fuhr, Ausfuhr 1208 088 4A oder 8208 ½ο der Ausfuhr; Robstoffe: Einfuhr 260 097 A6, d. h. 27, 080 / o., Ausfuhr 123 733 M oder g. 886 /9; Halbfabrikate: Einfuhr 268 237 M oder A, 92 9, Ausfuhr 2987 M oder O24 o; Manufakturwaaren: Einfuhr 10083 M, d. h. 1, 0H 0 so Ausfuhr 2401 , d. h. O. 20 Co; andere Industrieerzeugnisse: Ein⸗ fuhr 95 857 M6, d. h. 9,98 0½9 der Einfuhr, Ausfuhr 95 272 M oder 7, E0 e der Ausfuhr. In den dem Jahre 1879 vorausgegangenen fünf Jahren erstreckte sich der Verkehr des Großherjogthums mit Bremen auf folgende Werthsummen: 1878 Einfuhr in Bremen aus Hessen: 898 415 M, Ausfuhr aus Bremen nach Hessen: 2 569 106 , 1877 862 033 M bez. 2 237916 , 1876 825 858 M bez. 2 171 405 4, 11875 1009 626 Æ bez. 2052 671 M, 1874 1 399095 M bez. 1987 097 0
— Der Werth der Ein- und Ausfuhr Triests im Jahre 1879 auf dem Seewege ist in einem vor Kurzem erschienenen amt⸗ lichen tabellarischen Ausweise für die letzten 5 Jahre folgendermaßen beziffert: Im Jahre 1879 Einfuhrwerth 144 871 873 Fl.; Ausfuhr ⸗ werth 116633 441 Fl; 1878: 133 534 451 Fl. bez. 117 507 605 Fl.; 1877: 140 277 466 bez. 195 880 563 Fl.; i876: 139194 876 bez. N 896374 Fl.; 1875: 137 767 643 bez. io? 442449 Fl. Trie sts Landhandel gestaltete sich während derselben Periode folgender⸗ maßen: Im Jahre 18793: Einfuhrwerth 198 218 821 Fl.; Aus— fuhrwerth 95 425 632 Fl.; 1878: 104183 899 bez. 977 351 894 Fl.; 1877: 98 202 848 bez. 103 988 478 Fl.; 1876: 98 921 g88 bez. g5 384 695 Fl.; 1875: 95 g25 383 bez. 87911 965 Fl. Aus den be⸗ treffenden Uebersichten geht die namhafte Zunghme des Landver⸗ kehres seit Eröffnung der Eisenbahn am 18. Oktoher 1857 hervor. Damals beschraäͤnkte sich die Gesammteinfuhr auf 607 577 Métr. im Werthe von 39 897 186 Fl. und die Ausfuhr auf 429 057 Mtr. im Werthe von 34 554 510 Fl. Der Gesammtverkehr hob sich seitdem nach beiden Richtungen rasch von Jahr zu Jahr, bis er endlich nach Schwankungen in einzelnen Jahren im verflossenen Jahre 6 388 410 MECtr. bei der Einfuhr und 2 804099 MCtr. bei der Ausfuhr zu Lande betrug.
Königsberg i. Pr.. 4. Juni. (W. T. B.) Die Be; triebseinnahme der Ostpreußischen Südbahn pro Mai 1880 betrug nach vorläufiger Feststellung: im Personenverkehr 100 028 S, im Güterverkehr 127 385 ½, an Extrgordinarien 120090 , zusammen 259 413 é; im Monat Mai 1879 definitiv 431 560 ½ , mithin weniger 192 147 M; vom 1. Januar bis ult. Mai 1880 im Ganzen 1367 834 S½ , gegen 2009 907 M im gleichen Zeit⸗ raum des Jahres 1879, mithin weniger 642073
— Die in neuerer Zeit mehrfach erfolgte Um⸗ wandlung der Bergwerks Aktiengesellschaften in „Gewerkschaften“ hat die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Gewerkschaften ge— richtet. Unter den verschiedenen Publikationen, welche zur Aufkkä⸗ rung über den Bergwerksbesitz in jüngster Zeit (auch Seitens der Essener Börse) erfolgt sind, verdient besonders die Broschüre Der Kux “, kurze Darstellung der bergrechtlichen Bestimmungen für Gewerke von Dr. jur. Heyden“ (G. D. Bädeker in Essen. Preis 1ẽ 416ũBeachtung. .
St. Petersburg, 4. Juni, (W. T. B. Nach einer Bekannt ⸗ machung der Reichsbank sind auf die neue Anleihe 227 465 625 Metallrubel gezeichnet worden. Die Repartition wird derart erfolgen, daß jede Zeichnungsstelle 66 0so des bei ihr ge⸗ zeichneten Betrages erhält, wobei die Zeichner bis zu 10 Okligatio— nen vollständig befriedigt werden. Die erste Einzahlung von 15 00 der Zeichnungssumme ist auf den 27. Mai / 8. Juni festgesetzt; auch werden vom 27. Mai / 8. Juni an die vollen Einzahlungen entgegen genommen. Die vollbezahlten Original ⸗Obligationen werden am JL. 113. Juli vertheilt.
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 2. Juni. (Allg. Corr.) Das Kabel der franzö⸗ sischen Telegraphen⸗Gesellschaft von Paris nach New⸗ Vork wurde gestern (1. Juni) dem öffentlichen Verkehr übergeben. Der Tarif von England nach New-York beträgt 2 Schillinge pro Wort. — Die Anglo Amerikanische Telegraphen⸗Gesell⸗ schaft hat ihren Depeschentarif auf 6 Pence pro Wort herabgesetzt.
Triest, 3. Juni. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Juno“ ist heute Abend von Konstanfinopel hier angekommen.
Berlin, 4. Juni 1880.
Am nächsten Sonntag wird in Eberswalde die im Jahre 1830 erfolgte Begründung der Forstakadem ie feierlich be⸗ gangen werden.
In einem Grabhügel im Sandeherred in Norwegen hat man, wie seiner Zeit mitgetheilt, jüngst ein Vikingerschiff gefunden, welches offenbar in den Hügel hineingesetzt worden ist. Schon seit längerer Zeit sind 16 Arbeiter beschäftigt, das Schiff auszugraben, um es sodann nach Christiania zu schaffen, wo es der Alterthums⸗ sammlung der Universität einverleibt werden soll. Ueber diesen . geht dem ‚Hamb. Corr.“ aus Bergen (Norwegen) der folgende Bericht zu: Es wird immer klarer, daß man es hier mit einem antiquarischen Funde merkwürdigster Art zu thun hat. Schon jetzt ist es Thatsache, daß man einen Griff in eine wahre archäb⸗
logische Goldgrube gethan hat und daß man aus dem Schooße der Erde ein Monument der Vorzeit ohne Gleichen in Skandinavien, ja absolut ohne Gleichen in ganz Europa
hervorgehoben hat. Was diesen Fund so außerordentlich interessant macht, ist die einzig dastehende Größe und die ebenso einzig dastehende vollständige Ausrüstung. Eine am 14. Mai vorgenommene Meffung ergab eine an dem Tage ausgegrabene Länge von 713 Fuß, und es wird angenommen, daß die Totallänge ca. 75 Fuß ist. Was die Ausrüstung des Schiffes betrifft, so kann man deutlich sehen, daß es ebenso vollständig ausgerüstet und ausgestattet in den Grabhügel ge⸗ setzt, worden ist, als ob es segelfertig für die Fahrt auf einem Vlkingerzuge läge. Namentlich scheint es, so weit man in dem gegen wärtigen Stadium der Ausgrabung sehen kann, daß alle Geräthe, welche damals zum Manövrtren auf See verwendet wurden, ganz be⸗ sonders vollständig vertreten sind. So finden sich Riemen in verschie⸗ denen Dimensionen, aber meistens von gleicher Form vor. Der größte Theil eines Mastes ist in gutem Zustande vorhanden; die ganze Länge des Mastes scheint ea. 22 Fuß gewesen zu sein. Reste von Segel⸗ und Tauwerk giebt es ebenfalls häufig und außerdem Bruchstlcke oder ganze Exemplare von Geräthschaften und Schiffstheilen, deren ursprüngliche Verwen—⸗ dung und deren Platz den Alterthumsforschern sicher harte Nüsse zu knacken geben wird. Man hat u. A, einige Holzstücke von auffälliger Vorm gefunden, vorzüglich konservirt und besonders hübsch gearbeitet. Daß diese ca. 15 Fuß langen Theile dazu verwendet worden sind, ziemlich dicke Taue durchlaufen zu lassen, lehrt der Augenschein; denn die zirkelförmigen Ausschnitte, durch welche die Taue liefen, sind durch diesen Gebrauch vollständig abgenutzt, was zugleich deutlich Kunde davon giebt, daß dieses Schiff haufig die See gepflügt hat, bevor es seine Ruhestätte in dem Hügel erhielt. Wie aber die ge⸗ nannten Stücke, welche aus ausgezeichnetem Eichenholz gearbeitet sind, an den Masten oder dem Schiffsrumpf selbst befestigt gewesen sind, dieses Räthsel zu lösen, wird außerordentlich interessant sein, und gelingt es, dasselbe zu lösen, dann wird man einen bisher ungeahnten Einblick in die Methode bekommen, welche beim Mansvriren eines n, , Vikingerschiffes im 8. oder 9. Jahrhundert angewandt wurde.
Von den übrigen Holjgegenständen sind mehrere fast ganz kom ⸗plete Spaten zu nennen; diese Spaien sind allerdings nicht von der vollendeten Form der amerikanischen oder englischen, die heutigen Tages ihren
roßen Antheil an den Triumphen der Ingenieurkunst haben, aber keln Anblick derselben erhält man doch den Eindruck, daß Spaten zu denjenigen Dingen zählen, die im Laufe von 1006 Jahren ver— hältnißmäßig wenigen Veränderungen unterworfen waren. Eine Thatsache von sehr großem Interesse ist der Fund von vielen Schil den, oder richtiger gesagt Schildüberresten, denn von dem Holischild
ist nichts übrig geblieben, es ist nur das Eisenblech, durch welches bezirken gesunken sind.
die Außenseite des Schildes verstärkt worden, das uns überliefert ist. Aus der jetzigen Lage dieser Schildüberreste geht deutlich hervor, daß ein großer Theil der inneren Seite der Schanzenbekleidung Hängeplatz für die Schilde der Mannschaft (Besatzung) gewesen ist. Man findet u. A, daß der Abstand von Schild zu Schild fast genau 14 Fuß gewesen ist, und wahrscheinlich entspricht die Zahl derselben ungefähr der Zahl der an Bord gewesenen Streiter. Die hier gefundene Anordnung der Plätze der Schilde auf dem norwegischen Vikingerschiff steht in interessanter Uebereinstimmung mit dem, was in dieser Hinsicht aus der merkwürdigen Tapete hervorgegangen, die in Bayeux in der Normandie gefunden werden ist. Dieses einzig dastehende Stück Tapete oder richtiger: Broderie, denn es ist eine Wollgarnstickerei auf dickem Leinen, welche, so vermuthet man, aus den letzten Jahren des 11. Jahrhunderts stammt, stellt nämlich, wie bekannt, den Zug Wilhelm des Eroberers über den Kanal nach England dar, und auf den dort abgebildeten Schiffen, von welchen doch anzunehmen ist, daß sie ziemlich getreue Kopien der Wirklichkeit sind, findet man just die Schilde an der inneren Seite des Schiffes placirt, wie man dieses jetzt hier auf dem ausgegrabenen Schiffe sehen kann. . Von menschlichen Gebeinen hat man bisher nur einige wenige kleine verkohlte Knochen gefunden, welche darauf hinzudeuten scheinen, daß die Leiche des oder der Begrabenen verbrannt worden. Dagegen hat man schon Skelette von 3 Pferden, 2 an der rechten und eines an der linken Seite vom Steuer, entdeckt. Möalicherweise wird die Eröffnung der eigentlichen Grabkammer in der Mitte des Schiffes mehrere Menschengebeine zu Tage fördern; aber diese Kammer liegt noch unberührt, indem man bisher hauptsächlich darauf hin⸗ gearbeitet hat, das Schiff in seiner vollen Länge und Breite von den Erdmassen zu befreien. Wenn man die Ausgrabung beendet hat, wird man daß Schiff auf die Höhe ziehen. Es wird dieses keine ganz leichte Arbeit sein, da es nöthig sein wird, das ganze Fahrzeug zu unterbauen und es auf Rollen zu setzen, bevor man das Ganze an das Tageslicht bringen kann. Sobald das geschehen ist, wird es nach einem der nächsten Schiffsplätze gebracht werden, um von dort dieselken Gewässer zu durchschiffen, welche es jedenfalls schon häufig mit derben Vikingern innerhalb seiner Räume durch⸗
pflügt hat.
Die Zeitschrift des Königlich Bayerischen statistischen Bureaus, redigirt von dessen Vorstand, Pr. Max Seydel, bringt in dem zweiten Halbbande (Juli⸗Dezember) des Jahrganges 1879 eine von dem Ge⸗ nannten aufgestellte Statistik der Reichstagswahlen in Bayern in den Jahren 1877 und 1878. Diese Abhandlung schließt sich der Reihe von Erörterungen an, welche über die Statistik der bayerischen Wahlen seit dem Jahre 1869 in der oben erwähnten Zeitschrift veröffentlicht worden sind. Der Zahlenstoff, welcher dieser Bearbeitung zu Grunde liegt, ist in vier Tabellen enthalten. Tab. 7. giebt die Nachweisungen über die Wahlberechtigung, die Wahlbetheili⸗ gung und die Wahlergebnisse in den einzelnen bayerischenReichstagswahl⸗ kreisen für die Wahlen von 1877 und 1878. Die Tab. II. enthält Namen, Stand, Wohnort und Parteirichtung der aus den Wahlen von 1874, 1877 und 1878 hervorgegangenen bayerischen Reichstags abgeordneten. Tab. III. ermöglicht für die einzelnen Wahlkreise den Vergleich zwischen der männlichen Gesammtbevölkerung und der Zahl der Wahlberechtigten bei den oben genannten drei Reichstagswahlen, während die Tab. IV. ein Bild über die Betheiligung bei diesen Wahlen giebt. Die Gesammtzahl der in die Reichstagswahllisten eingetragenen Wähler, verglichen mit der ortsanwesenden Bevölke— rung betrug 1874 im Deutschen Reiche: Anzahl der Wahlberechtigten 8 523 446 ortsanwesende Bevölkerung 42 298 09566, Prozentantheil der Wahlberechtigten an der Bevölkerung A,2, in Bayern 1 076 850 bezw. 4979799 oder 21,60 o; 18377: Deutsches Reich: Anzahl der Wahlberechtig⸗ ten S943 028, ortsanwesende Bevölkerung 43 585 962, Prozentantheil der Wahlberechtigten an der Bevölkerung 20,5, Bayern 1119 628 bezw. 5 197 572 oder 21,9 o 6g, 1878: Drutsches Reich 9124311 bezw. 44 015264 oder 20,7 , Bayern 1124 474 bezw. 5150 163 oder 21,8 0so. Hiernach zeigt sich der Prozentantheil der Wahlberechtigten an der Bevölkerung besonders in Bayern als ein ziemlich gleich⸗ mäßiger. Die meisten Wahlkreise Bayerns haben zwischen 86 und 25 Prozent Wahlberechtigte. Von 100 der männlichen über 25 Jahre alten Bevölkerung treffen Wahlberechtigte 727 — 75 0½Ü 1877 und 78 in 1 Wahlkreis, 81— 8560/9 1877 in 8, 1878 in 3 Wahlkreisen, S6 — 90 060 in beiden Jahren in 18 Wahlkreisen, 91 — 95 60 in 17 bezw. 16 Wahlkreisen, 965 — 100 0s9 in 4 bezw. 9 und über 100 , 1878 in 1 Wahlkreise. Die Betheiligung bei den Wahlen von 1874, 1877 und 1878 war im Reiche: Zahl der Wähler 1874 8 523 446, 1877 8 943 028, 1878 9124311, Zahl der abgegebenen Stimmen 5288 203, bezw. 5567 774, bezw. 5 831 843, Zahl der gültigen Stimmen 5 259 155, bezw. 5 555 785, bezw. 5811 159. Man findet sonach für das Jahr 1874 eine Wahlbetheiligung von
62,0 og. für 1877 von 62,2 oso, für 1878 von 63,9 Cso. Die Wahlbetheiligung in Bayern für die bezeichneten drei Jahre gestaltet sich wesentlich anders. Hier ist eine ständige Abnahme in der Stimmabgabe wahrzunehmen.
Während im Jahre 1874 75,2 o der Wähler zur Urne kamen, er- schienen im Jahre 1877 nur 66,3, im Jahre 1878 nur 59,2 , Der Unterschied zwischen 1374 und 1877 ist mithin größer wie jener zwischen 1877 und 1878. Die Wahlbetheiligung in Bayern, welche im Jahre 1874 sehr erheblich, im Jahre 18577 noch um einiges stärker war als im Reiche als Ganzem, ist im Jahre 1878 eine ge— ringere, als die für das gesammte Reich ermittelte. Von den ein— zelnen Regierungsbezirken hat Mittelfranken den geringsten Rück gang, nämlich 2,1 C von 1877 auf 1878; 5.8 Go von 1874 auf 1878; Unterfranken den größten von 1877 auf 1878 mit 11,7 oso, die Oberpfalz den größten von 1874 auf 1878 mit 24,4 6. Sehr auffällig zeigt sich die Abnahme der Wahlbetheiligung in Bayern bei der Betrachtung nach Wahlkreisen. Wahlkreise mit einer Wahlbetheiligung von 71 0,½ und mehr gab es 1874 34, 1877 17, 1878 8, von 61 - 70. 10, 16 und 13, von 51 —– 606 4, 12 und 16, von 41 -= 500½ 1877 3, 1878 10, von 31—400½ 1878 1. Theilt man die Wahlkreise in Gruppen mit Rücksicht auf die Partei⸗ stellung der gewählten Abgeordneten, so ergiebt sich, daß im Jahre 1874 die Wahlkrteise mit einer Wahlbetheiligung von 71 0υ und mehr 1 liberalen (mit Gruppe Löwe) Abgeordneten, 5 national⸗ liberale, 2 fortschrittliche und 26 dem Centrum angehörige Abge⸗ ordnete gewählt haben, die Wahlkreise mit einer Wahlbetheiligung von 61—700½ wählten 2 national-liberale, 3 fortschrittliche und 5 Centrumgabgeordnete; die Wahlkreise mit einer Wahlbetheiligung von 51 = 60 0 3 national- liberale und 1 Centrumsabgeordneten. Im Ganzen wurden 1 liberaler (mit Gruppe Löwe), 19 national liberale, 5 Fort- schritts ⸗ und 32 Centrumsabgeordnete gewählt. Im Jahre 1877 wählten die Wahlkreise mit einer Wahl betheiligung von 71 6M und mehr 2 freikonser⸗ vative, l liberalen, 4 nationalliberale, 1 fortschrittlichen und 9 Centrums⸗ Abgeordnete; die Wahlkreise mit 61 – 70 ½ 1 liberalen, 3 national- liberale, 1 fortschrittlichen und 11 Centrumsabgeordnete; die Wahl⸗ kreise mit 51— 60 0,½ 1 nationalliberalen, 1 fortschrittlichen und 10 Centrumstabgeordnete; die Wahlkreise mit 41-50 06½ 2 national— liberale und 1 Centrumsabgeordneten. Im Ganzen wurden gewählt 2 freikonservative, 2 liberale, 19 nationalliberale, 3 fortschrittliche und 31 Centrumzabgeordnete. Im Jahre 1878 wählten die Wahl kreise mit einer Wahlbetheiligung von 71 ½ und mehr 1 freikonser⸗ vativen, 1 liberalen, 3 nationalliberale, 1 fortschrittlichen und 2 Centrumsabgeordnete, die mit 61— 70½ο, 1 freikonservativen, 3 nationalliberale und 9g Centrumsabgeordnete; die mit 51 — 6600 2 liberale, 3 nationalliberale und 11 Centrumsabgeordnete; die mit 41 — 50 ,σ0 2 nationalliberale und 8 Centrum, die mit 31— 40 9½ 1ẽ Centrum. Im Ganzen wurden gewählt: 2 freikonservative, 3 libe⸗ rale, 11 nationalliberale, 1 fortschrittlicher und 31 Centrumsabge—⸗
ordnete. Zieht man bei Erörterung der Wahlergebnisse zunächst die
Mehrheiten in Betracht, welche die gewählten Abgeordneten auf sich vereinigten, so nimmt man wahr, daß diese Mehrheiten, welche von 1871 auf 1874 in allen Regierungsbe irlen Bayerns, mit Ausnahme der Pfalz und Mittelfrankens, gestiegen und zwar ziemlich erheblich gestiegen waren, von 1874 auf 1877 in sämmtlichen Regierungs⸗
Eine kleine Erhöhung ist 1878 in 5 Regie—⸗ rungẽbezirken, Ober⸗ und Nieder⸗Bayern, Pfal, Oberpfalz und Oberfranken eingetreten, wogegen Mittelfranken eine weitere Minderung erfahren hat, und Unterfranken und Schwaben bei der Ziffer des Jahres 1877 stehen geblieben sind. Es haben im König reiche Bayern von 100 gültigen Stimmen die Gewählten auf sich vereint im Jahre 1874 72, im Jahre 1877 67, im Jahre 1878 68. Im Reiche haben die Abgeordneten im Jahre 1874 67, 80/, im Jahre 1877 64,40 / o und im Jahre l 878 64, 30so der abgegebenen gültigen Stimmen auf sich vereinigt. Bei Vergleichung der auf die Gewählten gefal⸗ lenen Stimmen mit der n der Wahlberechtigten beobachtet man, daß, während im Wahljahr 1874 in 35 bayerischen Wahlkreisen die Abgeordneten die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten erlangten, dies 1877 nur mehr in 9, 1878 sogar nur in 3 Wahlkreisen der Fall war. Um mehr als 1090 hinter der absoluten Mehrheit der Wahlfähigen blieben 1874 nur 2 Abgeordnete zurück, 1877 dagegen 11, 1878 21. Engere Wahl ist im Jahre 1874 nur eine erforderlich ge worden, während im Jahre 1877 deren 3, im Jahre 1378 4 nöthig waren. Bei der engeren Wahl findet meist eine stärkere Betheiligung als bei der ersten Wahl statt. Die größte Steigerung der Betheiligung (i3, 10/0 zeigt Nürnberg bei der engeren Wahl von 1877. Der Berufsstellung nach waren Abgeordnete: Königliche Beamte 1874 11, 1877 13, 1858 14 (darunter Justizbeamte 5, 6 und 6); Gemeindebeamte 2, 2 und 3 (darunter Bürgermeister 2, 2 und 25; Geistliche 7, 8 und 6, Rechts- anwälte 5, z und 2; Gutsbesitzer und Oekonomen 15, 15 und 16; Gewerbetreibende 4. 2 und 2 (darunter Brauer und Wirthe 3, 1 und 1), Handeltreibende 1877 und 1878 je einer. Den Unterschied zwischen der wirklichen Stärke der Parteien und de- Parteigruppi⸗ rung der 48 bayerischen Abgeordneten zeigen folgende Zahlen: Die Deutschkonservativen vereinigten auf sich von den abgegebenen Stimmen im Jahre 1874 O, 90o, im Jahre 1877 2,8 /, im Fahre 1878 4,0 0, und keinen Abgeordneten die Freikonservativen 1,6 0½, 2,8 o und 3,1 C6 der abgegebenen Stimmen, und 4,2 0½ der gewählten Abge⸗ ordneten im Jahre 1877 und ebenso viel im Jahre 1878, die Libe⸗ ralen erhielten von den abgegebenen Stimmen 1,2 bez. 3,7 und 4,0 b und 2,1 bez. 4,2 und 6,2 Fo der gewählten Abgeordneten, die Na= tionalliberalen 27,0 bez. 25,2 und 27,3 o der abzegebenen Stimmen und 20,8 bez 20,85 und 22,9 0/0 der gewählten Abgeordneten, die Fortschrittspartei 7,d bez. 7,5 und 3,2 o/o der abgegebenen Stimmen und 10,4 bez. 6, und 2,1 Cο der gewählten Abgeordneten, Centrum 39,7 bez. 54,3 und 55,8 M der abgegebenen Stimmen und 66,7 bez. 646 und 64,5 der gewählten Abgeordneten. Die Sozialdemokraten
erhielten von den abgegebenen Stimmen 2,7 bez. 3,7 und 3.4 , ohne einen Abgeordneten durchzusetzen. Die Volks— partei erhielt O1 bez. O04 und 12 0 der abgegebenen Stimmen. Von den guͤltigen Stimmen sind auf Kandidaten fol.
gender Parteistellung im Königreich Bayern gefallen: Deutschkonser⸗ vativ 1874 7669, 1877 20 216, 1878 26732; Freikonservativ 13226 bezw. 20 425 und 20 934; Liberal 358 bezw. 26 935 und 27090; Nationalliberal 217251 bezw. 183 448 und 182908; Fortschritt 59 091 bezw. 54 387 und 21 205; Centrum 480 468 bezw. 395581 und 360 362; Sozialdemokraten 17 805 bezw. 27 019 und 22532; Volkspartei 602, 330 und 8107. Den bedeutendsten Stimmenverlust von 1874 auf 15878 hat die Fortschrittspartei zu ertragen gehabt, nämlich von 37 886 Stimmen oder 64669, das Centrum verlor 120106 Stimmen oder 25 ½, die nationalliberale Partei 34343 Stimmen oder 16060. Die übrigen Parteien weisen eine ziemlich bedeu—= tende Vermehrung auf. Was die Stimmenabgabe nach der Parteistellung der Kandidaten in Prozenten betrifft, so kommen in Bayern von 100 abgegebenen Stimmen auf die Deutschkonservativen im Jahre 1874 0,9, 1877 2,8, 1878 40, es beträgt demnach die Zunahme von 1874 auf 1878 3,15; Freikonservativen 1,ů5 bez. 2.8 und 3, 10/o, also 1,5/9 Zunahme; Liberale 1,ů2 bez. 3, und 4,07, Zunahme von 1874 auf 1878 2,8; auf die Nationalliberalen kommen 7,0 be . 25,2 und 273, der Stimmen, die Zunahme von 1874 bis 1878 beträgt also O,30so; auf den Fortschritt 7,3 bez. 7,5 und 3,270, das bedeut t eine Abnahme von 4,10; auf das Centrum 59,7 bez. 54,3 und 53, 85, also eine Abnahme von 5 9'so; auf die Sozialdemokraten 2,2 bez.
3,5 und 3,4, Zunahme 1,206sᷓ; auf die Volkspartei kommen O, bez. O04 und 1,2 9,90 der abgegebenen Stim men, das bedeutet eine Abnahme von 1,10so von 1874 auf
1878. Aus den vorstehenden Zahlen ist ersichtlich, daß dem Centrum bei allen drei Wahlen mehr als die Hälfte der Wähler zugehört; die ihm an Stärke zunächst kommende Partei ist die nationalliberale mit über einem Viertel der Wahlberechtigten; die kleinste Partei ist die Volkspartei. Am mächtigsten erscheint die Centrumspartei in den 3 altbayerischen Regierungsbezirken, am schwächsten in Mittel franken. Letzterer Regierungsbezirk ist hingegen der Hauptsitz der Fortschrittspartei, Volkspartei und Sozialdemokratie. Die National⸗ liberalen sind am stärksten in der Pfalz, am schwächsten in Nieder
bayern vertreten. Die Deutschkonservativen haben in Mittel franken, die Freikonservativen in Oberfranken eine erheb— lichere Zahl von Anhängern. Blickt man auf die im
Prozentoerhältnisse der Parteien von 1874 bis 1878 eingetretenen Aenderungen, so zeigt sich bei der Fortschrittspartei und dem Centrum eine Abnahme sowohl von 1874, wie von 1877 auf 1878; bei den Sozialdemokraten eine Abnahme von 1877 auf 1878. Be⸗ sonders der Verlust, welchen die Fortschrittspartei von 1877 auf 1878 erlitten hat (4,1 /) ist sehr bemerkenswerth. Die beiden konservativen Parteien und die liberale Parteigruppe verfolgen eine fortgesetz t steigende Richtung. Die nationalliberale Partei, die von 1874 auf 1877 im Prozentantheile zurückgegangen war, ist 1878 wieder zu etwas mehr als der früheren Höhe gestiegen. — Die Soziak— demokratie in Bayern vereinigte auf sich im Jahre 1874 17 874, 1877 27105, 1878 30 644 gültige Stimmen, d. h. 2, 3,7 und 4,60so der gesammten gültigen Stimmen. Die Zunahme betrug demnach in Prozenten im Jahre 1877 gegen 1874 52, im Jahre 1878 gegen 1874 72, und gegen 1877 11. In der Oberpfalz und Oberfranken ist die Sozialdemokratie seit 1874 stän⸗ dig zurückgegangen. In der Pfalz und in Schwaben hat sie von 1877 auf 1878 eine Abnahme erfahren, durch welche sie in Schwa⸗ ben sogar hinter die Zahl von 1874 zurückgeworfen worden ist. In den übrigen e ,, sie ein ständiges Fortschreiten. In Oberbayern, der Pfalz, ittelfranken und Unterfranken ist der Prozentantheil der sozialistischen Wahlstimmen von 1874 auf 1378 um mehr als das Doppelte gestiegen. Weitaus am stärksten ist die Sozialdemokratie in Mittelfranken vertreten. Von den 171273 Wählern oder 19 09 der abgegebenen Stimmen, welche sie dort im Jahre 1878 zählte, treffen 16 162 auf den Wahl kreis Nürnberg, S118 auf Erlangen⸗Fürth. Die kleinsten Ziffern sozialistischer Wähler, haben Niederbahern und die Oberpfalz. In der Reihe der Wahlkreise folgen auf Nürnberg und Erlangen-Fürth München II. mit 3252, München J. und Ausbach⸗Schwabach mit 1997 bezw. 1962, Würzburg mit 1780, Speyer ⸗Frankenthal mit 1679, Augsburg mit 1329 sozialistischen Wählern im Jahre 1878.
Zu der morgen, Sonnabend, den 5. d. M., stattfindenden Fe st⸗ vorstellung im Vietoria⸗Theater aus Anlaß der Verlobung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhelm sind von der Direktion des genannten Theaters eine größere Anzahl Freibillets zur Verthei— lung an die Avancirten hiesiger Truppentheile der Kommandantur zur Verfügung ge ellt worden.
Hoppegarten. Sonntag, den 8. Juni, Nachmittags 35 Uhr: Sechster und letzter Tag des Frühjahrs-⸗Meetings.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kes sel). Druck W. Elsner. Drei Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
Gr. . .
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thal unter dem 28. Sktober 1876 erlassene Steck⸗
zum Deutschen Reich
n 129.
Erste Beilage
Berlin, Freita
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Rrrußischen Ktaats-Anzrigern: Berlin, 8. T. Wilhelm⸗Straße Nr. 32.
R R In serr ate für den Deutschen Reichs- u. Königl. Preuß. Siaats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt ant die Königliche Expedition den Nentschn Reichs ⸗Anzeigers und Königlich
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. Subhastationen, Aufgehoto, Forladungen u. dergl.
3. erkärfs,¶ Verpachtungen, Submissionen eto.
4. Verloosung, Amortisation, Linszahlung
R Uu. 8. W. von öffentlichen Papisren.
Deffentficher
g, den 4. Juni
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s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1889.
b. Industrielle Etablissements, Fabriken une Grosshandel.
b. Jerschiedene Bekanntmachuagen.
7. Literarische Anzeigen.
In der Bõrsea-
'. — nzeiger, * Zufstrate athmen an: die Annoncen⸗Cypeditionen des
„Invalidendank“, Rudolf Vtosse, Saasenfteln & Vogler, G. L. Daube & Co., G. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
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Annuonten⸗Bnureans.
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8. Theater- Anzeigen.
9. Familien- Nachrichten. beilage. X
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Ar⸗ beiter Franz Ernst Angust Höpke, geboren am 22. April 1859 zu Wollin, welcher sich verborgen hält, ist die durch Erkenntniß der J. Strafkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin vom
6. Februar 1880 wegen Körperverletzung verhängte
Gefängnißstrafe von drei Monaten zu vollstrecken. Es wird ersucht. denselben zu verhaften und in das Amtsgeri htsgefängniß des Ergreifungsortes abzu⸗ liefern, auch hierher Nachricht zu geben. Berlin, den 22. Mai 1886. Königliche Staats anwaltschaft beim Landgericht J. Beschrei⸗ bung: Alter geboren 22. April 1859, Größe 1m 67 em, Statur kräftig, Haare hellblond, Stirn boch, Bart blonder Schnurrbart, Augenbrauen hell—⸗ blond, Augen klein und hell, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne gut, Kinn oval, Gesicht rund und voll, Gesichtsfarbe sehr gesund, Sprache deutsch. Kleidung: grauer Rock, dunkle Hose, schwarzseidene hohe Mütze. Besondere Kennzeichen: Der kleine Finger an der rechten Hand krumm und steif, beim Gerademachen derselben tritt der Knochen hervor.
Steckbriess Erledigung. Der hinter den Privat⸗ schreiber Karl Eduard Meinicke in den Akten M. II. 70 Dep. II. unter dem 24. März 1871 Sei⸗ tens des früheren Königlichen Stadtgerichts, Abthei. lung für Untersuchungs sachen, Deputation 11. für
Vergehen, erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 28. Mai 1880.
Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Land⸗ gericht J.
Offene Strafvollstreckungs⸗Requisition. Die unverehelichte Anna Elifabeth Schojahn ist durch vollstreckbares Urtheil des vormaligen König— lichen Kreisgerichts hierselbst vom 12. April 1878 wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 30 4, der im Nichtzahlungsfalle für je nicht gezahlte fünf Mark ein Tag Haft substituirt worden ist, ver—⸗ urtheilt worden. Es wird erfucht, obige Geld— eventuell Freiheitsstrafe an der Schojahn zu voll— strecken und Nachricht davon hierher gelangen zu lassen. Die denselben Gegenstand betreffende Requi= sition des Königlichen Kreisgerichts hier vom 8. April 1879 ist mit dieser Requisition identisch. Die Schojahn, Tochter eines verstorbenen Hofgärt⸗ ners, ist in Klein Glienicke bei Potsdam am 15. Fe⸗ bruar 1841 geboren, hat nirgends festen Wohnsitz, hält sich vielmehr in kurzen Zwischenräumen bald hier, bald da im In und Auslande auf. Im Jahre 1878 weilte sie hier, dann in Augustenburg und soll sich angeblich von dort nach Berlin begeben haben, ist dort aber nicht ermittelt worden. Pstsdam, den 13. Mai 1880. Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht.
Steckbrief. Gegen den Tagearbeiter Gustav Kuhnert aus Bunzlau, 28 Jahre alt, evangelisch, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreck= bares Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Bunzlau vom 23. März 1880 erkannte Gefängniß— strafe von vier Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Ge— richtsgefängniß zu Liegnitz abzuliefern. Bunzlau, den J. Juni 1880. Königliches Amtsgericht.
Stec brief. Der Klempnergesell Gnstav Hoppe aus Freiburg soll wegen Diebstahls verhaftet wer— den. Sein gegenwärtiger Aufenthalt ist unbekannt, weshalb wir ersuchen, ihn im Betretungsfalle ver⸗ haften und hierher transportiren zu laͤssen. Be— schreibung: Alter 26 Jahr, Religion evangelisch, Eröße 1m 67 em, Haare blond, Bart kleiner
Schnurrbart. Striegau, den 29. Mal 1880. Kö— nigliches Amtsgericht. (14298)
Steckbrief. Es wird ersucht, den Weißgerber⸗ gesellen Otto Starke aus Treuenbrießen, früher hier, welcher der Unterschlagung dringend verdächtig und flüchtig ist, zu verhaften und in unser Gefäng⸗ niß abzuliefern. Derselbe ist etwa 25 Jahre alt, von untersetzter Statur, hat schwarzes Haar und schwachen, bisher rasirten Bart. Mitte diefes Mo⸗ nats war er in Haynau, vorher in Berlin. Wol⸗ , den 29. Mai 1880. Königliches Amts⸗ gericht.
14268 Der Ersatzreservist und Knecht Gottfried Friedrich August Severin aus Rogätz ist durch
rechte kräftiges Erkenntniß der Königlichen Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Deputation zu Wolmitstedt vom 8. September 1879 wegen Auswanderns ohne Konsens zu einer Geldstrafe von 20 ½, der im Unvermögensfalle 6 Tage Haft substituirt, ver⸗ urtheilt. Die Strafe hat nicht vollstreckt werden können, da der Aufenthalt des Severin unbekannt ist. Es wird deshalb erfucht, denfelben im Be— tretungs falle anzuhalten, die erkannte Geldstrafe von ihm einzuziehen event. die substltuirte Haftstrafe gegen ihn zu vollstrecken und von dem Geschehenen hierher Anzeige zu machen. Wolmirstedt, den 7. Mai 1880. Königliches Amtsgericht.
Der dessen
gegen den Tageldhner Conrad Fahn und Ehefrau Elisabeth, geb. Weiß, von Roms
Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.
litio! Subhastations⸗Proclam.
Nachdem auf Antrag der Eckernförder Spar⸗ und Leihkasse wegen einer Forderung von 491 J MM 56 3 s. w. d. a. die Zwangs vollstreckung in den dem Fuhrmann Johann Thietje hierselbst gehörigen, Qu. IV. No. 16 Litt. G. D. und B. hierfelbst be⸗ legenen Besitz e. pert. angeordnet ist, werden in Gemäßheit der Verordnung vom 14. April 18460 die beikommenden Steuerbeamten und Einnehmer dieses QDistrikis zur Angabe der rückständigen, so—⸗ wohl Königlichen, als KommunalGefälle und Leistungen des Schuldners, sowie Alle und Jede,
welche sonst gegen den Verkauf des qu. Besitzes Protest einzulegen sich berechtigt halten, mit Aäs—
nahme der protokollirten Gläubiger, zur Einlegung ihrer etwaigen Protestationen gegen den Verkauf binnen 6 Wochen nach der Bekanntmachung dieses Proclams, spätestens aber in dem auf Donnerstag, den 8. Juli 1880, . Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anstehenden Ter⸗ mine mit der Verwarnung hierdurch aufgefordert, daß andernfalls der Verkauf vorgenommen wird und das Grundstück dem Meistbietenden anspruchs— frei zugeschlagen nird. Zugleich wird Termin zum öffentlichen Verkauf des Geweses qu. auf Dlenstag, den 13. Juli 1880, Vormittags 16 Uhr, im unterzeichneten Amtsgericht anberaumt. Die Verkaufsbedingungen sind im unter zeichneten Amtsgericht einzusehen. Eckernförde, den 26. Mai 1880. Königliches Amtsgericht, Abth. J. C. Lübbes.
2 * ; rie! Oeffentliche Zustellung.
Der Colon Friedrich Wiltzelm Rolsing Nr. 33 zu Rothenuffeln, vertreten durch den Justiz⸗Rath Denfo zu Minden, klagt gegen seine Ehefrau Caroline Christine Lonise Relsing, geborene Mener, deren Aufenthalt unbekannt ist, wegen böswilliger Verlassung auf Ehescheidung, mit dem Antrage
a. das zwischen ihm und der Beklagten bestehende Band der Ehe aufzulösen, b. die Beklagte für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Bielefeld auf den 9. November 1880, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge—= richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Schalk, Gerichteschreiber des Königlichen Landgerichte.
2 . lrtzto] Oeffentliche Zustellung.
Die Frau Therese Loewenheim, geborene Michel, zu Nakel, vertreten durch den Rechtsanwalt Gaebel hier, klagt gegen den Kaufmann Michaelis Loewenheim, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, Ver sagung des Unterhalts und begangenen groben Verbrechen, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 1II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Schneidemühl
auf den 18. September 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schneidemühl, den 22. Mai 1880.
Klawiter,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
14244 Oeffentliche Zustellung.
Auf Anstehen von Joseph Jacobs, Bauunterneh⸗ mer, zu Aachen wohnhaft, werden dessen Schuldner, Eheleute Joseph Vubbel, Butter und Spezerei⸗ bändler, und Sophia, geb. Boymanns, ohne Ge— werbe, früher zu Aachen, dann zu Frankfurt a. M., später zu Antwerpen wohnend, 4. ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, vorgeladen, am Sonnabend, den 21. August 1880, Vormittags 104 Uhr, in der öffentlichen Sitzung des Königl. Amtsgerichts zu Aachen, Pontstraße 56, zu erscheinen, wo die gegen sie durch Verfügung des genannten Gerichts am 5. März 1880 in gerschtlichen Beschlag genom⸗ menen Immobilien, — nämlich das zu Lachen in der Franzstraße gelegene, mit Nr. 65 bezeichnete Wohnhaus mit Hofraum, Hintergebäude und allem An und Zubehör, groß 1 Ar 453 Meter, begrenzt von Kaltscheuer und Gockel — versteigert und dem Meist⸗ und Letztbietenden zugeschlagen werden sollen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug des Subhastatione⸗ Patents vom 4. Mai 1880 bekannt gemacht.
brief wird wiederholt erneuert. Hanau, den 26.
Mai 18580. Der Erste Staatsanwalt.
Maasseen, Gerichts schreiber des Königlichen Amtsgeri hts.
14247
licar! Deffentliche Zustellung.
Die Marie verehelichte Schuhmacher Sedla— ezek, geborene Opolski, zu Potsdam, vertreten durch den Rechtsanwalt Jablonéki hierfelbft, klagt gegen ihren Ehemann, Schuhmacher meister Josef Sedlaczek, früher zu Loskau, jetzt in unbekannter Ferne, wegen böswilliger Verlassung mit dem An— trage, den zwischen ihr und ihrem genannten Che— manne bestehenden Bund der Ehe aufzulösen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die JI. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Ratibor
auf den 2. ö Vormittags
r, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die— ser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Natibor, den 1. Juni 1880.
. Mearet ek, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
4534 3 rt Oeffentliche Zustellung.
Die verehelichte Gastwirth Malmine Else, geborene Knaack, zu Clausdorferhammer, vertreten durch den Rechtsanwalt Zanke in Dt. Crone, klagt gegen den Gasiwirth Carl Else aus Claus dorfer— hammer, gegenwärtig unbekannten Aufenthalts wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites vor die III. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Schneidemühl
anf den 18. September 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei, dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Aukzug der Klage bekannt gemacht.
Schneldemühl, den 18. Mai 1880.
14e] Oeffentliche Zustellung.
Der Töpfer Martin Julias Jahns aus Schneidemühl, vertreten durch den Juffizrath Preffo bier, klagt gegen die Pauline Jahns, geborne Wordelmann, jetzt in unbekannter Abwesenheit wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Trennung der Ehe und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die III. Eivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Schneidemühl
auf den 18. September 1880, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.
Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Schneidemühl, den 14. Mai 1880.
stlawiter, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
1 Deffentliche Ladung.
Die unbekannten Erben und Rechtsnachfolger der am 1. Oktober 1879 in der Irrenanstalt Rügen⸗ walde verstorbenen verwlttweten Hauptmann von Drosedow, Henriette Louise, gebarene Krause, werden auf Antrag des Nachlaßpflegers hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem
am 11. März 1881, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Ämts⸗ richter Bigge anstehenden Termine zu melden, widrigenfalls der Nachlaß der Wittwe von Drose— dow den sich meldenden und legitimirten Erben, in Ermangelung solcher dem Fiskus ausgeantwortet werden wird und der sich später meldende Erbe alle Verfligungen des Erbschaftabesitzers anzuerkennen schuldig ist, auch weder Rechnungslegung noch Er⸗ satz der Nutzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen fordern darf.
Zanow, den 27. Mai 1880.
Königliches Amtsgericht.
Aufgebot.
Die Königliche Finanz⸗-Direktion, Abteih. für Forsten, zu Hannover hat laut gerichtlich verlaut⸗ arten Kaufkontrakts vom 7/16. April d. J. von
dem Brennereibesitzer Ernst Krey zu Wittingen fol— gende Grundstücke käuflich erworben:
I) die Parzellen 3, 5, 23, 24 und 25 auf Karten⸗ blatt 2 der Gemarkung Hagen bei Spraken— sehl und
2) ein Theil von den Parzellen 424 und 22 des⸗
selben Kartenblatts, zusammen eine Fläche von 144,1333 ha.
Die Königliche Finanz -Direktion, Abtheil. für
Forsten, zu Hannover hat zur Sicherung ihrer Rechte an diesen Grundstücken Erlaß eines Aufge— bots beantragt.
Es werden deshalb Alle, welche an den vorbe—
zeichneten Grundstücken Eigenthumg⸗, Näher, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefor— dert, dieselben spätestens in dem auf
Dlenstag, den 21. September 1880, Morgens 10 Uhr,
angesetzten Aufgebotstermine anzumelden.
Die oben unter Nr. 2 genannten Theilparzellen sind auf einer dem Kaufkontrakte beigefügten Karte mit grüner Umränderung gezeichret.
Die Karte ist auf hiesiger Gerichtsschreiberei ein⸗ zufehen.
Für den sich nicht Meldenden geht das Recht im Verhältniß zum neuen Erwen ber verloren.
Isenhagen, den 10. Mai 1850.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. Schlemm.
14323) Aufgebot.
Die Auszüglerwittwe Arndt Rosine, geborene Goedlck, zu Lindwerder hat das Aufgebot des für sie und ihren Ehemann den Auszügler Gottfried Arndt zu Lindwerder ausgefertigten Auszugs. Dokn= ments vom 19. März 1869, bestehend aus Ausfer—= tigung des gerichtlichen Kaufvertrages vom 11. Mai 1860 mit Inventarnachweisung, Auszugs verzeichniß und Ingrossationsnote, sowie aus einem Aus zuge aus dem Hypothekenbuche von Lindwerder Band T., Fol. 15, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. September 18890, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf— gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Schweinitz, den 28. Mai 1880.
Königliches Amtsgericht.
its Aufgebot.
Anton Waltenberger, lediger Schuhmacher von Neuburg a. K., welcher an dem im Jahre 1876 gegen Frankreich geführten Kriege als Soldat des 12. Infanterie Regiments Theil genommen hat, nach Bestätigung genannten Regiments am 8. De— zember 18790 bei Beaumont verwundet und in ein Aufnahmspital allta verbracht wurde, seitdem aber vermißt ist, soll auf Antrag seines Schwagers, des Söldners Josef Hartmann von Langenhasbach für todt erklärt werden.
Es wird zu diesem Zwecke hiermit Aufgebots⸗ termin auf
Dienstag, den 10. Aunagnst 18380, Vormittags 9 Uhr, anberaumt und ergeht Aufforderung:
I) an den vermißten Auton Waltenberger, sich bis zum oder am genannten Tage persönlich oder schriftlich auf der Gerichtsschreiberei des unterfertigten Amtsgerichts zu melden, widrigenfalls dem gestellten Antrage statt⸗
sonst Aufschlüsse zu ertheilen hierüber vor dem Aufgebotstermine allda schriftlich oder zu Protokoll Mittheilung zu machen. Krum bach, den 79. Mai 1880. Königliches Amtsgericht. Bickel, Kgl. Amterichter. Zur Beglaubigung: Der Kgl. Gerichtsschreiber: Fr. Pischinger.
liese Verkaufsanzeige und Aufgebot. In Sachen des Kaufmanns J. Israel zu Burgstelnfurt, Klägers, gegen den Zimmermann J. Brockmeyer in Ohne, Be— klagten,
wegen Forderung, ist auf Antrag des Klägers die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen des Beklagten ange⸗ ordnet worden und soll das
Wohnhaus des Beklagten im Dorfe Ohne Nr. 28 mit Hofraum,
Kartenblatt 8, * 69 Nr. 143, groß . r, öffentlich beim Meistgebot verkauft werden am
Mittwoch, den 8. September 1880, Nachmittags 3 Uhr,
im Hause des Gastwirths Dreihues zu Ohne, wozu Kaufliebhaber eingeladen werden.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche Eigen⸗ thums⸗, Näher, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand. und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen an dem genannten Wohnhause mit Hofraum zu haben ver⸗ meinen, behuf Anmeldung ihrer Ansprüche zu dem angesetzten Termine geladen, bei Vermeidung, daß für den sich nicht Meldenden im Verhältniß zum neuen Erwerber das Recht verloren geht. Bentheim, den 25. Mai 1880.
Königlich Preußisches Amtsgericht. M. Hacke.