jede Anwelsung mit der Agenhändigen Namengunterschrift eines Rontrolbeamten verseben werden.
Tie Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blatt⸗ hreite unter der, velden letzten JZinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in „achstehender Art abzudrucken.
. ter Zinsschein. ter Zinsschein.
Anweisung. 1
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Bekanntmachung.
Der Haupteingang des Alten Museums von der Seite des Lustgartens ist nothwendiger Arbeiten wegen vom 22. Der Eintritt in die Königlichen Museen findet in dieser Zeit durch den Haupt— eingang des Neuen Museums unter der Säulenhalle, gegen—
d. Mts. bis zum 3. August er. geschlossen.
über der Königlichen Nationalgalerie, statt. Berlin, den 20. Juli 1886. Die Generalverwaltung der Königlichen Museen. Schöne.
Hauptverwaltung der Staatsschulden. Bekanntmachung.
Bei der heute in Gegenwart eines Notars bewirkten Verloosung der für das laufende Jahr zu tilgenden Stamm⸗ aktien der NiederschlesischMärkischen Eisenbahn sind die in
der Anlage aufgeführten 1504 Stück gezogen worden.
Dieselben werden den Besitzern mit der Aufforderung
gekündigt, . . . . den Kapitalbetrag zugleich mit den Zinsen für das
2. Semester d. Is. vom 15. Dezember d. Is. ab egen Quittung und Rückgabe der Aktien und der dazu ge— . nicht mehr zahlbaren Coupons über die Zinsen vom 1. Januar k. Is. ab nebst Talons bei der Staatsschulden⸗ Tilgungskasse hierselbst, Oranienstraße 94, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmit⸗ tags mit Ausschluß der Sonn- und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jeden Monats.
Die Einlösung erfolgt auch bei den Regierungs⸗ Hauptkassen, bei den Bezirks⸗-Hauptkassen in Hannover, Osna⸗ brück und Lüneburg und bei der Kreiskasse zu Frankfurt a. Main. Zu diesem Zwecke können die Aktien nebst Coupons und Talons einer dieser Kassen schon vom 15. November d. Is. ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschul den⸗Tilgungs⸗ kasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 15. Dezember d. Is. ab bewirkt.
Der Betrag der etwa fehlenden, unentgeltlich abzuliefern⸗ den Coupons wird von dem zu zahlenden Kapitalbetrage zurückbehalten.
Vom 1. Januar k. Is. ab hört die Verzinsung der gekündigten Dokumente auf.
Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten noch rückständigen Dokumente wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß ihre Verzinsung bereits mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verloosung aufgehört hat.
Berlin, den 1. Juli 1880.
Hauptverwaltung der Staatsschulden. Hering. Merleker.
Angekommen: Se. Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Handel und Gewerbe, Staatssekretär des Innern Hofmann aus der Provinz Ostpreußen.
Die Nr. 27 der Gesetz Sammlung, welche von heute ab zur Versendung gelangt, enthält unter Nr. 8727 das Gesetz, betreffend Abänderungen der kirchen— politischen Gesetze. Vom 14. Juli 1880. Berlin, den 21. Juli 1886. Königliches Gesetz⸗Sammlungs-⸗Amt.
Per sonaloeränderun gen.
Königlich Preußtsche Armee.
Abschiedg bewilligungen. Im aktiven Heere. Mainau, 15. Juli. v. Sandrart, Gen. Lr. von der Armee, in Genehmi⸗ ung seines Abschiedsgesuches, als Gen. der Inf. mit Pens. zur Dip. gestellt. Seidler, Sec. Lt. vom Eisenb. Regt, der Äb⸗ schted bewilligt.
In der Kaiserlichen Martine. Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen 2c. Mainau, 15. Juli. v. Gickstedt, Lü. zur See, zum Kapitän⸗Lt., . f . . Sec. Lt. der Seewehr des See⸗Battz, zum Pr. Lt, efoͤrdert.
Aichtamltliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 21. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin traf gestern Morgen in Schloß Krauchenwies bei Sigmaringen ein und wurde daselbst von Sr. Königlichen Hoheit dem Fürsten, der Fürstin, dem Erb⸗ prinzen und der Erbprinzessin empfangen.
— Wird in der Revisionsinstanz ein Strafurtheil wegen unvollständiger thatsächlicher Fe ung aufgehoben und in die Vorinstanz zur nochmaligen Verhandlung zurückgewie⸗ sen, so verliert die frühere thatsächliche ö nach einem Er⸗ kenntnisse des Reichsgerichts, . Strafsenats, vom 13. Mai 1880, vollständig ihre Wirksamkeit; die Beweisaufnahme in der neuen Verhandlung hat den gesanmten Thatbestand zu um— fassen und darf nicht auf den früher unvollständig ze en Theil der Feststellung beschränkt werden.
— r Remonte⸗Inspecteur, General ⸗Lieutenant von Rauch ist nach Vertheilung der Remonten an die Regimenter aus Ostpreußen hierher zurückgekehrt; der General⸗Lieutnant von Fla top, Direktor ber Kriegs⸗Akademie, hat einen mehr⸗
wöchentlichen Urlaub na
du Faur nach Tirol.
Kopenhagen eingetroffen.
zurückgereist. Bayern. München, 19. Juli.
der Kammer der Abgeordnete k über den Militär
des Etats, ohne
Weise erhalten hat, ist der bisheri
rakters als nannt worden.
Marienbad und der sächsischen chwei; angetreten, ebenso der Königlich württembergische Mil är Bevollmächtigte hierselbst, General-⸗Hajor von Faber
— Der Herzoglich braunschweigische und Großherzoglich oldenburgische Minister⸗Resident am hiesigen Allerhöchsten Hofe. Dr. von Liebe, hat Berlin auf einige Wochen mit Urlaub verlassen. Die Vertretung desselben ist von der hiesi⸗ gen Königlich bayerischen Gesandtschaft übernommen.
— S. M. Korvette „N mphe“, 9 Geschütze, Komman⸗ dant Korvetten⸗Kapitän Schröder, ist am 16. Juli er. in
S. M. Kanonenboot Iltis“, 4 Geschütze, Kommandant Kapitän Klausa, ist am 17. Juli er. in Plymouth angekommen. Ems, 21. Juli. (W. T. B.) Se. Hoheit der Für st Milan von Serbien ist heute über Wien nach Belgrad
(Allg. Ztg.) In der heute
Vormittag abgehaltenen Sitzung des Finäanzausschu sses
n referirte der Abg. Dr. etat. Der Ausschuß trat
ofort in die Berathung ein und erledigte den größten Theil wesentliche Aenderungen zu beschließen. In einer heute Abend stattfindenden weiteren Sitzung soll der noch übrige Theil des Etats erledigt werden. beabsichtigt, über den Militäretat der Kammer nur münd— lichen Bericht zu erstatten, in welchem Falle dieselbe vor Ab— lauf dieser Woche den Etat berathen und erledigen könnte.
Sch warzburg⸗Sondershausen. 19. Juli. (Th. C.) An Stelle des Staats⸗-Ministers von Berlepsch, welcher von dem Fürsten Günther bei dessen Rücktritt die nachgesuchte Dienstentlassung
Der Ausschuß
Son ders hausen, reiherrn
in ehrenvollster ge Landrath des Bezirks
Sondershausen, Reinhardt, unter Verleihung des Cha⸗ Geheimer Rath zum Chef des Ministeriums er—
Galizien am 28. August an und wird direkt nach Gödölls, woselbst Ihre
um sich nach Brüssel zu begeben.
berg folgende nähere Daten gemeldet
entkommen. Hauptmann Radoszewski
forderte die österreichischen beiden Polen verhaften wollen. Der öhsterreichische Verhaftung vor, Anlangen der
geberdete sich so höchste Entrüstung
wurden nun in der Im Laufe desselben Tages schon eine Warnung des russische Grenz⸗Gensd'armerie sich sam zu bemächtigen versuchen
posten des Nachts vor die Gensd'arm
die Kaserne heranrücken. Einer der ungefähr fünfzehn Schritt Distanz „Halt, wer da!“ und da die
In Folge dessen ergriffen die Angrei russische Grenze“.
Schweiz. Bern, 17. Juli.
orrektion in diesem Kanton die S bewilligt. Des Ferneren beschloß er erlassen, der zufolge das Verbot der hölzchen und Streichkerzchen
Niederlande.
gaben.
Belgien. Brüssel, 19. Jul hat Brüssel den ersten großen Feie
Königreichs und der Armee.
lais, nahe dem Gitterthore des Parks General Chazal, um dem Vorbeinna
Generals Kessels. eingefunden, um dem Schauspiele
statt, und auf dem Stadthause gab
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 19. Juli. die Kaiserin ist gestern Abend nach Ischl abgereist. — Die „Presse“ meldet: Se. Majestät der Kaiser trilt die Reise nach
schon in der ersten Hälfte September eintreffen wird. Kronprinz Rudolf verließ Sonnabend Abends München, — Erzherzog Friedrich ist heute wieder von hier nach Krakau abgereist.
Ueber die in der Nacht vom 15. zum 15. geschehene Gren z⸗ verletzung bei Podwoloczyska werden der „Pr.“ aus Lem⸗
seinen Bruder, den Grafen von Flandern, zur
Ihre Majestät
daselbst bis zum 22. Sep⸗
tember verweilen. An letzterem Tage begiebt sich Se. Majestät
Majestät die Kaiserin Der
. „Am 15. d. M. gelang
es zweien wegen politischen Verdachtes unter russische Polizei⸗ aufsicht gestellten Polen, Wasilewski und Lozinski, über di Grenze nach der galizischen Bahnstation Podwoloczyska zu Der ihnen nachgeeilte russische Gensd'armerle— traf sie dort noch an
Sicherheitsorgane und an ihn
n und auf, die ausliefern zu
ᷣ Polizei⸗Kommissär nahm die
verweigerte jedoch die Auslieferung bis zum Weisungen einer ihm Der Gensd / armerie⸗ Hauptmann Radoszewski, barüber ergrimmt, heftig und drohend, daß sein Auftreten die des anwesenden zahlreichen, jüudischen Publikums hervorrief. Die zwei verhafteten Polen Gensd'armeriekaserne kam der Inhaltes zu,
kompetenten Behörde.
größtentheils
internirt. Gensd'armerie daß die der Flüchtigen gewalt—⸗ werde. Daher requi—
rirte der aus nur zwei Mann bestehende Gensd'armerieposten drei Mann des 15. Infanterie⸗Regi ments, welches dort den Rinderpest-Cordon bildete, und stellte davon zwei als Wacht—
eriekaserne. In der That
erblickten die Posten knapp nach Mitternacht, soweit die Dunkel⸗ heit dies gestattete, fünfzehn oder sechszehn uniformirte, weiße eldmützen tragende Männer in zwei gleichen Gruppen gegen
Postensoldaten rief auf den Ankommenden zu:
. ̃ Heranrückenden nicht stehen blieben, feuerte er einen Schuß ab, worauf ein Gensd'arm aus der Kaserne herauseilte und ebenfalls einen Schuß abfeuerte.
fer die Flucht gegen die
(Allg. Ztg.) Der Bun⸗
desrath hat in seiner heutigen Sitzung der St. Galler Re⸗ ierung für das Jahr 1680 als Bundesbeitrag an die Rhein⸗
umme von 150 900 Fr. eine Bekanntmachung zu Einfuhr von Zünd⸗
: mit gelbem Phosphor vom 1. Januar 1881 an in Kraft treten soll.
Haag, 17. Juli. mer der Generalstaaten ist seit einigen Tagen wieder versammelt. Der Hauptzweck ihrer Berufung war die beab⸗ sichtigte Erledigung des Gesetzentwurfs zur Feststellung der zur Einführung des Primärschulgesetzes
Die Zweite Kam⸗
nothwendigen Aus⸗
i. (Wes.
tg.) Gestern rtag der
angen Festzeit
gehabt: die große Parade der gesammten Bürgergarde des ü Se. Majestät der König mit seinem Bruder und in Begleitung eines glänzenden General⸗ stabs ritt zuerst die Linien ab und nahm dann vor dem Pa⸗
ee, öl Ihre cr
rsche zuzusehen. Zuerst
zogen die Bürgergarden vorüber, in zwei Brigaden von j0 000 und 7500 Mann Starke, dann die Armee, eine mobilisirte Division und die Brigade der Brüsseler Garnison unter Kommando des Eine ungeheure Zuschauermenge hatte sich beizuwohnen. endigung der Parade fanden verschiedene militärische Banketts
Nach Be⸗ die Brüsseler Presse der
Presse des Landes und vielen auswärtigen Kollegen ein Gast⸗
mahl zur Belgiens.
Großbritannien und Irland. (Allg. Corr.) Nach der Rückkehr des Prinzen Leopol nach England wird der Regierung in bestimmter Form die Frage bezüglich seines Eintritts in das Oberhaus als König liche Herzog unterbreitet werden.
Die liberalen Unterhausmitglieder für Chester, Dodson und Lawley, sind infolge von Wahlumtrieben, die sich ihr; Agenten zu Schulden kommen ließen, ihrer Sitze für verlustig erklärt worden. Mr. Dodson ist bekanntlich Mitglied de Kabinets und Präsident des Lokalregierungs⸗Amtes. Di „Times“ glaubt, es werde sich ein neuer Sitz für ein so nützliches Mitglied der Regierung, wie Mr. Dodson, bald finden lassen. ⸗
Das Indische Amt hat nachstehende, aus Sim la, den . d. M., datirte Depesche des Vizekönigs erhalten: St. John telegraphirt von der Nähe des Helmund unter dem 16. d. Mts., daß der Verlust und die Schlappe der Kandahar—⸗ Meuterer bedeutender gewesen, als ihm anfänglich gemeldet worden sei. Die Mehrzahl berselben sei nunmehr in Folge des Mangels an Proviant in ihre Heimath zurückgekehrt. General Burrows zieht sich 31 Meilen von Helmund auf die Stellung bei Khuskh⸗i⸗nakhud zurück. Ayub meldet, daß er die Absicht habe, schreiten. Der Wali befindet sich in unserem Lager.
Feier der Erinnerung an die Unabhängigkei
London, 19. Jul,
meldet:
baldige Räumung Kabuls hinzudeuten. wenigen Tagen erwartet.
zu einer Verständigung zu gelangen. Eine Depesche desselben Blattes aus Kabul meldet:
verlassen. Dies ist der erste Schritt zum Räckzuge.
über die durch die jüngsten heftigen Gewitter und güsse verursachten Verheerungen ein.
den Blitz getödtet, während viele Häuser der gespült wurden. beklagen. Capstadt, 17. Juli. hat seine Gewehre an die
Wege dorthin wurde die gehalten und mit Beschlag belegt. und nur wenige Waffen sind abgeliefert worden.
. , ,
des Auswärtigen, Granville?
lassung deutscher Finanzbeamten vor etwa 5 Monaten an worden zu sein.
langer Zeit Gebrauch der deutschen Regierung sei, Offiziere nach Konstantinopel zu senden, indem der dortige Dienst als eine gute Uebung für dieselben angesehen werde. Uebrigens gingen dieselben nicht als deutsche Soldaten nach Y der Türkei, sondern legten ihr Patent als deutsche Offiziere
in die Heimath zurückgestellt. Bei einer früheren Gelegenheit habe unter den deutschen Offizieren groß Bereitwilligkeit ge⸗
ö aber allgemein nicht geneigt, nach Konstantinopel zu gehen.
Konferenz getroffenen Arrangements die deutsche Regierung Dienste zu ermuthigen, auch habe die deutsche Regierung ihren
. in Uebereinstimmung mit den anderen Mächten zu han—⸗ eln. lungsbill wurden in zweiter Lesung angenommen.
T 21. Juli. (W. T. B.). Das Unterhaus hat die irische Nothstandsbill in dritter Lesung angenommen.
— Lord Dal housie ist gestorben; sein ältester Sohn, Lord Ramsay, Parlamentsdeputirter für Liverpool, folgt ihm als Pair; in Liverpool hat demnach eine neue Par⸗ lamentswahl stattzufinden.
Aus Kabul, von gestern, wird der „Times“ gemeldet: Auf den Rath der englischen Kommissäre hätten viele der angesehensten Mitglieder der afghanischen National- oder Ta— ruhpgrtei, insbesondere Mohomed Jan, Mula, Mushki Alam und Asmutullah, Abdurrahman als neuen Emfr accep⸗ tirt und sich nach Charikar begeben, wo Abdurrahman auf ausdrücklichen Wunsch der englischen Regierung mit denselben zusammentreffen werde.
Griechenland. Athen, 18. Juli. (Wien. 3.) Trotz des Enthusiasmus, welchen die Ueberreichung der Kollektip⸗ note hervorgerufen hat, ist die frühere aktionslustige Stim⸗ mung einer bedächtigeren Auffassung der Sachlage gewichen. Man hat definitiv auf jeden offenfiven Schritt für insolange verzichtet, als Griechenland nicht von den Mächten zur Be⸗ sitzergreifung der ihm zugesprochenen Gebiete aufgefordert wird. Die Einberufung der Kammer ist für Ende September in Aussicht genommen. Die Ernennung Armeni Brailas' zum Gesandten Griechenlands in Paris ist unmittelbar bevorstehend.
Türtei. Konstantinopel. Die Note, mit welcher die Pforte den Vorschlag der Mächte auf Abtretung von Dulcigno an Montenegro und wegen Gewährung
*
einer Autonomie an die Albanesen beantwortete, lautet nach
der „N. Fr. Pr.“:
Eure Excellenz! Ich habe die Ehre gehabt, die Antwortnote, welche Eure Excellen; an mich unter dem 26. Juni in Betreff der montenegrinischen Frage gerichtet haben, zu empfangen. Eure Excellenz haben, indem Sie den Vorschlag der Hohen Pforte ablehnten, sich durch. Ihre Regierung für ermächtigt erklärt, uns als Aequivalent für die durch die Akte vom 18. April stipu⸗ lirten Gebietsabtretungen elne Rektifikation der Grenzen im Westen und Süden det Seeg von Skutari anzutragen, eine Rektifikation, welche sich von der Meeresküste ausdehnen würde auf das Littorale, welchetz heute schon zu Montenegro gehört, bis zur Mündung der Bojana, Dulcigno mit inbegriffen. Eure Excellenz
haben gleichzeitig der Hohen Pforte den Rath ertheilt, mit den
den Fluß nördlich von Girishk zu über. Aus Kalkutta wird der „Times“ unterm 18. ds. ge⸗·
Die neuesten Nachrichten aus Afghanistan scheinen auf eine
Abdurrahman wird in Seine letzten aus Charikar datirten Briefe sollen freundlicher Natur sein, und man glaubt, er wünsche mit ung
Das 17. Bengalische Kagvallerie⸗Regiment hat bereits Kabul ö
Aus allen Theilen des Landes laufen fortgesetzt Berichte Regen⸗ Eine ungewöhn⸗ lich große Anzahl von Pferden und Hornvieh wurde durch ärmeren Klassen in den niedrig gelegenen Distriklen von den Fluthen weg⸗ Auch sind mehrere Menschenleben zu ö
Der Basutohäuptling Letsea mit der Entgegennahme der abzu⸗ liefernden Waffen beauftragte Behörde gesandt, aber auf dem Sendung von seinen Söhnen an⸗ Masupha und Lethorodi leisten der Regierung in der Entwaffnungsfrage Widerstand,
Im Oberhause erklärte heute in Beantwortung einer Änfräge der Staats sekretär Das Gesuch um Ueber⸗ scheine vom Sultan die deutsche Regierung gerichtet Gleichzeitig sei auch ein Gesuch wegen Ueber⸗ lassung deutscher Offiziere an die deutsche Regierung er ⸗ gangen. Dem Gesuch sei willfahrt worden, weil es schon seit
nieder; es werde ihnen dasselbe jedoch häufig bei ihrer Rückkehr ;
herrscht, in türkische Dienste zu treten, gegenwärtig schienen ö
Lord Granville bemerkte noch: Es sei ihm versichert ö. worden, daß der Berliner Vertrag und die auf der Berliner .
veranlaßt hätten, die Offiziere nicht zur Uebernahme türkische:; Wunsch versichert, bezüglich der konzertirten Aköion Europas . Die irifche and die schottische ' Volks zth.
Albanesen der Provinz Skutari gewisse administrative Arrangementz zu vereinbaren. Ich bin beauftragt, als Antwort Eurer Excellen; ju erklären, daß die Regierung entschlossen ist, innerhalb der Grenzen der Möglichkeit alle Mittel anzuwenden, die geeignet sind, um die prompte Besetzung jener Positionen, welche durch die Kaiserlichen Truppen geräumt worden sind und die sich gegenwärtig in der Ge— walt der Albanesen befinden, zu sichern und so zur Ausführung der Akte vom 18. April zu gelangen. Auf alle Falle zögert die Hohe Pforte nicht, den in der oben erwähnten Note von Eurer Ex— cellenz vorgeschlagenen Modus der Lösung in Erwägung u ziehen, obwohl dessen Anwendung nicht minder reich ist' an Schwierigkeiten. Inzwischen glaube ich, Eurer Excellenz an— zeigen zu müssen, daß nach den Berichten, welche die Regierung so— eben von Skutari erhalten hat, die Anstrengungen unserer Behörden bereits das Resultat zur Folge gehabt haben, daß die Albanesen sich der Abtretung des größten Theiles jenes Territoriums, welches durch die Konvention vom 18. April Montenegro zuerkannt wurde, nicht widersetzen werden. Angesichts dieses Resultates zieht die Re—⸗ gierung das von den Mächten zugelassene Prinzip des Austausches vor. Vie Cession, welche die Albanesen zugeben wollen, könnte zu einem Arrangement führen, welches noch befriedigender wäre, wenn man als Kompensation für den Rest hinzufügen würde ein noch ausgedehnteres Territorium in dem Distrikt von Duleigno mit Aus— nahme der ausschließlich von albanesischen Muselmännern bewohnten Stadt Duleigno selbst. Indem ich Ihnen das Obenerwähnte mittheile als einen Vorschlag, welcher nach der Anschauung der Hohen Pforte alle Vor⸗ theile einer raschen und friedlichen Lösung bietet, hoffe ich, daß die Re⸗ gierung von.. ., ein derartiges Arrangement wohl widerspruchslos als ein solches ansehen wird, durch das alle Komplikationen und un vermeidlichen Schwierigkeiten verhindert würden, welche die Auß— führung, sei es der Akte vom 18. April, sei es jenes Vorschlages, welcher in der Note Eurer Excellen; mitgetheilt wurde, zur Folge haben müßte. Dieser Vorschlag würde gleichzeitig zu einer Ver— söhnung der Montenegriner und der Albanesen, sowie zur Wieder⸗ herstellung freundnachbarlicher Beziehungen beider Völker beitragen. Was aber die administrativen Zugeständnisse betrifft, die den Albanesen der Provinz Skutari zu bewilligen wären, so er— laube ich mir, Eurer Excellenz zu bemerken, daß die Bevöl erung dieser Provinz sich immer zufrieden gezeigt hat mit ihrer Situa—⸗ tion, und daß sie niemals auf den Gedanken gekommen ist, von der Hoben Pforte andere Privilegien zu verlangen als diejenigen, die sie bis zum heutigen Tage genossen hat. Mittlerweile hat auch die türkische Regierung eben jetzt in Uebereinstimmung mit den Anord⸗ nungen des Artikels 23 des Berliner Vertrages ein auf alle Pro— vinzen der europäischen Türkei anzuwendendes Reglement dem Stu— dium unterzogen und es versteht sich von selbst, daß auch Albanien der Wohlthaten desselben in gleicher Weise theilhaftig werden wird. Empfangen Sie u. s. w. . edin.
— 3ur montenegrinisch-albanesischen Frage schreibt man der „Polit. Corr.“ aus Skutari: . .
„Seit vorgestern befindet sich der größte Theil der bei Dulcigno befindlichen albanesischen Streitkräfte auf dem Marsche nach Tusi und dim Semgebiete. Diese Aenderung in den Die positionen mit der Streitmacht der Liga wurde durch pazifikatorische Schritte der Pforte provozirt. Am 5. Juli berief der Vali Izjet Pascha die Mit⸗ glieder des Central⸗Comités der ober-albanesischen Liga in den Konak und eröffnete denselben, daß die Kaiserliche Regierung im Interesse des Reiches, und vor Allem in dem des treuen Volkes der Albanesen, die Durchführung der mit Montenegro abgeschlossenen Aprilkonvention beschlossen habe. Man erwarte in Konstantinopel um so weniger einen Widerstand, fügte der Generalgouverneur hinzu, als dadurch Albanien der wichtige Distrikt von Duleigno erhalten werden solle. Die Mächte würden die die Abtretung dieses Hafens an Montenegro betreffende Forderung nur unter der Bedingung fallen lassen, daß das Semgebiet unverzüglich Montenegro übergeben werde. Dle Klugheit rathe, zwischen zwei nothwendigen Uebeln das kleinere zu wählen. Indessen, so logisch diese Auseinandersetzungen wären und so klar es sei, daß man die Geduld Europa nicht auf das Aeußerfte spannen dürfe, so wollte doch das dirigi⸗ rende Comité der ober-albanesischen Liga von der Sache nichts wiffen. Die von demselben ertheilte Antwort klang in folgende Sätze aus: Dulcigno wird bis auf den letzten Blutstropfen vertheidigt werden. Das Semgebiet dürfe aber ebensowenig preisgegeben werden. An Montenegro dürfe und werde überhaupt keine Hand breit vaterlän⸗ dischen Bodens abgetreten werden. Die Pforte werde hoffentlich ihrem treuesten Volke nicht das Messer an die Kehle setzen. Uebrigens werde man der Gewalt, sie möge von welcher Seite immer kommen, Gewalt entgegensetzen. Izzet Pascha mußte dem⸗ nach über einen Mißerfolg seiner Mission nach Konstantinopel be⸗ richten. Letzterer verschlimmerte noch insofern die Sachlage, als das Comits noch am selben Tage die Orde nach Duleigno gelangen ließ, das Gros der dort aufgestellten Mannschaft nach dem Sem Gebiete und speziell nach Tust zu dirigiren. Diese Ordre ist in der Durchführung begriffen. Am 6. Juli faßte das Comits noch einen weiteren Beschluß. Es fand nämlich, daß die von der Porte zur Be⸗ schwichtigung der Geister und Besänftigung des Widerstandes abgeschickten Kommissäre, deren Eintreffen signalisirt ist, dennoch Proselyten im Lager der Liga machen könnten. Es faßte demnach den Enischluß, die Ftiedens⸗· Kommissäre“ einzuladen, gleich nach Betretung des albanesischen Bodens umzukehren und den Ereignissen freien Lauf zu lassen. Sollte dies bei den aus Konstantinopel erwarteten Herren nicht auf gütlichem Wege gehen, so hätte man Gewalt anzuwenden. Von diesem Beschlusse wurde gestern dem Vali Mittheilung gemacht. Ijzet Pascha wurde gleichzeitig verständigt, daß die Kommissäre sehr leicht vom Schicksal Mehemed Ali's ereilt werden könnten. Trotz dieser gewiß wenig beruhigenden Vorgänge findet es die Kaiserliche Regierung für angemessen, die hiesige, ohnedies nich! allzu starke Garnison noch zu schwächen. Von den A160 Regulären, die die hiesige Besatzung bildeten, wurden auf kriegsministeriellen Befehl nicht weniger als 2549 Mann nach der Heimath entlassen. Vielleicht liegt eine gewisse Aufklärung dieser Maßregel in der Thatsache, daß die Heimath der verabschiedeten Soldaten der Epirus ist. Es ist möglich, daß diese Leute dort dem Reiche ersprießliche Dienste wer⸗ den leisten können, es fragt sich aber, wie man von der hiesigen Liga den Gehorsam erzwingen wolle, wenn man die geringen regu⸗ lären Kräfte derartig reduzirt.“
Rußland und Polen. St. Petersburg, 21. Juli. (W. T. B.) Die „Agence Ru sse“ äußert sich dahin, daß zur Lösung der griechischen und montenegrinischen Frage in befriedigender Weise die dauernde Einmüthigkeit der europäischen Mächte erforderlich sei. Es komme darauf an, die Pforte von dem festen einmüthigen Willen der Mächte zu überzeugen. Die Wahrscheinlichkeit irgend welchen beson⸗ dern Vorgehens einer nc sei nicht vorhanden: nur in ge— meinsamer Aktion sei das Resultat einer Lösung der Fragen zu erreichen.
Mittelamerika. Mexico. (Allg. Corr.) In New⸗ York eingegangene Nachrichten aus Mexico vom 10. d. deuten an, daß, da die Volksabstimmung nicht in der Wahl eines Präsidenten resultirt hat, man die Wahl dem Kongreß anheimfallen werde.
Sta tistische Nachrichten.
(Wiener Ztg.) Das neueste Heft der Mittheilungen des statistischen Bureaus der Stadt Wien enthält die Darstellung der Bewegung der Bevölkerung in Wien im Jahre 1879. Die Gesammtzahl der Trauungen betrug danach im Jahre 1879 in Wien 5772; sie ist also gegen das Vorjahr Um 583, d. i. um
11.6 o, geftiegen. Wird die Zahl der Cheschließungen im letzt⸗ verflossenen Jahre zur Einwohnerzahl am Schlusfe deffelben in Ver— hältniß geseßzt, so ergiebt sich, daß eine Trauung auf 125 Cwil⸗ versonen und daß auf je 1960 Civilpersonen 8 Cheschließungen eni⸗ fielen. Im Vorjabre 1878 waren die diesbezüglichen Jffern 137 und 7.32; die Ergebnisse des letzten Jahres (1579 sind somit günstiger als die des Vorjahres. Vom Fahre 1571 bis 1877 war die Zahl der Eheschließungen kontinuirlich gefunken. Durch gericht⸗ lichen Spruch wurden im Jahre 18579 von dem Wiener Landesgerichte 249 Ehen gelöst, d. i. um 21 Ehen mehr als im Vorjahre und um 57 mehr als im Mittel der Jahre 1874 bis 1878. Da der Sprengel dieses Gerichtshofes größer ist als das Wiener Gemeindegebiet, so entsprechen diese Ziffern nicht vollständig der Wiener Bevbl kerung. Bei dieser fanden 206 Ehescheidungen statt.
Im, Jahre 1879 betrug die Gesammtzahl, der Geburten 29 661; 282531 Kinder kamen lebend und 1386 todt zur Welt. Im Vergleiche mit dem Vorjahre hat demnach die Zahl der Geburten . um 739, d. i. 26 (o, die der Lebendgebornen um 611, d. i. 2,2 Cso, und die der Todtgebornen um 125, d. i. 10,3 osio zu⸗ genommen. Per Mille der Civilbevölkerung wurden im Jahre 1879 111 Kinder uberhaupt und 39,2 Kinder lebend geboren. Im Vor⸗ jahre waren die entsprechenden Ziffern 403 und 39, 1, im Mittel der Jahre 1874 bis 1878 41,4 und 387. Es ist demnach mit Rücksicht auf das Vorjahr eine Erhöhung, mit Rücksicht auf das 5 jãhrige Mittel hingegen eine Abnahme in den bezeichnelen Verhältnißziffern zu bemerken.
Auf je 100 lebendgeborne Kinder ehelicher Abkunft kamen im Jahre 1579: 46, im Vorjahre 1878 und im Mißtel der Jahre 1874 bis 1878 je 42 todtgeborne Kinder derselben Kategorie. Auf je 10 lebendgeborne uneheliche Kinder enfftelen dagegen im Jahre 1879: 5,, im Jahre 1578: 48 und im Mittel des zum Vergleiche herangezogenen Jahrfünfts 4565 todtgeborne Kinder gleicher Abkunft. Die Lebendgebornen des Jahres 1879 zerfielen in 14 478 Knaben und 13 803 Mädchen; die Todtgebornen in 774 Knaben und 606 Mädchen. Es betrug demnach der Knaben⸗Ucberschuß bei den Lebendgebornen 104,9 und bei den Todtgebornen 129. Von sämmtlichen im Jahre 1879 in Wien registrirten Geburten waren 16580 ehelich und 13 081 unehelich. Auf je i6 im Jahre 1879 geborne Kinder entfielen demnach 5ö5,9 eheliche und 44,5 un— eheliche. Im Vorjahre partizipirten die unehellchen Geburten an der Gesammtzahl mit 42.8 0 und im Mittel der Jahre 1874 bis 1875 mit 41,1 oJ. Der Prozentantheil des Jahres 1879 steht demnach höher als die beiden übrigen zum Vergleiche herangezogenen Ziffern. Ueberhaupt läßt sich seit dem Jahre 1874 ein stetiges Steigen dieser Prozentziffer der illegitimen Geburten bemerken, da in dem genannten Jahre der Prozentantheil derselben an der Gefammtzahl 3951 betrug, der gegenüber die Ziffer deg letztverflossenen Jahrcz (1819) um 5 oso höher steht. Uebrigens wird diese Ziffer des Jahres 1879 noch immer von denen früherer Jahre (1867 bis 1869) bedeutend übertroffen, indem von je 100 Kindern im Jahre 1867 5607, im Jahre 1868 50 und im Jahre 1869 47, Go unehelicher AÄbkunft waren. Von diesem letzteren Jahre an aber ist der Antheil der illegitimen Geburten allmählich bis zum Jahre 1873 herabgesunken. Von 1873 auf 1874 war sohin ein Stillstand in der Prozentziffer wahrzunehmen, bis dann vom Jahre 1875 die nun schon ein Quin quennium hindurch andauernde Steigerung derselben eingetreten ist. Durch Mehrlingsgeburten kamen im Jahre 1879 618 Kinder zur Welt; hiervon wurden 554 lebend und B todt geboren.
Die Gesammtsumme der im Laufe des Jahres i879 in Wien verstorbenen Personen (Civil und Militär) beziffert sich mit Al Ob2.. Im Vergleich zum Vorjahre, in welchem die Zahl dieser Todesfälle 21 643 betrug, ergiebt sich eine Verminderung um 581 — 2, 9. Wird dig Gesammtzahl der im Jahre 1579 vorgekommenen Todesfälle in Vergleich gesetzt mit der für diefes Jahr berechneten Bevöllerung, so ergiebt sich per Mille diefer Bevölkerung eine Sterblichkeitsziffer von 28,31; im Vorjahre hatte fich diefelbe mit 29,bö berechnet. In der angegebenen Gesammtsumme der Todes fälle sind auch 2339 — 12,5 ͤ/9 ‚Ortsfremde“, d. b. solche Personen mit inbegriffen, welche bereits krank in eines der Spitäler gebracht wurden und daselbst starben, ohne. auch nur einen einzigen Tag in Wien gewohnt zu haben. Die Zahl dieser hier verstorbenen „Srtsfremden“ hat sich im Vergleich zum Vorjahre um 48 — 1,8 Jo vermehrt. Nach Abzug der hier verstorbenen Ortsfremden von der Gefammt— summe der Todes fälle ergiebt sich, daß aus der Wiener Bevölkerung allein 18423 Personen (gegen 15 052 im Jahre 18978) gestorben sind. Wird diese Ziffer der pro 1579 berechneten Einwohnerzahl gegenüber⸗ gestellt so ergiebt sich eine Sterblichkeitsziffer von 24,75 per Mille gegen 2601 im Jahre 1878. In den Spitälern verstarben 7571 — 36,9 og der Gesammtsterblichkeit; im Vorjahre betrug die Zahl 60 — 35,1 0/9. Von den aus der Wiener Bevölkerung allein Verstorbenen sind — inkl. der in der Gebär, und Findelanftalt ver— storbenen Kinder — 4932 — 26, 8 o in Krankenhäufern gestorben; im Vorjahre betrug die Zahl 506 — 273 ,. Rach der Höhe für einzelne bedeutende Städte im abgelaufenen Jahre sich ergebenden Sterblichkeitsziffern gruppirten sich dieselben in folgender aufsteigender Linie: Frankfurt a. M. 21,4. London 23,6, Brüssel 24,4 Wien 24.8, München 254, Leipzig 25.5, New-YJork 25,8. Parls 26, 9. Berlin 3777, Hamburg (Staat) 28,2, Neapel 25.3, Budapest 31,6, Triest 35.1.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
In Jena beging am 15. Juli der Geheime Kirchen⸗Rath Prof. Dr. C. SHase das 5ojährige Jubiläum seiner Thätigkeit an der dortigen Universität unter lebhafter Theilnahme nicht blogs der akademischen Kreise, sondern auch der thüringischen Regierungen, der . Geistlichkeit und der deuischen Gelehrtenwelt über haupt.
3 Von den Kontroversen, betreffend die Straf⸗ prozeßordnung und das Gerichtsverfassungsgesetz?, von C. A. Voi tus, Königl. preuß. Ober. Tribunals-Rath a. D. (Berlin, Verlag von Puttkamer u. Müählbrecht), ist soeben das zweite Heft aufgegeben worden. Die im Vorwort zu dem ersten Heft aus⸗ gesprochene Absicht, demselben event. ein zweites folgen zu lassen, ist sonach hiermit zur Ausführung gebracht worden. Auch bei Bearbei⸗ tung dieses Hefts sind solche Streitfragen zur Besprechung ausgewaͤhlt, welche für die Praxis Interesse darbieten. Das dritte Heft soll den zugleich ein Sach⸗ und Paragraphenregister erhaltenden J. Band abschließen.
ö. Aufsatz. Ueber die Betheiligung der Kirche und ihrer Organe an der Waisgnpflege, von dem Amts- richter von Bamberg in Düben (Mitglied des Gemeindekirchen⸗ raths daselbst und der Kreissynode Bitterfeld. Delitzsch, Eilenburg), ist als Separatabdruck aus der „Zeitschrift sür Preußisches Recht“ im Verlage von Hasenjäger & Wallmann zu Charlottenburg er⸗ schienen und zum Preise von 60 3 zu beziehen. Der Reinertrag ist für die Zwecke der Waisenpflege in dem Amtsbezirk des Verfassers bestimmt.
— Von der „vol kzverständlichen Geographie“ von Julius Lip pert, betitelt: Die Völker und Staaten der Erde“, herauß⸗ gegeben vom deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kennt nisse in Prag, ist soeben der zweite Theil. erschienen (Prag, Ver⸗ lag des Verins, Pr. 4 e), der ethnologisch polttischt. Derselbe bringt das Werk zum Abschluß. Ein vollständiges alphabetisches Register über den leicht belehrenden, allgemein verständlichen Inhalt belder Theile macht dasselbe zu einem nützlichen Haug. und Lefebuch, dessen trefflicher Zweck auch noch durch zahlreiche Abbildungen unser⸗
stützt wird. Land⸗ und Forstwirthschaft. .
Die Wurzellaus des Wein stockes &byllexera vastatrix) Unter diesem Titel ist eine kurzgefaßte kleine Instruktionsschrift zum Gebrauche für die Lokalkommisstonen erschienen, und zwar ini Auf- trage des Königlich preußischen Ministertums für Landwirtbschaft, Domänen und Forsten. Dieselbe ist mit 12 Holzschnitten und einer kolorirten lithographischen Tafel ausgestattet und durch die Verlage— buchhandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen von Wiegandt, Hempel u. Parey hierselbst zu beziehen.
Gewerbe und Sandel.
Nach Mittheilungen aus Odessa sind im dortigen Kreise neuerdings verschiedene Fälle von Rinderpe st beobachtet worden.
— Die neuesten Nummern, 25 bis 0, von ‚Kunst und Ge⸗ werber, Wochenschrift zur Förderung deutfcher Kunst⸗ in du strie, herausgegeben vom ba yerischen Gewerbemuseum 9 u rn tra, redigirt von Dr. Otto von Schorn, haben folgenden
nhalt:
Nr. 28. Nochmals die bayerische Glasindustrie und ihre Zukunft. Von Carl Friedrich. (Schluß. — München. Glasgemälde. — Berlin. Die neue Kunstschule. — Wien. F. R. * sterr. Museum für Kunst und Industrie. (Schluß.) — Für die Werkstait: Lederverzierung. — Aus dem Buchhandel: La Keyvne des Arts Dęseoratifs. — Kleine Nachrichten: Geh. Ober Hof⸗Baurath Strack z Nationale Ausstel⸗ lung in Brüssel. Der Verband der deutschen Ärchttekten⸗ und Inge⸗ nieur · Vereine. Spiegelrahmen in Korallen. — Zeitschriften. — Er⸗ klärung zur Beilage: Entwürfe zu Holzrähmchen von Prof. H. Otto. Nr. 29. Auf Streifzügen in Schlesten. Von Fr. O. Schulze. — Nürnberg. Nachbildungen galvanoplaftischer Arbeiten des bave⸗ rischen Gewerbemuseums. — Berlin. Bie neue Kunstschule. (Schluß.) O Schneeberg. Die Spitzenklöppel⸗ Musterschule.; — New Jork. Jnternationale Ausstellung 1883. — Aus dem Buchhandel: Prak⸗ tische Anleitung zur Projektion lehre. Von Th. Raetz. — Kleine Nachrichten: Nachbildung eine altrömischen Mosalkbodenz. Schlesische Gewerbe und Industrie⸗Autstellung 1851. Technologisches Gewerbe⸗ Museum in Budapest. Korallen. — Zeitschriften. — Erklärung zur Beilage: Gitter aus dem 16. Jahrhundert.
Nr. 30. Die allgemeine stasienische Kunst⸗Ausstellung in Turin. — Nürnberg. Aus der permanenten Ausstellung de; bayerischen Gewerbemuseums. — Leipzig. Die Wollwaarenausstellung. — Wien. Riederöfterreichlsche Gewerbe. Ausstellung 1685. — Sidney. Schluß der Ausstellung. — Für die Werkstatt: Glycerinkitt. Neue Metall putzlappen. — Aus dem Buchhandel: Illustrirte Zeitung für Buch⸗ binderel und Cartonnagenfabrikation. Jeitschrift für Metall · Indu⸗ strie. Von Fr. Stoll. — Kleine Nachrichten: Silberfund. Alter⸗ thums funde. Eröffnung des schlesischen Provinzialmuseums. Dampf⸗ kessel und Dampfmaschinen in Deutschland. Erfinderpreis. — Er⸗ klärung zur Beilage: Zwei persische Fayenceteller. ;
Die Nr. 15 der „Mittheilungen des bayerischen Gewerbemuseums“ enthält: König Ludwigs Preisstiftung. — Versammlung des Landes comitég der bayerischen Landes⸗Industrie⸗ Gewerbe und Kunst ⸗Ausstellung 1882. — Feuilleton: Oleonaphta. (Forts.) — Notizen. — Anzeigen.
Liverpool, 20. Inli. (W. T. B.) Bei der heute stattgehab⸗ ten Eröffnung der Wollauktton standen 15 069 Ballen zum Ver⸗ kauf. Die Konkurrenz war schwach, die Preise stellten sich 5 — 10 0½0 niedriger als in der letzten Aaktion.
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 18. Juli. (llg. Corr.) Der Bericht der Di— rektoren der Süd⸗Ost⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft enthält nachstehende Einzelnheiten über den projektirten unterseeischen Tunnel zwischen Frankreich und England. Die von fran⸗ zösischen Ingenleuren mit großer Sorgfalt und Mühe cemachten Experimente liefern den Beweis, daß die geologischen Verhältnisse nicht allein bezüglich der Position, sondern auch' der Dichtheit der Schicht auf beiden Seiten des Kanals gleich sind. Die in England als „alter grauer Kalk! und in Frankreich als „‚Graie de Rouen bekannte Schicht ist wasserdicht und zeigt keine Riffe. Das find die maßgebenden Thatsachen in dieser intereffanten Frage, denn, falls ein Tunnel ohne Auspumpen oder Auszimmern von elner Seite des Kanals nach der andern durch den grauen Kalk gebohrt werden kann, so wird ein scheinbar gefährliches und fast hoffnungslofe Unternehmen zu einer Angelegenheit genauer Berechnung. Da die Unter suchungen der französischen Ingenieure die von unserer Gesellfchaft vor Jahren unternommenen Untersuchungen bestätigen, nämlich, daß der sukünf— tige Kanal vom Ende der grauen Kalkschicht von der südöstlichen Linie zwischen Folkestone und Dover und nicht von der St. Mar— guerites Bai nach dem Osten von Dover — wo die graue Ralk— schicht nicht ausläuft — führen soll, so haben die Direktoren der Gesellschaft es für angemessen erachtet, Vorkehrungen für eine Reihen⸗ folge von Experimenten zu treffen, welche somit gůnstige Resultate gellefert haben.
Berlin, 21. Juli 1880.
Der unter dem Protektorat Ihrer Kaiserlichen und König— lichen Hoheit der Kronprinzessin Victoria stehende Verein für das Museum schlelischer Alterthümer in Breslau hat den 44. Bericht, für Juni d. J., veröffentlicht. Derselbe enthält eine ausführliche Beschreibung der Sammlung von Stammbüchern in der Stadibihliothek zu Breslau. Die letztere besitzt deren 77, ver⸗ schiedensten Formats und aus dem 16. bis 19. Jahrhundert stammend. Die ältesten sind zum Theil reich illustrirt mit gemalten Wappen, Landschaften und Genrebildern, hin und wieder auch wohl mit elner Federzeichnung. Diese Verzierungen nehmen dann an Zahl und Werth immer mehr ab und verlieren sich zuletzt gänzlich. Auch Zahl und Werth der Autographen verringern sich mit de— Zeit, bis gegen Anfang dieses Jahrhunderts die Stammbücher nur nöch die Namen einiger Verwandten, Schul⸗ und AUniversitätsfreunde aufzuweisen haben. Sckließlich ist mit dem Aufkommen der Silbouetten, dann der Daguerrcotype und Photographien die Sitte, Stammbücher zu halten, beinahe ganz aus der Mode gekommen. Aus der Bret lauer Sammlung ist namentlich das des Geronimo Parigi mit Eintragzungen aus der Zeit von 1588 bis 1605 in Bild und Schrift interessant. Da die Einzeichnungen sämmllich aus Padua datiren, so scheint. wie auch aus anderen Anzeichen hervorgeht, der ,. Lehrer, vielleicht Privatlehrer ge—⸗ wesen zu sein, der junge Kavaltere in die Vorlesungen begleitete und nachher mit ihnen repetirte. — Ferner enthält der vorliegende Be⸗ licht die Phetolithographie eines stulpirten Denksteins von der katholischen Piarrkirche zu Frankenstein, dessen Inschrift auf Veit Stoß den Jüngeren, f 18569, lautet und der auch das Monogramm dieser Künstlerfamilie zeigt. In den Begleitworten zu der Abbildung des Reliefs — welches den Christusknaben, in der rechten Hand eine Weltkugel, in der linken das Kreuz, mit dem rechten Fuß der Schlange den Kopf zertretend und zur Linken in verkleiner ter Ge⸗ stalt den knieend betenden Verstorbenen zeigt — wird von Dr. H. Luchs die Vermuthung ausgesprochen, daß es sich hier um einen Sohn des berühmten Bildhauers (F 1533) handele.
Cassel, 19. Juli. (Wes.- Ztg.) Gestern und porgestern haben in unserer Gegend wolkenbruchartige Gewitter, verbunden mit Hagelwetter, getobt und zwar in einer hier seit Jahrzehnten nicht beobachteten Heftigkeit. In Folge dessen sind die Feldfrüchte in den Gemarkungen der rund um Cassel berumliegenden Dörfer mehr oder weniger vernichtet, in einzelnen Orten sogar die gesammte Ernte verhagelt. Leider ist es nicht unsere Gegend allein, welche von dem Unwetter so arg heimgesucht wurde, nein. in ganz Niederhessen haben Gewitter mit Hagelschlag ge⸗ wüthet und. vielen Schaden gethan. Auch in Hanau, Fulda und Hertfeld tobten in den letzten Tagen derartige heftige Nieder⸗ schläge. Wie ferner zuverlässige Nachrichten melden, haben gestern und vorgestern in der angrenzenden Provinz Westfalen (Kreise War⸗ burg, Arnsberg, Höxter 2c.) im nördlichen Fürstenthum Waldeck, in den nördlichen hessischen Kreisen bis nach Hannover und Thüringen hinein ganz ungewöhnlich heftige Hagelwetter gewüthet.
Bern, 17. Juli. (Bund.) Am Stanserhorn hat sich laut Bericht des betreffenden Revierförsterg in letzter Zeit eine Gemsen⸗ familie niedergelassen. Das Bundesgesetz, betreffend den Schutz des Hochwildes, trägt also schon seine guten Früchte, um unsern
Alpen ihre schöne und interessante Thierwelt zu erhalten.