1880 / 125 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 May 1880 18:00:01 GMT) scan diff

gestern fand in Lyon eine Versammlung von 500 ehe⸗ maligen Zöglingen der von nicht erlaubten Ordensgemein⸗ schaften geleiteten Kollegien statt. Zweck der Versammlung war, über die Mittel des Widerstandes gegen die Märzdekrete zu berathen. Eine Versammlung aller Pariser Sozia⸗ listen it auf den 3. Juni einberufen worden; die Versamm⸗ lung soll im Saale der Rue d'Arras abgehalten werden.

29. Mai. (WV. T. B.) Die Abtheilungen der De⸗ putir tenkammer haben heute die Mitglieder der Kom⸗— mission zur Berathung des Antrags auf gerichtliche Ver⸗ folgung des Herzogs von Padua wegen doppelter Aus⸗ übung seines Wahlrechts gewählt. 7 Mitglieder der Kom⸗ mission sind gegen den Antrag, 4 für denselben.

Das radikale Journal „Mot d' Ordre“ veröffentlicht eine Zuschrift Rocheforts, in welcher derselbe den Polizei⸗ Vräfekten heftig angreift, weil sein Sohn bei der Demon— stration am letzten Sonntag von einem Polizisten einen Säbelhieb erhalten habe.

30. Mai. (W. T. B.) Anläßlich der landwirth⸗ schaftlichen Ausstellung in Nevers hielt der Mi— nister Cochéry eine Rede, in welcher er die Seitens der Regierung zu Gunsten der Landwirthschaft gethanen Schritte hervorhob und betonte, daß die günstige finanzielle Lage des Landes fortgesetzte Entlastungen gestatte. Der Minister schloß mit der Erklärung, daß Frankreich seinen friedlichen Weg fortsetzen und dabei Achtung und Sympathien nach außen hin finden werde, während es im Innern die nothwendigen Re⸗ formen vorbereite, ohne einem legitimen Rechte zu nahe zu ret und ohne sich durch irgendwelche Ungeduld fortreißen zu lassen.

Italien. Rom, 29. Mai. (W. T. B.) In der heu⸗ tigen Sitzung der Deputirtenkamm er wurden Seitens des Finanz-Ministers die in der letzten Session nicht berathenen Gesetzentwürfe vorgelegt und die Dringlichkeit für die Be— rathung der Mahlsteuervorlage beantragt. Die pro— visorische Finanzgebahrung pro Juni wurde ohne Diskussion genehmigt. Die Dissidenten der Deputirtenkammer sind mit den Ministeriellen anläßlich der Wahl der 30 Mitglieder für die Budgetkommission in Verbindung getreten. Die Ministeriellen und die Dissidenten kamen überein, 16Ministerielle und 9 Dissidenten in die Kommission zu wählen und 5. Plätze den Konstitutionellen zu überlassen. b 7 Die Uebereinkunft der Ministeriel len mit den Dissidenten bezüglich der Wahlen für die Budgetkommission erfolgte, nachdem die Konstitutionellen sich geweigert hatten, die von den Dissidenten geforderte, das Verhältniß ihrer numerischen Stärke über⸗ steigende Anzahl von Dissidenten auf die Kandidatenliste für die Budgetkommission zu setzen. Die gestern gewählten 24 Mitglieder der Budgetkommission gehören der zwischen den Mnisteriellen und den Dissidenten vereinbarten Liste an. Die Kandidaten der konstitutionellen Partei kommen bei den noch zu besetzenden 6 Stellen zur engeren Wahl.

Türkei. Konstantinopel, 28. Mai. (W. Pr.) Die bulgarischen Gemeinden von Monastir, Prilip, Ochrida, Resnija und Florina haben der internationalen Kommission eine in 23 Artikeln abgefaßte Petition übersendet, in der sie die Gleichberechtigung des bulgarischen Elements im Sinne des Art. 23 des Berliner Vertrags bei Einführung der neuen administrativen Reformen verlangen.

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Konstanti— nopel vom 29., der Minister des Auswärtigen, Savas Pa scha, habe in dem Bestreben, die schwebenden Fragen einer raschen Lösung entgegenzuführen, seinen Abschied an⸗ geboten, falls ihm nicht Vollmacht ertheilt würde, die bezüg⸗— lichen Unterhandlungen ohne jegliche andere Kontrole als die des Sultans und des Großveziers weiterzuführen; auch würde er keine anderen Rathschläge als Seitens des Großveziers annehmen.

30. Mai. (W. T. B.) Es verlautet, daß eine theilweise Veränderung des Ministeriums bevorstehend sei, um das Kabinet homogen zu gestalten; Said Pascha würde indeß den Vorsitz im Conseil behalten.

31. Mai. (W. T. B.) Nachdem der Sultan das Verlangen Ismail Paschas, des vormaligen Khedive von Egypten, nach Egyyten zurückkehren zu dürfen, genehmigt hatte, hat Tewfik Pascha dasselbe zurückgewiesen. Als darauf Ismail Pascha erklärte, nach Konst antinopel kommen zu wollen, um den Schutz des Sultans anzurufen, ließ Said Pascha ihn wissen, daß er in diesem Falle seine sofortige Wiederentfernung zu ge— wärtigen habe.

Nach einem Telegramm der „Daily News“ aus Konstantinopel vom 29. d. M., hätte sich der Rath der Ulemas gegen die Hinrichtung Veli Mohameds, des Mörders des Oberst⸗Lieutenanks Kummerau, und ebenso gegen eine Einmischung der europäischen Mächte in die türkische Verwaltung ausgesprochen.

Phil ippopel, 25. Mai. (Pr.) Dem Permanenz⸗Comitè der Provinzialversammlung wurde das Projekt für eine . öh. e de, Vize⸗Kon⸗

. gas, Brofil, wurde von der dortigen bulgari Bevölkerung öffentlich mißhandelt. ; in

Serbien. Belgrad, 28. Mai. (Pr.) In oppositionellen Kreisen wird die offiziöse Nachricht, daß die e it ion bei der Abstimmung über die Eisenbahnkonvention die 2 3 . s,.

ragujewatz, 29. Mai. . T. B.) Der Eisenba hn⸗ ausschuß der Skupschtina hat ine Arbeiten en, r 3

ö 4 Dienstag findet eine Plenarsitzung der Skupschtina att.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Mai. (W. T. B) Das „ZFournal de St. Pétersbourg“ publizirt ein Schreiben des Fürsten Gortschakoff, in welchem derselbe seine unmittelbar bevorstehende Abreise nach dem Auslande anzeigt und allen denjenigen, welche ihm während seiner Krankheit ihre Sympathie bekundeten, herz— lichen Dank ausspricht. Dem „Golos“ zufolge wird der Minister des Innern, Makoff, am 2. Juni eine Reise in , n bl h. n,, e, . wird u. A. die 8 vbinsk, Nischni⸗Nowgorod, Tschistopol, Kazan, Ufa, Astrachan und Zarizin g. .

Amerika. Washington, 29. Mai. (W. T. B.) Der Ausschuß des Senats für die u e ,, gelegenheiten empfiehlt die Annahme einer von beiden Häusern des Kongresses zu beschließenden Resolution, worin

Preise sind vollständig unverändert; sie lauten: Prima Hallertau Württemberger, Badische, Polen i35 166 S, 6 . do. 5 bis 120 , primg Elsässer 120 130 M6, mittel 5 115 16; Aisch⸗

Roheisen in den Stores belaufen sich auf 443 400 Tong gegen 265 200 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb kenn dll Hochöfen 116 gegen 89 im vorigen Jahre.

Norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist hier eingetroffen.

Aufhebung derjenigen Beschränkungen, welche für die Ein— fuhr von aus den Unionsstaaten kommendem Tabak in diesen Ländern bestehen.

Südamerika. Rio de Janeiro, 12. Mai. (Allg. Corr.) Aus Santiago de Ehile ist hier folgende Depesche vom 11. d. eingegangen: „Drei Divisionen chilenischer Truppen stehen jetzt in Buenavista am Flusse Samos, 24 Meilen von Tacna, und erwarten dort eine weitere Division, die am 30. April Moquegua verließ. Die chile⸗ nischen Truppen hatten große Entbehrungen zu erleiden und beim Ueberschreiten des Gebirges, sowie auf dem Marsche durch die Wüste mit ihrer Artillerie große Schwierigkeiten zu überwinden. Das Gros der Verbündeten steht im Dorfe Calana, 6 Meilen von Tacna entfernt. Eine Schlacht ist nahe bevorstehend.“

Meldungen aus Buenos Aires zufolge setzt die chile⸗ nische Flotte das Bombardement von Callao fort, und ernste Beschädigungen wären bereits den Docks sowie der Stadt durch das Feuer der chilenischen Fahrzeuge zugefügt, die sich außerhalb der Schußweite der peruanischen Batterien befänden. Die Einwohner flüchteten nach Lima, woselbst große Auf— regung herrscht. Es wird hinzugefügt, daß in Lima in Folge der hohen Lebensmittelpreise, die gesetzlich geregelt werden, Unruhen stattgefunden hätten.

Rio0sde Janeiro, 30. Mai. (W. T. B.) Die chile ni⸗ schen Truppen haben Tacna (im südlichen Peru) einge— nommen und sind in raschem Vormarsch auf Arica.

Neichstags⸗Angelegenheiten.

Cassel, 29. Mai. (W. T. B) Bei der Reichstag sersatz⸗ wahl im zweiten Wahlkreise des Reg. Bez Cassel erhielten nach amtlicher Feststellung: der Bergwerksbesitzer Pr. Philipp Schwarzen“ berg 8126, der Regierungs Rath Dr. Bähr 1866, der Landgerichts—⸗ Rath Goebell 1553 und der Sozialdemokrat Wilhelm Frick 1519 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Landtags⸗Angelegenheiten.

Potsdam, 31. Mai. (W. T. B.) Bei der Ersatz wahl zum Abgerrdnetenhause an Stell: des verstorbenen Abg. Wulfs— hein wurde nach amtlicher Feststellung der Eisenbahndirektor a4. D. Büchtemann in Berlin (liberah mit 89 Stimmen gewählt. Der Gegenkandikat, Verwaltungẽsgerichtsdirektor Neuhaus (kons.), erhielt 74 Stimmen. Crefeld, 31. Mai. (W. T. B) Bei der heutigen Er satzwahl

zum Abgeordnetenhguse erhielt der Kandidat der Centrumtpartei, Justiz· Rath Cornelius Trimborn in Cöln 132, der Kandidat der liberalen Partei, Seyffardt, 108 St. Ersterer ist somit gewählt.

Gewerbe und Sande. Nach Mittheilung des Helsingfors'er Dagblad hat die dort stattgehabte Versammlung der Gläubiger der im Konkurse befindlichen Borgä⸗Kervo Eisenbahn⸗Akftengefellschaft beschlossen, die Bahn nunmehr öffentlich an den Meistbietenden zu versteigern. Der Versteigerungstermin ist auf den 26. Oktober d. J, Mittags 12 Uhr, im Statlonsgebäude zu Borgä angesetzt worden. Am 29. d. M. hat in Breslau die ordentliche Generalver⸗ sammlung der Schlesischen Aktien-Gesellschaft für Berg— bau und Zinkhüttenbetrieb stattgefunden. Anwefend waren 17 Aktionäre, zusammen 21 882 Aktien mit 2173 Stimmen ver⸗ tretend. Auf Vorlesung des Verwaltungsberichtes des Vorstandes über das Betriebsjahr 1879 sowie des Berichts der Reviforen, welche beide sich gedruckt in den Händen der Aktionäre be— fanden, wurde Verzicht geleistet und den Anträgen dez Verwaltungsrathes, resp. Vorstandes gemäß: a. die Verthei— lung einer Dividende von 5zoo, b. die Zuschreibung von 159 492 M. zum Reservefonds, . die Ueberweisung von 10 000 1M zur Beamten⸗ Pensionskasse, d. die Uebertragung des Restgewinnes per 135 217 auf das Jahr 1880 einstimmig genehmigt, fowie dem Verwaltungs⸗ Rath Decharge über die Geschäfts⸗,, Rechnungs- und Kassenführung des Jahres 1878 ertheilt. Ebenso erklärte sich die Generalversamm lung damit einverstanden, daß die Differenz von 55 zwischen Pari— und Rückzahlunge cours der drei Milionen,Anleihe alljährlich aus dem Reservefonds entnommen wird. Nürnberg, 29. Mai. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held, Hopfen-Kommissionsgeschäftz Die Geschäftslage am Markte ist in den letzten 8 Tagen keiner Veränderung unterworfen gewefen. Die Frage ist nach wie vor eine geringfügige, und es beschränkt die⸗ selbe sich bauptsä hlich auf gulfarbige Waare. Die Zufuhren haben fortlaufend dieselbe Größe wie die Umsätze. Die Lagerbestände sind unbedeutend, namentlich grüne Hopfen sind sehr rar. Eine einiger maßen namhafte Frage würde rasch fühlbare Lücken in den Vor räthen enstehen lassen. Die Stimmung ist fest, da die Eigner in Anbetracht des kleinen Angebots nicht zum Verkauf diängen. Die

gründer und Marktwaare mittel 90 115 .

Glasgow, 29. Mai. W. T. B.) Die Vorräthe von

Verkehrs⸗Anstalten. New⸗dJork, 29. Maj. (W. T. B.) Der Dampfer des

jahrs⸗Meeting. Auch gestern war der Besuch der Rennbahn ein uͤberaus starker. Leider verliefen die einzelnen Konkurrenzen nicht glücklich, fon— dern endeten mit einem sehr schweren Unglücksfall. Bei der Früb— jahrs⸗Offiüer⸗Steeple⸗Chase kam der Lieutenant von Boddien JI. don m , , . 17 so unglücklich zu Fall, er schwer verletzt wurde. ie Rennen verliefen in nachstehe d

Reihenfolge: Sie begannen um 33 Uhr mit: t ,

und ältere inländ. und österr.ungar. Hengste und Stuk. 106 Eins., ganz Reug. Dist. 1200 m. Der Sieger muß die Peitsche im nächsten Jahre vertheidigen auch bei veränderter Propofition. Das Rennen hatte 11 Unterschriften. vorigen Jahre war Graf H. Henckel von Donnersmarck sen., welcher in diesem Jahre die Vertheidigung der Peitsche dem 4jähr. F. H. ickloc überließ, der jedoch als letzter im Ziel eintraf. Außer diesem Pferde erschienen noch drei andere Konkurrenten; es siegte mit großer Ueberlegenheit des Fürsten Hohenlohe. Dehringen 4 jähr. br. D. , Donnerkeil- v. Savernake a. d. Stella 67 bg (Madden) mit 9 Längen Vorsprung gegen des Hrn. Raimund 3 jähr. br. H. Andrassy! v. Kingeraft a. d. Actreß 53 Eg (G. Fist, Zeit 1 Min. 16 Sek. Werth des Rennens 28060 SM für „Donnerkeil?. Um 4 Uhr folgte diesem Rennen:

ältere inländ. Hengste und Stut, die 1879 und 1886 kein Rennen im Werthe von 6009 M oder darüber gewonnen haben. 109 . Eins., halb Reug.

welche das Rennen gefunden hatte, wurden 5 zurückgezogen, und am

Berlin, 31. Mai 1880.

Berliner Rennbahn zu Hoppegarten. 1880. Früh⸗— Fünfter Tag, Sonntag, 30. Mai.

L. Goldene Peitsche und Staatspreis 2000 , Für 3 jähr.

Sieger in diesem Rennen im

nenden Kampf des Fürsten Hohenlohe ⸗Oehringen 3jähr. br. H. . An—⸗ dante! v. Savernake a. d. Cantate (inkl. 1 Eg extra) 53 (Madden) des Rittmstr. Grafen Schlippenbach 3zjähr. schwbr. S. „Kronos. v. Rustie a. d. Hymen (inkl. 1 KS extra) 555 kg (White⸗ ley) mit einer Kopflänge schlug. Zeit 1 Minute 55 Sekunden. Werth des Rennens 75 M für „Andante“. Dem Rennen folgte um 45 Uhr:

III. Oberhof⸗Rennen. Staatspreis 1500 M. Für Zjähr. und ältere inländische Hengste und Stuten. 100 M Eins., halb Reug. Dist. 2000 m. Von den fünf Unterschriften, welche das Rennen aufwies, zahlten drei Reugeld, und am Pfosten erschienen: des Fürsten Hohenlohe⸗Oehringen 4jähr. br. H. „Blue Rock“ v. Blue Gown a. d. Breeze (inkl. 5 Eg extra) 67 kg (Madden) und des Frhrn. Ed. von Oppenheim 3jähr. F. St. „‚Fricka⸗ v. Mon— seigneur a. Walkyre 51 Eg (Sopp). . Blue Rock“ führte vom Fleck in mäßiger Pace mit immer wachsendem Vorsprung und siegte, wie er wollte, mit 25 Längen in 2 Minuten 20 Sekunden. Er erhielt den ersten Preis mit 1675 6. Um 5 Uhr folgte diesem Rennen:

II. Veilchen⸗Handie agp. Gradvitzer Gestuͤtspreis 1500 Herrenreiten. Für jähr. und ältere inländ. Pferde. 80 M Eins. halb Reug. Dist. 2060 m. S8 Pferde waren zu diesem Rennen ge— nannt; drei von ihnen zahlten Reugeld, und am Ablauf erschienen fünf. Es siegte nach einem überaus spannenden Rennen und hartem Kampf des Lieut. von Tresckow . (Brandenb. Ulanen⸗Regiment Nr. 3) 6jähr. br. H. Fackelträger v. Falkirk a. d. Hymen 78 Eg (Reiter: Besitzer), gegen des Fürsten Hohenlohe-Oehringen 5jähr. br. H. »Harmonium“ v. Buccander a. d. Lady Cecilia 82 Eg (Reiter Erb— prin; vo. Fürstenberg vom Garde ⸗Hufaren ⸗Regiment) mit einem kur— zen Kopf. Zeit: 2 Minuten 28 Sekunden; Werth des Rennenz 1625 S6 für „Fackelträger“. Fiesem Rennen schloß sich um 53 Uhr an:

V. Verkauft ⸗Handicap. Klubpreis 1500 M. Für Zjähr. und altere inländ. und österr nungar. Pferde. 100 M Eins., halb Reug. Dist. 1600 m. Der Sieger ist für 1500 S6 käuflich. Von den 8 Pferden, welchen der Händiegpper die Gewichte zugetheilt hatte, jahlten 6 Reugeld, und am Ablauf erschienen nur: des Herrn O. Oehlschläger jähr. hr, H. . Hochmeister“ v. Flibustier a. d. Hum— ming Bird 64 Kg (H. Milne) und des Herrn Meyer. Wellersdorf 6 jähr. br. Q. „Alpenstock von Savernake a. d. B. Flat. 65 kg (Barlow). Sieger blieb „Hochmeister⸗. Zeit 1 Minute 45 Sekun⸗ den. Der Sieger wurde bei der nach dem Rennen vorgenommenen Auktion für den Preis von 2150 S6 an den Stallmeister Wallat verkauft. Den Schluß des Tages bildete um 6 Uhr:

r. Frühjahrs Offizier ⸗Steeple⸗Chafe. Staatspreis 20004½ Für inländ. und österr.ungar. Hengste und Stuten im Besitz von Offizieren des stehenden Heeres der deutschen Armee und von solchen in Uniform zu reiten. 50 Einsatz, halb Reug. Dist. ca. 46006 m. Das Rennen hatte 123 Unterschriften gefunden. Am Pfosten erschienen 4 Pferde: des Lieut. Hoffmann (2. Hus.) 6jähr. br. H. „Familienrath“ v. Düppel a. d. Helene (Hbl) inel. 2 Eg extra 74 Eg (Reit: Lieut. v; Kramsta Il. vom Garde-Kär.-Regt), des Lieut. Graf zu Dohna 1j. 6. Ul. Regt.) a. br. St. „Tante Lotte“ v. Savernake 4. d. Rimble 25 Eg (Reit.: Besitzer, des Rittmeister Erbprin; zu Bentheim (Gardes du Corps) a. br. St. „Petersilie' v. The Wigard a. d. Wild Parsley 723 Rg trug 755 kg (Reit.: Besitzer), des Lieut. v. Boddien II. (I7. Ul-Regt.) a. dbr. 9. ‚Der Boͤhme“ v. Com⸗ promise a. d. Lobelia 76 kg (Reit. Besitzer). Sieger blieb „Fa— milienrath“, der mit wohl 100 Längen Vorsfprung ' das Ziel im Schritt passirte, Werth des Rennens 2000 M für „Familienrath«. Der Böhme“ sprang mit seinem Reiter Lieut. v. Boddien bei dem einen Hinderniß zu kurz und fiel auf seinen Reiter, der besinnungslos und schwer verletzt von der Bahn getragen wurde. Der nächste und sechste Renntag des Frühjahrsmeeting wird am 6. Juni abgehalten.

Gent, 29. Mai. (W. T. B.) 4 der Pulverfabrik zu Wetteren, unweit Gent, hat heute eine Explofion , in bei welcher viele Personen verunglückt sind. Bis jetzt sind 10 Todte aufgefunden worden.

Im , tritt Hr. Conrad Junker vom hiesigen Victoria Theater am nächsten . ö Male als „Heinz im „Rattenfänger von Hameln“ auf. Es ist dies die 165. Aufführung dieses Volksstückes.

Bäder⸗Statistik. Personen

Aachen bis 23. Mai (Fremde und Kurgäste) J... . 160 676 ö, (Rheinprovinz) bis 23. Mai (Fremde und Kur⸗ m Bad Elster (Königreich Sachsen) bis 27. Mai (189 Partei Goczalkowitz (Oberschlesien) bis 25. Mai ö ! ö . Veuenahr (Rheinprovinz) bis 26. Mai (Fremde). .... Oeynhausen (Westfalen) bis 28. Mai (nebst 166 Durchreifen⸗ da , , . Reinerz) (Grafsch. Glatz ) bls 25. Mai (nebst 91 Durchreifen⸗ k Sn , , bis ö. Mai (Kurgäste). . 4. eißer Hir m erloschwitz (Közigreich Sa bi 8 6 i (bergen, ö g é ; 6 . ö zad Wildungen““) (im südlichen Theile des Fürstenth. Id bis 20. Hei J . ö.

) Zum Abschluß der Saison 18789 hat die Badedirektion von Rein“ er; einen Frequenznachweis veröffentlicht, aus welchem wir Folgendes hervorheben Im Jahre 1879 haben Reinerz besucht 1690 auswärtige Familien mit 2870 Personen; davon waren begleitende Familien glieder 00; hierzu traten 68 dortige Familien mit 103 Personen, so daß insgesammt 2273 Personen (bei einer Gesammtzahl von 1758 Familien mit 2973 Personen) die Kur gebrauchten. Dieser Frequenzziffer sind noch zuzurechnen an Durchreisenden 1305 Fa— milien mit 1689 Personen; die Gesammtfrequenz erhöht sich sonach auf 3058 Familien mit 4653 Personen. Nach den Staaten geordnet waren hiervon u. A. aus Preußen 2650 Familien, aus den öster— reichischen Staaten 144 aus den russischen Staaten und aus dem Königreich Sachsen je 84 aus Mecklenburg 11, aus Hamburg und dem Elsaß je 4, aus. Italien 3, aus Holland und Frankreich je 2 Familien, aus Amerika und Asten je 1 Familie.

. Wildungen hat mehrere Mineralquellen, welche einen mehr als z0)gjährigen Ruf als Heilmittel gegen die Krankheiten der Harnwerkzeuge, Bla enkatarrh, Gries ze. 2c. besitzen. AUerzt⸗ liche Autoritäten (Tabermontanus 1585, Wichmann 797, Osann 1832, dufeland 1852, Lebert u. A.) sprechen sich in ihren Werken rühmend über die Wildunger Wasser auß. Die Kurgäͤste finden Wohnung in dem großen Badelogirhause, dem Europäischen Hofe, mehreren Hotels und etwa 25 Privathäusern. In dem großen Badelogirhause befindet sich eine Postanstalt mit Telegraphen; daselbst werden auch die Bäder verabreicht. Der Versandt der Mi⸗ neralwasser betrug am 20. Mai rund 200 000 Flaschen (gegen 180 000 Flaschen im Verjihre). Die Wildunger Mineralquellen- Aktiengesellschaft hat zur Hebung des Bades in dem letzten Jahre

mancherlei Bauten ausgeführt, und gegenwärtig wird eine Wandel- y an ö ir r i sssestfht, ö dem Bade zur Zierde ge⸗ reichen wird. enbahnstation für Wildungen ist Wabern an d

Bahn Cassel⸗Frankfurt a. M. ; .

II. Ado nisrennnen. Staatspreis 2409 A6 Für zjähr. und

Dist. 29000 m. Von den 10 Unterschrlften,

der Präsident Hayes ersucht wird, mit Frankreich, Spanien, Oesterreich und inn Verhandlungen einzuleiten .

Start erschienen nur 5 Pferde, von denen nach einem Überaus span ·

Berlin:

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen Beilage). (6591)

Ausführungen,

Erste B

e i Lage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

den 31. Mai

n , , e.

Aichtamtlich es.

; 1. Berlin, 31. Mai. Im weiteren Verlaufe w (75.) Sitzung setzte das Haus der Ab⸗ 14 dneten die erste Berathung des Gesetzentwurfs, be⸗ egenn K baänderun gen der kirchenpolitischen Gesetze . hefe Nach dem Abg. Frhr. von Zedlitz und Neukirch ergriff ö. Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten von Putt⸗

kammer, wie folgt, das Wort:

Meine Herren! Der Herr Vorredner hat in einer für mich

. . den Weise diej Allgemeinen überhengend ür die Vorlage sprechen; und wenn er nal znsammengestellt 2 er i,. Theil meiner gefirigen welche sich auf den eventuell künftigen Gebrauch, den

orlage machen würde, bezog, an einem ö ö blog auf meine Er⸗

die Güte hatte, zu bemerken,

die Regierung

wissen Mangel von Schärfe gelitten hätte, der

enigen Gesichtspunkte noch ein⸗

müdung zurückzuführen sei, so muß ich meinerseits bekennen, daß

tangel das vollste supplirt hat Herr Vorredner diesen meinen M n , m, ,,

Eine Äus führungen ließen an Entsch wänschen nichts Übrig.

Was nun diejenigen Bemerkungen des Herrn Vorredners betr

ie er an 3e so habe ich habt, daß ; ö. fuch, die Vorlage in ei

wesentlicher

jeßen wurde. Sie wird sich 3 . ich nach den Ausfübrungen ; r ö darf, daß sie konstituirt werden wird, bemühen, alle etz hineinzubringen, welche unbe⸗ konzedirt

ö . wohl anne sie die jenigen Verbesserungen in das Ges schadet seines prinzipiellen Charakter

werden können.

] '! ich bitte um J be noch einmal um das Wort gebeten, und ich 6 eng h es jetzt noch einmal ergreife. . ö um den nachfolgenden Rednern die Ich habe mir ö. ück

mich in aller Kürze fassen,

nd de nicht zu sehr zu beschränken. ,, das Wort erbeten, um einen kurzen ð

blick zu thun auf einige, in der gestriger

mir besonders interessante Gesichts derjenigen Aeußerungen, die mener Meinung nach darin, gegenüberstehenden, sich Auffassungen auf das

einand

borst treffen darin

fätzlich perhorresziren, ö den ganz unverhüllten Gang na

horst verwirft sie, weil sie die

denen Händen der Omnipotenz des Staates überliefert.

erren, diese beiden Gegensãätze n doch ganz gewiß nicht, und Gunsten der

ĩ greqt ich jedem die Staats reg ö zu gestalten, daß

inzipi Tern unberührt bleibt, von He ua gn e, gemeinschaftlich mit der Kom⸗ des Herrn Vorredners

wir gestern ö daß die Vorlage von zw . er prinzipell ausschließenden i nh ĩ ; . n der . J . daß sie die Vorlage gr Der Abg. Falk abe

Vorlage den ganz

ü die einzelnen Artitel, namentlich an Art. 4 . an pie pech gestern zu erklären die Ehre

eingehenden

s von der Regierung

punkte.

verurtheilt wo

mit einander zu verein

i iehe daraus für mich zu ö vag fie

einfachen Schluß,

nach den Regeln der mittleren Proportionale das Richtige getr

hat. Meine Herren, die Vorlage ist, glaube ich,

wähnten Herren Abgeordneten mit

Stellung entsprechenden Ucbertreibung behandelt worden.

„wiß die ganz einfache Lösung . will weiter nichts, als

diefe; Räthsels. Die auf dem Boden der

n desgesetznebung die Möglichkeit schaffen, durch z g ö. r f re, Handhabung unserer Maigtsetzgehung Beschwerden unserer katholischen Mitbürger Abbülfe zu schaffen.

i in schw ist weck und kein anderer, weder ist ein schwãc ö. ö dem früheren Standpunkte ihr zu imputiren, noch die

jenigen Gesichtspunkte, welche der Abg.

Erachtens nicht glücklichen Weise gestern zu bezeichnen sich veranlaßt

den Hin! Abg. Windthorst. Er 3 welches vielfach in

Ir hielt dieses Aktenmaterial für unvollständig r

vermißt die Vollständigkeit

der Debatte angezogen worden ist. ind für unklar und

knüpfte daran das Verlangen, daß die Regierung doch alles ver

lichen möge, was in diesen Phasen der Verhandlung überbaupt an

Schriftstücken gewechselt worden ist. . daß die Regierung diesem

sie hat nicht die Absicht gehabt, eine vollständige Darlegung der

ganzen kirchenpolitischen

handlungen zwischen Berlin und Rom vdarstellen sollte,

dern die Veröffentlichung jener

unmittelbaren und ich glaube, sehr praktis

. der Vorlage zer r eff in gn . 9 5 die ? nicht verpflichtet ist, weit

. E. bin e e, mn renn ,

d 2 e i orst in diese

der Lage, den Herrn , , aan n; , .

kein so überaus fundamentales und nach jeder Beziehung nothwen

diges von ihm bezeichnet worden ist.

befriedigen zu können, hoffe indess

geordnete Windthorst darüber, daß entschließen können, dem Pronuntius

Depeschen hat lediglich

die Reglerung sich nicht dazu

in Wien diejenigen Verhandlungen mitzutheilen, welche vor dem Staate ministerialbeschluß vom 17. März

innerhalb der Staatsregierung gepflogen seien.

Meine Herren, hierauf

babe ich zu erwidern, daß solche

handlungen vor diesem Beschluß überhaupt gar nicht stattgef

haben, sondern die Sache ist, wie historisch so verlaufen. sprechungen zurückgekehrter trat gie e rng a ne, ch glaube diese Erwägungen 6 b der eminenten Wichtigkeit handelte. Die Antwort auf diz dieser Beziehung an unseren B können, war eben die Mittheilung welcher alle diejenigen Gesichtspun es sich hier bandelt. Im Uebrigen, meine Herren, seinem Vortrage, wenn ich so sag

Kommissarius

Hand entgegenkommen, hat sich in

ĩ t hierau nicht die volle befriedigende nt ͤ ‚. n , . bar n daß die gestern von mir n , Daten und Materialien doch eigentlich das Gegentheil e mn 369) gebe zu, wir haben eine uns entgegengestreckte Hand gesehen, aber

zum Abschluß gebracht waren,

ĩ te J ö ,. nicht die allerkürzesten

der Ponkte, um die es sich hier Frage, welche der Pronuntius in otschafter irgendwie hat richten jenes Beschlusses vom 17. März, kte ja vollständig enthält, um die

teht nun der Abg. Windthorst in . ganz auf . .

Y ili zater ist ja mit ausgestreckter , . , versoͤhnlich erwiesen wort ertheilt.

ich gestern schon erlãutert

Nachdem die Wiener vorläufigen Be⸗

nachdem referirt

uns darüber t darüber

Erwägungen

war nur entgegengestreckt zum Nebmen und nicht zum Geben.

; ; 6. darauf. zurück⸗ haben in den ganzen n, n. a,. nicht eine

kommen, obgleich ich das frühe einzige Phase zu verzeichnen, von

thätigte Entgegenkommen Erwider

i dorwi . Versohnlichkeit habe fehlen lassen, , . . dringend bitten, sich von

so möchte ich den Hrn. dieser Illusion frei zu machen.

der wir sagen könnten, bie

ung findet. Also wenn m

Er sagt dann ferner, die Beleuchtung der drei Gesetze, an

ich meine Beweisführung geknüp

ft habe, habe ihn in keiner

Ver⸗

Ich werde

Debatte hervorgetretenen, Das Charakteristische n haben, liegt ei sich extrem

Abg. Dr. Windt⸗

r sieht in der Vor⸗ ch Canossa, und der Abg. Windt⸗

katholische Kirche mit gebun⸗ Meine

von den , , . einer gewissen, ihrer prinzipiellen j . Das ist

ächliche? Zurück⸗

Windthorst in einer, meines unter dem Namen Korruption fühlte. Ich will aber doch noch auf einige Einzelheiten zurückkommen und wende mich zunächst an

Ich kann nicht die Erklärung Werlangen nachkommen werde, ein Blaubuch vorzulegen, welches

chen Zweck gehabt, die liständigen. Ich glaube, gehen, als dieser

Sodann klagt der Herr Ab—⸗

in der That eine Art von Sicherheit vor, daß das unsererseits be⸗

befriedigt, denn abusn hätten ja ganz rung lange nicht so weit ent gewesen sei. Keine Kirche könne

und der Hr. Abg. Dr. Windthorst mitgetheilt, der Ka

im babe, zu beweisen, denn i

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r liegt

an der

nrecht. Nun, meine Herren, ich me . deshalb, 9 die Wahrbaftigkeit dessen, was ich gesagt ch haften mich überzeugt, daß der Hr. Abg. Windtfhorst darin keinen Zweifel setzt, sondern ich komme darauf zurück im Interesse der 3 . weil diese Aeußerung allerding in charakteristisches Licht auf die it . in unt bewegen und Sie müssen mir darum er= lauben, das hochinteressante . an den betreffenden Stellen u verlesen. chicke voraus, da ; n e ö , zu einer Zeit, als er noch Bischaf in Speier war, zugleich . ,,, von wo er nicht etwa als Friedesuchen ; ; sondern 63 erfolgreicher Unterbändler, der im Vollgefühle dessen, was er erreicht hat, dasteht und der deshalb wirklich nicht mehr zu

iren braucht, als was von : 1 ö . Es ist Ihnen bekannt, meine Hexren, daß Hr. von Geißel durch die Vermittelung de s Hochseligen Königs Ludwig von Bayern und auf Wunsch von dessen Königlichen Schr a ger . wogen wurde, das Koadjutoramt von Cöln anzunehmen. Die Stelle beftndet sich in einem Briefe vom 22. schreiben auf die an ihm gerichtet I mühe. und ehrenvollen Berufe zu unterzieben, der ein im höchsten Maße beachten s we Reihe von Druckseiten einaimmt, dinal die vorläufige, später von i lehnung des Kommissorlums. diejenigen wichtigsten Institution durch, von denen er erwarten und Gunsten und zu Gunsten der regelt sein mußte, bevor er das A

nothwendig ist.

Berlin, M

Das schickte ich voraus, me

bedeutsamen Zusammenhang diese

Erzbischof Droste⸗Vischering zum

These nichts anderes, als die ki

kanonischen Instanzenzuges sich

jeder Bischof protestiren. Das ist ungefähr der Stand gesehen von den Koerzitiv⸗ und

erklärt, nicht nur er, sondern

Buch „Die kirchlichen Zustände

fallen lassen.

punkte nicht verschließen wird, u

ihn anzugreifen, berechtigt sein, kommen der

tuell zu ertheilenden Vollmach

Seite des Hauses vertreten bat, denn als ich gestern dasselbe aus

Also der

vergiebt. Meine Herren, wovyn auß, was bezweckt er? Er sp

davon haben wird, daß die vom

Ausspruch, aber materiell, mei

geben wird. Was thut denn

welche Weise

eine Vollmacht, und zwar eine dann Gebrauch machen wird, w

die Verhandlungen über den deutlich

rdinas-Erzbischof von Geißel diesen Rekursus als eine organische Institution der Kirche anerkannt habe, und er hat gefagt, follte Geißel, dies gesagt haben, dann sei er allerdings im 1

Indem er das thut. geht er alle

jenigen Auffassung, die er vorführt, ge⸗

die jungen Priester zu einer reversalmäßigen Unterschrift verpflichtet . . . . kirchliches Dis ziplinarurtheil an irgend eine Behörde, es sei denn ö. ,,, ö . und darauf sagt bischof von Geißel wörtli olgendes: ö K 6 der Hochwürden H. Erzbischof durch jene

dreifachen Instanzenzuges rein geistlicher, die Lehre und die 7 betreffenden Verhandlungen, lediglich auf kanonischem Gebiete, und es konnte seine Meinung nicht sein, seine Untergebe— nen, wenn sie in vorkommenden Fällen nach Durchgehung jenes

no ustehende appelatio ex abusu an die Staate gewalt abzu⸗ . 9. katholischer Bischof wird einer solchen Appella⸗ tion entgegen sein, wenn der Appellant vorerst die ir chli chen In⸗ stanzen einzuhalten hat und eine Gravamen über Amtsüberschrei⸗ tung zu formuliren im Stande ist; allein gegen Eingreifen der welklichen Gewalt in den kanonischen Prozeßgang in Sachen der Lehr- und Kirchendisziplin lite pendente und bevor nicht der Quärulant die kirchlichen Gerichtsstellen zurückgelegt bat, muß

. Abg. Br. Windthorst, das kann keine Kirche acceptiren, während . ö Auftrage der Kurie handelnder Kirchen fürst ausdrücklich

könne die Legitimität des recursus ab abusu verkennen. Ueberhaupt

kann ich hier an die allgemeine Bemerkung knüpfen, daß⸗ wenn man sich diese ö vergegenwärtigt, die das höchst interessante

Thäligkest des Hrn. von Geißel als Kölner Oberhirt“ enthält, so gelangt 44 . der ö der That frappanten Wahrnehmung, daß die da⸗ malige Anschauung der hohen Prälatur in Deutschland eine ganz erheb⸗ liche Annäberung an unsere jetzigen Maigesetze enthielt. Sie finden in diesem Buche eine ganze Anzahl von Meinungäußerungen von Geißel, die eine so freundliche und eine so wenig prinzipiell dem Staatsinteresse entgegengesetzte Richtung bekunden, daß man in der That von unserem , aus dadurch nur auf das aller wohlthuendste berührt werden kann, . ; 5 . sollte damit etwas vorsichtig sein, immer bei jedem Piskus onspunkt gleich zu sagen: Das kann sich keine Kirche ge⸗ Die Kirche läßt ö . . habita, das ist eine uralte Erfahrung und die Megier i

an, daß auch ö der jetzigen Phase die Kirche sich diesem Gesichts⸗

ij inte d unserer Vorlage; ich habe mich deshalb verpflichtet . Here nochmals auf die Sache zurückzukommen.

Der Hr. Abg. Dr. Falk hat nun erklärt ich sehe ihn zwar nicht auf feinem Platze, ich werde aber doch wohl, da ich nicht beabsichtige

r. Abg. Pr. Falk sagfe im Eingange seiner Rede: ich hätte in chen ge ff hervorgehoben, daß der Staatg⸗Mini⸗ sterialbeschluß vom 17. März den Standpunkt, der auch nach en ft Ansicht der korrekte sei, vollkommen wiedergebe; er macht 43 o diesen Staats⸗Ministerialbeschluß in allen seinen Punkten vollkom—⸗ men zu eigen, ich nehme an, auch in dem

Pr. Falk in diesem Ausdruck ganz und voll die Meinung der linken

indessen dat nk lichen 6 Fall a dieser vortreffliche Staats⸗Mini⸗

ialbeschl nlhält nach jeder Richtung hin Dasjenige in Bezug

kerl ichn he n Halt ans, was . ö , . . . i Vorlage! Ja, - .

n , , an a Falk durchaus bestreite, daß sie

ks Wesen und' in der Sache irgendiwe binter den Staats, Ministet al,

beschluß zurückweicht, oder dem Standpunkt des Staats irgend etwag

eine Vollmacht geben lassen zu einem nachsichtigen Entgegenkommen auf dem kirchlich politischen Gebiet,

ĩ uch in die That übersetzt werde. Das war für die l . a g ein vollkommen n,, und korrekter

ĩ deres, als, das thatsächliche Entgegenkommen der Regierung . ,, wenn die Regierung die Sicherheit haben wird, daß man auf der anderen Seite der friedlichen Ging die theoretisch ausgesprochen ist, auch den thatsächlichen Nachdru

Standpunkt auf? Nein! Keineswegk, sondern sie verlangt auch nur

recursus ab gezeigt, daß die Regie egengekommen, wie es nöthig ch diesen Rekursus gefallen lassen, hat dann bezweifelt, daß, wie ich

komme auf diesen Punkt zurück

Verschiedenheit der Auffassungen

der verewigte Kardinal diese Aeuße⸗

Cöln, also zu einer Zeit, der und Bittender sich darstellt,

seinem Standpunkte aus absolut

Juni 1841, im Antwort e Bitte des Königs sich diesem Jun diesem Briefe, rthes Akte istück ist und der eine große motivirt unter andern der Kar⸗ hm nicht aufrecht erhaltene Ab⸗

en und Organisationen der Kirche wünschen mußte, daß sie zu seinen

mt übernehmen könne. ine Herren, um Ihnen den ganzen

Stelle vorzuführen. Es war dem Vorwurf gemacht worden, daß er

rchliche Sicherung des natürlichen

gravirt glauben würden, die ihnen

punkt unserer Maigesetzgebung, ab⸗ Strafbestimmungen. Nun sagt der

überhaupt kein katholischer Bischof

in Preußen, und die Berufung und

deshalb meine ich doch, meine

nd darauf beruht ja der ganze poli,

schon jetzt auf seine Aeußerungen zu

Punkte, wo von der even⸗ die Rede ist. Ob der Hr. Abg.

kann ich allerdings nicht beurtheilen,

, wurde mir lebhafter Wider⸗ . ist ein nebensächlicher Punkt.

der Staats ⸗Ministerialbeschluß cell aut, die Regierung wollte sich

fobald sie ein sichtliches Zeichen heiligen Vater kundgegebene versöhn⸗

ne Herren, sagt doch dieser Beschluß

die Vorlage? Giebt sie etwa diesen

Vollmacht, von welcher die Regierung

von der anderen Seite stattgefunden haben wird. Dae gestern ausdrücklich erklärt, und es steht ganz ausdrücklich in der De⸗ pesche vom 14. Mai, welche ja in den Händen der Herren ist, in der das thatsächliche Entgegenkommen darin gefunden wird, daß die Bi⸗ schöfe, sei es die künstig zu ernennenden, welche auf ihre

Das habe ich

lätze zu⸗ rückkehren, die Anzeigepflicht erfüllen. Also, meine Herren, die gesetz= liche Möglichkeit zu einer versöhnlichen Handhabung der Gesetze vor oder nach der Erfuͤllung jener Voraussetzung ist doch wahrlich gar nicht als etwas Unterscheidendes hervorzuheben, sondern das Entscheidende ist das, daß thatsächlich das staatliche Entgegenkommen sowohl nach der Vorlage, wie nach dem Staats. Ministerialbeschluß geknuͤpft wird an die zu erwartende veränderte Haltung der kirchlichen Organe. Und nun frage ich Sie, meine Herren, wenn Sie dies als konstatirt annehmen, wenn Sie ferner bedenken, daß die Vorlage keinen einzigen der Grundpfeiler erschüttert, auf welchen unsere kirchenpolitische Gesetz⸗ gebung beruht, sondern ja sehr zum Bedauern der Herren vom Centrum weiter nichts enthält als die Verheißung, daß bei An. erkennung der Verpflichtung, die die Organe der katholischen Kirche gegen uns haben, eine versöhnliche Praxis eintreten werde, wenn Ihnen die Garantien dafür gegeben sind, ich will von meiner Person nicht sprechen, aber in die, veröffentlichten Depeschen. des Reichs⸗ anzlers, daß streng auf dieser Linie verfahren wird dann, meine Herren, kann ich in der That, den Ausspruch des Abg. Dr. Falk, daß es sich hier um ein bedenkliches Schwanken in der kor— rekten Auffassung h der . der Gesetze handele, in iner Weise für zutreffend halten. ö 26 ö. ag Dr. Falk meint nun, ja wenn wir diese Vollmacht geben, fo wird die Regierung aus Schwäche sich von einer Ctappe zur anderen drängen lassen, und Sie sollen einmal sehen, diese even⸗ tuellen Vollmachten werden bis auf den letzten Buchstaben ausgenutzt werden, ohne daß wir das Entgegenkommen auf der anderen Seite finden, und er erninnert dann mit großer Emphase warnend an jene Epoche von 1839, wo der Staat sich in einer ähnlich schwierigen Lage der Kirche gegenüber befunden, aber doch nicht so schwach be⸗ nommen habe, wie es jetzt der Fall sei. Selbst der Erübischof von Droste ⸗Vischering, der doch noch nicht so schlimm gewesen sei, wie die jetzigen Bischöfe, habe nicht wieder in sein Amt zurücklehren dürfen, sondern habe sich gefallen lassen müssen, daß ein ,, . angestellt worden sei. Sehr xichtig, aber der Hr. Abg. Dr. Fal hat vergessen hinzuzufügen, daß es zu jener Zeit noch einen Aauderen kirchenpolitischen Konflikt gab, nämlich denjenigen mit dem Erzbischof Bunin, und daß der Exibischof Dunin in sein Amt zurückgekehrt ist unter den damaligen konstitutionellen Formen die jetzt in Art. 4 der Vorlage sich etwas ander gestalten. Der Erzbischof Dunin war durch ein gerichtliches Urtheil seines Amtes entfetzt, und nachdem er seinen Frieden mit dem Staat ge⸗ schlossen hatte, ist er durch einen Königlichen Gnadenakt ganz ruhig bis zum Ende seiner Tage friedlich auf einen Posten zurückgeführt worden, und bat seinen Frieden gemacht unter, ich will nicht sagen, dem Staate ihm diktirten, aber beiderseitig genehmigten Friedens⸗ bedingungen. Also auch aus jener Epoche des Konflikts vom Jahre 18395 und 1840 und den daran geknüpften Verhandlungen und Folgen wird mir der Hr. Abg. Dr. Falk doch wahrlich nicht einen Schatten von Besorgniß entgegenhalten können, daß wir nur ö gehörigen Gelegenheit, wo es sich darum handelt, durch gesetzliche Vorlagen einen Konflikt zu schlichten, mit einer Schwäche vorgehen würden, die allerdings, wenn sich das bestätigen sollte, was besorgt, ganz unerhört sein wurde und den Beifall und die Zustimmung der Volksvertretung gewiß nicht verdiente. ö Aber woraus wird denn nun diese Besorgniß gefolgert, daß die Regierung sich in einer solchen schwächlichen Daltung werde hinein. drängen klaffen von einer Stellung in die andere? In dieser Bezie⸗ hung sagt der Herr Abgeordnete Dr. Falk nun Folgendes; Früher habe die Regierung zäh und stramm an der Ausübung der Mai⸗ gesetzgebung festgehalten; seit einem Jahre sei ein bedenkliche Schwanken eingetreten, der jetzige Kultusminister habe eine Reihe von Konzefsionen gemacht, und die haben der katholischen Partei den Kamm schwellen machen. So ungefähr war, wenn auch nicht, genau, der Ausdruck, doch aber der Sinn seiner Ausführungen. Also es foll eine milde Praxis, die, wie ich dies ja anerkenne, seit einem Jahre besteht, erzwungen worden sein durch ein gewalisames Drängen don Seiten der katholischen Partei im Volk! Der Herr Abgeordnete hätte der Verständigkeit halber noch hinzusetzen können, daß er durch dieses Trängen etwa aus seinem Portefeullle heraus gedrängt worden ist, was er gewiß nicht anerkennt, was auch historisch unrichtig wäre, denn es ist ja notorisch, daß Herr Dr, Falk diesem Drẽngen nicht gewichen ist. Also ich sage, die milde Praxis seit einem Jahre soll erzwungen gewesen sein durch die energische und stramme Haltung der katho⸗ lischen Unterthanen. Daraus wird nun deduzirt: nachdem nun diese ein Jahr dauernde mildere Handhabung gewonnen sei, babe man nun noch mehr Muth geschöpft und habe nun weiter gedrängt, . daraus nun das Produkt dieser Vorlage, und wenn nun. diese Vor⸗ lage Gefetz geworden sein wird. dann wird die Regierung aus Schw'uͤche den Vorbehalt, den sie an die Aanahme der Vorlage kn upft, die Anzeigepflicht auch fallen lassen und wird sich schließlich auch alles Denkbare abdrängen lassen. Meine Herren, ist es möglich, den Zusammenhang der historischen Thatsachen mehr zu verkennen als Piefe Darstellung? Ich spreche nicht von der Veriode von 1840 big 1830, sondern von der seit einem Jahre. Als ich die Ehre hatte, in das, mir anvertraute Amt u treten, habe ich mir ganz einfach die Frage vorgelegt: Ist es denn nicht möglich auch bei fortdauerndem Konflikt den ber stehenden Gesetzen eine Auslegung und eine Anwendung. zu geben, die nach Möglichkeit versöhnend, beruhigend in die Interessen . katholischen Mitbürger schonend wirkt? Das ist das einfache . dessen, was ich seit Jahr und Tag gethan habe. Ich habe nicht . Beobachtung gemacht, meine Herren, daß diese von mir inaugurirte, ubrigens auch von dem Hrn. Abgeordneten Dr. Falk schon ' n. Praxis ich sage das zu seinem Lobe ein sehr grohe 2 ö len einer agitatorischen Bewegung im katholischen Volke zur 7 gehabt hat, im Gegentbeil, nach meinen Beobachtungen ift, Got 16 Bank, dasjenige erreicht, was ich zu erreichen gewünscht habe, 2 eine allmähliche . und 6 Einkehr der Be it in die früher sehr aufgeregte Stimmung. . ; . ö g. meine Herren, ist sie denn entstanden aus dem Anschwellen eines solchen Drängens? Auch hier 6 n. Herren, widersprechen die Thatsachen ganz a. en e. r. fungen des Herrn Dr. Falk, Die Vorlage , 6 ö Alle wissen und wie ich, glaube ich, mit ermü en * u führlichkeit gestern augeinandergesetzt habe, aus einem vo , . freien und spontanen Eutschluß der Königlichen Staatsregierung, den sie gezogen hat aus den Resultaten , großen an,. 1 Verhandlungen, die seit Jahr und Tag geschwebt haben. Wo ; darin das Brängen von dem Standpunkte einer straffen aber neth. wendigen Ausführung der Gesetze zu einer Konnivenz, wie sie bier naͤber bezelchnet ist? Der Hr. Abg. Dr. Falt räth vor allen Dann Zähigkeit und Ausdauer in dem noch fortdauernden Kampfe. . * wohl, meine Herren, ich weiß das vollkommen zu würdigen un 6. bin überzeugt, daß der Hr. Abg. Dr. Falk nicht der Meinung ö h daß ich für meine Person von der Würde und von der . der unverkürzten Aufrechterhaltung der Staatsgesetze anders . 94 er. Aber in einem Punkte, glaube ich, allerdings unt e gr n ö. uns von einander. Ihm geht durchaus und prinzipie y.

enn das thatsächliche Entgegenkommen

die unbedingte korrekte, konstitutionelle, politische Stellung.

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