils anzumelden.
. Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages oll am
19. Juni 1880, Vormittags 10 Uhr, an der hiesigen Gerichtsstelle verkündet werden.
Hohenlimburg. den 24. April 1880.
Königliches Amtsgericht.
liärg Ediktalladung und Aufgebot.
In dem hiesigen Stadtrentebuche finden fich unter dem 21. . 1849 zwei Einschreibungen, wonach die Wittwe des weil. biesigen Bürgers und Kaufmanng Bethe Anna Margaretha. Caroline . geb. Schultze, unter Verpfändung ihres n hiesiger Stadt an der Hökerstraße jwischen Rauschelbachs und Bredenkamps Häusern belegenen
Wohnwesens dem Kaufmann Julius Schultze ju Varel zwei zu vier Prozent verzinsliche Kapitalien von 1000 Thlr. Gold und 800 Thlr. Gold schuldig geworden ist.
Auf Antrag des Gläubigers, welcher den Verlust der ihm seiner Zeit zugestellten ,, . jener Stadtrentebuchs ⸗ Einschreibungen eidlich bekräftigt hat, werden die unbekannten Juhaber dieser Urkunden aufgefordert, sich in dem am
Sonnabend, den 3. ** 1880, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine so e zu melden, als andernfalls die bezeichneten eiden Urkunden für ungültig und wirkungslos er⸗ klärt (mortificirt) werden sollen.
Stade, den 10. Mai 1880.
Königliches Amtsgericht. J. v. Wangen heim.
lixzzs] Deffentliche Zustellung.
Durch Beschluß des K. Amtsgerichts Homburg vom 7. Mai 1886, wurde die öffentliche Zustellung der im Auszuge nachfolgenden Klage bewilligt.
Zum Kgl. Amtsgerichte Homburg.
Klageschrift . auf Anstehen von han Bollinger, Leinwand⸗ bändler, in Lambsborn wohnhaft. Kläger, vertreten durch Clemens, Geschäsftsmann / in Homburg,
gegen
Christian Triem, Tagner, früher in Bechhofen
wohnhaft gewesen, dermalen ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend, Beklagten:
Kläger hat an den Beklagten für demselben im Jahre 1875 verkauften Kölsch und bis zum 18. De⸗ zember 1879 berechnete Zinsen den Betrag von 39 6 43 9, verzinslich seit 18. Dezember 1879 an, zu fordern, kann aber auf gütlichem Wege keine Zahlung erhalten, weßhalb Kläger den Beklagten in die von dem Herrn Kgl. Ober Amtsrichter zu Homburg zu bestimmende Sitzung des K. Amts⸗ gerichts Homburg zur mündlichen Verhandlung des Rechts streites vorladet mit dem Antrage:
Es gefalle dem Kgl. Amtsgerichte, den Be⸗ klagten zu verurtheilen, an den Kläger eine Summe von dreißig neun Mark 43 3, ge⸗ schuldet für von demselben im Jahre 1875 käuflich erhaltenen Kölsch und bis zum 18. De⸗ zember 1879 berechnete Zinsen, nebst Zins à ho vom 18. Dezember 1879 an, eine angemessene Mandatarsentschädigung und die Kosten des Prozesses zu bezahlen; auch das zu ergehende Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären.
Beweis durch Zeugen eventuell Eid.
Homburg, den 7. Mai 1880.
Der Bevollmächtigte. Gez. : Clemens.
Wird zur Verhandlung obenstehender Sache Ter⸗ min bestimmt auf Mittwoch, den 580. Juni nächsthin, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale des K. Amtsgerichts dahier.
Homburg, den 7. Mai 1880.
Der K. Ober⸗Amtsrichter. Gez. : Hatry.
Die bewilligte öffentlichte Zustellung an Christian Triem wird hierdurch vollzogen. Homburg, den 7. Mai 1880. Der K. Amtsgerichtsschreiber. Kaul.
lia] Aufgebot.
Zur Erlangung eines Ausschlußerkenntnisses Be⸗ hustz seiner Eintragung als Eigenthümer auf ein neu anzulegendes Grundbuchblatt hat der Pächter in Latker, genannt Nünning, in Ortwick,
irchspiels Wüllen, das Aufgebot der Parzelle Flur 8 Nr. 199/159 der Katastralgemeinde Wüllen nach der Vorschrift des §. 135 der Grundbuchordnung beantragt. .
Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigen⸗ thum oder anderweite zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch be⸗ dürfende Realrechte an diesem Grundstücke geltend zu machen haben, aufgefordert, dieselben zur Ver⸗ meidung der Präklusion spätestens in dem an hiesi⸗ ger Gerichtsstelle vor dem Amtsgerichts⸗Rath Zur⸗ mühlen au
den 14. . 18380, Morgens 10 Uhr, anbergumten Termige anzumelden. In demselben Termine wird das Ausschlußurtbeil werden.
Ahaus, den 30. April 1880.
Königliches Amtsgericht.
,. Anfgebot.
Im Grundbuche von Epe Band 17 Blatt 34 Abth. III. Nr. 3 stehen auf Parzellen Flur 2 Rr. Sö6 / , göz / , S5éz,io, 171,521, 1313, 2j, 1214/1, 3, 3, 6. 31, z2, z3, Mis, 71, 72, i,
lur 4 Nr. ih, Flur 2 Nr. sold, z6öh /d und.
78/49 der Katastralgemeinde Kirchspiel Epe für die Kirche zu Epe laut Schuldverschreibung vom 25. November 1795 fünfzig Reichsthaler Münfterisch Darlehn nebst drei Prozent Zinsen und Kosten eingetragen. Die Schuldurkunde vom 26. Novem⸗ ber 1795 ist angeblich verloren gegangen. Der In- haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Amtsgericht⸗ Rath Zurmühlen auf
Ludwig
verkündet
den 14. Juli 1889, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlog⸗ erklärung der selben erfolgen wird. Ahanz, den 30. April 1880. Königliches Amtsgericht.
(12364 In Sachen der Herzoglichen Leihhaus⸗Anstalt zu Braunschweig, Klägerin, gegen den Schuhmacher , . Deike No. ass. 89 zu Woltwlesche, Be⸗ lagten, wegen Hypothekkapitals und Zinsen, werden nach geschehener Zwanggversteigerung alle Diejenigen, welche kraft eines dinglichen oder sonstigen Rechts vorzugsweise Befriedigung aus dem Versteigerungz⸗ erlöͤse beanspruchen, aufgefordert: binnen zwei Wochen ihre Ansprüche mit An⸗ gabe des Betrages und Grundes der Forderung bei unterzeichne kem Gerichte anzumelden Zugleich ist Termin zur Erklärung Über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme einer Ab- schlagevertheilung auf den 25. Mai 1880, Morgens 10 Uhr, bestimmt.
Salder, den 5. Mai 1880. Herzogliches Amtsgericht. du Roi.
(12326
Barbara Bauer, ledig, von Gänheim, welche ein kuratelamtlich verwaltetes Vermögen von 270 M1 besitzt, ist nach Nord⸗Amerika ausgewandert und hat i dem Jahre 1860 nichts mehr von sich hören assen.
Auf Antrag des Karl Bauer und des Joseph Brust von Gaͤnheim wird die Benannte aufgefor⸗ dert, sich bis zum
Montag, den 1. März kft. Irs., rüh 9 Uhr, persönlich oder schriftlich anher anzumelden, widri⸗ genfalls sie für todt erklärt wird.
Sämmtliche Erbbetheiligten haben ihre Interessen innerhalb derselben Frist wahrzunehmen, widrigen⸗ falls ohne Ruͤcksicht auf sie weiter verfahren würde.
Schließlich ergeht an alle Diejenigen, welche über das Leben der Barbara Bauer Kunde geben können, die Auffordernng, hierüber bei dem unterfertigten Gerichte Mittheilung zu machen.
Arnstein, den 10. Mai 1880.
Königliches Amtsgericht. Hanfmann.
12319 ,, , , Der Königliche Advokat und Rechtsanwalt Jo⸗ hann Georg Flemisch wurde wegen eingetretenen Todes heute in der Rechtganwaltsliste des Königlichen Landgerichts dahier gelöscht. Augsburg, den 11. Mai 1880.
; Der Königliche Landgerichts. Präsident Köhler.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛe.
Submisston.
Die von den im Laufe der diesjährigen Schieß ühungen verfeuerten Geschossen aufgefundenen Spreng⸗ stůcke, 3 aus Gußeisen, Blei, Zink und Messing, sollen auf dem Wege der 6ffentlichen Submisston verkauft werden.
Fäufer wollen ihre schriftlichen, postmäßig ver⸗ schlossenen Offerten mit dem Vermerk: Submisston auf Ankauf von altem Gußeisen ꝛc. versehen, bis zum 26. Mai 1880, Nachmittags 4 Uhr, franco an die unterzeichnete Kommission einsenden.
Die Bedingungen können im Bureau der unter⸗ zeichneten Kommission eingesehen oder abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien von dortselbst be⸗ zogen werden.
Schießplatz bei Jüterbog, den 7. Mai 1880.
Schießplatz · Verwaltung z · tom misston.
11807 . Freitag, den 21. d. Mts., Bormittags 10 Uhr, . im Wege des öffentlichen Submls⸗ sions verfahrens . 809 kieferne Bettungsbohlen à 3m lang, 30 em breit, 8 em stark, 339 kieferne halbe Rippenstücke à 0, 3m lang, Sem boch, 16 em breit, 369 kieferne ganze Rippenstücke 3 0, 9m lang, 16 em stark, W kieferne Bettungs rippen à 6m lang, 18 om N
start,
beschafft werden.
Unternehmer haben ihre Offerten bis zu diesem
Zeitpunkte im Bäreau — Breite Straße 66 — mit
der Aufschrift; „Submission auf Bettungs⸗
Material“ postmäßig verschlossen einzureichen.
Die Bedingungen 2. im diesseitigen Büreau
e oder gegen Kopialien zu beziehen. vandan, den 7. Mal 1880.
Artillerie · Depot.
11946]
l 6 Oeffentliche Submisston.
Die Lieferung von 186 0090 Kilogramm Holzkohlen soll durch öffentliche Submisston vergeben werden. Die Lieferungs bedingungen liegen während der Dienststunden in . Re seehff zur Einsicht
Postmäßig verschlossene, frankirte d mit d Aufschrifst „Submisfion auf die gin n,. See Holzlohlen⸗ deutlich versehene Offerten sind biz , , , lie nteg⸗ den 381. Mai
BVormitta r, an uns .
Spandau, den g. Mai 1d .
Direktion der Artillerie Werkstatt.
ücs Betanntmachung.
Die Chausseegelderhebung a. bei Ber nickom (an der Königsberg ⸗ Soldiner Chaussee) mit der Hebebefugniß für 17 Meilen oder 11,25 Em soll vom 1. Juli 1880, bei Fürstenfelde (an der Königsberg · Cůstriner Chaussee) mit der HVebebefugniß für 17 Meilen oder 11,25 Km soll vom 1. November 1385 ab in Pacht gegeben werden. Hierzu ist ein Licitationstermin auf Freitag, den 21. Mai 1880, im Geschaftsl . s ng, i e okale der Kreis ⸗Chausseebau⸗ = ö ö worden. . 6 e Vachtbedingungen kännen in dem bezeichneten Lokale vom 15. Mal 1886 ab, und ö. in den Wochentagen von Vormittags 10 bis 12 Uhr, ein⸗ 4 e. ; um Hieten werden nur solche Personen zuge⸗ lassen werden, welche Han n de nh 6 24 . Abgabe ihres Gebots eine Kaution, 360 ½ baar der in Staatspapieren, bei der Kreis. Chausfeeban⸗ Kasse deponiren. Königsberg i. d. N., den 4. Mai 1880. Der Direktor des Chausseebau⸗Comit es und Landrath. von Gerlach.
llazꝛo Bekanntmachung.
Die Lieferung von 2 Drahtfeilen von je 125 m Länge und 25 mi Durchmeffer soll im Submissiontz⸗ . ver . werden.
e Bedingungen — im Wesentlichen dieselben wie bei unserm Ausschreiben vom u e e ö Is. liegen bei der Unterzeichneten zur Einsicht offen, können auch 7 Einsendung von 50 3 Koptal⸗ gebühren abschriftlich bezogen werden.
Offerten sind bis zum 10. Juni einzureichen, an welchem Tage, Mittags 3 Uhr, dieselben in Gegen⸗ wart der etwa erschlenenen Submittenten ers net werden. ; G Cto. 2215.)
Dillenburg, den 4. Mai 1880.
Königliche Berg⸗Inspektion. län Bekanntmachung.
Die zum Neubau einer Infanterie ⸗Kaserne zu Altona erforderlichen:
Tischler Arbeiten, veranschlagt zu 26 846,77
Naler · Arbeiten, veranschlagt zu 38 6165, 16
Klempner · Arbeiten, veranschlagt zu 8 565.20
Schlosser Arbeiten, veranschlagt zu 8 169, 50
Eisengu Arbeiten, veranschlagt zu 4371,00
Glaser ⸗Arbeiten, veranschlagt zu 2 59065 sollen im Wege der öffentlichen Submission Donnerstag, den 8. Juni d. J. Morgens 9 Uhr, im Geschäftszimmer der unterzeichneten Verwaltung — Münzkaserne, große Johannis ftraße Nr. Sz — ver dungen werden.
Die Bedingungen nebst den Kostenanschlägen liegen ebendaselbst während der Dienststunden, Vormittags von 8-12 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr, zur Einsicht aus.
Altong, den 13. Mai 1880.
Königliche Garnison⸗Berwaltung.
12824 Oeffentliche Submlssten auf 188 000 ng Schwe fel.
Termin am 17. Juni, Vormittags 10 Uhr. n mnnmmn sind im Bureau der Pulverfabrik eln⸗ zusehen.
Uebersendung der Bedingungen kann gegen porto⸗ freie Einzahlung von O50 „ erfolgen. Proben nicht unter 1 Eg sind bis spätestens den 3. Juni einzusenden.
Hanau, den 13. Mai 1880.
Direktion der Pulverfabrik bei Hanan.
Die Lieferung der Schrei⸗ ner, Glaser und Schlosser⸗ arbeiten für ein Beamten⸗ Wohngebäude auf Bahnhof Niederhone soll im Wege
. E= der öffentlichen Submission verdungen werden und ist hierzu Termin auf Montag, den 81. Mai 1880, v, , 11 ue; in meinem Bureau anberaumt. Bezügliche Offerten
nd versiegelt und frankirt, mit entsprechender Auf⸗ chrift versehen, bis zur festgesetzten Termin stunde einzusenden. Später , oder nicht be⸗ dingungsmäßige Offerten bleiben unberück 4 Zeichnungen und Bedingungen können vor n meinem Bureau eingesehen, auch Submisstong⸗ w g. gegen Erstattung der Kopialien von da ezogen werden.
Göttingen, den 109. Mai 1880. Der stönigliche Eisenbahn Bau ⸗ und Betriebz⸗
nspektor. HRK egCG m.
aus; auch können dieselben abschriftlich gegen Er⸗ statiung der Schreibgebühren bejogen werden.